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Landwirtschaftsbetriebe nach Größenklassen - Thüringer ...

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3 Strukturen der Landwirtschaft<br />

3.1 Arbeitskräfte<br />

3.1.1 Beschäftigte und Arbeitskräftebesatz<br />

Für das Berichtsjahr liegen keine aktuellen Werte zu Arbeitsmarktdaten vor, da die statistische Erfassung seit<br />

1995 in zweijährigem Rhythmus erfolgt.<br />

Der durchschnittliche Arbeitskräfteabbau betrug seit 1993 jährlich 0,2 AKE/100 ha LF.<br />

Tabelle 3.1: Arbeitskräfteentwicklung in Thüringen<br />

Anzahl 1993 1995 1997<br />

Familienarbeitskräfte (FAK) 6 751 8 469 7 808<br />

familienfremde Arbeitskräfte 24 966 20 298 17 935<br />

• ständige AK 23 450 19 666 17 094<br />

• nicht ständige AK 1 516 632 841<br />

AK gesamt 31 717 28 767 25 743<br />

Beschäftigte/100 ha LF (ohne nicht ständige AK) 4,0 3,6 3,3<br />

AKE 1) (ohne nicht ständige AK) 25 240 22 480 19 321<br />

AKE/100 ha LF 3,2 2,8 2,4<br />

1) Die Arbeitsleistung einer mit betrieblichen Arbeiten vollbeschäftigten Arbeitskraft wird im Alter von<br />

15 Jahren mit 0,5 AKE<br />

16 - < 65 Jahren mit 1,0 AKE<br />

> = 65 Jahren mit 0,3 AKE bewertet.<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesamt für Statistik<br />

Das Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt/Thüringen nimmt quartalsweise eine Zählung der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten vor. Per 30.06.1998 erfasste es in Thüringen für den Bereich Land- und Forstwirtschaft<br />

28 380 Personen.<br />

Durch Saisonarbeit werden jeweils im Juni und September ca. 10 % mehr AK als in den Wintermonaten<br />

ausgewiesen. Vergleicht man mit dem entsprechenden Vorjahresquartal, ist anhand dieser Datenbasis ein<br />

weiterer Rückgang der Beschäftigten festzustellen.<br />

Lediglich 36 % der im Bereich Land- und Forstwirtschaft Tätigen sind Frauen. In der Summe der Wirtschaftsbereiche<br />

liegt deren Anteil bei 48 %.<br />

Der Anteil der Teilbeschäftigten ist gegenüber dem Vorjahr weiter zurückgegangen und liegt bei 6 %. Im Mittel<br />

aller Volkswirtschaftszweige Thüringens beträgt dieser Wert 12 %.<br />

3.1.2 Arbeitszeitbedarf in den Betriebszweigen<br />

Anhand der in der Richtlinie für die investive Förderung festgelegten Zeitnormative wurde der Arbeitszeitbedarf<br />

für die einzelnen Zweige der <strong>Thüringer</strong> Landwirtschaft kalkuliert.<br />

Tabelle 3.2: Ermittlung der betriebsnotwendigen Vollarbeitskräfte in Thüringen (Auszug)<br />

Kulturen Koeffizient<br />

AKh/ha<br />

Tiere Koeffizient<br />

AKh/Tier<br />

Getreide, Öl-, Eiweißpflanzen 15 Milchkühe 65<br />

Hackfrüchte 69 Zuchtsauen 26<br />

Ackerfutter (Hauptfutterfläche) 20 andere Schweine 4<br />

Dauergrünland 12 Legehennen 0,3<br />

Gartenbau 935 Masthähnchen 0,1<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Anteile der Tierproduktion und Futterwirtschaft zugunsten der pflanzlichen<br />

Marktproduktion zurückgegangen. Dennoch entfallen 60 % des Arbeitszeitbedarfes auf die Tierhaltung<br />

und 10 % auf die Futterwirtschaft. Allein die Milchproduktion verursacht ungefähr den gleichen Arbeitszeitbedarf<br />

wie die gesamte pflanzliche Marktproduktion. Das verdeutlicht die Rolle der Tierhaltung für die<br />

35


Sicherung von Arbeitsplätzen in ländlichen Regionen.<br />

Für die <strong>Thüringer</strong> Landwirtschaft wurde insgesamt ein Arbeitszeitbedarf von 43,3 Mio. Stunden pro Jahr bzw.<br />

55 Stunden pro ha LF errechnet. In der Summe der Zweige von Pflanzen- und Tierproduktion ist der kalkulierte<br />

Bedarf auf 96 % des Wertes von 1997 gesunken, in den Zweigen der Tierproduktion auf 94 %.<br />

Abbildung 3.1<br />

3.1.3 Altersstruktur<br />

Das Durchschnittsalter der mit betrieblichen Arbeiten beschäftigten Arbeitskräfte beträgt <strong>nach</strong> Angaben des<br />

Landesamtes für Statistik bei Frauen 42,5 Jahre, bei Männern 43,2 Jahre.<br />

Im Vergleich zur Erhebung 1995 ist ein Zugang beim Berufs<strong>nach</strong>wuchs (15 bis 19 Jahre) zu verzeichnen. Zu<br />

einem starken Rückgang der Beschäftigten kam es in der Altersgruppe der 50- bis 55-jährigen. Der Anteil<br />

Vollbeschäftigter nimmt ab 55 Jahre mit zunehmendem Alter deutlich ab. Weniger als 20 % der Arbeitskräfte<br />

über 60 Jahre gehen einer Vollbeschäftigung <strong>nach</strong>.<br />

36


3.1.4 Arbeitsmarktsituation<br />

Die im Jahr 1997 auf über 19 % angestiegene<br />

Arbeitslosenquote ging im Dezember 1998 auf<br />

16,2 % zurück. Die Anzahl der Arbeitslosen<br />

verringerte sich in den landwirtschaftlichen Berufsgruppen<br />

um 2 935 Personen. Damit war<br />

ein Rückgang deutlich über dem Landesdurchschnitt<br />

zu verzeichnen. Das ist ein Zeichen<br />

für eine insgesamt gute Vermittelbarkeit<br />

von Landwirten.<br />

Immerhin wurden 13,7 % aller vermittelten<br />

Stellen an Arbeitsuchende mit einem landwirtschaftlichen<br />

Beruf vergeben. Landwirtschaftliche<br />

Fachkräfte haben lediglich einen Anteil<br />

von 4,3 % an den Arbeitslosen.<br />

Die einzelnen Arbeitsamtsbezirke unterscheiden<br />

sich in diesem Anteil deutlich. Die<br />

Schwankungsbreite reicht von 2,9 % in Suhl<br />

bis 6,9 % in Nordhausen.<br />

Abbildung 3.2<br />

Tabelle 3.3: Arbeitsmarktsituation bei landwirtschaftlichen Berufen; Stand: 31.12.1998<br />

Arbeitsämter Thürin-<br />

Altenburg Erfurt Gera Gotha Jena Nordhausen<br />

Suhl<br />

gen<br />

Arbeitslose 468 1 630 813 1 312 1 084 1 671 951 7 929<br />

offene Stellen 17 101 204 104 71 194 104 795<br />

offene Stellen zu<br />

Arbeitslosen (%)<br />

3,6 6,2 25,1 7,9 6,5 11,6 10,9 10,0<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Für die Gruppen der landwirtschaftlichen Berufe ergibt sich im Landesmaßstab ein Verhältnis von offenen<br />

Stellen zu registrierten Arbeitslosen von 1:10. Regional <strong>nach</strong> Arbeitsamtsbezirken ist dieses Verhältnis sehr<br />

differenziert. Altenburg weist nur knapp vier offene Stellen pro 100 Arbeitslose auf, Gera über 25.<br />

Die Landwirtschaft, der Garten- und Landschaftsbau sowie die Umweltsanierung haben bei der Einrichtung von<br />

staatlich geförderten Arbeitsplätzen einen hohen Anteil. Über ein Viertel aller Maßnahmen im Rahmen des<br />

Arbeitsförderungsgesetzes und mehr als die Hälfte der ABM-Stellen wurden 1998 in diesen Bereichen<br />

eingerichtet.<br />

37


Tabelle 3.4: Staatlich geförderter Arbeitsmarkt (Bereich Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsgestaltung/Umweltsanierung)<br />

1996 1997 1998<br />

Maßnahmen <strong>nach</strong> Arbeitsförderungsgesetz 14 550 5 919 1 259<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 8 280 3 951 15 793<br />

Förderung gesamt 22 830 9 870 17 053<br />

Besonders für landwirtschaftliche Berufsgruppen wurde somit ein Teil der Arbeitsverhältnisse über eine<br />

Beschäftigung im staatlich geförderten Arbeitsmarkt abgedeckt. Zwar gingen Beschäftigungen <strong>nach</strong> dem<br />

Arbeitsförderungsgesetz zurück, dafür stiegen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen deutlich an.<br />

3.2 Berufliche Bildung<br />

3.2.1 Berufsausbildung<br />

Der Anteil der Auszubildenden an allen Beschäftigten der Berufsgruppe Land- und Forstwirtschaft beträgt<br />

5,1 % (Landesmittel aller Berufsgruppen = 6,8 %). 50 % der Auszubildenden in landwirtschaftlichen Berufen<br />

sind Frauen. Im Mittel aller Berufsgruppen sind es 42 %.<br />

Der seit 1993 festzustellende zahlenmäßige Anstieg der Auszubildenden in der Landwirtschaft hat sich 1998<br />

nicht fortgesetzt. In den Berufen Landwirt und Tierwirt wurden weniger Neuverträge als im Vorjahr abgeschlossen.<br />

Auch die Anzahl der Neuverträge im Beruf Gärtner ist leicht zurückgegangen. Erstmals wurden Verträge im<br />

Beruf Gartenbauwerker abgeschlossen. Die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau bleibt mit 60 % der<br />

Schwerpunkt. Erstmals wurden Verträge im Beruf Gartenbauwerker abgeschlossen. Die große Anzahl der<br />

Neueinstellungen in diesem Ausbildungsberuf steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang im<br />

Gartenbau.<br />

In den hauswirtschaftlichen Berufen ist die Anzahl der Auszubildenden rückläufig (Hauswirtschafter ./. 24 %,<br />

Hauswirtschaftshelfer ./. 7 %). Es werden jedoch mehr Hauswirtschaftshelfer als Hauswirtschafter ausgebildet.<br />

Tabelle 3.5: Neu aufgenommene Ausbildungsverhältnisse (Stand: 31.12. des Jahres)<br />

Beruf 1994 1996 1998<br />

Landwirt 64 175 198<br />

Tierwirt 45 89 91<br />

Gärtner 195 262 229<br />

Gärtner <strong>nach</strong> § 48 (behindertengerecht) 26 20 0<br />

Gartenbauwerker 0 0 71<br />

Pferdewirt 28 24 25<br />

Fischwirt 2 4 2<br />

Molkereifachmann 1 6 7<br />

Milchwirtschaftlicher Laborant 2 4 3<br />

Hauswirtschafter (städtisch und ländlich) 91 156 118<br />

Hauswirtschaftshelfer 122 144 128<br />

gesamt 576 884 872<br />

Veränderung zum Vorjahr ./. 9 + 99 ./. 60<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

Die Ausbildungsbereitschaft hat weiter zugenommen. Es konnten 76 betriebliche und 13 außerbetriebliche<br />

Ausbildungsstätten neu zugelassen werden. Die Zahl der tatsächlich ausbildenden Betriebe stieg in den<br />

Berufen Landwirt (+ 16 %) und Gärtner (+ 5 %) und sank im Beruf Pferdewirt (- 10 %).<br />

38


Tabelle 3.6: Ausbildungsstätten (Stand: 31.12.1998)<br />

betriebliche<br />

Ausbildungsstätten<br />

Beruf anerkannte tatsächlich<br />

ausbildende<br />

außerbetriebliche<br />

Ausbildungsstätten<br />

anerkannte tatsächlich<br />

ausbildende<br />

Gärtner 226 156 26 24<br />

Landwirt 324 252 1 1<br />

Tierwirt 150 149 1 1<br />

Pferdewirt 60 37 - -<br />

Fischwirt 8 5 - -<br />

Molkereifachmann 4 4 - -<br />

Milchwirtschaftl. Laborant<br />

Hauswirtschafter<br />

4 4 - -<br />

• städtisch 13 9 31 25<br />

• ländlich 2 1 - -<br />

Hauswirtschaftshelfer - - 31 23<br />

gesamt 791 617 90 74<br />

Veränderung zum Vorjahr + 76 k. A. 1)<br />

+ 13 k. A. 1)<br />

1) k. A. = keine Angaben möglich<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

Die Abschlussprüfungen im Beruf Gärtner wurden erstmals auf der Grundlage einer neuen Prüfungsordnung<br />

verstärkt praxisorientiert durchgeführt.<br />

Das Kursprogramm in der überbetrieblichen Ausbildung für Gärtner, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau,<br />

wurde vollständig überarbeitet und von fünf auf acht Lehrgänge erhöht.<br />

An der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau erhielten 720 Auszubildende in 3 600 Teilnehmertagen und in der<br />

Überbetrieblichen Ausbildungsstätte Schwerstedt 1 517 Auszubildende in 7 435 Teilnehmertagen die Ausbildung.<br />

An der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte Schwerstedt wurden Lehrgänge zum Erwerb des Führerscheins<br />

Klasse 5 durchgeführt. Auch für die Schüler im Beruf Hauswirtschafter an den Berufsfachschulen wurden<br />

überbetriebliche Lehrgänge angeboten, um eine Prüfung <strong>nach</strong> dem Berufsbildungsgesetz zu ermöglichen.<br />

Zur Förderung der betrieblichen Erstausbildung wurden durch den Freistaat Thüringen 1,25 Mio. DM für 316<br />

zusätzliche Ausbildungsplätze bewilligt.<br />

3.2.2 Umschulung<br />

Umschulungsmaßnahmen wurden 1998 in den Berufen Gärtner, Hauswirtschafter und Pferdewirt durchgeführt.<br />

Tabelle 3.7: Neu aufgenommene Umschulungsverhältnisse (Stand: 31.12. des Jahres)<br />

Beruf 1994 1996 1998<br />

Landwirt/Tierwirt 0 1 0<br />

Gärtner 257 150 146<br />

Pferdewirt 0 23 13<br />

Fischwirt 0 1 0<br />

Hauswirtschafter 12 95 12<br />

gesamt 269 270 171<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

39


Die Anzahl der Umschüler ist gegenüber 1997 konstant geblieben. Umschulungsmaßnahmen zum Gärtner<br />

beziehen sich im Berichtsjahr auf die Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau, Zierpflanzenbau und<br />

Friedhofsgartenbau.<br />

3.2.3 Meisterausbildung<br />

Anlässlich des Meistertages am 27. August 1998 an der Fachschule für Agrarwirtschaft und Hauswirtschaft in<br />

Stadtroda wurden 42 Meisterbriefe übergeben, davon 23 an Landwirtschaftsmeister, zwei an Tierwirtschaftsmeister<br />

(Rinderzucht) und 17 an Hauswirtschaftsmeisterinnen.<br />

Die 1998 neu zugelassenen Bewerber für den Landwirtschaftsmeister werden durch die Landwirtschaftsämter<br />

Zeulenroda, Bad Frankenhausen und Meiningen, die Anwärter auf den Gärtnermeister durch die Lehr- und<br />

Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt und die Anwärter auf den Hauswirtschaftsmeister durch die Fachschule<br />

Stadtroda fachlich betreut.<br />

Tabelle 3.8: Neu aufgenommene Meisteranwärter (Stand: 31.12. des Jahres)<br />

Beruf 1994 1996 1998<br />

Landwirtschaftsmeister 46 41 39<br />

Tierwirtschaftsmeister 0 0 0<br />

Gärtnermeister 22 15 15<br />

Pferdewirtschaftsmeister 15 0 0<br />

Hauswirtschaftsmeister 0 24 24<br />

gesamt 83 80 78<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

3.2.4 Fachschulausbildung<br />

Ende 1998 befanden sich an den Fachschulen der Landwirtschaft, des Gartenbaus und der Hauswirtschaft 341<br />

Schüler in der Ausbildung, davon 192 in der zweijährigen und 149 in der einjährigen. Das waren 25 % mehr als<br />

zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.<br />

Tabelle 3.9: Neu zugelassene Fachschüler (Stand: 31.12. des Jahres)<br />

Fachschule 1994 1996 1998<br />

Einjährige Fachschulen an den Landwirtschaftsämtern 46 33 30<br />

Fachschule Stadtroda/Fachrichtung Agrarwirtschaft 32 36 71<br />

Fachschule Stadtroda/Fachrichtung Hauswirtschaft 35 16 22<br />

Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau 32 15 39<br />

gesamt 145 100 162<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

Zum staatlich geprüften Wirtschafter, Fachrichtung Landbau, wurde 1998 an den Landwirtschaftsämtern<br />

Altenburg, Bad Frankenhausen, Leinefelde, Meiningen und Zeulenroda beginnend bzw. im 2. Winterhalbjahr<br />

weiterführend ausgebildet.<br />

Die Fortbildung zum Staatlich geprüften Techniker/Betriebswirt in den Fachrichtungen Landbau, Landwirtschaftliche<br />

Unternehmensführung, Absatz/Markt, Umwelt/Landschaft, Ökologischer Landbau, Hauswirtschaft,<br />

Umweltschutz, Gartenbau und Garten- und Landschaftsbau wurde an der Fachschule für Agrarwirtschaft und<br />

Hauswirtschaft Stadtroda und an der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt durchgeführt.<br />

3.2.5 Weiterbildung<br />

Die Weiterbildungsmaßnahmen zur Anwendung umweltgerechter Produktionsverfahren und zur Landschaftspflege<br />

(KULAP, Programmteil D 1) haben mit 125 Lehrgängen einen Höchststand erreicht. Die Lehrgangsinhalte<br />

wurden überarbeitet, derzeit sind 28 Bildungsinhalte anerkannt.<br />

40


Tabelle 3.10: Weiterbildungsmaßnahmen KULAP, Programmteil D 1<br />

1995 1996 1997 1998<br />

Maßnahmen Anzahl 28 37 55 125<br />

Teilnehmer Anzahl 387 681 1 108 2 230<br />

Förderung DM 589 764 990 421 1 499 742 1 519 268<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamt Weimar<br />

Neben den KULAP-Bildungsmaßnahmen fand auch eine verstärkte Förderung der sonstigen beruflichen<br />

Weiterbildung statt. Mit einer Summe von 560 TDM wurden 2 481 Teilnehmer gefördert.<br />

Weiterbildungen zu betriebswirtschaftlichen, züchterischen und produktionstechnischen Themen, zur Ausbildung<br />

sowie überregionale Ausbilder- und Prüferschulungen wurden durch die 12 Landwirtschaftsämter, die<br />

Fachschulen und das Landesverwaltungsamt, Abteilung Landwirtschaft, praxis-, betriebs- und projektbezogen<br />

angeboten und durchgeführt. Die sehr positive Resonanz (17 400 Teilnehmer) bestätigt das hohe Niveau<br />

dieser Veranstaltungen.<br />

Ferner wurde die langfristig angelegte Weiterbildungsinitiative "Landwirtschaft 2000" gestartet:<br />

• Thüringenweite Bündelung und Koordinierung von Bildungsangeboten aller Anbieter,<br />

• Aufbau einer Bildungsdatenbank,<br />

• Erfassung des Bedarfs an betriebsbezogener und arbeitsplatznaher Weiterbildung.<br />

3.3 Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe<br />

3.3.1 Datengrundlage für die Strukturanalyse<br />

Grundlage der folgenden Auswertungen sind die Angaben in den Anträgen auf flächenbezogene Ausgleichszahlung.<br />

Seit 1996 ist - bedingt durch den Wegfall der Anpassungshilfe - nur noch eine unvollständige<br />

Erfassung der Betriebe möglich. Ein Teil der Kleinstbetriebe sowie spezialisierte Unternehmen der Schweineund<br />

Geflügelhaltung ohne landwirtschaftliche Nutzfläche sind nicht mehr antragsberechtigt.<br />

Für die Bereiche Gartenbau, Binnenfischerei und Imkerei können ebenfalls keine zuverlässigen Angaben mehr<br />

gemacht werden. Analysen zur Produktionsstruktur im Betriebsbereich Gartenbau sind Bestandteil des<br />

Abschnittes 4.4.<br />

Zu beachten ist, dass alle Unternehmen mit Sitz im Freistaat Thüringen unabhängig von der Lage ihrer<br />

Flächen berücksichtigt wurden. Die Betriebe der Rechtsform GmbH & Co. KG zählen - abweichend von der<br />

Gliederung der amtlichen Agrarstatistik - zu den juristischen Personen.<br />

Informationen zur Anzahl und Flächennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe Thüringens werden parallel zu<br />

den Analysen der Mehrfachanträge auch vom Landesamt für Statistik veröffentlicht. In dieser alle zwei Jahre<br />

durchzuführenden Bodennutzungshaupterhebung, sind die in den Agrarförderanträgen fehlenden Betriebe mit<br />

erfasst. Bei den 1 457 Betrieben handelt es sich fast ausschließlich um natürliche Personen. Sie verfügen<br />

meist über weniger als 10 ha LF.<br />

Tabelle 3.11: Landwirtschaftliche Betriebe 1) <strong>nach</strong> <strong>Größenklassen</strong><br />

<strong>Größenklassen</strong><br />

Betriebe<br />

lt.<br />

Statistik<br />

Betriebe lt.<br />

Agrarförderung<br />

Differenz<br />

Fläche<br />

(ha LF)<br />

lt. Statistik<br />

Fläche<br />

(ha LF) lt.<br />

Agrarförderung<br />

Differenz<br />

< 50 4 442 3 013 - 1 429 34 419 32 909 - 1 510<br />

50 bis < 500 942 916 - 26 159 738 155 442 - 4 296<br />

>= 500 417 415 - 2 608 185 603 936 - 4 249<br />

gesamt 5 801 4 344 - 1 457 802 342 792 287 - 10 055<br />

einschließlich der Betriebsbereiche Gartenbau und Forstwirtschaft<br />

1)<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesamt für Statistik und Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Die Aussagen zu den Entwicklungstendenzen der Betriebs- und Agrarstruktur werden von beiden Datengrundlagen<br />

gleichermaßen bestätigt. Die Nutzung der Angaben aus der Agrarförderung für die Strukturanalyse<br />

ist vorteilhaft, da die Möglichkeit der Zusammenführung von Angaben zu Rechtsform, Bodennutzung, Viehbeständen<br />

und Viehbesatz besteht.<br />

41


3.3.2 Rechts- und Betriebsformen der Landwirtschaft<br />

Die folgenden Aussagen beziehen sich ausschließlich auf Unternehmen des Betriebsbereiches Landwirtschaft,<br />

ohne Gartenbau- und Forstwirtschaftsbetriebe. Nach einem Rückgang der Betriebe in den Jahren 1995 und<br />

1996 war bis zum aktuellen Auswertungsjahr ein erneuter Zuwachs von jährlich rund 100 Betrieben festzustellen.<br />

Zum überwiegenden Teil kamen Nebenerwerbs- und Kleinstbetriebe hinzu.<br />

Im Jahr 1998 ist ein Zugang von 14 GmbH und vier GmbH & Co.KG zu verzeichnen, während die Anzahl der<br />

eingetragenen Genossenschaften leicht rückläufig war.<br />

Tabelle 3.12: Entwicklung der <strong>Landwirtschaftsbetriebe</strong> <strong>nach</strong> Rechtsformen<br />

Betriebe<br />

Anzahl<br />

Flächenanteil<br />

% LF<br />

Größe<br />

ha LF<br />

Rechtsform 1997 1998 1997 1998 1997 1998<br />

juristische Personen<br />

davon<br />

500 514 74,2 74,0 1 158 1 134<br />

• Genossenschaften 210 207 42,1 41,3 1 566 1 571<br />

• GmbH 212 226 21,0 21,7 773 755<br />

• AG und andere Körperschaften 37 36 5,1 5,1 1 083 1 108<br />

• GmbH & Co.KG 41 45 5,9 6,0 1 128 1 042<br />

natürliche Personen<br />

davon<br />

3 344 3 416 25,6 25,7 60 59<br />

• Personengesellschaften 239 258 9,9 10,4 323 318<br />

• Einzelunternehmen (Haupterwerb) 808 806 12,5 12,0 121 117<br />

• Einzelunternehmen (Nebenerwerb) 2 297 2 352 3,2 3,3 11 11<br />

sonstige Betriebe 290 311 0,2 0,3 - -<br />

Betriebe gesamt 4 134 4 241 100,0 100,0 - -<br />

Quelle: Anträge auf Agrarförderung, 1997; Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Abbildung 3.3<br />

42


Die rund 800 Haupterwerbslandwirte Thüringens bewirtschaften mit fast konstant gebliebener Flächenausstattung<br />

(117 ha LF pro Betrieb) einen seit fünf Jahren annähernd gleichen Flächenanteil. Bei den GbR<br />

hingegen ist eine steigende Tendenz sowohl in der Anzahl als auch der Fläche zu verzeichnen. Zu den<br />

Personengesellschaften gehören 253 GbR und fünf Kommanditgesellschaften. Gegenüber dem Vorjahr<br />

wurden 19 Betriebe mehr gezählt.<br />

55 % der Antragsteller sind Nebenerwerbslandwirte, sie bewirtschaften allerdings nur 3,3 % der LF Thüringens<br />

und verfügen im Durchschnitt über 11 ha LF.<br />

Der Anteil der von Betrieben juristischer Personen (insbesondere Genossenschaften) bewirtschafteten Fläche<br />

ist in Thüringen deutlich höher als in anderen neuen Bundesländern.<br />

Tabelle 3.13: Flächenanteile einzelner Rechtsformen<br />

Rechtsform<br />

Flächenanteil (% LF)<br />

neue Bundesländer Thüringen<br />

Einzelunternehmen 23 15<br />

Personengesellschaften 1)<br />

23 16<br />

Genossenschaften 31 41<br />

Kapitalgesellschaften 22 27<br />

1) einschließlich GmbH & Co. KG<br />

Betriebe juristischer Personen verfügen im Durchschnitt über 1 134 ha LF. Die geringere Betriebsgröße der GmbH resultiert<br />

im wesentlichen daraus, dass oft Mutterkuhhaltung in dieser Rechtsform betrieben wird. Die regionale Verteilung juristischer<br />

Personen ist sehr unterschiedlich. Der Flächenanteil liegt in den Landkreisen zwischen 62 und 86 %.<br />

Abbildung 3.4<br />

43


Abbildung 3.5<br />

In der Betriebsgröße der Haupterwerbsbetriebe gibt es erhebliche Unterschiede. So verfügen die Landwirte im<br />

Kreis Hildburghausen im Mittel über die dreifache Fläche wie die im Wartburgkreis.<br />

Es ist kein deutlicher Zusammenhang zwischen den Betriebsstrukturen und den natürlichen Standortbedingungen<br />

in Thüringen zu erkennen.<br />

44


Tabelle 3.14: <strong>Landwirtschaftsbetriebe</strong> <strong>nach</strong> Rechtsformen (Anzahl) 1)<br />

Kreis juristische Personen PersonengeEinzelunter- gesamt dar. e. G. dar. GmbH<br />

sellschaftennehmen HE<br />

Eichsfeld 32 6 14 18 35<br />

Unstrut-Hainich-Kreis 36 14 19 27 82<br />

Nordhausen 20 4 10 9 42<br />

Kyffhäuserkreis 31 10 17 27 67<br />

Sömmerda 31 15 9 16 63<br />

Weimarer Land 35 19 11 11 48<br />

Ilm-Kreis 18 4 11 11 35<br />

Gotha 32 13 12 11 20<br />

Wartburgkreis 49 20 25 11 67<br />

Schmalkalden-Meiningen 38 13 21 14 43<br />

Hildburghausen 17 6 8 9 20<br />

Sonneberg 3 3 - 4 2<br />

Saalfeld-Rudolstadt 26 10 15 15 28<br />

Saale-Holzland-Kreis 41 21 11 7 49<br />

Saale-Orla-Kreis 42 19 15 16 58<br />

Greiz 44 18 21 27 94<br />

Altenburger Land 19 12 7 25 53<br />

Thüringen 514 207 226 258 806<br />

1) Stadtkreise sind den jeweils umliegenden Landkreisen zugeordnet<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Aus Tabelle 3.15 ist die Verteilung der Betriebe und landwirtschaftlich genutzten Fläche auf die Betriebsgrößenklassen<br />

in Thüringen ersichtlich. Seit 1994 kam es nur zu geringfügigen Veränderungen in der Struktur<br />

der Betriebsgrößenklassen. Ausschließlich in der Betriebsgruppe größer 2 500 ha LF ging die Anzahl der<br />

Unternehmen zurück. Während in Thüringen von Betrieben mit über 100 ha LF ca. 93 % der Fläche bewirtschaftet<br />

werden, sind es im früheren Bundesgebiet nur 19 % der LF.<br />

Tabelle 3.15: <strong>Landwirtschaftsbetriebe</strong> <strong>nach</strong> <strong>Größenklassen</strong><br />

<strong>Größenklassen</strong><br />

ha LF/Betrieb<br />

Betriebe<br />

Anzahl<br />

LF<br />

ha<br />

Flächenanteil<br />

% LF<br />

0 - < 1 60 38 0,0<br />

>= 1 - < 10 1 784 8 610 1,1<br />

>= 10 - < 50 1 088 23 592 3,0<br />

>= 50 - < 100 302 22 298 2,8<br />

>= 100 - < 200 322 46 279 5,9<br />

>= 200 - < 300 141 34 808 4,4<br />

>= 300 - < 500 131 49 942 6,3<br />

>= 500 - < 1 000 143 106 211 13,5<br />

>= 1 000 - < 2 000 186 261 402 33,2<br />

>= 2 000 - < 3 000 58 138 339 17,6<br />

>= 3 000 26 96 010 12,2<br />

gesamt 4 241 787 529 100,0<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

45


Abbildung 3.6<br />

<strong>Landwirtschaftsbetriebe</strong> <strong>nach</strong> <strong>Größenklassen</strong><br />

%<br />

Abbildung 3.7<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Anteil an den Betrieben Anteil an der Fläche<br />

Quelle: Anträge auf Agrarförderung 1998<br />

<strong>Größenklassen</strong><br />

>100 ha<br />

50 bis 100 ha<br />

10 bis 50 ha<br />

1 bis 10 ha<br />

46


Die von den Unternehmen angegebenen Flächen und Tierbestände bildeten die Grundlage zur Einstufung in<br />

Betriebstypen. Zuordnungskriterium ist der Anteil aller dem Marktfruchtbau, dem Futterbau usw. zugeordneten<br />

Zweige am Gesamtstandarddeckungsbeitrag des Betriebes.<br />

Betriebsform: Marktfruchtbetrieb Futterbaubetrieb Veredlungsbetrieb Dauerkulturbetrieb<br />

vorherrschende<br />

Produktion:<br />

Mähdruschfrüchte,<br />

Zuckerrüben,<br />

Handelsgewächse<br />

Milchvieh,<br />

übrige Rinder,<br />

Schafe<br />

Schweine,<br />

Geflügel<br />

Hopfen,<br />

Obst,<br />

Wein<br />

Die Typisierung als Spezialbetrieb besagt, dass mehr als 75 % des Standarddeckungsbeitrages auf den<br />

entsprechenden Zweig entfallen. Ein Verbundbetrieb liegt vor, wenn zwischen 50 und 75 % des Standarddeckungsbeitrages<br />

für den Zweig ermittelt wurden. Dominiert keiner der Betriebszweige, handelt es sich um<br />

einen landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb.<br />

Tabelle 3.16: Betriebstypisierung der <strong>Landwirtschaftsbetriebe</strong><br />

Betriebe LF Flächenanteil<br />

Anzahl ha % LF<br />

Marktfruchtbetriebe 1 721 409 006 51,9<br />

Marktfrucht-Spezialbetriebe 1 065 216 969 27,6<br />

Marktfrucht-Verbundbetriebe 656 192 037 24,4<br />

Futterbaubetriebe 2 145 294 925 37,4<br />

Futterbau-Spezialbetriebe 1 534 108 114 13,7<br />

Futterbau-Verbundbetriebe 611 186 811 23,7<br />

Veredlungsbetriebe 1)<br />

61 5 034 0,6<br />

Veredlungs-Spezialbetriebe 17 1 598 0,2<br />

Veredlungs-Verbundbetriebe 44 3 436 0,4<br />

Dauerkulturbetriebe 42 5 112 0,6<br />

Dauerkultur-Spezialbetriebe 29 2 126 0,3<br />

Dauerkultur-Verbundbetriebe 13 2 987 0,4<br />

Landwirtschaftliche Gemischtbetriebe 272 73 452 9,3<br />

Landwirtschaft gesamt 4 241 787 529 100,0<br />

nur zum Teil erfasst<br />

1)<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Marktfruchtbetriebe bewirtschaften mehr als die Hälfte der LF Thüringens. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe<br />

der Futterbaubetriebe nimmt 37 % der <strong>Thüringer</strong> LF ein.<br />

Die Anzahl der Betriebe mit einem Viehbesatz unter 10 GVE/100 ha LF hat sich im Bereich juristischer<br />

Personen weiter erhöht. Das ist eine Folge des Tierbestandsabbaus und auch Ausgliederung von Unternehmensteilen.<br />

Bei GbR und Haupterwerbsbetrieben wird fast die Hälfte der Fläche von Betrieben ohne bzw.<br />

mit geringer Viehhaltung bewirtschaftet.<br />

47


Tabelle 3.17: Betriebe ohne bzw. mit geringer Viehhaltung<br />

Anzahl Betriebe mit Viehbesatz<br />

(GVE/100 ha LF)<br />

0 >0 -


Milchvieh<br />

Die Anzahl der milchviehhaltenden Betriebe ist im Bereich der juristischen Personen weiter zurückgegangen.<br />

Hauptsächlich betraf dies eingetragene Genossenschaften. Im Jahr 1996 hielten noch 169 Betriebe dieser<br />

Rechtsform Milchvieh, 1998 waren es bereits 16 weniger. Rund 83 % des Milchkuhbestandes stehen in<br />

Unternehmen juristischer Personen. Von GbR werden knapp 10 % und von Einzelunternehmen weniger als<br />

7 % der Milchkühe gehalten.<br />

Der Zuwachs bei GbR ist sowohl auf Neueinrichtung als auch Rechtsformenwechsel zurückzuführen.<br />

Abbildung 3.8<br />

Tabelle 3.19: Milchviehhaltende Betriebe<br />

Rechtsform 1992 1994 1996 1998<br />

Kühe Kühe/<br />

Betrieb<br />

Kühe Kühe/<br />

Betrieb<br />

Kühe Kühe/<br />

Betrieb<br />

Kühe Kühe/<br />

Betrieb<br />

e. G. 100 917 522 93 438 510 82 039 485 75 062 491<br />

GmbH, AG, GmbH<br />

& Co. KG<br />

57 388 441 53 770 427 56 206 436 54 863 435<br />

GbR 7 259 173 12 071 183 14 517 153 15 198 150<br />

Einzeluntern.-HE 6 363 23 7 990 36 8 881 41 7 885 38<br />

Einzeluntern.-NE 3 470 4 3 523 5 2 531 5 2 220 5<br />

Quelle: Anträge auf Agrarförderung bzw. flächenbezogene Ausgleichszahlung<br />

In Thüringen wurde ein hoher Konzentrationsgrad bei der Milchviehhaltung erreicht. Lediglich 8 % der Tiere<br />

entfallen auf Betriebe mit weniger als 100 Milchkühen, die Hälfte der Kühe steht in großen Beständen mit mehr<br />

als 500 Tieren.<br />

49


Tabelle 3.20: Konzentration der Milchkuhbestände<br />

Betriebe Milchkühe<br />

Milchkühe je Betrieb<br />

Anzahl % Anzahl %<br />

1 - 19 511 49,0 2 797 1,8<br />

20 - 99 202 19,4 10 101 6,5<br />

100 - 499 236 22,6 66 354 42,5<br />

500 - 999 71 6,8 48 574 31,1<br />

>= 1 000 22 2,1 28 308 18,1<br />

gesamt 1 042 100,0 156 134 100,0<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Mutterkühe<br />

Der Aufbau der Mutterkuhbestände hielt bis zum Stichtag 15.05.1998 weiter an. Ziel war es, den Bestandsaufbau<br />

bis zur Festschreibung der einzelbetrieblichen Quoten abzuschließen. Der Mutterkuhbestand wurde um<br />

5 351 Tiere erweitert. Thüringenweit kamen im Vergleich zum Vorjahr 54 Halter (davon 5 juristische Personen)<br />

dazu.<br />

62 % des Mutterkuhbestandes werden von Unternehmen juristischer Personen gehalten.<br />

Tabelle 3.21: Konzentration der Mutterkuhbestände<br />

Mutterkühe je<br />

Betriebe Mutterkühe<br />

Betrieb<br />

Anzahl % Anzahl %<br />

1 - 2 153 12,2 224 0,6<br />

3 - 9 660 52,5 3 152 8,5<br />

10 - 99 345 27,5 10 460 28,1<br />

100 - 199 59 4,7 8 286 22,2<br />

200 - 499 33 2,8 10 086 27,1<br />

500 - 999 3 0,2 1 654 4,4<br />

>= 1 000 3 0,2 3 404 9,1<br />

gesamt 1 256 100,0 37 266 100,0<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

Mastrinder<br />

Fast 90 % des Mastrinderbestandes stehen in Unternehmen juristischer Personen. Die in den Verordnungsvorschlägen<br />

der Agenda 2000 ursprünglich vorgesehene Begrenzung der Sonderprämie auf 90 männliche Rinder<br />

pro Betrieb hätte 68 Betriebe mit rund 80 % des Bestandes betroffen und den Verlust von ca. 50 % der<br />

Prämienansprüche bedeutet.<br />

Tabelle 3.22: Konzentration der Mastrinderbestände<br />

Betriebe männliche Rinder > 1 Jahr<br />

<strong>Größenklassen</strong><br />

Anzahl % Anzahl %<br />

1 000 3 0,3 3 647 15,5<br />

gesamt 953 100,0 23 500 100,0<br />

50


Mutterschafe<br />

Auch 1998 stellten wiederum weniger Betriebe einen Antrag auf Mutterschafprämie. Der Rückgang betraf fast<br />

ausschließlich Betriebe mit Beständen bis zu 100 Tieren.<br />

Der 1996 und 1997 anhaltende Rückgang der Mutterschafbestände kehrte sich im Gegensatz dazu im Jahr<br />

1998 um. Der Bestand erhöhte sich um 1 559 Tiere.<br />

Tabelle 3.23: Konzentration der Mutterschafbestände<br />

Mutterschafe je<br />

Betriebe Mutterschafe<br />

Betrieb<br />

Anzahl % Anzahl %<br />

1 - 19 800 58,7 10 457 5,6<br />

20 - 99 271 19,9 11 230 6,0<br />

100 - 499 155 11,4 52 175 28,0<br />

500 - 999 109 8,0 74 226 39,8<br />

>= 1 000 28 2,1 38 252 20,5<br />

gesamt 1 363 100,0 186 340 100,0<br />

Quelle: Anträge auf flächenbezogene Ausgleichszahlung, 1998<br />

3.3.4 Insolvenzen<br />

Die Statistik zu den Insolvenzen fasst die von den Amtsgerichten gemeldeten Verfahren zusammen.<br />

Nach einem Rückgang bis zum Jahr 1996 war ein erneuter Anstieg der Insolvenzverfahren zu verzeichnen.<br />

Insgesamt sind jedoch weniger als 1 % der landwirtschaftlichen Betriebe von Zahlungsunfähigkeit betroffen.<br />

Zwei Drittel der Verfahren des Jahres 1998 wurden mangels Masse abgelehnt.<br />

Tabelle 3.24: Gesamtvollstreckungs- bzw. Insolvenzverfahren<br />

Verfahren gesamt davon eröffnet mangels Masse abgelehnt<br />

1996 1997 1998 1996 1997 1998 1996 1997 1998<br />

<strong>nach</strong> Rechtsformen<br />

• Genossenschaften 0 2 4 0 2 4 0 0 0<br />

• GmbH 6 8 9 3 4 5 3 4 4<br />

• KG 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />

• nicht im Handelsregister<br />

eingetragen<br />

<strong>nach</strong> Zweigen<br />

14 17 20 3 6 2 11 11 18<br />

• Landwirtschaft 16 25 31 5 11 11 11 14 20<br />

• Forstwirtschaft 4 2 3 1 1 0 3 1 3<br />

gesamt 20 27 34 6 12 11 14 15 23<br />

Quelle: <strong>Thüringer</strong> Landesamt für Statistik<br />

3.4 Technikausstattung<br />

3.4.1 Datengrundlage für die Technikanalyse<br />

Die Analyse erfolgte anhand der Anträge auf Gasölverbilligung, welche überwiegend Bestandteil der "Anträge<br />

auf flächenbezogene Ausgleichszahlung" sind, aber auch unabhängig davon als Antrag vorlagen.<br />

Die Anträge wurden von den Landwirtschaftsämtern zum 15.02.1998 für das vergangene Jahr entgegengenommen.<br />

Es reichten 4 163 Betriebe Anträge ein. In etwa 90 % der Fälle war eine Zuordnung der Angaben<br />

zur Betriebsfläche aus den Mehrfachanträgen auf Agrarförderung möglich.<br />

51


3.4.2 Schlepper<br />

Zum Jahresende 1997 waren in der Landwirtschaft Thüringens 17 628 Schlepper im Einsatz. Nach einem<br />

Zuwachs von rund 5 % in den Jahren 1995 und 1996 blieb der Bestand konstant. Damit wurde das Niveau des<br />

Jahres 1993 von 17 900 Schleppern wieder erreicht, welches sich zwischenzeitlich durch Aussonderung von<br />

Alttechnik um fast 2 000 Schlepper reduzierte.<br />

Der mittlere Besatz von 134 kW (182 PS) je 100 ha LF blieb zum Vorjahr konstant.<br />

Die Erhöhung der Anzahl der Schlepper ist bis zu einer Betriebsgröße von 500 ha LF zu verzeichnen. In den<br />

Größengruppen bis 50 ha LF ist dies überwiegend auf eine Erhöhung der Zahl der Antragsteller zurückzuführen.<br />

Betriebe ab 1 000 ha LF reduzierten ihren Bestand innerhalb von vier Jahren um ein Drittel, was auf<br />

eine deutliche Modernisierung des Traktorenparkes schließen lässt.<br />

Der Leistungsbesatz der Betriebe bis 50 ha LF ist deutlich höher. In dieser Gruppe sind auch Gärtnereien,<br />

große Viehhaltungsbetriebe und Dienstleistungseinrichtungen mit wenig bzw. ohne Fläche enthalten, welche<br />

nicht unmittelbar mit den übrigen Betrieben vergleichbar sind.<br />

Betriebe mit 50 bis 100 ha LF setzen fast die doppelte Schlepperleistung ein wie größere Betriebe. Ab einer<br />

Größe von 200 ha LF sind praktisch keine Veränderungen mehr feststellbar.<br />

Abbildung 3.9<br />

Die Leistungsklassenzusammensetzung des Schlepperbestandes der Betriebe ist maßgeblich von deren<br />

Produktionsstruktur abhängig.<br />

Die Hälfte der Schlepper in Betrieben ab 100 ha LF hat eine Leistung von 60 kW und mehr. Diese Technik ist<br />

in der Regel in ökonomisch starken Marktfruchtbetrieben im Einsatz. Während in den Leistungsklassen 60 bis<br />

89 kW die Anzahl der Schlepper rückläufig war, ist in den oberen Leistungsklassen ein Zuwachs zu verzeichnen.<br />

Betriebe juristischer Personen verfügten im Durchschnitt über 20 Schlepper. Mit einem Leistungsbesatz von<br />

1,1 kW/ha LF kann die Technik rationell eingesetzt und gut ausgelastet werden.<br />

52


Tabelle 3.25: Schlepper <strong>nach</strong> Rechtsformen der Betriebe<br />

juristische GbR Einzelunternehmen<br />

Personen<br />

Haupterwerb Nebenerwerb<br />

Schlepper gesamt Stück 9 184 1 211 2 591 3 942<br />

Schlepper je Betrieb 1)<br />

Stück 20,2 4,8 3,1 1,9<br />

Schlepperleistung<br />

1) nur Betriebe mit Schleppern<br />

kW/ha LF 1,1 1,2 1,6 6,2<br />

Die Schlepperausstattung hat sich in den Rechtsformen unterschiedlich entwickelt. Während der Anteil der<br />

Unternehmen juristischer Personen im Verlaufe der letzten drei Jahre deutlich zurückging, hat sich die in GbR<br />

und Haupterwerbsbetrieben vorhandene Leistung nur unwesentlich geändert.<br />

Tabelle 3.26: Anteile an der Schlepperleistung<br />

1997 (%) Veränderung zu 1994 (%)<br />

juristische Personen 59,1 - 8,1<br />

GbR 8,8 + 1,7<br />

Einzelunternehmen Haupterwerb 15,1 + 0,9<br />

Einzelunternehmen Nebenerwerb 14,4 + 4,1<br />

Einer Analyse des Kraftfahrzeugbundesamtes zufolge hat sich deutschlandweit im Jahr 1998 sowohl die<br />

Anzahl der Neuzulassungen als auch der Besitzumschreibungen von Schleppern verringert.<br />

3.4.3 Mähdrescher<br />

Von 1990 bis 1994 reduzierte sich die Anzahl der Mähdrescher. Seitdem pegelte sich der Bestand der<br />

<strong>Thüringer</strong> Landwirtschaft bei ca. 2 300 Maschinen ein.<br />

Insgesamt verfügen 1 378 Betriebe über einen oder mehrere Mähdrescher.<br />

Tabelle 3.27: Mähdrescher <strong>nach</strong> Rechtsformen der Betriebe<br />

juristische GbR Einzelunternehmen<br />

Personen<br />

Haupterwerb Nebenerwerb<br />

Mähdrescher gesamtStück 1 102 193 442 483<br />

Mähdrescher je Betrieb 1)<br />

Stück 3,3 1,4 1,1 1,0<br />

Fläche pro Mähdrescher 1)<br />

ha LF 466 307 133 16<br />

1) nur Betriebe mit Mähdreschern<br />

Klassifiziert man <strong>nach</strong> Motorleistung, wird Folgendes deutlich:<br />

Während Mähdrescher der oberen Leistungsklasse zahlenmäßig zunahmen, ist in der mittleren Leistungsklasse<br />

ein deutlicher Rückgang feststellbar.<br />

Tabelle 3.28: Mähdrescher <strong>nach</strong> Leistungsklassen<br />

Leistungsklasse Anteil am Bestand 1997<br />

(%)<br />

Veränderung zu 1994<br />

(%)<br />

= 90 kW 58,9 + 8,5<br />

Fast ein Drittel der Mähdrescher befindet sich in Betrieben mit weniger als 100 ha LF, sie sind zum überwiegenden<br />

Teil nicht auslastbar.<br />

53


Abbildung 3.10<br />

In Thüringen stand zum Auswertungsjahr eine Mähdruschfläche von 483 Tha zur Ernte an. Bezogen auf den<br />

Mähdrescherbestand ergibt das im Landesdurchschnitt eine Mähdruschfläche von 218 ha pro Mähdrescher.<br />

3.4.4 Sonstige Technik<br />

In den Anträgen auf Gasölverbilligung sind neben Schleppern und Mähdreschern auch Angaben zu weiteren<br />

Maschinenbeständen enthalten. In Tabelle 3.29 wird die Entwicklung über 3 Jahre dargestellt.<br />

Aussagen zur Ernteleistung der Hackfrucht- und Futtererntetechnik lassen sich nicht treffen, da keine detaillierte<br />

Erfassung der Maschinen <strong>nach</strong> Leistungsparametern erfolgte. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass ein<br />

beachtlicher Teil der Technik ungenutzt im Bestand steht (z.B. Kartoffelerntemaschinen).<br />

Die Anzahl selbstfahrender Zuckerrübenerntemaschinen ging weiter zurück. 1997 waren in Thüringen rund<br />

13 000 ha Zuckerrübenfläche abzuernten.<br />

Der Bestand an Futtererntetechnik ist ebenfalls rückläufig. In den Statistiken für 1996 und 1997 wurde z.B. nur<br />

noch die Hälfte der Ladewagen im Vergleich zu 1995 aufgeführt.<br />

54


Tabelle 3.29: Ausgewählte Maschinen und Geräte<br />

1995 1996 1997<br />

Zuckerrübenerntemaschinen 89 80 70<br />

gezogene Kartoffelvollerntemaschinen 472 485 483<br />

Feldhäcksler 814 743 702<br />

Schwadmäher 871 823 747<br />

gezogene Feldhäcksler 181 184 184<br />

Ladewagen 5 828 3 059 2 976<br />

Hochdruckpressen 1 121 1 200 1 148<br />

Rundballenpressen 477 573 644<br />

Quaderballenpressen 160 160 161<br />

Güllefahrzeuge 1 887 2 043 2 033<br />

Stallmiststreuer 2 094 2 365 2 391<br />

An- und Aufbauspritzen 1 355 1 448 1 484<br />

Bodenbearbeitungsgeräte 1 729 1 987 2 075<br />

Lader 2 290 2 390 2 343<br />

Bagger 257 319 350<br />

Beregnungsanlagen 149 124 143<br />

Anlagen zur Körnertrocknung 153 147 159<br />

stationäre Dieselmotoren 633 650 627<br />

3.4.5 Satellitengestützte Flächenkontrolle<br />

Seit 1996 wird in der <strong>Thüringer</strong> Agrarverwaltung für die Kontrolle der Antragsfläche für flächenbezogene<br />

Ausgleichszahlungen das Differential Global Positioning System (DGPS) in unterschiedlichen Ausbaustufen<br />

eingesetzt.<br />

Nachdem die prinzipielle Eignung des Systems für verschiedene Anwendungen (z.B. Flächenvermessung,<br />

Digitale Feldkarte, Aufnahme von Landschaftselementen, Geokodierung) <strong>nach</strong>gewiesen war, wurde mit der<br />

DGPS-Einführung in den Landwirtschaftsämtern für die InVeKoS-Flächenkontrolle begonnen. Mit dieser<br />

Methode sollen die betrieblichen Flächen- und Nutzungsangaben zur Ausgleichszahlung für stillgelegte<br />

Flächen und beihilfefähige Kulturen mit weniger Aufwand genauer kontrolliert werden.<br />

Ausbaustufe 1 (1996)<br />

• Anschaffung von 12 DGPS-Ausrüstungen Path Finder Pro XL mit Datalogger (+/- 1 m Messgenauigkeit)<br />

• Arbeitsteilige Benutzung von Ausrüstungen durch zwei Ämter<br />

• Aufnahme der Mess- und Referenzdaten im Gelände<br />

• Darstellung der Messergebnisse am Büro-Computer<br />

Ausbaustufe 2 (ab 1997)<br />

• Aufteilung der Ausrüstung auf alle Ämter<br />

• Aufnahme der Messdaten im Gelände<br />

• Abruf der Referenzdaten über Modem des <strong>Thüringer</strong> Landesverwaltungsamtes und Darstellung der Messergebnisse<br />

am Büro-Computer<br />

Ausbaustufe 3 (voraussichtlich ab 2000)<br />

• Austausch des Dataloggers und Ergänzung durch Langwellenempfänger<br />

• Aufnahme von Messdaten und Referenzdaten (Langwellenempfänger) im Gelände; Ausweisung der<br />

Messergebnisse <strong>nach</strong> dem Messvorgang<br />

• Darstellung der Messergebnisse am Büro-Computer<br />

Das off-line Verfahren (Messergebnis im Büro) ist in allen Ausbaustufen und das on-line Verfahren (Mess-<br />

55


ergebnis vor Ort) in der Ausbaustufe 3 einsetzbar. Die Messgenauigkeit des DGPS liegt off-line sowohl bei<br />

Punktmessungen als auch bei der Vermessung von Flächenobjekten z. T. erheblich unter einem Meter. On-line<br />

sind fast ebenso gute, für die Praxisanwendung noch akzeptable Messwerte erzielbar (Genauigkeit 1...3 m).<br />

Für das InVeKoS sind die Größe und der Umfang der Kontrollflächen zu ermitteln. Der Umfang geht in die<br />

Berechnung der zulässigen Toleranz für die gemessene Flächengröße ein. Außerhalb des Toleranzbereiches<br />

wird die Ausgleichszahlung beanstandet. Bei Anfechtung des Kontrollergebnisses durch den Landwirt erfolgt<br />

eine Vor-Ort-Bestimmung mittels der genauesten DGPS-Messvariante.<br />

DGPS im on-line-Betrieb ist für die Landwirtschaft von besonderer Bedeutung. Es ermöglicht eine effiziente<br />

Vor-Ort-Bestimmung und Navigation u. a. zur Wiederauffindung eingemessener Objekte sowie zur Durchführung<br />

von präzisen Maßnahmen im Ackerbau (z.B. Düngung).<br />

3.4.6 Maschinen- und Betriebshilfsringe<br />

In Thüringen wurden für das Jahr 1998 neun Maschinen- und Betriebshilfsringe statistisch erfasst. Deren<br />

Mitgliedsbetriebe bewirtschaften 35 % der LF.<br />

Die Maschinenhilfe wurde insgesamt in einem Verrechnungswert von fast 8 Mio. DM geleistet. Die Maschinenund<br />

Betriebshilfsringe "Gartenbau" e. V. in Jena-Burgau und "Eisenberg" e. V. in Schkölen sind nicht aufgeführt,<br />

da sie keine Zuwendungen erhielten.<br />

In acht Maschinen- und Betriebshilfsringen haben sich die Zahl der Mitglieder und die bewirtschaftete Fläche<br />

erhöht.<br />

Zunehmend stellen die Maschinen- und Betriebshilfsringe ihre Leistungsfähigkeit in der Betriebshilfe unter<br />

Beweis. Der Verrechnungswert der Betriebshilfe stieg von 294 TDM im Jahr 1997 auf 711 TDM. Dies bedeutete<br />

99-mal schnelle, unbürokratische und qualifizierte Hilfe in Notfällen.<br />

Die Mitgliedsbetriebe der Maschinen- und Betriebshilfsringe können ihre betriebliche Kommunikation über den<br />

landwirtschaftlichen Betriebsfunk auf den Frequenzen 160,37 MHz und 161,25 MHz realisieren. Thüringenweit<br />

werden in den Zentralen und ihren Nebenstellen 45 Feststationen betrieben. Von den landwirtschaftlichen<br />

Lohnunternehmen nutzten auch 1998 nur vier die Möglichkeit des landwirtschaftlichen Betriebsfunks.<br />

Tabelle 3.30: Maschinen- und Betriebshilfsringe<br />

Maschinen- und Betriebshilfsring<br />

Mitglieder<br />

Verrechnungswert<br />

Betriebshilfe<br />

Betriebshilfe<br />

Anzahl TDM TDM Einsätze Tha<br />

"Hildburghausen" e.V. Hildburghausen 71 587 11 12 30<br />

"Mittelthüringen" e.V. Alkersleben 85 1 892 63 4 32<br />

"Nordthüringen" e.V. Sondershausen 97 938 47 10 58<br />

"Osterland" e.V. Schwanditz 71 282 36 16 11<br />

"Ostthüringen" e.V. Gera 113 987 67 6 23<br />

"Saaletal" e.V. Rudolstadt 114 1 136 247 18 22<br />

"Südthüringen" e.V. Behrungen 61 295 68 5 36<br />

"Weimarer Land/Sömmerda" e.V. Weimar 28 270 24 2 5<br />

"Oberböhmsdorf" e.V. Schleiz 156 1 583 148 26 56<br />

gesamt 796 7 970 711 99 273<br />

LF<br />

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