Damenstift Metelen Damenstift Metelen
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-Die Ansiedlung vor dem Kloster/Stift: Die "kaiserliche Freiheit"<br />
Die Ansiedlung der Handwerker, Händler, Bauern und Tagelöhner vor<br />
dem Kloster/Stift bildete einen Bezirk, der gegen die beiden<br />
Bauerschaften Naendorf und Samberg durch Hoheitszeichen<br />
abgegrenzt war. Relikte dieser Grenzmarkierungen sind der<br />
"Freibaum" 1 (Neuanpflanzung) im Norden beim ehemaligen Hof<br />
Schulze Lohoff, heute Becker, und der "Freistein" im Süden am<br />
Hohen Weg. Die selbstbewusst gewordenen Bürger nannten ihren<br />
Wohnort "Kaiserliche Freiheit". Es handelte sich um einen Wigbold,<br />
eine Stadt minderen Rechts.<br />
Innerhalb dieses Territoriums galt die Gerichtsbarkeit der Äbtissin.<br />
Die Rechtssprechung übertrug die Äbtissin einem Richter.<br />
Kennzeichen dieser Gerichtshoheit waren das Kreuz mit der<br />
ausgehauenen "Frauenzimmerhand", das Gefängnis im Stiftsgarten,<br />
der Schandpfahl auf dem Marktplatz und der Galgen auf dem<br />
Scheerbrink.<br />
Die Kaiserliche Freiheit und das Stift waren bis zum Ende des 18.<br />
Jahrhunderts mit Wall und Graben umgeben. Der heutige Wallweg<br />
verläuft auf der ehemaligen Befestigungsanlage.<br />
Der Herrschaftsbereich der Äbtissin umfasste auch die Vororte<br />
Mersch und Spakenbaum. Sie lagen allerdings außerhalb der<br />
Umwehrung von 1591.<br />
1 „Frei“ ist von „Freiheit“, Immunität, dem eigenständigen Rechtsbezirk der<br />
Äbtissin abgeleitet, auf den kein weltlicher Richter Zugriffsmöglichkeiten hatte.<br />
10<br />
Lage der ehemalige Eingänge zum Stiftsbezirk<br />
1. Eingang zum Stift mit „Fahrtor“<br />
2. Standort des „Steinernen Kreuzes“<br />
3. Eingang zum Stift vom Kirchhof aus/ 4. Eingang zum Amtssitz der Äbtissin<br />
---------- Wallweg auf der ehemaligen Stadtbefestigung<br />
-.-.-.-.-.- Ehemaliger Stiftsbezirk