Damenstift Metelen Damenstift Metelen
Damenstift Metelen Damenstift Metelen
Damenstift Metelen Damenstift Metelen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
--Die „neue Abtei“: Das Stiftsgebäude von 1720<br />
Die neue Abtei von 1720 und der weite Abteigarten, der an der<br />
Südostseite von einer Mauer eingefaßt wird, befinden sich in<br />
Privatbesitz. Der nördliche Teil wurde vor einigen Jahre abgetrennt<br />
und in einen Parkplatz<br />
umgewandelt. Der Hügel an der<br />
Nord-West-Ecke gehörte also<br />
ebenfalls zum Gartengelände.<br />
Eingesessene behaupten, darunter<br />
befände sich ein ehemaliger<br />
Eiskeller des Stifts. Einen freien Blick auf das Stiftsgebäude (Abtei)<br />
und über den nur an seiner Ostflanke bebauten Stiftsgarten gewinnt<br />
man vom Stiftseingang am Mühlentor bzw. vom Mühlengelände aus.<br />
Die "neue Abtei" von 1720 fällt in die Regierungszeit der Äbtissin<br />
Cornelia Anna Freifrau Droste zu Vischering (1688-1733), die eine<br />
rege Bautätigkeit entfaltete. Das neue Stiftsgebäude wurde im Osten<br />
über Eck versetzt an die alte Abtei angebaut, ohne letztere damals<br />
abzubrechen. An der Süd-Ost-Ecke sieht man heute noch die Spuren,<br />
die der spätere Abbruch (um 1838) hinterlassen hat. Der<br />
asymmetrische Einbau des Eingangsbereichs resultiert daraus, daß<br />
man einem Harmoniebedürfnis folgte, bzw. den Abbruch der alte<br />
Abtei nicht ins Auge faßte. Die „neue Abtei“ befindet sich seit 1835<br />
in Privatbesitz. Heutiger Eigentümer ist die Familie<br />
Hasken.<br />
Bei der Abtei handelt es sich um einen Massivbau<br />
aus Backstein mit zwei Geschossen, Keller und<br />
einem Dachboden, der über eine Dachgaube mittels<br />
einer Seilwinde beschickt werden kann. Ein über<br />
beide Stockwerke verlaufender Anbau an der<br />
Ostseite ist entfernt worden. Der Zeitpunkt des<br />
Abbruchs ist nicht bekannt. Auch seine Funktion ist bisher nicht<br />
bestimmt werden. Um eine über beide Stockwerke verlaufende<br />
Toilettenanlage kann es sich wohl nicht gehandelt haben (Zur<br />
18<br />
Toilettenfrage vgl. Beiträge aus dem Stadtarchiv <strong>Metelen</strong>, Nr. 8, 2007,<br />
Von der Stift- zur Nachstiftzeit, Konfliktregelung )<br />
Der Reiz des Stiftsgebäudes liegt im Kontrast von tiefrotem Backstein<br />
und hellem Sandstein. Über dem asymmetrisch versetzten Eingang<br />
verweist eine fünfzackige Krone auf die hohe adlige Abstammung der<br />
Erbauerin, der Äbtissin Droste zu Vischering.<br />
Die Raumaufteilung entspricht noch der<br />
ursprünglichen Struktur mit einem großen<br />
saalartigen Zimmer mit offenem Kamin. Dieser<br />
Raum wurde in der Stiftszeit als Kapitelsaal<br />
genutzt. Der zugehörige Stiftsgarten wird durch<br />
eine Mauer vom weltlichen Bereich abgetrennt.<br />
Der älteste Teil der Mauer stammt aus der<br />
Regierungszeit der Äbtissin zu Vischering. Er ist<br />
im Zuge der Restaurierung der Mauer 1993 mit Pfeilern standsicher<br />
gemacht worden und steht unter Denkmalschutz.