Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria
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8<br />
8 | Aufgaben<br />
Aufgaben<br />
<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> ist gekennzeichnet durch eine<br />
ziel- und problemlöseorientierte Therapieplanung<br />
und -durchführung, den sogenannten<br />
„physiotherapeutischen Prozesses“. Dafür steht<br />
den Diplomierten PT ein breites Spektrum an<br />
Untersuchungsverfahren und Therapiemaßnahmen<br />
zur Verfügung.<br />
Die Maßnahmen reichen von Bewegungstherapie<br />
über physiotherapeutische Schmerzbehandlung<br />
34 bis hin zur Atemtherapie, wobei die<br />
physiotherapeutische Schmerzbehandlung einen<br />
neuen und immer wichtiger werdenden Kompetenzbereich<br />
darstellt (siehe Abbildung 8.1).<br />
In der Praxis werden die unterschiedlichen<br />
physiotherapeutische Maßnahmen kombiniert<br />
und durch zusätzliche Therapiemittel, wie Trainingsgeräte,<br />
sowie physikalische Maßnahmen<br />
(z. B. Elektrotherapie) unterstützt.<br />
Die statistische Auswertung des Fragebogens<br />
ging verschiedenen Fragestellungen nach:<br />
a) Gibt es einen Zusammenhang zwischen der<br />
Erwerbsform und der Verwendung der einzelnen<br />
Maßnahmen?<br />
Ein leichter Zusammenhang konnte nur im Fall<br />
der Maßnahme Heilmassage (CC = 0,4) und<br />
Atemtherapie (CC = 0,2) bestätigt werden: 35<br />
Die freiberuflich Erwerbstätigen wenden zweimal<br />
häufiger Heilmassage in ihrer Therapie an als<br />
die angestellten Diplomierten PT. Die Heilmassage<br />
wird von Diplomierten PT allerdings in der<br />
Regel in Kombination mit anderen physiotherapeutischen<br />
Methoden angewendet. Dies lässt<br />
eine höhere Effizienz der Behandlung durch die<br />
Abstimmung mit anderen Maßnahmen erwarten<br />
und erspart den Patienten zusätzliche Expertenkontakte.<br />
Die Atemtherapie, die vor allem in<br />
den klinischen Schwerpunktbereichen Chirurgie<br />
und Innere Medizin eingesetzt wird, ist folglich,<br />
bedingt durch die Klinikarbeit, bei angestellten<br />
Diplomierten PT öfters genannt.<br />
b) Welche Rolle spielt der Einsatz der Maßnahmen<br />
im präventiven, kurativen und rehabilitativen<br />
Bereich?<br />
Die Atemtherapie kommt vor allem im kurativen<br />
Bereich zum Einsatz (73 Prozent). Entwicklungsdiagnostik<br />
spielt vorwiegend im präventiven Bereichen<br />
eine Rolle (32 Prozent). Die physiotherapeutische<br />
Schmerzbehandlung, die Anwendung<br />
von Heilmassagen und die Trainingsdiagnostik/<br />
Trainingsberatung/Trainingstherapie sind in<br />
der Rehabilitation entscheidend. Die anderen<br />
in Abbildung 8.1 genannten Maßnahmen sind<br />
unabhängig vom Einsatzbereich.<br />
c) Gibt es eine Abhängigkeit zwischen klinischem<br />
Schwerpunktbereich und Maßnahmenverwendung?<br />
Hierbei zeigt sich, dass Entwicklungsdiagnostik<br />
vor allem im Bereich der Pädiatrie zum Einsatz<br />
kommt (CC = 0,6), während die physiotherapeutische<br />
Schmerzbehandlung (CC = 0,4) in diesem<br />
klinischen Bereich als auch in der Gynäkologie<br />
nur im geringen Ausmaß angewandt wird.<br />
physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 31