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Zukunft für Familie - Deutscher Städte- und Gemeindebund

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Als weitere Folge der Arbeit des Kompetenzzentrums können<br />

diverse Vorurteile korrigiert werden. So gibt es bislang keinen<br />

Nachweis da<strong>für</strong>, dass eine Zusammenführung von Leistungen zu<br />

familienfre<strong>und</strong>licher Effizienz oder zu Einsparungen führt. Die<br />

Vielfalt familienbezogener Leistungen ist zum großen Teil den<br />

komplexen Lebensrealitäten geschuldet. Bündelung ist kein<br />

Selbstzweck, sondern setzt Erkenntnis voraus, ob <strong>und</strong> ggf. welche<br />

Vorteile erreicht werden können. Auch ist im internationalen Vergleich<br />

Deutschland mit seinen finanziellen Transferleistungen erfolgreicher<br />

als häufig unterstellt im Hinblick auf Armutsreduzierung<br />

in <strong>Familie</strong>n.<br />

Elterngeld steht <strong>für</strong> das Neue<br />

Die neue <strong>Familie</strong>npolitik soll Nachhaltigkeit gewährleisten, sozialen<br />

Zusammenhalt <strong>und</strong> begrenzte Ressourcen sichern. Nachhaltigkeit<br />

umfasst, Lebenspläne zu ermöglichen, die sich an den Wünschen<br />

der Menschen <strong>und</strong> den Gegebenheiten der heutigen Wissensgesellschaft<br />

orientieren. Nachhaltigkeit bedeutet besonderes Augenmerk<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung von Humanvermögen. Nachhaltigkeit<br />

beinhaltet die demografische Sicherung. 4 Nachhaltigkeit beinhaltet<br />

auch eine Politik, die die Menschen befähigt <strong>und</strong> ermutigt,<br />

überhaupt <strong>Familie</strong>n zu gründen <strong>und</strong> elementare Werte einer<br />

Gesellschaft an die nächste Generation weiterzugeben.<br />

Wie kann die B<strong>und</strong>esregierung diesen Leitlinien gerecht werden?<br />

Die monetäre Förderung wurde seit 2006 in ersten Schritten neu<br />

akzentuiert, dienstleistende Infrastruktur soll ausgebaut <strong>und</strong> die<br />

Arbeitswelt familienbewusster gestaltet werden. Mit diesem Dreiklang<br />

kann die B<strong>und</strong>esregierung dem im Siebten <strong>Familie</strong>nbericht<br />

<strong>für</strong> notwendig erachteten Policy Mix von Infrastruktur, Zeit <strong>und</strong><br />

Geld mit Optionen gerecht werden. Sinnbild <strong>für</strong> den erfolgreichen<br />

Paradigmenwechsel ist das 2007 eingeführte Elterngeld.<br />

Die einkommensabhängige Leistung (= 67 Prozent des Netto-Verdienstes<br />

bis zur Obergrenze von 1800 € monatlich) schafft horizontale<br />

Gerechtigkeit zugunsten der jungen Menschen, die sich<br />

Zeit <strong>für</strong> ein Kind nehmen <strong>und</strong> verhindert bei gering verdienenden<br />

Eltern das Abrutschen in die Abhängigkeit von Transferleistungen.<br />

Von Beginn an <strong>und</strong> fortlaufend werden zum Elterngeld Akzeptanz,<br />

Änderungen bei Einstellungen <strong>und</strong> Verhalten der jungen Eltern<br />

sowie materielle Ergebnisse untersucht. Auf hohes öffentliches<br />

Interesse stößt vor allem die wachsende Beteiligung der Väter.<br />

4 Experten stufen eine Geburtenrate von 1,6 als demografisch trendbrechend ein. vgl. Tilmann Mayer, Die demografische<br />

Krise, Frankfurt am Main 1999.<br />

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