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Menschenhandel und Arbeitsausbeutung in Deutschland (PDF, 368 ...

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Dem <strong>Menschenhandel</strong> <strong>und</strong> neuen Formen der Zwangsarbeit wird weltweit immer<br />

größere Aufmerksamkeit zuteil. In dem Gesamtbericht aus dem Jahr 2001 Schluss mit<br />

der Zwangsarbeit stellte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(IAO) fest, dass der <strong>Menschenhandel</strong> e<strong>in</strong> wahrhaft globales Problem ist. Er forderte,<br />

dass mehr über die Arbeitsmarktbed<strong>in</strong>gungen, die diesen Missbrauch ermöglichen<br />

sowie über Lösungsansätze zur Beseitigung des <strong>Menschenhandel</strong>s geforscht werden<br />

müsse.<br />

Im November 2001 legte der IAO-Verwaltungsrat e<strong>in</strong> Sonderprogramm zur<br />

Bekämpfung der Zwangsarbeit (SAP-FL) auf, das an die Erklärung von 1998 über die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Pr<strong>in</strong>zipien <strong>und</strong> Rechte bei der Arbeit <strong>und</strong> ihre Folgemaßnahmen<br />

anschliesst. Die Erklärung betont noch e<strong>in</strong>mal die Verpflichtung aller IAO-<br />

Mitgliedstaaten, die gr<strong>und</strong>legenden Rechte <strong>und</strong> Pr<strong>in</strong>zipien der Arbeit, die <strong>in</strong> acht<br />

Kernübere<strong>in</strong>kommen behandelt werden, e<strong>in</strong>schließlich der beiden Übere<strong>in</strong>kommen<br />

über die Beseitigung aller Formen der Zwangs- <strong>und</strong> Pflichtarbeit, e<strong>in</strong>zuhalten, zu<br />

fördern <strong>und</strong> zu verwirklichen. Die Erklärung <strong>und</strong> das mit ihr verb<strong>und</strong>ene SAP-FL<br />

Programm haben e<strong>in</strong>e positive <strong>und</strong> fördernde Herangehensweise für die Umsetzung<br />

dieser Normen ermöglicht, u.a. durch Forschung, technische Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Beratung, die IAO-Mitgliedstaaten <strong>und</strong> Partnern komb<strong>in</strong>iert angeboten werden.<br />

Das Sonderprogramm zur Bekämpfung der Zwangsarbeit hat der Zwangsarbeit als Folge<br />

von <strong>Menschenhandel</strong> <strong>und</strong> illegaler Zuwanderung von Anfang an große Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. So wurden Studien <strong>in</strong> Herkunfts- <strong>und</strong> Aufnahmeländern von Opfern des<br />

<strong>Menschenhandel</strong>s <strong>in</strong> Angriff genommen <strong>und</strong> dabei die Ursachen, die Herkunftsgebiete<br />

der Migranten, die Anwerbemechanismen <strong>und</strong> die Schleuserpfade untersucht. Dabei<br />

wurden auch die Nachfragefaktoren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Hauptaufnahmeländern analysiert. In<br />

welchen Wirtschaftssektoren gibt es Anwerbe- <strong>und</strong> Beschäftigungsbed<strong>in</strong>gungen mit<br />

Nötigungscharakter? Welches s<strong>in</strong>d die Hauptersche<strong>in</strong>ungsformen von Nötigung <strong>und</strong><br />

Zwang? Wer wird überwiegend zum Opfer von <strong>Menschenhandel</strong> mit dem Zweck der<br />

Arbeits- oder sexuellen Ausbeutung? Was wird dagegen unternommen, sei es auf juris-<br />

tischem Wege oder <strong>in</strong> der Praxis? Welche Lehren kann man aus den guten Beispielen<br />

e<strong>in</strong>zelner Länder ziehen? Und was kann darüber h<strong>in</strong>aus seitens der Sozialpartner der IAO<br />

getan werden, um die Geißel der modernen Zwangsarbeit <strong>und</strong> des <strong>Menschenhandel</strong>s zu<br />

beseitigen?<br />

VORWORT<br />

Diese Studien wurden oder werden zur Zeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von <strong>in</strong>dustrialisierten<br />

Ländern sowie <strong>in</strong> Transformationsländern e<strong>in</strong>schließlich Frankreich, <strong>Deutschland</strong>,<br />

Ungarn, Japan, der Türkei, der Russischen Föderation, Albanien, Moldawien,<br />

Rumänien, der Ukra<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Tadschikistan erstellt. In <strong>Deutschland</strong> wurde die Studie<br />

nach Beratungen mit Gewerkschaftern im Februar 2003 <strong>in</strong> Angriff genommen. Die<br />

Studie beruht auf ausführlichen Interviews mit Regierungsvertretern, Sozialpartnern,<br />

Nichtregierungsorganisationen <strong>und</strong> Opfern. Gleichzeitig fanden <strong>in</strong>tensive Gespräche<br />

zwischen der IAO <strong>und</strong> den e<strong>in</strong>schlägigen M<strong>in</strong>isterien, <strong>in</strong>sbesondere dem<br />

B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ), das bei<br />

diesem Thema das federführende Ressort <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist, statt. Die IAO ist vom<br />

BMFSFJ auch gebeten worden, Zwangsarbeit als Folge des <strong>Menschenhandel</strong>s juris-<br />

tisch <strong>und</strong> praktisch näher zu bestimmen, um <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> anderen IAO-<br />

<strong>Menschenhandel</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> I

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