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Bericht und Antrag der „Gruppe Blockzeiten“ - Gemeinde Herznach

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7 Schulpflege <strong>Herznach</strong> <strong>Herznach</strong>, 31. März 2009<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong>:<br />

� <strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> <strong>„Gruppe</strong> <strong>Blockzeiten“</strong><br />

� Empfehlung <strong>der</strong> Schulpflege an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

Inhalt:<br />

S. 1 Kurzfassung<br />

S. 2 1. Auftrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung an die Schulpflege<br />

S. 3 2. <strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> <strong>„Gruppe</strong> <strong>Blockzeiten“</strong><br />

S. 6 3. Empfehlung <strong>der</strong> Schulpflege an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

Kurzfassung<br />

Auftrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung an die Schulpflege: Gemein<strong>der</strong>at <strong>und</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>versammlung <strong>Herznach</strong> haben im November 2008 einem <strong>Antrag</strong> auf Einführung<br />

von Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> ab Schuljahr 2009/2010 zugestimmt.<br />

In einem zweiten Beschluss beauftragte die <strong>Gemeinde</strong>versammlung die Schulpflege,<br />

zuhanden <strong>der</strong> nächsten <strong>Gemeinde</strong>versammlung im Mai 2009 zusätzliche Varianten zur<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Blockzeiten auszuarbeiten. Gemein<strong>der</strong>at, Schulleitung <strong>und</strong> Lehrpersonen<br />

sowie die Eltern bzw. das noch zu gründende Elternforum seien bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong><br />

Varianten einzubeziehen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> <strong>„Gruppe</strong> <strong>Blockzeiten“</strong>: Eine aus den genannten Parteien<br />

zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat sich aufgr<strong>und</strong> des Auftrags <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

in den letzten Wochen nochmals intensiv mit dem Thema Blockzeiten auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />

Die Gruppe ist zu folgendem Schluss gekommen:<br />

Es ist sehr wünschenswert, dass zumindest an <strong>der</strong> Unterstufe jedes Kind weiterhin die<br />

Möglichkeit hat, mehr Zeit <strong>der</strong> Lehrperson in Anspruch nehmen zu können. Die Schulleitung<br />

soll deshalb einen St<strong>und</strong>enpool zur Verfügung haben, welcher <strong>der</strong> jeweiligen Klassensituation<br />

angepasst für Zusatzst<strong>und</strong>en (Halbklassenunterricht o<strong>der</strong> Teamteaching) eingesetzt werden<br />

kann. Dieser Pool sollte fünf bis sechs Lektionen betragen.<br />

Die von <strong>der</strong> Schulpflege <strong>Herznach</strong> eingesetzte Arbeitsgruppe beantragt deshalb dem<br />

Gemein<strong>der</strong>at, die von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 25. November 2008 beschlossene<br />

Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> ab Schuljahr 2009-2010 durch den<br />

Einkauf von Zusatzst<strong>und</strong>en abzufe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schule zu diesem Zweck Zusatzmittel in <strong>der</strong><br />

Höhe von jährlich maximal 20'000 CHF zu bewilligen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Gruppe Blockzeiten liefern dazu die detaillierten Informationen,<br />

Begründungen <strong>und</strong> Argumente.<br />

Empfehlung <strong>der</strong> Schulpflege: Die Schulpflege nimmt den <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> von ihr eingesetzten<br />

Arbeitsgruppe zur Kenntnis <strong>und</strong> bedankt sich bei <strong>der</strong> Gruppe für die geleistete Arbeit. Die<br />

Schulpflege leitet den <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe hiermit an den Gemein<strong>der</strong>at weiter. Die<br />

Schulpflege empfiehlt dem Gemein<strong>der</strong>at, dem <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe zuzustimmen <strong>und</strong><br />

ihn <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 29. Mai 2009 zur Abstimmung vorzulegen.<br />

Präsidentin: Christina Bernet, Steigerstrasse 26, <strong>Herznach</strong>, Tel. 062 878 14 80 christinabernet@bluewin.ch<br />

Dossier Blockzeiten: Thomas Schwarz, Schwerzleweg 8, <strong>Herznach</strong>, Tel. 062 878 10 25 schwarz.thomas@pop.agri.ch<br />

Sekretariat: Ruth Kohler, alte Landstr. 38, <strong>Herznach</strong>, Tel. 062 878 16 83 ruthkohler@hotmail.com


1. Auftrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung an die Schulpflege<br />

Der ursprüngliche <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Schulpflege, Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong><br />

einzuführen, <strong>und</strong> seine Begründung werden im Folgenden als bekannt vorausgesetzt (Anhang:<br />

Eingabe an den Gemein<strong>der</strong>at vom August 2008). Der <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Schulpflege wurde vom<br />

Gemein<strong>der</strong>at unterstützt <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 25. November 2008 vorgelegt.<br />

Beschlüsse <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung:<br />

1. Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten ab Schuljahr 2009-2010.<br />

2. „Die Schulpflege wird mit grosser Mehrheit beauftragt, zuhanden <strong>der</strong> nächsten<br />

<strong>Gemeinde</strong>versammlung im Mai 2009 zusätzliche Varianten zur Umsetzung <strong>der</strong><br />

Blockzeiten auszuarbeiten. Gemein<strong>der</strong>at, Schulleitung <strong>und</strong> Lehrpersonen sowie die Eltern<br />

bzw. das noch zu gründende Elternforum sind bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Varianten<br />

einzubeziehen.“ (Wortlaut Protokoll)<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Stossrichtung des zweiten Beschlusses ergeben sich aus Vorstössen <strong>und</strong><br />

intensiven Verhandlungen im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung. Wir zitieren aus einer<br />

Mitteilung des <strong>Gemeinde</strong>schreibers vom 25. November 2008 an ElternvertreterInnen <strong>und</strong><br />

Schulpflege:<br />

„42 Personen haben dem Gemein<strong>der</strong>at beantragt, dieses Traktandum nicht an dieser<br />

<strong>Gemeinde</strong>versammlung zu behandeln, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Sommergemeindeversammlung Ende<br />

Mai 2009. Die Eltern befürworten ausdrücklich die Einführung von Blockzeiten auf das<br />

Schuljahr 2009/2010, jedoch sei die Variante <strong>der</strong> Blockzeiten unklar <strong>und</strong> die Vorlage sei unter<br />

Einbezug <strong>der</strong> betroffenen Eltern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lehrkräfte zur Überarbeitung an die Schulpflege<br />

zurück zu geben. Die Eltern signalisieren eine konstruktive Zusammenarbeit. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

geht es um Unklarheiten bei <strong>der</strong> künftigen Unterrichtsgestaltung.<br />

Gemein<strong>der</strong>at <strong>und</strong> Schulpflege sind wie in <strong>der</strong> Botschaft zu dieser <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

dargestellt <strong>der</strong> Meinung, dass die Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten eine sinnvolle Sache ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des vorgängig eingereichten <strong>Antrag</strong>es schlägt <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at in Absprache mit<br />

den Eltern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schulpflege vor, dass die heutige <strong>Gemeinde</strong>versammlung über die<br />

Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten gemäss Vorlage abstimmt <strong>und</strong> die Schulpflege beauftragt wird,<br />

zuhanden <strong>der</strong> nächsten <strong>Gemeinde</strong>versammlung im Mai 2009 eine Zusatzvorlage<br />

auszuarbeiten.<br />

Diese Vorlage soll aufzeigen, welche finanziellen <strong>und</strong> personellen Konsequenzen zu erwarten<br />

wären, falls infolge <strong>der</strong> Beibehaltung <strong>der</strong> heutigen Unterrichtsform <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassung<br />

<strong>der</strong> Unterrichtsform zusätzliche Lektionen eingekauft werden müssten. Die zu wählende<br />

Variante <strong>der</strong> Blockzeiten <strong>und</strong> die Unterrichtsform ab Schuljahr 2009/2010 ist mit den<br />

betroffenen Eltern <strong>und</strong>, falls notwendig, mit den Lehrkräften abzusprechen.“<br />

Die Schulpflege <strong>und</strong> die von ihr einberufene „Arbeitsgruppe <strong>Blockzeiten“</strong> haben denn<br />

auch den Auftrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung in diesem Sinn ausgelegt <strong>und</strong><br />

beschränken sich in ihrem <strong>Bericht</strong> an die <strong>Gemeinde</strong> darauf, Massnahmen darzustellen,<br />

die für die <strong>Gemeinde</strong> Mehrkosten bewirken würden.<br />

Ansonsten liegt die Umsetzung <strong>der</strong> Blockzeiten gr<strong>und</strong>sätzlich in <strong>der</strong> Zuständigkeit <strong>der</strong><br />

Schulführung (Schulpflege <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e Schulleiter). Die Schulführung ist Adressat von<br />

Bedenken, Wünschen <strong>und</strong> Vorschlägen zur detaillierten Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten.<br />

Anregungen, die für die <strong>Gemeinde</strong> keine Mehrkosten bewirken würden (z.B. reduzierte<br />

Blockzeiten im Kin<strong>der</strong>garten) wurden von <strong>der</strong> Gruppe deshalb ebenfalls behandelt, in ihrem<br />

<strong>Bericht</strong> and die <strong>Gemeinde</strong> aber nicht dargestellt, son<strong>der</strong>n direkt an die Schulführung<br />

weitergeleitet.<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> Seite 2


2. <strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Gruppe Blockzeiten<br />

Mitglie<strong>der</strong>:<br />

• Schulpflege: Thomas Schwarz (Leitung <strong>der</strong> Gruppe)<br />

• Gemein<strong>der</strong>at: Daniel von Reding<br />

• Schulleitung: Rolf Marti<br />

• LehrerInnen: Kathrin Freiermuth<br />

• Elterngruppe: Maria Gugger, Nicole Hersperger, Doreen Schefer, Bea Jecker<br />

Auf Einladung <strong>der</strong> Schulpflege hat sich eine aus den von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

vorgeschlagenen Parteien zusammengesetzte Arbeitsgruppe konstituiert <strong>und</strong> sich in den<br />

letzten Wochen nochmals intensiv mit dem Thema Blockzeiten auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Die<br />

Gruppe hat sich zu drei gemeinsamen Sitzungen getroffen <strong>und</strong> hat zwischenzeitlich in<br />

kleineren Arbeitsgruppen Abklärungen unternommen <strong>und</strong> Diskussionen geführt. Die<br />

wichtigsten Resultate dieses Prozesses:<br />

2.1. Pädagogische Problemstellung: Wegfall des Halbklassenunterrichts and <strong>der</strong> Unterstufe<br />

Die Problemstellung wurde von den Vertreterinnen <strong>der</strong> Lehrpersonen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Eltern wie folgt<br />

in die Arbeitsgruppe eingebracht:<br />

Die an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> vor zwei Jahren eingeführte integrative Schulung hat zum Ziel,<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen nicht mehr einer separativen<br />

Schulformen zuzuweisen, son<strong>der</strong>n eine Schule zu schaffen, die auf die Bildungsbedürfnisse<br />

möglichst aller Lernenden ausgerichtet ist <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> in den Regelklassen ihren<br />

Bedürfnissen gemäss individuell för<strong>der</strong>t. Die Schule <strong>Herznach</strong> ist auf gutem Weg zu diesem<br />

Ziel, aber <strong>der</strong> integrative Unterricht <strong>und</strong> die individuelle För<strong>der</strong>ung aller Kin<strong>der</strong> einer Klasse<br />

sind für alle Beteiligten immer noch eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Mit einem strikten 4-St<strong>und</strong>enblock an jedem Vormittag ist <strong>der</strong> Halbklassenunterricht nicht<br />

mehr möglich. Dies bietet vor allem für die Unterstufe Probleme. Hat die Lehrperson keinen<br />

Halbklassenunterricht mehr zur Verfügung, hat sie automatisch weniger Zeit für jedes<br />

einzelne Kind. Sie kann weniger gut auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong> eingehen <strong>und</strong><br />

das Kind daher auch weniger gut individuell för<strong>der</strong>n. Gerade in <strong>der</strong> Unterstufe ist dies aber<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

Die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Unterstufe sind sich den Schulalltag noch nicht gewohnt <strong>und</strong> müssen in<br />

diesen zuerst schrittweise eingeführt werden. Sie brauchen mehr Anleitung <strong>und</strong><br />

Hilfestellungen <strong>der</strong> Lehrperson. Vor allem Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> 1. Klasse können anfangs kaum<br />

selbständig Arbeitsblätter lösen, da sie noch nicht lesen können <strong>und</strong> schriftliche<br />

Arbeitsaufträge daher für viele nicht ausführbar sind.<br />

Es ist deshalb sehr wünschenswert, dass zumindest an <strong>der</strong> Unterstufe jedes Kind weiterhin die<br />

Möglichkeit hat, mehr Zeit <strong>der</strong> Lehrperson in Anspruch nehmen zu können.<br />

2.2. Lösungsansatz: Einführung eines St<strong>und</strong>enpools mit 5 bis 6 Zusatzst<strong>und</strong>en<br />

Nach ausführlichen Abklärungen <strong>und</strong> Diskussion ist die Arbeitsgruppe schliesslich zu<br />

folgendem Lösungsansatz gekommen:<br />

Die Schulleitung soll einen St<strong>und</strong>enpool zur Verfügung haben, welcher <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Klassensituation angepasst für Zusatzst<strong>und</strong>en (Halbklassenunterricht o<strong>der</strong> Teamteaching)<br />

eingesetzt werden kann. Dieser Pool sollte fünf bis sechs Lektionen betragen.<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> Seite 3


Die Lektionen werden den Klassen durch die Schulleitung, den jeweils vordringlichen<br />

Bedürfnissen entsprechend, zugeteilt, also zum Beispiel so:<br />

Zeitraum 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse<br />

2009-2010 1. Semester 3 Zusatzlektionen 3 Zusatzlektionen<br />

2. Semester 4 Zusatzlektionen 2 Zusatzlektionen<br />

2010-2011 1. Semester 3 Zusatzlektionen 2 Zusatzlektionen 1 Zusatzlektion<br />

2. Semester 4 Zusatzlektionen 2 Zusatzlektionen<br />

Die zusätzlichen Lektionen des Klassenpools dienen nicht dazu, neue Bildungsangebote zu<br />

erfinden <strong>und</strong> in die St<strong>und</strong>entafel aufzunehmen, son<strong>der</strong>n ausschliesslich zur besseren Erfüllung<br />

des geltenden Lehrplans durch Halbklassenunterricht o<strong>der</strong> Teamteaching.<br />

Beim Unterrichten im Teamteaching unterrichten zwei Lehrpersonen gleichzeitig in <strong>der</strong><br />

gleichen Klasse; sie planen <strong>und</strong> koordinieren diese Lektionen gemeinsam. Der Unterricht<br />

kann vielfältiger gestaltet werden, z.B. mit Gruppenarbeiten, Einzelför<strong>der</strong>ung, Vertiefung<br />

eines Themas, Unterstützung von Lerngruppen usw. Die Präsenz von zwei Lehrpersonen<br />

erlaubt mehr Aufmerksamkeit für das einzelne Kind.<br />

Der auf den ersten Blick überraschende Vorschlag, dass die Zuteilung <strong>der</strong> Zusatzlektionen<br />

nicht linear, son<strong>der</strong>n aus einem durch die Schulleitung verwalteten St<strong>und</strong>enpool erfolgen soll,<br />

entspricht dem aktuellen Trend, dass die Schule <strong>und</strong> nicht mehr die einzelne Klasse eine<br />

bestimmte Anzahl Lektionen zugesprochen erhält <strong>und</strong> diese dann intern aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Bedarfseinschätzung verteilt (Bildungskleeblatt „Lektionenzuteilung mit Sozialindex“).<br />

2.3. Der Kanton empfiehlt Halbklassenunterricht in <strong>der</strong> Unterstufe<br />

Die Schulpflege stützte sich bei ihrem <strong>Antrag</strong> an die <strong>Gemeinde</strong> im Herbst 2008 auf die<br />

Expertise eines Departementsvertreters, <strong>der</strong> ihr <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schulleitung in einem Gespräch<br />

mündlich zugesichert hatte, dass die Blockzeiten mit <strong>der</strong> Rhythmisierung des Unterrichts <strong>und</strong><br />

mit <strong>der</strong> entsprechenden Schulung <strong>der</strong> Lehrpersonen auch in ihrer "Rohfassung" ohne<br />

unterstützende Massnahmen, also ohne Zusatzst<strong>und</strong>en umsetzbar seien.<br />

In einer Handreichung des BKS zur „Einführung von Blockzeiten im Kanton Aargau bis zum<br />

Inkrafttreten des Bildungskleeblattes“ findet sich nun aber folgende Aussage:<br />

„In <strong>der</strong> ersten <strong>und</strong> zweiten Primarklassen sollte pro Morgen jeweils noch eine Halbklassenlektion<br />

ermöglicht werden.“ (www.ag.ch/tagesstrukturen/de/pub/blockzeiten.php, Seite 9)<br />

2.4. Blockzeiten in an<strong>der</strong>en <strong>Gemeinde</strong>n nur mit Zusatzlektionen<br />

Die Elterngruppe hat einen genaueren Blick auf die Situation in den Aargauer <strong>Gemeinde</strong>n<br />

geworfen, die in <strong>der</strong> Vergangenheit Blockzeiten eingeführt haben, <strong>und</strong> dabei 18 <strong>Gemeinde</strong>n<br />

kontaktiert, die etwa gleich grosse Schülerzahlen wie <strong>Herznach</strong> haben (detaillierte<br />

Informationen: Anhang 3). Das Resultat: Von den mit <strong>Herznach</strong> vergleichbaren <strong>Gemeinde</strong>n<br />

hat keine einzige die grossen Blockzeiten (4-St<strong>und</strong>en-Block) ohne Zusatzlektionen eingeführt.<br />

Auf Anfrage <strong>der</strong> Eltern hin hat sich auch das Departement BKS bemüht, Schulen ausfindig zu<br />

machen, welche Blockzeiten ohne Zusatzlektionen eingeführt haben. Die Antwort an die<br />

ElternvertreterInnen:<br />

„Ich habe mich erk<strong>und</strong>igt, ob es allenfalls doch noch <strong>Gemeinde</strong>n gibt, die grosse Blockzeiten<br />

ohne Zusatzlektionen haben. Zunächst glaubten wir eine <strong>Gemeinde</strong> gef<strong>und</strong>en zu haben. Doch<br />

beim Nachfragen stellte sich heraus, dass auch Staffelbach zusätzlich 6 Teamteaching-<br />

Lektionen von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> bezahlt bekommt. So tut es mir leid, Ihnen in dieser Sache nicht<br />

weiterhelfen zu können.“ (E-mail von V. Ungricht, 16. März 2009, verena.ungricht@ag.ch)<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> Seite 4


2.5. Personelle <strong>und</strong> finanzielle Konsequenzen von Zusatzlektionen<br />

Die personelle Umsetzung von 5 bis 6 Zusatzlektionen durch Halbklassenunterricht o<strong>der</strong><br />

Teamteaching ist gemäss Schulleitung an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> kein Problem. Durch<br />

Pensenerweiterungen <strong>der</strong> bestehenden Lehrkräfte o<strong>der</strong> durch die Vergabe eines Kleinpensums<br />

an eine neue Lehrkraft können die dafür nötigen Kapazitäten geschaffen werden. Ebenso<br />

stehen im Schulhaus für den allfälligen Halbklassenunterricht genügend geeignete Räume <strong>und</strong><br />

Einrichtungen zur Verfügung.<br />

Die finanziellen Konsequenzen des Einkaufs von Zusatzlektionen sind hingegen nicht<br />

unbeträchtlich, da diese Lektionen vollständig von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> bezahlt werden müssen:<br />

Laut Thomas Plessow, Chef Abteilung Lehrerbesoldungen (Anhang 2), ist es für die<br />

Kostenberechnung von Zusatzst<strong>und</strong>en entscheidend, wie alt die beauftragte Lehrperson ist. Es<br />

ergibt sich eine Bandbreite von jährlich 3025 CHF (25 Jahre) bis 5385 CHF (60 Jahre) pro<br />

Lektion.<br />

Mit den für den vorgeschlagenen St<strong>und</strong>enpool als notwendig erachteten fünf bis sechs<br />

Zusatzlektionen <strong>und</strong> dem vom Schulleiter errechneten Richtbetrag von 3800 CHF pro Lektion<br />

hat die Einführung des St<strong>und</strong>enpools für die <strong>Gemeinde</strong> Zusatzkosten von ca. 20'000 CHF pro<br />

Jahr zur Folge. Die Arbeitsgruppe schlägt deshalb vor, <strong>der</strong> Schule für diesen Zusatzaufwand<br />

ein Budget von jährlich maximal 20'000 CHF zu gewähren.<br />

2.6. Zeithorizont<br />

Wichtige Weichenstellungen für die mittelfristige Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten erfolgen<br />

durch die Abstimmung zum „Bildungskleeblatt“ am 17. Mai 2009. Die Einführung <strong>der</strong><br />

Eingangsstufe (Kin<strong>der</strong>garten bis 2. Klasse) sowie die Ausgestaltung von Tagesstrukturen<br />

werden/würden das Bild <strong>der</strong> Blockzeiten stark prägen. Die Vorgaben an die <strong>Gemeinde</strong>n zur<br />

Umsetzung von Eingangsstufe <strong>und</strong> Tagesstrukturen sind noch nicht bekannt.<br />

Die Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten in <strong>Herznach</strong> ab Schuljahr 2009-2010 ist somit als<br />

Einführungslösung bis zum Vorliegen eines verbindlichen kantonalen Rahmens<br />

(voraussichtlich: Schuljahr 2011-2012) zu verstehen. Dies gilt auch für die Zusatzlektionen<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Zusatzkosten für die <strong>Gemeinde</strong>.<br />

2.7. Notwendigkeit vs. finanzielle Tragbarkeit<br />

Die Schulpflege ist bei ihrem <strong>Antrag</strong> an die <strong>Gemeinde</strong> im Herbst 2008 davon ausgegangen,<br />

dass die <strong>Gemeinde</strong> (Gemein<strong>der</strong>at <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung) aufgr<strong>und</strong> ihrer Finanzlage<br />

einer „freiwilligen“ Einführung von Blockzeiten, die mit Zusatzausgaben verb<strong>und</strong>en sind,<br />

nicht zustimmen würde. In den nächsten Jahren kommen zudem weitere Zusatzkosten für die<br />

Schule auf die <strong>Gemeinde</strong> zu (Bildungskleeblatt Tagesstrukturen; Anstellung einer neuen<br />

Lehrperson aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Klassengrössen; Einführung von<br />

Informationstechnologien an <strong>der</strong> Schule, an<strong>der</strong>e?).<br />

Mit seiner Unterstützung des <strong>Antrag</strong>s einer Elterngruppe, „zusätzliche Varianten“ für die<br />

Blockzeiteneinführung zu erarbeiten, hat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at im letzten Herbst allerdings<br />

signalisiert, dass er gr<strong>und</strong>sätzlich bereit ist, Mehrausgaben für die Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten<br />

in Betracht zu ziehen. Der Handlungsspielraum („Budgetrahmen“) respektive die<br />

Schmerzgrenze wurden durch den Gemein<strong>der</strong>at aber nicht festgelegt.<br />

Die Arbeitsgruppe ist sich bewusst, dass die begrenzten Mittel die <strong>Gemeinde</strong> dazu zwingen,<br />

im Vergleich verschiedener Anliegen <strong>und</strong> Ansprüche Prioritäten zu setzen. Die Arbeitsgruppe<br />

geht aber davon aus, dass die Schule einen Schlüsselsektor für die Dorfentwicklung, für die<br />

Attraktivität <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>und</strong> somit auch für die Entwicklung <strong>der</strong> Steuererträge bildet <strong>und</strong><br />

dass <strong>der</strong> Erhaltung <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schulqualität eine beson<strong>der</strong>s hohe Priorität<br />

zukommt.<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> Seite 5


2.8. <strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Gruppe Blockzeiten an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

Die von <strong>der</strong> Schulpflege <strong>Herznach</strong> eingesetzte Arbeitsgruppe beantragt dem Gemein<strong>der</strong>at, die<br />

von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 25. November 2008 beschlossene Einführung <strong>der</strong><br />

Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> ab Schuljahr 2009-2010 durch den Einkauf von fünf bis<br />

sechs Zusatzst<strong>und</strong>en für Halbklassenunterricht <strong>und</strong> Teamteaching abzufe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

zu diesem Zweck Zusatzmittel in <strong>der</strong> Höhe von jährlich maximal 20'000 CHF zu bewilligen.<br />

Der Arbeitsgruppe ersucht den Gemein<strong>der</strong>at, diesen <strong>Antrag</strong> gutzuheissen <strong>und</strong> ihn <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 29. Mai 2009 zur Abstimmung vorzulegen.<br />

Die Arbeitsgruppe Blockzeiten bittet die Schulpflege, ihren <strong>Bericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Antrag</strong> im<br />

befürwortenden Sinn an den Gemein<strong>der</strong>at weiterzuleiten.<br />

3. Empfehlung <strong>der</strong> Schulpflege an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

Die Schulpflege nimmt den <strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> von ihr eingesetzten Arbeitsgruppe Blockzeiten zur<br />

Kenntnis <strong>und</strong> bedankt sich bei <strong>der</strong> Gruppe für die geleistete Arbeit. Die Schulpflege leitet den<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe hiermit an den Gemein<strong>der</strong>at weiter <strong>und</strong> erachtet den von <strong>der</strong><br />

Novembergemeinde erhaltenen Auftrag als erfüllt.<br />

Die Schulpflege teilt die Ansicht <strong>der</strong> Arbeitsgruppe, dass es sehr wünschenswert ist, die<br />

Einführung <strong>der</strong> Blockzeiten durch den Einkauf von Zusatzst<strong>und</strong>en für Halbklassenunterricht<br />

o<strong>der</strong> Teamteaching abzufe<strong>der</strong>n.<br />

Die Schulpflege erachtet den für die <strong>Gemeinde</strong> durch den Einkauf von Zusatzst<strong>und</strong>en<br />

entstehenden Mehraufwand von jährlich maximal 20’000 CHF für eine Periode von<br />

voraussichtlich zwei Jahren als vertretbar. Die Schulpflege empfiehlt dem Gemein<strong>der</strong>at, dem<br />

<strong>Antrag</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe zuzustimmen <strong>und</strong> ihn <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>versammlung vom 29. Mai<br />

2009 zur Abstimmung vorzulegen.<br />

Für die Schulpflege:<br />

Christina Bernet Ruth Kohler<br />

Präsidentin Schulsekretariat<br />

Anhang:<br />

1. Schulpflege <strong>Herznach</strong>. Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong>. <strong>Antrag</strong> an den Gemein<strong>der</strong>at<br />

vom August 2008<br />

2. Schulleitung <strong>Herznach</strong>: Kostenberechnung Zusatzst<strong>und</strong>en<br />

3. Eltern-Arbeitsgruppe: Resultate <strong>der</strong> Umfrage bei 18 Aargauer <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Blockzeiten an <strong>der</strong> Schule <strong>Herznach</strong> Seite 6

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