Damenstift Metelen Damenstift Metelen
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-Die Wirtschaftsgebäude: die Bauhäuser am Bauhof<br />
Dem inneren Stiftsbezirk war der landwirtschaftliche Bereich mit den<br />
Bauhäusern, den Kutschenhäusern, den Gärten der Damen, der<br />
Stiftsbleiche mit dem Waschhaus und dem Baumhof vorgelagert. Bei<br />
den Bauhäusern handelte es sich um landwirtschaftlichen Zwecken<br />
dienende Gebäude. Sie wurden von Beschäftigten des Stifts<br />
bewirtschaftet und dienten der Versorgung der Stiftsdamen. Die<br />
Bauhäuser standen entlang der Hauptstraße.<br />
Vom Fahrtor aus ging es zwischen zwei Bauhäusern hindurch<br />
geradeaus auf den Bauhof, einem besteinten Platz. Auf der linken<br />
Seite folgten das Bauhaus der Fräulein von Nagel und die<br />
Kutschenhäuser einiger Stiftsdamen.<br />
Nach rechts zweigte ein Weg ab, der auf der Rückseite der Bauhäuser<br />
nach Osten verlief und sowohl zu den Bauhäusern als auch zu den<br />
Gärten der Damen, zum Baumgarten und zur Stiftsbleiche mit dem<br />
Waschhaus führte.<br />
Das „Speck- und Bauamt des Hochadeligen Stifts“ verfügte über<br />
eigene Einnahmen für Neubauten, Reparaturen, Reinigungs- und<br />
Sicherungsaufgaben. „Für Schließung der inwendigen Stiftstüren und<br />
des eisernen Thors“ wurden z.B. um 1800 jährlich 4 ½ Reichstaler<br />
veranschlagt.<br />
-Die Versorgung der<br />
Stiftsdamen und die<br />
Fräuleinhaushalte<br />
Das <strong>Damenstift</strong> versorgte<br />
sich weitestgehend selbst. Für<br />
die Produktion von Bier und<br />
Brot gab es das Back- und<br />
Brauhaus, in dem der<br />
Schlüter tätig war. Im<br />
Stiftsgarten lagen zwei Speicher für die anzuliefernden Abgaben der<br />
Bauern. Für die Versorgung von Stiftsbediensteten war eine<br />
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Großmagd in einem eigenen Haus tätig. Die auf Selbstversorgung<br />
eingerichteten Stiftsdamen ließen ihr Gemüse in ihren Gärten<br />
heranziehen. Eine intensive Vorratshaltung kennzeichnet die<br />
Fräuleinshaushaltungen: Bohnen, Sauerkraut, Kartoffeln und anderes<br />
wurden eingelagert. Aus den Abgaben der dem Stift zugehörigen Höfe<br />
erhielten die Stiftsdamen ihr Kontingent an Korn und anderen Gütern.<br />
Ihr Korn bewahrten sie in Kornkisten auf dem Boden des<br />
Dormitoriums auf.<br />
Die landwirtschaftlichen Zwecken dienenden Gebäude des Stifts<br />
lagen wie ein Querriegel vor dem inneren Stiftsbezirk. Die<br />
Stiftsmühle befand sich außerhalb des Stiftsbezirkes, Vechte abwärts<br />
hinter der Stadtbefestigung. Für die stiftseigene Viehhaltung besaß<br />
das Stift die besten Weiden <strong>Metelen</strong>s, den Falkenkamp, in der Hasselt<br />
gelegen. Die ehemalige Flurbezeichnung „Kälberkamp“ für das Areal<br />
des alten Friedhofes lässt auf seine frühere Funktion für die<br />
stiftseigene Landwirtschaft schließen. Das Stift beschäftigte auch<br />
einen Schäfer, der ein Schäferhaus bewohnte und für den großen<br />
Bestand an Schafen Sorge zu tragen hatte. Das Stift war berechtigt,<br />
mehr als 200 Schafe zur Hude in die Mark zu treiben.<br />
1,2,3 Bauhäuser<br />
4 Baumhof<br />
5 Haus d. Großmagd<br />
6 Kutschenhäuser<br />
7 Nebenhaus<br />
8 Bleiche<br />
9 Gärten der Stiftsdamen<br />
10 Bauhof<br />
11 Dormitorium