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Kurznachrichten aus den Bereichen... - Deilmann-Haniel Shaft Sinking

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Sanierung <strong>den</strong>kmalgeschützter<br />

Wehrmauern in Schwäbisch Hall<br />

Von Dipl.-Ing. Harald Klingler, Wix + Liesenhoff, NL Stuttgart<br />

Die Stadt Schwäbisch Hall ist weit<br />

über Schwaben hin<strong>aus</strong> wegen ihres<br />

wunderschön erhaltenen mittelalterlichen<br />

Altstadtkernes mit <strong>den</strong> um<br />

schließen<strong>den</strong> Wehranlagen bekannt.<br />

Ausgrabungen haben bewiesen, daß<br />

das heutige Haller Gebiet schon um<br />

500 v. Chr. keltisch besiedelt war.<br />

Seine besondere Bedeutung hatte<br />

Schwäbisch Hall schon früh durch<br />

seine umfangreichen Salzvorkommen<br />

und <strong>den</strong> dar<strong>aus</strong> resultieren<strong>den</strong><br />

Handel erworben. Um 1156<br />

verlieh Bischof Gebhard von Würzburg<br />

der Gemeinde das Marktrecht.<br />

Die damit verbun<strong>den</strong>en Stadtrechte<br />

erlaubten <strong>den</strong> Bau hoher, gut befestigter<br />

Stadt- und Zwingermauern,<br />

gesichert durch zusätzliche Wehrtürme.<br />

Ungefähr im 12. Jahrhundert<br />

entstand <strong>aus</strong> einer vermutlich natürlichen<br />

Klinge durch zusätzliche Vertiefung<br />

und Verbreiterung der<br />

Schiedgraben. An <strong>den</strong> Grabenrändern<br />

ragten die 1,8 m starken Wehrmauern<br />

auf, zum Stadtkern hin die<br />

Zwinger- und Stadtmauer, auf der<br />

Gegenseite die Grabenmauer. Der<br />

Schiedgraben war ursprünglich etwa<br />

220 m lang, 14 -19 m tief und ca.<br />

30 m breit. Die Anlage hatte ein Gefälle<br />

von 36 m zum Kocher hin und<br />

war mit vier Wehrtürmen befestigt.<br />

Mauerwerkszustand vor der Sanierung<br />

Durch verschie<strong>den</strong>e bauliche Veränderungen<br />

verlor der Schiedgraben<br />

im Laufe der letzten Jahrhunderte<br />

sein ehemaliges Erscheinungsbild.<br />

Der Graben wurde teilweise für <strong>den</strong><br />

Straßenverkehr verfüllt, einige<br />

Wehrtürme wur<strong>den</strong> abgebrochen.<br />

Bauaufgabe<br />

Die ehemaligen Mauerkronen der<br />

drei Wehrmauern im Schiedgraben<br />

waren im Laufe der Jahrhunderte<br />

abgebrochen wor<strong>den</strong>. Die B<strong>aus</strong>ubstanz<br />

hatte sich durch Witterungseinflüsse<br />

derart verschlechtert, daß<br />

eine umfangreiche statische Sanierungsmaßnahme<br />

notwendig wurde.<br />

Die W+ L-Niederlassung Stuttgart<br />

wurde mit der Durchführung dieser<br />

Sanierung beauftragt.<br />

Die Bauaufgabe umfaßte die Instandsetzung<br />

folgender Bauteile:<br />

- Zwingermauer<br />

- Grabenmauer<br />

Für die statische Sanierung der<br />

Mauern waren im wesentlichen dauerkorrosionsgeschützte<br />

Bo<strong>den</strong>nägel<br />

anzusetzen, für die Bohrungen mit<br />

einem Durchmesser von 104 mm bis<br />

zu einer Tiefe von 8 m benötigt wur<strong>den</strong>.<br />

Wegen der ungünstigen Lage der<br />

B<strong>aus</strong>telle konnte das Bohrgerät die<br />

einzelnen Bauabschnitte nicht direkt<br />

anfahren. Die maschinentechnische<br />

Abteilung rüstete deshalb einen<br />

Bohrwagen auf, der so leicht war,<br />

daß er mit einem Autokran an die<br />

weitabliegen<strong>den</strong> Einsatzorte gehoben<br />

wer<strong>den</strong> konnte. Das Bohrgerät<br />

wurde außerdem mit einem<br />

Der ehemalige Schiedgraben Historische Ansicht der Zwinger- und Stadtmauer<br />

Abgebrochene Mauerwerkskronen<br />

überlangen Ausleger-Oberteil <strong>aus</strong>gestattet,<br />

weil die obersten Bohrungen<br />

in <strong>den</strong> Stützmauern bis 6 m<br />

oberhalb der Fahrebene einzubringen<br />

waren. Die Bohrungen<br />

konnten unverrohrt mit Imlochhammer<strong>aus</strong>rüstung<br />

hergestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Stadtmauer und<br />

Zwingermauer<br />

Nach der Herstellung der Bohrungen<br />

erfolgte der Einbau der Dauerbo<strong>den</strong><br />

nägel (Durchmesser 28 mm, Länge<br />

7 - 8 m). Die Platzverhältnisse auf<br />

dem nur 3 m breiten Zwinger waren<br />

äußerst beengt. Für das Bohren und<br />

Nageln konnte deshalb kein dauerhaftes<br />

Gerüst aufgebaut wer<strong>den</strong>. Ein<br />

vor Kopf des Bohrwagens aufgestelltes<br />

leichtes Standgerüst wurde<br />

vielmehr bei jedem Anlegen einer<br />

neuen Bohrung umgesetzt.<br />

31<br />

- Stadtmauer<br />

- Mantelturm<br />

-

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