Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria
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Abbildung 7.3: Diplomierte PT/Befragung<br />
– Durchführung mittelbarer patientenbezogener<br />
Aufgaben in Prozent (n = 950)<br />
Quelle: Bundesverband der Diplomierten<br />
<strong>Physio</strong>therapeutInnen Österreichs<br />
7 | Der physiotherapeutische Prozess<br />
* Der Abschlussbericht ist eine Zusammenfassung des<br />
physiotherapeutischen Behandlungsprozesses und dient zur<br />
Infomationsweitergabe. Der Abschlussbericht ist Teil der<br />
Dokumentation, wird allerdings nicht in jedem Fall erstellt.<br />
93,4 %<br />
84,4 %<br />
72,3 %<br />
65,3 %<br />
56,3 %<br />
49,3 %<br />
44,0 %<br />
stellen die Patienteninformation, -beratung, -<br />
schulung, die Patienteninstruktion und die Schulung<br />
der ADL’s (Activities of Daily Life) dar (siehe<br />
Abbildung 7.3). Die Beratung von Angehörigen<br />
und Bezugspersonen nimmt vor der Anpassung<br />
von Hilfsmitteln einen wichtigen Stellenwert im<br />
Alltag der Diplomierten PT ein.<br />
Es zeigt sich auch, dass Diplomierte PT im intramuralen<br />
Bereich, und hier vor allem im kurativen<br />
Bereich, die patientenbezogene Zusammenarbeit<br />
mit Therapeuten, Ärzten und anderem medizinischen<br />
Personal häufiger nennen. Ebenso<br />
spielt der Austausch von Patienteninformationen<br />
an Befugte, das Erstellen eines Abschlussberichtes<br />
und die Hilfsmittelanpassung eine größere<br />
Rolle als bei den freiberuflich Diplomierten PT.<br />
Für alle anderen patientenbezogenen Aufgaben<br />
haben sich keine Unterschiede zwischen freiberuflichen<br />
und angestellten PT ergeben.<br />
Eine Differenzierung in mittelbare und unmittelbare<br />
Dienstleistungen für den Patienten im<br />
Rahmen des physiotherapeutischen Prozesses<br />
sollten vor Ort bei Personalbedarfsberechnungen<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Patienteninfo/-beratung/-schulung<br />
Patienteninstruktion<br />
Schulung der … Activities of Daily Life<br />
Beratung und Schulung von Angehörigen/Bezugspersonen<br />
Hilfsmittelanpassung (wie z.B. Schienenanfertigung)<br />
Patientenbezogene Zusammenarbeit mit Therapeuten,<br />
Ärzten und anderem medizinischen Personal<br />
Erstellen eines Abschlussberichts*<br />
38,0 %<br />
Beschaffung von Patientendaten<br />
34,7 %<br />
Erstellung von Broschüren/Arbeitsblättern/<br />
Hausübungs-, Heimprogrammen/Trainingsplänen<br />
31,0 %<br />
Weitergabe/Austausch von Patienteninformationen<br />
an Befugte<br />
3,6 % Sonstiges<br />
Zusammenfassung<br />
Der physiotherapeutische Prozess beschreibt<br />
den Ablauf einer physiotherapeutischen Behandlung<br />
von der ersten Kontaktaufnahme bis zum<br />
Therapieabschluss. Bezugnehmend auf die von<br />
der WHO aufgestellten Zugangsebenen untergliedert<br />
sich der physiotherapeutische Prozess<br />
in die Problemidentifikation, Therapieplanung,<br />
die Umsetzung und die phasenübergreifenden<br />
Tätigkeiten.<br />
33 Durch verschiedene Begriffslexika wird Diagnostik als<br />
„Erkennen, Festhalten“ beispielsweise von Krankheiten,<br />
Tier- bzw. Pflanzenarten nach ihren Merkmalen<br />
definiert und Diagnose als „Entscheiden und Benennen“.<br />
Diese Definition findet auch für den Sprachgebrauch<br />
technischer Disziplinen, verschiedener Handwerke und<br />
im sozialwissenschaftlichen Bereich Anwendung. Es ist<br />
sprachlich richtig, die Ergebnisse, die aus der physiotherapeutischen<br />
Begutachtung im Sinne des Erkennens<br />
und Feststellens resultieren, als physiotherapeutische<br />
Diagnose zu bezeichnen. Beachtet werden muss in<br />
diesem Zusammenhang der Unterschied zur ärztlichen<br />
Diagnose. Beschreibt die ärztliche Diagnose das gesamte<br />
Phänomen, so benennt die physiotherapeutische<br />
Diagnose in der Regel einen Teilaspekt.<br />
physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 30