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Zusammenfassungen der Arbeitskreisbeiträge - Die DPG

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ausschließlich pelagischen Organismengruppen untersucht. Unsere Studie ging nun erstmals<br />

<strong>der</strong> Fragestellung nach, ob Bottom-up Effekte sich in <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Nematofauna<br />

nachweisen lassen. Zu diesem Zweck wurden <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Nährstoffkonzentration auf die<br />

Artzusammensetzung <strong>der</strong> Nematoden in einer Freilandstudie sowie einer<br />

Modellökosystemstudie untersucht. Übereinstimmend zeigten beide Studien eine signifikant<br />

negative Korrelation zwischen dem Artenreichtum und dem Nährstoffstatus. Während die<br />

Abundanz <strong>der</strong> Nematoden in den natürlichen Seen kaum vom Trophiestatus beeinflusst war,<br />

fiel sie mit zunehmen<strong>der</strong> experimenteller Nährstoffanreicherung deutlich ab. Multivariate<br />

Analysen verdeutlichten, dass die Artgemeinschaften <strong>der</strong> natürlichen Seen aus zwei distinkte<br />

Gruppen bestehen. <strong>Die</strong> Gemeinschaften oligotropher sowie mesotropher Seen waren sehr<br />

ähnlich, grenzten sich aber von Proben aus eutrophen Seen ab, die eine eigene<br />

charakteristische Zusammensetzung aufwiesen. Im Gegensatz zeigte sich eine eindeutig<br />

graduelle Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Artenkomposition in <strong>der</strong> Modellökosystemstudie. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

bei<strong>der</strong> Studien lassen vermuten, dass freilebende Nematoden direkter an pelagische<br />

Nährstoffprozesse gekoppelt sind, als bisher angenommen.<br />

NAHRUNGSWAHLPRÄFERENZEN BEI PLECTUS ACUMINATUS<br />

Seiml-Buchinger, René 1 , Rueß, Liliane 1<br />

1<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Biologie/Ökologie, Philippstraße 13, Haus 18,<br />

10115 Berlin, Deutschland<br />

Contact: rseimlbuchinger@yahoo.de<br />

Für freilebende bakterivore Nematoden wie Plectus acuminatus ist die Frage <strong>der</strong><br />

Nahrungsressource von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Welche Bakterien stehen zu Verfügung?<br />

Sind sie toxisch? Wo findet man sie in ausreichen<strong>der</strong> Anzahl? Um <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Nahrungswahl bei P. acuminatus nachzugehen, wurden Individuen aus Kultur mit einer<br />

diversen Bodenbakteriengemeinschaft auf ihre Fraßpräferenz hin untersucht. Zur Auswahl<br />

standen zwei Bodenbakterien, Pseudomonas putida, das häufigste gram-negative Bakterium<br />

im Rhizosphärenraum, und Bacillus subtilis, eine dominante gram-positive Form des<br />

Gesamtbodens. Daneben wurden zwei gram-negative Darmbewohner, E. coli & Serratia<br />

liquefaciens, beide beim Menschen vorkommend, angeboten. Alles sind stäbchenförmigbegeißelte<br />

Bakterien in <strong>der</strong> Größenklasse von 2-5 µm, sie wurden alle auf dem gleichem<br />

Standardmedium kultiviert.<br />

<strong>Die</strong> Hypothese war, dass P. acuminatus als Bodennematode an Bodenbakterien bevorzugt<br />

frisst, wenn verschiedene bakterielle Nahrungsquellen angeboten werden. Auf<br />

Wasseragarplatten hatten je 20 Nematoden 24h bei 20°C Zeit, sich zwischen jeweils zwei<br />

Bakterienarten und Kontrollarealen ohne Nahrung zu entscheiden. Es wurden alle sechs<br />

möglichen Kombinationen <strong>der</strong> vier Bakterienstämme in je sechs Replikaten getestet. Im<br />

direkten Vergleich wurde jeweils ein Bakterium signifikant bevorzugt. Insgesamt wurde<br />

deutlich, dass E. coli die bevorzugte Nahrung darstellt, gefolgt von P. putida und<br />

S. liquefaciens. B. subtilis wurde in keinem Versuch präferiert. Entgegen <strong>der</strong> Hypothese<br />

wurden generell gram-negativen Bakterien, unabhägig vom Habitat, bevorzugt, während das<br />

gram-positive Bodenbakterium gemieden wurde.<br />

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