D'Herznacher Rüebli

D‘Herznacher Rüebli
Fasnacht 2010

Mir Rüebli tüend au das Johr wieder ächli singe
und wänd euch demit in Fasnachtsstimmig bringe.
Verzelle Witzigs - Luschtigs - amüsanti Sache
und hoffe, dass ihr drüber herzhaft chönned lache.
Au wenn i eusem Tal nid schaurig vill isch gloffe,
als Rüebli hämmer d Auge s Johr dur immer offe
und händ für euch es paar Rosindli usepflückt.
Mer hoffe schwer die Raimerei die isch eus glückt.
Grossi Buebe miete mängisch grossi Sache.
Mit em Quat go fahre das muesch au mol mache.
Doch der Hampe schmeisst dä Chaare schnäll
an Ranze
und vor Wuet gsesch druuf de Pätti umetanze.
Chriesi, Zwätschge, Pfluume, Öpfel, Rüebli, Nusse
z’mitts im Dorf stoht so en volle Tisch verusse.
Zwee Fraue hocke näbedra uf eme Bänkli
und euse Oski dä verdient en Huufe Fränkli.
D’Jogafraue die sind würkli nid z’beniide.
Im Saal ischs chalt und sie müend furchtbar
drunter liide.
Denn stecksch en Ofe ii und hoffsch es wärdi warm,
verjagts ne d‘Sichrig und bim Pätti gits Alarm.

Strüücher schniide, Hundedräck entsorge, pickle,
Wasseruhre kotrolliere, Löcher flicke.
Zum Glück hämmir de Roli, eine wo cha hetze
doch macht er Ferie bruuchts grad zwee, wo
ihn ersetze.
Im Schuelhuus isch es – einisch meh – en Affechälti!
Wenn d’öppe meinsch der Abwart chiem jetz denn,
der Bstellti,
so tüüschisch du dich do und das zwar ganz gewaltig.
Är sig am Überstunde iizie – seit d’Verwaltig.
De neui Wirt vom Jäger git sich schampar Müeh,
het er doch mängisch meh als alli Händ voll z tüe.
Doch chönntsch verzwiifle – halbverdurschtet
stosch verusse,
dänn d Tür isch zue – kei Liecht – die Beiz het
halt scho gschlosse.
De cheibe Stefansball, de sött mer doch verbüüte.
En huere Krach – und alls isch voll mit junge Lüüte.
D Familie Meier findet s goht nümm wiiter so.
Ach hättets doch es schalldichts Hotelzimmer gno.
Zum Chlaushock lade d Männerturner d Fraue n’i.
Bi Wii und Raclette isch es schnell ganz gmüetlich gsi.
Doch nume eis het euse Ruedi prompt vergässe,
dass jede meh als nur eis Schiibli Chäs tuet ässe.

Gmeirotswahle sind – im Dorf do ghörsch kei Ton.
Wer will ie – es bruchti nur no ei Person.
Schrib was de witt, s‘isch glich und d Jagd für
all isch offe,
doch erscht im stille Wahlgang isch die Sach
dänn gloffe.
Wöttsch dänn de neue Gmeirotsfrau go gratuliere,
muesch di um sibe Egge sälber informiere.
Wahrschindli müend s d Zueständigkeit zerscht
no usjasse.
Me chönnt fasch meine, d’Catherine würd nid
llne passe.
Uf de Kanzlei – eso wiit simmer jetze hütt,
hets efang es ganzes Trüppli voller Lüüt.
Doch das tuet eus als Bürger leider nid verschone
vor schräge Uskünft und vor Datekollisione.
Nach der Ändprob isch’s paar Manne ächli zwohl.
Oder isch’s ächt d Würkig gsi vom Alkohol?
Si schiebe s Spändebarometer ächli höcher.
S’wär schön - de Stollebou de rückti dänn vil nöcher.
Bim Uussichtsturm bi Länzburg ghöörsch en
Huufe Gschtöön,
doch sind das weder Gschpängschter no der
warmi Föhn.
Was isch do loos, frogt d’Nochberschaft druuf v
oller Bange.
S’sind eusi Füürwehrlüüt, wo dört im Seili hange.

Im Weber längt’s und är seit sich nach 15 Jöhrli!
Ich höre uf, ich will doch keini graue Höörli.
Ha schliesslich au no Chinder, Hobbys und e Frau
Ich mach mi Frey - und verchauf de ganzi Bou.
Wer zeigt i Färnseh, Ziitig, Heftli si Präsänz,
de ghört bigoscht doch würkli scho zur Prominänz.
So bliibsch im Gspröch, tuesch nid im Chämmerli
vergammle.
De Seich isch nur - muesch halt de afo Kaktus sammle.
Wenn e Gmein e chli wott öppis bsundrigs haa,
bruuchts en alti Hütte mit vill Gschichte draa.
En Ruine stoot bi eus jetzt um der Egge.
Der Leue müemmer vor der Urgitz nümm verstecke.
So usghölt bis uf d Balke isch s‘es trurigs Bild.
Vor ar Huuswand hanget nume no es Schild.
Es gäb en Riesesach - de Leue – ghört mer säge.
Mir hoffe nur, dass mer d Eröffnig no erläbe.
S Liecht i der Halle brännt scho wieder die ganz Nacht.
S‘hets de Nochber gseh und schnäll en Mäldig gmacht.
D Gmeind findet au, dass schliesslich Ornig herrsche
muess
und schickt em STV drufabe grad en Buess.

De Reto het jo nur sis Jöbbli mache welle
en klaute Göppel zrugg as rächte Ort go stelle.
Scho händ zwe gmeint, si mache do en Fang, en fette.
Vor der Verhaftig chan ihn nur sin Uswiis rette.
I eusem Dorf do git’s en grosse starche Maa.
Momol das stimmt, do isch jetz würkli öppis dra.
De Hunzi nimmt es Steindli und beschwört no d
Geischter.
Er secklet – chnorzet – stosst - und wird grad Schwyzermeischter.
En guete Deal händs gmacht – vor Johre seigs
scho gsi.
Jetz profitiere halt es paari hindedrii.
Lueg nur emol wie d Hirzewägler glücklich strahle!
Und mir - de Räscht vom Dorf – mir dörfe alli zahle.
Bir Chile bröckelets – vor allem a de Muur.
S’ isch allne klar, die bruucht scho lang en
Schönheitskur.
En Hufe Gält wird do verjublet – s isch zum Schreie!
Chum a de Wand, tuet de Verputz scho abegheie!
De Putz isch ab und zwar nid nume a de Muure.
Mer ghörts jo do und dört au i de Bänke chnure.
Eso vill Geischt vo obe isch doch gar nid gsund,
wenn’d muesch en Predig lose – fascht en ganzi Stund!

I eusem Tal tuet schints es Lüchsli umegumpe.
Loht sich bi sinre Menueuswahl nid grad lumpe.
Jetz söttsch mol d Jäger ghöre – oh herrjehmineh!
Die finde jetz zum Schiesse keine Rehli meh.
De Heri goht und z’Ueke unde sind si gschockt.
Alls isch suuber, är het würkli nüt verbockt.
Es isch doch gschiider, du nimmsch d Kurve no bezyte.
Denn’s chunnt nid guet, wenn du z’lang s gliiche Ross
tuesch ryte.
Zwe Buebe schiffe z’Deischpere obe ane Wand.
Nei, das goht nid – das isch doch würkli allerhand!
Würde si s Buessereglemänt vor Gmeind scho känne,
i bi fascht sicher, s’nächscht Mol würde sis verchlämme!
Die Frömdefindlichkeit im Aargau isch extrem,
S‘isch sogar scho en Flamingo nümme gnehm!
Doch söttig frömdi Vögel, do chönd ihr vertroue,
wänd ganz bestimmt bi eus keis Minarett cho boue.
In Sache Bildig luegt der Aargau gärn noch Züüri.
Me meint, die chömme druus und heige s’besser
Gspüüri.
Sie wänd es Vorbild sii, do tuets is würkli gschwelle
Derbii chönd die jo nid emol Flamingo zelle!

D’Schweinegrippe wird eus ploge, das isch schlächt,
schnäll go impfe, seit der Schlatter, so isch’s rächt.
Doch jetz müend alli ganz verwundret d’Auge riibe,
wo isch denn, Hergott nomol, au dä Virus bliibe?
So, das wärs gsi und eusi Zettel sind jetz leer.
Ihr müend scho gseh, der Abschied fallt is ächli schwer.
Es ganzes Jöhrli müend mer jetze wieder warte,
bis mir do obe wieder chönne durestarte.
Doch was mer euch zum Schluss no hätte wölle säge:
Mir hoffe, s tüege alli eusi Värs verträge!
S wird niem verruckt - das tät is nämmli würkli weh!
Also tschüss - eus Rüebli händ er jetzte gseh.