50 Jahre St.-Joseph-Kirche Taufbaum 2011-2012 - St. Otger
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Öffentliche Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Otger</strong><br />
Buchtipp für Erwachsene und Jugendliche<br />
John Green:<br />
Das Schicksal ist ein mieser Verräter<br />
München : Hanser, <strong>2012</strong>. - 285 S.<br />
Aus dem Engl. übers.<br />
ISBN 978-3-446-24009-4<br />
„Ich wollte meine Eltern glücklich machen.<br />
Denn es gibt nur eins auf der Welt, das ätzender<br />
ist, als mit 16 an Krebs zu sterben, und das<br />
ist, ein Kind zu haben, das an Krebs stirbt.”<br />
Hazel<br />
Hazel ist 16 <strong>Jahre</strong> alt, hat seit drei <strong>Jahre</strong>n unheilbar<br />
Krebs und ihr ständiger Begleiter ist ihr<br />
Sauerstoffgerät, „weil [ihre] Lunge einfach<br />
grottenschlecht in ihrem Job war.“ Bei der<br />
Krebs-Selbsthilfegruppe lernt sie Augustus<br />
kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb und genießen<br />
es, sich über ihr Hobby auszutauschen:<br />
Literatur. Zu Hazels Lieblingsbüchern zählt ein<br />
Buch über ein krebskrankes Mädchen, das jedoch<br />
abrupt mitten im Satz endet. Um zu erfahren,<br />
wie das Buch ausgeht, organisiert<br />
Augustus eine Reise nach Amsterdam, um den<br />
Autor dort zu treffen. Obwohl Hazel in Augustus<br />
nicht mehr als einen Freund sehen will,<br />
denn „mit ihm zusammen zu sein hieß, ihm<br />
wehzutun – unvermeidlich“, verlieben sie sich<br />
auf der Reise ineinander. Hazel und Augustus<br />
haben ein schweres Schicksal – und gleichzeitig<br />
das Glück, sich zu finden. Sie haben eben<br />
nur eine „kleine Ewigkeit“, so sagt Hazel, miteinander.<br />
„Für immer gibt es nicht, das ist ein<br />
inkorrektes Konzept“. Sie sehen ihre Situation<br />
realistisch, nehmen sie aber mit (schwarzem)<br />
Humor und versuchen das Beste daraus zu<br />
machen.<br />
John Green, ein Autor mit Kultstatus unter jugendlichen<br />
Lesern, ist mit „Das Schicksal ist<br />
ein mieser Verräter“ ein bemerkenswert schonungsloses<br />
Buch gelungen, das trotz aller<br />
Traurigkeit den Leser auch Lachen lässt und<br />
nicht hoffnungslos zurücklässt. „Wir haben<br />
diesen Zwang, auf Leiden immer mit Rührseligkeit<br />
und Gefühlsschmalz zu reagieren", so<br />
John Green. „Aber wie Hazel sagt: Billiger<br />
Trost tröstet nicht. Meine Helden suchen nach<br />
einer ehrlichen Hoffnung, die sie wirklich aufrecht<br />
hält. Meine Meinung: All diese sentimentalen<br />
Krebsgeschichten helfen doch<br />
keinem am Ende." Ihm ist es aber gelungen,<br />
ein ehrliches und trotzdem hoffnungsvolles<br />
Buch zu schreiben; es ist wahr, aber nicht<br />
gefühlsduselig. Und er hat eine bewegende<br />
Liebesgeschichte geschrieben, deren Protagonisten<br />
man schon vor der letzten Seite vermisst.