14.01.2013 Aufrufe

Exklusiv: Die neuste Schweizer DC-3 - SkyNews.ch

Exklusiv: Die neuste Schweizer DC-3 - SkyNews.ch

Exklusiv: Die neuste Schweizer DC-3 - SkyNews.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CHF 8.50 / EUR 6.50 Nr. 10, Oktober 2009 <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong><br />

Das aktuelle Magazin der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrt<br />

<strong>Exklusiv</strong>: <strong>Die</strong> <strong>neuste</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> <strong>DC</strong>-3<br />

Rückblick: Highlights<br />

der MAKS in Moskau<br />

Interview: Peter Guggenba<strong>ch</strong><br />

CEO von RUAG Aerospace


Als Dank an unsere Abonnenten!<br />

��������<br />

������ �������� �������� ���������� ������� ������� �������<br />

�� �� �� �� �� � �<br />

� � � � � � �<br />

�� �� �� �� �� �� ��<br />

�� �� �� �� �� �� ��<br />

�� �� �� �� �� �� ��<br />

��<br />

��������������������������������<br />

����������������<br />

� Classroom Weekend-Kurs in Kloten/ZH<br />

� CPL/IR: Start 9. Oktober 2009<br />

� Weiterführung zum ATPL mögli<strong>ch</strong><br />

� Anmeldung unter www.horizon-sfa.<strong>ch</strong><br />

2 Oktober 2009<br />

Aus Anlass des fünfjährigen Bestehens von <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> und den<br />

100 Jahren s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Luftfahrt, die 2010 gefeiert werden,<br />

s<strong>ch</strong>enken wir allen Abonnenten unseren exklusiven und praktis<strong>ch</strong>en<br />

Wand kalender von 2010 im Wert von 20 Franken.<br />

Au<strong>ch</strong> die Neuabonnenten profitieren davon! Wer also bis spätestens<br />

am 15. Oktober 2009 no<strong>ch</strong> ein Jahresabo von <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> bestellt,<br />

erhält den s<strong>ch</strong>önen Kalender zusammen mit der Novemberausgabe<br />

Ende Oktober per Post zugestellt.<br />

Wenn Sie das Abo über unsere Website www.skynews.<strong>ch</strong> bestellen,<br />

erhalten Sie das Abo im ersten Jahr sogar für nur 77 statt 81 Franken!<br />

Wir freuen uns, Sie an Bord zu haben!<br />

Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH, Telefon 044 881 72 61, Fax 044 881 72 63, www.skynews.<strong>ch</strong><br />

Werden Sie Pilot – wir bilden Sie aus<br />

Flugplatz Biel-Kappelen im s<strong>ch</strong>önen Seeland<br />

Ihr Ausgangspunkt für einen erfolgrei<strong>ch</strong>en Start<br />

Rufen Sie uns an: Flugs<strong>ch</strong>ule 079 698 99 09 • Flugplatz 032 384 46 84 • www.fg-seeland.<strong>ch</strong><br />

CHF 798.–<br />

inkl. progr.<br />

NEUHEIT<br />

406 MHz PLB - Notsender<br />

pers. PLB / Epirb inkl. GPS (121.5 MHz integr.)<br />

Revolutionär:<br />

PLB inkl. GPS<br />

ledigli<strong>ch</strong> 150 g<br />

CHF 498.– progr.<br />

THE REAL PARTNER<br />

PPL Pro / CPL/IR / Multi Engine<br />

in Frankrei<strong>ch</strong> priv. anst. von ELT zugelassen<br />

CH zugelassen<br />

DOLPHIN MARINE SUPPLY<br />

8595 Altnau Tel.0716900970<br />

www.dolphinmarine.<strong>ch</strong><br />

www.efos.<strong>ch</strong><br />

+41 44 813 52 92<br />

Fliegerclub www.efos.<strong>ch</strong> - Airtaxi - Rundflug - Charter


INHALT<br />

IMPRESSUM<br />

INHALT<br />

<strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong>, Nr. 10, Oktober 2009, 6. Jahrgang<br />

Titelbild: Seit Mai 2009 fliegt die Breitling-<strong>DC</strong>-3 HB-IRJ als kleine S<strong>ch</strong>wester<br />

der Super Connie in der S<strong>ch</strong>weiz. © Hansjörg Bürgi<br />

4 SkyStory: <strong>Die</strong> <strong>neuste</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Douglas <strong>DC</strong>-3<br />

9 <strong>SkyNews</strong>: BA609 Tiltrotor zu Tests im Wallis<br />

10 <strong>SkyNews</strong>: Ausbaupläne des Airports Gren<strong>ch</strong>en<br />

13 SkyBiz: Erste <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Phenom 100 fliegt<br />

18 SkyPast: 24 Pilatus P-3 auf Auslandeinsatz<br />

19 SkyClub: AirsideFoto Züri<strong>ch</strong> in Amsterdam<br />

20 SkyPort: Singapore-A380 bald in Züri<strong>ch</strong>?<br />

22 SkyPort: Das Neuste vom EuroAirport<br />

24 SkyPort: Blink eröffnet Basis in Genf-Cointrin<br />

26 SkyTrip: Aviatik-Paradies auf den Azoren<br />

30 SkyShow: Rückblick auf die MAKS in Moskau<br />

33 SkyTalk: Peter Guggenba<strong>ch</strong>, RUAG Aerospace<br />

36 SkyHeli: Da Vinci-Zeit bei Rega ist angelaufen<br />

38 SkyShow: Fly-in von Thun, Biel und St. Stephan<br />

40 SkyFlight: Rückblick auf erste Swiss Aero Expo<br />

43 SkyClub: AAA-Mitgliederfest in Kestenholz<br />

46 SkyShow: Highlights der Dittinger Flugtage<br />

48 SkyReg: August-News im HB-Register<br />

50 SkyView: Gastkolumne, Events und Vors<strong>ch</strong>au<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, Redaktion und Verlag:<br />

Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH,<br />

Telefon 044 881 72 61, Fax 044 881 72 63, E-Mail: info@skynews.<strong>ch</strong><br />

Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.<strong>ch</strong><br />

Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.<strong>ch</strong><br />

Redaktor: Eugen Bürgler, eb@skynews.<strong>ch</strong><br />

Druckvorstufe:<br />

Team media GmbH, 6482 Gurtnellen<br />

E-mail: team@teammedia.<strong>ch</strong><br />

Layout/Bildbearbeitung:<br />

Monika Imholz-Walker, Roger Indergand<br />

Grafik/Konzept:<br />

Raini Si<strong>ch</strong>er, Jason Hegets<strong>ch</strong>weiler<br />

Korrekturteam:<br />

Daniel Dufner, Monika Imholz-Walker<br />

Inserate:<br />

Publicitas Publimag AG, Urs Grossmann, Mürts<strong>ch</strong>enstrasse 39, Postfa<strong>ch</strong>,<br />

CH-8010 Züri<strong>ch</strong>, Telefon 044 250 31 31, Fax 044 250 31 32,<br />

E-Mail: urs.grossmann@publicitas.com<br />

Druck:<br />

AVD Golda<strong>ch</strong>, 9403 Golda<strong>ch</strong><br />

Abonnements:<br />

S<strong>ch</strong>weiz: Jahresabo CHF 81.– / D und OE: Jahresabo EUR 65.–<br />

inkl. Porto und MwSt. – Postkonto: 87-334084-2<br />

Auflage: 8000 Exemplare (Druckauflage), 4435 Ex. (WEMF 08), monatli<strong>ch</strong><br />

Copyright: Alle in dieser Zeits<strong>ch</strong>rift und auf der Website www.skynews.<strong>ch</strong><br />

veröffentli<strong>ch</strong>ten Texte und Bilder sind urheberre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützt und dürfen<br />

nur mit ausdrückli<strong>ch</strong>er Zustimmung der Redaktion und entspre<strong>ch</strong>ender<br />

Quellenangabe weiter verwendet werden.<br />

ISSN 1660-8178 Mwst.-Nr. 599 433<br />

SkyIntro<br />

Airshow Saison 2009 – gar ni<strong>ch</strong>t so s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

Ges<strong>ch</strong>ätzte Leserinnen und Leser<br />

Na<strong>ch</strong> den Absagen der Airshows von Bern und Thun wurde<br />

die Flugs<strong>ch</strong>au-Saison 2009 mit gemis<strong>ch</strong>ten Gefühlen erwartet.<br />

Do<strong>ch</strong> rückblickend darf die Fangemeinde zufrieden sein.<br />

In Thun gab es zwar keine Airshow, aber ein äusserst attraktives<br />

Fly-in (Seite 38) und die Wiederbelebung des Kriegsflugplatzes<br />

Kestenholz (Seite 43) hat si<strong>ch</strong> als Oldie-Mekka<br />

erwiesen. Rund 24’000 Besu<strong>ch</strong>er erlebten dort über 160<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Oldtimerflugzeuge in ihrem Element. Au<strong>ch</strong> die<br />

Organisatoren der Dittinger Airshow sind mit ihrem Anlass<br />

zufrieden. Der Rocketman (Seite 46) entpuppte si<strong>ch</strong> als Publikumsrenner am Sonntag.<br />

Für die Erfolge mitents<strong>ch</strong>eidend war au<strong>ch</strong> das Wetter, das dieses Jahr an den August-<br />

Wo<strong>ch</strong>enenden fast immer perfekt mitspielte.<br />

Dass ausgere<strong>ch</strong>net in einer Krisenzeit die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Oldtimerszene mit einer weiteren<br />

Douglas <strong>DC</strong>-3 berei<strong>ch</strong>ert wird, verdient äusserste Annerkennung. Au<strong>ch</strong> deshalb widmen<br />

wir der Breitling-<strong>DC</strong>-3 die Titelstory. <strong>Die</strong> vielfältige nostalgis<strong>ch</strong>e <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrtszene<br />

wird zudem dur<strong>ch</strong> die erste Max Holste Broussard (Seite 11) im HB-Register<br />

weiter berei<strong>ch</strong>ert. Apropos HB-Register: Im August ist der erste Embraer Phenom 100<br />

Europas in der S<strong>ch</strong>weiz registriert worden (Seite 13) – übrigens nur als einer von vier<br />

neuen Biz-Jets (Seite 49). Positives gibt es au<strong>ch</strong> von Farnair Switzerland zu beri<strong>ch</strong>ten:<br />

<strong>Die</strong> Basler Airline bes<strong>ch</strong>äftigt über 50 Personen mehr als 2008 (Seite 12). Das zeigt,<br />

dass jede Krise au<strong>ch</strong> Chancen bietet.<br />

Eine interessante Lektüre wüns<strong>ch</strong>t<br />

Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger<br />

PARTNER<br />

Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen:<br />

Antique Airplane Association of Switzerland (AAA), www.a-a-a.<strong>ch</strong> (Vereinsorgan)<br />

Interessengemeins<strong>ch</strong>aft Luftfahrt IGL, www.luftfahrt.<strong>ch</strong> (Vereinsorgan)<br />

Airside Foto Züri<strong>ch</strong>, www.airsidefoto.<strong>ch</strong> (Vereinsorgan)<br />

Starflight Switzerland, www.starflight.<strong>ch</strong> (Vereinsorgan)<br />

Verein der Freunde der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.<strong>ch</strong> (Partner)<br />

Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.<strong>ch</strong>, www.hunterflying.com (Partner)<br />

SFSA Swiss Flight-Simulation Association, www.pcflight.<strong>ch</strong> (Partner)<br />

Aerosuisse, Da<strong>ch</strong>verband der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrt, www.aerosuisse.<strong>ch</strong> (Partner)<br />

Super Constellation Flyers Association, www.superconstellation.org (Partner)<br />

Probelpmoos, www.probelpmoos.<strong>ch</strong> (Partner)<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder dieser Vereine können <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> zu einem Vorzugspreis beziehen.<br />

TEAM<br />

Das <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong>-Team setzt si<strong>ch</strong> aus folgenden freien Mitarbeitern zusammen: Peter Abgottspon (SkySpace,<br />

SkyMedia), Roger Ackermann (SkyLine, SkyVision), André Aebi (SkyPort), Bernhard Baur (<strong>SkyNews</strong>, SkyShow),<br />

Jiri Benes<strong>ch</strong> (<strong>SkyNews</strong>), Samuel Berger (<strong>SkyNews</strong>, SkyHeli, SkyForce), Thomas Binz (SkySim), Karl Bommeli<br />

(SkySim), Werner Bönzli (SkyPort BSL), Guido E. Bühlmann (SkyPast, SkyShow), Robert Bührer (Marketing),<br />

Manfred Brunner (SkyBiz), Nick Däpp (SkyHeli), Tino <strong>Die</strong>ts<strong>ch</strong>e (SkyPort ACH, SkyHeli), Daniel Dufner (Sky-<br />

News International), Max Fankhauser (SkyPort GVA, <strong>SkyNews</strong>), Andy Fis<strong>ch</strong>er (SkyFlight), Urs Forrer (Sky-<br />

Force, <strong>SkyNews</strong>), Eri<strong>ch</strong> Gandet (SkyClub AAA, SkyPast), Peter Gerber (SkyReg, <strong>SkyNews</strong>), Werner Gisler<br />

(SkySim), Thomas Hirt (SkyVoice), Hansruedi Huber (SkyTrip, SkyShop), François Hug (SkyPort BSL), Reto<br />

Isler (SkyWeb, <strong>SkyNews</strong>), Franz Knu<strong>ch</strong>el (<strong>SkyNews</strong>, SkyForce), Christoph Kugler (SkyCam, SkyForce,<br />

SkyTe<strong>ch</strong>), Daniel Martel (SkyPort GVA, SkyCard), Martin Mi<strong>ch</strong>el (SkyForce, <strong>SkyNews</strong>, SkyShow), Mario Ri<strong>ch</strong>ard<br />

(<strong>SkyNews</strong>, SkyReg, SkyShow), Eri<strong>ch</strong> Riester (SkyForce, <strong>SkyNews</strong>, SkyShow), Lukas Rösler (<strong>SkyNews</strong>), Marc<br />

Seidel (SkyPort BSL), Werner Soltermann (SkyPort BSL, SkyPast), Urs Stoller (SkyForce, <strong>SkyNews</strong>, SkyShow),<br />

Eri<strong>ch</strong> Strobl (<strong>SkyNews</strong> International), Aldo Wicki (SkyForce, <strong>SkyNews</strong>), Roger Wimmer (SkyForce)<br />

3


Foto Hansjörg Bürgi<br />

Foto Peter Manz<br />

Gute erste Saison für jüngsten helvetis<strong>ch</strong>en Nostalgie-Airliner<br />

<strong>Die</strong> neue <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> <strong>DC</strong>-3<br />

<strong>Die</strong> jüngste <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Douglas <strong>DC</strong>-3 über dem Genfersee. Sie ist in 17 Etappen und 45 Flugstunden in der ersten Maihälfte von Florida in die<br />

S<strong>ch</strong>weiz überflogen worden.<br />

Seit diesem Frühling ist die klassis<strong>ch</strong>e <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrt um einen Oldtimer-<br />

Airliner, nämli<strong>ch</strong> eine Douglas <strong>DC</strong>-3, rei<strong>ch</strong>er. Ein Team mit Francisco Agullo an<br />

der Spitze hat es ges<strong>ch</strong>afft, die 69-jährige <strong>DC</strong>-3A von Florida in die S<strong>ch</strong>weiz zu<br />

überfliegen und dort zu registrieren. Breitling nutzt sie als Werbeträger und als<br />

Betreiber wirkt die Super Constellation Flyers Association.<br />

Report von Hansjörg Bürgi<br />

<strong>Die</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Super Connie, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls<br />

dank Francisco Agullo 2004 in die S<strong>ch</strong>weiz gekommen<br />

ist, hat nun eine kleinere, aber ältere<br />

S<strong>ch</strong>wester erhalten: Mit der HB-IRJ ist am 14.<br />

April 2009 zudem die 20. Douglas <strong>DC</strong>-3 im<br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Luftfahrtregister eingetragen<br />

worden. Swissair betrieb zwis<strong>ch</strong>en 1937 und<br />

1969 deren 16, Balair von 1967 bis 1974 für<br />

4 Oktober 2009<br />

die UNO die HB-ITD und Classic Air von 1986<br />

bis 2003 zwei. <strong>Die</strong> eine ehemalige Classic-Air-<br />

<strong>DC</strong>-3, die HB-ISC, gehört heute Hugo Mathys<br />

und fliegt regelmässig. <strong>Die</strong> andere, die HB-ISB,<br />

ist in Mollis in einem Hangar abgestellt. Sie ist<br />

immer no<strong>ch</strong> auf Classic Air eingetragen. Der<br />

Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Alpar<br />

1947 fünf <strong>DC</strong>-3 kaufte (HB-ATA, ATB, ATI, ATO<br />

und ATU), aber aufgrund von finanziellen Problemen<br />

nur eine (ATI) in <strong>Die</strong>nst stellte, die aber<br />

im selben Jahr no<strong>ch</strong> als HB-IRX von Swissair<br />

übernommen wurde.<br />

FAA liess <strong>DC</strong>-3 im Regen stehen<br />

Do<strong>ch</strong> zurück zur HB-IRJ: Eigentli<strong>ch</strong> hätte diese<br />

<strong>DC</strong>-3 au<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz mit der amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Registration betrieben werden sollen.<br />

Alle ihre Crewmitglieder verfügen über gültige<br />

US-Lizenzen und eine <strong>DC</strong>-3-Bere<strong>ch</strong>tigung,<br />

Im Propliner-Paradies Opa Locka, umgeben von einer <strong>DC</strong>-7C, Bee<strong>ch</strong> 18, <strong>DC</strong>-6B, <strong>DC</strong>-4 und einer Convair 580, startete die HB-IRJ zum Ferryflug.


<strong>DC</strong>-3A<br />

Das ganze Leben ein<br />

Passagierflugzeug<br />

Bei der HB-IRJ handelt es si<strong>ch</strong> um eine<br />

<strong>DC</strong>-3A, also eine, wel<strong>ch</strong>e die Passagiertüre<br />

auf der re<strong>ch</strong>ten Rumpfseite hat. <strong>Die</strong> 1940<br />

mit der Werknummer 2204 gebaute <strong>DC</strong>-3-<br />

277B befindet si<strong>ch</strong> in ausgezei<strong>ch</strong>netem Zustand<br />

und hat bereits über 74’000 Flugstunden<br />

absolviert. <strong>Die</strong>se jedo<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

als Passagierflugzeug.<br />

Als «Flagship Cleveland» mit der Ship No. 58<br />

nahm sie American Airlines am 12. März<br />

1940 als NC25658 in <strong>Die</strong>nst. Vom 4. April<br />

1942 bis am 1. April 1944 flog sie im Auftrag<br />

der US Armee, dana<strong>ch</strong> setzt sie American<br />

Airlines weiter ein. Am 24. Februar 1949<br />

kaufte sie Trans Texas Airways, die 1968 in<br />

Texas International umbenannt wurde. 1969<br />

überholte Tradewinds die Werknummer<br />

2204. Am 16. Dezember 1971 startete sie<br />

ihre zweite grosse Airline-Karriere bei Provincetown-Boston-Airlines<br />

(PBA), wel<strong>ch</strong>e<br />

sie mit der Registration N34PB als Commuter-Flugzeug<br />

einsetzte. Den Höhepunkt ihres<br />

Airline-Lebens erlebte die N34PB 1987 als<br />

sie in den Farben von Eastern Express in<br />

Florida flog. Na<strong>ch</strong> dem Ende von PBA leaste<br />

1988 Bar Harbor Airlines die <strong>DC</strong>-3, stellte<br />

sie aber kurzerhand ab. Erst im Juli 1992<br />

wurde ihr wieder neues Leben eingehau<strong>ch</strong>t,<br />

als Champlain Air den 30-Sitzer übernahm<br />

und ihn als N922CA umregistrierte. 1995/9<br />

6 erfolgte eine Totalrevision. Ans<strong>ch</strong>liessend<br />

hat sie nur 350 Stunden als «Priscilla» auf<br />

Chartereinsätzen bei Champlain Air, neben<br />

zwei anderen <strong>DC</strong>-3, geleistet. 2008 hat sie<br />

Francisco Agullo gekauft und in Opa Locka<br />

bei Carlos Gomez total überholen und neu<br />

bemalen lassen. hjb<br />

und das Flugzeug war in den USA zertifiziert.<br />

Do<strong>ch</strong> wie Francisco Agullo erwähnt, verlangte<br />

die Federal Aviation Agency (FAA), die US-Luftfahrt-Aufsi<strong>ch</strong>tbehörde,<br />

dass für den Betrieb<br />

der <strong>DC</strong>-3 eine eigene Airline gegründet wird.<br />

Den von den Initianten unter FAR 91 OPS angestrebte<br />

Betrieb liess die FAA ni<strong>ch</strong>t mehr zu.<br />

So produzierte das Team um Francisco Agullo<br />

alle notwendigen Dokumente und Manuals und<br />

rei<strong>ch</strong>te sie der FAA ein, um die Airline-Lizenz zu<br />

erhalten. Daraufhin hiess es aus der FAA-Zentrale,<br />

dass man aufgrund von Personalproblemen<br />

erst in se<strong>ch</strong>s bis zwölf Monaten mit der<br />

Zulassung re<strong>ch</strong>nen dürfe...<br />

Vor diesem Hintergrund arbeiteten die<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Initianten bereits mit dem Bundes-<br />

SkyStory<br />

15 Kolbenmotor-Enthusiasten liessen si<strong>ch</strong> den Überflug in der <strong>DC</strong>-3 ni<strong>ch</strong>t entgehen.<br />

In Auburn konnten die Ferry-Flieger den Aufbau des Lufthansa-Starliners bestaunen.<br />

Vor der Atlantiküberquerung mussten alle in Goose Bay die Überlebensanzüge «montieren».<br />

amt für Zivilluftfahrt zusammen, um eventuell<br />

eine HB-Registrierung zu errei<strong>ch</strong>en. Da die<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der <strong>DC</strong>-3A und deren Unterhalt<br />

fein säuberli<strong>ch</strong> dokumentiert sind, rückte eine<br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Registrierung immer mehr in<br />

den Berei<strong>ch</strong> des Mögli<strong>ch</strong>en. Na<strong>ch</strong>dem alle<br />

Papiere vorhanden und die notwendigen, mit<br />

EASA und BAZL abgestimmten, Unterhaltsarbeiten<br />

erledigt waren, reiste ein BAZL-Inspektor<br />

na<strong>ch</strong> Miami, um die <strong>DC</strong>-3 abzunehmen. Na<strong>ch</strong><br />

einem Checkflug akzeptierte er das legendäre<br />

Verkehrsflugzeug als HB-IRJ. Wie Francisco<br />

Agullo erwähnt, bedeutete die HB-Zulassung<br />

viel Arbeit, aber das BAZL habe si<strong>ch</strong> sehr kooperativ<br />

gezeigt.<br />

Ungeplante Landung in Sebring<br />

Mit der Zulassung in der S<strong>ch</strong>weiz im April stand<br />

au<strong>ch</strong> dem se<strong>ch</strong>s Monaten zuvor geplanten<br />

Ferryflug Anfang Mai ni<strong>ch</strong>ts mehr im Weg. 15<br />

Kolbenmotor-Enthusiasten aus der S<strong>ch</strong>weiz<br />

liessen es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nehmen, auf dieser einmaligen<br />

Reise dabei zu sein. Der Organisation<br />

5<br />

Foto Peter Manz<br />

Foto Peter Manz<br />

Foto Peter Manz


Foto Rolf Keller Fotos Peter Manz<br />

In Wick berührte die HB-IRJ erstmals britis<strong>ch</strong>en Boden. – <strong>Die</strong> beiden Piloten Francisco Agullo (links) und Paul Zitzer.<br />

des Fluges nahmen si<strong>ch</strong> die Crewmitglieder<br />

Francisco Agullo, Paul Zitzer und die <strong>DC</strong>-3-<br />

Legende Frank Moss (er flog au<strong>ch</strong> die <strong>DC</strong>-3<br />

im <strong>neuste</strong>n James-Bond-Film) an. Als Air-Hostess<br />

reiste Elisabeth Zitzer mit. <strong>Die</strong> Passagiere<br />

mussten beim Service und der Kabinenreinigung<br />

ebenfalls Hand anlegen und waren für die<br />

Dokumentation des Trips verantwortli<strong>ch</strong>.<br />

Am 3. Mai ging es los. Um 10.25 Uhr hob<br />

die «Hotel Romeo Juliette» in Opa Locka ab.<br />

Do<strong>ch</strong> es kam anders. Eine Zündkerze im re<strong>ch</strong>ten<br />

Motor war perforiert, was für einen abnormalen<br />

Motorensound sorgte. <strong>Die</strong>s stellte si<strong>ch</strong><br />

erst na<strong>ch</strong> einer ungeplanten Landung in Sebring<br />

in Mittelflorida heraus. <strong>Die</strong> Stimmung an Bord<br />

hätte besser sein können. Kaum eine Stunde<br />

in der Luft und s<strong>ch</strong>on die erste te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />

Landung. Do<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>dem die s<strong>ch</strong>adhafte Zündkerze<br />

ersetzt war, flog die HB-IRJ weiter – übrigens<br />

ohne weitere te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Probleme bis in<br />

die S<strong>ch</strong>weiz. Das Tagesziel Savannah erwartete<br />

die <strong>DC</strong>-3 mit starkem Wind und Wolken.<br />

Lufthansa-Starliner besu<strong>ch</strong>t<br />

Am nä<strong>ch</strong>sten Tag folgte ein dreieinhalbstündiger<br />

Instrumentenflug na<strong>ch</strong> Washington-Dulles.<br />

Dort stattete man dem Smithonian Museum<br />

einen Besu<strong>ch</strong> ab. Am 5. Mai steuerte die<br />

Während die HB-IRJ in Sion na<strong>ch</strong> dem erfolgrei<strong>ch</strong>en Ferry-Flug zum Standplatz rollte, landete die<br />

zweite aktive <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> <strong>DC</strong>-3, die HB-ISC.<br />

6 Oktober 2009<br />

HB-IRJ weiter nordwärts na<strong>ch</strong> Auburn in Maine,<br />

wo bekanntli<strong>ch</strong> die Lockheed L-1649 Starliner<br />

für die Lufthansa überholt wird. <strong>Die</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

wurden mit ihrer <strong>DC</strong>-3 aufs Herzli<strong>ch</strong>ste von<br />

den Lufthanseaten willkommen geheissen und<br />

konnten die Starliner besi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Quebec im französis<strong>ch</strong>en Teil Kanadas<br />

empfing die <strong>DC</strong>-3 als Nä<strong>ch</strong>stes. Dort standen<br />

drei ehemaligen Hunter der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Luftwaffe (J-4090, 4105 und 4031) auf dem<br />

Tarmac. Der Weiterflug führte an einem kleinen<br />

Bus<strong>ch</strong>piloten-Flugplatz vorbei, St.Frédéric de<br />

Beauce. Es ist jener Flugplatz, auf dem Francisco<br />

Agullo vor 22 Jahren Fliegen lernte und<br />

seine aviatis<strong>ch</strong>en Sporen abverdiente. Na<strong>ch</strong><br />

einem Tankstopp in Sept-Îles ma<strong>ch</strong>te die Reisegruppe<br />

in Goose Bay erstmals mit dem Winter<br />

Bekannts<strong>ch</strong>aft. Am darauf folgenden Tag<br />

mussten die Motoren zuerst aufgewärmt werden,<br />

bevor sie angelassen werden konnten. In<br />

Goose Bay zogen Crew und Passagiere die<br />

roten Überlebensanzüge für die Trans-Atlantik-<br />

Überquerung an.<br />

Gutes Wetter über dem Wasser<br />

Via Wabush und Kuujjuuag errei<strong>ch</strong>te die<br />

HB-IRJ Iqualit. Sie konnte dort in einem geheizten<br />

Hangar überna<strong>ch</strong>ten. Am 9. Mai, morgens<br />

um 5 Uhr, startete die <strong>DC</strong>-3 zur eigentli<strong>ch</strong>en<br />

Atlantik-Überquerung. Na<strong>ch</strong> drei Stunden und<br />

fünf Minuten errei<strong>ch</strong>te sie bei gutem Flugwetter<br />

Sondre Stromfjord auf Grönland. In Kangerlussuaq<br />

wurde no<strong>ch</strong>mals aufgetankt. Na<strong>ch</strong> einem<br />

rund se<strong>ch</strong>sstündigen Leg setzte die HB-IRJ<br />

dann auf dem Stadtflughafen von Reykjavik zur<br />

Landung an. Am 10. Mai berührte sie erstmals<br />

britis<strong>ch</strong>en Boden, als im nördli<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>ottland,<br />

in Wick, ein weiterer Fuelstopp eingelegt<br />

wurde. Dort verbra<strong>ch</strong>te die Gruppe zwei Tage,<br />

in denen au<strong>ch</strong> die eine oder andere Whiskey-<br />

Destillerie besu<strong>ch</strong>t wurde.<br />

Der Flug na<strong>ch</strong> Aarhus in Dänemark stellte<br />

am 13. Mai das 15. Leg des Ferry-Trips dar.<br />

Am 15. Mai errei<strong>ch</strong>te die <strong>DC</strong>-3 das französis<strong>ch</strong>e<br />

Epinal im Regen. Do<strong>ch</strong> das finale 17.<br />

Leg am 17. Mai von Epinal na<strong>ch</strong> Sion fand bei<br />

besten Wetterbedingungen statt. <strong>Die</strong> gesamte<br />

Überflugzeit betrug 45 Stunden.<br />

Wetter als grösste Herausforderung<br />

Wie hat Francisco Agullo den Überflug erlebt?<br />

«<strong>Die</strong> grösste Herausforderung war das Wetter.<br />

Unsere <strong>DC</strong>-3 ist zwar gut ausgerüstet und<br />

IFR-zertifiziert, aber wir haben keine Anti-Vereisungsausrüstung.<br />

Nördli<strong>ch</strong> von Boston mussten<br />

wir mit eisigen Temperaturen re<strong>ch</strong>nen und<br />

die Flüge entspre<strong>ch</strong>end planen, so dass vereisende<br />

Zonen umflogen werden konnten. <strong>Die</strong>s<br />

gelang uns, indem wir zwis<strong>ch</strong>en zwei Fronten<br />

dur<strong>ch</strong>kamen.» Er lobt au<strong>ch</strong> das Verhalten der<br />

Passagiere, die Verständnis aufbra<strong>ch</strong>ten, dass<br />

in erster Linie das Wetter den Flugplan bestimmte.<br />

Keiner wollte ja eine Wo<strong>ch</strong>e in Kuujjuuag,<br />

Iqualit oder Sondre Stromfjord bei S<strong>ch</strong>nee<br />

und eisigen Temperaturen hängen bleiben.<br />

Als persönli<strong>ch</strong>es Highlight des Ferry-Fluges<br />

nennt Francisco Agullo den überwältigenden<br />

Empfang am 17. Mai in Sion. <strong>Die</strong> SCFA-Freiwilligen<br />

und der Aéroport de Sion hatten ein<br />

Riesenfest organisiert und 13 andere Oldtimerflugzeuge<br />

und rund 2000 Besu<strong>ch</strong>er hiessen<br />

die <strong>DC</strong>-3 willkommen. «Na<strong>ch</strong> einem Jahr


intensiver und anstrengender Arbeit sagte i<strong>ch</strong><br />

mir gerne: mission accomplished», ergänzt<br />

Francisco Agullo. Der grossartige Empfang<br />

und die strahlenden Gesi<strong>ch</strong>ter der Liebhaber<br />

nostalgis<strong>ch</strong>er Flugzeuge haben ihn sehr motiviert,<br />

die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Luftfahrt so lange wie<br />

mögli<strong>ch</strong> lebendig zu halten.<br />

SCFA-Mitglieder können mitfliegen<br />

<strong>Die</strong> <strong>DC</strong>-3 HB-IRJ war den Sommer über mehrheitli<strong>ch</strong><br />

in Genf stationiert und flog unter anderem<br />

zu den Red Bull Air Races na<strong>ch</strong> Budapest<br />

und Porto. Im Weiteren fanden Flüge für<br />

SCFA-Mitglieder statt, so au<strong>ch</strong> am 19. und 20.<br />

September ab Bern. Wie Francisco Agullo erwähnt,<br />

werden pro Flug nur 15-20 Passagiere<br />

mitgenommen, obwohl die <strong>DC</strong>-3 total 30 Sitze<br />

anbietet. «Wir wollen allen einen Fensterplatz<br />

gönnen», sagt er. Zudem werden die Fluggäste<br />

mit Champagner und einem VIP-Service verwöhnt.<br />

Das Saisonende bildete die Flugzeug- und<br />

Auto-Oldtimer-Ausstellung «Geneva Classics»<br />

Ende September in Genf. Ans<strong>ch</strong>liessend wird<br />

<strong>Die</strong> von Carlos Gomez fris<strong>ch</strong> restaurierte Douglas <strong>DC</strong>-7B wartet in Opa Locka auf den Segen der FAA.<br />

S<strong>ch</strong>on auf der Zufahrtsstrasse zum Opa Locka Executive Airport<br />

s<strong>ch</strong>lägt das Herz bis zum Hals. Wo sonst auf der Welt stehen<br />

auf dem Vorfeld in einer Linie je eine aktive <strong>DC</strong>-7B, C-118B,<br />

C-54G, <strong>DC</strong>-3, Bee<strong>ch</strong> 18 und Convair 580? Erstes Ziel ist die<br />

Eastern <strong>DC</strong>-7B N836D der Historical Flight Foundation. Am<br />

8. August 2004 hat Carlos Gomez die 32 Jahre lang in Minneapolis<br />

abgestellte Mas<strong>ch</strong>ine na<strong>ch</strong> Opa Locka überflogen und<br />

seither komplett zerlegt und überholt. Beim Besu<strong>ch</strong> im Februar<br />

sind die Arbeiten nahezu beendet: Passagierkabine und Cockpit<br />

sind wieder eingeri<strong>ch</strong>tet, und selbst die runde Lounge im Heck<br />

der Kabine ist wieder entstanden. <strong>Die</strong> restli<strong>ch</strong>en Arbeiten an den<br />

Motoren, der Hydraulik und Elektrik sind im Mai abges<strong>ch</strong>lossen<br />

worden. Na<strong>ch</strong> intensiven Diskussionen mit dem FAA in Washington,<br />

ob die <strong>DC</strong>-7 als «historis<strong>ch</strong>es Flugzeug» eingestuft und<br />

genutzt werden kann, s<strong>ch</strong>einen au<strong>ch</strong> diese Hürden genommen.<br />

Darum steht der zweite Erstflug nun kurz bevor – viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong><br />

vor dem «Dreamliner»?<br />

Das Ziel der Historical Flight Foundation ist es, als «Living History<br />

SkyStory<br />

Seit Mitte Mai 2009 fliegt mit der HB-IRJ eine zweite <strong>DC</strong>-3 in der S<strong>ch</strong>weiz. Mitglieder der Super<br />

Constellation Flyers Association dürfen in ihr mitfliegen.<br />

die <strong>DC</strong>-3 in ihr Winterquartier na<strong>ch</strong> St. Stephan<br />

fliegen, wo sie im selben Hangar wie die <strong>DC</strong>-3<br />

HB-ISC von Hugo Mathys steht.<br />

Im Mai 2010 soll sie wieder abheben. Derzeit<br />

fliegen sie drei Piloten aus dem SCFA-<br />

Corps, so der ehemalige Concorde-Captain<br />

Roger Mills, Paul Zitzer und Francisco Agullo.<br />

Den Unterhalt an der HB-IRJ erledigt Nayak<br />

Air Services im ostdeuts<strong>ch</strong>en Kamenz, dort<br />

wird au<strong>ch</strong> die <strong>DC</strong>-3 von Air Service Berlin und<br />

die HB-ISC gewartet. Im Gegensatz zur Super<br />

Connie bleibt die <strong>DC</strong>-3 für den Instrumentenflug<br />

zugelassen und kann au<strong>ch</strong> bei s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terem<br />

Wetter fliegen. So seien Flüge zu Airshows<br />

in ganz Europa mögli<strong>ch</strong>, fährt Francsico Agullo<br />

fort. www.superconstellation.org<br />

Museum» der Na<strong>ch</strong>welt aufzuzeigen, wie si<strong>ch</strong> Fliegen vor 60 und<br />

mehr Jahren anfühlte. <strong>Die</strong> Eastern <strong>DC</strong>-7B soll nur das erste Flugzeug<br />

sein. Au<strong>ch</strong> die C-54G (<strong>DC</strong>-4) N406WA und die C-118B<br />

(<strong>DC</strong>-6A/B) N70BF sollen an die Stiftung übergehen und – obwohl<br />

ehemalige Militärtransporter – mit Passagierkabinen ausgerüstet<br />

werden. <strong>Die</strong> Stiftung ist zudem im Gesprä<strong>ch</strong> mit den lokalen<br />

Behörden, um zwei seit mehr als 60 Jahren fast unverändert<br />

erhalten gebliebene Grosshangars zu übernehmen. Eine ideale<br />

Basis also für ein «fliegendes Museum», das zudem seine te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />

Basis mit der Florida Aircraft Leasing von Carlos Gomez<br />

bereits auf dem Platz hat.<br />

Do<strong>ch</strong> die Douglas Props von Carlos sind längst ni<strong>ch</strong>t alles, was<br />

OPF zu bieten hat. Mehrmals tägli<strong>ch</strong> starten die beiden C-117D<br />

der TMF Aircraft zu Fra<strong>ch</strong>tflügen auf die Inseln. Mit der N587LM<br />

(Gateway Airlines Titel, ex Millardair c/s) wird eine dritte Super<br />

<strong>DC</strong>-3 neu aufgebaut. Mehrere <strong>DC</strong>-3 Fra<strong>ch</strong>ter sind weiterhin aktiv,<br />

genauso wie die hier beheimateten Convair Fra<strong>ch</strong>ter.<br />

www.historicalflightfoundation.com Report Rolf Keller<br />

<strong>DC</strong>-7B Opa Locka ist das Propeller-Paradies von Florida – <strong>DC</strong>-7 vor dem Erstflug<br />

Foto Peter Manz<br />

7<br />

Foto Hansjörg Bürgi


Foto Hansjörg Bürgi<br />

Zehn Jahre RUAG – avisierte Ziele errei<strong>ch</strong>t<br />

Aus den Rüstungsbetrieben des Bundes<br />

vor zehn Jahren entstanden, sollte die RUAG<br />

die te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>e Ausrüstung der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Armee si<strong>ch</strong>erstellen. Zudem wurde ihr vor zehn<br />

Jahren aufgetragen, mit weiteren Kunden im In-<br />

und Ausland zu wa<strong>ch</strong>sen. <strong>Die</strong>sen Auftrag hat<br />

RUAG in den vergangenen Jahren ernst genommen.<br />

Heute ist zwar die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee<br />

na<strong>ch</strong> wie vor der grösste Einzelkunde, aber<br />

zwei Drittel des Umsatzes werden mit weiteren<br />

nationalen und internationalen Kunden erwirts<strong>ch</strong>aftet.<br />

<strong>Die</strong>sen Erfolg feierte der Rüstungs-<br />

und Te<strong>ch</strong>nologiekonzern am 3. September in<br />

Thun mit Gästen aus Politik und Wirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Verwaltungsratspräsident Konrad Peter stri<strong>ch</strong><br />

heraus, das RUAG heute te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong> inter-<br />

Kloten vor S<strong>ch</strong>liessung<br />

<strong>Die</strong> aktuelle Wirts<strong>ch</strong>aftslage, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Business Aviation besonders negativ betrifft,<br />

hat bei RUAG Aerospace ein Überdenken<br />

der Strategie beim zivilen Flugzeugunterhalt<br />

bewirkt. Wie CEO Peter Guggenba<strong>ch</strong> im<br />

Interview mit <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> (siehe Seite 33)<br />

erwähnt, werde au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>liessung einzelner<br />

Standorte ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>lossen. Der<br />

Standort Züri<strong>ch</strong>-Kloten könne aus heutiger<br />

Si<strong>ch</strong>t aufgrund einer sehr ungünstigen<br />

Kostenstruktur ni<strong>ch</strong>t profitabel betrieben<br />

werden, teilte RUAG mit. Am Flughafen Züri<strong>ch</strong>,<br />

wo RUAG auf der Nordseite der Piste<br />

10/28 im Business Aviation Center Unterhaltsarbeiten<br />

an Biz-Jets erledigt, wären 30<br />

Mitarbeitende von einer S<strong>ch</strong>liessung betroffen.<br />

RUAG Aerospace hat am 17. September<br />

das offene Konsultationsverfahren über<br />

den Standort Züri<strong>ch</strong>-Kloten eröffnet und ist<br />

für konstruktive, zielführende Massnahmen<br />

offen. <strong>Die</strong>se können bis zum 7. Oktober eingerei<strong>ch</strong>t<br />

werden. In Bern-Belp hat si<strong>ch</strong> die<br />

Auftragslage verbessert, so dass die Kurzarbeit<br />

Ende September beendet werden<br />

konnte. www.ruag.com hjb<br />

8 Oktober 2009<br />

national vernetzt sei und am Puls der Zeit wirke.<br />

Das grosse Know-How in S<strong>ch</strong>lüsselte<strong>ch</strong>nologien<br />

komme ni<strong>ch</strong>t nur der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee,<br />

sondern au<strong>ch</strong> anderen Kunden zugute. Umgekehrt<br />

profitiere RUAG vom Qualitätssiegel<br />

«Swiss Army» im In- und Ausland. «<strong>Die</strong> RUAG<br />

hat den Wandel vom <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Rüstungsunternehmen<br />

des Bundes zum internationalen,<br />

marktfähigen Te<strong>ch</strong>nologieunternehmen erfolgrei<strong>ch</strong><br />

vollzogen», führte Konrad Peter weiter<br />

aus. <strong>Die</strong>ser Verdienst sei au<strong>ch</strong> dem Ende Mai<br />

pensionierten CEO Toni J. Wicki zu verdanken,<br />

fügte Verwaltungsratspräsident Peter bei.<br />

Wickis Na<strong>ch</strong>folger, Lukas Brauns<strong>ch</strong>weiler,<br />

stellte mit Freude fest, dass der Konzern<br />

RUAG in den vergangenen fünf Jahren ein<br />

mittleres Umsatzwa<strong>ch</strong>stum von fünf Prozent<br />

errei<strong>ch</strong>t habe und bis 2008 einen Gesamtumsatz<br />

von 1,57 Milliarden Franken erwirts<strong>ch</strong>aftet<br />

hat. <strong>Die</strong>ser teilt si<strong>ch</strong> zu je 50 Prozent auf Aerospace<br />

und Defence auf. Dabei ist festzuhalten,<br />

dass das jährli<strong>ch</strong>e Wa<strong>ch</strong>stum bei den zivilen<br />

Anwendungen 13 Prozent betrug, auf der militäris<strong>ch</strong>en<br />

Seite blieb es konstant. <strong>Die</strong> Sparte<br />

Raumfahrt ma<strong>ch</strong>t inzwis<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> der Akquisition<br />

von Saab Space und Austrian Aerospace<br />

im 2008 und Oerlikon Space im 2009<br />

rund 250 Millionen des Jahresumsatzes aus.<br />

Weitaus den grössten Umsatzanteil mit rund<br />

475 Millionen ma<strong>ch</strong>t der Luftfahrtberei<strong>ch</strong> aus.<br />

Lukas Brauns<strong>ch</strong>weiler blickte am Jubiläum<br />

au<strong>ch</strong> in die Zukunft: Klares Ziel sei die tiefe Verankerung<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz und man wolle anerkannter<br />

Innovationsführer sein. <strong>Die</strong>s gelte<br />

für alle anvisierten Te<strong>ch</strong>nologie-Märkte und -Nis<strong>ch</strong>en,<br />

wel<strong>ch</strong>e von den se<strong>ch</strong>s Produkt-Divisionen<br />

bedient werden. RUAG will in allen se<strong>ch</strong>s<br />

Sparten weiter profitabel wa<strong>ch</strong>sen und demna<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> weitere Zukäufe tätigen, dies jedo<strong>ch</strong><br />

sehr selektiv und na<strong>ch</strong> strikten strategis<strong>ch</strong>en<br />

und finanziellen Kriterien. Heute bes<strong>ch</strong>äftigt der<br />

RUAG Konzern weltweit rund 7000 Mitarbeitende.<br />

Zehn Prozent der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Angestellten<br />

sind Lehrlinge. Report Hansjörg Bürgi<br />

PEOPLE<br />

Jet Aviation hat Frank Kusserow zum neuen<br />

Direktor der FBO Services für Europa,<br />

den Mittleren Osten und Asien ernannt. Er<br />

hat die neue Stelle Ende August angetreten,<br />

wird aber als Direktor FBO von Jet Aviation<br />

Düsseldorf weiterarbeiten.<br />

www.jetaviation.com<br />

Der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Patrick Enz, früherer Vice<br />

President bei Jet Aviation, wird CEO von<br />

Rizon, einer Business Aviation Service Unternehmung,<br />

die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Mittleren<br />

Osten und Grossbritannien aktiv ist.<br />

www.rizonjet.net<br />

Vincent Vogt ist seit 1. September neuer<br />

General Manager in der Regionaldirektion<br />

von Air France/KLM Alps und Balkans<br />

in Genf. Er ist Na<strong>ch</strong>folger von Jean de<br />

Lapasse. www.airfrance.com<br />

Der 43-jährige Mi<strong>ch</strong>el Glorieux löst als<br />

CEO von Swissport Geneva Ernst Ho<strong>ch</strong>uli<br />

ab, der Ende Jahr in Pension geht.<br />

www. swissport.com<br />

Swiss-Kurznews<br />

Vogelpe<strong>ch</strong> für Pe<strong>ch</strong>vogel: Am 13. und 14.<br />

September erlitt derselbe Airbus A321 HB-IOK<br />

glei<strong>ch</strong> zweimal einen «Birdstrike». Am Sonntag<br />

musste der Start na<strong>ch</strong> Barcelona abgebro<strong>ch</strong>en<br />

werden. Na<strong>ch</strong> der Reparatur des Triebwerks<br />

Nummer 2 sollte die HB-IOK am Montag morgen<br />

na<strong>ch</strong> Wien starten, diesmal wurde das<br />

Triebwerk 1 vom Vogels<strong>ch</strong>lag erfasst. Erneut<br />

musste der Start abgebro<strong>ch</strong>en werden.<br />

Swiss soll Presseberi<strong>ch</strong>ten zufolge die<br />

Marke Swissair zurückerhalten haben, indem<br />

sie auf eine Konkursdividende in zweistelliger<br />

Millionenhöhe verzi<strong>ch</strong>te. Damit soll verhindert<br />

werden, dass eine andere Airline unter dem<br />

Namen Swissair abheben kann. hjb<br />

Breitling Super Constellation und Breitling Douglas <strong>DC</strong>-3 in Bern-Belp<br />

Am Wo<strong>ch</strong>enende vom 19./20. September dominierte auf dem Belpmoos der Sound grosser Kolbenmotoren. Trotz ni<strong>ch</strong>t idealem Flugwetter führten<br />

die beiden von Breitling unterstützten Oldtimer-Airliner erstmals gemeinsam Rundflüge für Mitglieder der Super Constellation Flyers dur<strong>ch</strong>.


Foto Adrian Romang<br />

Kleine Rotoren oder eher grosse Propeller? <strong>Die</strong> beiden Rotoren des<br />

BA609 weisen einen Dur<strong>ch</strong>messer von je knapp a<strong>ch</strong>t Metern auf, die<br />

Flügelspannweite beträgt zehn Meter.<br />

<strong>SkyNews</strong><br />

Spektakuläres Fluggerät im Wallis: BA609-Tiltrotor Tests in Ulri<strong>ch</strong>en<br />

Im September hat die Bell/Agusta Aerospace<br />

Company den zweiten Protoypen des<br />

BA609 Tiltrotors vom Testcenter Cameri nahe<br />

Mailand auf den ehemaligen Militärflugplatz<br />

Ulri<strong>ch</strong>en im Oberwallis geflogen. Zweck des<br />

Besu<strong>ch</strong>s waren Testflüge in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Gewi<strong>ch</strong>tskonfigurationen in grosser Höhe, wobei<br />

si<strong>ch</strong> Ulri<strong>ch</strong>en als Ausgangspunkt mit 1346<br />

Metern über Meer sehr gut eignet.<br />

War der S<strong>ch</strong>webeflug des jeweils mit vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Bleiplatten beladenen BA609 erfolgrei<strong>ch</strong>,<br />

fand ans<strong>ch</strong>liessend glei<strong>ch</strong> ein Takeoff<br />

aus dem Rollen heraus statt. Na<strong>ch</strong> Volten in<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Höhenlagen im Helikoptermode<br />

erfolgte dann die Roll-Landung. Es wurde<br />

angestrebt, die Flüge bei vollkommener Windstille<br />

dur<strong>ch</strong>zuführen, um die jeweiligen Leistungslimiten<br />

unter glei<strong>ch</strong>en Bedingungen<br />

ermitteln zu können. Unterstützt wurden die<br />

Flüge am Boden von einem rund 20-köpfigen<br />

Te<strong>ch</strong>niker- und Ingenieur-Team. Für die Testkampagne<br />

wurde eigens ein grosser, zeltähnli<strong>ch</strong>er<br />

Hangar aufgestellt und die Flugdaten<br />

wurden jeweils direkt vom fliegenden Tiltrotor<br />

in einen mit Messgeräten ausgerüsteten Container<br />

übermittelt.<br />

Der gemeinsam von Bell und Agusta entwickelte<br />

BA609 hatte seinen Erstflug bereits<br />

am 6. März 2003 in Arlington, Texas. <strong>Die</strong> Firma<br />

Bell/Agusta Aerospace ist ein Joint Venture<br />

zwis<strong>ch</strong>en Bell und AgustaWestland für Entwicklung,<br />

Bau und Support des BA609. Bei<br />

der in Ulri<strong>ch</strong>en getesteten Mas<strong>ch</strong>ine handelt<br />

es si<strong>ch</strong> um den zweiten Prototypen, wel<strong>ch</strong>er<br />

seit dem 22. November 2006 in Italien fliegt.<br />

Interessanterweise ist au<strong>ch</strong> dieser Prototyp als<br />

N609AG im US-Register eingetragen.<br />

Beim BA609 handelt si<strong>ch</strong> um das erste primär<br />

auf den zivilen Markt ausgeri<strong>ch</strong>tete Kipprotor-Flugzeug,<br />

wel<strong>ch</strong>es serienmässig produziert<br />

werden soll. Zurzeit liegen 80 Bestellungen aus<br />

rund 25 Ländern vor. Das ganze Programm<br />

ist aus vers<strong>ch</strong>iedenen Gründen sehr stark im<br />

Verzug und momentan wird die FAA und die<br />

darauf folgende EASA Zertifizierung für das<br />

Jahr 2012 angestrebt. Der senkre<strong>ch</strong>t startende,<br />

dann im Reiseflug dank gekippten Rotoren<br />

bis zu 510 km/h s<strong>ch</strong>nelle BA609 dürfte für<br />

die Versorgung von weit draussen im Meer liegenden<br />

Ölbohrinseln interessant werden. Aber<br />

au<strong>ch</strong> «Sear<strong>ch</strong> and Rescue» auf dem offenen<br />

Meer, Ges<strong>ch</strong>äftsreisen sowie militäris<strong>ch</strong>e Aufgaben<br />

sind denkbar. Erstmals errei<strong>ch</strong>t wurde<br />

der Flugzeugmode mit ganz na<strong>ch</strong> vorne gekippten<br />

Rotoren am 22. Juli 2005 mit dem ersten<br />

Prototypen N609TR. <strong>Die</strong> Kabine ist für die<br />

NOTAM<br />

Zum ersten Mal ist dieses ungewöhnli<strong>ch</strong>e Fluggerät in Ulri<strong>ch</strong>en in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz zu sehen: Das maximale Startgewi<strong>ch</strong>t des von zwei Pratt &<br />

Whitney PT6-Turbinen angetriebenen BA609 liegt bei 7630 Kilogramm.<br />

Beförderung von se<strong>ch</strong>s bis neun Passagieren<br />

ausgelegt.<br />

AgustaWestland hat in den vergangenen<br />

Jahren bereits mehrmals Helikopter im Obergoms<br />

getestet, so den EH101, den AW139<br />

sowie den ersten A109LUH für die Südafrikanis<strong>ch</strong>e<br />

Luftwaffe oder den Da Vinci-Prototypen.<br />

Der erfolgrei<strong>ch</strong>e Hersteller s<strong>ch</strong>ätzt an Ulri<strong>ch</strong>en<br />

neben der idealen Höhe und den im Winter<br />

eisigen Temperaturen die Nähe zu den Firmenstandorten<br />

in Norditalien und wohl au<strong>ch</strong><br />

die Abges<strong>ch</strong>iedenheit und Ruhe des kleinen<br />

Bergdorfes. Report Adrian Romang<br />

Das BAZL will Lands<strong>ch</strong>aftsruhezonen erri<strong>ch</strong>ten, wel<strong>ch</strong>e mögli<strong>ch</strong>st ho<strong>ch</strong> überflogen<br />

werden sollen. Es handelt si<strong>ch</strong> um den Nationalpark mit einer Erweiterung im Norden<br />

und Osten, das Gebiet Adula/Greina sowie die Regionen Binntal und Weissmies im<br />

Wallis. Kleines Detail am Rande: Glei<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>liessend an die geplante Nationalpark-<br />

Ruhezone grenzt das militäris<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>iessgebiet von S-<strong>ch</strong>anf auf <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Seite und<br />

eine militäris<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>iesszone in Italien… www.bazl.admin.<strong>ch</strong><br />

Das BAZL hat die für nä<strong>ch</strong>stes Jahr geplanten Anpassungen an der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Luftraumsstruktur in Konsultation gegeben. <strong>Die</strong> vorgesehenen Änderungen betreffen<br />

eine Vergrösserung des kontrollierten Luftraumes um St. Gallen-Altenrhein<br />

und in der Region Emmen-Buo<strong>ch</strong>s hat die Luftwaffe für Drohnen-Flüge die Erri<strong>ch</strong>tung<br />

eines Flugbes<strong>ch</strong>ränkungsgebietes beantragt. <strong>Die</strong>se zwis<strong>ch</strong>en Luzern, Meggen und<br />

Cham liegende Zone soll während rund 300 Stunden pro Jahr aktiv sein.<br />

www.bazl.admin.<strong>ch</strong><br />

Seit dem 1. September gilt für rund 350 Mitarbeitende der Pilatus Flugzeugwerke<br />

AG Kurzarbeit. Vor allem davon betroffen sind die Berei<strong>ch</strong>e Fabrikation und<br />

Flugzeugmontage. Begründet wird die Massnahme mit den bes<strong>ch</strong>leunigten<br />

Abbestellungen beim PC-12NG und den fehlenden Bestellungen bei den<br />

Trainingsflugzeugen. Pilatus sieht si<strong>ch</strong> gezwungen, die Produktionsrate beim<br />

PC-12NG zu reduzieren. www.pilatus-aircraft.com<br />

<strong>Die</strong> Falls<strong>ch</strong>irmspringer des <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Teams «Rotondo» holten si<strong>ch</strong> an der<br />

Militärsport-Weltmeisters<strong>ch</strong>aft in Lucenec ˇ<br />

(Slowakei) die Silbermedaille im Vierer-<br />

Formationsspringen. <strong>Die</strong> Wettkämpfer, die allesamt der Falls<strong>ch</strong>irmaufklärer Kompanie<br />

17 der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe angehören, standen zusammen mit den Weltmeistern<br />

aus Belgien und den drittplatzierten Spaniern auf dem Podest. www.lw.admin.<strong>ch</strong><br />

9<br />

Foto Eugen Bürgler


Grafik Gren<strong>ch</strong>en Airport<br />

Masterplan 2020: 450 Meter längere Piste für den Airport Gren<strong>ch</strong>en<br />

Der Flughafen Gren<strong>ch</strong>en hat ein Interesse an<br />

der Business Aviation und die Ges<strong>ch</strong>äftsfliegerei<br />

hat zusammen mit der Wirts<strong>ch</strong>aft der<br />

Region ein Interesse am Airport Gren<strong>ch</strong>en.<br />

<strong>Die</strong>sen gegenseitigen Interessen steht heute<br />

allerdings eine zu kurze Piste im Weg. Mit dem<br />

am 26. August in beispielhafter Offenheit der<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keit präsentierten Masterplan 2020,<br />

will der Regionalflughafen Gren<strong>ch</strong>en die Voraussetzungen<br />

für die Flughafenentwicklung<br />

s<strong>ch</strong>affen. Dabei wird ein qualitatives Wa<strong>ch</strong>stum<br />

mit einem S<strong>ch</strong>werpunkt bei der Ges<strong>ch</strong>äftsfliegerei<br />

angestrebt, aber au<strong>ch</strong> die fliegeris<strong>ch</strong>e<br />

Ausbildung – darauf entfallen heute rund<br />

50 Prozent der Flugbewegungen – und der<br />

Flugsport sollen in Gren<strong>ch</strong>en weiterhin ihren<br />

festen Platz haben.<br />

Kernstück der geplanten Infrastrukturanpassungen<br />

ist die Verlängerung der Piste<br />

um 450 Meter auf neu 1450 Meter. <strong>Die</strong> aktuell<br />

verfügbare Piste ist für viele Flugzeuge, au<strong>ch</strong><br />

sol<strong>ch</strong>e die am Flughafen Gren<strong>ch</strong>en ansässig<br />

sind, zu kurz. Der Flughafendirektor Andreas<br />

Wegier erklärt: «Wir haben Flugzeuge hier stationiert,<br />

die ni<strong>ch</strong>t vollgetankt starten können.<br />

Für längere Strecke müssen sie zum Beispiel<br />

in Genf oder Mailand zwis<strong>ch</strong>enlanden, um aufzutanken.<br />

Das ma<strong>ch</strong>t weder ökologis<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />

ökonomis<strong>ch</strong> Sinn.»<br />

<strong>Die</strong> geltenden JAR-OPS 1-Vors<strong>ch</strong>riften<br />

für den kommerziellen Flugverkehr verlangen,<br />

dass Turboprops innerhalb von 70 Prozent und<br />

10 Oktober 2009<br />

Jets innerhalb von 60 Prozent der verfügbaren<br />

Landedistanz zum Stillstand gebra<strong>ch</strong>t werden<br />

können – weitere 15 Prozent Si<strong>ch</strong>erheitszus<strong>ch</strong>läge<br />

kommen bei nasser Piste hinzu. Bei<br />

einem Standardanflug einer Cessna Citation<br />

525 CJ-2 ergibt das, bei einem Überfliegen der<br />

Pistens<strong>ch</strong>welle in 15 Metern Höhe, 300 Meter<br />

bis zum Aufsetzpunkt und von dort einen<br />

Pistenbedarf von 1100 Metern bei trockenen<br />

Verhältnissen. Aktuell verfügt Gren<strong>ch</strong>en für Anflüge<br />

aus Westen (wegen der Strasse versetzte<br />

Pistens<strong>ch</strong>welle) nur über eine 865 Meter lange<br />

Landebahn, bei Anflügen aus Osten sind es<br />

1000 Meter.<br />

<strong>Die</strong> dem Masterplan zu Grunde liegenden<br />

Prognosen für den Luftverkehr im Jahr 2020<br />

gehen für Gren<strong>ch</strong>en mit einer verlängerten<br />

Piste von 83’000 jährli<strong>ch</strong>en Flugbewegungen<br />

aus, ohne Pistenverlängerung wären es<br />

90’000 – im Jahr 2008 waren es 75’000. Mit<br />

verlängerter Piste sollen es also weniger Flugbewegungen<br />

sein, weil der Verkehrsmix mehr<br />

ILS-Anflüge von Businessjets beinhalten würde,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Piste länger belegen.<br />

Trotz der Pistenverlängerung werden keine<br />

grösseren Flugzeuge im gewerbli<strong>ch</strong>en<br />

Flugbetrieb in Gren<strong>ch</strong>en landen können, dafür<br />

wäre eine Verbreiterung von Pisten und Rollwegen<br />

notwendig. Do<strong>ch</strong> es soll bei den heutigen<br />

23 Metern bleiben, würde die Piste weiter<br />

ausgebaut, kämen andere ICAO-Vors<strong>ch</strong>riften<br />

mit weit rei<strong>ch</strong>enden Konsequenzen bezügli<strong>ch</strong><br />

Si<strong>ch</strong>erheitsabständen und der Betriebsorganisation<br />

zur Anwendung. Damit wird au<strong>ch</strong> klar,<br />

dass Charter- oder Linienverkehr in Gren<strong>ch</strong>en<br />

na<strong>ch</strong> wie vor kein Thema ist.<br />

Bereits im aktuellen Bewilligungsverfahren<br />

sind Anpassungen am Betriebsgebäude sowie<br />

an den Rollwegen und Flugzeugabstellflä<strong>ch</strong>en.<br />

Mittelfristig stehen dann die Pistenverlängerung<br />

sowie Anpassungen an der Tankstelle,<br />

an den Hangars und dem Tower an. Im Norden<br />

des Geländes will der Verwaltungsrat des<br />

Regionalflugplatzes die Option für weitere Gebäude<br />

von Unterhalts- und Servicefirmen<br />

offen halten.<br />

Erst langfristig soll bei Bedarf au<strong>ch</strong> der Rollweg<br />

parallel zur verlängerten Piste ausgebaut<br />

werden. Für die Pistenverlängerung muss der<br />

SIL-Perimeter (Sa<strong>ch</strong>plan Infrastruktur Luftfahrt)<br />

für Gren<strong>ch</strong>en gegen Osten angepasst werden.<br />

Obwohl die gesetzli<strong>ch</strong>en Lärmgrenzwerte<br />

au<strong>ch</strong> im Prognosezustand 2020 praktis<strong>ch</strong><br />

ausnahmslos eingehalten werden, re<strong>ch</strong>nen die<br />

Airport-Verantwortli<strong>ch</strong>en wegen des komplizierten<br />

Bewilligungsverfahrens unter Mitwirkung<br />

von Bund, Kanton, Gemeinden und<br />

der Bevölkerung damit, dass mit den Bauarbeiten<br />

für die Pistenverlängerung erst in drei<br />

bis fünf Jahren begonnen werden kann. <strong>Die</strong><br />

Kosten für den Pistenausbau werden auf 3,5<br />

Millionen Franken ges<strong>ch</strong>ätzt.<br />

Eugen Bürgler<br />

www.airport-gren<strong>ch</strong>en.<strong>ch</strong><br />

Mit dem Masterplan 2020 setzt der Gren<strong>ch</strong>en Airport auf qualitatives Wa<strong>ch</strong>stum. Kernstück der geplanten Infrastrukturanpassungen ist die Verlängerung<br />

der Piste um 450 Meter in Ri<strong>ch</strong>tung Osten.


<strong>SkyNews</strong><br />

No<strong>ch</strong> nie so viele Zus<strong>ch</strong>auer und Helikopter am Heli-Event in Mel<strong>ch</strong>nau<br />

Bereits zum vierten Mal fand am Wo<strong>ch</strong>enende<br />

vom 12./13. September der alle zwei Jahre<br />

stattfindende Heli-Event in Mel<strong>ch</strong>nau statt.<br />

Obwohl der Himmel am Samstag grösstenteils<br />

bedeckt blieb und wetterbedingt ni<strong>ch</strong>t alle<br />

angemeldeten Helikopter na<strong>ch</strong> Mel<strong>ch</strong>nau fliegen<br />

konnten, fanden zahlrei<strong>ch</strong>e Besu<strong>ch</strong>er den<br />

Weg zum Heli-Event. Sie konnten zeitweise bis<br />

zu sieben Helis bestaunen, darunter au<strong>ch</strong> die<br />

beiden MD 500E HB-ZUN und HB-ZKD von<br />

Fu<strong>ch</strong>s Helikopter, wel<strong>ch</strong>e beide erst kurz<br />

zuvor in der S<strong>ch</strong>weiz registriert wurden. Der<br />

HB-ZKD ist gar brandneu und hatte beim Besu<strong>ch</strong><br />

in Mel<strong>ch</strong>nau gerade einmal zehn Flugstunden<br />

absolviert.<br />

Am Sonntag zeigte si<strong>ch</strong> das Wetter von<br />

seiner besseren Seite, elf Helis fanden si<strong>ch</strong><br />

ein. Wie s<strong>ch</strong>on am Vortag zeigte si<strong>ch</strong> der Eurocopter<br />

EC120B Colibri HB-ZGY von Swiss<br />

Jet. Von Heliswiss war ein <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> 300C<br />

und wie am Samstag ein Jet Ranger zu bestaunen.<br />

Mit dem HB-XES und dem HB-XJQ<br />

von der Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger waren<br />

au<strong>ch</strong> zwei Enstrom vertreten. Je ein Robinson<br />

R22 und ein R44 waren ebenfalls zu Gast. Heli<br />

Gotthard führte fast pausenlos Rundflüge mit<br />

dem EC120B Colibri HB-ZFM und AS350B3<br />

Ecureuil HB-ZDX dur<strong>ch</strong>.<br />

Einer der Höhepunkte am Sonntag war si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />

der Bell 205 UH-1D N6195G, der von<br />

Altenrhein kommend ins Bernbiet flog. Gross<br />

war die Freude bei Organisatoren und Zus<strong>ch</strong>auern<br />

au<strong>ch</strong> darüber, dass es in diesem Jahr<br />

mit dem Super Puma-Display der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Luftwaffe klappte, das vor zwei Jahren wegen<br />

dem Waldbrand-Lös<strong>ch</strong>einsatz in Grie<strong>ch</strong>enland<br />

kurzfristig abgesagt werden musste. An beiden<br />

Tagen zeigten die Piloten Major Lukas<br />

Re<strong>ch</strong>steiner und Major Jeremy Faux mit<br />

dem AS332M1 Super Puma T-313 ein perfektes<br />

Display. <strong>Die</strong> Vorführung wurde von den<br />

Zus<strong>ch</strong>auern jeweils mit Applaus honoriert. Am<br />

Boden und in der Luft gab es au<strong>ch</strong> diverse<br />

Modellhelikopter zu sehen, wobei ein SA315B<br />

Lama-Na<strong>ch</strong>bau in den Farben der Bohag besonders<br />

ins Auge sta<strong>ch</strong>.<br />

Insgesamt haben die Organisatoren ein positives<br />

Fazit über das Wo<strong>ch</strong>enende gezogen.<br />

No<strong>ch</strong> nie wurden so viele Zus<strong>ch</strong>auer und Heli-<br />

Begeisterte verzei<strong>ch</strong>net wie 2009. <strong>Die</strong> Organisatoren<br />

und Helfer haben einmal mehr mit viel<br />

Einsatz ein familiäres Helifest auf die Beine<br />

gestellt, bei dem si<strong>ch</strong> Heli-Begeisterte aus der<br />

ganzen S<strong>ch</strong>weiz treffen konnten.<br />

Fotoreport Nick Däpp<br />

www.heli-event.<strong>ch</strong><br />

Fu<strong>ch</strong>s Helikopter präsentierte den brandneuen MD 500E HB-ZKD, der kurz zuvor eingetragen<br />

wurde und nur wenige Flugstunden aufwies.<br />

Der Super Puma der Luftwaffe (hinten) und der legendäre UH-1D aus der Osts<strong>ch</strong>weiz waren die<br />

Stars des Heli-Events.<br />

Erster Max Holste Broussard in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

AAA-Mitglied Lukas S<strong>ch</strong>atzmann hat am 19. August den ersten Max Holste M.H.1521C1 Broussard<br />

als HB-RSL in der S<strong>ch</strong>weiz eintragen lassen. Der 1956 gebaute Se<strong>ch</strong>splätzer ist in Langenthal<br />

stationiert und flog zuvor als F-GGCN in Frankrei<strong>ch</strong>. Er wird von einem 457 PS starken Pratt<br />

& Whitney R-985-AN-1 Kolbenmotor angetrieben.<br />

11<br />

Foto Bernhard Baur


Foto Peter Gerber<br />

Am 2. September war für ein paar Stunden die Fokker 100 der Blue Air auf dem Belpmoos zu Gast. <strong>Die</strong> Gruppe Coldplay gab ein Konzert im Stade<br />

de Suisse und flog ans<strong>ch</strong>liessend um 23.01 Uhr weiter na<strong>ch</strong> Barcelona.<br />

Bern: Dank neuen Linienflügen 13 Prozent mehr Passagiere<br />

Trotz des s<strong>ch</strong>wierigen wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Umfeldes<br />

verzei<strong>ch</strong>net der Flughafen Bern-Belp eigenen<br />

Angaben zufolge in den ersten sieben<br />

Monaten von 2009 eine Steigerung der Anzahl<br />

Linienpassagiere gegenüber dem Vorjahr um<br />

13 Prozent. <strong>Die</strong> Linienverbindungen mit Lufthansa<br />

na<strong>ch</strong> Mün<strong>ch</strong>en und Air France na<strong>ch</strong><br />

Paris Orly haben massgebli<strong>ch</strong> zu diesem guten<br />

Ergebnis beigetragen. S<strong>ch</strong>wieriger gestaltet<br />

si<strong>ch</strong> der Ferienreisemarkt. Mit rund 3000<br />

Passagieren weniger als 2008 im Mai und Juni<br />

litt der Charterverkehr ab Bern. Der Juli konnte<br />

allerdings mit einer Steigerung von zehn Prozent<br />

abges<strong>ch</strong>lossen werden. pd<br />

Entgegen dem aktuellen Trend, baut die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Fluggesells<strong>ch</strong>aft<br />

Farnair Switzerland ni<strong>ch</strong>t ab, sondern weiter aus: Im<br />

August ist die Flotte – wie bereits gemeldet – mit der ersten Passagier-ATR-72<br />

auf total 13 Flugzeuge erweitert worden. Zudem<br />

bietet Farnair 51 Arbeitsplätze mehr als 2008 an.<br />

«In herausfordernden Zeiten wie diesen, sind ökologis<strong>ch</strong>e und<br />

ökonomis<strong>ch</strong>e Flugzeuge gefragt. Und genau diese bieten wir mit<br />

unseren 13 ATRs an», hält Guy Girard, CEO von Farnair Europe<br />

fest. <strong>Die</strong> von treibstoffsparenden und leisen Propellerturbinen<br />

angetriebenen, europäis<strong>ch</strong>en Turboprop-Flugzeuge kommen als<br />

Fra<strong>ch</strong>ter bis 8,2 Tonnen Zuladung oder für bis zu 72 Passagiere<br />

zum Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> am EuroAirport ansässige Farnair Switzerland bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

derzeit 184 Mitarbeitende, das sind 38 Prozent oder 51 Personen<br />

mehr als no<strong>ch</strong> vor einem Jahr. Das Ges<strong>ch</strong>äftsjahr 2008<br />

konnte gemäss Guy Girard mit einer Umsatzsteigerung von 14<br />

Prozent abges<strong>ch</strong>lossen werden. <strong>Die</strong> Flotte wurde bereits 2008<br />

um 12 Prozent ausgebaut. <strong>Die</strong>ses Jahr sind im April eine ATR-<br />

72F (8,2 Tonnen Nutzlast) und nun im August die ATR-72 für 72<br />

Passagiere zur Farnair-Flotte gestossen.<br />

<strong>Die</strong> beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> höhere Kapazität im Fra<strong>ch</strong>t- und Passagierberei<strong>ch</strong><br />

kann na<strong>ch</strong> Angaben von Farnair dank dem verstärkten Verkaufsteam<br />

erfolgrei<strong>ch</strong> am Markt abgesetzt werden. <strong>Die</strong> Fra<strong>ch</strong>tflugzeuge<br />

von Farnair Europe befördern jede Na<strong>ch</strong>t von vers<strong>ch</strong>ie-<br />

12 Oktober 2009<br />

Im Rahmen der Libyen-Affäre tau<strong>ch</strong>te am 14. September der libys<strong>ch</strong>e Challenger 300 mit einer<br />

Delegation in Bern auf. Libyen hat den werksneuen Jet 2008 erhalten.<br />

denen Standorten in ganz Europa aus tonnenweise Eilsendungen<br />

der grossen Anbieter dieser Bran<strong>ch</strong>e. <strong>Die</strong> drei Passagierflugzeuge<br />

(je ein ATR-42 für 46 und 48 Passagiere, sowie neu die ATR-72 für<br />

72 Passagiere) kommen für die Eidgenossens<strong>ch</strong>aft auf Flügen in<br />

den Kosovo sowie europaweit und im nahen Afrika für Charters<br />

zum Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> <strong>neuste</strong> ATR-72 HB-AFS von Farnair Switzerland bietet 72<br />

Passagierplätze an und steht nun für europaweite Charterflüge<br />

im Einsatz.<br />

FARNAIR Erfolgrei<strong>ch</strong> auf Kurs – Flotte mit einer Passagier-ATR-72 erweitert<br />

Foto Farnair<br />

Foto Lukas Rösler


SkyBiz<br />

Fotos Tino <strong>Die</strong>ts<strong>ch</strong>e<br />

Am 18. September startete der Phenom 100 des Phenom Clubs in Sion zum ersten Mal.<br />

Erster Phenom 100 Europas fliegt ab Sion – der zweite folgt bald<br />

In der zweiten Septemberhälfte ist ein neuer <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Anbieter<br />

in der Business Aviation mit einem brandneuen Flugzeug an den<br />

Start gegangen: Am 2. September landete der Embraer Phenom<br />

100 HB-VWQ der JetPartner SA in Sion. JetPartner fungiert als<br />

Haupthalter für die neuen Flugzeuge des Phenom Clubs, der<br />

bereits rund 50 Mitglieder zählt und si<strong>ch</strong> in erster Linie an Ges<strong>ch</strong>äftsreisende<br />

ri<strong>ch</strong>tet. Der Phenom Club mit seiner Basis in Sion<br />

und einer Niederlassung in Genf operiert ni<strong>ch</strong>t-kommerziell;<br />

das reisen mit den Embraer-Jets ist exklusiv Teilhabern und Club-<br />

Mitgliedern vorbehalten. Wer in eine Teilhabers<strong>ch</strong>aft an einem der<br />

Phenom-Jets investiert, profitiert von einem Flugstundentarif von<br />

2950 Franken. <strong>Die</strong> Club-Mitglieder bezahlen einen «Eintrittspreis»<br />

von 5000 Franken, dann kostet die Mitglieds<strong>ch</strong>aft jährli<strong>ch</strong> 1000<br />

Franken. Zum Preis von 3200 Franken pro Flugstunde (ohne<br />

Taxen) stehen die viersitzigen Phenom 100 den Club-Mitgliedern<br />

dann für Reisen in Europa zur Verfügung.<br />

Beim ersten Flugzeug des Phenom Clubs handelt es si<strong>ch</strong><br />

um den 50. Phenom 100, der von Embraer gebaut wurde und<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig um das erste in Europa stationierte Flugzeug dieses<br />

Typs. Weil das BAZL keine Experten für den neuen Flugzeugtyp<br />

stellen konnte, arbeitet der Betreiber in einer ersten Phase eng<br />

mit dem Aufsi<strong>ch</strong>tsamt zusammen, bevor die definitiven Betriebsreglemente<br />

festgelegt werden. Obwohl der Lei<strong>ch</strong>t-Jet für die<br />

Operation mit nur einem Piloten zertifiziert ist, wird der Phenom<br />

Club seinen Kunden das viersitzige Flugzeug nur mit zwei Piloten<br />

anbieten. Wie Christian Ri<strong>ch</strong>ard vom Phenom Club bestätigte,<br />

wird mit dem HB-VWR der zweite Phenom 100 bereits im Oktober<br />

erwartet. Einer der Embraer-Jets wird in Sion stationiert, der<br />

zweite auf dem Flughafen Genf. Um Engpässe überbrücken zu<br />

können, wird die Flotte mit der Cessna Citation CJ-1 HB-VWP<br />

für fünf Passagiere ergänzt. Report Eugen Bürgler<br />

www.phenom-club.<strong>ch</strong><br />

St. Gallen-Altenrhein: fliegende S<strong>ch</strong>uhs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel und erster VIP-A318<br />

Im August und September verzei<strong>ch</strong>nete<br />

der Flughafen St. Gallen-Altenrhein wieder<br />

diverse interessante Besu<strong>ch</strong>er. Ein Highlight<br />

stellte der Airbus A318 9H-AFL von Comlux<br />

Aviation am 9. September dar. Na<strong>ch</strong> dem<br />

Tarom-A318 im Juni 2008 war dies der zweite<br />

Airbus und der erste VIP-A318 in Altenrhein.<br />

Einen Gegenpol bildete die Shorts Skyvan<br />

OE-FDE von «Air America». <strong>Die</strong> «fliegende<br />

S<strong>ch</strong>uhs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tel» holte am 12. August ein<br />

Triebwerk ab. Am 13. August bra<strong>ch</strong>te die KLM<br />

Fokker 70 PH-KZH Mitglieder der holländis<strong>ch</strong>en<br />

Königsfamilie in die Osts<strong>ch</strong>weiz. Mehrmals<br />

war die Dornier Do228 D-CALM des DLR<br />

(Deuts<strong>ch</strong>es Zentrum für Luft- und Raumfahrt)<br />

zu Besu<strong>ch</strong>, da ihr ein Leica-System installiert<br />

wurde. Wie immer sind au<strong>ch</strong> exotis<strong>ch</strong>e DHC-6<br />

Twin Otter zu sehen, so die F-OIJI aus Übersee<br />

und die ST-AHV aus dem Sudan. Zudem ist der<br />

zweite AW139 von Swiss Jet, der HB-ZUV, in<br />

Altenrhein hangariert. Report Tino <strong>Die</strong>ts<strong>ch</strong>e<br />

Fliegeris<strong>ch</strong>e Gegensätze am Bodensee: <strong>Die</strong> österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Shorts Skyvan und der Airbus A318-112CJ von Comlux Aviation.<br />

<strong>SkyNews</strong><br />

13<br />

Foto Philippe Rey


Foto Gripen<br />

Rafale mit guten Chancen für ersten Exporterfolg in Brasilien<br />

Politis<strong>ch</strong>e Kontakte auf hö<strong>ch</strong>ster Ebene und<br />

milliardens<strong>ch</strong>were Wirts<strong>ch</strong>aftsabkommen begleiten<br />

die geplante Kampfflugzeugbes<strong>ch</strong>affung<br />

in Brasilien: Na<strong>ch</strong> dem Besu<strong>ch</strong> von Frankrei<strong>ch</strong>s<br />

Präsident Nicolas Sarkozy beim Präsidenten<br />

Brasiliens, Luiz Inacio Lula da Silva,<br />

wurden Rüstungsges<strong>ch</strong>äfte in Milliardenhöhe<br />

vereinbart. In Frankrei<strong>ch</strong> wurde darauf etwas<br />

vors<strong>ch</strong>nell der «dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>lagende» erste Exporterfolg<br />

für das Kampfflugzeug Dassault<br />

Rafale gefeiert.<br />

Zwar hat Brasilien Verhandlungen zum<br />

Kauf von 36 Rafales aufgenommen, do<strong>ch</strong><br />

der brasilianis<strong>ch</strong>e Verteidigungsminister Nelson<br />

Jobim musste einige Tage später präzisieren,<br />

dass die Konkurrenten im Bes<strong>ch</strong>affungsprogramm,<br />

Boeing mit der F/A-18E/F<br />

Super Hornet und Saab mit dem Gripen NG,<br />

dur<strong>ch</strong>aus no<strong>ch</strong> die Gelegenheit hätten, ihre<br />

Offerten na<strong>ch</strong>zubessern. Saab bietet Brasi-<br />

14 Oktober 2009<br />

lien den Einbezug in die Entwicklung und den<br />

Bau des Gripen NG an und hat inzwis<strong>ch</strong>en<br />

mitgeteilt, dass der s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>e Konzern<br />

weiterhin an der Auss<strong>ch</strong>reibung teilnehme.<br />

Das FX-2 genannte Kampfflugzeug-Bes<strong>ch</strong>affungsprogramm<br />

umfasst in einem ersten Los<br />

36 Flugzeuge, könnte aber auf bis zu 130 Jets<br />

ausgebaut werden.<br />

Dassault s<strong>ch</strong>eint allerdings mit der Rafale<br />

F3 einem Exporterfolg in Brasilien sehr nahe<br />

gekommen zu sein. Daraufhin deutet au<strong>ch</strong><br />

die umfassende Kooperation im Luftfahrt-<br />

und Rüstungsberei<strong>ch</strong>, die beim Treffen der<br />

beiden Staats<strong>ch</strong>efs vereinbart wurde. S<strong>ch</strong>on<br />

im Januar hatten si<strong>ch</strong> die Präsidenten auf die<br />

Lieferung von 50 Eurocopter EC725 Helikoptern<br />

für die brasilianis<strong>ch</strong>e Armee geeinigt,<br />

die mehrheitli<strong>ch</strong> bei Helibras gefertigt werden<br />

sollen. Neu hinzugekommen ist jetzt ein<br />

Kooperationsabkommen, laut dem si<strong>ch</strong> die<br />

Der erste für Thailand bestimmte zweisitzige Gripen D hat am 16. September seinen ersten Flug<br />

absolviert.<br />

Gripen für Thailand – Eurofighter im Baltikum<br />

Bei Saab in Linköping wurde am 16. September<br />

der Erstflug des ersten für Thailand bestimmten<br />

Saab Gripen gefeiert. Das Training<br />

der thailändis<strong>ch</strong>en Piloten wird im nä<strong>ch</strong>sten<br />

Jahr in S<strong>ch</strong>weden beginnen, die Lieferung<br />

der Fighter an die Royal Thai Air Force ist<br />

für 2011 geplant. Thailand hat 2008 bei Saab<br />

se<strong>ch</strong>s Gripen C/D bestellt.<br />

<strong>Die</strong> Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Luftwaffe ist beim NATO-<br />

Luftpolizeidienst über dem Baltikum von der<br />

Deuts<strong>ch</strong>en Luftwaffe abgelöst worden. <strong>Die</strong><br />

Saab Gripen aus Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ien waren während<br />

ihrer viermonatigen Einsatzzeit bei 336<br />

Einsätzen rund 400 Stunden in der Luft (siehe<br />

<strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> 07/09). Dabei hatten die Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>en<br />

zu a<strong>ch</strong>t «Alpha-scramble»-Einsätzen, also<br />

e<strong>ch</strong>ten Alarmstarts auszurücken, die laut dem<br />

Kommandanten des Kontingentes, Major Ja-<br />

roslav Míka, allesamt mit einer visuellen Identifikation<br />

endeten.<br />

Per 1. September hat nun die Deuts<strong>ch</strong>e<br />

Luftwaffe mit Eurofightern des Jagdges<strong>ch</strong>waders<br />

74 die ständige Quick Reaction<br />

Alert-Bereits<strong>ch</strong>aft (QRA) auf der litauis<strong>ch</strong>en<br />

Basis Siauliai übernommen. Während zwei<br />

Monaten stellt Deuts<strong>ch</strong>land die Si<strong>ch</strong>erung des<br />

Luftraumes über Estland, Lettland und Litauen<br />

si<strong>ch</strong>er, da diese Staaten no<strong>ch</strong> über keine dafür<br />

geeigneten Flugzeuge verfügen. Vier Eurofighter<br />

und über 100 Soldaten verlegten zu diesem<br />

Zweck na<strong>ch</strong> Siauliai. Dabei handelt es si<strong>ch</strong> um<br />

die erste operationelle Auslandverlegung<br />

von deuts<strong>ch</strong>en Eurofightern. Na<strong>ch</strong> zwei Monaten<br />

erfolgt die Ablösung dur<strong>ch</strong> F-4F Phantom<br />

des Jagdges<strong>ch</strong>waders 71. eb<br />

www.eurofighter.<strong>ch</strong> / www.gripen.<strong>ch</strong><br />

französis<strong>ch</strong>e Luftfahrtindustrie am Bau des<br />

neuen Embraer KC-390 Tank- und Transportflugzeugs<br />

beteiligen und Frankrei<strong>ch</strong> als<br />

Erstkunde, für 500 Millionen Euro, zehn der<br />

Transportflugzeuge übernehmen soll.<br />

Bestätigt Brasilien die Absi<strong>ch</strong>t, 36 Rafales<br />

zu kaufen, si<strong>ch</strong>ert Frankrei<strong>ch</strong> die Lizenzfertigung<br />

der Fighter bei der brasilianis<strong>ch</strong>en<br />

Industrie zu. Nur die ersten se<strong>ch</strong>s Flugzeuge<br />

sollen komplett von Dassault kommen, dann<br />

ist die s<strong>ch</strong>rittweise Verlagerung der Fertigung<br />

mit dem entspre<strong>ch</strong>enden Te<strong>ch</strong>nologietransfer<br />

na<strong>ch</strong> Brasilien vorgesehen. Darüber hinaus beinhaltet<br />

die Absi<strong>ch</strong>tserklärung der beiden Präsidenten<br />

einen Ausbau der Kooperation im<br />

Aerospace-Sektor, was wohl auf eine vertiefte<br />

Zusammenarbeit der beiden Flugzeughersteller<br />

Dassault und Embraer hinauslaufen<br />

dürfte. Eugen Bürgler<br />

www.rafale-s<strong>ch</strong>weiz.<strong>ch</strong><br />

F-5 ERSATZ<br />

Gsoa-Abstimmung<br />

im September 2010?<br />

Der Bundesrat hat am 26. August die von<br />

der Gruppe für eine S<strong>ch</strong>weiz ohne Armee<br />

(Gsoa) eingerei<strong>ch</strong>te Initiative «gegen<br />

neue Kampfflugzeuge» zur Ablehnung<br />

empfohlen. Ungewöhnli<strong>ch</strong> ist die ras<strong>ch</strong>e<br />

Antwort des Bundesrates auf die am 8.<br />

Juni mit 108‘000 gültigen Unters<strong>ch</strong>riften<br />

eingerei<strong>ch</strong>te Initiative. Wie Verteidigungsminister<br />

Ueli Maurer erklärte, soll die<br />

Abstimmung im Idealfall in Kenntnis der<br />

Typenwahl bereits im September 2010<br />

stattfinden. Der Bundesrat mö<strong>ch</strong>te damit<br />

den «Fahrplan» für die geplante Bes<strong>ch</strong>affung<br />

eines Tiger-Na<strong>ch</strong>folgers einhalten.<br />

<strong>Die</strong>ser sieht einen Typenents<strong>ch</strong>eid Anfang<br />

2010 vor.<br />

Mit dem Rüstungsprogramm 2011 soll<br />

das Ges<strong>ch</strong>äft dann dem Parlament vorgelegt<br />

werden. <strong>Die</strong> Offerten der Hersteller<br />

von Eurofighter, Gripen und Rafale sind<br />

laut Bundesrat Ueli Maurer bis Mitte 2010<br />

gültig. Der Bundesrat muss dem siegrei<strong>ch</strong>en<br />

Hersteller die Typenwahl also unter<br />

Vorbehalt einer Ablehnung des Ges<strong>ch</strong>äftes<br />

im politis<strong>ch</strong>en Prozess unterbreiten.<br />

<strong>Die</strong> Gsoa-Initiative verlangt, dass die<br />

S<strong>ch</strong>weiz mindestens bis zum 31. Dezember<br />

2019 keine neuen Kampfflugzeuge<br />

bes<strong>ch</strong>afft. eb


Foto Peter Gerber<br />

<strong>SkyNews</strong><br />

Ernst Baumgartner flog mit seiner Jabiru J250 HB-YGO aus Speck-Fehraltorf na<strong>ch</strong> Buo<strong>ch</strong>s, um sie dem interessierten Publikum zu zeigen. – Derzeit<br />

sind in der S<strong>ch</strong>weiz zwei Doppeldecker-Experimentalflugzeuge Hatz CB-1 im Bau. Hansueli und Samuel Gauts<strong>ch</strong>i sowie Jürg Müller präsentierten<br />

eines davon in Buo<strong>ch</strong>s.<br />

Internationales Fly-in der Flugzeug-Eigenbauer in Buo<strong>ch</strong>s<br />

Na<strong>ch</strong> dem erfolgrei<strong>ch</strong>en letztjährigen Fly-in<br />

der Experimental Aviation of Switzerland<br />

(EAS) in Buo<strong>ch</strong>s planten die Organisatoren<br />

der Flugzeug-Eigenbauer das diesjährige<br />

Treffen zuerst in Altenrhein dur<strong>ch</strong>zuführen. Da<br />

aber am glei<strong>ch</strong>en August-Wo<strong>ch</strong>enende auf<br />

dem Flugplatz Buo<strong>ch</strong>s die Swiss AeroExpo<br />

(siehe Seite 40) angesagt war, änderten sie<br />

ihre Planung und verlegten das Fly-in 2009<br />

vom 21. bis 23. August wieder auf den Flugplatz<br />

Buo<strong>ch</strong>s.<br />

Unter den Eigenbauten aus England fand<br />

si<strong>ch</strong> eine weitere Europa sowie eine RV-6 und<br />

ein Sportcruiser. Aus der S<strong>ch</strong>weiz waren je vier<br />

Kitfox und Zenair, zwei Brändli BX-2 Cherry<br />

und je ein Glastar, Breezer, Votec, die Express<br />

S-90 sowie die Velocity 173FG anwesend. Am<br />

Sonntag verhinderte Ho<strong>ch</strong>nebel in der Inners<strong>ch</strong>weiz<br />

ein grosses Fly-in der Eigenbauer; nur<br />

no<strong>ch</strong> fünf weitere EAS- und zwei Ecolight-Piloten<br />

flogen na<strong>ch</strong> Buo<strong>ch</strong>s.<br />

Als Neuheit anzutreffen war die erst im Juni<br />

2009 registrierte Jabiru J250 HB-YGO von<br />

Ernst Baumgartner aus Speck-Fehraltorf.<br />

Bei der Jabiru J250 handelt es si<strong>ch</strong> um ein<br />

von der australis<strong>ch</strong>en Firma Jabiru Aircraft &<br />

Engines entwickeltes, zweisitziges Sportflugzeug.<br />

Als Kit für Eigenbauer wird es au<strong>ch</strong> von<br />

der amerikanis<strong>ch</strong>en Jabiru USA Sport Aircraft<br />

LLC vermarktet. <strong>Die</strong> HB-YGO wird von einem<br />

ebenfalls von Jabiru gebauten Se<strong>ch</strong>s-Zylinder<br />

Viertakt-Boxermotor Jabiru 3300 von 120 PS<br />

angetrieben. Damit errei<strong>ch</strong>t die bis zu 700<br />

Kilogramm s<strong>ch</strong>were Mas<strong>ch</strong>ine eine maximale<br />

Ges<strong>ch</strong>windigkeit von 135 Knoten. In Buo<strong>ch</strong>s<br />

anwesend war au<strong>ch</strong> Peter Wyss aus Thun mit<br />

seinem Avid Hauler HB-YFO, bei dem er erst<br />

vor kurzem den Rotax 582 Motor dur<strong>ch</strong> einen<br />

Jabiru 2200 Vier-Zylinder Vier-Takt Boxer Motor<br />

von 80 PS ersetzt hat.<br />

In einem Zelt stellten Hansueli und Samuel<br />

Gauts<strong>ch</strong>i mit Jürg Müller einen ihrer beiden<br />

im Bau befindli<strong>ch</strong>en Hatz CB-1 aus. Beim<br />

Hatz CB-1 handelt es si<strong>ch</strong> um einen amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Experimental-Doppeldecker, der<br />

erstmals 1968 gebaut und geflogen worden<br />

ist. Als Vorlage für dieses Eigenbauflugzeug<br />

dienten die früheren Waco-Doppeldecker, wobei<br />

die Grösse auf etwa 80 Prozent reduziert<br />

wurde. Der Hatz weist ein Leergewi<strong>ch</strong>t von<br />

450 Kilogramm und ein maximales Startgewi<strong>ch</strong>t<br />

von rund 680 Kilogramm auf. Bei dem<br />

in Buo<strong>ch</strong>s ausgestellten Flugzeug stammte<br />

der Rumpf von Vater und Sohn Gauts<strong>ch</strong>i und<br />

die Tragflä<strong>ch</strong>en von Jürg Müller. Der Hatz der<br />

Gauts<strong>ch</strong>is wird mit einem Rotec 9-Zylinder Radial<br />

R-3600 Sternmotor von 150 PS bestückt.<br />

Er glei<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> einer Waco QCF von 1930<br />

und wird Vintage Hatz genannt. Jener von Jürg<br />

Müller wird mit einem Lycoming O-320 ausgerüstet<br />

und entspri<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> dem Classic<br />

Design. <strong>Die</strong> Eigenbauer re<strong>ch</strong>nen damit, dass<br />

sie in etwa drei bis vier Jahren mit dem Bau<br />

fertig sind und na<strong>ch</strong> dem Einfliegen und der<br />

Abnahme an Flugmeetings, au<strong>ch</strong> im Ausland,<br />

fliegen können. Report von Peter Gerber<br />

www.aeroplaneworks.<strong>ch</strong><br />

www.experimental.<strong>ch</strong><br />

PC-21 mit zwei externen Flügeltanks<br />

Ende August zeigte si<strong>ch</strong> der Pilatus PC-21 Prototyp HB-HZA in Buo<strong>ch</strong>s auf Testflügen mit zwei<br />

externen Flügeltanks. Mit zusätzli<strong>ch</strong>em Treibstoff kann die Rei<strong>ch</strong>weite des PC-21 erhöht werden.<br />

Da die externen Tanks aber die Flugeigens<strong>ch</strong>aften verändern, muss der PC-21 dafür neu zertifiziert<br />

werden. <strong>Die</strong>ser Prozess ist derzeit im Gang.<br />

15<br />

Foto Samuel Gauts<strong>ch</strong>i<br />

Foto Eugen Bürgler


SkySim<br />

Endli<strong>ch</strong> eine professionelle Umsetzung des Super Pumas für den FS-X<br />

Mitte der 1980er-Jahre su<strong>ch</strong>te die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe einen<br />

mittels<strong>ch</strong>weren Transporthubs<strong>ch</strong>rauber. In der engeren Auswahl<br />

standen der UH-60 Black Hawk von Sikorsky und der AS332<br />

Super Puma von Aérospatiale. Das Rennen ma<strong>ch</strong>te der letztgenannte<br />

Kandidat. In vers<strong>ch</strong>iedenen Tran<strong>ch</strong>en wurden bis 1998<br />

total 27 Exemplare des Musters anges<strong>ch</strong>afft. 2001 wurden no<strong>ch</strong>mals<br />

zwölf Super Pumas, jedo<strong>ch</strong> mit der neuen Bezei<strong>ch</strong>nung für<br />

die Militärversion AS532 Cougar, geordert. Äusserli<strong>ch</strong> sind die<br />

beiden Modelle nur s<strong>ch</strong>wer voneinander zu unters<strong>ch</strong>eiden. <strong>Die</strong><br />

Hauptunters<strong>ch</strong>iede bestehen vor allem bei der Avionik.<br />

Na<strong>ch</strong> vielen mehr oder weniger erfolgrei<strong>ch</strong>en Freeware-Versu<strong>ch</strong>en,<br />

hat si<strong>ch</strong> nun Nehmet Design einer professionellen Umsetzung<br />

des Super Pumas angenommen. <strong>Die</strong> Aussenansi<strong>ch</strong>t ist<br />

absolut perfekt. Praktis<strong>ch</strong> alle Details des Originals sind lückenlos<br />

vorhanden. Im Grundpaket sind vier zivile Modelle enthalten. Weitere<br />

Bemalungen sind aber bereits im Internet erhältli<strong>ch</strong>. Der virtuelle<br />

Arbeitsplatz (kein 2D Cockpit) überzeugt sofort. Das Cockpit<br />

verfügt über vier Bilds<strong>ch</strong>irme und eine grosse Anzahl analoger<br />

Rundinstrumente, wel<strong>ch</strong>e gesto<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>arf ins Auge fallen. Der<br />

Autopilot ist leider ni<strong>ch</strong>t funktionsfähig.<br />

<strong>Die</strong> Systemtiefe ist relativ ho<strong>ch</strong> und verlangt na<strong>ch</strong> einem intensiven<br />

Handbu<strong>ch</strong>studium. Ein S<strong>ch</strong>nellstart über Ctrl-E funktioniert<br />

ni<strong>ch</strong>t. Laufen die beiden Triebwerke einmal, stellt si<strong>ch</strong> soglei<strong>ch</strong><br />

ein exzellentes Fluggefühl ein. <strong>Die</strong> Mas<strong>ch</strong>ine ist präzise steuerbar,<br />

au<strong>ch</strong> im S<strong>ch</strong>webeflug. <strong>Die</strong> Leistungsparameter des Origi-<br />

Der Super Puma unterwegs im virtuellen Urnerland.<br />

nales werden sehr gut eingehalten. Natürli<strong>ch</strong> ist der Flugspass<br />

mit einem «Track IR» um einiges realistis<strong>ch</strong>er. Im Grundmodus<br />

ist die Sitzposition des Piloten ein bissen zu ho<strong>ch</strong> eingestellt.<br />

<strong>Die</strong>s lässt si<strong>ch</strong> über die Datei «aircraft» (views) (eyepoint=10.5,<br />

1.64, 0.95) korrigieren. Der hinterste Wert muss auf 0.95 reduziert<br />

werden, s<strong>ch</strong>on sitzt man tiefer. Zu bemängeln sind ein paar<br />

kleine S<strong>ch</strong>önheitsfehler. Zum Beispiel werden auf dem Navigationsdisplay<br />

keine Flugzeiten und Distanzen eingeblendet. <strong>Die</strong><br />

äusseren Zusatztanks lassen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t entleeren. Aber Nehmet<br />

Design ist dafür bekannt, dass sie ihre Produkte gut unterhalten<br />

und folgli<strong>ch</strong> ist in nä<strong>ch</strong>ster Zeit mit einem ersten Upgrade zu re<strong>ch</strong>nen.<br />

Der AS332 Super Puma ist über Sim Market zu beziehen.<br />

www.skynews.<strong>ch</strong>/skysim Getestet von Werner Gisler


Startunfall in Lommis – Spitfire-Crash geklärt<br />

1,2 Kilometer na<strong>ch</strong> dem Ende der Piste 06 des<br />

Flugplatzes Lommis stürzte am Na<strong>ch</strong>mittag<br />

des 24. August die Piper PA-28-180 HB-OYN<br />

der Motorfluggruppe Thurgau in ein Maisfeld.<br />

Na<strong>ch</strong> Angaben des Büros für Flugunfalluntersu<strong>ch</strong>ungen<br />

(BFU) konnten si<strong>ch</strong> die vier<br />

Personen aus eigener Kraft aus dem Wrack<br />

befreien, bevor dieses ausbrannte. Der 23-jährige<br />

Pilot und zwei Passagiere erlitten lei<strong>ch</strong>te,<br />

ein Passagier s<strong>ch</strong>were Verletzungen.<br />

Das BFU hat im August den Untersu<strong>ch</strong>ungsberi<strong>ch</strong>t<br />

zum Absturz der Eigenbau-Spitfire<br />

HB-YIZ anlässli<strong>ch</strong> der Dittinger Flugtage am<br />

20. August 2005 veröffentli<strong>ch</strong>t. Gemäss BFU<br />

begann die Spitfire während einer Linkskurve<br />

eine Gier-Rollbewegung na<strong>ch</strong> links. Während<br />

des folgenden Abfangmanövers kollidierte<br />

die HB-YIZ mit dem Gelände nordwestli<strong>ch</strong><br />

des Flugfeldes Dittingen. Der Pilot erlitt beim<br />

Aufprall tödli<strong>ch</strong>e Verletzungen. Der Unfall sei<br />

darauf zurückzuführen, dass im Verlauf einer<br />

mangelhaft koordinierten Linkskurve die<br />

Kontrolle über das Flugzeug kurzfristig verloren<br />

ging. Zudem werden die geringe Erfahrung<br />

des Piloten mit Eigenbau-Flugzeugen und die<br />

unvollständige Erprobung als Unfallursa<strong>ch</strong>en<br />

erwähnt. Der Beri<strong>ch</strong>t ist auf der BFU-Website<br />

abrufbar. www.bfu.admin.<strong>ch</strong> hjb<br />

Das Aus für die Swiss Air Force Competition<br />

Na<strong>ch</strong> der Auflösung der drei Meisters<strong>ch</strong>aften<br />

des Heeres (Swiss Raid Commando,<br />

Swiss Tank Challenge und Swiss Mountain<br />

Commando) wird au<strong>ch</strong> die Meisters<strong>ch</strong>aft der<br />

Luftwaffe als alleiniger Anlass ni<strong>ch</strong>t mehr weitergeführt.<br />

Aus der vormaligen AMEF- und<br />

AVIA-Meisters<strong>ch</strong>aft hervorgegangen, erfüllte<br />

die SAFC bei der Miliz und vor allem bei der<br />

Bevölkerung ein grosses Bedürfnis. <strong>Die</strong> jeweils<br />

zum Abs<strong>ch</strong>luss stattfindende öffentli<strong>ch</strong>e Leistungss<strong>ch</strong>au<br />

der Flieger und deren Mittel, führte<br />

regelmässig zu grossen Zus<strong>ch</strong>auers<strong>ch</strong>aren auf<br />

den Flugplätzen Dübendorf und Emmen.<br />

<strong>Die</strong> AVIA (Gesells<strong>ch</strong>aft der Offiziere der Luftwaffe),<br />

wel<strong>ch</strong>e den Anlass seit 1950 organisierte,<br />

bedauert natürli<strong>ch</strong> diesen hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

kostengetriebenen Ents<strong>ch</strong>eid.<br />

Report Urs Forrer<br />

������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������<br />

������������������<br />

<strong>SkyNews</strong><br />

Support für Airshows<br />

im Nationalrat<br />

Der Nationalrat hat am 8. September in Übereinstimmung<br />

mit Verkehrsminister Moritz<br />

Leuenberger ein Moratorium für Flugshows<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz mit 118 zu 57 Stimmen abgelehnt.<br />

<strong>Die</strong> Motion war einmal mehr von der<br />

Grünen Partei eingerei<strong>ch</strong>t worden. Flugshows<br />

entsprä<strong>ch</strong>en keinem Bedürfnis der Bevölkerung<br />

und seien mit Blick auf eine zukunftsgeri<strong>ch</strong>tete<br />

Klimapolitik unangebra<strong>ch</strong>t, versu<strong>ch</strong>te<br />

die Berner Grüne Franziska Teus<strong>ch</strong>er zu<br />

überzeugen. Für Bundesrat Leuenberger sind<br />

gemäss Medienberi<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t die Shows an<br />

si<strong>ch</strong> ein Problem. Weit problematis<strong>ch</strong>er sei die<br />

Umweltbelastung dur<strong>ch</strong> die an- und abfahrenden<br />

Zus<strong>ch</strong>auer. So seien beispielsweise beim<br />

Red Bull Air Race 2007 von den Flugzeugen<br />

51 Tonnen CO2 ausgestossen worden. Der<br />

Anreiseverkehr habe die Luft hingegen mit 853<br />

Tonnen CO2 belastet. Folgeri<strong>ch</strong>tig müssten, so<br />

die Diskussion im Bundesrat, alle Grossveranstaltungen<br />

verboten werden, weil der Hauptausstoss<br />

an CO2 dur<strong>ch</strong> den An- und Abreiseverkehr<br />

erfolgt. Nur Flugveranstaltungen zu<br />

verbieten bedeutete Re<strong>ch</strong>tsunglei<strong>ch</strong>heit, fügte<br />

Leuenberger an. hjb


SkyPast<br />

Am 19. September 1979 waren in Emmen 24 Pilatus P-3 vor dem Start na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land fein säuberli<strong>ch</strong> aufliniert.<br />

Vor 30 Jahren – Auslandnavigationsflug der Fliegers<strong>ch</strong>ule von Emmen<br />

<strong>Die</strong> Fliegers<strong>ch</strong>ule 250/79 in Emmen erhielt für<br />

den 19./20. September 1979 vom Waffen<strong>ch</strong>ef<br />

der Flieger- und Flab Truppen, Divisionär<br />

Arthur Moll, den Auftrag, dem Jagdbomber<br />

Ges<strong>ch</strong>wader 49 der Deuts<strong>ch</strong>en Luftwaffe<br />

in Fürstenfeldbruck einen zweitägigen<br />

Besu<strong>ch</strong> abzustatten. <strong>Die</strong> Ziele lauteten wie<br />

folgt: Kennenlernen der Pilotenausbildung der<br />

Deuts<strong>ch</strong>en Luftwaffe, Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong><br />

und S<strong>ch</strong>affung persönli<strong>ch</strong>er Kontakte, sowie<br />

zweckmässige Vorbereitung und Dur<strong>ch</strong>führung<br />

eines Ausland-Navigationsfluges.<br />

Unter der Leitung von Oberst i Gst Karl<br />

Meier starteten am Morgen des 19. September<br />

1979 insgesamt 44 Personen, darunter 31<br />

Flugs<strong>ch</strong>üler (!) im Range eines Korporals mit<br />

24 P-3 Trainingsflugzeugen und zwei Junkers<br />

Ju-52 für Passagiere und Materialtransport in<br />

Ri<strong>ch</strong>tung Fürstenfeldbruck. Das heisst, dass in<br />

einigen P-3 zwei Flugs<strong>ch</strong>üler auf si<strong>ch</strong> alleine<br />

gestellt, den Flug dur<strong>ch</strong>führten. <strong>Die</strong> P-3 flogen<br />

bei s<strong>ch</strong>önem Wetter in se<strong>ch</strong>s Viererformationen,<br />

die Ju-52 einzeln, na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land und<br />

landeten gemäss deuts<strong>ch</strong>en Aussagen mit<br />

«<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Präzision» am Zielort.<br />

Unter den Flugs<strong>ch</strong>ülern figurierten einige<br />

no<strong>ch</strong> heute bekannte Namen, wie zum Beispiel<br />

Kpl Thierry Goets<strong>ch</strong>mann, Jürg Kobert,<br />

Toni Lo<strong>ch</strong>er, Hans-Peter Reusser oder Res<br />

S<strong>ch</strong>mid. Als zugeteilter Stabs Offizier figurierte<br />

ein gewisser Hptm i Gst Hans-Rudolf Fehrlin,<br />

na<strong>ch</strong>maliger Kommandant der Luftwaffe.<br />

18 Oktober 2009<br />

In Fürstenfeldbruck wurden die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Piloten stilvoll mit Bier und Brezl empfangen.<br />

Als Fluglehrer wirkten unter anderen Oblt Urs<br />

Zimmermann (Captain SR111, Halifax), Oblt<br />

Peter Wey, und Lt Ueli Leutert. Glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong><br />

der Ankunft in «Fürsty», so der Name von<br />

Fürstenfeldbruck im NATO-Jargon, wurde die<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Crew standesgere<strong>ch</strong>t bayris<strong>ch</strong> mit<br />

Bier und Brezeln empfangen. Ras<strong>ch</strong> ergaben<br />

si<strong>ch</strong> Gesprä<strong>ch</strong>e und Freunds<strong>ch</strong>aften mit den<br />

deuts<strong>ch</strong>en Kameraden.<br />

Das Jagdbomber (Jabo) Ges<strong>ch</strong>wader 49<br />

war damals no<strong>ch</strong> mit Fiat G-91 ausgerüstet<br />

und wartete mit teils gemis<strong>ch</strong>ten Gefühlen auf<br />

die Einführung des Alphajets. <strong>Die</strong> «Gina» war<br />

vielen Piloten lieb geworden. Obs<strong>ch</strong>on offiziell<br />

ein Kampfverband, diente das Ges<strong>ch</strong>wader<br />

in erster Linie den fris<strong>ch</strong> aus den USA kom-<br />

Fiat G-91 des Jagdbomber Ges<strong>ch</strong>waders 49 mit den beiden Ju-52 A-701 und A-702 sowie den 24 P-3 im Hintergrund.<br />

menden neu ausgebildeten Luftwaffenpiloten<br />

dazu, si<strong>ch</strong> an die europäis<strong>ch</strong>en Wetterverhältnisse<br />

und Geographie anzupassen. Daneben<br />

wurden au<strong>ch</strong> die zahlrei<strong>ch</strong> benötigten Kampfbeoba<strong>ch</strong>ter<br />

auf der zweisitzigen G-91 ausgebildet.<br />

Der Rückflug am 20. September ergab bis<br />

zum Bodensee keine Probleme. Da aber die gegen<br />

Abend gemeldete Warmfront die S<strong>ch</strong>weiz<br />

früher errei<strong>ch</strong>te, kamen nur fünf Flugzeuge bis<br />

na<strong>ch</strong> Emmen dur<strong>ch</strong>, der Rest musste bei strömendem<br />

Regen in Dübendorf landen. <strong>Die</strong>se<br />

Reise war für alle ein unvergessli<strong>ch</strong>es Erlebnis,<br />

waren do<strong>ch</strong> damals sol<strong>ch</strong>e Auslandeinsätze<br />

für die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Flugwaffe eine absolute Seltenheit.<br />

Fotoreport René Zür<strong>ch</strong>er


SkyClub<br />

<strong>Die</strong> Airbus A330-233 von Northwest Airlines sind in Amsterdam häufige Gäste, da NWA mit KLM im Verbund fliegt. <strong>Die</strong> N855NW wurde mit der<br />

Seriennummer 621 im Oktober 2004 werksneu an Northwest ausgeliefert.<br />

Amsterdamer Flugverkehr begeisterte einmal mehr mit Leckerbissen<br />

Am Donnerstag, 20. August, um 19.15 Uhr,<br />

ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> eine Gruppe gutgelaunter Mitglieder<br />

von AirsideFoto Züri<strong>ch</strong> auf den Weg<br />

na<strong>ch</strong> Amsterdam. Rund zwölf Stunden später<br />

s<strong>ch</strong>ossen sie bereits die ersten Bilder auf dem<br />

Flughafengelände. Dana<strong>ch</strong> wurde die beliebte<br />

Position an der Landebahn 18L eingenommen.<br />

Das Wetter entwickelte si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

ganz na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong>, aber s<strong>ch</strong>öne Wolken im<br />

Hintergrund sorgten für tolle Aufnahmen.<br />

Gegen Mittag stiessen no<strong>ch</strong> zwei Kollegen<br />

dazu, wel<strong>ch</strong>e mit dem Flugzeug angereist waren.<br />

Später genossen alle die optimale Position<br />

an der Kaagbahn und fotografierten die herrli<strong>ch</strong>en<br />

Flugzeuge beim Abheben. Das Wetter<br />

wurde zunehmends besser. So begab man<br />

si<strong>ch</strong> zur 18R, um die landenden Flugzeuge im<br />

feinen Abendli<strong>ch</strong>t abzuli<strong>ch</strong>ten.<br />

Müde, aber glückli<strong>ch</strong>, bezogen alle das<br />

Hotel De Beurs in Hoofdoorp, genossen das<br />

wohlverdiente Na<strong>ch</strong>tessen und fielen bald in<br />

den Tiefs<strong>ch</strong>laf. Am Samstagmorgen kamen<br />

den Airsidern an der 18R bei we<strong>ch</strong>selnder Bewölkung<br />

diverse Leckerbissen vor die Linse:<br />

LAN-Cargo B777, Martinair B767 in Retro-<br />

Bemalung, Sky A321, Hellas Jet A320 und<br />

Jade Cargo B747. Später besu<strong>ch</strong>te man<br />

no<strong>ch</strong> die Startbahn 27, wo die Tarom B737-<br />

400 in Retro-Farben, oder die 767 von Arke<br />

Fly, auf den Chip gebannt wurde.<br />

Dana<strong>ch</strong> bezogen die Airsider wieder die<br />

beliebte Position an der 18R, wo unter anderem<br />

ein CRJ von Belavia, eine 747 von Great<br />

Wall, eine 737 von Corendon und 747 von<br />

KLM ihre Herzen höher s<strong>ch</strong>lagen liessen. Sie<br />

verliessen den Platz erst, als si<strong>ch</strong> die Sonne<br />

hinter den Bäumen versteckte. Bei s<strong>ch</strong>önster<br />

Aussi<strong>ch</strong>t auf den Flugplatz genossen sie ans<strong>ch</strong>liessend<br />

erneut ein feines Menu.<br />

Am Sonntag waren alle s<strong>ch</strong>on früh an der<br />

18R, wo sie bis 10.30 Uhr ausharrten. Es entstanden<br />

no<strong>ch</strong>mals sehr s<strong>ch</strong>öne Aufnahmen<br />

bei genialem Li<strong>ch</strong>t. <strong>Die</strong> AirsideFoto-Mitglieder<br />

wurden mit Flugzeugen wie B767 von Air<br />

Astana, A300 von Qatar Cargo, A320 von<br />

Air Cairo, A300 von Iran Air und B747-200<br />

von Kalitta Air belohnt.<br />

Auf der Heimreise wurden no<strong>ch</strong>mals kleinere<br />

Pausen eingelegt. Müde, aber überglückli<strong>ch</strong><br />

über die tollen Aufnahmen, trafen alle in Glattbrugg<br />

ein. Der Chauffeur David Oettli sorgte<br />

für eine ruhige und angenehme Fahrt. Es ist<br />

einfa<strong>ch</strong> toll, nur im Bus zu sitzen und die Fahrt<br />

zu geniessen. Wer au<strong>ch</strong> gerne an einer Tour<br />

von AirsideFoto Züri<strong>ch</strong> teilnemen mö<strong>ch</strong>te, findet<br />

alle notwendigen Angaben auf der Website<br />

von AirsideFoto Züri<strong>ch</strong>.<br />

Fotoreport Werner Stucki<br />

www.airsidefoto.<strong>ch</strong><br />

LAN Cargo setzt ihre neue Boeing 777-F6N N772LA auf ihren Fra<strong>ch</strong>tflügen regelmässig na<strong>ch</strong> Amsterdam ein. Der Triple-Seven-Fra<strong>ch</strong>ter ging erst<br />

Mitte April bei LAN Cargo in <strong>Die</strong>nst.<br />

19


Foto Manfred Mülhaupt<br />

Foto André Aebi<br />

Foto André Aebi<br />

Foto André Aebi<br />

Adria Airways hat die Werbebemalung auf dem Canadair CRJ-200LR S5-AAD gewe<strong>ch</strong>selt: Ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr für die Triglav-Versi<strong>ch</strong>erung, sondern für die slowenis<strong>ch</strong>e Telekomfirma SIOL wird nun auf<br />

dem Regionaljet geworben. Am 1. September besu<strong>ch</strong>te er Züri<strong>ch</strong>.<br />

Eine A300B4-622R war bis am 2. September ein seltener Gast bei SR Te<strong>ch</strong>nics in Züri<strong>ch</strong>. Qatar<br />

Cargo setzt drei dieser Fra<strong>ch</strong>ter ein. <strong>Die</strong> A7-AFB flog zuvor bei Korean Air als HL-7298.<br />

Am 30./31. August stattete die UTAir mit der Antonov 26B RA-26010 Züri<strong>ch</strong> einen Besu<strong>ch</strong> ab.<br />

20 Oktober 2009<br />

ZRH<br />

Qatar Airways erhöht ab 25. Oktober ihre<br />

Verbindungen auf der Strecke Züri<strong>ch</strong>-Doha<br />

von vier auf fünf wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>e Flüge mit Airbus<br />

330-200 und -300. Neu wird Züri<strong>ch</strong> montags<br />

(13.25 bis 15.15 Uhr), mittwo<strong>ch</strong>s (06.55 bis<br />

10.50 in Züri<strong>ch</strong>), donnerstags (wie Montag),<br />

samstags und sonntags (wie Mittwo<strong>ch</strong>) bedient.<br />

Aufgrund einer EU-Verordnung muss die<br />

Betreuung von Passagieren mit einer Behinderung<br />

neu organisiert werden. Bis anhin<br />

waren die Abfertigungsdienstleister der jeweiligen<br />

Fluggesells<strong>ch</strong>aften für deren Betreuung<br />

zuständig. Per 1. November übernimmt die<br />

Flughafen Züri<strong>ch</strong> AG diese Verantwortung. Zur<br />

Refinanzierung wird von den Fluggesells<strong>ch</strong>aften<br />

gemäss dem Solidaritätsprinzip für alle<br />

abfliegenden Passagiere eine Gebühr von<br />

einem Franken erhoben. Das dürfte pro Jahr<br />

bei total 20 Millionen Passagieren etwa zehn<br />

Millionen Franken einbringen. Gemäss Unique<br />

wird diese Gebühr streng kostenneutral sein.<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um eine Umlagerung derjenigen<br />

Kosten, wel<strong>ch</strong>e die Fluggesells<strong>ch</strong>aften<br />

bisher an ihre Handlingfirmen bezahlt hatten.<br />

Tägli<strong>ch</strong> werden am Flughafen Züri<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong><br />

330 Passagiere mit einer Behinderung<br />

betreut.<br />

<strong>Die</strong> Flughafen Züri<strong>ch</strong> AG kann trotz des<br />

Verkehrsrückgangs für das erste Halbjahr<br />

2009 ein positives Ergebnis von 47,2 Millionen<br />

Franken (minus 40,9 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr) ausweisen. Während das Passagieraufkommen<br />

um 3,8 Prozent abnahm,<br />

gingen die Flugbewegungen gegenüber 2008<br />

um 8,0 Prozent zurück. Der Umsatz lag mit<br />

395,7 Millionen Franken um 6,8 Prozent und<br />

der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abs<strong>ch</strong>rei-<br />

Austrian Airlines setzte am 6. September ihren Retro-Airbus A320 OE-LBP na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> ein. AUA wird nun definitiv zur Lufthansa-To<strong>ch</strong>ter, damit<br />

dürften au<strong>ch</strong> die Wien-Flüge mit Swiss no<strong>ch</strong> optimaler abgestimmt werden.


ungen mit 188,2 Millionen Franken um 16,9<br />

Prozent unter dem Vorjahreswert. Unique erwartet<br />

für das Gesamtjahr 2009 unverändert<br />

einen Passagierrückgang von drei bis fünf<br />

Prozent. Unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung dieser Verkehrsprognose<br />

und des Ganzjahreseffektes<br />

aus der Teilung der Lärmgebühren re<strong>ch</strong>net<br />

die Flughafenbetreiberin für das Gesamtjahr<br />

2009 mit einem Gewinnrückgang von rund 15<br />

bis 20 Prozent.<br />

Das Immobilien-Projekt «The Circle at<br />

Züri<strong>ch</strong> Airport» nimmt Form an. Gegenüber<br />

dem Bushof am Fusse des Butzenbüel-<br />

Hügels soll eine ho<strong>ch</strong>wertige Überbauung für<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen entstehen (siehe <strong>SkyNews</strong>.<br />

<strong>ch</strong> 04/09). Im laufenden Ar<strong>ch</strong>itekturwettbewerb<br />

konnte nun die zweite Selektionsphase<br />

für Ar<strong>ch</strong>itekten-Teams abges<strong>ch</strong>lossen werden.<br />

Wie der Flughafen mitteilte, wurden aus 15<br />

Teams fünf für die dritte und letzte Phase ausgewählt:<br />

Asymptote Ar<strong>ch</strong>itecture (USA), Dürig<br />

AG (S<strong>ch</strong>weiz), Riken Yamamoto & Field Shop<br />

(Japan), Xaveer De Geyter (Belgien) und Zaha<br />

Hadid Ar<strong>ch</strong>itects (United Kingdom). Das Projekt<br />

umfasst eine Nutzflä<strong>ch</strong>e von etwa 200‘000<br />

Quadratmetern, das Investitionsvolumen beträgt<br />

rund eine Milliarde Franken.<br />

www.unique.<strong>ch</strong> Report hjb<br />

Wenn der Flughafen Züri<strong>ch</strong> bis nä<strong>ch</strong>sten Frühling bereit ist, plant<br />

Singapore Airlines (SQ), ihre derzeit zwei tägli<strong>ch</strong>en Flüge dur<strong>ch</strong><br />

einen einzigen mit einem Airbus A380 zu ersetzen. Das wäre<br />

der erste A380, der na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> kommt. Züri<strong>ch</strong> ist für Singapore<br />

Airlines eine sehr lohnende Destination, aber tägli<strong>ch</strong> zwei Flüge<br />

mit Boeing 777-300ER mit einer Kapazität von je 278 Passagieren<br />

sind derzeit s<strong>ch</strong>wierig auszulasten. Deshalb sind dieses Jahr<br />

die Abendflüge am <strong>Die</strong>nstag und Mittwo<strong>ch</strong> bereits gestri<strong>ch</strong>en<br />

worden. Ein tägli<strong>ch</strong>er A380-Flug mit 471 Sitzen würde si<strong>ch</strong> aber<br />

re<strong>ch</strong>nen. SQ mö<strong>ch</strong>te am liebsten no<strong>ch</strong> vor Sommerflugplanbeginn<br />

2010, bereits im kommenden Februar, Züri<strong>ch</strong> mit dem<br />

A380 bedienen.<br />

SQ ist mit dem Flughafen Züri<strong>ch</strong> in intensiven Diskussionen, weil<br />

der Flughafen heute no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t für das grösste Passagierflugzeug<br />

bereit ist. Unique will als Qualitätsflughafen für den Mega-<br />

Airbus ein gutes Produkt bieten, und so au<strong>ch</strong> ein doppelstöckiges<br />

Boarding einri<strong>ch</strong>ten. Weil au<strong>ch</strong> die derzeit für maximal 250<br />

Passagiere ausgelegten Warteräume im Dock E für den A380<br />

ausgebaut werden müssten, re<strong>ch</strong>net Unique mit Investitionen in<br />

einstelliger Millionenhöhe, damit der A380 empfangen werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Bauarbeiten dürften 12 bis 18 Monate dauern.<br />

<strong>Die</strong> Pisten und Rollwege seien aber A380-taugli<strong>ch</strong>, die Rollwege<br />

teilweise mit Marshaller-Unterstützung, teilte der Flughafen auf<br />

Anfrage weiter mit. <strong>Die</strong> Investitionen würden aber erst getätigt,<br />

wenn si<strong>ch</strong> eine Airline definitiv ents<strong>ch</strong>eide, mit dem A380 na<strong>ch</strong><br />

Züri<strong>ch</strong> zu kommen. Au<strong>ch</strong> die derzeit no<strong>ch</strong> ausstehende BAZL-<br />

Zertifizierung des Flughafens für den A380-Betrieb würde bis<br />

dann vorliegen. In Paris wird der Singapore-A380 derzeit nur von<br />

SkyPort<br />

Im Dezember 2008 hat der Air-Dolomiti-Gründer Alcide Leali mit seiner Firma ALIS die bankrotte<br />

Cargoitalia übernommen. Im März 2009 erwarb ALIS zudem die frühere AIitalia Cargo Division und<br />

startete im Mai als neue italienis<strong>ch</strong>e Cargo-Airline mit drei ehemaligen Alitalia-Cargo-MD-11. Eine<br />

davon, die EI-UPI, flog am 25. August na<strong>ch</strong> einem Check bei SR Te<strong>ch</strong>nics wieder in den Einsatz.<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Fussballfans reisten am 7. September mit der Air-Baltic-757-256ER YL-BDB (ex<br />

EC-HDR von Iberia) zum Länderspiel Lettland – S<strong>ch</strong>weiz na<strong>ch</strong> Riga.<br />

einer Boarding-Ebene aus abgefertigt, was ni<strong>ch</strong>t sehr ges<strong>ch</strong>ätzt,<br />

aber als Übergangslösung akzeptiert wird.<br />

Der Ball liegt also beim Flughafen und Singapore Airlines. Zu<br />

hoffen bleibt, dass bald ein definitiver Ents<strong>ch</strong>eid fällt. Da der<br />

A380 ein absoluter Publikumsliebling ist, lohnten si<strong>ch</strong> die Investitionen<br />

von Unique au<strong>ch</strong> punkto Image. Beim A380 liegen<br />

die Kosten pro Sitz über 25 Prozent tiefer als bei der Boeing<br />

747-400 und rund 15 Prozent tiefer als bei der 777. Au<strong>ch</strong> für die<br />

Flughafenanwohner wäre der A380 eine wüns<strong>ch</strong>enswerte Entwicklung,<br />

da zwei Flüge dur<strong>ch</strong> einen leiseren – und erst no<strong>ch</strong> am<br />

Mittag – ersetzt würden.<br />

SQ fliegt derzeit neun A380, weitere zehn sind bestellt. A<strong>ch</strong>t<br />

Auslieferungen hat die asiatis<strong>ch</strong>e Airline allerdings um se<strong>ch</strong>s bis<br />

zwölf Monate na<strong>ch</strong> hinten ges<strong>ch</strong>oben. Der zwölfte A380 wird<br />

deshalb erst im Oktober 2010, der 19. und letzte erst im Januar<br />

2012 an SQ ausgeliefert. Report Hansjörg Bürgi<br />

Ab nä<strong>ch</strong>stem Frühling ein tägli<strong>ch</strong>es Bild au<strong>ch</strong> in Züri<strong>ch</strong>?<br />

AIRBUS A380 Singapore Airlines will 2010 mit dem 471-plätzer na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> fliegen<br />

Foto André Aebi<br />

21<br />

Foto Manfred Mülhaupt<br />

Foto Jiri Benes<strong>ch</strong>


Foto David Levain<br />

Foto Werner Bönzli<br />

Foto Ralph Kunadt<br />

Foto Ralph Kunadt<br />

Am 29. August setzte Sky Airlines auf ihrem samstägli<strong>ch</strong>en Flug von und na<strong>ch</strong> Antalya ihre <strong>neuste</strong> Mas<strong>ch</strong>ine, die Boeing 737-94X(ER) TC-SKP, ein.<br />

<strong>Die</strong> Bombardier BD-700-1A11 Global Express VP-CJC traf am 12. August zur Wartung ein. Sie<br />

fliegt für den ehemaligen österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Formel 1-Rennfahrer Gerhart Berger.<br />

Am 7. September, na<strong>ch</strong> dem verlorenen Weltmeisters<strong>ch</strong>afts-Auss<strong>ch</strong>eidungsspiel gegen die<br />

S<strong>ch</strong>weiz, flog die grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Fussball-Nationalmanns<strong>ch</strong>aft mit der BAe 146-300 SX-DIZ der<br />

neuen Astra Airlines zum nä<strong>ch</strong>sten Spiel gegen Moldawien na<strong>ch</strong> Chisinau weiter.<br />

Auf einem Militär<strong>ch</strong>arter aus Cayenne kommend landete am 10. September ein Airbus A340-211 der Armée de l’Air am EuroAirport.<br />

22 Oktober 2009<br />

BSL<br />

MASKargo fliegt wieder zweimal pro Wo<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> Kuala Lumpur! <strong>Die</strong> malaysis<strong>ch</strong>e Fluggesells<strong>ch</strong>aft<br />

hat per Ende des vergangenen<br />

Jahres ihre Flüge über den EuroAirport wegen<br />

der Wirts<strong>ch</strong>aftskrise eingestellt. Do<strong>ch</strong> am 12.<br />

September landete um 15.50 Uhr aus Amsterdam<br />

kommend erstmals der Kurs MH 6151<br />

wieder und flog um 18.20 Uhr via Tashkent<br />

na<strong>ch</strong> Kuala Lumpur weiter. Mittwo<strong>ch</strong>s kommt<br />

MH 6123 um 20.20 Uhr na<strong>ch</strong> Basel und fliegt<br />

um 22.50 Uhr wieder ab. Bei diesen Flügen<br />

handelt si<strong>ch</strong> um die bisher über Milano-Malpensa<br />

geführten Kurse, bei denen man nun mit<br />

der Verlegung über den EuroAirport auf einen<br />

bessere Auslastung hofft. Eingesetzt werden<br />

die beiden Boeing 747-200F TF-AAA und<br />

TF-AAB, wel<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> Air Atlanta Iceland<br />

betrieben werden, si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> zuvor im Besitze<br />

der Malaysia Airlines befanden.<br />

Air Cairo und Turkuaz Airlines werden<br />

während den kommenden Herbstferien zwi-


s<strong>ch</strong>en dem 26. September und 31. Oktober im<br />

Auftrag von FTI Touristk AG erstmals ab dem<br />

EuroAirport mit Airbus A320-200 oder A321-<br />

200 Zusatzflüge na<strong>ch</strong> Hurghada, respektive<br />

Antalya anbieten.<br />

<strong>Die</strong> türkis<strong>ch</strong>e Pegasus Airlines, wel<strong>ch</strong>e<br />

ab dem EuroAirport seit Juni dieses Jahres<br />

wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> eine Linienverbindung na<strong>ch</strong> Izmir<br />

anbietet, wird ihre Flüge bereits ab dem kommenden<br />

Winterflugplan erhebli<strong>ch</strong> ausbauen.<br />

Ab dem 28. Oktober fliegt Pegasus neu na<strong>ch</strong><br />

Istanbul-Sabiha Gökçen und Adana, dies montags,<br />

mittwo<strong>ch</strong>s, donnerstags und freitags um<br />

die Mittagszeit mit einer Boeing 737-800. Ab<br />

dem eigenen Hub in Istanbul-Sabiha Gökçen<br />

bestehen zahlrei<strong>ch</strong>e Ans<strong>ch</strong>lussflüge na<strong>ch</strong> vielen<br />

Inland-Destinationen, wie Ankara, Antalya,<br />

Bodrum, Dalaman, Diyarbakir, Gaziantep,<br />

Izmir, Kayseri, Lefkosa, Samsun und Trabzon.<br />

Wie zudem bereits gemeldet, wird der seit<br />

Juni dieses Jahres bestehende wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>e<br />

Flug (freitags) von und na<strong>ch</strong> Izmir ebenfalls<br />

während des Winterhalbjahres weitergeführt,<br />

dies neu mit Airbus A319-100 der Pegasus-<br />

To<strong>ch</strong>tergesells<strong>ch</strong>aft Izair. Somit wird der<br />

Winterflugplan des EuroAirports insgesamt<br />

15 Flüge na<strong>ch</strong> Istanbul umfassen, nämli<strong>ch</strong> je<br />

vier Kurse na<strong>ch</strong> Istanbul-Sabiha Gökçen dur<strong>ch</strong><br />

EasyJet und Pegasus Airlines sowie die tägli<strong>ch</strong>en<br />

Flüge der Turkish Airlines na<strong>ch</strong> deren<br />

Hub in Istanbul-Atatürk.<br />

Wie von Monar<strong>ch</strong> Airlines und dem African<br />

Safari Club (ASC) zu erfahren ist, werden<br />

die Flüge ab Man<strong>ch</strong>ester über den EuroAirport<br />

na<strong>ch</strong> Mombasa bereits ab dem 8. November<br />

neu mit Airbus A330-200 anstelle der Boeing<br />

767-300 dur<strong>ch</strong>geführt werden. <strong>Die</strong> wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en<br />

Hinflüge finden neu samstags am Abend,<br />

SkyPort<br />

Am sonst ruhigen Sonntagmorgen des 16. August wurde die Basler «Spottergemeinde» von der<br />

Dassault Falcon 900EX B-2801 der <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en CITC General Aviation überras<strong>ch</strong>t.<br />

die Rückflüge sonntags am Na<strong>ch</strong>mittag bis<br />

vorerst 14. März 2010 statt.<br />

<strong>Die</strong> deuts<strong>ch</strong>e XL Airways wird ab 1. November<br />

2009 eine Boeing 737-800 am Euro-<br />

Airport stationieren. <strong>Die</strong> Mas<strong>ch</strong>ine wird, teilweise<br />

mit Flugnummern der XL Airways France,<br />

im Auftrag zahlrei<strong>ch</strong>er Reiseunternehmer<br />

na<strong>ch</strong> Destinationen in Ägypten fliegen. Für den<br />

Sommer 2010 ist ausserdem ein erhebli<strong>ch</strong>er<br />

Ausbau der Flüge ab Basel-Mulhouse vorgesehen,<br />

so au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Türkei und Nord-<br />

afrika.<br />

Neu wird im Sommer 2010, vom 5. Juni bis<br />

30. August, Iceland Express wieder zweimal<br />

pro Wo<strong>ch</strong>e zwis<strong>ch</strong>en Keflavik und dem Euro-<br />

Airport verkehren. Neben dem Samstagsflug<br />

wird es neu montags eine neue Rotation geben<br />

(Standzeiten am EuroAirport 20.20 Uhr bis<br />

21.10 Uhr). Ob die soeben aus zweiter Hand<br />

erworbenen Airbus A320-200 der Astraeus<br />

Airlines zum Einsatz kommen werden, ist no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t bekannt.<br />

Im kommenden Sommerflugplan 2010<br />

wird die Air Berlin-Gruppe wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> mehr<br />

Flüge anbieten als in diesem Jahr. Weiterhin<br />

soll ein Airbus A320-200 am EuroAirport<br />

stationiert bleiben und dur<strong>ch</strong> diverse andere<br />

Flugzeuge ergänzt werden. Als neue Destinationen<br />

werden Ibiza und Catania je zweimal<br />

wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> angeboten. Besonders die sizilianis<strong>ch</strong>e<br />

Ferienmetropole galt s<strong>ch</strong>on lange als<br />

eigentli<strong>ch</strong>e Wuns<strong>ch</strong>destination. Ebenfalls wieder<br />

im Programm figuriert Rimini, wel<strong>ch</strong>es von<br />

Air Berlin derzeit einmal pro Wo<strong>ch</strong>e mit einer<br />

Dash-8-Q400 samstags bedient wird. Wie<br />

bereits gewohnt, werden wohl die Flüge na<strong>ch</strong><br />

Destinationen ausserhalb der Europäis<strong>ch</strong>en<br />

Union mit Flugnummern der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Belair Airlines dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Report Werner Soltermann<br />

www.euroairport.com<br />

Zum Qualifikationsspiel der Europa League gegen den FC Basel reiste die Manns<strong>ch</strong>aft und einige Fans des FK Baku am 25. August mit der attraktiv<br />

bemalten Boeing 727-251 4K-888 der SW (Silk Way) Business Aviation na<strong>ch</strong> Basel an.<br />

23<br />

Foto David Levain<br />

Foto Werner Bönzli


Foto Max Fankhauser Foto Bernhard Baur Foto Bernhard Baur<br />

<strong>Die</strong> 78-plätzige VIP-Boeing 757 SX-RFA der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Gainjet (www.gainjet.com) besu<strong>ch</strong>te Genf am 28. September. Gainjet betreibt zudem eine<br />

VIP-MD-83 (40 Plätze), einen Gulfstream G550 und sieben G200. – Le Boeing 757 VIP SX-RFA de Gainjet a visité Cointrin le 28 septembre.<br />

<strong>Die</strong> als 3C-LGE in Äquatorial Guinea registrierte Dassault Falcon 50 ist in regelmässigen Abständen<br />

zu Wartungszwecken in Genf anzutreffen. – Le Dassault Falcon 50 3C-LGE provenant de la<br />

Guinée Equatoriale vient régulièrement à Genève pour la maintenance.<br />

<strong>Die</strong> Boeing 737-760 ET-ALK der Ethiopian Airlines bra<strong>ch</strong>te Anfang September Regierungsmitglieder<br />

an die UNO-Weltklimakonferenz na<strong>ch</strong> Genf. – Début septembre, le Boeing 737-760<br />

ET-ALK a amené une délégation gouvernementale dans la cité Calvin.<br />

24 Oktober 2009<br />

GVA<br />

Am 11. September traf si<strong>ch</strong> die gemis<strong>ch</strong>te<br />

Kommission S<strong>ch</strong>weiz-Frankrei<strong>ch</strong> für den<br />

Flughafen Genf in der Rhonestadt. <strong>Die</strong> Zusammenkunft<br />

fand unter dem Vorsitz des Direktors<br />

des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) und<br />

der französis<strong>ch</strong>en Generaldirektion für Zivilluftfahrt<br />

(DGAC) statt. Dabei kam es zu einem<br />

Meinungsaustaus<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> der Aktivitäten<br />

und der Entwicklung des Flughafens Genf, und<br />

speziell über die Zukunft des französis<strong>ch</strong>en<br />

Teils von Cointrin. In erster Linie wurde dabei<br />

über die Arbeitsabläufe der betroffenen französis<strong>ch</strong>en<br />

Zoll- und Polizeidienste diskutiert,<br />

sowie über die Konsequenzen der Einführung<br />

des S<strong>ch</strong>engenabkommens gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Alle Atlas Blue Flüge werden ab 1.November<br />

von Royal Air Maroc übernommen und<br />

unter deren Flugnummer dur<strong>ch</strong>geführt. <strong>Die</strong><br />

Flugzeuge erhalten Royal Air Maroc Bemalung<br />

mit «operated by Atlas Blue» Aufs<strong>ch</strong>rift.<br />

British Airways bedient ab Mitte Dezember<br />

wieder den Flughafen London-City, se<strong>ch</strong>smal<br />

wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> ab Cointrin. Norwegian verstärkt<br />

mit dem Winterflugplan die Bedienung Genfs:<br />

Oslo wird viermal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> bedient, während<br />

Stockholm dreimal pro Wo<strong>ch</strong>e angeflo-<br />

Mustang neu in Genf stationiert – Citation Mustang à Genève<br />

Der im Juni 2008 gegründete britis<strong>ch</strong>e Low-Cost-Biz-Jet Ope- 2008. Genève est sa première base en Europe continentale.<br />

rator Blink hat am 21. September in Genf seine erste Basis in Le service Blink a fait ses preuves avec beaucoup de succès à<br />

Kontinentaleuropa eröffnet. Eigenen Angaben zufolge ist Londres, malgré des conditions exceptionnellement difficiles, en<br />

Blink in England trotz der Wirts<strong>ch</strong>aftskrise dank des gewählten utilisant un modèle qui s’inspire des pratiques des compagnies<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsmodells gut gestartet. Blink hat derzeit sieben von total aériennes low-cost et en les appliquant aux voyages d’affaires.<br />

30 bestellten vierplätzigen Cessna Citation Mustang im <strong>Die</strong>nst. Blink a reçu la livraison de sept jets Blink, sur une commande<br />

de trente appareils. Les Cessna Citation Mustang sont des jets<br />

Blink a débuté ses activités commerciales à Londres, en juin révolutionnaires, très légers, de quatre places. pd<br />

BLINKCitation


SkyPort<br />

<strong>Die</strong> <strong>DC</strong>-10-30 S2-ACO der Biman Bangladesh Airlines legte am 1. September auf ihrem Linienflug von Dacca na<strong>ch</strong> London einen Stopp in Genf ein,<br />

um eine Regierungsdelegation, die an der UNO-Weltklimakonferenz teilnahm, abzusetzen. – Le 1er septembre, le <strong>DC</strong>-10-30 de Biman Bangladesh<br />

Airlines, assurant un vol de ligne Dacca-Londres, a fait une escale intermédiaire à Genève, pour amener une délégation gouvernementale.<br />

gen wird. Norwegian eröffnet aber au<strong>ch</strong> eine<br />

neue Linie na<strong>ch</strong> Kopenhagen, die mittwo<strong>ch</strong>s<br />

und samstags geflogen wird. TAP Portugal<br />

hingegen reduziert ihr Angebot: die beiden<br />

Morgenflüge na<strong>ch</strong> Lissabon und Porto werden<br />

über den Winter eingestellt.<br />

Le 11 septembre, la commission mixte<br />

franco-suisse pour l’aéroport de Genève<br />

s’est rencontrée pour la 22ème fois depuis sa<br />

création en 1956. La Réunion s’est tenue à<br />

Genève sous la présidence des directeurs de<br />

l’Office fédéral de l’aviation civile (OFAC) et de<br />

la Direction générale de l’aviation civile (DGAC)<br />

française. Cette rencontre a été l’occasion d’un<br />

é<strong>ch</strong>ange de vues sur les activités et le développement<br />

de l’Aéroport International der Genève<br />

(AIG), en particulier sur le fonctionnement du<br />

secteur affecté aux services de douanes et de<br />

police français. Les deux délégations ont également<br />

abordé les conséquences de l’entrée en<br />

vigueur des accords de S<strong>ch</strong>engen et l’avenir du<br />

« Secteur France » de l’aéroport.<br />

A partir du 1 er novembre 2009, tous les<br />

vols opérés par Atlas Blue sont repris par<br />

Royal Air Maroc. Les avions d’Atlas Blue seront<br />

repeints aux couleurs de Royal Air Maroc<br />

avec indication sur le côté « operated by Atlas<br />

Blue ». Dès mi-décembre, British Airways<br />

dessert de nouveau l’aéroport de Londres-<br />

City avec 6 vols par semaine au départ de<br />

Cointrin. Avec l’horaire d’hiver la compagnie<br />

Norwegian renforce la desserte de Cointrin :<br />

la liaison Genève-Oslo passera à quatre fréquences<br />

hebdomadaires et la liaison Genève-<br />

Stockholm sera assurée trois fois par semaine.<br />

Norwegian va ouvrir une nouvelle route entre<br />

Genève et Copenhague à raison de deux rotations<br />

par semaine, les mercredis et samedis.<br />

TAP Portugal réduit l’offre entre Genève et le<br />

Portugal : les deux vols quotidiens du matin à<br />

destination de Lisbonne et Oporto seront annulés<br />

pendant l’horaire d’hiver.<br />

Middle East Airlines nahm ihren dritten Airbus A330-230 Ende März in Betrieb. <strong>Die</strong> OD-MEB<br />

wurde am 21. August auf dem Linienflug von Genf na<strong>ch</strong> Beirut eingesetzt. – L’Airbus A330-230<br />

de Middle East Airlines a été mis en service fin mars 2009.<br />

Im August stattete dieser in Europa selten anzutreffende Gulftstream V der <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en Deer Jet<br />

Genf einen Besu<strong>ch</strong> ab. – Le Gulfstream V de la compagnie <strong>ch</strong>inoise Deer Jet a visité Cointrin au<br />

mois d’août.<br />

<strong>Die</strong> im März 2009 abgelieferte Airbus A318 Elite VP-CKH ersetzt die bisher eingesetzte Boeing<br />

737-200 VP-CHK. Der VIP-Flieger wird von Executive Jet Aviation im Auftrag von Harry Akande<br />

betrieben. – L’Airbus A318 Elite VP-CKH a été mis en service en mars 2009 en remplacement du<br />

Boeing 737-200 VP-CHK utilisé jusqu’à maintenant.<br />

25<br />

Foto Max Fankhauser Foto Max Fankhauser Foto Max Fankhauser Foto Lukas Rösler


Der einzigartige Flugverkehr auf der Lajes Air Base in den Azoren<br />

Aviatik-Paradies mitten im A<br />

<strong>Die</strong> Douglas <strong>DC</strong>-8-62CF N41CX beim Rotieren auf der Piste 15 von Lajes Field auf der Insel Terceira. Sie wurde am 4. Juni 1970 als SE-DBI an SAS ab<br />

Wo<strong>ch</strong>enende mit einer Combi-<strong>DC</strong>-8 mit Passagieren und Fra<strong>ch</strong>t im Auftrag der US Air Force von Baltimore her auf die Azoren.<br />

Auf wel<strong>ch</strong>em europäis<strong>ch</strong>en Airport kann 2009 no<strong>ch</strong> eine Douglas <strong>DC</strong>-8-62, eine <strong>DC</strong>live<br />

erlebt werden? Lajes Air Base auf der Azoreninsel Terceira lautet die Antwort. D<br />

au<strong>ch</strong> modernste britis<strong>ch</strong>e Eurofighter, israelis<strong>ch</strong>e F-16 oder ägyptis<strong>ch</strong>e C-130 Hercul<br />

fieren wird absolut toleriert.<br />

Fotoreport von Hansjörg Bürgi<br />

TAP Air Portugal verbindet die Azoreninsel<br />

Terceira zweimal pro Tag mit einem zweistündigen<br />

Flug von und na<strong>ch</strong> Lissabon. Als unser<br />

Airbus A320 landet, präsentiert si<strong>ch</strong> die riesige<br />

Luftwaffen-Basis bis auf eine Casa 295 der<br />

26 Oktober 2009<br />

portugiesis<strong>ch</strong>en Luftwaffe leerer als leer. <strong>Die</strong><br />

Piste 15/33 ist über 3300 Meter lang, auf ihrer<br />

Ostseite erstreckt si<strong>ch</strong> ein fast ebenso langes<br />

Vorfeld. Während des ersten Golfkrieges, so<br />

lassen wir uns sagen, sei dieser Mega-Tarmac<br />

dauernd mit Militärflugzeugen aller Art gefüllt<br />

gewesen...<br />

Überras<strong>ch</strong>ungen sind die Regel<br />

<strong>Die</strong> lokalen Spotter – es sind nur wenige, dafür<br />

umso begeisterte – erhalten jeweils ihre<br />

«lebensnotwendigen» Infos, wenn etwas Besonderes<br />

landet. Und in Lajes landen eben<br />

mehr aussergewöhnli<strong>ch</strong>e Flugzeuge als nor-<br />

So präsentiert si<strong>ch</strong> der Flugplatz Lajes von der Aussi<strong>ch</strong>tsplattform aus. Auf dem riesigen militäris<strong>ch</strong>en Tarmac stehen zwei Hercules, eine L-100-30<br />

von Lynden Air Cargo und eine C-130 der ägyptis<strong>ch</strong>en Luftwaffe. Auf der anderen Pistenseite liegt das zivile Terminal.


tlantik<br />

geliefert. ATI Air Transport International verkehrt jedes<br />

9-32 oder eine Vickers VC-10<br />

o<strong>ch</strong> neben den Oldies starten<br />

es. Und (sehr nahes) Fotogra-<br />

male. Plötzli<strong>ch</strong> raus<strong>ch</strong>t es im Flugfunk und der<br />

amerikanis<strong>ch</strong>e Controller gibt irgendwem die<br />

Flugplatzdaten bekannt. Und s<strong>ch</strong>on tau<strong>ch</strong>en<br />

se<strong>ch</strong>s F-15E Strike Eagle in Formation über<br />

dem Platz auf, separieren einzeln und landen<br />

im Minutentakt. Fünf Minuten später s<strong>ch</strong>webt<br />

eine C-135 heran – die Tankstelle der F-15.<br />

Auf der 3680 km von New York und 1600<br />

km von Lissabon entfernten Lajes Air Base landen<br />

ni<strong>ch</strong>t selten Flugzeuge aus heiterem Himmel,<br />

ohne Flugplan. Weltberühmtheit erlangte<br />

der Flughafen am 24. August 2001, als der<br />

Air-Transat-Flug 236 segelnd eine Notlandung<br />

hinlegte, na<strong>ch</strong>dem dem Airbus A330-300 über<br />

dem Atlantik der Treibstoff ausgegangen war.<br />

Alle 293 Passagiere und 13 Crew-Mitglieder<br />

entstiegen dem Airbus unverletzt. Lajes ist<br />

immer wieder «Rettungsinsel» für über dem<br />

Nordatlantik in S<strong>ch</strong>wierigkeiten geratene Airliner.<br />

Rund 50 sol<strong>ch</strong>e ungeplante Landungen<br />

werden pro Jahr verzei<strong>ch</strong>net.<br />

SkyTrip<br />

<strong>Die</strong> VC-10 C.1K XV109 der Royal Air Force ist bereit für den nä<strong>ch</strong>sten Einsatz. Der 1968 gebaute<br />

Oldie ist eine von zehn VC-10, die na<strong>ch</strong> wie vor bei der RAF ihren <strong>Die</strong>nst tun.<br />

Eine F-15E Strike Eagle donnert die Piste 33 hinab, im Hintergrund wartet ein KC-10 Tanker.<br />

Au<strong>ch</strong> einer der beiden A319CJ des französis<strong>ch</strong>en Präsidenten nutzt Lajes für einen Tankstopp.<br />

27<br />

Foto Andrea Bürgi


Foto Paolo Santos Foto Fábio Pinheiro<br />

Jeden Montagmorgen setzt TAP Air Portugal einen Airbus A330-200 von Lissabon na<strong>ch</strong> Lajes ein. Hier befindet si<strong>ch</strong> die CS-TOG vor dem maleris<strong>ch</strong>en<br />

Hintergrund im Endanflug auf die Piste 33.<br />

North American Airlines fliegt Angehörige der US Air Force jede Wo<strong>ch</strong>e auf die Azoren. <strong>Die</strong><br />

N768NA hebt hier von der Piste 15 ab.<br />

Am vergangenen 9. Juli nutzten mehrere F-16 der Luftwaffe Israels – begleitet von einem Boeing-<br />

707-Tanker – Lajes für eine Zwis<strong>ch</strong>enlandung auf dem Weg zur Nellis Air Force Base in Nevada,<br />

wo sie an der Red-Flag-Übung teilnahmen.<br />

Ein Eurofighter der Royal Air Force rollt zum Start, na<strong>ch</strong>dem die VC-10 kurz zuvor abgehoben hat.<br />

28 Oktober 2009<br />

Jedes Wo<strong>ch</strong>enende eine <strong>DC</strong>-8<br />

Und Lajes ist au<strong>ch</strong> Destination des wohl letzten<br />

regelmässigen Passagier-<strong>DC</strong>-8-Fluges<br />

der Welt: Jeden Samstagabend um 22 Uhr<br />

s<strong>ch</strong>rillt eine der drei Combi-<strong>DC</strong>-8-62 von ATI<br />

Air Transport International zur Landung heran.<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Crew ausges<strong>ch</strong>lafen hat, düst<br />

der elegante Vierstrahler am Sonntagmittag<br />

wieder in rund se<strong>ch</strong>s Stunden na<strong>ch</strong> Baltimore.<br />

Wie ATI auf ihrer Website s<strong>ch</strong>reibt, ist sie der<br />

einzige Betreiber dieser Combi-<strong>DC</strong>-8 für 32<br />

Passagiere im Heck und zehn Fra<strong>ch</strong>tpaletten.<br />

Der Linienflug ist leider dem USAF-Personal<br />

vorbehalten und kann ni<strong>ch</strong>t auf der ATI-Website<br />

(www.airtransport.cc) gebu<strong>ch</strong>t werden...<br />

Jeden Freitag wird Lajes von einem der<br />

se<strong>ch</strong>s L-100-30 Hercules von Lynden Air<br />

Cargo und einer Boeing 767-300 von North<br />

American Airlines angesteuert. Der Hercules<br />

bleibt über Na<strong>ch</strong>t und verlässt die Azoren am<br />

Samstag, die Boeing 767 fliegt jeweils am<br />

Freitagna<strong>ch</strong>mittag wieder in die USA. Au<strong>ch</strong><br />

dabei handelt es si<strong>ch</strong> um Versorgungsflüge<br />

für die US-Base auf den Azoren. Wenn dann<br />

glei<strong>ch</strong>entags die Royal Air Force mit Eurofighters<br />

und einem VC-10 Tanker eins<strong>ch</strong>webt, und<br />

die US Navy eine Douglas C-9B (<strong>DC</strong>-9-32CF)<br />

na<strong>ch</strong> Lajes entsendet, ist die Oldtimer-Airliner-<br />

Parade komplett.<br />

Atemberaubende Fotopositionen<br />

Da die Piste von Lajes auf beiden Seiten von<br />

Hügeln umgeben ist, ergeben si<strong>ch</strong> atemberaubende<br />

Fotopositionen. Zudem kann man<br />

sehr nahe an Piste und Rollwege gelangen.<br />

<strong>Die</strong> Eigenart der Bauern auf der Insel Terceira,<br />

ihre Grundstücke ni<strong>ch</strong>t mit einem Zaun,<br />

sondern einer Mauer, zu si<strong>ch</strong>ern, kommt den<br />

Spottern sehr entgegen. Von den Mauern aus<br />

lässt si<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong> ideal über den Flugplatzzaun


fotografieren. Auf der militäris<strong>ch</strong>en Seite gibt<br />

es an der s<strong>ch</strong>önsten Anflugposition eine Aussi<strong>ch</strong>tsplattform,<br />

die ni<strong>ch</strong>t nur von Fotografen<br />

ges<strong>ch</strong>ätzt wird. Überblickt man von dort do<strong>ch</strong><br />

den ganzen Airport und kann wunders<strong>ch</strong>öne<br />

Anflug-Action-Fotos mit dem maleris<strong>ch</strong>en Insel-Hintergrund<br />

s<strong>ch</strong>iessen.<br />

Auf dem ganzen Gelände findet man keine<br />

Foto-Verbotstafel, ausser im zivilen Passagierterminal<br />

auf der Westseite, wo ein entspre<strong>ch</strong>ender<br />

Hinweis auf die S<strong>ch</strong>eiben im Abflugberei<strong>ch</strong><br />

geklebt ist. Do<strong>ch</strong> wer sieht das s<strong>ch</strong>on?<br />

Zudem toleriert die patrouillierende US-Polizei<br />

die Spotter auf ihren vielen und nahen Positionen<br />

an der Piste. Eine andere Polizei bekamen<br />

wir nie zu Gesi<strong>ch</strong>t. Der einzige Wehmutstropfen:<br />

Hat man einmal die gesamte SATA-Flotte<br />

abgeli<strong>ch</strong>tet, kann gut und gerne drei Stunden<br />

lang bei s<strong>ch</strong>önstem Wetter keine Flugbewegung<br />

stattfinden. Apropos Wetter: Auf den<br />

Azoren herrs<strong>ch</strong>en das ganze Jahr über Temperaturen<br />

zwis<strong>ch</strong>en 10 und 20 Grad – au<strong>ch</strong><br />

im Winter. Aber der Wind bläst zeitweise sehr<br />

stark. Liegt das berühmte Azorenho<strong>ch</strong> über<br />

den Inseln, dominiert s<strong>ch</strong>önes und ruhiges<br />

Wetter. Bestimmt ein Tief das Wetter, dann<br />

we<strong>ch</strong>seln si<strong>ch</strong> Sonne und Regen intensiv, und<br />

von starken Winden begleitet, ab.<br />

In einer nä<strong>ch</strong>sten Ausgabe beri<strong>ch</strong>ten wir<br />

über die Azoren-Airline SATA, wel<strong>ch</strong>e ihre ATPs<br />

derzeit dur<strong>ch</strong> moderne Dash-8 ersetzt.<br />

<strong>Die</strong> Lajes Air Base wird offiziell als Base Aérea Nº 4 der portugiesis<strong>ch</strong>en<br />

Luftwaffe bezei<strong>ch</strong>net und ist Teil des Azores Air Zone<br />

Command. Dominiert wird die Basis aber klar von der United<br />

States Air Force, wel<strong>ch</strong>e auf der Azoren-Insel Terceira den «65th Air Base Wing» stationiert hat. <strong>Die</strong>se Einheit betreibt die Basis als<br />

Teil der US Air Force Europe (USAFE).<br />

<strong>Die</strong> erste Naturpiste auf Terceira baute die portugiesis<strong>ch</strong>e Luftwaffe<br />

1934, na<strong>ch</strong>dem bereits 1928 Ideen für einen Flugplatz in<br />

der Ebene von Lajes aufgekommen waren. Aufgrund der strategis<strong>ch</strong>en<br />

Lage gewann Lajes Field im Zweiten Weltkrieg massiv an<br />

Bedeutung. <strong>Die</strong> berühmten Doppeldecker-Jäger Gloster Gladiator<br />

bes<strong>ch</strong>ützten ab Lajes alliierte S<strong>ch</strong>iffe und einige Junkers Ju-52<br />

dienten als Transporter. Erst 1943 erlaubte Portugal den britis<strong>ch</strong>en<br />

und amerikanis<strong>ch</strong>en Streitkräften, ihre Zelte in Lajes aufzus<strong>ch</strong>lagen.<br />

<strong>Die</strong> Royal Air Force übernahm die Basis als RAF Lagens<br />

und s<strong>ch</strong>ützte von dort aus alliierte Seetransporte. Am 1. Dezember<br />

1943 einigten si<strong>ch</strong> die RAF, die US Army Air Force und die<br />

US Navy über die Benützung von Lagens. Zwis<strong>ch</strong>en November<br />

1943 und Juni 1945 starteten insgesamt 8689 Flugzeuge der US-<br />

Streitkräfte ab Lajes, darunter über 1200 Bomber der Typen B-17<br />

und B-24.<br />

1946 übergaben die Engländer und Amerikaner die Kontrolle der<br />

Basis wieder an Portugal, ni<strong>ch</strong>t ohne eine Verlängerung ihrer Präsenz<br />

zu vereinbaren. Mit der Gründung der NATO (North Atlantic<br />

Treaty Organization) 1949 wurde Lajes Field für alle NATO-Mit-<br />

SkyTrip<br />

<strong>Die</strong> portugiesis<strong>ch</strong>e Luftwaffe setzt ab Lajes zwei SA330 Puma für SAR-Aufgaben ein.<br />

<strong>Die</strong> ägyptis<strong>ch</strong>e Luftwaffe nutzt die Air Base auf den Azoren regelmässig für Zwis<strong>ch</strong>enlandungen<br />

ihrer Lockheed C-130H Hercules.<br />

gliedstaaten geöffnet. Seit den späten 1950er-Jahren sind in<br />

Lajes au<strong>ch</strong> Tankflugzeuge stationiert, wel<strong>ch</strong>e amerikanis<strong>ch</strong>e und<br />

britis<strong>ch</strong>e Jäger während ihren Transatlantikflügen auftanken. Während<br />

des Kalten Krieges waren P-2 Neptune und P-3 Orion der<br />

US Navy basiert, um die sowjetis<strong>ch</strong>en U-Boote zu überwa<strong>ch</strong>en.<br />

<strong>Die</strong> US Navy zog na<strong>ch</strong> dem Fall des Eisernen Vorhanges gegen<br />

Ende der 1990er-Jahre von den Azoren ab. Eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle<br />

spielte die Basis in den Golfkriegen. Bis zu 33 Tankerflugzeuge<br />

waren dort stationiert.<br />

Heute setzt die portugiesis<strong>ch</strong>e Luftwaffe zwei SA330 Pumas ab<br />

Lajes für Rettungseinsätze (Sear<strong>ch</strong> and Rescue) ein, na<strong>ch</strong>dem<br />

deren Ablösung dur<strong>ch</strong> modernere EH 101 Merlin aufgrund te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er<br />

Probleme vers<strong>ch</strong>oben werden musste. Sie werden von<br />

einem CASA C-212 Aviocar unterstützt. Sobald die Merlins wieder<br />

einsatzbereit sind, sollen die Pumas abgezogen werden. <strong>Die</strong> US<br />

Air Force nützt Lajes für ihre Einsätze in Irak und in Afghanistan, so<br />

sieht man amerikanis<strong>ch</strong>e Kampfjets, Tanker und Transporter.<br />

Auf der Westseite der Piste ist das im September 2008 eröffnete<br />

neue zivile Terminal angesiedelt. Während TAP die Strecke na<strong>ch</strong><br />

Lissabon bedient, bietet SATA ni<strong>ch</strong>t nur Flüge zu den anderen<br />

Azoren-Inseln an, sondern mit ihren A310 au<strong>ch</strong> saisonalen Nonstop-Service<br />

na<strong>ch</strong> Boston, Oakland und Toronto. Vergangenen<br />

Sommer steuerte Arkefly zudem einmal pro Wo<strong>ch</strong>e die Insel Terceira<br />

aus Amsterdam an. www.lajes.af.mil<br />

www.usconsulateazores.pt/LajesField.htm<br />

LPLA / TER Seit über 70 Jahren spielt Lajes Field eine strategis<strong>ch</strong>e Rolle<br />

29


Foto Benjamin Matti<br />

Neunte internationale Luft- und Raumfahrtausstellung in Moskau<br />

Ein Flug ins Ungewisse<br />

Im s<strong>ch</strong>wierigen wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Umfeld fand im August auf dem russis<strong>ch</strong>en<br />

Testzentrum Zhukovsky, 35 Kilometer östli<strong>ch</strong> von Moskau, die MAKS’09 statt.<br />

<strong>Die</strong> Luftfahrtindustrie des Landes wurde vor kurzem in der United Aircraft Corporation<br />

(UAC) zusammengefasst. Ob die staatli<strong>ch</strong>en Hilfen der Industrie den<br />

notwendigen S<strong>ch</strong>ub verleihen, wird man sehen.<br />

Fotoreport von Guido E. Bühlmann<br />

Am Eröffnungstag flog Premierminister Vladimir<br />

Putin mit drei Mil Mi-17 unter strengsten<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsvorkehrungen na<strong>ch</strong> Zhukovsky. In<br />

wel<strong>ch</strong>em der drei Helikopter er si<strong>ch</strong> befunden<br />

hatte, war ni<strong>ch</strong>t zu erfahren. Das Aufgebot<br />

an Si<strong>ch</strong>erheitskräften, Polizei, Militär und der<br />

Omon (Spezialeinheit der russis<strong>ch</strong>en Polizei)<br />

war immens wie nie zuvor. Ein terroristis<strong>ch</strong>er<br />

Ans<strong>ch</strong>lag sollte unter allen Umständen vermieden<br />

werden. In seiner Anspra<strong>ch</strong>e betonte Vladimir<br />

Putin, dass der Fors<strong>ch</strong>ung, Entwicklung<br />

und Produktion in der Luftfahrtbran<strong>ch</strong>e erste<br />

Priorität eingeräumt werden müsse. Er warnte<br />

aber au<strong>ch</strong>, dass der Staat ni<strong>ch</strong>t endlos Gelder<br />

zur Verfügung stellen könne. Bei der Eröffnung<br />

flogen der Sukhoi Superjet, die Ilyushin Il-96-<br />

400T der Polet, die Tupolev Tu-334 und die Antonov<br />

An-148, gefolgt von MiG-29 und Su-27<br />

der vers<strong>ch</strong>iedensten Versionen über das Ausstellungsgelände.<br />

Gemäss Presseberi<strong>ch</strong>ten soll<br />

aber das Tu-334-Programm beendet worden<br />

sein.<br />

Staat finanziert neue Flugzeuge<br />

Beriev, Ilyushin, MiG und Sukhoi im UAC-Verbund<br />

können nur dur<strong>ch</strong> staatli<strong>ch</strong>e Unterstüt-<br />

Mit der MiG-29SMT wurde eine fundamental modernisierte Version der Fulcrum präsentiert.<br />

Mehrere Länder sind am Fighter der «Vier-plus-Generation» interessiert oder haben ihn bereits<br />

bestellt, so Russland, Jemen und Myanmar.<br />

30 Oktober 2009<br />

Na<strong>ch</strong> dem tragis<strong>ch</strong>en Unglück mit zwei Su-27 der Russian Knights, im Vorfeld der MAKS, war<br />

das Team nur am letzten Tag kurz zu sehen. Zu Ehren des beim Unfall getöteten Kommandanten,<br />

Igor Tka<strong>ch</strong>enko, wurden die zwei Überflüge mit geöffneten Airbrakes und Flares ausgeführt.<br />

zung überleben. <strong>Die</strong> staatli<strong>ch</strong>e Vneshekonombank<br />

(VBE) will nun bis zu 70 Antonov An-148,<br />

Tupolev Tu-204 und Ilyushin Il-96-400 finanzieren.<br />

<strong>Die</strong>se Finanzierung umfasst die Lieferung<br />

unter anderem von 30 An-148 und 15<br />

Tu-204SM für Atlant Soyuz sowie fünf An-148<br />

für die Rossiya – Russian Airlines. <strong>Die</strong> An-148<br />

wird im VASO-Werk in Voronezh produziert, es<br />

sollen 41 von russis<strong>ch</strong>en Airlines bestellt sein.<br />

<strong>Die</strong> Auslieferungen im zivilen Berei<strong>ch</strong> sind in<br />

den ersten se<strong>ch</strong>s Monaten dieses Jahres mehr<br />

als nur bes<strong>ch</strong>eiden ausgefallen: 23 Zivilflugzeuge,<br />

davon zwei Tu-204 für die Red Wings,<br />

Foto Benjamin Matti


Seit Februar 2006 gehören Mikojan-Gurewits<strong>ch</strong> und Sukhoi zum OAK (Obedinjonnaja Awijastroitelnaja Korporazija). Zusammen wurden au<strong>ch</strong> die<br />

aktuellen Muster der beiden Hersteller an der MAKS vorgeflogen (von links): MiG-29OVT, Su-30MKI, Superjet 100, Su-35 und MiG-35.<br />

zwei Tu-214SP und eine Il-96-300 für die Präsidentenflotte<br />

sowie zwei Beriev Be-200 und<br />

16 Yakovlev Yak-18T Verbindungsflugzeuge.<br />

Bei den Mil-Helikopterwerken verliessen 40<br />

Mi-8/17 die Werkhallen.<br />

Grosse Transporter sind gefragt<br />

Etwas Hoffnung lassen die Absi<strong>ch</strong>tserklärungen<br />

der brasilianis<strong>ch</strong>en Clean Air für zwei Il-<br />

96-300 und se<strong>ch</strong>s Tu-204SM aufkommen.<br />

Icaro aus Ecuador soll zwei weitere Tu-204SM<br />

bestellt haben, und Cielos of Peru wüns<strong>ch</strong>t<br />

zwei Il-96-Fra<strong>ch</strong>ter. Weiteres Interesse und einige<br />

Bestellungen für die Tu-204 kommen aus<br />

Nordkorea und dem Iran. Do<strong>ch</strong> in Russland<br />

selbst hält der Zugang westli<strong>ch</strong>er Flugzeuge<br />

unvermindert an. Air Volga aus Ulyanovsk, zum<br />

Beispiel, erhielt die ersten zwei Canadair CRJ-<br />

200. <strong>Die</strong> sehr s<strong>ch</strong>ön bemalte VP-BMN war in<br />

Zhukovsky ausgestellt. Daneben betreibt Air<br />

Volga no<strong>ch</strong> zwei Tu-134 und drei Yak-42D.<br />

Da weltweit Na<strong>ch</strong>frage für Grossraum-<br />

Transporter besteht, wird nun die s<strong>ch</strong>on lange<br />

geplante Wiederaufnahme der Produktion des<br />

Antonov An-124 Ruslan Transporters, wiederum<br />

im Aviastar-Werk in Ulyanovsk, vorbereitet.<br />

<strong>Die</strong> neuen An-124 erhalten ein Glascockpit<br />

und die Zuladung wird um 30 Tonnen erhöht.<br />

Potentielle Kunden sind Volga-Dnepr, Polet<br />

und Antonov Airlines. <strong>Die</strong> russis<strong>ch</strong>e Luftwaffe<br />

mö<strong>ch</strong>te zudem ihre zehn An-124 dur<strong>ch</strong> neue<br />

Rossija zeigte ihre erste von fünf werksneuen, 75-plätzigen An-148-100B im Flugprogramm.<br />

ersetzen. Baubeginn soll 2010 sein und die<br />

erste Serie soll etwa 20 Ruslan umfassen. <strong>Die</strong><br />

Serienfertigung des Antonov An-70 Transporters<br />

soll nun endli<strong>ch</strong> vorbereitet werden. Volga-Dnepr,<br />

Polet Flight sowie die ukrainis<strong>ch</strong>e<br />

und russis<strong>ch</strong>e Luftwaffe sollen kurz vor einer<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Unterzei<strong>ch</strong>nung stehen.<br />

Absturz zweier Su-27<br />

Am Sonntag vor Ausstellungsbeginn trainierte<br />

das Kunstflugteam Russian Knights ihr<br />

Programm. Bei einem Manöver stiessen zwei<br />

Su-27 zusammen und stürzten ab. Der Leader<br />

des Teams, Igor Tka<strong>ch</strong>enko, konnte si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr mit dem S<strong>ch</strong>leudersitz retten.<br />

Wirkli<strong>ch</strong> Neues gab es im militäris<strong>ch</strong>en<br />

Berei<strong>ch</strong> an der MAKS’09 ni<strong>ch</strong>t zu sehen. <strong>Die</strong><br />

SkyShow<br />

erste Serienmas<strong>ch</strong>ine der Su-35 konnte erstmals<br />

der Öffentli<strong>ch</strong>keit vorgeführt werden. <strong>Die</strong><br />

russis<strong>ch</strong>e Luftwaffe bestellte 30 Mas<strong>ch</strong>inen.<br />

Ansonsten standen nahezu alle Versionen und<br />

Varianten der Sukhoi- und MiG-Reihen auf<br />

dem Ausstellungsgelände, darunter eine MiG-<br />

29K in den Farben der indis<strong>ch</strong>en Navy. Das<br />

neue Kampfflugzeug der fünften Generation,<br />

die Sukhoi PAK-FA, soll no<strong>ch</strong> in diesem Jahr<br />

zum Erstflug starten. Lieferungen sind ab 2020<br />

geplant. Entspre<strong>ch</strong>ende Fotos wurden jedo<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t veröffentli<strong>ch</strong>t.<br />

50-jähriger Jet-Trainer fliegt wieder<br />

Eine der wenigen Überras<strong>ch</strong>ungen waren die<br />

Yakovlev Yak-30/32 aus den 1960er-Jahren.<br />

Na<strong>ch</strong> einer Auss<strong>ch</strong>reibung für einen Jet-Trainer<br />

<strong>Die</strong> zweisitzige Yakovlev Yak-30 (NATO-Name Magnum) startete Ende 1960 zum Erstflug. In der Klasse C-1d flog der Prototyp im September 1961<br />

zwei Weltrekorde. Auf der 15/25 Kilometerstrecke errei<strong>ch</strong>te er 767,3 km/h und eine Gipfelhöhe von 16’128 Meter. – Na<strong>ch</strong> dem Doppelsitzer entwickelte<br />

Yakovlev den einsitzigen Yak-32 (re<strong>ch</strong>ts). Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> wurden je drei Mas<strong>ch</strong>inen hergestellt.<br />

31<br />

Foto Benjamin Matti<br />

Foto Benjamin Matti


SkyShow<br />

Wie die Zukunft des Kamov Ka-60 Kasatka (Killer Whale) aussieht, ist ungewiss. <strong>Die</strong> 602 ist der<br />

zweite Prototyp. Offiziell startete der erste Prototyp am 24. Dezember 1998 erstmals.<br />

Das erste Serienflugzeug Yakovlev Yak-130 wurde an die russis<strong>ch</strong>e Luftwaffe ausgeliefert.<br />

<strong>Die</strong>se Il-114LL RA-91003 dient der russis<strong>ch</strong>en Luftwaffe/Navy zur Erprobung neuer Radargeräte.<br />

<strong>Die</strong> Fluggesells<strong>ch</strong>aft Polet Flight erhielt das erste von drei bestellten Fra<strong>ch</strong>tflugzeugen des Typs Ilyushin Il-96-400T.<br />

32 Oktober 2009<br />

entwickelte das Konstruktionsbüro von Yakovlev<br />

1958 das S<strong>ch</strong>ulflugzeug Yak-30 als Zweisitzer<br />

und als Einsitzer die Yak-32. <strong>Die</strong> Yak-30, erstmals<br />

1960 geflogen, stand in Konkurrenz zur<br />

polnis<strong>ch</strong>en TS-11 Iskra und dem ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Aero L-29 Delfin. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> gewann – wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />

aus politis<strong>ch</strong>en Gründen – die L-29.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong>erweise konnte mehr als 45<br />

Jahre später die Firma Modern Aviation Te<strong>ch</strong>nologies<br />

aus Moskau, drei dieser eleganten<br />

Flugzeuge ausfindig ma<strong>ch</strong>en und übernehmen.<br />

Der Doppelsitzer flog erstmals wieder im<br />

Dezember 2007 und die einsitzige Yak-32 im<br />

Februar 2009.<br />

Au<strong>ch</strong> das Fotografieren war teuer<br />

Bekanntli<strong>ch</strong> sind die Zus<strong>ch</strong>auer während den<br />

Flugvorführungen an der MAKS voll dem Gegenli<strong>ch</strong>t<br />

ausgesetzt. Es ist den Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

ho<strong>ch</strong> anzure<strong>ch</strong>nen, dass sie die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

boten auf der gegenüberliegenden<br />

Seite der Start- und Landebahn einen idealen<br />

Standort anzubieten. Aber, dass sie für zwei<br />

Na<strong>ch</strong>mittage 300 Euro für die Pressefotografen<br />

verlangten, war wohl mehr als übertrieben.<br />

Normale Besu<strong>ch</strong>er konnten diese Fotomögli<strong>ch</strong>keiten<br />

ebenfalls benutzen – aber zum doppelten<br />

Preis, also für 600 Euro! Dass Moskau<br />

eine der teuersten Städte der Welt ist, zeigt<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> an diesem Beispiel.<br />

An der diesjährigen MAKS’09 stellten 711<br />

Aussteller aus, davon 465 russis<strong>ch</strong>e Firmen.<br />

<strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>weiz war mit Suhner, Acutronic, Revue<br />

Thommen, Swissmem und OSEC (Business<br />

Network Switzerland) auf einem Gemeins<strong>ch</strong>aftsstand<br />

vertreten. Hunderttausende Besu<strong>ch</strong>er<br />

benutzten die Gelegenheit, Einblicke<br />

in die russis<strong>ch</strong>e Luftfahrt zu geniessen, aber<br />

au<strong>ch</strong> um die Rafale, die Patrouille de France<br />

und Frecce Tricolori zu bestaunen. <strong>Die</strong> Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

haben aus den vergangenen Veranstaltungen<br />

gelernt; <strong>Die</strong> Zu- und Wegfahrten<br />

waren gut organisiert und die Eingangskontrollen<br />

gingen speditiv über die Bühne. <strong>Die</strong> zehnte<br />

MAKS wird im August 2011 wieder in Zhukovsky<br />

stattfinden.


<strong>Die</strong> Fragen stellte Hansjörg Bürgi<br />

❙ Wie haben Sie das erste halbe Jahr als<br />

CEO von RUAG Aerospace erlebt?<br />

Äusserst interessant. Bei RUAG Aerospace<br />

arbeiten sehr viele passionierte Aviatiker. Es<br />

gibt nur wenige Betriebe, die über ein sol<strong>ch</strong>es<br />

Potential verfügen. <strong>Die</strong>s ist für mi<strong>ch</strong> eine grosse<br />

Herausforderung, zumal mir klar ist, dass<br />

man bei RUAG Aerospace no<strong>ch</strong> unglaubli<strong>ch</strong><br />

viel bewegen kann. Mit meinem Background<br />

vom Grossbetrieb ABB, in dem Vieles zementiert<br />

ist, erlebe i<strong>ch</strong> RUAG Aerospace als sehr<br />

dynamis<strong>ch</strong>es Unternehmen in einem starken<br />

Veränderungsprozess, den i<strong>ch</strong> mit beeinflussen<br />

kann. Klar ist au<strong>ch</strong>, dass wir no<strong>ch</strong> viele<br />

Knöpfe drehen müssen, um uns ri<strong>ch</strong>tig aufzustellen<br />

und für die Zukunft marktfähiger zu<br />

ma<strong>ch</strong>en.<br />

❙ Wie wurden Sie denn vom Personal aufgenommen?<br />

I<strong>ch</strong> glaube, mein fliegeris<strong>ch</strong>er Hintergrund<br />

wird ges<strong>ch</strong>ätzt. I<strong>ch</strong> habe die RUAG und ihre<br />

Vorgängerin als Miliz-Helikopterpilot seit 1982<br />

von einer anderen Seite kennen gelernt. Ansonsten<br />

erlebe i<strong>ch</strong> die Prozesse und Probleme<br />

bei RUAG wie bei der ABB, es sind typis<strong>ch</strong>e<br />

Industrie-Themen.<br />

«Wird weniger geflogen,<br />

brau<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong> weniger<br />

Unterhaltsleistungen.<br />

❙ Als Sie vergangenen Herbst zum neuen<br />

CEO gewählt wurden, begann just der<br />

Abs<strong>ch</strong>wung in der Bran<strong>ch</strong>e. Wie spürt<br />

RUAG Aerospace diesen?<br />

Da unsere Ges<strong>ch</strong>äfte auf vers<strong>ch</strong>iedenen Säulen<br />

basieren, erleben wir die Wirts<strong>ch</strong>aftslage<br />

au<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. Der militäris<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong><br />

entwickelt si<strong>ch</strong> konstant, das Resultat wird<br />

im budgetierten Rahmen liegen. Hauptkunde<br />

SkyTalk<br />

Interview mit Peter Guggenba<strong>ch</strong>, CEO von RUAG Aerospace<br />

«Einiges wird si<strong>ch</strong> ändern»<br />

Seit rund einem halben Jahr führt Peter Guggenba<strong>ch</strong> als CEO die RUAG Aerospace.<br />

Seine grösste Herausforderung ist derzeit der Turnaround des zivilen Flugzeugunterhaltsberei<strong>ch</strong>s.<br />

Und weshalb RUAG ihre Raumfahrt-Division massiv vergrössert<br />

hat, erklärt Peter Guggenba<strong>ch</strong> im Interview mit <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> ebenfalls.<br />

bleibt die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee. Aber je länger je<br />

mehr, zählen wir au<strong>ch</strong> ausländis<strong>ch</strong>e Armeen<br />

zu unserer Klientel. Anders sieht es im Zivilberei<strong>ch</strong><br />

aus, wo wir einen Einbru<strong>ch</strong> von 20 bis<br />

25 Prozent erfahren. <strong>Die</strong>s betrifft die Standorte<br />

Oberpfaffenhofen, Züri<strong>ch</strong>, Bern, Genf und Lugano.<br />

Wird weniger geflogen, brau<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong><br />

weniger Unterhaltsleistungen. Das bereitet mir<br />

im Moment am meisten Sorgen.<br />

❙ Ist die Talsohle errei<strong>ch</strong>t?<br />

Seit Juni stellen wir fest, dass si<strong>ch</strong> die Umsatzlage<br />

wieder lei<strong>ch</strong>t verbessert. Wir sind aber weiterhin<br />

skeptis<strong>ch</strong> und erwarten 2010 ein s<strong>ch</strong>wieriges<br />

Jahr. Wir müssen uns im zivilen Berei<strong>ch</strong><br />

überlegen, wohin die Reise geht. Da verlieren<br />

wir Geld und befinden uns in einer Turnaround-<br />

Situation. Wir überlegen uns genau, wel<strong>ch</strong>e<br />

Flotten an wel<strong>ch</strong>en Standorten wir in Zukunft<br />

unterhalten wollen. Es geht darum, mehr Synergien<br />

zu nutzen und uns stärker zu fokussieren,<br />

dieser Prozess läuft momentan ab.<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Peter Guggenba<strong>ch</strong><br />

❙ In Bern hat RUAG Kurzarbeit eingeführt,<br />

ist das au<strong>ch</strong> anderswo mögli<strong>ch</strong>?<br />

Gut mögli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong>, dass es ni<strong>ch</strong>t nur bei<br />

Kurzarbeit bleibt, sondern, dass wir zu drastis<strong>ch</strong>eren<br />

Mitteln greifen müssen. Wir haben im<br />

Sinne der Bereinigung und strategis<strong>ch</strong>en Neuausri<strong>ch</strong>tung<br />

diverse Alternativen anges<strong>ch</strong>aut.<br />

Das könnte au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>liessung einzelner ziviler<br />

Standorte, wie etwa Züri<strong>ch</strong>, bedeuten.<br />

❙ RUAG Aerospace ist – ohne Space – an<br />

13 vers<strong>ch</strong>iedenen Standorten in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz und Deuts<strong>ch</strong>land aktiv, ist das<br />

ni<strong>ch</strong>t kostentreibend?<br />

Das könnte man meinen, und i<strong>ch</strong> hatte dies –<br />

mit meinem Background – eigentli<strong>ch</strong> erwartet.<br />

Aber das Gegenteil ist der Fall. I<strong>ch</strong> erlebe jeden<br />

einzelnen Standort als kleines KMU. Sie sind<br />

als Profitcenter organisiert. Jedes Center hat<br />

seinen spezifis<strong>ch</strong>en Kompetenzberei<strong>ch</strong> und<br />

diese überlappen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> würde gerne<br />

no<strong>ch</strong> vermehrt applikationsspezifis<strong>ch</strong>e Interes-<br />

Der Verwaltungsrat der RUAG hat per 1. April 2009 Peter Guggenba<strong>ch</strong> zum neuen<br />

Vorsitzenden der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung von RUAG Aerospace gewählt. Der 1962 geborene<br />

Ingenieur ETH ist au<strong>ch</strong> Mitglied der Konzernleitung.<br />

Peter Guggenba<strong>ch</strong> absolvierte eine Lehre als Fernmelde- und Elektronikapparatemonteur<br />

(FEAM) und ans<strong>ch</strong>liessend die Ausbildung zum Helikopterpilot der<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee. Na<strong>ch</strong> dem Te<strong>ch</strong>nikum in Winterthur und einem Studium an<br />

der ETH folgten fünf Jahre als wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Mitarbeiter mit abs<strong>ch</strong>liessender<br />

Dissertation.1997 we<strong>ch</strong>selte der Doktor der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften<br />

in die Privatwirts<strong>ch</strong>aft als Gastfors<strong>ch</strong>er zu Mitsubishi Electric Corporation in<br />

Japan. Ab 1999 bis 2009 hatte er beim Te<strong>ch</strong>nologiekonzern ABB vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Führungsfunktionen inne. Zuletzt führte er bei ABB S<strong>ch</strong>weiz die lokale Division<br />

Automationsprodukte mit 1500 Mitarbeitenden an mehreren Standorten. Er<br />

bringt internationale Erfahrungen aus dem Marketing, Sales, Product- und Project<br />

Management, Engineering, Manufacturing und Service mit. Ebenfalls hat er erfolgrei<strong>ch</strong><br />

Akquisitionen und Integrationen von globalen Ges<strong>ch</strong>äftseinheiten dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Peter Guggenba<strong>ch</strong> wohnt in Wilen bei Sarnen, ist Vater von drei Mäd<strong>ch</strong>en<br />

und gibt als Hobbies Fliegen, Segeln, Tau<strong>ch</strong>en und die Familie an.<br />

33


sengruppen an den einzelnen Standorten mit<br />

50 bis 200 oder 300 Personen bilden, wel<strong>ch</strong>e<br />

dem Kunden alle notwendigen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

erbringen können. Interlaken, Alpna<strong>ch</strong><br />

oder Lodrino sind bereits so aufgebaut. <strong>Die</strong>se<br />

Center haben ein eigenes Marketing und<br />

können selbständig au<strong>ch</strong> Projekte leiten. Ein<br />

aktuelles Beispiel bietet Lodrino, die einen profitablen<br />

PC-7-Überholungsauftrag aus Holland<br />

gegen einen Konkurrenten gewonnen haben.<br />

RUAG in Stans verkauft au<strong>ch</strong> sehr profitabel<br />

Triebwerkunterhalt na<strong>ch</strong> Korea. Oder RUAG<br />

Alpna<strong>ch</strong> führt Helikopterunterhalt für Slowenien<br />

aus. <strong>Die</strong>se Beispiele zeigen, dass unser<br />

Konzept gut ist und gefördert werden muss.<br />

Unsere lokalen KMUs sind international konkurrenzfähig.<br />

I<strong>ch</strong> glaube an dieses Konzept<br />

und werde in Zukunft darauf aufbauen.<br />

❙ Zudem nimmt RUAG so ihre Verantwortung<br />

als wi<strong>ch</strong>tiger Arbeitgeber in Randregionen<br />

wahr.<br />

Ja, das ist so. In Interlaken zum Beispiel fehlen<br />

uns derzeit Ingenieure. Dort sind uns diverse<br />

Produktentwicklungen, wie beispielsweise die<br />

Auswertung von Flugzeugdaten, gelungen, die<br />

wir gerne ausbauen mö<strong>ch</strong>ten. Aber es mangelt<br />

an Fa<strong>ch</strong>leuten. Uns fehlt derzeit das gute Rezept,<br />

um sie in der Region anzusiedeln. <strong>Die</strong>s,<br />

obwohl es si<strong>ch</strong> um eine der attraktivsten Regionen<br />

der S<strong>ch</strong>weiz handelt. Aus einer Promotionsrunde<br />

an der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule resultierten nur<br />

zwei Anmeldungen. Da spielt au<strong>ch</strong> das Image<br />

der RUAG mit. Wirken die neuen Leute einmal<br />

mit, sind sie umgehend begeistert. Dass<br />

sie aber den S<strong>ch</strong>ritt zu RUAG wagen, daran<br />

müssen wir no<strong>ch</strong> arbeiten. Als «Employer of<br />

Choice» sind wir an der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule auf Platz<br />

9 vorgerückt. Mein Ziel ist, dass wir unter die<br />

ersten fünf kommen. ABB ist auf Platz 1.<br />

❙ RUAG wird na<strong>ch</strong> wie vor von vielen als<br />

«Staatsbetrieb» angesehen, was tun Sie,<br />

um diesem Image entgegenzuwirken?<br />

Indem wir unsere Strategie setzen und als «Recognized<br />

Innovation Leader» wahrgenommen<br />

werden wollen. Das ist die Vision, wel<strong>ch</strong>e Lukas<br />

Brauns<strong>ch</strong>weiler, unser CEO der RUAG Holding,<br />

aufgestellt hat. Leader bedeutet die Nummer<br />

1. Bei den Innovationen denken wir insbesondere<br />

an te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Innovationen mit gut<br />

ausgebildetem Personal. Wir wollen mehr mit<br />

Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen zusammenarbeiten und unsere<br />

Engineering-Berei<strong>ch</strong>e ausbauen. Früher erhielten<br />

wir die Engineering-Unterlagen, s<strong>ch</strong>nitten<br />

die Ble<strong>ch</strong>e entspre<strong>ch</strong>end zu und nieteten das<br />

Ganze zusammen. Heute wollen wir aber mehr:<br />

Know-how-basierte Arbeit ist gefragt, au<strong>ch</strong><br />

das ganze Engineering soll bei uns erfolgen.<br />

So können wir einerseits mehr Geld verdienen,<br />

aber es passt au<strong>ch</strong> zu unserer Ausri<strong>ch</strong>tung und<br />

34 Oktober 2009<br />

CEO Peter Guggenba<strong>ch</strong> freut si<strong>ch</strong> über die massive Vergrösserung der Raumfahrt-Division von<br />

RUAG Aerospace: «<strong>Die</strong> einzelnen Portfolios unserer Space-Tö<strong>ch</strong>ter ergänzen si<strong>ch</strong> sehr gut.»<br />

zur S<strong>ch</strong>weiz. In speziellen Nis<strong>ch</strong>enmärkten wollen<br />

wir spezielle Kompetenz anbieten und einen<br />

besseren Preis erzielen. So arbeiten wir au<strong>ch</strong><br />

konsequent an unserem Image. RUAG hat<br />

aber s<strong>ch</strong>on viel errei<strong>ch</strong>t. Ein Beispiel ist unsere<br />

Kompetenz in der Aerodynamik, die international<br />

sehr ges<strong>ch</strong>ätzt wird. Im Moment bearbeiten<br />

wir ein sehr interessantes Projekt von gegenläufigen<br />

Rotoren gemeinsam mit Boeing. Obwohl<br />

wir im Gesamtmarkt klein sind, wird RUAG als<br />

unabhängiger Kompetenzanbieter im Berei<strong>ch</strong><br />

Struktur, Stress und Aerodynamik auf dem<br />

Weltmarkt wahrgenommen.<br />

❙ International wird RUAG völlig anders<br />

betra<strong>ch</strong>tet als in der S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Ja, das hat si<strong>ch</strong> einmal mehr in Le Bourget<br />

gezeigt, wo unser Stand sehr gut besu<strong>ch</strong>t<br />

wurde, und wir mit diversen namhaften Herstellern<br />

intensive Kontakte pflegen. Wir werden<br />

auf dem internationalen Parkett zunehmend<br />

wahrgenommen. Ein Beispiel dafür ist unsere<br />

F/A-18-Kompetenz: Wir haben aerodynamis<strong>ch</strong>e<br />

Modelle gebaut, um die Alterungss<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en<br />

der Hornet aufzuzeigen. So haben wir<br />

herausgefunden, dass das Ablösen der Wirbel<br />

im vorderen Berei<strong>ch</strong> das Flattern der Seitenleitwerke<br />

bewirkt. An sol<strong>ch</strong>en Erkenntnissen<br />

ist au<strong>ch</strong> der Hersteller Boeing sehr interessiert.<br />

Auf der anderen Seiten profitiert die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Luftwaffe au<strong>ch</strong> davon, wenn wir in Drittmärkten<br />

erfolgrei<strong>ch</strong> sind.<br />

«Wir wollen grösster<br />

unabhängiger Komponentenlieferant<br />

im europäis<strong>ch</strong>en<br />

Raumfahrt-Markt sein.<br />

❙ Weshalb ist RUAG Aerospace in jüngster<br />

Zeit im Berei<strong>ch</strong> Raumfahrt so massiv<br />

gewa<strong>ch</strong>sen?<br />

Mit dem Kauf von Saab Space in S<strong>ch</strong>weden<br />

und Austrian Aerospace war ein erster<br />

S<strong>ch</strong>ritt getan. Kaum war diese Integration abges<strong>ch</strong>lossen,<br />

hat si<strong>ch</strong> die Chance gegeben,<br />

Oerlikon Space zu übernehmen. <strong>Die</strong> einzelnen<br />

Portfolios ergänzen si<strong>ch</strong> sehr gut, so dass wir<br />

praktis<strong>ch</strong>e keine Doppelspurigkeiten haben.<br />

Wir können Kunden heute mit zehn vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Kompetenzberei<strong>ch</strong>en vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Pakete anbieten. Grosse Kunden haben uns<br />

signalisiert, dass sie diesen S<strong>ch</strong>ritt sehr begrüssen.<br />

Denn die RUAG bietet einem Kunden<br />

eine grosse Si<strong>ch</strong>erheit, weil der Staat dahinter<br />

steht. Zudem wollen wir der grösste unabhängige<br />

Komponentenlieferant im europäis<strong>ch</strong>en<br />

Raumfahrt-Markt sein. Das ist eine Vision, die<br />

wir errei<strong>ch</strong>en können, das ist ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> den<br />

Sternen gegriffen.<br />

❙ Gibt es aktuelle Beispiele für RUAG-<br />

Space-Produkte?<br />

So zum Beispiel Galileo, das neue GPS für<br />

Foto hjb


Europa, da haben wir bei beiden Prototypen<br />

mitgewirkt. Bei den vier Testsatelliten sind wir<br />

ebenfalls an Bord, und zwar mit Datenre<strong>ch</strong>nern,<br />

Antennen und Isolationen. <strong>Die</strong>s sind<br />

substantielle Aufträge, die weit in den zweistelligen<br />

Millionenberei<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> beim<br />

Hers<strong>ch</strong>el & Planck Teleskop der ESA stammen<br />

die Antennen von RUAG, ebenso die<br />

Datenkompression und der Positionsre<strong>ch</strong>ner.<br />

Zudem wird der Gyrostat mit Folien von RUAG<br />

gekühlt und ges<strong>ch</strong>ützt. <strong>Die</strong>ses Teleskop ist<br />

grösser als der Hubble, die Europäer haben<br />

damit die Nase einige Jahre vorn. Galileo wird<br />

gewaltig viele neue GPS-Anwendungen bieten,<br />

weil es viel genauer als die heutige Satellitennavigation<br />

ist.<br />

❙ Ist das Space-Ges<strong>ch</strong>äft weniger konjunkturabhängig?<br />

Ja, es teilt si<strong>ch</strong> in drei Berei<strong>ch</strong>e: Institutionelle<br />

Kunden, den wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong> und<br />

den kommerziellen. Damit entsteht wiederum<br />

das Dreibein, das uns ausbalanciert. Momentan<br />

gibt der institutionelle Berei<strong>ch</strong> Gas, indem<br />

diverse Projekte in die Umsetzung kommen.<br />

Das spüren wir positiv in unseren Auftragsbü<strong>ch</strong>ern.<br />

<strong>Die</strong> kommerzielle Seite wird erst mit<br />

dem Wirts<strong>ch</strong>aftsaufs<strong>ch</strong>wung wieder anziehen.<br />

Zudem gewinnt das Thema Erdbeoba<strong>ch</strong>tung<br />

an Bedeutung, weil die Satelliten neue Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

eröffnen. Da liegen wir voll im Trend<br />

mit unserer Ausri<strong>ch</strong>tung.<br />

«RUAG Aerospace ist<br />

beim Tiger-Na<strong>ch</strong>folger<br />

sehr daran interessiert, einen<br />

Teil dieses neuen Flugzeuges<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz zu bauen.<br />

❙ Wie ist RUAG in die Bes<strong>ch</strong>affung des Tiger-Na<strong>ch</strong>folgers<br />

eingebunden?<br />

Wir sind nur die Leistungserbringer in diesem<br />

Netzwerk. <strong>Die</strong> Armasuisse gibt uns vor, wel<strong>ch</strong>e<br />

Aufgaben wir erfüllen müssen. <strong>Die</strong> Angebote<br />

unsererseits fallen aber s<strong>ch</strong>on unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

aus, sie hängen au<strong>ch</strong> von der Freiheit ab, die<br />

uns die drei Anbieter geben. Sie definieren zusammen<br />

mit Armasuisse den Umfang des Unterhalts,<br />

wir offerieren dann die entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Leistungen zu Konkurrenzpreisen. RUAG<br />

Aerospace ist beim Tiger-Na<strong>ch</strong>folger aber<br />

au<strong>ch</strong> sehr daran interessiert, einen Teil dieses<br />

neuen Flugzeuges in der S<strong>ch</strong>weiz zusammen<br />

zu bauen. Wir streben sogar einen grösseren<br />

Anteil als beim EC635 an, wo wir nur die<br />

Endmontage ausführten. Au<strong>ch</strong>, weil wir über<br />

diesen Me<strong>ch</strong>anismus unsere Leute ausbilden<br />

können. Das wiederum kommt dem Bund zu-<br />

gute, weil die ausgebildeten Leute au<strong>ch</strong> die<br />

Systeme besser unterhalten können.<br />

❙ Können si<strong>ch</strong> alle drei Anbieter eine Teil-<br />

Produktion bei RUAG vorstellen?<br />

Ja, aber zu einem unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Grad.<br />

Neben der Lizenzproduktion und dem eigentli<strong>ch</strong>en<br />

Unterhalt des Tiger-Na<strong>ch</strong>folgers gibt es<br />

no<strong>ch</strong> einen dritten Effekt: Wenn das Flugzeug<br />

älter wird, sind wir an gewissen Lizenzen interessiert.<br />

Das zeigt si<strong>ch</strong> derzeit beim Tiger. Er ist<br />

sehr gut verbreitet und weltweit gesu<strong>ch</strong>t, der<br />

Originalhersteller ist jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr so stark<br />

an diesem Typ interessiert. Wir dagegen bauen<br />

gewisse Teile na<strong>ch</strong> und können die verkaufen.<br />

Bei der Hornet gelangen wir langsam au<strong>ch</strong> in<br />

dieses Fahrwasser. Deshalb sind wir bei einem<br />

neuen Kampfjet au<strong>ch</strong> an dieser Kompetenz<br />

– in 20 Jahren viellei<strong>ch</strong>t – sehr interessiert.<br />

❙ Für den Fall eines Nullents<strong>ch</strong>eides soll<br />

RUAG ein Tiger-Upgrade anbieten. Was<br />

muss man si<strong>ch</strong> darunter vorstellen?<br />

Das wird uns ins Maul gelegt. Es ist kein diskutiertes<br />

Szenario, hält si<strong>ch</strong> aber hartnäckig in<br />

der Gerü<strong>ch</strong>tekü<strong>ch</strong>e, weil wir beim F-5 immer<br />

wieder Kampfwertsteigerungen ausgeführt<br />

haben. Natürli<strong>ch</strong> können wir den Tiger no<strong>ch</strong><br />

weiter verbessern. Aber es handelt si<strong>ch</strong> um<br />

ein altes System, das au<strong>ch</strong> mit grossem Aufwand<br />

ni<strong>ch</strong>t dorthin gelangt, wo neue Kampfjets<br />

fliegen. Es gibt einen einfa<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong>:<br />

<strong>Die</strong> Hornet verfügt über zwei Generatoren<br />

zu je 40 Kilowatt. <strong>Die</strong>se Leistung brau<strong>ch</strong>t die<br />

F/A-18 unter anderem für ihren starken Radar.<br />

Der Tiger hat zwei 13-Kilowatt-Generatoren,<br />

das ist dreimal weniger. Aufgrund von<br />

physikalis<strong>ch</strong>en Gesetzen können wir gar keine<br />

grösseren Generatoren im F-5 einbauen, es<br />

hat s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t keinen Platz.<br />

❙ Wie ist der Stand der Dinge bei der Werterhaltung<br />

der Super Pumas (TH89), da<br />

gibt es do<strong>ch</strong> ziemli<strong>ch</strong> Verspätung?<br />

Ja, wir haben einen Rückstand, und das ist mit<br />

Armasuisse au<strong>ch</strong> geregelt. Eine meiner ersten<br />

Aktionen war, das ganze Team mit dem Heli<br />

in den glei<strong>ch</strong>en Hangar zu setzen. Es sind in<br />

der Summe über 100 Leute, direkt am Heli arbeiten<br />

rund 40. Alle sind nun am glei<strong>ch</strong>en Ort<br />

als eine S<strong>ch</strong>icksalsgemeins<strong>ch</strong>aft tätig. Damit<br />

haben wir den Rückstand stabilisiert. Es ist ein<br />

sehr komplexes Projekt, der neue Super Puma<br />

wird aber den Cougar übertreffen.<br />

❙ <strong>Die</strong> RUAG ist nun zehn Jahre alt. Was<br />

halten Sie von einer Privatisierung?<br />

Wir haben mit dem Bund einen zuverlässigen<br />

Eigentümer, der RUAG marktfähig werden<br />

liess. Es gäbe in der Tat Gründe für eine Publikumsöffnung:<br />

Etwa, wenn eine unserer se<strong>ch</strong>s<br />

SkyTalk<br />

Divisionen eine Partners<strong>ch</strong>aft eingehen will. Ein<br />

weiterer Grund könnte die Frage na<strong>ch</strong> der Ordnungspolitik<br />

sein, weil unser Umsatzanteil mit<br />

dem Bund relativ gesehen s<strong>ch</strong>rumpft. Heute ist<br />

die Öffnung aber kein Thema. Wir streben an,<br />

no<strong>ch</strong> effizienter und marktfähiger zu werden.<br />

❙ In wel<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en sehen Sie weitere<br />

Wa<strong>ch</strong>stums<strong>ch</strong>ancen?<br />

Im zivilen Jetberei<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>laufen wir, wie erwähnt,<br />

den Turnaround und stabilisieren, da<br />

kann i<strong>ch</strong> im Moment no<strong>ch</strong> keine Aussage<br />

ma<strong>ch</strong>en. Auf militäris<strong>ch</strong>er Seite sehe i<strong>ch</strong> unser<br />

Wa<strong>ch</strong>stum entlang den «zarten Pflänz<strong>ch</strong>en» im<br />

internationalen Ges<strong>ch</strong>äft, die wir heute haben.<br />

Da herrs<strong>ch</strong>t aber ein grosses Potential. Wir<br />

gehen da von einem Wa<strong>ch</strong>stum von fünf bis<br />

se<strong>ch</strong>s Prozent pro Jahr aus. Bei der Raumfahrt<br />

stellen wir im institutionellen Berei<strong>ch</strong> ein verhaltenes<br />

Wa<strong>ch</strong>stum fest, da gehen wir von drei<br />

bis vier Prozent aus. Dabei muss man au<strong>ch</strong><br />

die Konstellationen von ESA mit einem Budget<br />

von vier Milliarden US-Dollar und NASA<br />

mit rund 75 Milliarden in Betra<strong>ch</strong>t ziehen. Das<br />

grosse Wa<strong>ch</strong>stumspotential liegt im weltweiten<br />

Markt, wo wir substantiell wa<strong>ch</strong>sen wollen.<br />

❙ Wel<strong>ch</strong>es sind die grössten Herausforderungen<br />

für RUAG Aerospace?<br />

Momentan ist der Turnaround im zivilen Jetberei<strong>ch</strong><br />

zu s<strong>ch</strong>affen, damit wir marktfähig<br />

werden. Das ist eine grosse Herausforderung.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Aufteilung der Divisionen Space und<br />

Aviation ist jetzt der Moment, um die Strategie<br />

2015 zu erstellen. Wir haben an vielen Stellen<br />

ein neues Management, es geht nun um die<br />

Vorbereitung der nä<strong>ch</strong>sten fünf Jahre.<br />

❙ Sie waren Helipilot in der Luftwaffe. Wie<br />

wirkt si<strong>ch</strong> der «Virus aviaticus» bei Ihnen<br />

sonst no<strong>ch</strong> aus?<br />

I<strong>ch</strong> fliege privat weiter, aber mit Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen<br />

ab Kägiswil, einem ganz tollen Flugplatz<br />

in der Nähe meines Wohnortes. Einmal<br />

Aviatik, immer Aviatik. I<strong>ch</strong> konnte den Beruf mit<br />

dem Hobby verbinden und darf erst no<strong>ch</strong> in die<br />

Sterne gucken. Zudem s<strong>ch</strong>ätze i<strong>ch</strong> die Inners<strong>ch</strong>weiz<br />

sehr, wo die Elemente Berge, Sonne,<br />

Wasser und Fliegen auf eine einmalige Weise<br />

erlebt werden können.<br />

❙ Ihr s<strong>ch</strong>önstes Flugerlebnis?<br />

Das war mein letzter Heliflug vor eineinhalb<br />

Jahren. I<strong>ch</strong> flog no<strong>ch</strong>mals ins Gebirge und<br />

landete mit der Alouette III auf dem Tödi aus<br />

allen vier Himmelsri<strong>ch</strong>tungen. Dana<strong>ch</strong> flog i<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> Alpna<strong>ch</strong> und absolvierte vor den Augen<br />

meiner Staffelkollegen – die bereits mit dem<br />

Champagner bereit standen – meine letzte<br />

Autorotation. Der Heli blieb unbes<strong>ch</strong>ädigt...<br />

Das war ein sehr eindrückli<strong>ch</strong>es Erlebnis.<br />

35


Rega-Einsatzbasen bereiten si<strong>ch</strong> auf den neuen Gebirgsheli vor<br />

Da Vinci-Zeitalter beginnt<br />

Mit etwas Verspätung übernimmt der AgustaWestland AW109SP Da Vinci auf<br />

den Gebirgsbasen der Rega den Pikettdienst. No<strong>ch</strong> musste si<strong>ch</strong> der neue Heli<br />

ni<strong>ch</strong>t im Rettungsalltag beweisen, do<strong>ch</strong> vor allem über zwei Eigens<strong>ch</strong>aften werden<br />

si<strong>ch</strong> die Besatzungen freuen: Mehr Raum in der Kabine und eine bis anhin<br />

unerrei<strong>ch</strong>te Situationsübersi<strong>ch</strong>t dank einem ho<strong>ch</strong>modernen Cockpit.<br />

Fotoreport von Eugen Bürgler<br />

«Der AgustaWestland AW109SP Da Vinci<br />

verfügt über ein hervorragendes Verhältnis<br />

zwis<strong>ch</strong>en Leistung und Kabinengrösse», freut<br />

si<strong>ch</strong> Thomas Gnägi, Verantwortli<strong>ch</strong>er für das<br />

Helikopter Crew-Training bei der Rega, na<strong>ch</strong><br />

ersten Erfahrungen mit dem neuen Heli für die<br />

Gebirgsbasen (ausführli<strong>ch</strong>e Vorstellung in Sky-<br />

News.<strong>ch</strong> 04/09). <strong>Die</strong> Da Vinci-Kabine ma<strong>ch</strong>t<br />

ni<strong>ch</strong>t nur die Unterbringung gross gewa<strong>ch</strong>sener<br />

Patienten auf der Bahre einfa<strong>ch</strong>er – im<br />

Vorgängermodell A109K2 bereitete das ni<strong>ch</strong>t<br />

selten Probleme – sie bietet sogar Platz für einen<br />

zusätzli<strong>ch</strong>en, dritten Passagiersitz.<br />

Verglei<strong>ch</strong>sflüge Da Vinci – A109K2<br />

Eine der Bedingungen der Rega an den Lieferanten<br />

des neuen Gebirgshelikopters war,<br />

dass trotz grösseren Kabinenabmessungen<br />

und zusätzli<strong>ch</strong>er Ausrüstung, mindestens die<br />

Flugleistungen des Vorgängers A109K2 errei<strong>ch</strong>t<br />

werden. Erste Verglei<strong>ch</strong>sflüge haben<br />

dies bestätigt, au<strong>ch</strong> wenn die Masse des ersten<br />

Da Vinci (HB-ZRZ) zurzeit no<strong>ch</strong> etwa 20<br />

Kilogramm über dem vertragli<strong>ch</strong> festgelegten<br />

Gewi<strong>ch</strong>t liegt.<br />

AgustaWestland hat für den neuen Da Vinci<br />

das Ausgangsmodell AW109S Grand, unter<br />

anderem mit einem neu entwickelten Composite-Vorderrumpf,<br />

massiv lei<strong>ch</strong>ter gema<strong>ch</strong>t und<br />

arbeitet no<strong>ch</strong> daran, das verbliebene «Übergewi<strong>ch</strong>t»<br />

zu reduzieren. <strong>Die</strong> Höhenleistungen<br />

bei sommerli<strong>ch</strong>en Hitzetagen sind im zweimotorigen<br />

Betrieb gemäss Angaben der Rega<br />

glei<strong>ch</strong>wertig wie beim A109K2. <strong>Die</strong> Zuladung<br />

wird jedo<strong>ch</strong> bei kalten Aussentemperaturen<br />

(ISA) dur<strong>ch</strong> die Abfluggewi<strong>ch</strong>tlimite von 3175<br />

kg wesentli<strong>ch</strong> verbessert. Zudem ermögli<strong>ch</strong>t<br />

die moderne Ausrüstung – wie beispielsweise<br />

die bessere Rettungswinde (Seillänge neu<br />

90 Meter, Tragkraft 270 kg), die Kabels<strong>ch</strong>eren<br />

36 Oktober 2009<br />

Der neue Rega-Gebirgsheli Da Vinci im Anflug. Derzeit läuft das Crew-Training. Als erste Basis<br />

wird St. Gallen den neuen Agusta im Laufe des Oktobers erhalten.<br />

oder die Anti-Crash-Sitze – die Rettungstätigkeit<br />

no<strong>ch</strong> effizienter und si<strong>ch</strong>erer auszuführen.<br />

Grosse Vorteile hat der Da Vinci beim Ausfall<br />

einer Turbine, die Einmotoren-Leistung ist<br />

dur<strong>ch</strong> die elektronis<strong>ch</strong>e Triebwerksteuerung<br />

wesentli<strong>ch</strong> besser.<br />

Den Verglei<strong>ch</strong> mit den einmotorigen Höhenfliegern<br />

müsse man ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>euen, wie<br />

Rega-Chefpilot Heinz Leibundgut gegenüber<br />

<strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> festhält, im Gegenteil: Im Verglei<strong>ch</strong>sflug<br />

mit einer medizinis<strong>ch</strong> ausgerüsteten<br />

AS350B3 Ecureuil habe der Da Vinci bezügli<strong>ch</strong><br />

maximaler Einsatzhöhe die Nase vorn.<br />

S<strong>ch</strong>ulung im Glascockpit<br />

Zurzeit ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> die ersten Besatzungen<br />

mit dem Da Vinci vertraut. Für die Me<strong>ch</strong>aniker<br />

heisst das, drei bis vier Wo<strong>ch</strong>en Ausbildung<br />

beim Hersteller AgustaWestland in Italien und<br />

eine weitere Wo<strong>ch</strong>e beim Triebwerkshersteller<br />

Pratt & Whitney. <strong>Die</strong> Piloten reisen für das Erarbeiten<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Grundlagen ebenfalls für<br />

a<strong>ch</strong>t Tage zum Hersteller und absolvieren ans<strong>ch</strong>liessend,<br />

je na<strong>ch</strong> Vorkenntnissen, in a<strong>ch</strong>t<br />

bis zehn Tagen ihre Musterzulassung (Type<br />

Rating) auf dem Da Vinci. <strong>Die</strong> operationelle<br />

Ausbildung der gesamten Crews erfolgt dann<br />

während vier Wo<strong>ch</strong>en auf den jeweiligen Einsatzbasen.<br />

Den grössten Knackpunkt bei der S<strong>ch</strong>ulung<br />

der Piloten sehen die Verantwortli<strong>ch</strong>en in<br />

der Umstellung vom konventionellen «Uhrenladen»<br />

im Cockpit der Agusta A109K2 zum<br />

ho<strong>ch</strong>modernen Glascockpit des Da Vinci:<br />

Das fällt s<strong>ch</strong>on beim Starten der Turbinen auf:<br />

Während des Startvorganges und dem ganzen<br />

Flug regelt und überwa<strong>ch</strong>t das Fadec (Full<br />

Authority Digital Engine Control) als digitaler<br />

Triebwerksregler sämtli<strong>ch</strong>e Triebwerksparameter<br />

und steuert beispielsweise die Treibstoffeinspritzung.<br />

Damit können die beiden Pratt &


Whitney Canada PW207C Triebwerke mit 735<br />

Wellen-PS Startleistung und je 625 Wellen-PS<br />

Dauerleistung effizienter betrieben werden, als<br />

das manuell mögli<strong>ch</strong> wäre.<br />

Das Fadec trägt so dazu bei, dass der Da<br />

Vinci mit dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> rund 3,6 Kilogramm<br />

Treibstoff pro Flugminute auskommt, während<br />

die Arriel-Turbinen der A109K2 no<strong>ch</strong> etwa vier<br />

Kilogramm pro Minute konsumierten. «Das ergibt<br />

natürli<strong>ch</strong> mehr Spielraum im Einsatz», erklärt<br />

Thomas Gnägi, «wir brau<strong>ch</strong>en entweder<br />

weniger Sprit und haben damit weniger Gewi<strong>ch</strong>t<br />

an Bord oder wir können länger fliegen<br />

ohne aufzutanken.»<br />

Avionik-Quantensprung<br />

Eine Neuheit in einem <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Heli-Cockpit<br />

ist das Primary Flight Display, wel<strong>ch</strong>es den<br />

künstli<strong>ch</strong>en Horizont ni<strong>ch</strong>t nur symbolis<strong>ch</strong> darstellt,<br />

sondern eine dreidimensionale Abbildung<br />

des Geländes vor dem Heli zeigt. Auf dem<br />

darunter liegenden Bilds<strong>ch</strong>irm kann glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

eine Darstellung der Umgebung angezeigt<br />

werden, auf der dank farbli<strong>ch</strong>er Hervorhebung<br />

auf einen Blick erkennbar ist, wo das Gelände<br />

höher und wo tiefer als die momentane Flughöhe<br />

ist. Glei<strong>ch</strong>zeitig informieren die Bilds<strong>ch</strong>irme<br />

mit den TCAS-Daten über andere Flugzeuge<br />

in der Nähe und warnen vor gefährli<strong>ch</strong>en<br />

Annäherungen. Dem glei<strong>ch</strong>en Zweck dient das<br />

ebenfalls im Cockpit integrierte Floice-System.<br />

Auf dem grossen Bilds<strong>ch</strong>irm in der Mitte des<br />

Cockpit-Panels wird normalerweise die digitale<br />

Karte des Moving-Map-Systems angezeigt,<br />

inklusive ständig aktualisierter Warnungen vor<br />

Hindernissen wie Kabeln. Dort kann au<strong>ch</strong> das<br />

Infrarotbild des Enhanced Vision Systems EVS<br />

zuges<strong>ch</strong>altet werden. Das starr na<strong>ch</strong> vorne<br />

geri<strong>ch</strong>tete EVS ermögli<strong>ch</strong>t den Blick dur<strong>ch</strong><br />

Dunkelheit, Rau<strong>ch</strong> oder dünne Wolkens<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten.<br />

Für den Instrumentenflug (IFR) ist der Da<br />

Vinci aktuell ni<strong>ch</strong>t zugelassen, erfüllt aber die<br />

geforderte EASA-Zertifizierung für Flüge mit<br />

Na<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tgerät (NVG). Er ist vom BAZL au<strong>ch</strong><br />

für Abflüge bei Boden- und Ho<strong>ch</strong>nebellagen<br />

zugelassen.<br />

Und wie ist das generelle E<strong>ch</strong>o auf den<br />

neuen Gebirgsheli? Beoba<strong>ch</strong>tern von aussen<br />

fällt immer wieder auf, dass er deutli<strong>ch</strong> leiser<br />

ist als sein Vorgänger. Neben den angespro<strong>ch</strong>enen<br />

Leistungen und der Avionik, die einen<br />

Quantensprung in punkto Situationsübersi<strong>ch</strong>t<br />

und Si<strong>ch</strong>erheit ermögli<strong>ch</strong>en, sind es Details<br />

wie die rund 20 Zentimeter höher liegende<br />

Rotorebene, die sehr ges<strong>ch</strong>ätzt werden. Bei<br />

Landungen am Hang oder beim «Anstützen»,<br />

wenn nur ein Fahrwerksbein aufgesetzt wird,<br />

ergibt das spürbar mehr Spielraum für den Piloten<br />

und die drehenden Rotoren werden weniger<br />

zur Gefahr für Personen am Boden. Mehr<br />

SkyHeli<br />

In Interlaken begegneten si<strong>ch</strong> der neue Da Vinci (oben), der A109K2 und ein Bell 47 anlässli<strong>ch</strong><br />

der Vorstellung des neuen Gebirgshelis.<br />

Spielraum lässt au<strong>ch</strong> die grössere Ladekapazität<br />

zu. Während die A109K2 im Standard-<br />

Rega-Einsatz jeweils mit beinahe maximalem<br />

Startgewi<strong>ch</strong>t in den Einsatz ging, hat der Da<br />

Vinci eine Reserve von rund 300 Kilogramm.<br />

Neuer «Fahrplan» für Einführung<br />

<strong>Die</strong> Lieferung der neuen Helikopter dur<strong>ch</strong> den<br />

Hersteller hinkt etwas hinter dem ursprüngli<strong>ch</strong>en<br />

Zeitplan hinterher, die Verspätungen<br />

halten si<strong>ch</strong> aber mit etwa drei Monaten für<br />

ein Programm dieses Ausmasses in Grenzen,<br />

bedingte aber ein neues Programm für die<br />

S<strong>ch</strong>ulung der Besatzungen. Deswegen hat<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Reihenfolge verändert, in der die<br />

Rega-Basen den neuen Heli erhalten werden.<br />

Als erste Basis wird St. Gallen gegen Ende<br />

Oktober den Rettungsdienst mit dem Da Vinci<br />

aufnehmen. Im Abstand von jeweils rund einem<br />

Monat folgen Untervaz und Erstfeld. Im<br />

Januar 2010 ist dann Locarno an der Reihe,<br />

gefolgt von Wilderswil und Samedan.<br />

Dass die Rega ihre Einsätze nur no<strong>ch</strong> mit<br />

zweimotorigen Mas<strong>ch</strong>inen fliegen will, hat<br />

Auswirkungen auf die Partnerbasen Rega 12<br />

in Mollis (Heli Linth) und Rega 14 (Bohag) in<br />

Zweisimmen, wo heute no<strong>ch</strong> einmotorige Ecureuils<br />

auf Rega-Pikett stehen. No<strong>ch</strong> in diesem<br />

Jahr sollen die Besatzungen in Zweisimmen<br />

auf die Agusta A109K2 ums<strong>ch</strong>ulen, um den<br />

ein Jahr später geplanten S<strong>ch</strong>ritt auf den Da<br />

Vinci zu erlei<strong>ch</strong>tern.<br />

Au<strong>ch</strong> in Mollis ist die Stationierung eines<br />

Da Vinci ab Herbst 2010 geplant, allerdings<br />

nur no<strong>ch</strong> im Winter. <strong>Die</strong> Rega hat si<strong>ch</strong> wegen<br />

der geringen Auslastung der Glarner Basis<br />

während der Sommermonate ents<strong>ch</strong>ieden,<br />

nur no<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Dezember und Ostern ab<br />

Mollis zu fliegen, und das Einsatzgebiet im<br />

Sommer dur<strong>ch</strong> die umliegenden Basen abzudecken.<br />

www.rega.<strong>ch</strong><br />

Im Glascockpit dominiert das Moving-Map-System oben in der Mitte, dem das Infrarotbild des<br />

Enhanced Vision Systems EVS (kleines Bild re<strong>ch</strong>ts im Moving Map) zuges<strong>ch</strong>altet werden kann.<br />

37


Das Line-up der Gastflugzeuge wu<strong>ch</strong>s zeitweise auf mehrere Dutzend Mas<strong>ch</strong>inen an. Im Vordergrund steht die perfekt restaurierte Taylorcraft<br />

BC-65 mit Jahrgang 1939.<br />

75 Jahre Zivilflugplatz Thun mit Flugplatzfest do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> gefeiert<br />

Bei heissem Ho<strong>ch</strong>sommerwetter sind am<br />

Wo<strong>ch</strong>enende des 15./16. August die Thuner<br />

Flugtage «75 Jahre Zivilflugplatz- und Modellfluggruppe<br />

Thun» über die Bühne gegangen.<br />

80 Gastflugzeuge nahmen am Fly-in teil. Als<br />

Höhepunkt zeigte am Samstagabend das<br />

Team Night Hawks der Modellfluggruppe<br />

Willisau spektakuläre Na<strong>ch</strong>t-Modellflugvorführungen<br />

mit Feuerwerkseinlagen.<br />

Das ursprüngli<strong>ch</strong> für Mitte August als öffentli<strong>ch</strong>e<br />

Flugveranstaltung geplante Flugmeeting<br />

musste im März aus Kostengründen<br />

leider abgesagt werden. Weil viele Arbeiten im<br />

Vorfeld bereits fortges<strong>ch</strong>ritten waren, wollte<br />

man die geleisteten Vorbereitungen ni<strong>ch</strong>t ungenutzt<br />

lassen und wandelte den Anlass in<br />

ein Flugplatzfest mit Rundflügen und einem<br />

Fly-in um. Eine überras<strong>ch</strong>end grosse Anzahl<br />

von über 80 Gastflugzeugen, davon rund 50<br />

Eigenbauflugzeuge, besu<strong>ch</strong>ten während dem<br />

Wo<strong>ch</strong>enende den vor der s<strong>ch</strong>önen Bergkulisse<br />

gelegenen Flugplatz auf der Thuner Allmend.<br />

Dem organisierenden Flugplatzverein Thun<br />

(FVT) gehören die fünf Tätigkeitsgruppen Motorfluggruppe<br />

Thun, Segelfluggruppe Thun,<br />

Bücker Fan Club, Gruppe für Oldtimer und<br />

Selbstbauflugzeuge Thun (GOST) sowie die<br />

Modellfluggruppe Thun mit insgesamt über<br />

300 Mitgliedern an.<br />

<strong>Die</strong> Fliegerei in Thun begann bereits 1911<br />

auf der grossen Allmend mit den ersten Hüpfern<br />

einer Blériot. Zwis<strong>ch</strong>en 1915 und 1955<br />

diente das Gelände als Militärflugplatz. Der<br />

zivile Flugplatz hätte eigentli<strong>ch</strong> im Gwatt, nahe<br />

ans Seeufer zu liegen kommen sollen, damit<br />

neben landgestützten Flugzeugen au<strong>ch</strong> Wasserflugzeuge<br />

einen Platz zum Landen gehabt<br />

hätten. Weil si<strong>ch</strong> die damals dort ansässigen<br />

38 Oktober 2009<br />

Bauern standhaft dagegen wehrten, s<strong>ch</strong>eiterten<br />

diese ho<strong>ch</strong>fliegenden Pläne für einen gemis<strong>ch</strong>ten<br />

zivilen Land- und Wasserflugplatz. In<br />

der Folge willigte die damalige «Direktion Militär-Flugplätze»<br />

zu einer zivilen Mitbenützung<br />

des militäris<strong>ch</strong>en Flugplatzes auf der Thuner<br />

Allmend ein. So konnte ab 1934 der regelmässige<br />

zivile Flugbetrieb ab der Allmend aufgenommen<br />

werden. Im glei<strong>ch</strong>en Jahr wurde au<strong>ch</strong><br />

die Modellfluggruppe Thun gegründet.<br />

Viele der rund 5000 Besu<strong>ch</strong>er des Jubiläums<br />

nutzten die Mögli<strong>ch</strong>keit auf Flügen mit Motor-<br />

und Segelflugzeugen der lokalen Vereine, die<br />

Gegend aus der Luft zu erkunden. <strong>Die</strong> beiden<br />

An-2 HA-ABA des Antonov Vereins S<strong>ch</strong>weiz<br />

und die YL-LEI vom Antonov Club Avianna<br />

führten für ihre Mitglieder ebenfalls Rundflüge<br />

dur<strong>ch</strong>. Wer lieber mit einem Helikopter in die<br />

Luft wollte, konnte dies mit dem R44 Raven II<br />

oder dem AB206B Jet Ranger der Mountain<br />

Flyers tun. Zudem bot die Skydive Interlaken<br />

Tandemsprünge mit dem Falls<strong>ch</strong>irm aus<br />

den Helikoptern EC120B Colibri und AS350B3<br />

Ecureuil der Bohag an. Wie OK-Chef Christian<br />

Sants<strong>ch</strong>i erklärte, habe man ein eindrückli<strong>ch</strong>es,<br />

gut frequentiertes Flugplatzfest unter<br />

dem Motto «Miteinander und Nebeneinander»<br />

erlebt.<br />

Fotoreport Bernhard Baur<br />

www.thun-airfield.<strong>ch</strong><br />

Für regen Flugbetrieb sorgten die beiden Antonov An-2 YL-LEI und HA-ABA. <strong>Die</strong> «Tante Anna 2»<br />

des Antonov Vereins S<strong>ch</strong>weiz startet hier auf der Thuner Allmend zu einem weiteren Flug. Im<br />

Hintergrund ist das um 1190 erbaute Zähringers<strong>ch</strong>loss zu sehen.


SkyShow<br />

Eleganz und S<strong>ch</strong>önheit zu zweit im Huntervalley Simmental/St. Stephan. – <strong>Die</strong> Yak-9 bei der Ankunft. Sie landete zum ersten Mal in St. Stephan und<br />

ist eine der weltweit nur fünf fliegenden Yak-9.<br />

Elegante Flugbewegungen im Huntervalley und eine Yak-9 in St. Stephan<br />

Der Hunterverein Obersimmental lud am<br />

22. August zur ordentli<strong>ch</strong>en Hauptversammlung<br />

ein. Gewi<strong>ch</strong>tiges Traktandum war die Wahl<br />

eines neuen Präsidenten. Hugo S<strong>ch</strong>ranz führte<br />

15 Jahre bravourös diesen mittlerweile auf<br />

rund 1300 Mitglieder angewa<strong>ch</strong>senen Verein.<br />

Mit Beat Radelfinger wählte die Versammlung<br />

einen würdigen Na<strong>ch</strong>folger.<br />

Traditionell und äusserst familiär verlief das<br />

damit verbundene Hunterfest: Aufheulende<br />

Rolls Royce Avon- und Goblin-Triebwerke und<br />

das tiefe Brummen der Kolbenmotoren der in<br />

St. Stephan stationierten, eleganten <strong>DC</strong>-3 be-<br />

BIEL-KAPPELEN<br />

geisterten. Flugzeugfans kamen einmal mehr,<br />

trotz teilweise bedecktem Himmel, auf ihre Kosten.<br />

Der Hunterverein Obersimmental führte am<br />

Samstag na<strong>ch</strong> dem letztjährigen Grossanlass,<br />

damals in Zusammenarbeit mit dem Hunter<br />

Verein Interlaken, ein «normales» Flugplatzfest<br />

dur<strong>ch</strong>. Neben den Original-Flugzeugen waren<br />

drei Hunter-Modelle mit Jetantrieb eine Augenweide.<br />

Leider nur am Freitag besu<strong>ch</strong>te, aus Sion<br />

kommend, eine der weltweit nur fünf fliegenden<br />

Yak-9 St. Stephan. Der Zweisitzer wird<br />

von der Flying Fighters Association (FFA) in<br />

Bex operiert. Angetrieben von einem 1450 PS<br />

starken Allison Motor, hat der elegante Warbird<br />

bereits mehrere Airshows in Europa (in diesem<br />

Jahr au<strong>ch</strong> Duxford) besu<strong>ch</strong>t. Zudem würden<br />

Passagierflüge angeboten, wie Pilot Paul Bos<strong>ch</strong>ung<br />

erwähnte.<br />

Weiter gab er bekannt dass die Flying Fighters<br />

künftig no<strong>ch</strong> andere Flugzeuge betreiben<br />

werden, so eine Sukhoi 29, eine C-3605 (komplett<br />

revidiert von Mobile Air Service in Bex),<br />

eine Sea Fury sowie eine Yak-52.<br />

Fotoreport Urs Stoller<br />

www.hunterverein.<strong>ch</strong><br />

Gut besu<strong>ch</strong>tes Fly-in im Berner Seeland mit Tecnam-Treffen verbunden<br />

Am Wo<strong>ch</strong>enende vom 15./16. August fand in Biel-Kappelen das<br />

traditionelle Fly-in statt. An beiden Tagen steuerten vor allem Oldtimer,<br />

wie die Ercoupe HB-ERB, der Bücker Jungmann HB-UVN<br />

oder der Piper Super Cub HB-PHP, den Bieler Flugplatz an. <strong>Die</strong><br />

zahlrei<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>ienenen Zus<strong>ch</strong>auer konnten von einem grossen<br />

Angebot an Rundflugmögli<strong>ch</strong>keiten profitieren. So waren die<br />

An-2 LY-MHC von Starflight Switzerland, der Stearman Kaydet<br />

PT-13A G-BSDS, der Stinson N121MC sowie die Flugzeuge der<br />

Motorfluggruppe Seeland, die beiden Ar<strong>ch</strong>er 181 HB-PKM<br />

und HB-POW und der Tecnam P2002JF HB-KOK, fast pausenlos<br />

in der Luft. Au<strong>ch</strong> mit der Rhönler<strong>ch</strong>e HB-649 wurden Passagierflüge<br />

dur<strong>ch</strong>geführt. Ho<strong>ch</strong>gezogen wurde das fast 50-jährige<br />

Segelflugzeug mit dem neuen Ecolight MCR DynAero HB-WBA.<br />

Am Sonntag konnten dann au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Helikopterrundflüge mit<br />

dem Jet Ranger HB-XPQ der Heliswiss gebu<strong>ch</strong>t werden.<br />

Am frühen Sonntagmorgen statteten fünf Flugzeuge vom glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

stattfindenden Anlass in Thun (siehe nebenan) dem Fly-in<br />

Biel-Kappelen einen Kurzbesu<strong>ch</strong> ab. <strong>Die</strong> Sato International AG,<br />

die Vertretung von Tecnam-Flugzeugen in der S<strong>ch</strong>weiz, organisierte<br />

zudem zum dritten Mal ein Tecnam-Treffen. An diesem be-<br />

teiligten si<strong>ch</strong> denn au<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene in der S<strong>ch</strong>weiz registrierte<br />

Tecnam P2002JF, so die HB-KOX aus Bad Ragaz, die HB-KPA<br />

aus Altenrhein oder die HB-KPB aus Genf. Am späteren Sonntagna<strong>ch</strong>mittag<br />

besu<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Carlo Ferrari mit seiner Bee<strong>ch</strong><br />

G18S BA466 N45CF Biel-Kappelen. Selbstverständli<strong>ch</strong> waren<br />

au<strong>ch</strong> die auf dem Flugplatz stationierte Swiss Bücker Squadron<br />

«The Old Eagles» und Swissboogie mit dem Turbo-Porter<br />

HB-FKP mit von der Partie. Fotoreport Peter Gerber<br />

www.fg-seeland.<strong>ch</strong><br />

Aus Genf flog die Tecnam P2002JF HB-KPB ans Fly-in in Biel.<br />

39


Fotos Hansjörg Bürgi<br />

2010 wieder eine Luftfahrt-Messe – aber ni<strong>ch</strong>t mehr in Buo<strong>ch</strong>s<br />

Aero Expo an neuem Ort<br />

<strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>weiz hat eine Messe für die Allgemeine Luftfahrt erhalten. Zwar ist bei<br />

der Erstausgabe der Swiss Aero Expo vom 20. bis 23. August in Buo<strong>ch</strong>s Platz<br />

leer geblieben. Do<strong>ch</strong> das Projekt, eine Informations- und Handelsplattform für<br />

die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Aviatik aufzubauen, wird weiter verfolgt; allerdings an einem<br />

neuen Standort.<br />

Report von Eugen Bürgler<br />

Es gehört s<strong>ch</strong>on eine gehörige Portion Mut<br />

und Engagement dazu, in einer Zeit eine neue<br />

Luftfahrtmesse zu lancieren, in der selbst grosse<br />

Firmen ihre Marketing-Budgets radikal zusammenstrei<strong>ch</strong>en<br />

und Flugzeughersteller weltweit<br />

eher mit Meldungen über Kurzarbeit als<br />

mit neuen Rekordbestellungen S<strong>ch</strong>lagzeilen<br />

ma<strong>ch</strong>en. Dass die S<strong>ch</strong>weiz als eines der wenigen<br />

Länder in Europa über keine eigene Messe<br />

für die Allgemeine Luftfahrt verfügt, glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

aber die aktuell hö<strong>ch</strong>ste Pilotendi<strong>ch</strong>te aufweist,<br />

hat Ruedi Stählin dazu veranlasst, die Swiss<br />

Aero Expo ins Leben zu rufen.<br />

S<strong>ch</strong>wieriges Umfeld<br />

Selbst grosse Namen in der Lei<strong>ch</strong>taviatik wie<br />

Cessna, Piper und Daher-Socata haben über<br />

ihre Vertretungen die Teilnahme an der ersten<br />

Swiss Aero Expo zugesi<strong>ch</strong>ert und entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Verträge unters<strong>ch</strong>rieben, wie Organisator<br />

Ruedi Stählin erklärte. Sie hätten aber aufgrund<br />

der s<strong>ch</strong>wierigen Wirts<strong>ch</strong>aftslage und knapper<br />

Zur Eröffnung konnte Messeleiter Ruedi Stählin (links) den Armasuisse Chef-Testpiloten und Nidwaldner Landratspräsidenten Res S<strong>ch</strong>mid begrüssen.<br />

– Zu den Ausstellern zählte au<strong>ch</strong> die Kasag Tankfahrzeuge AG aus Langnau. Deren Ges<strong>ch</strong>äftsleiter Rolf Bürgin präsentierte unter anderem die<br />

<strong>neuste</strong>n, vom BAZL zugelassenen Tankanhänger für Helikopterunternehmen.<br />

40 Oktober 2009<br />

Budgets auf die Messeteilnahme verzi<strong>ch</strong>tet.<br />

Glei<strong>ch</strong>es gilt au<strong>ch</strong> für Firmen aus der Business<br />

Aviation, wel<strong>ch</strong>e trotz anders lautender Ankündigungen<br />

in Buo<strong>ch</strong>s ni<strong>ch</strong>t präsent waren. Auffallend<br />

war au<strong>ch</strong>, dass die Pilatus Flugzeugwerke<br />

trotz ihrer unmittelbaren Nähe und als 50-prozentiger<br />

Miteigentümer der Airport Buo<strong>ch</strong>s AG<br />

an der Messe ni<strong>ch</strong>t präsent waren.<br />

Eine Lanze für die Allgemeine Luftfahrt gebro<strong>ch</strong>en<br />

hat Res S<strong>ch</strong>mid, Armasuisse Chef-<br />

Testpilot und Nidwaldner Landratspräsident in<br />

seiner Rede anlässli<strong>ch</strong> der Messeeröffnung. Er<br />

warnte vor der destruktiven und demotivierenden<br />

Wirkung der unverhältnismässigen Reglementierungspolitik<br />

des Bundesamtes für Zivilluftfahrt<br />

im Departement von Bundesrat Moritz<br />

Leuenberger. Der vorhandene Spielraum, au<strong>ch</strong><br />

der europäis<strong>ch</strong>en Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde EASA gegenüber,<br />

müsse endli<strong>ch</strong> ausgenutzt werden,<br />

um die Luftfahrt ni<strong>ch</strong>t in administrativen und<br />

finanziellen Zwängen ersticken zu lassen.<br />

Keine Flugzeuge in der Luft<br />

Trotz Lücken auf dem Ausstellungsgelände<br />

zieht Ruedi Stählin eine positive Bilanz: «Wir<br />

haben das Fundament gelegt, viele positive<br />

Rückmeldungen erhalten und viele Aussteller<br />

haben s<strong>ch</strong>on jetzt die Absi<strong>ch</strong>t geäussert,<br />

im nä<strong>ch</strong>sten Jahr wieder dabei zu sein.» Der<br />

Organisator räumt aber au<strong>ch</strong> ein, dass der<br />

Besu<strong>ch</strong>eraufmars<strong>ch</strong> – ohne konkrete Zahlen<br />

zu nennen – hinter den Erwartungen zurückgeblieben<br />

ist, will aber in die Zukunft blicken:<br />

«Von der kommerziellen Seite her ist die<br />

nä<strong>ch</strong>ste Swiss Aero Expo 2010 auf jeden Fall<br />

gesi<strong>ch</strong>ert; sie wird einen Tag kürzer und vom<br />

20. bis 22. August stattfinden.»<br />

Dann allerdings an einem neuen Standort,<br />

verrät Ruedi Stählin: «Wir haben einen Platz<br />

gefunden, der bessere Rahmenbedingungen<br />

bietet, und wo wir ho<strong>ch</strong>willkommen sind.» Wo<br />

die Swiss Aero Exop ihre neue Heimat findet,<br />

wird in den nä<strong>ch</strong>sten Monaten bekannt gegeben.<br />

Auf jeden Fall soll dort au<strong>ch</strong> ein fliegeris<strong>ch</strong>es<br />

Rahmenprogramm mit Rundflugangeboten<br />

und ein Fly-in organisiert werden. <strong>Die</strong><br />

behördli<strong>ch</strong>en Auflagen in Buo<strong>ch</strong>s haben keine<br />

Demoflüge zugelassen. <strong>Die</strong> Erfahrungen mit<br />

der ersten Messe sollen laut Ruedi Stählin in


SkyFlight<br />

Mit bere<strong>ch</strong>tigtem Stolz stellte Max Vogelsang (links) seinen Kunstflugtrainer Votec 252T in Buo<strong>ch</strong>s erstmals öffentli<strong>ch</strong> vor. – Urs Villiger (re<strong>ch</strong>ts) plant<br />

2010 den Erstflug seines Reiseflugzeugs Traveller TR 230. Im deuts<strong>ch</strong>en Flugzeugbauer Extra hat er einen starken Partner gefunden.<br />

die Aero Expo 2010 einfliessen. Dazu gehören<br />

der Verzi<strong>ch</strong>t auf den «Lifestyle»-Teil und eine<br />

Erweiterung des Organisations-Komitees.<br />

Premieren aus der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Obwohl die Erstausgabe der Messe den rauen<br />

Wind der aktuellen Wirts<strong>ch</strong>aftslage zu spüren<br />

bekam, hatte die Swiss Aero Expo dur<strong>ch</strong>aus<br />

Highlights zu bieten: Der Kunstflugtrainer Votec<br />

252T von Max Vogelsang hatte in Buo<strong>ch</strong>s<br />

seinen ersten öffentli<strong>ch</strong>en Auftritt und mit dem<br />

Ho<strong>ch</strong>decker Traveller TR 230 stellte Urs Villiger<br />

sein Konzept für ein neues Reiseflugzeug vor.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Erstflug der Votec 252T am 26. Juni<br />

(<strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> 08/09), hatte das Flugzeug bis<br />

zur Aero Expo rund neun Flugstunden absolviert.<br />

Entstanden ist der Ho<strong>ch</strong>leistungstrainer<br />

bei der von Max Vogelsang gegründeten MSW<br />

Aviation in Zusammenarbeit mit Wassmer Aviation.<br />

Auf die ersten Flugstunden mit der Votec<br />

252T zurückblickend, äusserte si<strong>ch</strong> Max<br />

Vogelsang begeistert: «<strong>Die</strong> Flugeigens<strong>ch</strong>aften<br />

sind einfa<strong>ch</strong> wunderbar, so gut, dass i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

beim Erstflug Kunstflugfiguren wie Rollen und<br />

Loopings problemlos fliegen konnte. Jetzt stehen<br />

weitere Test, insbesondere die anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Vrillentests auf dem Programm.» <strong>Die</strong><br />

Karbonkonstruktion soll für Bes<strong>ch</strong>leunigungen<br />

von +8g bis -8g zugelassen werden und weist<br />

als erstes Flugzeug dieser Kategorie ein symmetris<strong>ch</strong>es<br />

Flügelprofil auf.<br />

Mit ihrem Vierblatt-Propeller ist die Votec<br />

252T au<strong>ch</strong> ein angenehmer Na<strong>ch</strong>bar, sie fliegt<br />

in der Lärmklasse D, der leisesten Klasse.<br />

Grossen Wert hat Max Vogelsang auf die Wartungsfreundli<strong>ch</strong>keit<br />

gelegt: «Das Flugzeug ist<br />

ni<strong>ch</strong>t nur für Piloten gema<strong>ch</strong>t, sondern au<strong>ch</strong> für<br />

die Me<strong>ch</strong>aniker.» Der bekannte Flugzeugkonstrukteur<br />

ist ni<strong>ch</strong>t nur überzeugt von der Auslegung<br />

mit nebeneinander liegenden Sitzen,<br />

sondern au<strong>ch</strong> vom Bugradkonzept: «Junge<br />

Piloten haben oft Mühe mit Spornradflugzeugen,<br />

i<strong>ch</strong> denke, dass au<strong>ch</strong> immer mehr Kunstflugzeuge<br />

mit Bugrad fliegen werden und kann<br />

mir au<strong>ch</strong> vorstellen, die Votec 252T als kleinen,<br />

günstigen Militärtrainer anzubieten.» Deshalb<br />

ist eine normale Zulassung das Ziel.<br />

Für die Reise optimiert<br />

Mit Max Vogelsang zusammengearbeitet hat<br />

au<strong>ch</strong> Urs Villiger, der den Kohlefaser-Rumpf<br />

des Ho<strong>ch</strong>deckers Traveller TR 230 na<strong>ch</strong><br />

Buo<strong>ch</strong>s gebra<strong>ch</strong>t hatte. Es fehle auf dem Markt<br />

ein bequemes Reiseflugzeug, so der engagierte<br />

Konstrukteur: «<strong>Die</strong>ses Flugzeug wird ni<strong>ch</strong>t<br />

auf Ges<strong>ch</strong>windigkeit optimiert, sondern bietet<br />

sehr viel Platz und Stauraum, einen bequemen<br />

Zustieg, Si<strong>ch</strong>erheit und gute Si<strong>ch</strong>t. Rund 700<br />

Kilogramm Zuladung werden angepeilt und<br />

mit einem Tankvolumen von 400 Litern sollen<br />

au<strong>ch</strong> längere Trips ohne Tankstopp mögli<strong>ch</strong><br />

sein. Das Flugzeug will ni<strong>ch</strong>t mit te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>em<br />

S<strong>ch</strong>nicks<strong>ch</strong>nack glänzen, sondern setzt auf<br />

bewährte Te<strong>ch</strong>nologie und wird von einem bereits<br />

tausendfa<strong>ch</strong> eingesetzten Lycoming 230<br />

PS-Motor angetrieben.<br />

Urs Villiger hat für den Bau des Flugzeuges<br />

mit dem Flugzeugbauer Extra einen starken<br />

Partner gefunden, der au<strong>ch</strong> ein Vertriebs- und<br />

Supportnetz zu bieten hat. Der Erstflug des<br />

Prototypen ist bereits für nä<strong>ch</strong>stes Jahr geplant,<br />

in rund drei Jahren sollen Serienmas<strong>ch</strong>inen<br />

des viersitzigen Reiseflugzeugs zu einem<br />

Preis in der Grössenordnung von 360’000 US-<br />

Dollar zu kaufen sein.<br />

Heli-Simulator in Alouette<br />

Für seinen ersten öffentli<strong>ch</strong>en Auftritt in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz bra<strong>ch</strong>te Heli Partner den neuen Helikopter-Flugsimulator<br />

an die Swiss Aero Expo.<br />

<strong>Die</strong> grossen Bilds<strong>ch</strong>irme für die Si<strong>ch</strong>tdarstel-<br />

lung sind in einer e<strong>ch</strong>ten Alouette III installiert,<br />

gesteuert wird mit den originalen Steuerelementen<br />

unter fa<strong>ch</strong>kundiger Anleitung.<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um die ehemalige V-237 der<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe, die später blau bemalt<br />

als HB-Airport auf der Zus<strong>ch</strong>auerterrasse des<br />

Flughafens Züri<strong>ch</strong> stand.<br />

Rega mit Aerolite Ausrüstung<br />

Für viele zum ersten Mal aus nä<strong>ch</strong>ster Nähe zu<br />

bestaunen gab es den neuen Da Vinci-Rega-<br />

Heli, der den EC145 na<strong>ch</strong> den ersten beiden<br />

Expo-Tagen im Ausstellungsgelände ablöste.<br />

<strong>Die</strong> ortsansässige Aerolite konnte an diesen<br />

beiden Helikoptern ihre modernen, medizinis<strong>ch</strong>en<br />

Innenausrüstungen zeigen. <strong>Die</strong> Aerolite-<br />

Produkte haben den Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong> international<br />

ges<strong>ch</strong>afft, so dass si<strong>ch</strong> Aerolite ni<strong>ch</strong>t über mangelnde<br />

Aufträge beklagen kann und in Buo<strong>ch</strong>s<br />

na<strong>ch</strong> qualifiziertem Personal su<strong>ch</strong>te.<br />

Einen kurzen Weg hatte au<strong>ch</strong> die Stanser<br />

Lightwing Aircraft, die ihre sehr ökonomis<strong>ch</strong><br />

zu betreibenden Ecolight-Flugzeuge ausstellte.<br />

Ihre Homebase in Buo<strong>ch</strong>s hat au<strong>ch</strong> die auf<br />

Helitransporte spezialisierte Alpinlift, die ni<strong>ch</strong>t<br />

nur ihr Lama ausstellte, sondern au<strong>ch</strong> den privaten<br />

EC120B Colibri HB-ZKQ, wel<strong>ch</strong>er neu<br />

von Alpinlift mitgenutzt werden kann.<br />

Neuigkeiten hatte au<strong>ch</strong> der Aviator Store zu<br />

vermelden: Das Fa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äft für Piloten hat<br />

seinen Standort von Luzern an die neue Adresse<br />

Faden 4 in Buo<strong>ch</strong>s, in unmittelbare Nähe<br />

des dortigen Towers, vers<strong>ch</strong>oben.<br />

Flugs<strong>ch</strong>ulen wie die Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger,<br />

die Horizon Flight Academy, die Fliegers<strong>ch</strong>ule<br />

Birrfeld oder die Berner Alp-Air haben<br />

von einer mehrheitli<strong>ch</strong> positiven Resonanz mit<br />

vielen interessanten Kontakten gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Das Interesse der Bran<strong>ch</strong>e, in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

eine Plattform für die Allgemeine Luftfahrt zu<br />

etablieren, ist vorhanden.<br />

41<br />

Fotos Hansjörg Bürgi


Medical Interiors for Aircraft<br />

and Helicopters<br />

Aerolite Max Bu<strong>ch</strong>er AG | Aumühlestr. 10 | 6373 Ennetbürgen | Switzerland<br />

Phone +41 41 624 58 58 | www.aerolite.<strong>ch</strong><br />

Aerolite America LLC | 145 Mills Lane | Fort Mill | SC 29708 | USA<br />

Phone +1 425 931 73 81 | www.aerolite.aero<br />

Dur<strong>ch</strong>blick in der Versi<strong>ch</strong>erung –<br />

Überblick am Boden und in der Luft.<br />

SLA D-4 VLA<br />

42 Oktober 2009<br />

Tailor-made<br />

Medical interiors that<br />

fi t your mission<br />

Fliegen ein Traum…<br />

trotzdem – das Risiko fliegt immer mit!<br />

Fragen Sie uns an für individuelle Offerten sämtli<strong>ch</strong>er Luftfahrtversi<strong>ch</strong>erungen.<br />

Für Auskünfte: W. S<strong>ch</strong>neider oder Frau R. Gilgen<br />

Allianz Suisse<br />

Generalagentur Fred S<strong>ch</strong>neider<br />

Längga����������������un<br />

���.������������������a���������������<br />

contact.fred.s<strong>ch</strong>neider@allianz-suisse.<strong>ch</strong><br />

www.luftfahrtversi<strong>ch</strong>erungen.<strong>ch</strong><br />

Performance<br />

Lightweight equipment and<br />

excellent handling<br />

Flexibility<br />

Quick <strong>ch</strong>ange capabilities for<br />

different missions<br />

Turnkey solutions<br />

From design to completion<br />

wave.<strong>ch</strong><br />

AFS<br />

all-financial-solutions gmbh<br />

Flugplatz Birrfeld<br />

5242 Lupfig<br />

Tel: 056 210 94 74<br />

Fax: 056 210 94 75<br />

afs@a-f-s.<strong>ch</strong><br />

www.a-f-s.<strong>ch</strong><br />

Ihr Partner<br />

für Luftfahrt-<br />

Versi<strong>ch</strong>erungen<br />

more for you<br />

� � Steuern Steuern<br />

� � Vorsorge Vorsorge<br />

� � Finanzplanung<br />

Finanzplanung<br />

� � Krankenkassen<br />

Krankenkassen<br />

� � Versi<strong>ch</strong>erungsanalyse<br />

Versi<strong>ch</strong>erungsanalyse<br />

� � Luftfahrt Luftfahrt Versi<strong>ch</strong>erungen


Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet<br />

SkyClub<br />

Oldtimer-Flugs<strong>ch</strong>au in Kestenholz begeisterte 24‘000 Besu<strong>ch</strong>er<br />

Feldflugplatz wiederbelebt<br />

Zum ersten Mal flogen die beiden in der S<strong>ch</strong>weiz stationierten Stinson L-5 anlässli<strong>ch</strong> der Oldtimerflugtage von Kestenholz in Formation: <strong>Die</strong> ehemalige<br />

A-96 (HB-TRY) von Hansruedi Dubler, wurde von Paul Misteli gesteuert und die N121MC der CAF Switzerland von Werner Meier. Er zeigte im<br />

Flugprogramm die hervorragenden Flugeigens<strong>ch</strong>aften der Mas<strong>ch</strong>ine mit Baujahr 1943, inklusive Looping, Rolle und Reversement.<br />

Selten waren in der S<strong>ch</strong>weiz so viele Oldies der Lüfte vereint wie an den Oldtimerflugtagen<br />

Kestenholz vom 22./23. August. <strong>Die</strong> AAA of Switzerland führte<br />

auf dem wiederbelebten Feldflugplatz ihr Mifas-Jahresfest dur<strong>ch</strong>. Zudem fand<br />

das 3. Bücker-Treffen statt. Ob die Piste in Kestenholz aber no<strong>ch</strong>mals reaktiviert<br />

wird, ist ungewiss.<br />

<strong>Die</strong> AC-4 HB-ETI der Chavez Flyers in Raron war mit Jahrgang 1928 die älteste Mas<strong>ch</strong>ine in<br />

Kestenholz. Hanspeter Bellwald flog sie am Samstagabend wieder ins Wallis zurück.<br />

Report von Hansjörg Bürgi<br />

Einmal mehr hat die Flugs<strong>ch</strong>au auf dem ehemaligen<br />

Kriegsflugfeld Kestenholz bei Oensingen<br />

bewiesen, dass Flugveranstaltungen<br />

ausserhalb von normalen Flugplätzen auf<br />

eine grosse Akzeptanz stossen. Ein Grund ist<br />

si<strong>ch</strong>er, dass au<strong>ch</strong> die Anwohner dafür zu begeistern<br />

sind, da sie ja das ganze Jahr über<br />

keinen Flugverkehr haben.<br />

Positive Bilanz der Organisatoren<br />

Das Organisationskomitee, mit Bücker-Pilot und<br />

AAA-Mitglied Paul Zeltner an der Spitze, zieht<br />

eine sehr positive Bilanz: Am Samstag wurden<br />

9000 Besu<strong>ch</strong>er, am Sonntag deren 15‘000 ge-<br />

43<br />

Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet


Foto Hansjörg Bürgi Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet Foto Lukas Rösler<br />

«Mathys Air Lines» präsentierte in Kestenholz die <strong>DC</strong>-3 HB-ISC und die Bee<strong>ch</strong> 18 N21FS in einer<br />

atemberaubenden Show. Zudem flog die <strong>DC</strong>-3 au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> in Formation mit der Ju-52.<br />

AAA-Präsident Chrisitan Nicca führte die EPR 301 Roesgen vor. 1940 startete das von E.P.<br />

Roesgen und Jean Augsburger entwickelte Unikat zum Erstflug. Ab 1947 stand der Doppeldecker<br />

in La Chaux de Fonds, bis er von der Gruppe Veterano im Birrfeld übernommen wurde. Der früher<br />

verwendete Salmson Sternmotor wurde 1967 dur<strong>ch</strong> einen Continental Boxermotor ersetzt.<br />

Auf dem Bücker-Festplatz konnten die Besu<strong>ch</strong>er mit den Piloten spre<strong>ch</strong>en und deren attraktive<br />

Doppeldecker aus nä<strong>ch</strong>ster Nähe bestaunen. Im Vordergrund Ueli Wengers A-15.<br />

44 Oktober 2009<br />

zählt. Und das notabene bei einer «Propeller-<br />

Airshow» mit dem Tiger-Hunter und den L-39<br />

von Breitling als einzige Jets. Von Freitag bis<br />

Sonntag wurden ohne Display-Flüge (wie Super<br />

Constellation oder Breitling Jet Team) total<br />

606 Flugbewegungen registriert, von rund 160<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Flugzeugen. Landen durften nur<br />

Flugzeuge mit Jahrgang 1964 und älter, wobei<br />

der Jahrgang des Prototyps zählte und ni<strong>ch</strong>t<br />

das Baujahr des einzelnen Oldtimers.<br />

Wie der Medienverantwortli<strong>ch</strong>e Patrick<br />

Ler<strong>ch</strong> festhält, ist das OK überwältigt von den<br />

unzähligen positiven Rückmeldungen: «Auf<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Wegen haben wir ein positives<br />

E<strong>ch</strong>o erfahren. Ganz toll ist au<strong>ch</strong>, dass wir von<br />

vielen Hobby-Fotografen und -Filmern gratis<br />

und spontan Bild- und Filmmaterial erhalten haben»,<br />

erwähnt Patrick Ler<strong>ch</strong>. <strong>Die</strong> Bilder und Filme<br />

können auf der Website bestaunt werden.<br />

Das OK ist au<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong>, dass der ganze<br />

Anlass problemlos und ohne Zwis<strong>ch</strong>enfälle<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden konnte. Ziel war es au<strong>ch</strong>,<br />

den Besu<strong>ch</strong>ern Diskussionen mit den Piloten<br />

zu ermögli<strong>ch</strong>en. Au<strong>ch</strong> dies sei gelungen und<br />

mehrfa<strong>ch</strong> positiv erwähnt worden, meint Patrick<br />

Ler<strong>ch</strong> und fährt fort: «Somit passt unser<br />

Plakatsujet au<strong>ch</strong> rückblickend: Der Pilot ist im<br />

Vorder- und das Flugzeug im Hintergrund.»<br />

Wiederauflage ist ungewiss<br />

Für die Oldtimerflugtage Kestenholz standen<br />

rund 300 Helfer im Einsatz. Sie rekrutierten<br />

si<strong>ch</strong> aus Vereinen aus Kestenholz und der<br />

Umgebung. Ganz zentral sei au<strong>ch</strong> der Bekanntenkreis<br />

um den OK-Präsidenten Paul Zeltner<br />

gewesen, wel<strong>ch</strong>er eine Art «Stammpersonal»<br />

bildete und mit dem der ganze Helfereinsatz<br />

aufgebaut und koordiniert werden konnte, erwähnt<br />

Patrick Ler<strong>ch</strong>.<br />

<strong>Die</strong> erste «Wiederbelebung» des Zweit-<br />

Weltkrieg-Militärflugfeldes Kestenholz fand<br />

2002 statt. Sieben Jahre später folgte nun der<br />

zweite Grossanlass auf der ideal gelegenen<br />

Flä<strong>ch</strong>e. <strong>Die</strong>s bedingte aber eine jahrelange<br />

Vorbereitung unter Einbezug der Landbesitzer,<br />

damit die Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en so geplant wurden,<br />

dass 2009 eben eine 850 Meter lange<br />

Graspiste zur Verfügung stand. Aus diesen<br />

Gründen ist gemäss Patrick Ler<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ungewiss,<br />

ob überhaupt je wieder einmal ein Flugtag<br />

in Kestenholz stattfinden kann: «Das hängt<br />

von vielen Faktoren ab. Ni<strong>ch</strong>t zuletzt au<strong>ch</strong> von<br />

der Zusammenarbeit mit den Landeigentümern<br />

und -bewirts<strong>ch</strong>aftern.»<br />

75 Jahre Bücker gebührend gefeiert<br />

Während den Oldtimerflugtagen fand au<strong>ch</strong><br />

das 3. Bücker-Treffen zum Jubiläum «75 Jahre<br />

Bücker Jungmann» statt. <strong>Die</strong> Bücker-Piloten


Aus der Si<strong>ch</strong>t von Christian Nicca, Präsident der AAA of Switzerland<br />

war das Mitgliederfest «Mifas» 2009 in Kestenholz ein<br />

wunderbarer Anlass. Dank der perfekten Organisation der «Fun-<br />

Flyers Gäu» werde der Event lange in bester Erinnerung bleiben,<br />

fügt er bei. Der AAA-Vorstand sei froh, dass das Mifas mit den<br />

Oldtimerflugtagen kombiniert werden durfte. «Es hätte si<strong>ch</strong>er keinen<br />

besseren Event gegeben, der so viele Mitglieder angezogen<br />

hätte», meint Christian Nicca.<br />

Als Partnerleistung konnte die AAA das OK mit einem Betrag an<br />

die S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>twettergarantie unterstützen. Anstelle des traditionellen<br />

Na<strong>ch</strong>tessens nur für Mitglieder, hat die AAA jedem Crewmitglied<br />

einen Essensguts<strong>ch</strong>ein finanziert, so dass ni<strong>ch</strong>t nur die<br />

Piloten einen Guts<strong>ch</strong>ein erhalten haben. Zudem freute si<strong>ch</strong> die<br />

AAA über die Besu<strong>ch</strong>er in ihrem Zelt, das rege als Treffpunkt genutzt<br />

wurde, wo aber au<strong>ch</strong> das eine oder andere AAA-Souvenir<br />

gekauft wurde.<br />

Begeistert war Christian Nicca vom Static Display, insbesondere<br />

dem Zelt, in dem neben dem Wright-Flyer au<strong>ch</strong> der Bleriot<br />

von Hans Furrer und das Nieuport-Projekt (siehe <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong><br />

SkyClub<br />

Da die Ju-52 HB-HOT am Sonntagvormittag an einem Motor einen Öldruckverlust erlitt, wurde sie dur<strong>ch</strong> die erst wenige Tage zuvor fertig geklebte<br />

neue «Falken-Bier»-Ju-52 HB-HOP ausgetaus<strong>ch</strong>t. Ju-Air führte in Kestenholz nonstop Rundflüge dur<strong>ch</strong>.<br />

durften ihre Flugzeuge auf einem speziellen<br />

Bücker-Parkplatz abstellen, wo sie vom Publikum<br />

aus nä<strong>ch</strong>ster Nähe bestaunt werden<br />

konnten. Insgesamt wurden in Kestenholz über<br />

30 Bücker-Doppeldecker gezählt. Bücker-Piloten<br />

reisten au<strong>ch</strong> ohne ihre Doppeldecker aus<br />

Deuts<strong>ch</strong>land, Österrei<strong>ch</strong> und den USA an. Aus<br />

Amerika waren ni<strong>ch</strong>t weniger als a<strong>ch</strong>t Bücker-<br />

Besitzer anwesend, darunter au<strong>ch</strong> ein U-2-<br />

Pilot der US Air Force.<br />

Am Samstagabend fand ein kurzer Jubiläumsakt<br />

«75 Jahre Bücker Jungmann» statt.<br />

Dabei wurden alle Bücker-Piloten auf die Bühne<br />

gebeten und mit einem speziell bedruckten<br />

Bier-Humpen bes<strong>ch</strong>enkt. Alle Piloten (ni<strong>ch</strong>t nur<br />

diejenigen von Bückern) erhielten ein T-Shirt<br />

und einen Aufnäh-Sticker.<br />

www.oldtimerflugtagekestenholz.<strong>ch</strong><br />

Wie 1940: <strong>Die</strong> Morane D-3801 mit Daniel Koblet am Steuer rollt zum Start. Während des Aktivdienstes<br />

waren in Kestenholz Moranes stationiert. Unter Obstbäumen versteckt, waren sie für<br />

feindli<strong>ch</strong>e Flieger aus der Luft ni<strong>ch</strong>t zu erkennen und konnten sofort starten.<br />

07/09) ausgestellt war. «Damit wurde der Anfang der Fliegerei<br />

au<strong>ch</strong> für Laien greifbar, und man staunte, wie es innert nur 100<br />

Jahren zur heute so selbstverständli<strong>ch</strong>en Fliegerei gekommen<br />

ist», meint Christian Nicca.<br />

Hö<strong>ch</strong>stes Lob seitens der AAA gilt allen Helfern, dem OK und allen<br />

voran dem OK-Präsidenten Paul Zeltner. Er hat seine ganze Familie<br />

in den Wo<strong>ch</strong>en vor dem Flugwo<strong>ch</strong>enende voll eingespannt,<br />

und es halfen alle tatkräftig mit. Christian Nicca: «Es ist mir ni<strong>ch</strong>t<br />

entgangen, wie Familie Zeltner von früh bis spät an allen Ecken<br />

‚krampfte‘, und selbst am Samstag na<strong>ch</strong> der Feier morgens um<br />

01.30 Uhr no<strong>ch</strong> beim Aufräumen zupackte.»<br />

Insgesamt ist Christian Nicca der Meinung, dass das OK einen<br />

fantastis<strong>ch</strong>en Event organisiert, und aus der Bevölkerung die<br />

notwendige Unterstützung erfahren hat. Er ergänzt: «I<strong>ch</strong> glaube,<br />

i<strong>ch</strong> gebe hier die Meinung aller Besu<strong>ch</strong>er wider, wenn an dieser<br />

Stelle ein ganz grosses Dankes<strong>ch</strong>ön an die gesamte Organisation<br />

und alle Helfer ausgespro<strong>ch</strong>en wird – Bravo Kestenholz, Bravo<br />

Gäu! I<strong>ch</strong> glaube, es war der beste Oldtimer-Event, ni<strong>ch</strong>t nur im<br />

2009.» www.a-a-a.<strong>ch</strong><br />

AAA Antique Airplane Association of Switzerland mit «Mifas» sehr zufrieden<br />

45<br />

Foto Franz Knu<strong>ch</strong>el Foto Eugen Bürgler


Foto Marcel Siegenthaler<br />

Foto Marcel Siegenthaler<br />

Dittinger Flugtage zogen 20’000 Zus<strong>ch</strong>auer in ihren Bann<br />

Rocketman lockte Volk an<br />

Erstmals in Dittingen flog das rumänis<strong>ch</strong>e Team «Iacarii Acrobati» mit zwei Yak-52TW. Sie sind für enge Formationen und viel Rau<strong>ch</strong> bekannt.<br />

Wiederum bei besten Wetterbedingungen fanden am 29./30. August die 28. Dittinger<br />

Flugtage statt. Über 20’000 Zus<strong>ch</strong>auer waren begeistert. Der Rocketman<br />

aus den USA erwies si<strong>ch</strong> als die Attraktion am Sonntag.<br />

Report von Hansjörg Bürgi<br />

<strong>Die</strong> Segelfluggruppe Dittingen führt als einzige<br />

Organisation in der S<strong>ch</strong>weiz im Zweijahres-<br />

Rhythmus eine Airshow dur<strong>ch</strong>. Obwohl das<br />

Organisationskomitee immer wieder mit neuen<br />

Kräften aufgefris<strong>ch</strong>t wird, zeigt si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong>, dass<br />

in Dittingen das Airshow-Know-how gross ist,<br />

und man auf Erfahrungen aufbauen kann. Das<br />

war au<strong>ch</strong> 2009 ni<strong>ch</strong>t anders.<br />

46 Oktober 2009<br />

Organisatoren sind zufrieden<br />

Das relativ kleine Zus<strong>ch</strong>auergelände in Dittingen<br />

stösst jeweils am publikumstärkeren<br />

Samstag an seine Grenzen, wenn mehr als<br />

12’000 Personen auf dem Platz sind. Deshalb<br />

versu<strong>ch</strong>en die Dittinger immer, au<strong>ch</strong> am<br />

Sonntag einen Publikumsmagneten anzubieten,<br />

au<strong>ch</strong> weil die Patrouille Suisse jeweils nur<br />

samstags fliegt. Mit dem Rocketman aus den<br />

Der Bücker Jungmann HB-UVS zog den deuts<strong>ch</strong>en Nostalgiesegler Habi<strong>ch</strong>t D-1901 in die Lüfte.<br />

Der Rocketman flog nur 30 Sekunden.<br />

USA ist dies heuer gelungen. Wie Medien<strong>ch</strong>ef<br />

Urs Winkelmann erwähnt, sind dank des<br />

Rocketman erstmals am Sonntag mehr Besu<strong>ch</strong>er<br />

als in früheren Jahren gezählt worden:<br />

«Normalerweise kamen drei Viertel am<br />

Samstag und ein Viertel am Sonntag. Heuer<br />

verzei<strong>ch</strong>neten wir 12’000 am Samstag und<br />

8000 Personen am Sonntag.» Mit dem Total<br />

Foto Christian Bre<strong>ch</strong>bühl


von 20’000 Zus<strong>ch</strong>auern ist die Segelfluggruppe<br />

Dittingen sehr zufrieden.<br />

Kurz, laut und amerikanis<strong>ch</strong><br />

Der Rocketman heisst Dan S<strong>ch</strong>lund, ist Amerikaner,<br />

und gehört in den USA zum festen<br />

Programm von vielen Sport-Veranstaltungen.<br />

<strong>Die</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Rakete errei<strong>ch</strong>te mit James<br />

Bond 1984 Weltberühmtheit, der Traum vom<br />

eigenständigen Fliegen s<strong>ch</strong>ien verwirkli<strong>ch</strong>t.<br />

Dan S<strong>ch</strong>lund hat den Raketen-Rucksack mittlerweile<br />

in über 35 Ländern vorgeführt. Dank<br />

des Rocketman ers<strong>ch</strong>ien am Freitag vor den<br />

Flugtagen au<strong>ch</strong> ein mehrminütiger Beri<strong>ch</strong>t im<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Fernsehen, was gute Werbung für<br />

den Auftritt am Sonntag war.<br />

Der Rocketman s<strong>ch</strong>nallt si<strong>ch</strong> sein Antriebssystem<br />

auf den Rücken und zieht eine typis<strong>ch</strong>e<br />

amerikanis<strong>ch</strong>e Show vor dem Publikum ab.<br />

Das System besteht aus zwei Druckflas<strong>ch</strong>en,<br />

einer Steuerung und einer Anzahl Düsen. Als<br />

ni<strong>ch</strong>t ganz günstiger Treibstoff kommt Wasserstoffperoxid<br />

zum Einsatz. <strong>Die</strong>ser tritt, si<strong>ch</strong><br />

mit der Umgebungsluft mis<strong>ch</strong>end, unter grossem<br />

Druck und ohrenbetäubendem Lärm aus.<br />

Kurzzeitig errei<strong>ch</strong>t der Rocketman so eine Leistung<br />

von 800 PS. Er kann gut 20 Meter ho<strong>ch</strong><br />

steigen, muss aber na<strong>ch</strong> 30 Sekunden wieder<br />

landen, weil der Treibstoff zur Neige geht. In<br />

Dittingen war dies ni<strong>ch</strong>t anders, das Spektakel<br />

war kurz, laut und e<strong>ch</strong>t amerikanis<strong>ch</strong>.<br />

Weitere Dittinger Premieren<br />

Eigentli<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> die Organisatoren<br />

wieder eine belgis<strong>ch</strong>e F-16, so wie 2005. Do<strong>ch</strong><br />

die belgis<strong>ch</strong>e Luftwaffe winkte ab, flog aber als<br />

Ersatz zwei Agusta 109 auf den einzigartigen<br />

Flugplatz im Baselbieter Jura. Einer bot eine<br />

anspre<strong>ch</strong>ende Demo, wel<strong>ch</strong>e aber ni<strong>ch</strong>t mit<br />

jener des Super Pumas der <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe<br />

mithalten konnte. <strong>Die</strong>ser präsentierte<br />

si<strong>ch</strong> übrigens an beiden Tagen. Eine weitere<br />

Premiere stellten die Fernspäher der Luftwaffe<br />

dar, die mit ihren Falls<strong>ch</strong>irmen aus einem<br />

PC-6 sprangen und mit diesem am Abend<br />

dann wieder heimflogen.<br />

Ho<strong>ch</strong>stehenden Kunstflug zeigte das italienis<strong>ch</strong>e<br />

Pioneer Team mit seinen vier Pioneer<br />

330 Acro, einem Ecolight, der von einem<br />

100 PS starken Rotax-Motor angetrieben wird.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong> war, wie sauber die untermotorisierten<br />

Kleinflugzeuge die ganze Palette des<br />

Kunstfluges präsentierten. Mit Flares und italienis<strong>ch</strong>farbigem<br />

Rau<strong>ch</strong> bietet das Pioneer Team<br />

eine äusserst attraktive und sehr leise Show.<br />

Für mehr (Kolbenmotor-)Sound sorgte das<br />

rumänis<strong>ch</strong>e Kunstflugteam «Iacarii Acrobati»<br />

mit seinen beiden Yak-52TW, der Heckradausführung<br />

der Yak-52. Geflogen von ehe-<br />

Au<strong>ch</strong> mit Flares wusste das italienis<strong>ch</strong>e Pioneer Team zu begeistern.<br />

maligen rumänis<strong>ch</strong>en Kunstflugweltmeistern,<br />

überzeugten die beiden Yaks dur<strong>ch</strong> sehr enge<br />

Formationen und äusserste Präzision. Sie waren<br />

ebenfalls zum ersten Mal in Dittingen.<br />

Ganze Palette der Aviatik<br />

<strong>Die</strong> Dittinger Segelflieger sind jeweils au<strong>ch</strong> darauf<br />

beda<strong>ch</strong>t, dass der Segelflug im Programm<br />

einen hohen Stellenwert erhält: So konnten<br />

Oldtimer-Segler wie der Zögling, Segelkunstflug<br />

und -Formationsflug bestaunt werden. Für<br />

Rundflüge kamen die bewährte Antonov 2 von<br />

SkyShow<br />

Eine Dittinger Premiere bildeten die beiden Agusta A109 der belgis<strong>ch</strong>en Luftwaffe.<br />

<strong>Die</strong> Fernspäher der Luftwaffe landeten auf der Piste direkt vor dem applaudierenden Publikum.<br />

Donau Air Service, ein Turbo Porter von Swissboogie<br />

sowie je ein Jet Ranger von Helitrans<br />

und Skymedia zum Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> Grumman Avenger mit Laurent Calame,<br />

die Morane mit Daniel Koblet und die Edge<br />

540 mit Vito Wyprä<strong>ch</strong>tiger stellten weitere<br />

Höhepunkte dar. Am Sonntagmittag flog das<br />

Breitling Jet Team, die Patrouille Suisse sehr<br />

attraktiv am Samstagabend. Den Abs<strong>ch</strong>luss<br />

am Sonntag bildeten die Royal Jordanian<br />

Falcons. Wie Urs Winkelmann erwähnte, darf<br />

au<strong>ch</strong> in zwei Jahren wieder mit einer Airshow<br />

in Dittingen gere<strong>ch</strong>net werden.<br />

47<br />

Foto Hansjörg Bürgi Foto Bernhard Baur<br />

Foto Marcel Siegenthaler


Foto Peter Gerber<br />

Air Sarina operiert die ehemalige Challenger 300 LN-AIR als HB-JTB. Sunny Air betreibt ab Sion die bunte Piaggio P.180 Avanti HB-LUS.<br />

Foto Anton Landolt Foto Nick Däpp<br />

August 2009: <strong>Die</strong> erste Phenom 100 und das erste Trike<br />

Zusammengestellt von Peter Gerber<br />

HB<br />

Farnair Switzerland hat ihre Flotte mit der<br />

ATR 72-201 HB-AFS (siehe Seite 12) ergänzt<br />

und Swiss mit dem vierten Airbus A340-300,<br />

dem HB-JHD. <strong>Die</strong> Air Sarina GmbH erwarb<br />

die Challenger 300 LN-AIR und registrierte<br />

sie als HB-JTB. <strong>Die</strong> Your Jet AG operiert<br />

neu den Hawker 800XP HB-VOT. <strong>Die</strong>ser flog<br />

zuvor bei Execujet Scandinavia als OY-OAA.<br />

Der Phenom Club betreibt für Jet Partner die<br />

erste <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Embraer EMB-500 Phenom<br />

100 HB-VWQ (siehe Seite 13). Aus Frankrei<strong>ch</strong><br />

erwarb AAA-Mitglied Lukas S<strong>ch</strong>atzmann die<br />

Max Holste MH 1521 C1 Broussard F-GGCN<br />

und trug sie als HB-RSL ein (siehe Seite 11).<br />

Mit dem in Sion stationierten HB-ZKW ist ein weiterer Robinson R44<br />

Raven II in der S<strong>ch</strong>weiz eingetragen worden.<br />

<strong>Die</strong> Swiss Microlight Flyers führen in Mollis mit dem neu registrierten<br />

Trike HB-STA einen Feldversu<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>.<br />

48 Oktober 2009<br />

<strong>Die</strong> Bodanair AG erwarb die Cherokee Lance<br />

HB-PRE. <strong>Die</strong> Karen SA erweiterte ihre Heli-<br />

Flotte um den Agusta A109A I-MSTR, der als<br />

HB-ZJY registriert wurde. <strong>Die</strong> Robert Fu<strong>ch</strong>s<br />

AG hat den fabrikneuen MD500E N4038S<br />

erworben und als HB-ZKD in <strong>Die</strong>nst gestellt.<br />

Heinz Immobilier Sàrl kaufte den werksneuen<br />

Robinson R44 Raven II HB-ZKW.<br />

Vor Jahren verbot der Bundesrat in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz das Fliegen mit Ultralei<strong>ch</strong>tflugzeugen<br />

mit einer Flügel-Flä<strong>ch</strong>enbelastung unter<br />

20kg/m 2 . Zwis<strong>ch</strong>enzeitli<strong>ch</strong> wurden diese Fluggeräte<br />

weiterentwickelt und weisen heute oft<br />

deutli<strong>ch</strong> höhere Flä<strong>ch</strong>enbelastungen auf, wie<br />

beispielsweise au<strong>ch</strong> das Trike (Flä<strong>ch</strong>enbelastung<br />

30 kg/m 2 ). Zum Abklären, ob si<strong>ch</strong> Trikes<br />

heute in den <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftraum integrieren<br />

lassen und umweltverträgli<strong>ch</strong> zu betreiben sind,<br />

führen Anton Landolt und Hans Frits<strong>ch</strong>e für<br />

die Swiss Microlight Flyers (SMF) auf dem<br />

Flugplatz Mollis einen Feldversu<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>. Dafür<br />

wurde das Trike HB-STA eingetragen.<br />

Zimex Aviation liess ihre Cessna 208B<br />

Caravan HB-CZE, den PC-6/B2-H4 HB-FLB<br />

und den Twin Otter HB-LUG aus dem <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong><br />

Register lös<strong>ch</strong>en. Laurent Wiese und<br />

Olivier John trennten si<strong>ch</strong> von ihrer Wassmer<br />

WA-40 HB-<strong>DC</strong>A (siehe <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> 08/09).<br />

Der Aéro Club de Genève verkaufte den<br />

Bravo HB-HET ins Ausland und die Sonnig<br />

SA tat dasselbe mit ihrem Gulfstream GV-SP<br />

HB-JGX. Na<strong>ch</strong>dem Jet-Link im letzten Monat<br />

den Falcon 7X HB-JLK übernommen hatte,<br />

trennte sie si<strong>ch</strong> vom Falcon 900EX HB-JSW.<br />

<strong>Die</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftwaffe verkaufte ihren<br />

Dauphin II T-771, wieder zivil als HB-XPE registriert,<br />

na<strong>ch</strong> Italien. Skymedia AG lös<strong>ch</strong>te<br />

den Jet Ranger HB-XYW und die Bohag veräusserte<br />

ihr Ecureuil B3 HB-ZEL an die Nordlandsfly<br />

AS na<strong>ch</strong> Norwegen.<br />

Der Aéro-Club des Montagnes Neu<strong>ch</strong>âteloises erwarb die Ar<strong>ch</strong>er III<br />

N28LL und betreibt sie nun als HB-PRI ab les Eplatures.<br />

Am 3. August startete der fris<strong>ch</strong> als LN-OYB registrierte ehemalige Ecureuil<br />

B3 HB-ZEL der Bohag zum Ferry-Flug na<strong>ch</strong> Norwegen.<br />

Foto Nick Däpp<br />

Foto Claude-Alain Fauser<br />

Foto Peter Gerber


Neueintragungen (Registration / Typ / Werk-Nr. / Baujahr / Besitzer, Halter / Hauptstandort / Datum)<br />

SkyReg<br />

HB-AFS ATR 72-201 198 1990 Farnair Switzerland AG, Basel Basel 06.08.<br />

HB-FSJ (10) Pilatus PC-12/47E 1161 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 21.08.<br />

HB-FSL (10) Pilatus PC-12/47E 1165 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 10.08.<br />

HB-FSM (10) Pilatus PC-12/47E 1168 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 10.08.<br />

HB-FSN (10) Pilatus PC-12/47E 1166 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 21.08.<br />

HB-FSO (10) Pilatus PC-12/47E 1160 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 21.08.<br />

HB-FSP (10) Pilatus PC-12/47E 1164 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 21.08.<br />

HB-JHD Airbus A330-343 1026 2009 Swiss International Air Lines Ltd., Basel Züri<strong>ch</strong> 26.08.<br />

HB-JTB BD-100-1A10 Challenger 300 20141 2006 HB Bravo AG, Gstaad / Air Sarina GmbH, Saanen Saanen 11.08.<br />

HB-LUS Piaggio P.180 Avanti 1196 2009 Sunny Air AG, Luzern Sion 19.08.<br />

HB-PRE Piper PA-32R-300 Cherokee Lance 32R-7780071 1976 Swiss Aviation Services AG, Cham / Bodanair AG, Kreuzlingen offen 18.08.<br />

HB-PRI Piper PA-28-181 Ar<strong>ch</strong>er III 2843385 2000 Aéro-Club des Montagnes Neu<strong>ch</strong>âteloises, La Chaux-de-Fonds Les Eplatures 19.08.<br />

HB-RSL Max Holste MH 1521 C1 Broussard 6 1956 Lukas S<strong>ch</strong>atzmann, Fulenba<strong>ch</strong> Langenthal 19.08.<br />

HB-STA Ultralei<strong>ch</strong>tflug S<strong>ch</strong>midtler Enduro (Trike) 03-034 2009 Anton Landolt, Haslen GL Mollis 14.08.<br />

HB-VOT Hawker 800XP 258645 2003 Raiffeisen-Leasing Aircraft Finance GmbH / Your Jet AG, Züri<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> 17.08.<br />

HB-VWQ EMB-500 Phenom 100 50000050 2009 Jet Partner 1 SA, Sion / Phenom Club, Sion Sion 28.08.<br />

HB-ZJY Agusta A109A 7227 1982 Karen SA, Gordola Lodrino 27.08.<br />

HB-ZKD MD 500E (369E) 590E 2009 Robert Fu<strong>ch</strong>s AG, S<strong>ch</strong>indellegi S<strong>ch</strong>indellegi 21.08.<br />

HB-ZKW Robinson R44 Raven II 12809 2009 Heinz Immobilier Sàrl, Verbier Sion 10.08.<br />

HB-2451 AVO 68-R 115 10 2009 Groupe de vol à voile de Neu<strong>ch</strong>âtel, Colombier NE Neu<strong>ch</strong>âtel 13.08.<br />

HB-3433 DG-100G 95G12 1977 Joseph Fallegger, Alpna<strong>ch</strong>stad S<strong>ch</strong>änis 26.08.<br />

Handänderungen<br />

HB-CTL Cessna 182L 18258953 1968 Swiss Aviation Services AG, Cham / Bodanair AG, Kreuzlingen Ausland 05.08.<br />

HB-JGG Falcon 2000EX 188 2009 MSC Aviation SA, Genève / Dasnair SA, Genève Genève 12.08.<br />

HB-QHM M-130 130/35 2002 Ballongruppe Emmental, Rüdtligen Eriswil 24.08.<br />

HB-UAF Praga E114M 119 1947 André Moser, Süderen Thun 20.08.<br />

HB-UUS Bücker Bü 131 APM Jungmann 079 1939 Rolf Bläsi, Nennigkofen Raron 03.08.<br />

HB-YFY Long Ez 1279 1994 Emmanuel S<strong>ch</strong>aub, Vésenaz Genève 25.08.<br />

HB-YJE HB-207 Alfa 207016 2001 Hansjörg Müller, Abtwil SG Mollis 13.08.<br />

HB-ZDB Robinson R22 Beta 3068 2000 Bonsai Helikopter AG, Hergiswil NW Altenrhein 31.08.<br />

HB-ZEK AS350B3 Ecureuil 3674 2003 Europavia (Suisse) SA / BOHAG Berner Oberländer Helikopter AG Gsteigwiler 12.08.<br />

HB-ZJK Robinson R44 Raven II 12182 2008 MR Flugbetriebs AG, Stansstad / Mountain Flyers 80 Ltd., Belp Sitterdorf 25.08.<br />

HB-1015 Standard Cirrus 113 1971 Pierre Bonvin, Sion Mollis 10.08.<br />

HB-1916 LS1-F 331 1976 Denise Reimann, Triesen / Rahel Burkhard, Uzna<strong>ch</strong> Birrfeld 18.08.<br />

HB-2346 DG-800 B 8-177B101 1999 Stephan Bürgin, Rheinau Winterthur 12.08.<br />

HB-2347 DG-800 B 8-182B106 2000 Bernard Tissot, Morges Montri<strong>ch</strong>er 04.08.<br />

Lös<strong>ch</strong>ungen<br />

HB-BEQ Colt 210A 2635 1994 Sky Event SA, Château-d’Oex Château-d’Oex 28.08.<br />

HB-BPA Colt 90A 1442 1989 Fujifilm (Switzerland) AG / Fuji Balloon Team Club, <strong>Die</strong>lsdorf Gossau ZH 28.08.<br />

HB-CZE Cessna 208B Caravan 1203 2006 Zimex Business Aviation AG, Zug / Zimex Aviation Ltd., Glattbrugg Ausland 05.08.<br />

HB-<strong>DC</strong>A Wassmer WA 40 45 1962 Laurent Wiese, Olivier John, Genève Genève 11.08.<br />

HB-DFR Mooney M20K 25-0027 1979 Sandor Petoecz, Züri<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> 06.08.<br />

HB-FLB Pilatus PC-6/B2-H4 906 1994 Zimex Business Aviation AG, Zug / Zimex Aviation Ltd., Glattbrugg Ausland 20.08.<br />

HB-FRY (9) Pilatus PC-12/47E 1070 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 17.08.<br />

HB-FRZ (10) Pilatus PC-12/47E 1163 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 12.08.<br />

HB-FSA (10) Pilatus PC-12/47E 1169 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 12.08.<br />

HB-FSB (10) Pilatus PC-12/47E 1150 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 20.08.<br />

HB-FSD (10) Pilatus PC-12/47E 1153 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 24.08.<br />

HB-FSE (10) Pilatus PC-12/47E 1156 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 20.08.<br />

HB-FSG (10) Pilatus PC-12/47E 1157 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buo<strong>ch</strong>s 26.08.<br />

HB-HET FFA AS202/15/16M Bravo 014 1974 Aéro Club de Genève Groupe «vol à moteur», Meyrin Genève 25.08.<br />

HB-JGX Gulfstream GV-SP 5172 2008 Antrim International Corp. / Sonnig AG, Genève Genève 04.08.<br />

HB-JSW Falcon 900EX 601 2005 Aviaticon Establishment, Triesen FL / Jet-Link AG, Opfikon Züri<strong>ch</strong> 27.08.<br />

HB-LUG DHC-6 Series 300 Twin Otter 659 1979 Zimex Business Aviation AG, Zug / Zimex Aviation Ltd., Glattbrugg Züri<strong>ch</strong> 12.08.<br />

HB-QDP Cam A-120 4114 1997 Heinri<strong>ch</strong> Pfleiderer, Bubikon / Ballongruppe Zugersee, Bu<strong>ch</strong>rain Bubikon 05.08.<br />

HB-QFT Cam O-160 4685 1999 P1 AG / Ballongruppe Zugersee, Bu<strong>ch</strong>rain Nürensdorf 31.08.<br />

HB-VNY Cessna 560XLS Citation Excel 5576 2005 Finejet AG, Baar / JetClub Ltd., Züri<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> 21.08.<br />

HB-XPE SA365N Dauphin II 6146 1985 Armasuisse FB612, Bern / Swiss Air Force, Dübendorf Bern-Belp 10.08.<br />

HB-XYW Bell 206B Jet Ranger 4180 1991 Business Helicopter Services Ltd., Gossau SG / Skymedia AG, Züri<strong>ch</strong> Bern-Belp 05.08.<br />

HB-YBX Brändli BX-2 Cherry 001 1982 Max Brändli, Safnern / Cerry, Aegerten Gren<strong>ch</strong>en 06.08.<br />

HB-ZEL AS350B3 Ecureuil 3673 2003 BOHAG Berner Oberländer Helikopter AG, Gsteigwiler Gsteigwiler 03.08.<br />

HB-1319 Pilatus B4-PC11AF 247 1976 <strong>Die</strong>tmar Poll, Ursy Bern-Belp 17.08.<br />

HB-1468 DG-100 ELAN E-13 1979 Ernst Friedri<strong>ch</strong>, Oberhofen / Moritz S<strong>ch</strong>weitzer, Herbligen Thun 18.08.<br />

HB-1668 LS4 4324 1982 Segelfluggruppe Oberaargau, Bleienba<strong>ch</strong> Langenthal 06.08.<br />

HB-1892 LS4 4621 1987 Segelfluggruppe Oberaargau, Bleienba<strong>ch</strong> Langenthal 06.08.<br />

49


SkyView<br />

50 Oktober 2009<br />

Glets<strong>ch</strong>erflug<br />

<strong>Die</strong> Gebirgsfliegerei hat in der S<strong>ch</strong>weiz Tradition.<br />

<strong>Die</strong> hohe S<strong>ch</strong>ule des Fliegens in einer<br />

packenden, jedo<strong>ch</strong> heimtückis<strong>ch</strong>en Umgebung,<br />

verlangt ein konsequentes Training.<br />

Voraussetzung für die Ausbildung zum Glets<strong>ch</strong>erpiloten<br />

sind 200 Motorflugstunden. Zur<br />

Erlangung der Lizenz sind 250 Landungen<br />

auf mindestens zehn vers<strong>ch</strong>iedenen Glets<strong>ch</strong>er-<br />

oder Ho<strong>ch</strong>gebirgslandeplätzen mit einem zertifizierten Fluglehrer<br />

erforderli<strong>ch</strong>. <strong>Die</strong> Kosten für die Ausbildung kommen auf 8000 bis 10‘000<br />

Franken zu stehen. Wer die Lizenz erwirbt, verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zur Bereits<strong>ch</strong>aft<br />

für Rettungsflüge. Gemäss BAZL verfügen heute 294 Motorflug-<br />

und 702 Helikopterpiloten über eine Bere<strong>ch</strong>tigung für Gebirgslandungen.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Piloten, die den Gebirgsflug regelmässig betreiben, liegt bei<br />

den Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen unter 100.<br />

<strong>Die</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Aviatikjournalisten (SAJ) haben zu ihrem 50-jährigen<br />

Bestehen das Fliegen im Gebirge zum Thema des Jubiläumsanlasses<br />

gewählt. Heinz Wyss, Glets<strong>ch</strong>erfluglehrer und Vorstandsmitglied der<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong>is<strong>ch</strong>en Glets<strong>ch</strong>erflugpilotenvereinigung (SGPV), verstand es<br />

treffli<strong>ch</strong>, den Teilnehmern den Reiz und die Herausforderungen des Glets<strong>ch</strong>erflugs<br />

im Vortragssaal nahe zu bringen – mit eindrückli<strong>ch</strong>en Bildern<br />

und S<strong>ch</strong>ilderungen aus der Praxis des Glets<strong>ch</strong>erflugs mit Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen.<br />

Für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Glets<strong>ch</strong>erlandung ist das Rekognoszieren<br />

des Landeplatzes auf Wind, Li<strong>ch</strong>t, S<strong>ch</strong>neebes<strong>ch</strong>affenheit und Spalten<br />

unerlässli<strong>ch</strong>. <strong>Die</strong> Spur muss auf eine besonnte Stelle gesetzt werden;<br />

beim Landen im S<strong>ch</strong>atten ist die Höhe über Grund kaum zu beurteilen.<br />

Zentral ist, mit den Skiern ni<strong>ch</strong>t nur gekonnt auf dem Firn aufzusetzen,<br />

sondern das Flugzeug in eine Position zu bringen, aus der si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

wieder starten lässt.<br />

Beste Jahreszeit für Glets<strong>ch</strong>erlandungen ist von Januar bis Mai. <strong>Die</strong><br />

Flugvorbereitung, speziell der Blick auf das Wetter, beginnt drei Tage vor<br />

dem Flug. Bei Landeplätzen in der Nähe von SAC-Hütten wird der Hüttenwart<br />

angefragt, ob er etwas brau<strong>ch</strong>t. Beim Rückflug ins Tal kommt<br />

der Abfall aus der Hütte mit. So leisten Glets<strong>ch</strong>erpiloten einen nützli<strong>ch</strong>en<br />

Beitrag zur Versorgung der Alpinisten. Dass si<strong>ch</strong> Skitourenfahrer und<br />

Bergsteiger dur<strong>ch</strong> Motorenlärm gestört fühlen können, versteht Heinz<br />

Wyss. Sehe er eine Seils<strong>ch</strong>aft in der Nähe, wei<strong>ch</strong>e er für das Landetraining<br />

entweder auf einen anderen Platz aus oder bes<strong>ch</strong>ränke si<strong>ch</strong> auf<br />

eine einzige Landung, um dann zu warten, bis die Seils<strong>ch</strong>aft genügend<br />

Distanz gewonnen hat.<br />

Knapp die Hälfte der Bewegungen auf den heute 42 bezei<strong>ch</strong>neten<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Gebirgslandeplätzen dient der Flugausbildung. Gewerbsmässige<br />

Flüge ma<strong>ch</strong>en rund einen Viertel der Bewegungen aus, wovon<br />

drei Viertel auf Heliskiing entfallen. Das Netz der Gebirgslandeplätze wird<br />

zurzeit überprüft mit dem Ziel, Konflikte zwis<strong>ch</strong>en fliegeris<strong>ch</strong>en Bedürfnissen<br />

und den Ansprü<strong>ch</strong>en von Natur- und Umwelts<strong>ch</strong>utz mögli<strong>ch</strong>st<br />

auszuräumen. Das als erstes erarbeitete SIL-Objektblatt für das südöstli<strong>ch</strong>e<br />

Wallis ist in der öffentli<strong>ch</strong>en Vernehmlassung auf hars<strong>ch</strong>e Kritik der<br />

Gemeinde Zermatt gegenüber dem BAZL gestossen.<br />

Esther Geiger<br />

Freie Aviatikjournalistin, Korrespondentin NZZ<br />

EVENTS<br />

NEXT<br />

2. 20. Jahre PC-7 TEAM in Thun<br />

www.pc7-team.<strong>ch</strong><br />

2. – 11. Freiburgermesse mit einer Sonderausstellung der<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrtindustrie<br />

www.foire-de-fribourg.<strong>ch</strong><br />

3. Foire du Valais in Martigny mit Patrouille Suisse<br />

www.patrouille-suisse.<strong>ch</strong><br />

5./6. Foire du Valais in Martigny mit PC-7 TEAM<br />

www.pc7-team.<strong>ch</strong><br />

EVENTSOktober<br />

6. – 8. Fliegerdemonstration Axalp, www.lw.admin.<strong>ch</strong><br />

7. Forum Haftung und Versi<strong>ch</strong>erung in der Luftfahrt<br />

des CFAC am Flughafen Züri<strong>ch</strong>, www.cfac.<strong>ch</strong><br />

7. – 9. Generalversammlung der European Regions<br />

Airlines Association (ERA) in Interlaken<br />

www.eraa.org<br />

30. Aviatik-Filmnight St.Gallen: «Fliegermuseen<br />

weltweit», E aerodoc@swissonline.<strong>ch</strong><br />

November<br />

21. <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Segelflugkonferenz im Verwaltungsgebäude<br />

des UVEK in Bern-Ittingen<br />

www.sfk2009.<strong>ch</strong><br />

Dezember<br />

18. Aviatik-Filmnight St.Gallen: «Happy Landings»<br />

E aerodoc@swissonline.<strong>ch</strong><br />

2010 – 100 Jahre <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrt<br />

März<br />

13./14. Heli-Event Gren<strong>ch</strong>en, www.airport-gren<strong>ch</strong>en.<strong>ch</strong><br />

Juli<br />

17./18. Royal International Air Tattoo Fairford<br />

mit Leserreise von <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong><br />

www.airtattoo.com<br />

24. Flugmeeting 100 Jahre <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Luftfahrt<br />

in Emmen, www.100jahreluftfahrt.<strong>ch</strong><br />

Airshow-Infos:<br />

www.deltaweb.co.uk/asgcal/ewoct.htm<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

SkyTe<strong>ch</strong>: <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Unterhaltsbetriebe im Fokus<br />

SkyForce: Rückblick auf die Axalp-Fliegerdemo<br />

2009<br />

<strong>Die</strong> nä<strong>ch</strong>ste Ausgabe ers<strong>ch</strong>eint am<br />

26. Oktober 2009.


BTV Leasing S<strong>ch</strong>weiz AG, Hauptstrasse 19, CH-9422 Staad, Telefon +41 (0) 71 858 10 74<br />

BTV Leasing_187x128mm.indd 1 11.5.2009 15:24:10 Uhr<br />

������������<br />

�������������������������<br />

������������������<br />

���������������������������<br />

������������������<br />

����������������<br />

���������<br />

���������������<br />

�������������������������������������������������<br />

Orville & Wilbur Wright<br />

�����������<br />

����������������<br />

�����������������<br />

����������������������<br />

�����������������������<br />

�����������������<br />

��������������<br />

DER Aviatik-Shop<br />

S<strong>ch</strong>affhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg<br />

www.bu<strong>ch</strong>airnet.com<br />

Tel: + 41 44 874 1 747 Fax: + 41 44 874 1 757 e-mail: jp@bu<strong>ch</strong>air.<strong>ch</strong><br />

Offen: Montag bis und mit Samstag: 9.15 – 18.00 Uhr. Besu<strong>ch</strong>en Sie uns!<br />

Haben Sie unseren diesjährigen Aktionsflyer s<strong>ch</strong>on erhalten?<br />

51


GRIPEN – ENTSCHEID FÜR<br />

DIE UNABHÄNGIGKEIT<br />

WIRKLICHE UNABHÄNGIGKEIT ensteht<br />

erst dur<strong>ch</strong> die ri<strong>ch</strong>tigen Partner.<br />

Partner, die si<strong>ch</strong> vertrauen und die bereit<br />

sind, im Interesse des gemeinsamen<br />

Erfolges alles zu teilen: Te<strong>ch</strong>nologie.<br />

Know-how. Erfahrungen. Beziehungen.<br />

Partner, die wissen, dass eine erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Zusammenarbeit auf Gegenseitigkeit<br />

beruht. Das ist die Philosophie von Saab.<br />

www.saabgroup.com<br />

Gripen ist darum viel mehr als ein<br />

Kampfj et der neuesten Generation und<br />

ein Produkt der Spitzente<strong>ch</strong>nologie.<br />

Es ist ein ganz neuer Weg zu denken und<br />

zu handeln, orientiert an Werten, wel<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>weden und die S<strong>ch</strong>weiz teilen.<br />

Wenn Sie mehr darüber wissen wollen,<br />

besu<strong>ch</strong>en Sie www.gripen.<strong>ch</strong><br />

NAME<br />

FUNKTION<br />

DOMÄNE<br />

GRIPEN<br />

MULTI-ROLLE KAMPFJET<br />

FLUGOPERATIONEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!