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1,36 MB - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Miesbach ...

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2. Beratung<br />

Einzelbetriebliche Investitionsförderung<br />

Die Förderung der Umstellung von Anbinde- auf Laufstallhaltung mit 35 % läuft zum<br />

31.12.2010 aus!<br />

Für Bewilligungen ab 01.01.2011 verringert sich dieser Fördersatz dann auf 30 % .<br />

Wer also einen Milchviehstallbau zu bauen beabsichtigt, der sollte baldmöglichst einen<br />

Antrag auf Förderung stellen, damit dieser rechtzeitig bearbeitet <strong>und</strong> noch in diesem Jahr<br />

bewilligt werden kann. Dazu ist unter anderem auch der Eingabeplan notwendig.<br />

Auskünfte unter: Tel. 08171-4317-128<br />

Kurzrasenweide<br />

In Zeiten niedriger Milchauszahlungspreise <strong>und</strong> steigender Energie- <strong>und</strong> Kraftfutterkosten<br />

gewinnt die Weidehaltung wieder zunehmend an Bedeutung. Da das Weidegras der Kuh<br />

förmlich in das Maul hinein wächst, stellt es das günstigste Futter überhaupt dar. In den<br />

letzten Jahren hat sich speziell das Weidesystem der intensiven Standweide, auch<br />

Kurzrasenweide genannt, in einigen Betrieben in Bayern etabliert. Durch das optimale<br />

Ausnutzen der natürlichen Ressource Weidegras wird die Flächenleistung in kg Milch pro ha<br />

optimiert, wodurch ein Widerspruch zur bisherigen Betrachtung der Einzeltierleistung besteht.<br />

Dies erfordert ein Umdenken des Landwirts <strong>und</strong> eine positive Einstellung aller beteiligten<br />

Personen zum System der Kurzrasenweide. Das System der Kurzrasenweide ist nicht nur<br />

ein bestimmtes Weidesystem wie es die Portionsweide oder Umtriebsweide ist, es ist<br />

vielmehr ein komplexes System der großflächigen Weideführung bei variabler Flächengröße.<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung <strong>für</strong> die Kurzrasenweide ist eine saisonale Abkalbung <strong>und</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>en eine möglichst optimale Ausnutzung des Weidegrases zur Milchproduktion. Durch<br />

die saisonale Abkalbung kommt es zu Arbeitsspitzen bei der Abkalbung <strong>und</strong> Besamung.<br />

Jedoch findet eine Vereinfachung der Arbeitsabläufe statt, da sich alle Tiere im gleichen<br />

Leistungsstadium befinden. Für einige Betriebe ist eine Melkpause anzustreben, wenn alle<br />

Tiere trockenstehen. Man unterscheidet bei der Kurzrasenweide zwei mögliche<br />

Abkalbezeitpunkte: Die Winterabkalbung von November bis Januar <strong>und</strong> die<br />

Frühjahrsabkalbung von Februar bis März. Bei der Winterabkalbung werden die Tiere in der<br />

Stallperiode entsprechend ihrem Potential ausgefüttert <strong>und</strong> kommen erst nach dem<br />

Erreichen der Laktationsspitze (ca. 100. Laktationstag) auf die Weide. Bei der<br />

Frühjahrsabkalbung ist der Milchertrag aus Gras maximal, jedoch lässt sich das genetische<br />

Potential der Tiere schwieriger realisieren.<br />

Ein frühes Überweiden der Fläche (Vorweide) ist <strong>für</strong> das Gelingen der Kurzrasenweide<br />

unbedingt notwendig. Sobald die Flächen im Frühjahr ergrünen <strong>und</strong> tragfähig sind, werden<br />

die Tiere ausgetrieben, um die Bestockung der Gräser anzuregen <strong>und</strong> den Verbiss weniger<br />

schmackhafter Pflanzen zu fördern. Dadurch wird die Grasnarbe dicht <strong>und</strong> trittfest sowie<br />

Schad- <strong>und</strong> Unkräuter, beispielsweise Bärenklau, werden zurückgedrängt. Der Einsatz von<br />

Ergänzungsfutter zur Weide ist reduziert oder nicht zu füttern, da jedes Kilogramm Beifutter<br />

kostengünstiges Weidegras verdrängt. Ein Energieausgleich <strong>für</strong> hohe Leistungen mit<br />

pansenschonendem Kraftfutter (z.B. Körnermais) ist begrenzt möglich (max. 3 kg/Tag). Für<br />

die erfolgreiche langfristige Durchführung des Systems der Kurzrasenweide ist ein<br />

Erstkalbealter von 24 Monaten anzustreben, da die Kalbinnen in das System der saisonalen<br />

Abkalbung integriert werden müssen. Auch das Gewöhnen des Jungviehs an die Weide <strong>und</strong><br />

die Vorbereitung des Grünlands durch das Jungvieh <strong>für</strong> die spätere Beweidung mit den<br />

Milchkühen ist wichtig. Bei den Kühen ist eine Zwischenkalbezeit von <strong>36</strong>5 Tagen notwendig<br />

<strong>und</strong> deshalb ist ein intensives Fruchtbarkeitsmanagement Merkmal dieses Systems <strong>und</strong> die<br />

Fruchtbarkeit ist meist das wichtigste Selektionskriterium überhaupt. Die Wasserversorgung<br />

muss in ausreichender Menge <strong>und</strong> Qualität, am besten durch feste Tränken, gewährleistet<br />

sein. Die systematische Parasitenbekämpfung der Milchkühe <strong>und</strong> Rinder stellt einen<br />

zentralen Punkt in diesem System dar.<br />

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