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Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch

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skyheli.<strong>ch</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 1, <strong>2011</strong><br />

CHF 12.–<br />

EUR 9.–<br />

■ Swiss Jet – Spezialisten für VVIP-Helikopter-Flüge<br />

■ Helifirmen unter dem Druck der EASA<br />

■ Grosses Interview mit «Capito»<br />

■ Bell 429 – Testflug am Matterhorn<br />

■ Die S<strong>ch</strong>weizer Heli-Operators auf einen Blick


Tollkühn.<br />

Oris Blue Eagles<br />

Limited Edition<br />

www.oris.<strong>ch</strong>


skyheli.<strong>ch</strong>, Nr. 1, <strong>Ausgabe</strong> <strong>2011</strong><br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber und Verlag<br />

Aviation Media AG<br />

Oberteufenerstrasse 58<br />

8428 Teufen-Züri<strong>ch</strong><br />

Telefon +41 (0)44 881 72 61<br />

Telefax +41 (0)44 881 72 63<br />

Email: info@skynews.<strong>ch</strong>, www.skyheli.<strong>ch</strong><br />

Redaktion<br />

Eugen Bürgler, Hansjörg Bürgi<br />

Druckvorstufe<br />

Team media GmbH, 6482 Gurtnellen<br />

5 Swiss Jet: Spezialisten für VVIP-Transporte<br />

9 Helikopter-S<strong>ch</strong>ulung bei Fu<strong>ch</strong>s Helikopter<br />

13 Zum ersten Mal am Steuerknüppel<br />

16 S<strong>ch</strong>werlast-Profis im Einsatz<br />

19 Regulationsdruck gefährdet bewährte Modelle<br />

23 Luftfrettung: gut investiertes Geld<br />

24 Alpinlift setzt auf das Lama<br />

26 Testpilot auf dem neuen Robinson R66<br />

28 Skymedia: fliegende Kamera weltweit im Einsatz<br />

31 Heli-Grosseinsatz im Katastrophenfall<br />

34 Bell 429: Bewährungsprobe am Matterhorn<br />

39 Interview: «Capito», Flugzeug- und Helipilot<br />

42 K-Max: S<strong>ch</strong>werarbeiter bei der Rotex<br />

45 Die High-te<strong>ch</strong>-Helis ohne Pilot von Swiss UAV<br />

46 Heli-Virus bei Airport Helicopter<br />

49 Bristol Sycamore mit bewegter Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

53 Heli-Bernina kämpft für tragbare Regulationen<br />

57 Spezielle Angebote der Heli-Bran<strong>ch</strong>e<br />

63 Die S<strong>ch</strong>weizer Heli-Operators auf einen Blick<br />

65 Top-Adressen der Helikopter-Bran<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>ätzte Leserinnen und Leser<br />

Layout/Bildbearbeitung<br />

Monika Imholz-Walker, Roger Indergand, Raini Si<strong>ch</strong>er<br />

Korrektorat<br />

Gerber’s Textservice, 3123 Belp<br />

Inserate<br />

Urs Grossmann, Züri<strong>ch</strong>see Werbe AG, 8712 Stäfa<br />

Telefon +41 (0)44 928 56 15<br />

Druck<br />

AVD Golda<strong>ch</strong>, 9403 Golda<strong>ch</strong><br />

Auflage<br />

8000 Exemplare, einmal pro Jahr<br />

Über 350 Helikopter fliegen in der S<strong>ch</strong>weiz, viele von ihnen werden<br />

gerne gesehen, weil sie im Notfall Hilfe bringen oder dank ihrer aussergewöhnli<strong>ch</strong>en<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften ein Transportproblem lösen. Andere<br />

gelten man<strong>ch</strong>erorts als Störfaktoren, weil sie s<strong>ch</strong>einbar zwecklos über<br />

einer Wiese s<strong>ch</strong>weben. Beim Lesen von «skyheli.<strong>ch</strong>» werden Sie aber<br />

feststellen, dass es ni<strong>ch</strong>t «gute» und «s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te» Helikopter gibt. Vielmehr<br />

wird deutli<strong>ch</strong>, dass die S<strong>ch</strong>weizer Helikopter-Bran<strong>ch</strong>e als Ganzes einen<br />

bedeutenden Teil der Infrastruktur darstellt und zwis<strong>ch</strong>en den Profi-Piloten<br />

und den Jungpiloten auf einem Rundflug ein direkter Zusammenhang besteht.<br />

Erfahrene Besatzungen und einsatzbereite Helikopter können ni<strong>ch</strong>t<br />

erst dann aus dem Hangar geholt werden, wenn sie dringend benötigt<br />

werden. Nur weil Helikopter jeden Tag Geld verdienen und Besatzungen<br />

mit vielfältigen Aufgaben Erfahrungen sammeln, verfügt die S<strong>ch</strong>weiz<br />

über eine Helikopter-Infrastruktur, die international respektiert wird und<br />

au<strong>ch</strong> dann zur Verfügung steht, wenn wirkli<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong> ein Helikopter<br />

weiterhelfen kann.<br />

Dass in der S<strong>ch</strong>weiz besonders viele Helis im Einsatz stehen, hat si<strong>ch</strong>er<br />

au<strong>ch</strong> mit der Topografie des Landes zu tun. Überall dort, wo s<strong>ch</strong>wieriges<br />

Gelände ein Weiterkommen am Boden ers<strong>ch</strong>wert, kann der Heli seine<br />

Stärken besonders gut ausspielen. Dieses fordernde Umfeld hat dazu<br />

geführt, dass die Heli-Pioniere die Einsatzmögli<strong>ch</strong>keiten weiterentwickelt<br />

und perfektioniert haben. Heute steht die Heli-Bran<strong>ch</strong>e jedo<strong>ch</strong> vor Herausforderungen,<br />

die wenig mit dem direkten Umfeld zu tun haben, sondern<br />

vielmehr mit Gesetzen und Regulationen, die zu häufig fernab der<br />

tägli<strong>ch</strong>en Praxis entworfen werden. Hier helfen weder Erfindergeist no<strong>ch</strong><br />

Erfahrungss<strong>ch</strong>atz weiter, hier können si<strong>ch</strong> die Heli-Betreiber nur begrenzt<br />

selber helfen. Die Unterstützung aus Politik und Öffentli<strong>ch</strong>keit ist gefragt,<br />

damit nationale Auflagen und Regulationen der europäis<strong>ch</strong>en Flugsi<strong>ch</strong>erheitsagentur<br />

EASA die Heli-Operator ni<strong>ch</strong>t so stark eins<strong>ch</strong>ränken, dass sie<br />

ihre vielfältigen Dienstleistungen ni<strong>ch</strong>t mehr so effizient anbieten können<br />

wie heute.<br />

Und, neben der Ernsthaftigkeit dieser Themen, Helikopter und das Helikopterfliegen<br />

bereiten au<strong>ch</strong> ungemein viel Spass! Bei den Mens<strong>ch</strong>en, die<br />

mit diesen Mas<strong>ch</strong>inen arbeiten, ist überall besonders viel Leidens<strong>ch</strong>aft für<br />

die Arbeit und die S<strong>ch</strong>önheit des Fliegens zu spüren. Wir hoffen, dass Sie<br />

mit der ersten <strong>Ausgabe</strong> von «skyheli.<strong>ch</strong>» an dieser Leidens<strong>ch</strong>aft teilhaben<br />

können.<br />

Eugen Bürgler, eb@skynews.<strong>ch</strong><br />

Copyright<br />

Alle in dieser Zeits<strong>ch</strong>rift veröffentli<strong>ch</strong>ten Texte und Bilder sind<br />

urheberre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützt und dürfen nur mit Zustimmung<br />

der Redaktion und entspre<strong>ch</strong>ender Quellenangabe weiterverwendet<br />

werden.<br />

ISSN 1664-7017<br />

ISBN 978-3-9523613-2-0<br />

Editorial<br />

Titelbild<br />

Der AW139 HB-ZUV von Swiss Jet vor dem Piz Bernina mit<br />

dem markanten Biancograt. Foto Eugen Bürgler<br />

3


Inserat 190x130 6.11.2006 10:46 Uhr Seite 1<br />

4 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

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■ Helikopter<br />

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Tel. +41 (0)81 286 77 77 . Fax +41 (0)81 286 77 79<br />

mail@hudson-sky.<strong>ch</strong> . www.hudson-sky.<strong>ch</strong>


Swiss Jet – die Spezialisten für VVIP-Flüge mit Helikoptern<br />

Business-Jet mit Rotoren<br />

Swiss Jet setzt zwei Agusta Westland AW139 VVIP-Helikopter ein, die für se<strong>ch</strong>s, a<strong>ch</strong>t oder zwölf Fluggäste eingeri<strong>ch</strong>tet werden können.<br />

Über dem Zür<strong>ch</strong>er Seebecken erklingt ein feines «Ding Dong»<br />

und das «Fasten Seat Belt»-Zei<strong>ch</strong>en erlis<strong>ch</strong>t. Während si<strong>ch</strong> die<br />

se<strong>ch</strong>s Fluggäste in der s<strong>ch</strong>allgedämmten Kabine miteinander unterhalten,<br />

rotiert der AW139 von Swiss Jet mit 140 Knoten dem<br />

Bündnerland entgegen. Swiss Jet setzt zwei dieser VVIP-Helis für<br />

hö<strong>ch</strong>ste Ansprü<strong>ch</strong>e neben weiteren ein- und zweimotorigen Helis<br />

und Business-Jets ein.<br />

Text Hansjörg Bürgi<br />

Im grosszügigen Cockpit des AW139 sitzen<br />

die beiden Piloten Dario Mazza und Andreas<br />

Kobler. Mit seinen fünf grossen Bilds<strong>ch</strong>irmen unters<strong>ch</strong>eidet<br />

es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t von einem Airliner-Cockpit.<br />

Dario Mazza fühlt si<strong>ch</strong> besonders wohl im<br />

AW139, da er als Swiss-Jet-Heli-Chefpilot au<strong>ch</strong><br />

Business-Jets steuert. Dies wird von einigen Kunden<br />

sehr ges<strong>ch</strong>ätzt, da sie mit «ihrem» Piloten<br />

sowohl im Business-Jet wie au<strong>ch</strong> im Business-Heli<br />

fliegen können.<br />

Se<strong>ch</strong>s, a<strong>ch</strong>t oder zwölf Fluggäste<br />

Via Glarnerland geht es auf rund 3000 Metern<br />

über Meer direkt zum Albula-Pass und eine gute<br />

halbe Stunde na<strong>ch</strong> dem Start in Züri<strong>ch</strong> dreht der<br />

AW139 ins Oberengadin ein und setzt zum Landeanflug<br />

auf die Piste 21 in Samedan an. Na<strong>ch</strong><br />

einer Flugzeit von nur 38 Minuten rollt der elegante<br />

blaue Heli zum Abstellplatz – au<strong>ch</strong> dies<br />

wie ein Business-Jet.<br />

Die beiden zweimotorigen AW139 der in<br />

Züri<strong>ch</strong> und Samedan ansässigen Swiss Jet sind<br />

voll instrumentenflugtaugli<strong>ch</strong>, werden immer von<br />

zwei Piloten gesteuert und können je na<strong>ch</strong> Bedarf<br />

für se<strong>ch</strong>s, a<strong>ch</strong>t oder zwölf Fluggäste (auf<br />

Wuns<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mit Flight Attendant) eingeri<strong>ch</strong>tet<br />

werden. Das Zwölfer-Interieur kam beim Autorennen<br />

in Monza zum Einsatz, als VIPs ab den<br />

Flugplätzen Milano-Malpensa und Linate zur<br />

Rennstrecke und zurück «geshuttlet» wurden.<br />

Der Heli-Chefpilot von Swiss Jet, Dario Mazza (re<strong>ch</strong>ts) steuert den AW139 in Samedan zur Landung<br />

auf der Piste 21.<br />

5<br />

Foto Hansjörg Bürgi<br />

Foto Eugen Bürgler


Foto Eugen Bürgler<br />

Foto Eugen Bürgler<br />

Hoher Komfort für lange Flüge<br />

Swiss Jet setzt die einzigen kommerziell und<br />

IFR-zugelassenen AW139 in der S<strong>ch</strong>weiz ein.<br />

Dank seines hohen Komforts an Bord eignet<br />

si<strong>ch</strong> der AW139 des italienis<strong>ch</strong>-britis<strong>ch</strong>en Herstellers<br />

Agusta-Westland ideal au<strong>ch</strong> für längere<br />

Flüge. Swiss-Jet-CEO Marc Tomas<strong>ch</strong>ett nennt beispielsweise<br />

eine Reise na<strong>ch</strong> Paris. In rund zwei<br />

Stunden bringt ein AW139 seine Fluggäste von<br />

Züri<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Paris, und zwar auf den Heliport<br />

Issy-les-Moulineaux in unmittelbarer Nähe des Eiffelturmes.<br />

Das ist mit einem Businessjet oder gar<br />

einem Linienflug ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, denn die Transferzeit<br />

vom Flughafen ins Stadtzentrum fällt weg.<br />

Und der Preis? «Bei se<strong>ch</strong>s Passagieren ist der<br />

AW139 etwa glei<strong>ch</strong> teuer wie ein Business-Jet<br />

derselben Grösse», antwortet Marc Tomas<strong>ch</strong>ett.<br />

Die meisten Flüge führen die Swiss-Jets-Helis<br />

aber na<strong>ch</strong> Samedan aus. Ihre Piloten, darunter<br />

au<strong>ch</strong> Bergführer, kennen jeden Winkel und Gipfel<br />

des Engadins und errei<strong>ch</strong>en den Flughafen<br />

dank des Helis au<strong>ch</strong> bei missli<strong>ch</strong>en Wetterbedingungen.<br />

Wei<strong>ch</strong>en Business-Jets aus Meteo-Gründen<br />

na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong> oder St.Gallen-Altenrhein aus,<br />

holt Swiss Jet die Fluggäste mit ihren Helis ins<br />

Engadin. Dafür setzt sie ni<strong>ch</strong>t nur die AW139<br />

ein, sondern au<strong>ch</strong> ihren se<strong>ch</strong>splätzigen Agusta<br />

Na<strong>ch</strong> dem Start in Samedan fliegt der AW139 an St. Moritz vorbei.<br />

6 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

A109 Grand, die beiden se<strong>ch</strong>s- bis siebenplätzigen<br />

A119 Koala, den vierplätzigen EC120 Colibri<br />

oder den fünfplätzigen AS350B3 Ecureuil.<br />

Letzterer und die beiden Koalas kommen ab<br />

Samedan au<strong>ch</strong> für Lastentransporte zum Einsatz.<br />

S<strong>ch</strong>werpunkt VIP-Flüge<br />

Die Beförderung von VIP-Gästen ist das Kernges<strong>ch</strong>äft<br />

von Swiss Jet. Mit ihrer grossen Heliflotte<br />

– der Kunde wählt zwis<strong>ch</strong>en ein- oder zweimotorigem<br />

Helikopter – befördert Swiss Jet die Fluggäste,<br />

die per Business-Jet in die S<strong>ch</strong>weiz reisen,<br />

an ihren Bestimmungsort, vom Wallis übers Berner<br />

Oberland bis ins Bündnerland. Ab Samedan<br />

bietet Swiss Jet au<strong>ch</strong> Rundflüge mit Helis und Flä<strong>ch</strong>en-,<br />

ja sogar Segelflugzeugen, in die herrli<strong>ch</strong>e<br />

Bündner Bergwelt an.<br />

Dank Swiss Jet werden gelegentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Leute<br />

zu VIPs, die im Engadin arbeiten. Wie Heinz<br />

Hardmeier, Basisleiter Samedan, erläutert, wird<br />

bei einer winterli<strong>ch</strong>en Strassensperre zwis<strong>ch</strong>en<br />

Maloja und Sils in Zusammenarbeit mit den anderen<br />

im Engadin ansässigen Helifirmen eine<br />

Luftbrücke zwis<strong>ch</strong>en dem Bergell und St. Moritz<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet, die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> dem Personal der<br />

Bergbahnen, aber au<strong>ch</strong> Privatpersonen zur Verfügung<br />

steht. «Wenn die Mitarbeiter – vielfa<strong>ch</strong><br />

Grenzgänger – ni<strong>ch</strong>t an ihre Arbeitsplätze im<br />

Engadin kommen, dann funktionieren viele Betriebe<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr», ergänzt Heinz Hardmeier.<br />

Dass Swiss Jet in Zukunft an eine Intensivierung<br />

der Business-Heli-Sparte glaubt, zeigen<br />

au<strong>ch</strong> die Optionen für zwei BA609 Tiltrotor.<br />

Diese Neuentwicklung, eine Mis<strong>ch</strong>ung aus Business-Jet<br />

und Helikopter, ist für das Ges<strong>ch</strong>äftsfeld<br />

von Swiss Jet ideal. Der BA609 soll 2013 zertifiziert<br />

werden. www.swiss-jet.<strong>ch</strong> ■<br />

Das elegante Swiss-Jet-Blau ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> über den Engadiner Seen gut. Marc Tomas<strong>ch</strong>ett, CEO von Swiss Jet.<br />

Foto Eugen Bürgler


Foto Hansjörg Bürgi<br />

Heinz Hardmeier, Basisleiter Samedan. Wird ein kleinerer VIP-Heli gewüns<strong>ch</strong>t, bietet Swiss Jet au<strong>ch</strong> zwei siebenplätzige Koala A119 an.<br />

7<br />

Foto Hansjörg Bürgi


«Wer ho<strong>ch</strong> hinaus<br />

will, informiert si<strong>ch</strong>.»<br />

8 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

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Für Motor- oder Segelflugpiloten, Ballonfahrer, Delta- oder<br />

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Helikopter-S<strong>ch</strong>ulung bei Fu<strong>ch</strong>s Helikopter<br />

Mit gutem Gefühl zum Test<br />

Das Flaggs<strong>ch</strong>iff von Fu<strong>ch</strong>s Helikopter, der Notar-Heli MD902 Explorer HB-ZKE, hier mit der Cineflex-Kamera im Einsatz für das S<strong>ch</strong>weizer Fernsehen.<br />

Für die Filmflüge mit den Cineflex-HD-Kameras ist Fu<strong>ch</strong>s Helikopter<br />

bestens bekannt. Die Helifirma mit Basis in S<strong>ch</strong>indellegi gehört aber<br />

au<strong>ch</strong> zu den etablierten Flugs<strong>ch</strong>ulen und bietet von der Grunds<strong>ch</strong>ulung<br />

bis zur Gebirgserweiterung ein breites Ausbildungs angebot.<br />

Text Eugen Bürgler<br />

Knapp 70 Stunden stehen im Flugbu<strong>ch</strong> von Philippe<br />

S<strong>ch</strong>ürmann, der gerade den S<strong>ch</strong>weizer<br />

300C aus dem Hangar zieht. Nä<strong>ch</strong>ste Wo<strong>ch</strong>e<br />

steht der Prüfungsflug mit dem BAZL-Experten auf<br />

dem Programm. Verläuft dieser erfolgrei<strong>ch</strong>, dann<br />

hat der studierte Mas<strong>ch</strong>inenbau-Ingenieur die<br />

Privatpilotenlizenz für Helikopter PPL(H) in der<br />

Hand. «I<strong>ch</strong> wollte s<strong>ch</strong>on immer fliegen», meint<br />

der 39-jährige Unternehmer, der bis anhin Gleits<strong>ch</strong>irm<br />

geflogen ist. Der Flugs<strong>ch</strong>üler fühlt si<strong>ch</strong> gut<br />

vorbereitet, hat aber einen gesunden Respekt vor<br />

den Prüfungsaufgaben: «Saubere Autorotationen<br />

zu zeigen, ist si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t ohne. Kühlen Kopf gilt<br />

es au<strong>ch</strong> zu bewahren, wenn der Experte das<br />

Vorgehen bei einem Heckrotor-Ausfall sehen will.<br />

Eine bis anderthalb Stunden ist an der Prüfung<br />

einfa<strong>ch</strong> volle Konzentration gefragt, alle Limiten<br />

müssen ständig im Auge behalten werden.»<br />

S<strong>ch</strong>lüsselerlebnis im S<strong>ch</strong>nee<br />

Eines der eindrückli<strong>ch</strong>sten Erlebnisse während<br />

der Ausbildung war für Philippe S<strong>ch</strong>ürmann<br />

ein White-out. Dabei nimmt aufgewirbelter<br />

S<strong>ch</strong>nee dem Piloten die Si<strong>ch</strong>t und ers<strong>ch</strong>wert die<br />

Orientierung. «Auf dem Weg zurück zur Basis<br />

sollte i<strong>ch</strong> eine Landung auf einem S<strong>ch</strong>neefeld<br />

ma<strong>ch</strong>en. Es ist kaum zu glauben, wenn man es<br />

nie gesehen hat, wie s<strong>ch</strong>nell die Orientierung in<br />

einer S<strong>ch</strong>neewolke und zusätzli<strong>ch</strong> diffusen Li<strong>ch</strong>tverhältnissen<br />

verloren gehen kann. Man weiss<br />

wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr, in wel<strong>ch</strong>e Ri<strong>ch</strong>tung si<strong>ch</strong> der<br />

Heli bewegt.» Si<strong>ch</strong> nie von einer sol<strong>ch</strong>en Situation<br />

überras<strong>ch</strong>en zu lassen und ständig auf eine<br />

Si<strong>ch</strong>treferenz zu a<strong>ch</strong>ten, das hat Philippe S<strong>ch</strong>ürmann<br />

dabei gelernt.<br />

«Es ist natürli<strong>ch</strong> Absi<strong>ch</strong>t, den Flugs<strong>ch</strong>ülern<br />

au<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e Situationen aufzuzeigen», erklärt<br />

der erfahrene Fluglehrer Jonathan Brandt. «Der<br />

Fluglehrer fixiert im Landeanflug auf eine S<strong>ch</strong>nee-<br />

flä<strong>ch</strong>e einen Baum, sagt dem S<strong>ch</strong>üler, er solle<br />

mal na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts s<strong>ch</strong>auen, und meistens ist es da<br />

s<strong>ch</strong>on passiert, er findet si<strong>ch</strong> in einem Whiteout<br />

wieder. Für den Lernprozess ist es wi<strong>ch</strong>tig,<br />

dass der Flugs<strong>ch</strong>üler einmal die S<strong>ch</strong>weisstropfen<br />

auf der Stirn fühlt, wenn er si<strong>ch</strong> zum Beispiel<br />

in den Bergen verflogen hat. Er wird na<strong>ch</strong>her<br />

vorsi<strong>ch</strong>tiger vorgehen und ähnli<strong>ch</strong>e Situationen<br />

vermeiden.»<br />

Info-Abend als erster S<strong>ch</strong>ritt<br />

Dass Philippe S<strong>ch</strong>ürmann die Prüfung zum Helikopter-Privatpiloten<br />

bestehen wird, daran hat<br />

Jonathan Brandt keine Zweifel: «Die Erfolgsrate<br />

unserer Prüflinge beträgt 100 Prozent. Wir<br />

bringen nur Leute an die Prüfung, die das beherrs<strong>ch</strong>en,<br />

was sie können müssen. Au<strong>ch</strong> die<br />

Tagesform darf da keine Rolle spielen. Was es<br />

für eine si<strong>ch</strong>ere Flugdur<strong>ch</strong>führung brau<strong>ch</strong>t, muss<br />

sattelfest sein, s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dürfen die Piloten theoretis<strong>ch</strong><br />

eine Stunde na<strong>ch</strong> der Prüfung zu einem<br />

Rundflug mit Passagieren starten», gibt Jonathan<br />

Brandt zu bedenken. Die S<strong>ch</strong>wierigkeit beim<br />

Prüfungsflug bestehe darin, die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Elemente wie Notverfahren, Standardmanöver,<br />

Navigation und Autorotationen innerhalb von<br />

etwa 90 Minuten komprimiert abzurufen.<br />

Wer si<strong>ch</strong> für die Helipiloten-Ausbildung inter-<br />

9<br />

Foto Nick Däpp


Foto Eugen Bürgler<br />

Fluglehrer Jonathan Brandt: «Die Helipiloten-Lizenz zu ma<strong>ch</strong>en, ist eine Frage der Prioritäten.»<br />

essiert, kann si<strong>ch</strong> bei Fu<strong>ch</strong>s Helikopter zweimal<br />

im Jahr an einem Info-Abend aus erster Hand<br />

über den Weg ins Helikopter-Cockpit informieren.<br />

«Dana<strong>ch</strong> geht es für die Interessierten um<br />

die Ausarbeitung eines individuellen S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tplanes»,<br />

so Jonathan Brandt, «ein enorm wi<strong>ch</strong>tiger<br />

S<strong>ch</strong>ritt, denn es geht darum, einen auf die<br />

individuellen Rahmenbedingungen angepassten<br />

Ausbildungsplan aufzustellen.»<br />

15 Monate bis zum Ziel<br />

Für die Theories<strong>ch</strong>ulung arbeitet Fu<strong>ch</strong>s Helikopter<br />

mit Safety Wings zusammen, wel<strong>ch</strong>e die Kurse<br />

au<strong>ch</strong> auf der Basis in S<strong>ch</strong>indellegi anbietet, so<br />

dass Theorie und Praxis optimal verbunden werden<br />

können. «Es ist zwar mögli<strong>ch</strong>, den theoretis<strong>ch</strong>en<br />

Teil und die praktis<strong>ch</strong>e Ausbildung na<strong>ch</strong>einander<br />

zu absolvieren, aber wir empfehlen eine<br />

gewisse Parallelität», so Jonathan Brandt.<br />

Vom Ausbildungsbeginn bis zur PPL-Prüfung<br />

muss eine Zeitdauer von etwa einem Jahr und<br />

drei Monaten verans<strong>ch</strong>lagt werden. «Das hängt<br />

allerdings stark von individuellen Faktoren ab»,<br />

weiss Jonathan Brandt, «wir hatten au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

S<strong>ch</strong>üler, die na<strong>ch</strong> neun Monaten prüfungsreif<br />

waren. Ein S<strong>ch</strong>lüsselfaktor für die Dauer der Ausbildung<br />

ist die Frequenz, mit der die Flugstunden<br />

genommen werden. Optimal ist es, einmal pro<br />

Wo<strong>ch</strong>e zu fliegen.» 60 bis 65 Flugstunden bis<br />

zur Prüfung seien ein dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>er Wert,<br />

wobei seit Einführung des europäis<strong>ch</strong>en Regelwerkes<br />

für Flugs<strong>ch</strong>ulen (JAR-FCL 2) ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

die effektiven Flugstunden, sondern die Zeit mit<br />

drehenden Rotoren (rotor turning time) zählt, was<br />

erfahrungsgemäss eine Differenz von 10 bis 15<br />

Prozent ausma<strong>ch</strong>t.<br />

Als S<strong>ch</strong>ulungshelikopter kommen bei Fu<strong>ch</strong>s<br />

Helikopter in erster Linie drei S<strong>ch</strong>weizer 300C<br />

und der Turbinen-Heli S<strong>ch</strong>weizer 333 zum Einsatz.<br />

Als Fluglehrer erteilt Jonathan Brandt dem<br />

10 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

S<strong>ch</strong>weizer 300C gute Noten: «Ein super S<strong>ch</strong>ulungsheli,<br />

der sehr zuverlässig und si<strong>ch</strong>er ist.<br />

Wir haben mit diesem Typen in der S<strong>ch</strong>ulung<br />

au<strong>ch</strong> keine Leistungsprobleme und können sogar<br />

einen Teil der Gebirgss<strong>ch</strong>ulung bis rund 2000<br />

Meter Höhe mit ihm ma<strong>ch</strong>en.» Positiv seien au<strong>ch</strong><br />

die im Verglei<strong>ch</strong> zu Robinson-Mustern grosszügigen<br />

Platzverhältnisse.<br />

Günstiger Turbinen-Heli<br />

Au<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>weizer 333 wird ni<strong>ch</strong>t selten für<br />

die Grundausbildung gewählt, vor allem dann,<br />

wenn das Ziel sowieso ein Turbinen-Heli ist. Die<br />

ganze S<strong>ch</strong>ulung auf dem S<strong>ch</strong>weizer 333 zu<br />

ma<strong>ch</strong>en, koste glei<strong>ch</strong>viel oder nur unwesentli<strong>ch</strong><br />

mehr als die Grunds<strong>ch</strong>ulung auf einem Kolbenmotormuster<br />

mit ans<strong>ch</strong>liessender Ums<strong>ch</strong>ulung auf<br />

Kosten der Pilotenlizenz<br />

Als Einstieg auf dem Weg ins Heli-Cockpit<br />

kann bei Fu<strong>ch</strong>s Helikopter ein halbstündiger<br />

S<strong>ch</strong>nupperflug mit einem Fluglehrer am<br />

Doppelsteuer für 390 Franken gebu<strong>ch</strong>t werden,<br />

60 Minuten S<strong>ch</strong>nupperflug kosten 690<br />

Franken. Bis zu zwei S<strong>ch</strong>nupperflugstunden<br />

können an eine spätere Pilotenausbildung<br />

angere<strong>ch</strong>net werden. Insgesamt müssen für<br />

die Privatpilotenlizenz PPL(H) rund 40'000<br />

Franken aufgewendet werden. Etwa 6000<br />

Franken davon entfallen auf die Theoriekurse,<br />

Kursunterlagen und die Untersu<strong>ch</strong>ungen für<br />

die Medical Class II. Der S<strong>ch</strong>weizer 300C<br />

S<strong>ch</strong>ulungsheli s<strong>ch</strong>lägt mit 8,90 Franken pro<br />

Flugminute zu Bu<strong>ch</strong>e, für die Heli-Instruktoren<br />

kommen zwei Franken pro Minute dazu. Für<br />

die Weiterbildung zum Berufshelikopterpiloten<br />

CPL(H) ist mit einem Mindestaufwand<br />

von rund 33'000 Franken zu re<strong>ch</strong>nen.<br />

Die vers<strong>ch</strong>iedenen Helis in der Flotte von<br />

Fu<strong>ch</strong>s Helikopter können au<strong>ch</strong> ge<strong>ch</strong>artert<br />

werden. Die Preise pro Flugminute betragen<br />

dabei 8.9 Franken für einen S<strong>ch</strong>weizer<br />

300C, 12.4 Franken für den Turbinen-Heli<br />

S<strong>ch</strong>weizer 333 und 20.5 Franken für einen<br />

MD520N.<br />

den Turbinen-Heli, erklärt Jonathan Brandt. Mögli<strong>ch</strong><br />

ma<strong>ch</strong>e das der S<strong>ch</strong>weizer 333 mit seinem<br />

ausgespro<strong>ch</strong>en guten Preis-Leistungsverhältnis als<br />

einer der günstigsten Turbinen-Helis.<br />

Bruno Hidber, der gerade mit dem Freelance-Fluglehrer<br />

und Theorieinstruktor bei Safety<br />

Wings, Pirmin Bir<strong>ch</strong>ler, den nä<strong>ch</strong>sten Flug bespri<strong>ch</strong>t,<br />

hat diesen Weg gewählt. Landungen<br />

Info-Abende und S<strong>ch</strong>nupperflüge mit erfahrenen Fluglehrern helfen dabei, vor dem Start einer Piloten-<br />

Ausbildung eine genaue Checkliste auszuarbeiten.<br />

Foto Eugen Bürgler


Bruno Hidber trainiert mit Fluglehrer Pirmin Bir<strong>ch</strong>ler S<strong>ch</strong>räghanglandungen: «Zuerst mit der Kufe anstützen, dann den Heli s<strong>ch</strong>ön an den Hang drücken.»<br />

Als sehr günstiger Turbinen-Heli ist der S<strong>ch</strong>weizer 333 ein beliebter S<strong>ch</strong>ulungsheli.<br />

auf den Plattformen, die nur wenig länger und<br />

breiter sind als die Kufen des Helis, stellen heute<br />

den S<strong>ch</strong>werpunkt dar. «Auf plusminus 50 Zentimeter<br />

muss da die Landung sitzen», meint Pirmin<br />

Bir<strong>ch</strong>ler viel sagend. «Wenn das heute gut klappt<br />

mit den Podestlandungen, dann bist du bereit für<br />

die Solo-Flüge.» In der Flugvorbereitung werden<br />

die aktuellen Meteo-Informationen ausführli<strong>ch</strong><br />

diskutiert, das Daily Airspace Bulletin Switzerland<br />

(DABS) konsultiert, die S<strong>ch</strong>werpunktlage<br />

und Leistungsparameter unter den gegebenen<br />

Gewi<strong>ch</strong>ten bere<strong>ch</strong>net und klare Ziele für den<br />

heutigen Flug definiert. «Vor den Plattformlandungen<br />

habe i<strong>ch</strong> Respekt», sagt Bruno Hidber<br />

und la<strong>ch</strong>t: «Da ist sehr feines Steuern gefragt. Ein<br />

Baggerfahrer würde das si<strong>ch</strong>er s<strong>ch</strong>nell beherrs<strong>ch</strong>en,<br />

die müssen fein und koordiniert steuern,<br />

i<strong>ch</strong> aber war Eishockey-Spieler, und da war i<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t so fein...».<br />

Während Bruno Hidber startet, um in der<br />

Linth ebene auf einem Feldweg das Landen auf<br />

der s<strong>ch</strong>malen Plattform zu trainieren, erzählt Jonathan<br />

Brandt, wel<strong>ch</strong>e Perspektiven si<strong>ch</strong> für Berufspiloten<br />

bieten: «Wer die gesamte Ausbildung bis<br />

zur Berufspiloten-Lizenz (CPL H) bei uns ma<strong>ch</strong>t,<br />

dem können wir die Aufnahme in unser FOM<br />

(Flight Operations Manual) anbieten». Das bedeutet,<br />

dass junge Piloten kommerzielle Aufträge<br />

wie Rundflüge für Fu<strong>ch</strong>s Helikopter übernehmen<br />

können, um Erfahrung zu sammeln.<br />

Im Sinne grösstmögli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>erheit beim Fliegen<br />

bietet Fu<strong>ch</strong>s-Helikopter seinen Piloten jährli<strong>ch</strong><br />

einen kostenlosen Sommer- und Winter-Safetykurs<br />

an. Dabei geht es darum, auf die besonderen<br />

Gefahren in diesen Jahreszeiten aufmerksam zu<br />

ma<strong>ch</strong>en. S<strong>ch</strong>nee, diffuse Li<strong>ch</strong>tverhältnisse und die<br />

damit verbundenen Risiken wie Orientierungsverlust<br />

oder au<strong>ch</strong> einseitig am Boden angefrorene<br />

Kufen gehören zu den Themen im Winterkurs.<br />

Im Sommer geht es in erster Linie um saubere<br />

Leistungsbere<strong>ch</strong>nungen, um si<strong>ch</strong> bei heissen Temperaturen<br />

ni<strong>ch</strong>t überras<strong>ch</strong>end jenseits der Leistungslimiten<br />

des Helis wieder zu finden.<br />

Neben dem Ausbildungsbetrieb – 2009<br />

waren die Fu<strong>ch</strong>s Helis alleine für S<strong>ch</strong>ulungen<br />

während rund 1700 Stunden in der Luft – sind<br />

Film- und Fotoflüge sowie Taxi- und Rundflüge<br />

weitere wi<strong>ch</strong>tige Standbeine des Fu<strong>ch</strong>s-Flugbetriebes.<br />

Dabei kommen insbesondere die Typen<br />

MD500E, MD520N, MD600, das AS350B3<br />

Ecureuil und der zweimotorige MD902 Explorer<br />

zum Einsatz. Na<strong>ch</strong> wie vor ist Fu<strong>ch</strong>s Helikopter<br />

au<strong>ch</strong> offizieller Vertreter für die S<strong>ch</strong>weizer-<br />

und MD Helicopters-Produktepalette in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. ■<br />

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Rund 1700 Stunden flogen die Fu<strong>ch</strong>s-Helis 2009 im S<strong>ch</strong>ulungsbetrieb. Zum Einsatz kamen dabei<br />

vor allem die S<strong>ch</strong>weizer 300C.<br />

11<br />

Foto Eugen Bürgler<br />

Foto Nick Däpp


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Foto Florian Lüthi<br />

Die ersten Heli-Flugstunden aus der Si<strong>ch</strong>t eines Flugs<strong>ch</strong>ülers<br />

Neu am Steuerknüppel<br />

Der brandneue Robinson R22 Beta II HB-ZMF der Berner Mountain Flyers, mit dem Nick Däpp seine allerersten Erfahrungen als Helipilot sammelte.<br />

Wenn ein Heli bei starkem Wind punktgenau auf einer Plattform<br />

landet oder eine Unterlast präzise auf einer Baustelle platziert,<br />

dann sind Profis am Werk. Am Anfang jeder Pilotenkarriere stehen<br />

aber etli<strong>ch</strong>e Flugstunden mit weniger eleganten Bewegungen.<br />

skyheli.<strong>ch</strong>-Mitarbeiter Nick Däpp erzählt von seinen ersten Erfahrungen<br />

auf dem re<strong>ch</strong>ten Sitz im Heli-Cockpit.<br />

Text Nick Däpp<br />

Der erste S<strong>ch</strong>ritt auf dem Weg ins Heli-Cockpit<br />

ist die Auswahl der geeigneten Flugs<strong>ch</strong>ule<br />

und damit die Ents<strong>ch</strong>eidung für einen Helikoptertypen.<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Kriterien sind dabei die Verfügbarkeit<br />

von Helikopter und Fluglehrer, aber<br />

au<strong>ch</strong> die persönli<strong>ch</strong>en Empfindungen und Sympathien<br />

gegenüber Fluglehrer und Flugs<strong>ch</strong>ule<br />

müssen stimmen, dies spielt eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle<br />

im Ganzen. Massgebend sind au<strong>ch</strong> die Ausbildungskosten,<br />

die je na<strong>ch</strong> Helikoptertyp sehr<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sind.<br />

Für den Erwerb des Helikopterbrevets ist<br />

eine theoretis<strong>ch</strong>e Prüfung erforderli<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e<br />

neun Fä<strong>ch</strong>er abdeckt. Dies sind die allgemeinen<br />

Fä<strong>ch</strong>er Luftre<strong>ch</strong>t, mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Leistungsvermögen,<br />

Meteo, Navigation sowie die helispezifis<strong>ch</strong>en<br />

Fä<strong>ch</strong>er wie allgemeine Helikopterkenntnisse,<br />

Flugleistung und Flugplanung, Betriebsverfahren<br />

und Grundlagen des Fluges. Um zu bestehen,<br />

müssen in allen Fä<strong>ch</strong>ern mindestens 75 Prozent<br />

der Fragen ri<strong>ch</strong>tig beantwortet werden.<br />

Grosser Theorieblock<br />

Es gibt Theoriekurse bei den Flugs<strong>ch</strong>ulen, aber<br />

au<strong>ch</strong> das Distance Learning Programm, wel<strong>ch</strong>es<br />

im Selbststudium per Internet absolviert werden<br />

kann. Je na<strong>ch</strong> Programm dauert dies zwis<strong>ch</strong>en<br />

mehreren Wo<strong>ch</strong>en und mehreren Monaten.<br />

Der Vorteil beim Besu<strong>ch</strong> eines Theoriekurses ist,<br />

dass mehrere Personen am Unterri<strong>ch</strong>t teilnehmen<br />

und si<strong>ch</strong> austaus<strong>ch</strong>en können. Zudem wird man<br />

von einem Fa<strong>ch</strong>lehrer unterri<strong>ch</strong>tet und kann bei<br />

Unklar heiten na<strong>ch</strong>fragen. Na<strong>ch</strong>teilig dagegen<br />

sind die vorgegebenen Termine.<br />

Beim Distance Learning Programm (DLP), wel<strong>ch</strong>es<br />

beispielsweise von der Horizon Flugs<strong>ch</strong>ule<br />

angeboten wird, ist man na<strong>ch</strong> der Ersteinführung<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> auf si<strong>ch</strong> gestellt. Die Flugs<strong>ch</strong>ule<br />

gibt die Reihenfolge der Themen vor, wel<strong>ch</strong>e mit<br />

Zwis<strong>ch</strong>enprüfungen via Internet abges<strong>ch</strong>lossen<br />

werden können. Kurz vor der eigentli<strong>ch</strong>en Prüfung<br />

findet ein dreitägiger Intensivkurs für die allgemeinen<br />

und ein halbtägiger für die helispezifis<strong>ch</strong>en<br />

Fä<strong>ch</strong>er statt. Zu den allgemeinen Fä<strong>ch</strong>ern<br />

zählt die «Voice», also der Spre<strong>ch</strong>funk, was in<br />

einem separaten Kurs besu<strong>ch</strong>t werden muss und<br />

ni<strong>ch</strong>t mittels DLP absolviert werden kann.<br />

Theorie ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ätzen<br />

I<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> habe geda<strong>ch</strong>t, die Theorie sei<br />

wohl das kleinere Übel, aber da habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />

gehörig getäus<strong>ch</strong>t. Insbesondere empfand i<strong>ch</strong><br />

die Fä<strong>ch</strong>er Flugleistung und Flugplanung sowie<br />

Meteo und Navigation als sehr anspru<strong>ch</strong>svoll.<br />

Laut einem Fa<strong>ch</strong>lehrer wird es bei der Berufspilotenausbildung<br />

no<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wieriger...<br />

Bei der Flugleistung und Flugplanung war für<br />

mi<strong>ch</strong> der Zeitdruck an der Prüfung am grössten,<br />

dieser erlaubt keine langen Überlegungen, sondern<br />

erfordert gutes Basiswissen und s<strong>ch</strong>nelle Interpretationsfähigkeit.<br />

Ebenfalls fordernd sind Navigationsplanung,<br />

Treibstoffbere<strong>ch</strong>nung, «Weight<br />

and Balance»-Bere<strong>ch</strong>nung (Gewi<strong>ch</strong>t und S<strong>ch</strong>werpunktlage)<br />

sowie die ATC-Flugplanung.<br />

Für die Theorie muss genügend Zeit eingeplant<br />

werden. Trotz viel Kno<strong>ch</strong>enarbeit beim<br />

Lernen lohnt es si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>zuhalten. Für die Vorbereitung<br />

empfehlenswert sind die Bros<strong>ch</strong>üre<br />

«Atmosphäre», oder die beiden BAK-Ordner<br />

(Basic Aviation Knowledge), die beispielsweise<br />

beim Cumulus Pilot Shop erhältli<strong>ch</strong> sind.<br />

Erste Flugstunde<br />

Die erste Flugstunde beginnt mit einem theoretis<strong>ch</strong>en<br />

Teil, bei dem man in die Grundprinzipien<br />

des Helikopterfliegens eingeweiht wird. Hinzu<br />

kommen die spezifis<strong>ch</strong>en Regeln der ausgewählten<br />

Flugs<strong>ch</strong>ule. Nun kann mit der eigentli<strong>ch</strong>en<br />

Flugvorbereitung begonnen werden. Zuerst<br />

13


wird die Treibstoffmenge für den Flug bere<strong>ch</strong>net,<br />

ans<strong>ch</strong>liessend «Weight and Balance» des<br />

Helikopters beim Start und während des Fluges<br />

bestimmt. Weiter wird das Wetter studiert und<br />

mit Hilfe der Daten die Di<strong>ch</strong>tehöhe ermittelt. Mit<br />

dieser Angabe kann der maximale Ladedruck<br />

und die Hö<strong>ch</strong>stges<strong>ch</strong>windigkeit ausgere<strong>ch</strong>net<br />

werden.<br />

Nun gebe i<strong>ch</strong> meine persönli<strong>ch</strong>en Erlebnisse<br />

preis, tau<strong>ch</strong>en Sie ein und fühlen Sie mit: Der<br />

Plan für meinen ersten Flug sieht vor, in Bern-Belp<br />

zu starten und na<strong>ch</strong> einer Rekognoszierungsrunde<br />

auf einem Feld erste S<strong>ch</strong>webeübungen zu unternehmen.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Briefing s<strong>ch</strong>reiten Fluglehrer<br />

Florian Lüthi von den Mountain Flyers und i<strong>ch</strong><br />

zum Helikopter. I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>ieden, auf<br />

dem R22 Beta 2 zu s<strong>ch</strong>ulen und darf meine erste<br />

Flugstunde mit dem brandneuen HB-ZMF absolvieren,<br />

der gerade einmal 20 Stunden in der<br />

Luft gewesen ist. Zuerst werde i<strong>ch</strong> in die Te<strong>ch</strong>nik<br />

des Betankens und des Aussen<strong>ch</strong>ecks eingeführt.<br />

Warnleu<strong>ch</strong>ten kontrollieren, Riemen, Freilauf<br />

Haupt- und Heckrotorkopf sowie Ölstände überprüfen.<br />

Es ist s<strong>ch</strong>on ein spezielles Gefühl, dana<strong>ch</strong><br />

auf der re<strong>ch</strong>ten Seite des Helikopters Platz zu nehmen.<br />

Nun kann i<strong>ch</strong> meine Checkliste zur Hand<br />

nehmen und Punkt für Punkt dur<strong>ch</strong>arbeiten.<br />

Motorstart als Herausforderung<br />

Zuerst wird der Check im Cockpit gema<strong>ch</strong>t und<br />

kontrolliert, ob alles in der ri<strong>ch</strong>tigen Ausgangsstellung<br />

beziehungsweise Konfiguration ist. Nun<br />

können der Haupts<strong>ch</strong>alter und die Strobe Lights<br />

einges<strong>ch</strong>altet werden. Gas zu, Zündung ein.<br />

Gas auf 55 Prozent, Öldruck überprüfen, Kupplung<br />

ein, die Blätter beginnen si<strong>ch</strong> zu drehen.<br />

Avionik ein, Vergaservorwärmung ein, Drehzahl<br />

auf 75 Prozent erhöhen. Alle Anzeigen auf<br />

Grün, Magnet <strong>ch</strong>eck, Vergaservorwärmung kurz<br />

aus, die Drehzahl muss ein wenig ansteigen<br />

und Vergaservorwärmung wieder ein. Zurück<br />

in den Leerlauf und kontrollieren, dass si<strong>ch</strong> die<br />

Rotordrehzahlnadel von der Motorendrehzahlnadel<br />

trennt, Friktion lösen und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die<br />

Drehzahl auf 104 Prozent erhöhen. No<strong>ch</strong> die<br />

Warnlampe «Low RPM» <strong>ch</strong>ecken.<br />

Geduldig hat mir Florian Lüthi S<strong>ch</strong>ritt für<br />

S<strong>ch</strong>ritt erklärt. Ganz s<strong>ch</strong>ön viel zum Merken,<br />

denke i<strong>ch</strong>. Bei erfahrenen Piloten dauert der<br />

Anlassvorgang einige Sekunden, bei mir waren<br />

es mehrere Minuten. Aber es war ja s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

das erste Mal. Nun nimmt Florian Kontakt mit<br />

dem Tower in Belp auf, und wir erhalten Starterlaubnis.<br />

Florian startet und i<strong>ch</strong> fühle nur mit.<br />

Ein biss<strong>ch</strong>en linkes Pedal geben und lei<strong>ch</strong>t am<br />

Kollektiv ziehen. Einmal abgehoben den Stick<br />

lei<strong>ch</strong>t gegen si<strong>ch</strong> ziehen und s<strong>ch</strong>on s<strong>ch</strong>weben<br />

wir ein wenig rückwärts. Dann die Nase na<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>ts gegen den Wind drehen, dann Stick<br />

na<strong>ch</strong> vorne und Ges<strong>ch</strong>windigkeit aufnehmen.<br />

Nun bemerken wir den Übergangsauftrieb, und<br />

es muss in das re<strong>ch</strong>te Pedal getreten werden.<br />

14 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Das Theoriematerial, um Helipilot zu werden. Neun Fä<strong>ch</strong>er müssen abgedeckt werden.<br />

Wir nehmen Kurs Ri<strong>ch</strong>tung Berner Oberland.<br />

Florian gibt mir die Anweisung, zuerst in das<br />

linke Pedal zu treten und dann in das re<strong>ch</strong>te. So<br />

erfahre i<strong>ch</strong>, was es bedeutet zu s<strong>ch</strong>ieben. Als<br />

nä<strong>ch</strong>stes kann i<strong>ch</strong> eine Steuerfunktion na<strong>ch</strong> der<br />

anderen übernehmen.<br />

Der S<strong>ch</strong>weiss rinnt<br />

Über Funk erhalten wir die Anweisung, na<strong>ch</strong> einem<br />

anderen Helikopter Auss<strong>ch</strong>au zu halten. Florian<br />

gibt dem Tower Bes<strong>ch</strong>eid, dass der Heli gesi<strong>ch</strong>tet<br />

sei. Zum Glück muss i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> um den Funk kümmern. Erstaunli<strong>ch</strong>, wie<br />

erfahrene Piloten alles mit Lei<strong>ch</strong>tigkeit unter einen<br />

Hut bringen. Florian zeigt mir unsere Lande stelle.<br />

Na<strong>ch</strong> einer Platzrunde halten wir na<strong>ch</strong> Hindernissen<br />

Auss<strong>ch</strong>au und bestimmen die Windri<strong>ch</strong>tung.<br />

Wir landen auf dem Feld, und i<strong>ch</strong> fühle<br />

am Steuer wieder die Bewegungen mit. Na<strong>ch</strong><br />

und na<strong>ch</strong> übernehme i<strong>ch</strong> einzelne Steuerfunktionen.<br />

Eigentli<strong>ch</strong> geht es am Anfang gar ni<strong>ch</strong>t so<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, aber bald driftet die Mas<strong>ch</strong>ine in eine<br />

ungewollte Ri<strong>ch</strong>tung ab. I<strong>ch</strong> bewege mi<strong>ch</strong> während<br />

der nä<strong>ch</strong>sten Minuten fast auf dem ganzen<br />

Feld. Der S<strong>ch</strong>weiss rinnt mir nur so von der Stirn,<br />

hö<strong>ch</strong>ste Konzentration ist gefragt.<br />

Florian gibt mir Aufgaben, beispielsweise<br />

das Feld entlang zu s<strong>ch</strong>weben oder einen Linkskreis<br />

um die Ho<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>se zu ma<strong>ch</strong>en. Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />

immer wieder Zusprü<strong>ch</strong>e: «Versu<strong>ch</strong> locker<br />

zu sein!» Als Nä<strong>ch</strong>stes kann i<strong>ch</strong> es mit Landen<br />

und Starten versu<strong>ch</strong>en. Die Landungen wollen<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>t gelingen, obs<strong>ch</strong>on i<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>e,<br />

diese mit einer lei<strong>ch</strong>ten Vorwärtsbewegung zu<br />

ma<strong>ch</strong>en. Das Starten gestaltet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> relativ<br />

s<strong>ch</strong>wierig. Geduldig gibt mir Florian Anweisungen:<br />

«Am Anfang kannst du mit dem Kollektiv<br />

ein biss<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>neller ziehen, dann immer<br />

langsamer, bis du fühlst, dass si<strong>ch</strong> die Mas<strong>ch</strong>ine<br />

langsam zu bewegen beginnt. Dann ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr weiter ziehen und mit dem Stick und den<br />

Pedalen den Heli auskorrigieren. Nun kannst du<br />

weiter am Kollektiv ziehen». Alles relativ simpel<br />

in der Theorie, aber anspru<strong>ch</strong>svoll in der Praxis.<br />

Müde, aber glückli<strong>ch</strong><br />

Dana<strong>ch</strong> demonstriert Florian die Auswirkungen<br />

des Bodeneffekts. Er bringt den Heli in einer<br />

Höhe von zehn Metern zum S<strong>ch</strong>weben. Endli<strong>ch</strong><br />

habe i<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en Zeit, meine verkrampften<br />

Hände zu lösen und mi<strong>ch</strong> ein wenig zu entspannen.<br />

Florian erklärt: «Jetzt kannst du sehen, dass<br />

i<strong>ch</strong> zum S<strong>ch</strong>weben einen Ladedruck von etwa<br />

23 brau<strong>ch</strong>e. Je näher wir dem Boden kommen,<br />

desto grösser wird das Luftkissen unter uns. Der<br />

Heli sinkt immer weniger und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> steht<br />

er zwei Meter über dem Boden, dies bei einem<br />

Ladedruck von 21,5.»<br />

Na<strong>ch</strong> einer weiteren Landung und einem erneuten<br />

Start findet Florian, dass es wohl genug<br />

sei für heute. Florian lässt mi<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Belp zurückfliegen<br />

und zeigt mir, wo die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Meldepunkte sind. Für die Landung übernimmt<br />

Florian und i<strong>ch</strong> kann mitfühlen. Na<strong>ch</strong> 41 Flugminuten<br />

landen wir in Belp. Das Abstellen erfolgt<br />

wieder na<strong>ch</strong> Checkliste. Drehzahl reduzieren<br />

und den Motor kühlen lassen. Währenddessen<br />

die Avionik und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> den Motor auss<strong>ch</strong>alten.<br />

Beim Debriefing erklärt mir Florian, was ihm<br />

beim Flug positiv und was negativ aufgefallen ist<br />

und worauf i<strong>ch</strong> beim nä<strong>ch</strong>sten Flug A<strong>ch</strong>t geben<br />

muss. Müde, aber glückli<strong>ch</strong> kehre i<strong>ch</strong> an diesem<br />

Tag na<strong>ch</strong> Hause zurück.<br />

Übungen auf dem Helisquare<br />

Einige Tage später steht meine zweite Flugstunde<br />

auf dem Programm. Das Ziel ist, die Checks<br />

na<strong>ch</strong> Checkliste mögli<strong>ch</strong>st korrekt auszuführen<br />

und si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>her ein biss<strong>ch</strong>en auf dem Helisquare<br />

«herumzutoben». Na<strong>ch</strong>dem die Startvorbereitungen<br />

getroffen sind und die Checkliste<br />

dur<strong>ch</strong>gearbeitet ist, sind wir startklar. Starten<br />

muss i<strong>ch</strong> diesmal selber. «Versu<strong>ch</strong> dem Grasrollweg<br />

entlang zu fliegen», weist mi<strong>ch</strong> Florian an.<br />

Gar ni<strong>ch</strong>t so einfa<strong>ch</strong>, do<strong>ch</strong> mit A<strong>ch</strong> und Kra<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>en<br />

wir den Helisquare. Dort angekommen<br />

habe i<strong>ch</strong> den Auftrag, in der Mitte über dem<br />

Square zu s<strong>ch</strong>weben, dana<strong>ch</strong> üben wir Starten<br />

und Landen.<br />

Foto Nick Däpp


Florians Tipp, beim Landen ni<strong>ch</strong>t unmittelbar<br />

vor den Heli auf den Boden zu s<strong>ch</strong>auen, sondern<br />

einen Referenzpunkt weiter weg ins Auge<br />

zu fassen, ist sehr hilfrei<strong>ch</strong>. Der Tower ma<strong>ch</strong>t uns<br />

darauf aufmerksam, dass ein Jet Ranger der Heliswiss<br />

gelandet ist und in unsere Ri<strong>ch</strong>tung starten<br />

wird. I<strong>ch</strong> sehe ihn starten und bin für einen kurzen<br />

Moment unkonzentriert. Als Folge werden<br />

wir kurz dur<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>üttelt, und mir wird bewusst,<br />

wel<strong>ch</strong> hohe Bedeutung Konzentration beim Fliegen<br />

hat.<br />

Ruhigere Steuerbewegungen<br />

Nun fasse i<strong>ch</strong> den Auftrag, das Helisquare abzufliegen.<br />

Langsam bewege i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> auf die<br />

nordöstli<strong>ch</strong>e Ecke zu. I<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong>e immer wieder<br />

ein biss<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts oder na<strong>ch</strong> links aus und<br />

bin ständig in Bewegung. Florian meint, i<strong>ch</strong> solle<br />

versu<strong>ch</strong>en, ein biss<strong>ch</strong>en mehr Ruhe in meine<br />

Steuerbewegungen zu bringen. Er übernimmt<br />

kurz und zeigt mir, wie i<strong>ch</strong> das angehen soll.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Abfliegen des Squares und weiteren<br />

Starts und Landungen kehren wir zurück zur<br />

Basis. Diesmal darf i<strong>ch</strong> sogar die Landung auf<br />

der Plattform üben.<br />

I<strong>ch</strong> sage zu Florian, i<strong>ch</strong> hätte wieder tü<strong>ch</strong>tig<br />

ges<strong>ch</strong>witzt. Er meint nur, dass er au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on Flugs<strong>ch</strong>üler<br />

gehabt habe, bei denen die S<strong>ch</strong>eiben<br />

bei 25 Grad Aussentemperatur angelaufen seien.<br />

Beim Debriefing gibt mir Florian wieder eine<br />

detaillierte Rückmeldung. Bei der Checkliste sind<br />

no<strong>ch</strong> zwei, drei Punkte zu verbessern. Zudem soll<br />

i<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>en, no<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en mehr Ruhe in<br />

meine Steuerbewegungen zu bringen. Aber insgesamt<br />

ist er zufrieden mit meinem zweiten Flug.<br />

Die dritte Flugstunde<br />

Am Abend vor meiner dritten Flugstunde ruft mi<strong>ch</strong><br />

Florian an und sagt, dass er krank geworden<br />

sei. Er bietet an, dass i<strong>ch</strong> mit Ueli Burkhalter fliegen<br />

könne. Nun ma<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> also am nä<strong>ch</strong>sten<br />

Tag mit Ueli Bekannts<strong>ch</strong>aft. Der Startvorgang<br />

verläuft no<strong>ch</strong> relativ gut, do<strong>ch</strong> heute s<strong>ch</strong>eint<br />

ni<strong>ch</strong>t mein Tag zu sein, und i<strong>ch</strong> habe Mühe, den<br />

Heli einige rmassen s<strong>ch</strong>ön s<strong>ch</strong>weben zu lassen.<br />

Es fällt mir ziemli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer, den Heli gerade in<br />

Ri<strong>ch</strong>tung Helisquare zu fliegen. Wieder ma<strong>ch</strong>e<br />

i<strong>ch</strong> unruhige Steuerbewegungen. I<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>e,<br />

kleinere Impulse zu geben, und siehe da, auf<br />

einmal geht es s<strong>ch</strong>on viel besser.<br />

Wir legen den S<strong>ch</strong>werpunkt wieder auf<br />

Starts und Landungen. Na<strong>ch</strong> dem ersten Start<br />

bri<strong>ch</strong>t mir der Heli sofort na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts aus und i<strong>ch</strong><br />

komme zwei Meter re<strong>ch</strong>ts vom Startpunkt zum<br />

S<strong>ch</strong>weben. Beim Abfliegen des Helisquares bemerke<br />

i<strong>ch</strong> kleine Forts<strong>ch</strong>ritte und muss weniger<br />

auskorrigieren als beim letzen Mal.<br />

Platzvolte mit vielen Checks<br />

Ueli s<strong>ch</strong>lägt vor, mir eine Platzvolte zu zeigen.<br />

Alles beginnt mit einem Check, bei dem man<br />

im Cockpit von unten na<strong>ch</strong> oben vorgeht. Tem-<br />

peraturen und Druck liegen im grünen Berei<strong>ch</strong>,<br />

Drehzahl grün, keine Warnleu<strong>ch</strong>ten. Jetzt starten<br />

und den Hover-Check ma<strong>ch</strong>en. Ladedruck, Drehzahl,<br />

Wind und Hindernis<strong>ch</strong>eck. Wenn alles im<br />

grünen Berei<strong>ch</strong> ist, kann Ges<strong>ch</strong>windigkeit aufgenommen<br />

und am Kollektiv gezogen werden,<br />

wobei der Ladedruck immer im Auge behalten<br />

werden muss. Sobald man im Übergangsauftrieb<br />

ist, re<strong>ch</strong>tes Pedal geben. Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

auf 60 Knoten erhöhen und den Heli in eine<br />

Re<strong>ch</strong>tskurve leiten. Es folgt der «Climb Check»,<br />

dana<strong>ch</strong> der «Cruise Check». Bei 500 Fuss über<br />

Grund wird die Höhe gehalten, und der «Check<br />

for Approa<strong>ch</strong>» ist angesagt. Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

70 Knoten, Drehzahl grün und keine Warnungen.<br />

Na<strong>ch</strong> einem Kontrollblick re<strong>ch</strong>ts, kann vom<br />

Downwind na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts in die Base eingedreht<br />

werden, von dort in den Final. Dann Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

und Höhe abbauen, 40 Knoten bei einer<br />

Sinkrate von 400 Fuss pro Minute und «Final<br />

Check». Bei 30 Knoten und einer Sinkrate von<br />

300 Fuss pro Minute kommt das Si<strong>ch</strong>erheitsfenster.<br />

Hier wird ents<strong>ch</strong>ieden, ob gelandet oder<br />

dur<strong>ch</strong>gestartet wird. Wenn die Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

stimmt und der Anflug ni<strong>ch</strong>t zu tief oder zu ho<strong>ch</strong><br />

ausfällt sowie keine Hindernisse im Weg sind,<br />

kann zur Landung angesetzt werden.<br />

Das sind ja ganz s<strong>ch</strong>ön viele Checks, denke<br />

i<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> einigen weiteren Starts und Landungen<br />

sowie einer weiteren Platzrunde fliegen wir<br />

zurück zum Landeplatz. Das S<strong>ch</strong>weben über<br />

der gelben Mittellinie klappt s<strong>ch</strong>on viel besser.<br />

Na<strong>ch</strong> der Landung erfolgt das Debriefing direkt<br />

im Heli: Starten na<strong>ch</strong> Checkliste war gut. Wie<br />

s<strong>ch</strong>on in der letzten Flugstunde sind Starten, Landen<br />

und S<strong>ch</strong>weben no<strong>ch</strong> zu verbessern, aber<br />

Blick ins Cockpit des R22 Beta – bereit für den nä<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>ulflug.<br />

insgesamt war es do<strong>ch</strong> eine Steigerung während<br />

der Flugstunde.<br />

Vom Krampf zum Vergnügen<br />

Das Fliegen ist wohl Trainingssa<strong>ch</strong>e! Mit einem<br />

Simulator kann man si<strong>ch</strong> eine gute Ausgangs lage<br />

s<strong>ch</strong>affen. Die Mountain Flyers haben mit dem<br />

Pro Flight Trainer gute Erfahrungen gema<strong>ch</strong>t. So<br />

kann man si<strong>ch</strong> mit Hilfe der Checklisten auf die<br />

Flugstunden vorbereiten und die Checks auswendig<br />

lernen. Eine Mögli<strong>ch</strong>keit ist au<strong>ch</strong>, das<br />

Cockpit der S<strong>ch</strong>ulungshelikopter zu fotografieren<br />

und anhand der Bilder die Checklisten dur<strong>ch</strong>zugehen.<br />

Neben dem Theoriematerial kann<br />

i<strong>ch</strong> für das Basiswissen das Bu<strong>ch</strong> «The Private<br />

Helicopter Pilot`s Guide» von Steven Sparrow<br />

empfehlen.<br />

Am Anfang der Ausbildung denkt man si<strong>ch</strong><br />

viellei<strong>ch</strong>t: «Das s<strong>ch</strong>affe i<strong>ch</strong> nie!» Es gibt immer<br />

wieder Ho<strong>ch</strong>s und Tiefs. Das S<strong>ch</strong>weben, Starten<br />

und Landen gestaltet si<strong>ch</strong> am Anfang als grosse<br />

Herausforderung. Bei jedem Flug wird man<br />

jedo<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>erer. Später gehören die Autorotationen<br />

und der Navigationsflug zu den weiteren<br />

Knacknüssen. Jeder, der Auto fährt, weiss, wie<br />

s<strong>ch</strong>wierig es beim ersten Mal war, mehrere Aufgaben<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig zu bewältigen. Nur dur<strong>ch</strong><br />

Routine kann man si<strong>ch</strong> verbessern, ähnli<strong>ch</strong> ist es<br />

au<strong>ch</strong> beim Helifliegen. Dur<strong>ch</strong> Übung wird au<strong>ch</strong><br />

das Helifliegen vom Krampf mehr und mehr zum<br />

Vergnügen.<br />

Man sollte wissen, wieso man den Weg zum<br />

Helipiloten eins<strong>ch</strong>lagen will, nur eine Idee rei<strong>ch</strong>t<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Es kostet viel Zeit, Geld und<br />

Energie. Wenn man si<strong>ch</strong> anstrengt, ist es aber<br />

si<strong>ch</strong>er mögli<strong>ch</strong>, das Ziel zu errei<strong>ch</strong>en. ■<br />

15<br />

Foto Nick Däpp


Montageflüge der Heliswiss International mit dem Kamov Ka-32<br />

Kraftakt mit Feingefühl<br />

In ganz Europa sind die Crews der Heliswiss International unterwegs,<br />

wenn es gilt, tonnen s<strong>ch</strong>were Lasten zentimetergenau zu<br />

platzieren. Vom Ho<strong>ch</strong>gebirge über Stadtzentren bis zu den Ölbohrinseln<br />

in der Nordsee stehen die S<strong>ch</strong>weizer Transport- und<br />

Montage spezialisten mit ihren Super Puma und Kamov-S<strong>ch</strong>werlasthelis<br />

im Einsatz.<br />

16 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text und Fotos Eugen Bürgler<br />

Zwei Montageteams sind in Position gegangen,<br />

eines in rund 2000 Metern Höhe am Fuss der<br />

imposanten Eigernordwand, ein zweites in der<br />

Nähe der Talstation einer neuen Se<strong>ch</strong>ser-Sesselbahn,<br />

die hier entsteht. No<strong>ch</strong> deutet ausser uns<strong>ch</strong>einbaren<br />

Betonfundamenten ni<strong>ch</strong>ts darauf hin,<br />

dass hier bereits am Abend desselben Tages 15<br />

Stützen der neuen Eigernordwand-Sesselbahn<br />

stehen werden. In Grindelwald wartet Pilot Rolf<br />

Thomann im Cockpit des bulligen Kamov Ka-<br />

32A12 auf das O.K. der Bodencrew, um die<br />

beiden Klimov-Turbinen mit je 2190 PS Leistung<br />

ho<strong>ch</strong>fahren zu können.<br />

Dünne Luft für den Kamov<br />

Fünf Tonnen s<strong>ch</strong>were Elemente vermag der starke<br />

Kamov an seinem Lasthaken zu heben – bei einer<br />

Temperatur von 10 Grad Celsius auf 1000 Metern<br />

Höhe. Do<strong>ch</strong> an diesem aussergewöhnli<strong>ch</strong><br />

warmen Herbsttag stellen au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on die 3750<br />

Kilogramm wiegenden Bauteile in der dünnen Luft<br />

auf 2200 Metern Höhe für den Kamov s<strong>ch</strong>were<br />

Brocken dar. Als Faustregel gilt: ab 1000 Metern<br />

Höhe nimmt die Tragkraft pro Grad Temperaturzunahme<br />

um 80 bis 100 Kilogramm ab.<br />

Trotz der s<strong>ch</strong>wierigen Bedingungen startet der<br />

erfahrene Pilot und nimmt die erste Last an den<br />

Haken. Hier zeigt si<strong>ch</strong> die perfekte Arbeit der<br />

Flughelfer am Boden. Dank ihres geübten Auges<br />

sind die massiven S<strong>ch</strong>laufen so an den Mast-<br />

Elementen befestigt, dass sie optimal unter dem<br />

Heli kopter hängen. S<strong>ch</strong>einbar mühelos überwindet<br />

der Kamov mit drei Tonnen s<strong>ch</strong>weren Stahl-<br />

Masten mehrere hundert Höhenmeter. Do<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong><br />

arbeiten die Turbinen auf Ho<strong>ch</strong>touren und<br />

verbrau<strong>ch</strong>en dabei je na<strong>ch</strong> Einsatzprofil 770 bis<br />

970 Liter Kerosin pro Flugstunde. Trotz dieses<br />

ni<strong>ch</strong>t gerade bes<strong>ch</strong>eidenen Verbrau<strong>ch</strong>s ist der<br />

Heli kopter-Einsatz oft die effizienteste Lösung.<br />

Ob beim Holztransport in Bergwäldern oder<br />

beim Bau von Ho<strong>ch</strong>spannungsleitungen im frei-


Im orkanartigen Downwash des Kamov montieren<br />

die Flughelfer den Mastkopf.<br />

Wie bei russis<strong>ch</strong>en Helis übli<strong>ch</strong>, sitzt der Pilot links im Cockpit. Martin Peyer betont die Wi<strong>ch</strong>tigkeit<br />

guter Flughelfer: «Ohne ihre Arbeit könnten wir Piloten oft wenig ausri<strong>ch</strong>ten.»<br />

en Feld, s<strong>ch</strong>were Lasten können ohne den Bau<br />

zusätzli<strong>ch</strong>er Strassen innert Minuten über lange<br />

Distanzen transportiert und an ihrem endgültigen<br />

Standort zentimetergenau platziert werden.<br />

Einsatz über Berlin-City<br />

Eine wa<strong>ch</strong>sende Bedeutung des Heli kop ters<br />

sieht Heliswiss-International-CEO Luzi Tis<strong>ch</strong>hauser<br />

au<strong>ch</strong> beim Einsatz über Städten, wo dank<br />

des effizienten Helikopter-Einsatzes auf lange<br />

Sperrungen wi<strong>ch</strong>tiger Verkehrswege verzi<strong>ch</strong>tet<br />

werden kann. Ein Beispiel ist die Montage einer<br />

Kühlanlage auf dem Siemens Dynamowerk in<br />

Berlin: Na<strong>ch</strong> anderthalb Tagen war die Arbeit<br />

mit dem Kamov erledigt – die glei<strong>ch</strong>en Transporte<br />

per Kran hätten die Produktion für mehr als vier<br />

Wo<strong>ch</strong>en blockiert.<br />

Inzwis<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>webt der Kamov Ka-32 bereits<br />

mit dem Mastkopf über der Montage stelle<br />

vor dem Eiger. Langsam senkt der Pilot die<br />

Mas<strong>ch</strong>ine ab, bis die Helfer am Boden die Halteseile<br />

greifen können, um damit beim genauen<br />

Positionieren der Last helfen zu können. «Vier,<br />

drei, null, minus 50», mit ruhiger Stimme gibt<br />

der Flughelfer Franz Rast dem Piloten über Funk<br />

Höhenangaben dur<strong>ch</strong>, obwohl er si<strong>ch</strong> mehrere<br />

Meter über dem Boden an der Spitze des Mastes<br />

im Downwash des grossen Helis befindet,<br />

dem Rotorabwind, der fast in Orkan stärke bläst.<br />

Mit feinen Bewegungen am Steuerknüppel korrigiert<br />

Rolf Thomman die Position. «Talseitig ein<br />

wenig entlasten», meldet der Flughelfer, «gut so,<br />

Bolzen gesetzt, entlasten, klinken, du bist frei».<br />

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Regulations-Ds<strong>ch</strong>ungel ma<strong>ch</strong>t das Arbeiten s<strong>ch</strong>wer<br />

Das Know-how der Heliswiss International ist weit über die Landesgrenzen hinaus gefragt. 70<br />

bis 80 Prozent ihrer Einsätze leistet die S<strong>ch</strong>weizer Helifirma im Ausland. Die Breite des Einsatzspektrums<br />

kennt dabei kaum Grenzen: Betonieren mit dem Super Puma an der französis<strong>ch</strong>en<br />

Atlantikküste, wenn meterhohe Wellen den Einsatz von S<strong>ch</strong>iffen verunmögli<strong>ch</strong>en, Montage von<br />

neuer Digitalte<strong>ch</strong>nik auf einer 200 Meter hohen Antenne in Dänemark oder das Auswe<strong>ch</strong>seln<br />

eines Bauteiles an der Spitze einer Bohrinsel in der Nordsee.<br />

Das Arbeiten im internationalen Umfeld bringt aber au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wierigkeiten mit si<strong>ch</strong>, wie Luzi Tis<strong>ch</strong>hauser,<br />

CEO und Postholder Flight Operations bei Heliswiss International, festhält: «Zurzeit sehen<br />

wir uns mit sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Anforderungen der vers<strong>ch</strong>iedenen euro päis<strong>ch</strong>en Luftaufsi<strong>ch</strong>tsämtern<br />

konfrontiert. Faktis<strong>ch</strong> müssen wir an jeder Landesgrenze eine neue Mappe zücken, um die<br />

jeweils geforderten Papiere zur Hand zu haben. Dieser fast undur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong>e Ds<strong>ch</strong>ungel von<br />

Regulationen ist für uns mit einem sehr hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.»<br />

Wann und in wel<strong>ch</strong>er Form europaweit für alle die glei<strong>ch</strong>en verbindli<strong>ch</strong>en Regelungen eingeführt<br />

werden, sei no<strong>ch</strong> immer unklar: «No<strong>ch</strong> ist das für Heliswiss International relevante EASA OPS Regelwerk<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr als ein Papiertiger.» Luzi Tis<strong>ch</strong>hauser wüns<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>, dass in Europa überall mit der<br />

glei<strong>ch</strong>en Elle gemessen wird: «Es würde unsere Arbeit erlei<strong>ch</strong>tern, wenn die Regeln einheitli<strong>ch</strong> zur<br />

Anwendung kämen und ni<strong>ch</strong>t jedes nationale Aufsi<strong>ch</strong>tsamt unsere Arbeit mit eigenen Interpretationen<br />

der Regelungen ers<strong>ch</strong>weren würde.»<br />

17


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Foto Eugen Bürgler<br />

Regulations- und Kostendruck als grösste Herausforderungen der S<strong>ch</strong>weizer Helibran<strong>ch</strong>e<br />

Erfahrung kontra EASA<br />

Die 1963 gebaute SA316B Alouette III HB-ZEQ wird in Lauterbrunnen nur no<strong>ch</strong> für Rettungen eingesetzt.<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Heli-Betriebe haben in ihren spezifis<strong>ch</strong>en Einsatzberei<strong>ch</strong>en<br />

viel Können und Fa<strong>ch</strong>wissen aufgebaut. Das Beispiel<br />

der Air Glaciers-Basis Lauterbrunnen zeigt, dass vielfältige Regulationen<br />

die heute fast selbstverständli<strong>ch</strong>en Dienstleistungen der<br />

Heli-Firmen gefährden.<br />

Text Eugen Bürgler<br />

Die farbigen Punkte, die si<strong>ch</strong> über die grüne<br />

Wiese auf die Heli-Basis Lauterbrunnen zu bewegen,<br />

sind kaum als Mens<strong>ch</strong>en zu erkennen.<br />

Sie hängen an der Longline, 180 Meter (!) unter<br />

dem SA315B Lama. Laufend gibt der Retter am<br />

Ende der Leine Anweisungen über Funk, 100<br />

Meter vor dem Aufsetzpunkt übernimmt der Einweiser<br />

am Boden und gibt Höhen- und Seitenkorrekturen<br />

an den Piloten weiter, bis Retter und<br />

Gerettete punktgenau und sanft neben dem Flughelfer<br />

abgesetzt werden. Einmal jährli<strong>ch</strong> üben<br />

die Bergretter der SAC-Rettungsstation Lauterbrunnen<br />

zusammen mit der Air Glaciers sol<strong>ch</strong>e<br />

Einsätze mit der Longline, die an sehr steilen bis<br />

überhängenden Felswänden zum Einsatz kommt,<br />

dort wo eine Rettung mit der Winde unmögli<strong>ch</strong><br />

wäre. Häufig sind au<strong>ch</strong> Einsätze für verunfallte<br />

Gleits<strong>ch</strong>irmpiloten, dann verhindert die Longline,<br />

dass der Rotorabwind den S<strong>ch</strong>irm erfasst.<br />

Zwei Monate später nähert si<strong>ch</strong> das glei<strong>ch</strong>e<br />

Lama vom Rosenlauital kommend der Dossen-<br />

hütte auf 2669 Metern über Meer. Am langen<br />

Transportseil hängt diesmal ein Element der Seitenwand<br />

für den Erweiterungsbau bei der exponierten<br />

Hütte. Mehr als 1300 Höhenmeter überwindet<br />

das Lama an diesem Tag bei jeder der<br />

50 Rotationen und transportiert dabei bis zu 800<br />

Kilogramm s<strong>ch</strong>were Holzelemente, die direkt an<br />

ihrer endgültigen Position montiert werden.<br />

Bergführer und Rettungsspezialist Hans-Peter Imboden bereit zum Absetzen dur<strong>ch</strong> den Windenoperateur<br />

Jan Thalmann. Ein eingespieltes Team ist Bedingung für erfolgrei<strong>ch</strong>e Ret tungs einsätze.<br />

19<br />

Foto Eugen Bürgler


Foto Eugen Bürgler<br />

Egal, ob Rettungsflüge oder Transporteinsätze, die Besatzungen in Lauterbrunnen mö<strong>ch</strong>ten no<strong>ch</strong> lange auf die Leistungen des einmotorigen, aber<br />

zuverlässigen Lamas setzen, das besonders bei starken Winden im Gebirge modernen Helis mehr als ebenbürtig ist.<br />

Transport-Erfahrung hilft bei Rettungen<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur der Heli ist bei beiden Einsätzen derselbe,<br />

es stehen au<strong>ch</strong> die glei<strong>ch</strong>en Besatzungen<br />

im Einsatz. Ergänzt werden die Heli-Crews bei<br />

Rettungsflügen natürli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> einen Arzt und<br />

speziell ausgebildete Bergführer. Chrigel von<br />

Allmen, selber ein erfahrener Pilot und Leiter der<br />

Air-Glaciers-Basis Lauterbrunnen, s<strong>ch</strong>ätzt diese<br />

Kombination von Rettungs- und Transportflügen<br />

sehr positiv ein: «Das ist optimal», sagt der<br />

Die Swiss Helicopter Association SHA kämpft an vielen Fronten<br />

Für die Anliegen der Heli-Betreiber setzt si<strong>ch</strong> die Swiss Helicopter Association<br />

(SHA) ein. Im Verband sind 28, darunter die grösseren, der gut<br />

40 S<strong>ch</strong>weizer Helifirmen organisiert. Der SHA-Ges<strong>ch</strong>äftsführer Adrian<br />

Stäger kennt die Sorgen der Bran<strong>ch</strong>e: «Sehr belastend sind die Gebühren<br />

der Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde, die zwis<strong>ch</strong>en 2005 und 2008 um das Zweieinhalbfa<strong>ch</strong>e<br />

gestiegen sind. Dabei geht es nur um Gebühren, die Kosten<br />

für vorges<strong>ch</strong>riebene Umsetzungsmassnahmen sind da no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mit eingere<strong>ch</strong>net.»<br />

Deshalb fordert Adrian Stäger, dass bei der vom Stimmvolk<br />

gutgeheissenen Rückführung eines Teils der Treibstoffzölle in die Luftfahrt<br />

au<strong>ch</strong> die Heli-Industrie profitiert. Die SHA-Mitglieder produzieren jährli<strong>ch</strong><br />

rund 55'000 Flugstunden, na<strong>ch</strong> SHA-S<strong>ch</strong>ätzungen kommen in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz ungefähr 10'000 Stunden von Ni<strong>ch</strong>tmitgliedern dazu. Bei einem<br />

dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Verbrau<strong>ch</strong> von 200 Litern pro Flugstunde kommen grob<br />

gere<strong>ch</strong>net jährli<strong>ch</strong> zehn Millionen Franken an Treibstoffsteuern aus der<br />

Heli-Industrie in die Bundeskasse. Die Heli-Industrie erwarte ni<strong>ch</strong>t, genauso<br />

viel zurückzuerhalten, fordere aber, dass eine gewisse Proportionalität<br />

gewahrt werde und mit diesen Mitteln beispielsweise BAZL­Gebühren<br />

gesenkt würden, so Adrian Stäger. Die SHA trage au<strong>ch</strong> den Vors<strong>ch</strong>lag mit,<br />

gewisse Mittel für die Sanierung der Spitallandeplätze einzusetzen.<br />

Eine weitere Priorität des SHA betrifft die Einbringung der spezifis<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Interessen in die Gesetze, wel<strong>ch</strong>e den Heli-Betrieb regulieren.<br />

Sorgen bereitet dabei die s<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>ende Implementierung der<br />

Zweimotorigkeit. «Sollte zum Beispiel für Aerial Work (Transport-, Mon-<br />

20 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Basis leiter, «dank der tägli<strong>ch</strong>en Erfahrung aus<br />

der Transportfliegerei kennen wir jedes Kabel<br />

in unserem Einsatzgebiet; wir finden uns au<strong>ch</strong><br />

bei s<strong>ch</strong>wierigen Wetterverhältnissen gut zure<strong>ch</strong>t<br />

und sind dank der gemeinsamen Arbeit ein<br />

eingespieltes Team.» Und als Pilot meint Chrigel<br />

von Allmen: «Mit den vielen Flugstunden im<br />

Transportberei<strong>ch</strong> kann man als Pilot ein anderes<br />

Gefühl für die Mas<strong>ch</strong>ine entwickeln.» 60 bis 70<br />

Prozent der geleisteten Flugstunden entfallen bei<br />

den Air Glaciers-Helis der Basis Lauterbrunnen<br />

auf Transportflüge, 15 Prozent auf Rettungen und<br />

etwa glei<strong>ch</strong> viel auf touristis<strong>ch</strong>e Flüge.<br />

Dieses Modell habe den grossen Vorteil, die<br />

Kosten bei grossem Nutzen mögli<strong>ch</strong>st tief zu halten.<br />

Wenn die Kombination dieser Einsatzarten<br />

einges<strong>ch</strong>ränkt wird, sind die Folgen entweder<br />

massive Mehrkosten für die Bereitstellung zusätzli<strong>ch</strong>er<br />

Rettungshelis oder eine Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung<br />

der Qualität im Rettungsdienst in Form langer<br />

tage-, Filmflüge und andere) über bewohntem Gebiet (congested area)<br />

zwingend Zweimotorigkeit vorges<strong>ch</strong>rieben werden, hätte das weit rei<strong>ch</strong>ende<br />

Konsequenzen», ist Adrian Stäger überzeugt.<br />

Problematis<strong>ch</strong> ist in den Augen der SHA au<strong>ch</strong> die Inflation der S<strong>ch</strong>utzgebiete:<br />

«Die lokalen Heli-Betreiber haben si<strong>ch</strong> bisher mit den Wildhütern<br />

abgespro<strong>ch</strong>en und das hat gut funktioniert. Die Tendenz, alle Vors<strong>ch</strong>riften<br />

zu zentralisieren und in Stein zu meisseln, ist do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sinnvoll!» Angespro<strong>ch</strong>en<br />

ist damit au<strong>ch</strong> die laufende Überprüfung der Gebirgslandeplätze.<br />

Adrian Stäger kritisiert dabei die Haltung von einzelnen Sektionen<br />

des S<strong>ch</strong>weizer Alpen­Clubs (SAC): «I<strong>ch</strong> finde es s<strong>ch</strong>ade, dass einige<br />

Fla<strong>ch</strong>land-Sektionen des SAC häufig an den Alpen-Sektionen vorbeipolitisieren<br />

und den Heli-Betrieb prinzipiell eins<strong>ch</strong>ränken wollen. Die SAC-Hütten,<br />

die über eine Million jährli<strong>ch</strong>e Überna<strong>ch</strong>tungen verzei<strong>ch</strong>nen, werden<br />

sehr oft mit der Unterstützung von Helikoptern gebaut und versorgt und<br />

Alpinisten können im Notfall auf die Luftrettung zählen. Die Berggänger<br />

müssen für ihre Touren au<strong>ch</strong> trainieren, es fehlt aber oft das Verständnis,<br />

dass au<strong>ch</strong> Heli-Piloten in diesem Umfeld trainieren müssen.» Nur gerade<br />

drei Prozent der Heli-Flugstunden in der S<strong>ch</strong>weiz entfallen gemäss letzten<br />

Erhebungen des SHA auf Skiflüge. Ebenfalls klein ist der Anteil von<br />

Rundflügen (fünf Prozent) und Taxi-Flügen (se<strong>ch</strong>s Prozent). Die Helikopter<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz sind bei über 75 Prozent aller geleisteten Flugstunden für<br />

die Arbeitsfliegerei, Rettungen oder S<strong>ch</strong>ulungszwecke unterwegs.<br />

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Wartezeiten, ist der Air Glaciers-Pilot überzeugt.<br />

Zudem würden dann mehr Helikopter leer für<br />

Trainingszwecke fliegen, was ökologis<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t sinnvoller sei.<br />

Für jede Situation den ri<strong>ch</strong>tigen Heli<br />

Die Air Glaciers hat in Lauterbrunnen eine Alouette<br />

III, ein Ecureuil und ein Lama stationiert, für<br />

die Zukunft sieht der Basisleiter eine Flotte, bestehend<br />

aus zwei Ecureuils und einem Lama, als<br />

optimal an: «Die Alouette kommt nur no<strong>ch</strong> für<br />

Rettungen zum Einsatz, aber das Lama mö<strong>ch</strong>ten<br />

wir so lange wie mögli<strong>ch</strong> behalten.» Immer wieder<br />

komme es vor, dass eine Rettungscrew mit<br />

dem Ecureuil ins Ho<strong>ch</strong>gebirge ausrücke, aber<br />

auf die Basis zurückkomme und auf das Lama<br />

umsteige, so Chrigel von Allmen. «Bei sehr<br />

vielen Rettungen kommt das Ecureuil leistungsmässig<br />

an die Limite, mit zweimotorigen Mas<strong>ch</strong>inen<br />

wäre da an eine Rettung gar ni<strong>ch</strong>t zu<br />

denken.» Au<strong>ch</strong> im kommerziellen Einsatz habe<br />

das Lama na<strong>ch</strong> wie vor seine Vorteile: Hebe<br />

ein Lama auf dem Jungfraujo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Lasten<br />

von 600 Kilogramm, s<strong>ch</strong>affe das ein modernes<br />

Ecureuil kaum, sagt der Air Glaciers-Basisleiter.<br />

Für ihn ist es aber au<strong>ch</strong> selbstverständli<strong>ch</strong>, auf<br />

die Rega zurückzugreifen, wenn es die Situa tion<br />

erfordert: «Wenn ein eiliger Intensivtransport ansteht,<br />

dann lassen wir die Rega kommen, ihre<br />

Helikopter sind dafür besser geeignet als eine<br />

Alouette.»<br />

Im Rettungswesen wüns<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> Chrigel von<br />

Allmen eine unabhängige Stelle, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Notrufnummer 144 betreut, damit immer das<br />

am s<strong>ch</strong>nellsten verfügbare und optimale Rettungsgerät<br />

eingesetzt wird, das sei gerade im Kanton<br />

Bern ni<strong>ch</strong>t immer der Fall. «Der Heli muss do<strong>ch</strong><br />

im Sinne des Patienten eingesetzt werden, da<br />

dürfen Prestige und kommerzielle Gedanken keine<br />

Rolle spielen.»<br />

Statistik spri<strong>ch</strong>t für Einmotorige<br />

Unverständli<strong>ch</strong> ist für Chrigel von Allmen, dass<br />

europäis<strong>ch</strong>e Regulationen für Rettungsflüge zweimotorige<br />

Helikopter fordern: «Wenn wir für die<br />

Revision der Bahn einen Monteur mit dem Ecureuil<br />

aufs S<strong>ch</strong>ilthorn fliegen, dieser zwei Stunden<br />

später vom Gerüst fällt, wie will man dann erklären,<br />

dass wir ihn ni<strong>ch</strong>t mehr mit dem Ecureuil einmotorig<br />

ins Spital fliegen dürfen?», fragt Chrigel<br />

von Allmen.<br />

Bei der europäis<strong>ch</strong>en Luftfahrt-Si<strong>ch</strong>erheitsagentur<br />

(European Aviation Safety Agency –<br />

EASA) geht man aber no<strong>ch</strong> weiter und diskutiert<br />

sogar, den Einsatz einmotoriger Helikopter im<br />

kommerziellen Einsatz (CAT) über ni<strong>ch</strong>t bewohnter<br />

«lebensfeindli<strong>ch</strong>er Umgebung» (hostile environment)<br />

verbindli<strong>ch</strong> zu limitieren. Gegen eine<br />

sol<strong>ch</strong>e Eins<strong>ch</strong>ränkung hat si<strong>ch</strong> im August 2010<br />

au<strong>ch</strong> die European Helicopter Association (EHA)<br />

gestellt. Die EHA hält fest, dass viele kleine Heli-<br />

Operator ihren Betrieb einstellen müssten, sollten<br />

sie gezwungen sein, für viele ihrer Einsatzgebiete<br />

nur no<strong>ch</strong> die massiv teureren zweimotorigen<br />

Helis einzusetzen. Weiter argumentiert die EHA<br />

mit dem Vorberi<strong>ch</strong>t einer gross angelegten Studie<br />

zur Untersu<strong>ch</strong>ung von Helikopterunfällen des<br />

europäis<strong>ch</strong>en Helikopter-Safety Analyse-Teams<br />

(EHSAT), wel<strong>ch</strong>er zum S<strong>ch</strong>luss kommt, dass die<br />

Anzahl Triebwerke keinen Einfluss auf die Flugsi<strong>ch</strong>erheit<br />

hat.<br />

Praxisnähe statt Papiertreue<br />

«Wir sollten in der S<strong>ch</strong>weiz den Mut haben,<br />

zum bewährten System in der Heli-Fliegerei zu<br />

stehen und zu sagen, so funktioniert es gut, so<br />

ma<strong>ch</strong>en wir es», sagt Chrigel von Allmen. Unter<br />

dem Sti<strong>ch</strong>wort «Si<strong>ch</strong>erheit» sei eine Papierflut<br />

über die Heli-Operator hereingebro<strong>ch</strong>en, die in<br />

vielen Berei<strong>ch</strong>en wenig bis gar ni<strong>ch</strong>ts mit einer<br />

Erhöhung der Si<strong>ch</strong>erheit zu tun habe: «Wenn früher<br />

ein BAZL-Experte für die Jahreskontrolle eines<br />

Helikopters auf die Basis gekommen ist, dann<br />

hat er in erster Linie den Heli unter die Lupe genommen<br />

und au<strong>ch</strong> die Papiere kontrolliert. Heute<br />

müssen die Papiere in dicken Ordnern stimmen,<br />

der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Zustand der Mas<strong>ch</strong>ine ist in den<br />

Hintergrund gerückt.»<br />

Chrigel von Allmen anerkennt, dass beim Bundesamt<br />

für Zivilluftfahrt (BAZL) in jüngerer Zeit die<br />

Bereits<strong>ch</strong>aft gewa<strong>ch</strong>sen ist, gemeinsam mit den<br />

Heli-Betreibern na<strong>ch</strong> pragmatis<strong>ch</strong>en Lösungen<br />

zu su<strong>ch</strong>en. «Dem BAZL sind die Hände vielfa<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> gebunden, für Lösungen brau<strong>ch</strong>t es den<br />

Einsatz auf politis<strong>ch</strong>er Ebene.» ■<br />

www.airglaciers.<strong>ch</strong><br />

Das AS350B3+ Ecureuil HB-ZNA der Air Glaciers deckt in Lauterbrunnen die gesamte Einsatzpalette<br />

von Rettungen über Falls<strong>ch</strong>irmabsetzflüge bis zu Montagen ab.<br />

Flughelfer und Piloten kennen ihr Einsatzgebiet aus der tägli<strong>ch</strong>en Erfahrung bei jeder Tageszeit und<br />

fast jedem Wetter – ein ents<strong>ch</strong>eidender Vorteil bei Rettungsmissionen.<br />

21<br />

Foto Eugen Bürgler Foto Bruno Siegfried


Foto Eugen Bürgler<br />

So sieht der Pilot aus dem Lama die Heli-Basis Lauterbrunnen, wenn seine<br />

«Passagiere» an der 180-Meter-Longline den Boden berühren.<br />

BAZL-Handlungsspielraum wird mit EASA-OPS kleiner<br />

Die Joint Aviation Authorities (JAA) sind ein Zusammens<strong>ch</strong>luss der Luftfahrtbehörden<br />

europäis<strong>ch</strong>er Länder. Mit den Joint Aviation Requirements (JAR)<br />

haben die Länder ein umfangrei<strong>ch</strong>es Werk zur Regelung der Luftfahrt<br />

aufgestellt. JAR-OPS 3 beispielsweise regelt den gewerbli<strong>ch</strong>en Betrieb<br />

von Helikoptern.<br />

Neben vielen zum Teil eins<strong>ch</strong>neidenden und kostspieligen Vors<strong>ch</strong>riften<br />

zum Betrieb von Helikoptern geben insbesondere die für einzelne<br />

Einsatz berei<strong>ch</strong>e vorges<strong>ch</strong>riebenen Leistungsklassen (Performance Class 1,<br />

2 und 3) und die Zertifizierungskategorien (Categorie A, B), wel<strong>ch</strong>e<br />

die Zulassung der Helis betreffen, zu reden. Die EASA OPS werden für<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Einsatzarten unter anderem Anforderungen an die Zertifizierungskategorie<br />

und Leistungsklasse der Helikopter stellen. JAR-OPS 3<br />

s<strong>ch</strong>reibt beispielsweise heute s<strong>ch</strong>on vor, dass ein HEMS-Flug (Helicopter<br />

Emergency Medical Service) unter Umständen in der Performance Class<br />

1 dur<strong>ch</strong>geführt werden muss. Performance Class 1 bedeutet: Der Helikopter<br />

muss au<strong>ch</strong> beim Ausfall eines Triebwerkes entweder den Start si<strong>ch</strong>er<br />

abbre<strong>ch</strong>en oder dana<strong>ch</strong> in jeder Flugphase den Flug si<strong>ch</strong>er fortführen<br />

können.<br />

Bis heute hat kein Helikopterunternehmen in der S<strong>ch</strong>weiz JAR-OPS 3 eingeführt,<br />

erklärt der Leiter der Sektion Flugbetrieb Helikopter beim BAZL,<br />

Markus Willis<strong>ch</strong>. Zwar habe die S<strong>ch</strong>weiz die JAR‘s für Helikopter per<br />

1. November 2008 in Kraft gesetzt, um den europaweiten Standardisierungsprozess<br />

voranzubringen. Die JAR‘s besitzen grundsätzli<strong>ch</strong> keinen<br />

gesetzli<strong>ch</strong>en Charakter, weshalb die Umsetzung der Vorgaben in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz über eine Verordnung vorgenommen werden musste. Dieser<br />

Weg bot der S<strong>ch</strong>weiz – wie den anderen europäis<strong>ch</strong>en Staaten – die<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit, nationale Bedürfnisse und Besonderheiten zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Der Bund gewährte den Helikopterbetrieben grosszügige Fristen für<br />

die Umsetzung der europäis<strong>ch</strong>en Vorgaben, konkret bis zur Einführung<br />

von EASA OPS. Au<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> Leistungsklassen sind in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Ausnahmen zulässig, um zum Beispiel die Rettungsflüge im Gebirge ni<strong>ch</strong>t<br />

zu gefährden.<br />

22 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Das Lama HB-XRF im Transporteinsatz bei der Dossenhütte. «Romeo Fox»<br />

hatte bis Ende Juli 2010 ni<strong>ch</strong>t weniger als 17'000 Flugstunden geleistet.<br />

Anders sieht die re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Situation bei der EASA OPS­Einführung aus.<br />

Diese EASA-Bestimmungen sind direkt anzuwendendes Re<strong>ch</strong>t. Grundsätzli<strong>ch</strong>e,<br />

dauerhafte Abwei<strong>ch</strong>ungen von diesen Bestimmungen seien zwar<br />

mögli<strong>ch</strong>, do<strong>ch</strong> können diese ni<strong>ch</strong>t mehr dur<strong>ch</strong> die nationalen Behörden<br />

gewährt, sondern müssen von der EASA bewilligt werden, was den<br />

Handlungsspielraum des BAZL natürli<strong>ch</strong> eins<strong>ch</strong>ränke, so Markus Willis<strong>ch</strong>.<br />

Gemäss seinem Kenntnisstand im September 2010 werde EASA OPS im<br />

April 2012 eingeführt sein müssen, ob es dabei Übergangsfristen geben<br />

werde, sei derzeit no<strong>ch</strong> offen.<br />

Mit der Inkraftsetzung von EASA OPS, voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> im April 2012,<br />

müssen Helikopter für HEMS-Flüge grundsätzli<strong>ch</strong> in der Zertifizierungsklasse<br />

A zugelassen sein und damit unter anderem über mindestens zwei<br />

Turbinen verfügen. Ob es eine Ausnahmeregelung für den Einsatz einmotoriger<br />

Helikopter bei Rettungsflügen geben werde, könne erst definitiv<br />

geklärt werden, wenn die Endversion von EASA OPS bekannt sei, so<br />

Markus Willis<strong>ch</strong>. Falls die EASA OPS den Einsatz einmotoriger Mas<strong>ch</strong>inen<br />

für HEMS-Flüge im Gebirge ni<strong>ch</strong>t vorsehe, könne die EASA das nur<br />

na<strong>ch</strong> Artikel 14 der EU-Grundverordnung gewähren. Sollte die EASA<br />

dies ni<strong>ch</strong>t tun, bleibe der S<strong>ch</strong>weiz nur der Weg, das Thema auf politis<strong>ch</strong>er<br />

Ebene anzugehen.<br />

Im Berei<strong>ch</strong> Aerial Work hat in Europa bis heute keine Standardisierung<br />

stattgefunden. JAR-OPS 4 deckte diesen Berei<strong>ch</strong> zwar ab, existierte aber<br />

nur als Entwurf. EASA OPS dagegen wird au<strong>ch</strong> den Berei<strong>ch</strong> Aerial Work<br />

abdecken. Das BAZL versu<strong>ch</strong>e, gemeinsam mit der Helikopterindustrie<br />

die S<strong>ch</strong>weizer Bedürfnisse bei der Entwicklung dieser neuen Regularien<br />

einzubringen. Besonderes Gewi<strong>ch</strong>t werde dabei auf die Leistungsanforderungen<br />

in grosser Höhe gelegt. Seit Anfang 2010 habe das BAZL einen<br />

Experten mit einem befristeten Mandat direkt bei der EASA in Köln im<br />

Einsatz, so Markus Willis<strong>ch</strong>. Er warnt jedo<strong>ch</strong> vor übertriebener Euphorie,<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Vertreter könne zwar mitreden, ob er mit seinen Anliegen<br />

au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>dringe, sei ni<strong>ch</strong>t garantiert. www.bazl.admin.<strong>ch</strong><br />

Foto Eugen Bürgler


Rettungsheli spart Geld<br />

Der letzte der insgesamt elf AW109SP Da Vinci wird bei der Rega im Frühsommer <strong>2011</strong> erwartet. Er wird als einziger der Flotte mit einem Dual-Pilot-IFR<br />

Cockpit ausgerüstet sein und soll vor allem für S<strong>ch</strong>ulungsflüge und als Reservemas<strong>ch</strong>ine zum Einsatz kommen.<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Rettungsflieger haben viel für die Entwicklung des<br />

Luftrettungswesens geleistet und geniessen weltweit ein hohes Ansehen.<br />

So folgten Ende Mai 2010 rund 150 Fa<strong>ch</strong>leute der Rega-<br />

Einladung, um am Rega-Symposium in Grindelwald die Zukunft<br />

der Luftrettung zu diskutieren (<strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> Juli 2010).<br />

Text und Foto Eugen Bürgler<br />

Eine der diskutierten Herausforderungen betraf<br />

die Finanzierung der Luftrettung im Umfeld explodierender<br />

Gesundheitskosten. Zwar wird die<br />

Kostenfrage in der Luftrettung ni<strong>ch</strong>t zuerst gestellt,<br />

aber sie folgt auf dem Fuss. Am Rega-Symposium<br />

wurde deutli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t, dass dabei die<br />

ganzheitli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>t bei Gesundheitspolitikern oft<br />

fehlt.<br />

0,4 Promille der Gesundheitskosten<br />

Für Unfallversi<strong>ch</strong>erer seien Rettungskosten oft Investitionen<br />

in ein optimales Resultat, wenn beispielsweise<br />

eine Invalidität verhindert werden<br />

könne. Zwar sei die Luftrettung fünf- bis se<strong>ch</strong>smal<br />

teurer als eine terrestris<strong>ch</strong>e Rettung, do<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>e<br />

der Anteil der Rettungskosten bei Polytrauma-<br />

Patienten je na<strong>ch</strong> Versi<strong>ch</strong>erer nur 0,4 bis 0,9<br />

Prozent der gesamten Heilungskosten aus, so<br />

Willi Morger von MCM Consulting. Der Oberfeldarzt<br />

bei der Deuts<strong>ch</strong>en Bundeswehr, Andreas<br />

Valentiner, bezifferte die Kosten der Luftrettung<br />

an den gesamten Gesundheitskosten in Deuts<strong>ch</strong>land<br />

auf ledigli<strong>ch</strong> 0,4 Promille.<br />

«Die <strong>Ausgabe</strong>n für einen ho<strong>ch</strong>wertigen<br />

Rettungsdienst nützen dem Patienten und der<br />

Volkswirts<strong>ch</strong>aft», bra<strong>ch</strong>te es Willi Morger auf<br />

den Punkt. Dass Helikopter und Besatzungen<br />

auf Pikett stehen, fällt kostenseitig viel stärker<br />

ins Gewi<strong>ch</strong>t als die eigentli<strong>ch</strong>en Einsätze. Laut<br />

Wolfgang Voelckel, Leiter der Anästhesiologie<br />

am Unfallkrankenhaus Salzburg, ma<strong>ch</strong>en diese<br />

Vorhaltungskosten bei der Luftrettung 70 bis 90<br />

Prozent der Gesamtkosten aus.<br />

Intensiv-Helis für Verlegungsflüge?<br />

Trotzdem sehen si<strong>ch</strong> die Luftretter mit einem stetigen<br />

Kostendruck konfrontiert. Damit Luftrettung<br />

im Notfall verfügbar ist, muss sie bezahlbar bleiben.<br />

In Grindelwald wurden au<strong>ch</strong> Forderungen<br />

aufgestellt, die dem bewährten und kosteneffizienten<br />

«S<strong>ch</strong>weizer-Modell» widerspre<strong>ch</strong>en: Erwin<br />

Stolpe, der Medizinis<strong>ch</strong>e Direktor der ADAC-Luftrettung,<br />

sagte, man müsse si<strong>ch</strong> von der Idee<br />

des «Dual-use-Helis» verabs<strong>ch</strong>ieden. Er meinte<br />

damit, dass für Flüge zum Unfallort (Primäreinsätze)<br />

und Intensivtransporte zwis<strong>ch</strong>en Spitälern<br />

(Sekundäreinsätze) ni<strong>ch</strong>t der glei<strong>ch</strong> ausgerüstete<br />

Heli kopter verwendet werden soll. Die Rega erklärte<br />

auf Anfrage, dass si<strong>ch</strong> der Grundsatz, für<br />

Rettungsmissionen und Interhospital-Transporte<br />

die glei<strong>ch</strong>en Helikopter zu verwenden, für ein<br />

Land wie die S<strong>ch</strong>weiz sehr gut bewähre. Gerade<br />

im EC145 sei das Mitführen zusätzli<strong>ch</strong>er<br />

medizinis<strong>ch</strong>er Geräte für anspru<strong>ch</strong>svolle Verlegungen<br />

gut mögli<strong>ch</strong>. Es sei jedo<strong>ch</strong> denkbar,<br />

dass si<strong>ch</strong> bei einer weiteren Zunahme der Interhospitaltransporte<br />

die Frage na<strong>ch</strong> spezialisierten<br />

Helikoptern neu stelle.<br />

Dass die Rettungsflieger im übrigen Europa<br />

oft in einem anderen Umfeld operieren, hat die<br />

Aussage von Friedri<strong>ch</strong> Rehkopf, Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

der ADAC-Luftrettung gezeigt. Er sagte klipp und<br />

klar, HEMS-Fliegerei (Helicopter Emergency Mecial<br />

Services) gepaart mit anderen kommerziellen<br />

Einsätzen sei absolut tabu. Es dürfe ni<strong>ch</strong>t sein,<br />

dass ein Pilot am Morgen Beton transportiere und<br />

am Na<strong>ch</strong>mittag einen Rettungsheli fliege.<br />

Damit wird deutli<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> für europäis<strong>ch</strong>e<br />

Rettungsorganisationen oft andere Fragen<br />

stellen als den Luftrettern in der S<strong>ch</strong>weiz, wo<br />

Gebirgspiloten auf Erfahrungen aus kommerziellen<br />

Einsätzen zählen. Viele Rega-Piloten haben<br />

ni<strong>ch</strong>t nur vor ihrer Anstellung bei der Rega ihr<br />

Know-how bei Transporteinsätzen erworben,<br />

sondern fliegen na<strong>ch</strong> wie vor tageweise bei<br />

kommerziellen Heli-Betrieben. www.rega.<strong>ch</strong> ■<br />

23


Dem Lama ist es mit einem erfahrenen Piloten si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> wohl im Gebirge, trotz s<strong>ch</strong>weren Lasten turnt es mit<br />

Lei<strong>ch</strong>tigkeit um die Felsen.<br />

Bewährtes Team im Forst- und Bauberei<strong>ch</strong><br />

Alpinlift mit Lama-Power<br />

Vor 41 Jahren ist der Aérospatiale SA315B Lama zum ersten Mal<br />

geflogen, aber no<strong>ch</strong> immer setzen viele Helifirmen auf das äusserst<br />

zuverlässige Transportmittel. Zu ihnen gehört die Inners<strong>ch</strong>weizer<br />

Alpinlift Helikopter AG, wel<strong>ch</strong>e seit fünf Jahren erfolgrei<strong>ch</strong> mit<br />

einem Lama fliegt.<br />

24 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text und Fotos Eugen Bürgler<br />

«Für unsere Arbeit ist das Lama einfa<strong>ch</strong> immer<br />

no<strong>ch</strong> der beste Heli, den es gibt! Das bestätigen<br />

mir au<strong>ch</strong> unsere Piloten», sagt Sas<strong>ch</strong>a Kempf,<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Alpinlift Helikopter AG. «Am<br />

Morgen einsteigen, dann arbeitet die Mas<strong>ch</strong>ine<br />

zuverlässig bis am Abend.» Gefordert wird diese<br />

Zuverlässigkeit zum Beispiel auf der Baustelle<br />

auf dem Gipfel des Pilatus. Im Rahmen eines<br />

grossen Aus- und Umbauprojektes entstehen<br />

dort zwis<strong>ch</strong>en November 2009 und Mai <strong>2011</strong><br />

neue Räumli<strong>ch</strong>keiten inklusive Panoramagallerie.<br />

Alpinlift versorgt die Baustelle regelmässig mit<br />

Material, vom Täferholz bis zum Beton. Au<strong>ch</strong><br />

auf dem Rückweg ist das Lama oft s<strong>ch</strong>wer be-<br />

laden, dann hängen Mulden mit Baus<strong>ch</strong>utt am<br />

Lasthaken.<br />

S<strong>ch</strong>utzbauten immer häufiger<br />

Der Forst- und Bauberei<strong>ch</strong> sind na<strong>ch</strong> wie vor die<br />

häufigsten Einsatzgebiete für den Alpinlift-Heli<br />

mit der eingespielten Crew. «In den S<strong>ch</strong>utzwäldern,<br />

bei S<strong>ch</strong>utzeinri<strong>ch</strong>tungen gegen Lawinen,<br />

Hangruts<strong>ch</strong>ungen oder Steins<strong>ch</strong>lag ist die Arbeit<br />

ohne Helikopter heute fast ni<strong>ch</strong>t mehr vorstellbar»,<br />

so Sas<strong>ch</strong>a Kempf.<br />

Montage-Flüge gehören ebenfalls zum<br />

Angebot der Firma mit vier fest angestellten<br />

Mitarbeitern und fünf Freelancern. Seit dem<br />

Firmenbestehen wurden bereits 25 Häuser in<br />

Elementbauweise erri<strong>ch</strong>tet. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Baustel-<br />

Das erfolgrei<strong>ch</strong>e Lama-Konzept: Eine verglaste<br />

Rotoren darauf setzen und auf alles Unnötige v<br />

lentransporte gelten oft fast als Montageflüge,<br />

denn beispielsweise auf dem Pilatus muss auf<br />

der engen Baustelle jedes Palett präzise platziert<br />

werden. Spezialholzerei, Lawinensprengungen,<br />

Taxi-, Film- und Fotoflüge sowie als lokal verankerter<br />

Heli-Betrieb Spezialeinsätze na<strong>ch</strong> Unwettern<br />

oder für die Feuerwehr gehören ebenfalls<br />

zum Einsatzspektrum.<br />

Effizientes Transportmittel<br />

Zwar verbrau<strong>ch</strong>t ein Lama rund 220 Liter Kerosin<br />

pro Flugstunde, wird das allerdings mit der beeindruckenden<br />

Transportleistung vergli<strong>ch</strong>en, relativiert<br />

si<strong>ch</strong> diese Zahl. Nur Minuten vergehen auf<br />

dem 2132 Meter hohen Pilatus jeweils, bis das<br />

Lama wieder bis zu 850 Kilogramm s<strong>ch</strong>were<br />

Lasten über mehrere hundert Höhenmeter ho<strong>ch</strong><br />

ges<strong>ch</strong>leppt hat und genau dort absetzt, wo die<br />

Bauarbeiter sie haben wollen. Sas<strong>ch</strong>a Kempf<br />

musste allerdings feststellen, dass si<strong>ch</strong> der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />

Unterhalt für das Lama in den letzten fünf<br />

Jahren um rund 30 Prozent verteuert hat.<br />

In Kürze wird die Alpinlift, die bisher unter<br />

dem Flight Operations Manual (FOM) der Valair<br />

flog, über ein eigenes FOM verfügen. Ihr Know-


Kabine, ein Tank, ein starkes Triebwerk mit Getriebe und<br />

erzi<strong>ch</strong>ten.<br />

how geben die Alpinlift-Piloten in der Form von<br />

Ums<strong>ch</strong>ulungen auf das Lama und der Gebirgsausbildung<br />

(Mountain Operation U) au<strong>ch</strong> weiter.<br />

Dank guter Zusammenarbeit mit der Swiss Jet<br />

kann die Alpinlift au<strong>ch</strong> auf ein A119 Koala zurückgreifen.<br />

Als das Lama bei der letzten 800-<br />

Stunden-Kontrolle bei RUAG Aviation weilte,<br />

ma<strong>ch</strong>te Alpinlift sehr gute Erfahrungen mit diesem<br />

Heli, der über eine maximale Aussenlastkapazität<br />

von 950 Kilogramm verfügt: «Ein super Heli,<br />

der si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im harten Logging-Einsatz bestens<br />

bewährt hat», so Sas<strong>ch</strong>a Kempf. Denno<strong>ch</strong> hofft<br />

der Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Inners<strong>ch</strong>weizer Heli firma,<br />

dass die Lama-Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te – mögli<strong>ch</strong>erweise mit<br />

in Indien neumotorisierten Lamas – no<strong>ch</strong> lange<br />

weitergehen wird. www.alpinlift.<strong>ch</strong> ■<br />

Lama mit neuer Turbine ersetzt in Indien alte Lamas<br />

Bereits 1972 wurde bei Hindustan Aeronautics (HAL) die Lizenzproduktion<br />

des Aérospatiale SA315B Lama aufgenommen. Unter dem Namen<br />

Cheetah baute der indis<strong>ch</strong>e Luftfahrtkonzern, hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> für die indis<strong>ch</strong>en<br />

Streitkräfte, rund 250 Cheetahs und konnte au<strong>ch</strong> einige Exemplare<br />

exportieren. Diese indis<strong>ch</strong>e Lama-Version befindet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> wie<br />

vor in Produktion und wird au<strong>ch</strong> exportiert, 2009 konnte beispielsweise<br />

ein neuer Cheetah-Heli na<strong>ch</strong> Namibia verkauft werden.<br />

HAL baute unter Lizenz au<strong>ch</strong> rund 660 Artouste IIIB­Turbinen, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Lamas und Cheetahs antreiben. Dank der Zusammenarbeit mit Turboméca<br />

nahm HAL eine neue Motorisierung des Cheetah in Angriff; 2003<br />

flog zum ersten Mal ein entspre<strong>ch</strong>end umgebauter Helikopter mit einer<br />

Konzentriert setzt Sergio Albertella die Last auf der Pilatus-Baustelle ab. Das Alpinlift-Lama ist mit einem<br />

Moving-Terrain-System im Cockpit ausgerüstet.<br />

Turboméca TM333-2M2-Turbine. Ungedrosselt leistet das Artouste IIIB<br />

649 kW oder 870PS; bei der neuen TM333-Turbine sind es 825 kW<br />

oder 1100 Wellen-PS Startleistung bei geringerem Treibstoffverbrau<strong>ch</strong>.<br />

Verbessert wurde au<strong>ch</strong> die Wartungsfreundli<strong>ch</strong>keit mit Wartungsintervallen<br />

zwis<strong>ch</strong>en grossen Überholungen von 2000 Stunden. Die mit dieser<br />

Turbine ausgerüsteten Helikopter erhielten die Bezei<strong>ch</strong>nung Cheetal. Ein<br />

Prototyp dieses Helikopters sorgte im November 2004 für Aufsehen,<br />

als er im Himalaya auf einer Höhe von 7070 Metern (Di<strong>ch</strong>tehöhe von<br />

7666 Meter, 25’150 Fuss) landete. Eine erste Bestellung der indis<strong>ch</strong>en<br />

Armee umfasste 20 Cheetal-Helis; die erste Mas<strong>ch</strong>ine ging 2008 bei<br />

den in Leh stationierten Sia<strong>ch</strong>en Pioneers in Dienst.<br />

25


Der neue Turbinen-Heli von Robinson beeindruckte im Gebirge<br />

S<strong>ch</strong>nell, stark, einfa<strong>ch</strong> – R66<br />

Der von Hansruedi Amrhein geflogene R66 mit der Immatrikulation N4512G gehörte zu den damals drei fliegenden Prototypen und trägt die<br />

Seriennummer 3. Dieser Heli flog tägli<strong>ch</strong> sieben bis a<strong>ch</strong>t Stunden und entspri<strong>ch</strong>t weitgehend dem Serienstandard.<br />

Der Valair-Ges<strong>ch</strong>äftsführer Hansruedi Amrhein hatte als erfahrener<br />

Pilot und Robinson-Vertreter für die S<strong>ch</strong>weiz die einmalige Gelegenheit,<br />

den neuen Robinson R66 während Tests der amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde FAA zu fliegen. Der Turbinen-Heli soll ab nä<strong>ch</strong>stem<br />

Jahr au<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz starten.<br />

26 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text Eugen Bürgler, Fotos Valair<br />

Im Mai 2010 nahm der US-amerikanis<strong>ch</strong>e Helikopterhersteller<br />

Robinson mit seinen Vertretern<br />

in aller Welt Kontakt auf, um Piloten für die<br />

Funktions- und Zuverlässigkeitstests ihres neuesten<br />

Produkts, des Robinson R66, zu finden. Die<br />

Zertifizierungsbehörde FAA gab Robinson die<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit, für diese Tests zwei externe Piloten<br />

vorzus<strong>ch</strong>lagen. «Ohne mir grosse Hoffnungen<br />

zu ma<strong>ch</strong>en, habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> gemeldet», erzählt<br />

Hansruedi Amrhein. Dank seiner über 4000<br />

unfallfreien Flugstunden und der grossen Erfahrung<br />

auf Robinson-Helis wurde er für das Testprogramm<br />

ausgewählt.<br />

Vertrautes angetroffen<br />

«Am 9. August morgens stand i<strong>ch</strong> beim Robinson-<br />

Werk in Torrance und na<strong>ch</strong> drei Stunden Theorie<br />

konnte i<strong>ch</strong> zum Einweisungsflug starten, bei dem<br />

es vor allem um die Emergency-procedures (Notverfahren)<br />

ging. Na<strong>ch</strong> einem Prüfungsflug mit einem<br />

FAA-Testpiloten wurde i<strong>ch</strong> für die Testflüge<br />

zugelassen», fährt Hansruedi Amrhein fort.<br />

Obwohl Robinson s<strong>ch</strong>on lange am Turbinen-<br />

R66 arbeitet, hat er im Cockpit des neuen Helis<br />

fast nur Vertrautes angetroffen: «I<strong>ch</strong> hatte das<br />

Gefühl, in einem R44 zu sitzen. Alle Instrumente<br />

sind glei<strong>ch</strong> angeordnet, nur die Skalierungen<br />

einiger Anzeigen sind anders.» Den S<strong>ch</strong>weizer<br />

Piloten interessierten im Hinblick auf einen Einsatz<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz natürli<strong>ch</strong> vor allem Operationen<br />

im Gebirge. Auf der Karte wurden Berge<br />

mit mehr als 3000 Metern Höhe gesu<strong>ch</strong>t und<br />

südli<strong>ch</strong> des Flugplatzes Big Bear gefunden. Da<br />

der Helikopter no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zertifiziert war, durfte<br />

er ni<strong>ch</strong>t über di<strong>ch</strong>t besiedeltes Gebiet geflogen<br />

werden. «Als Vertreter europäis<strong>ch</strong>er Nutzer hatte<br />

Robinson dur<strong>ch</strong>aus Interesse daran, meine Eins<strong>ch</strong>ätzungen<br />

des Helis im Gebirgsflug zu erfah-<br />

ren. Der zweite externe Pilot kam aus Australien,<br />

fliegt also normalerweise in einem völlig anderen<br />

Umfeld,» so der Valair-Ges<strong>ch</strong>äftsführer.<br />

Beeindruckende Power<br />

In den unendli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>einenden Weiten südli<strong>ch</strong><br />

von Big Bear sind einige Berge gegen 3500<br />

Meter ho<strong>ch</strong>. In diesem Gebiet setzte Hans ruedi<br />

Amrhein bei einer Temperatur von 13 Grad Celsius,<br />

drei Personen an Bord und Resttreibstoff für<br />

120 Minuten Flug zur ersten Aussenlandung in<br />

einer Höhe von 10‘500 Fuss an (Di<strong>ch</strong>tehöhe<br />

12‘853 Fuss/3917 Meter).<br />

«I<strong>ch</strong> bin na<strong>ch</strong> einer Rekognoszierungss<strong>ch</strong>laufe<br />

so angeflogen, wie i<strong>ch</strong> es mit einem R44<br />

gema<strong>ch</strong>t hätte: Sofort in den Ground-Effect und<br />

auf der Seite hatte i<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, umgehend<br />

wieder wegzutau<strong>ch</strong>en. So eben, als ob<br />

S<strong>ch</strong>weben ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> wäre. Beim na<strong>ch</strong>folgenden<br />

Start sah i<strong>ch</strong>, dass das gar ni<strong>ch</strong>t nötig<br />

gewesen wäre. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>webte im Ground-Effect,<br />

setzte die Torque auf 100 Prozent, und dabei<br />

stieg der Heli mit einer Vertikalges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

von 1000 Fuss pro Minute senkre<strong>ch</strong>t in den<br />

Himmel. Der R66 zeigt einfa<strong>ch</strong> eine sehr gute<br />

Performance», erklärt Hansruedi Amrhein. Beim<br />

Start sei der Wert für die Torque und ni<strong>ch</strong>t wie<br />

sonst übli<strong>ch</strong> die Temperatur der limitierende Faktor<br />

gewesen.


Au<strong>ch</strong> die kleinsten Details wurden vom FAA-<br />

Experten minutiös aufgezei<strong>ch</strong>net und die Robinson-Ingenieure<br />

interessierten si<strong>ch</strong> sehr für die<br />

gema<strong>ch</strong>ten Erfahrungen: Sie wollten wissen, ob<br />

diese Anzeige im Flug gut ablesbar und jener<br />

S<strong>ch</strong>alter bequem errei<strong>ch</strong>bar ist. Überhaupt wird<br />

der Meinung von Anwendern bei Robinson viel<br />

Bea<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt. In Interviews wollten die<br />

Robinson-Ingenieure beispielsweise wissen, ob<br />

bei der Vorflugkontrolle die Öl-Stände beim<br />

Hydrauliksystem, dem Getriebe und am Heckrotor<br />

gut und ohne Leiter zu sehen sind. Um exakte<br />

Leistungswerte zu ermitteln, mussten die Piloten<br />

vor jedem Flug auf die Waage stehen, und der<br />

Resttreibstoff wurde na<strong>ch</strong> jedem Flug manuell<br />

na<strong>ch</strong>gemessen.<br />

Im Express-Lift na<strong>ch</strong> oben<br />

Teil jeder Flugstunde im Testprogramm war es,<br />

für fünf Minuten die maximale Startleistung zu<br />

setzen. Dabei ist der R66 von 2000 Fuss innert<br />

fünf Minuten auf 10‘400 Fuss Höhe gestiegen,<br />

errei<strong>ch</strong>te also eine dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Steigges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

von 1680 Fuss (512 Meter) pro<br />

Minute. Trotz des intensiven Programms mit<br />

häufiger Maximalleistung verbrau<strong>ch</strong>te der Turbinen-Heli<br />

im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt ni<strong>ch</strong>t mehr als 83 Liter<br />

Treibstoff pro Stunde.<br />

Bei den Flugeigens<strong>ch</strong>aften hat Hansruedi<br />

Amrhein keine Überras<strong>ch</strong>ungen erlebt: «Der R66<br />

fliegt si<strong>ch</strong> wie ein R44, das Flugverhalten ist fast<br />

identis<strong>ch</strong>, abgesehen von der viel grösseren Leistung.»<br />

Das gelte au<strong>ch</strong> für den Heckrotor, der beeindruckend<br />

effizient arbeite. Bei «Pedal Turns»,<br />

Drehungen um die Ho<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>se na<strong>ch</strong> links und<br />

re<strong>ch</strong>ts, habe si<strong>ch</strong> der Heli immer problemlos «anhalten»<br />

lassen, au<strong>ch</strong> in 3690 Metern über Meer<br />

mit einer Treibstoff-Reserve von 120 Minuten und<br />

drei Personen an Bord. Diese Heckrotoreffizienz<br />

bedeutet au<strong>ch</strong> ein Plus in punkto Si<strong>ch</strong>erheit, ni<strong>ch</strong>t<br />

zuletzt im Gebirge.<br />

Ersatz für den Jet Ranger<br />

Stündli<strong>ch</strong> wurde au<strong>ch</strong> gelandet, das Triebwerk<br />

ausges<strong>ch</strong>altet und wieder gestartet (Heissstart).<br />

Den Anlassvorgang beim R66 bezei<strong>ch</strong>net Hansruedi<br />

Amrhein als «sensationell einfa<strong>ch</strong>». Na<strong>ch</strong><br />

dem Drücken des Starterknopfes am Pit<strong>ch</strong> wird<br />

gewartet, bis die Anzeige für die Turbinendrehzahl<br />

N1 auf 15 Prozent steigt, dann wird der<br />

Mixer gestossen, der Treibstoff fliesst und die<br />

Turbine läuft.<br />

Als Einsatzberei<strong>ch</strong>e für den R66 mit sehr gutem<br />

Preis-Leistungsverhältnis sieht der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Robinson-Vertreter vor allem die Turbinen-S<strong>ch</strong>ulung,<br />

aber dank der Ges<strong>ch</strong>windigkeit von 115<br />

bis 120 Knoten (bis 222 km/h) mit fünf Passagieren<br />

und einer Flugdauer von bis zu drei Stunden<br />

au<strong>ch</strong> Taxi- und Passagierflüge. Hansruedi<br />

Amrhein erwartet, dass ein R66 mit fünf Passagieren<br />

au<strong>ch</strong> auf dem Gebirgslandeplatz Petersgrat<br />

landen kann. Dank seiner Einfa<strong>ch</strong>heit eigne<br />

Robinson R66 Turbine<br />

Sitzplätze 5<br />

Ungefähres Leergewi<strong>ch</strong>t 581 Kilogramm<br />

Maximales Startgewi<strong>ch</strong>t 1225 Kilogramm<br />

Turbine Rolls-Royce 250-C300/A1<br />

max. Startleistung für 5 min 300 PS<br />

max. Dauerleistung 240 PS<br />

Getriebe-Rating 270 PS Startleistung<br />

224 PS Dauerleistung<br />

si<strong>ch</strong> der neue Robinson-Heli au<strong>ch</strong> besonders gut<br />

für die Ver<strong>ch</strong>arterung. Allerdings werde er den<br />

R44 ni<strong>ch</strong>t ersetzen, sondern neue Einsatzfelder<br />

eröffnen: «Der R44 Raven II ist na<strong>ch</strong> wie vor ein<br />

sehr effizienter und zuverlässiger Helikopter.» Robinson<br />

verfolgt mit dem Turbinen R66 vielmehr<br />

das Ziel, einen Ersatz für die unzähligen Bell<br />

206 Jet Ranger anzubieten, die in aller Welt<br />

no<strong>ch</strong> fliegen, von Bell aber ni<strong>ch</strong>t mehr gebaut<br />

werden. Vor allem aus Kanada kommen Bestrebungen,<br />

den R66 au<strong>ch</strong> mit einem Last haken mit<br />

einer Kapazität von rund einer halben Tonne auszurüsten,<br />

hier sieht Hansruedi Amrhein für die<br />

S<strong>ch</strong>weiz kaum Einsatzmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

<strong>2011</strong> erster R66 in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Obwohl Robinson s<strong>ch</strong>on lange, und für ungeduldige<br />

Interessenten zu lange, am R66 arbeitet,<br />

ist Hansruedi Amrhein von der Philosophie der<br />

Firma überzeugt: «Sie stellen ni<strong>ch</strong>t grossartige<br />

Mock-ups aus und ma<strong>ch</strong>en überoptimistis<strong>ch</strong>e<br />

Verspre<strong>ch</strong>ungen. Sie nehmen si<strong>ch</strong> die Zeit, um<br />

einen zuverlässig funktionierenden Heli zu bauen.»<br />

Darin hat der Hersteller Erfahrung. Bald<br />

wird Robinson den 10‘000. Helikopter an einen<br />

Kunden ausliefern. «In meinen Augen sind<br />

sie Weltmeister darin, etwas lei<strong>ch</strong>t, einfa<strong>ch</strong> und<br />

do<strong>ch</strong> mit grosser Festigkeit zu bauen, da haben<br />

sie den anderen Herstellern etwas voraus.»<br />

Am 25. Oktober 2010 erhielt Robinson die<br />

FAA-Zulassung für den R66. Gemäss Hansruedi<br />

Am rhein dürfte es dana<strong>ch</strong> einige Monate dauern,<br />

bis au<strong>ch</strong> die europäis<strong>ch</strong>e Zulassung der<br />

EASA vorliegt. Aber bereits im Frühjahr <strong>2011</strong><br />

erwartet Valair ihren ersten R66 auf der Basis<br />

in Sitterdorf. Es wird der erste Heli dieses Typs<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz und einer der ersten in Europa<br />

sein. Der Listenpreis für die Basisausführung liegt<br />

aktuell bei 790‘000 US-Dollar. Bereits haben<br />

S<strong>ch</strong>weizer Kunden sehr ernsthaft Interesse an<br />

drei bis vier R66 angemeldet. Natürli<strong>ch</strong> wird<br />

Val air au<strong>ch</strong> den Vertrieb des Turbinen-Modells<br />

von Robinson übernehmen und wie für alle<br />

Robinson-Muster au<strong>ch</strong> Unterhalt und Wartung<br />

anbieten. Die Val air-Me<strong>ch</strong>aniker sind bereits für<br />

die Maintenance des neuen Helis ges<strong>ch</strong>ult, und<br />

au<strong>ch</strong> die Werkzeuge sind im Sitterdorfer Hangar<br />

s<strong>ch</strong>on vorhanden. www.valair.<strong>ch</strong> ■<br />

Hansruedi Amrhein (re<strong>ch</strong>ts) als Testpilot für den R66 Turbine zusammen mit Charles Robert, dem Leiter<br />

der FAA-Zertifizierung. Nur zwei externe Piloten bekamen die Gelegenheit, den R66 während der<br />

Zertifizierungsphase bereits zu fliegen.<br />

27


Skymedia mit S<strong>ch</strong>weizer Helis weltweit im Filmeinsatz<br />

Die Top-Kamera mit Rotor<br />

Als erster S<strong>ch</strong>weizer Heli durfte der Eurocopter Bo105CBS-5 HB-ZJF im Juni 2010 vor der Skyline von South Manhatten fliegen.<br />

Die blauen Bo105 der Zür<strong>ch</strong>er Skymedia mit dem S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kreuz waren unter anderem in Australien, Abu Dhabi oder vor<br />

der New Yorker Skyline im Film-Einsatz. Die erfahrene Crew von<br />

Skymedia ist seit über 15 Jahren weltweit aktiv und bereits zweimal<br />

mit dem «Oscar des Sportfernsehens», dem «Sports Emmy<br />

Award», für ihre Top-Shots ausgezei<strong>ch</strong>net worden.<br />

28 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Von Hansjörg Bürgi<br />

Mit abmontierten Rotorblättern vers<strong>ch</strong>windet ein<br />

Bo105 der Skymedia im Rumpf einer Antonov<br />

124 oder eines Jumbo-Fra<strong>ch</strong>ters. Stunden später<br />

wird der Heli von den Spezialisten der Zür<strong>ch</strong>er<br />

Firma wieder flügge gema<strong>ch</strong>t, sei es in Abu Dhabi,<br />

Sydney, San Francisco, New York oder sonst<br />

wo auf der Welt.<br />

Eingespieltes Team<br />

Weshalb lässt der erfahrene Film-Heli-Pilot und<br />

CEO von Skymedia, Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann, für einen<br />

Auftrag seine Helis um die halbe Welt transportieren,<br />

man könnte do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> einen an Ort<br />

mieten? «Der Kunde wüns<strong>ch</strong>t immer denselben<br />

Kamera-Operateur und denselben Piloten. Immer<br />

derselbe Heli und dieselbe Bodencrew bilden<br />

das eingespielte Team, das eine erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Operation garantiert. Unser Know-how und unsere<br />

Qualität sind dem Kunden einen höheren<br />

Preis wert, der au<strong>ch</strong> die Mitnahme des eigenen<br />

Helis beinhaltet», antwortet er.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong>erweise stellt die HB-Registration<br />

ni<strong>ch</strong>t in Übersee, sondern in Europa die grösste<br />

Hürde dar. Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann: «Immer wieder ist<br />

die Verzollung ein Problem. Trotz EU-Re<strong>ch</strong>t und<br />

EASA ma<strong>ch</strong>t jedes Land, was es will. Von den<br />

lokalen und nationalen Behörden müssen wir<br />

unzählige Bewilligungen haben. Für zwei Tage<br />

Formel-1-Einsatz in Italien ist eine wo<strong>ch</strong>enlange<br />

Vorbereitung notwenig. Aber wir sind no<strong>ch</strong> im-<br />

mer überall geflogen. Das spri<strong>ch</strong>t für unser Backoffice.»<br />

Si<strong>ch</strong> in TV-Zus<strong>ch</strong>auer versetzen<br />

Eine Kamera ist s<strong>ch</strong>nell an einen Helikopter<br />

ges<strong>ch</strong>raubt, aber damit ist no<strong>ch</strong> kein Top-Film<br />

entstanden. Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann filmt seit über 16<br />

Jahren mit dem Helikopter. Er und sein Kamera-<br />

Operateur Bas Vandenbranden spre<strong>ch</strong>en während<br />

der Aufnahmen kaum miteinander. Der eine<br />

s<strong>ch</strong>aut in seinen Monitor und bedient die Kamera,<br />

der andere fliegt mit seinem fotografis<strong>ch</strong>en<br />

Auge. «Das Wi<strong>ch</strong>tigste ist, dass i<strong>ch</strong> mir vorstelle,<br />

was die Zus<strong>ch</strong>auer am TV zuhause für ein<br />

Bild erwartet. Was ist spektakulär? Was können<br />

wir zusätzli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> bieten? Wir wissen dank<br />

langer Gesprä<strong>ch</strong>e mit den Produzenten, was<br />

gefragt ist. Das fliegen und filmen wir dann»,<br />

fährt der mit 6500 Heliflugstunden und 13'000<br />

Stunden Gesamtflugzeit äusserst erfahrene Pilot<br />

Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann fort. In den USA hat Skymedia<br />

eine andere Firma ersetzt, die es in einer Wo<strong>ch</strong>e<br />

ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>affte, für den Kunden zufriedenstellende<br />

Luft-Luft-Aufnahmen zu drehen. Die S<strong>ch</strong>weizer<br />

Crew brau<strong>ch</strong>te 40 Flugminuten für ein Top-Resultat,<br />

der Kunde war total verblüfft.


Wie erfolgt die Vorbereitung? Gilt es einen<br />

Werbespot oder eine Spielfilm-Sequenz zu drehen,<br />

ist im Drehbu<strong>ch</strong> genau bes<strong>ch</strong>rieben, was zu<br />

filmen ist. Oft bringt das Skymedia-Team no<strong>ch</strong><br />

eigene Vors<strong>ch</strong>läge ein, die au<strong>ch</strong> meistens übernommen<br />

werden. Das Fliegen an si<strong>ch</strong> nimmt die<br />

kleinste Zeit in Anspru<strong>ch</strong>. Die Vorbereitung – insbesondere<br />

bei Live-Übertragungen – mit den Produzenten<br />

ist viel aufwendiger. Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann:<br />

«Wenn der Produzent bei einem Formel-1-Rennen<br />

Mi<strong>ch</strong>ael S<strong>ch</strong>uma<strong>ch</strong>er in der Kurve 8 sehen will,<br />

muss i<strong>ch</strong> genau wissen, wo diese Kurve liegt<br />

und wie S<strong>ch</strong>uma<strong>ch</strong>ers Auto aussieht und wel<strong>ch</strong>e<br />

Farbe sein Helm hat. Zudem gilt es, das Timing<br />

ri<strong>ch</strong>tig zu setzen, damit wir ihn bei 350 km/h mit<br />

unseren bes<strong>ch</strong>eidenen 250 km/h au<strong>ch</strong> erfassen<br />

können. Wir sind sozusagen der Chauffeur des<br />

Produzenten oder des Regisseurs.»<br />

Zweimal den «Emmy» erhalten<br />

Zu den absoluten Film-Highlights von Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann<br />

zählen die Aufnahmen fürs Red Bull Air<br />

Race im Monument Valley und in New York, wo<br />

er eine Tiefflug-Bewilligung für Manhatten erhalten<br />

hatte. Unvergessli<strong>ch</strong> bleibt au<strong>ch</strong> der Einsatz<br />

für eine US-Fernsehstation, für die Skymedia drei<br />

Foto Skymedia<br />

Feuerwerkender Helikopter<br />

Seit 2007 s<strong>ch</strong>iesst Skymedias Firecopter Feuerwerk aus der Luft ab. Als einziger Anbieter – und mit<br />

der entspre<strong>ch</strong>enden Bewilligung des BAZL – wird diese einmalige Show au<strong>ch</strong> weltweit angeboten.<br />

Am «Züri Fäs<strong>ch</strong>t 2010» s<strong>ch</strong>ossen sogar zwei Bo105 Sterne in den Na<strong>ch</strong>thimmel und ergänzten<br />

das bodenseitige Feuerwerk in attraktiver Weise. Die Idee dazu entstand an einem früheren «Züri<br />

Fäs<strong>ch</strong>t». Da lernte Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann Joa<strong>ch</strong>im Berner, einen der weltweit bekanntesten Feuerwerker,<br />

kennen. Was zuerst als völlig verrückte Idee galt, entwickelte si<strong>ch</strong> ab 2005 zu einem gemeinsamen<br />

Projekt. Dabei bestimmt der Zeitcode der Musik den Ablauf der Zündungen, der Heli s<strong>ch</strong>iesst<br />

während drei oder vier Blöcken aus der Luft. Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass die Zus<strong>ch</strong>auer den Heli au<strong>ch</strong> sehen,<br />

deshalb ist dieser beleu<strong>ch</strong>tet, das erhöht den Effekt. Der Bo105 s<strong>ch</strong>webt jeweils in einem ausrei<strong>ch</strong>enden<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsabstand über den hö<strong>ch</strong>sten Funken des Feuerwerks. Rund 80 Meter auf die<br />

Seite s<strong>ch</strong>nellen die vom Heli abges<strong>ch</strong>ossenen Feuerwerke, bevor sie si<strong>ch</strong> entzünden.<br />

Tage in Las Vegas na<strong>ch</strong>ts über dem Strip filmte.<br />

«Das sind Erlebnisse, die einem niemand mehr<br />

nimmt. Mit dem eigenen Heli in Australien, Dubai,<br />

Rio oder Sydney zu fliegen, ist s<strong>ch</strong>on sehr<br />

befriedigend», fährt der Skymedia-Chef fort.<br />

Sowohl 2009 und 2010 den Emmy Award<br />

gewonnen zu haben, ma<strong>ch</strong>t das Skymedia-Team<br />

stolz. Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann betont, dass das ganze<br />

Team diesen «Oscar des Sportfernsehens» verdient<br />

habe. Ohne die Spezialisten am Boden,<br />

sei es Giovanni Barria, Ricardo Perret, Marco<br />

Biner, Kari Kofel, Sas<strong>ch</strong>a Fleis<strong>ch</strong>mann, Ursula<br />

Huber und Roger Blake sowie René S<strong>ch</strong>mid im<br />

Backoffice in Züri<strong>ch</strong>, wäre dies nie mögli<strong>ch</strong> gewesen.<br />

Es war das erste Mal, dass eine S<strong>ch</strong>weizer<br />

Firma für Filmaufnahmen überhaupt mit diesem<br />

prestigeträ<strong>ch</strong>tigen Preis der «National Academy<br />

of Television Arts and Sciences» ausgezei<strong>ch</strong>net<br />

wurde. Skymedia erhielt den Preis für die<br />

aussergewöhnli<strong>ch</strong>e te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Leistung und die<br />

Top-Qualität während der Red Bull Air Races<br />

in der Kategorie «Outstanding Team Te<strong>ch</strong>nical<br />

Remote». Damit hat die National Television<br />

Agency die professionelle Weise honoriert, in<br />

der Drama, Ges<strong>ch</strong>windigkeit und Ges<strong>ch</strong>ick bei<br />

der s<strong>ch</strong>nellsten Motorsportart der Welt im Fernsehen,<br />

oft auf sehr abgelegenen S<strong>ch</strong>auplätzen<br />

wie eben dem Monument Valley Nationalpark in<br />

Utah, umgesetzt werden. www.skymedia.<strong>ch</strong> ■<br />

Das Skymedia-Team mit ihrem Bo105 Filmhelikopter und den beiden Emmy-Awards (von links, unten):<br />

Ricardo Perret, Giovanni Barria, Jürg Fleis<strong>ch</strong>mann und Sas<strong>ch</strong>a Fleis<strong>ch</strong>mann, (oben von links): Marco<br />

Biner, Roger Blake, Ursula Huber und Kari Kofel.<br />

29<br />

Foto FrankBandy.de<br />

Foto hjb


Ausbildung zum Tactical Fighter Controller<br />

in der Einsatzzentrale Luftverteidigung<br />

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30 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Production File<br />

05. Oktober 2010


Im Katastrophenfall stehen zivile und militäris<strong>ch</strong>e Helis bereit<br />

Grosseinsatz in Notlagen<br />

Egal, wo eine Naturkatastrophe<br />

gewütet hat, Personen evakuiert<br />

werden müssen oder ein Waldbrand<br />

ausbri<strong>ch</strong>t, Helikopter gehören<br />

fast immer zum Bild der<br />

Szenerie. Au<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

stellen zivile Heli-Betreiber und<br />

die Luftwaffe ihre Kapazitäten<br />

für Ausnahmesituationen zur<br />

Verfügung.<br />

Text Eugen Bürgler<br />

Das Luftrettungswesen in der S<strong>ch</strong>weiz ist auf<br />

hohem Niveau und bringt medizinis<strong>ch</strong>e Hilfe<br />

innert kürzester Frist an jeden Punkt. Was aber,<br />

wenn die Kapazitäten der Rettungshelis ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr ausrei<strong>ch</strong>en? Glückli<strong>ch</strong>erweise wurde die<br />

S<strong>ch</strong>weiz in den letzten Jahren vor grossen Katastrophen<br />

vers<strong>ch</strong>ont, bei denen auf einen S<strong>ch</strong>lag<br />

Dutzende oder gar Hunderte von Verletzten versorgt<br />

und geborgen werden mussten. Trotzdem<br />

können aussergewöhnli<strong>ch</strong>e Situationen ni<strong>ch</strong>t<br />

ausges<strong>ch</strong>lossen werden, bei denen die regulär<br />

verfügbaren Rettungshelikopter ni<strong>ch</strong>t mehr alle<br />

Bedürfnisse abdecken können.<br />

20 Rettungshelis im Normalfall<br />

Neben den knapp 20 Rettungshelikoptern von<br />

Rega, Air Glaciers und Air Zermatt, die tagtägli<strong>ch</strong><br />

auf Pikett stehen (an Spitzentagen im Winter<br />

sind es zeitweise über 20), sind zivile Helibetreiber<br />

au<strong>ch</strong> darauf vorbereitet, innert kürzester Frist<br />

eine grössere Zahl von Helikoptern und Personal<br />

aufzubieten. Die Air Zermatt beispielsweise ist in<br />

der Lage, innerhalb von Minuten drei Helikopter<br />

mit erfahrenen Besatzungen loszus<strong>ch</strong>icken; im<br />

Katastrophenfall können sehr s<strong>ch</strong>nell neun Helikopter<br />

aufgeboten werden.<br />

«Der Einsatz ziviler Helikopter in Katastrophensituationen<br />

ist in der S<strong>ch</strong>weiz grundsätzli<strong>ch</strong><br />

kantonal geregelt», sagt Adrian Stäger, Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

der Swiss Helicopter Association<br />

(SHA). Um die Koordination der Heli-Einsätze<br />

zu übernehmen, gebe es in fast allen Kantonen<br />

für die jeweiligen Führungsstäbe eine Anspre<strong>ch</strong>person<br />

bei einer Helifirma. Dass das heute so<br />

ist, ist unter anderem auf die Erfahrungen aus<br />

Situationen wie den Übers<strong>ch</strong>wemmungen in der<br />

Zentrals<strong>ch</strong>weiz im Jahr 2005 zurückzuführen.<br />

Am 10. und 11. Juni 2010 wütete bei Vercorin im Wallis ein Waldbrand. Air Glaciers und Air<br />

Zermatt arbeiteten bei dessen Bekämpfung zusammen, bis zu drei Helis standen im Einsatz.<br />

Luftbrücke für Einges<strong>ch</strong>lossene<br />

Engelberg war damals von der Umwelt abges<strong>ch</strong>nitten.<br />

5000 Personen, darunter 1500 Touristen,<br />

waren im Bergtal einges<strong>ch</strong>lossen. Gegen<br />

ein Dutzend Helifirmen aus der ganzen S<strong>ch</strong>weiz<br />

beteiligten si<strong>ch</strong> an der Luftbrücke, transportierten<br />

Personen, aber au<strong>ch</strong> das nötige Material, vom<br />

Mineralwasser bis zum Sprengstoff, zwis<strong>ch</strong>en<br />

Engelberg und Stans, während Grosshelikopter<br />

einen Kran für den Bau der Notstrasse installierten<br />

oder verstopfte Ba<strong>ch</strong>läufe von Bäumen frei<br />

räumten. Alleine die Luftwaffe transportierte im<br />

Rahmen der Hilfe für die Zivilbevölkerung in diesem<br />

Ho<strong>ch</strong>wasser-Sommer 9400 Personen und<br />

330 Tonnen Material.<br />

Ganzjährig während 24 Stunden steht der<br />

SAR-Helikopter (Sear<strong>ch</strong> and Rescue) der Luft waffe<br />

auf Pikett. Diese Aufgabe wurde vom Bund an<br />

die Rega in der Funktion als Alarm- und Meldestelle,<br />

beziehungsweise an die Luftwaffe für die<br />

Übernahme der Su<strong>ch</strong>massnahmen delegiert,<br />

wel<strong>ch</strong>e permanent einen Super Puma/Cougar<br />

mit Besatzung bereithält, um bei überfälligen Luftfahrzeugen<br />

sofort entspre<strong>ch</strong>ende Hilfe leisten zu<br />

können. Im Rahmen des SAR-Dienstes steht au<strong>ch</strong><br />

ein FLIR-System (Forward Looking Infrared), eine<br />

Wärmebildkamera, in ständiger Bereits<strong>ch</strong>aft. In<br />

den letzten Jahren haben die Luftwaffen-Einsätze<br />

zur Personensu<strong>ch</strong>e stark zugenommen, weiss<br />

Oberst Wilhelm Spillmann, Chef der Sparte Lufttransport<br />

bei der Luftwaffe.<br />

Armee rückt bei Engpässen an<br />

Es gehört zu den Grundleistungsanforderungen<br />

an die Armee, im Katastrophenfall Helikopter-<br />

Kapazitäten bereitzustellen. Zu diesem Zweck<br />

31<br />

Foto Nick Däpp


Im August 2005 war Engelberg wegen eines verheerenden Ho<strong>ch</strong>wassers von der Umwelt abges<strong>ch</strong>nitten. Auf einer Luftbrücke zwis<strong>ch</strong>en Stans und Engelberg<br />

Einsatz. Au<strong>ch</strong> Nahrungsmittel mussten mit Helikoptern ins Bergdorf geflogen werden.<br />

kann der SAR-Heli bei dringendem Bedarf als<br />

Mittel der ersten Stunde eingesetzt werden. Aber<br />

au<strong>ch</strong> bei Naturkatastrophen gilt das Prinzip der<br />

Subsidiarität, so Wilhelm Spillmann: «Erst wenn<br />

die zivilen Mittel ausges<strong>ch</strong>öpft sind, kommt die<br />

Luftwaffe zum Einsatz. Aber selbstverständli<strong>ch</strong><br />

wird bei Katastrophen in einer ersten Akutphase<br />

au<strong>ch</strong> unbürokratis<strong>ch</strong> gehandelt und Spontanhilfe<br />

geleistet.» Ein Senior Duty Officer (SDO) steht<br />

bei der Luftwaffe in 24-Stunden-Bereits<strong>ch</strong>aft,<br />

wenn von der Rega oder einem kantonalen Polizeikorps<br />

ein FLIR-Super Puma angefordert wird<br />

oder eine andere Notlage eingetreten ist. Der<br />

SDO ents<strong>ch</strong>eidet dann in Rückspra<strong>ch</strong>e mit der<br />

Bereits<strong>ch</strong>aftsbesatzung über einen allfälligen Einsatz.<br />

Gelangen Gemeinden über die jeweiligen<br />

kantonalen Krisenstäbe mit Hilfsgesu<strong>ch</strong>en an die<br />

Armee, hat der Führungsstab der Armee (FST A)<br />

über einen Einsatz zu ents<strong>ch</strong>eiden. Bei einem<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Einsatz tragen die zivilen Behörden<br />

die Gesamtverantwortung.<br />

Während den regulären Flugbetriebszeiten<br />

kann die Luftwaffe kurzfristig drei bis fünf Super<br />

32 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Pumas/Cougars und drei bis fünf EC635 für die<br />

Nothilfe einsetzen. Die Luftwaffe unterhält aber<br />

au<strong>ch</strong> ausserhalb der normalen Arbeitszeiten ein<br />

Alarmierungssystem, so dass Piloten, Me<strong>ch</strong>aniker<br />

und Loadmaster innert Stunden in den Einsatz<br />

gehen können. Gilt es eine grosse Zahl Verletzter<br />

zu transportieren, können die Super Pumas in<br />

einer «Casevac-Konfiguration» (Casual Evacuation<br />

– Transport von medizinis<strong>ch</strong> stabilisierten<br />

Patienten) se<strong>ch</strong>s und die EC635 zwei Patienten<br />

auf Bahren liegend transportieren. In speziellen<br />

Situationen wie während des WEF in Davos<br />

steht bei der Luftwaffe aber au<strong>ch</strong> ein EC635<br />

mit Rettungswinde und einem Luftrettungsarzt in<br />

Bereits<strong>ch</strong>aft (Medevac – Medical Evacuation).<br />

Neben dem FLIR, wel<strong>ch</strong>es die Luftwaffe in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz exklusiv einsetzt, hat die Armee<br />

au<strong>ch</strong> in den Berei<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>t- und Instrumentenflug<br />

Know-how und Kapazitäten zu bieten,<br />

wel<strong>ch</strong>e von zivilen Stellen in dieser Form ni<strong>ch</strong>t<br />

zur Verfügung gestellt werden können. Darüber<br />

hinaus zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> die Lufttransportformationen<br />

mit einer grossen Dur<strong>ch</strong>haltefähigkeit aus, wie<br />

es beispielsweise bei den Waldbränden 1997<br />

im Misox unter Beweis gestellt wurde. Damals<br />

standen a<strong>ch</strong>t bis neun Super Pumas rund drei<br />

Wo<strong>ch</strong>en lang im Hilfseinsatz.<br />

Professioneller Ausbildungsstand<br />

Gerade in unübersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Notsituationen<br />

ist die Koordination zwis<strong>ch</strong>en sämtli<strong>ch</strong>en Einsatzmitteln<br />

besonders wi<strong>ch</strong>tig, um si<strong>ch</strong>ere Flugoperationen<br />

zu gewährleisten. «Wer dabei den<br />

Lead hat, zivile oder militäris<strong>ch</strong>e Stellen, wird<br />

situativ festgelegt», so Wilhelm Spillmann. Bei<br />

Luftwaffen-Operationen übernimmt der Transport<strong>ch</strong>ef,<br />

ein erfahrener Pilot oder ein Mitglied der<br />

Boden-Crew, die Koordination.<br />

Seine Aufgaben umfassen unter anderem die<br />

Koordination der Einsatzkräfte, die Festlegung<br />

von Flugwegen und Funk-Procedures oder die<br />

Gewährleistung der Si<strong>ch</strong>erheit auf den Landeplätzen.<br />

Bei längeren Einsätzen steht ihm ein<br />

so genannter «Mobiler Lufttransport-Einsatz KP»<br />

mit den wi<strong>ch</strong>tigsten Kommunikationsmitteln zur<br />

Verfügung.


kamen Helis von zivilen Anbietern und der Luftwaffe zum<br />

Hilfseinsätze werden bei der Luftwaffe regelmässig<br />

trainiert. Zu den Grundfähigkeiten aller<br />

Luftwaffen-Helipiloten gehört unter anderem der<br />

Einsatz der Rettungswinde bei Tag und der Feuerlös<strong>ch</strong>behälter<br />

(Bambi-Bucket) mit 2500 Litern<br />

Fassungsvermögen beim Super Puma/Cougar<br />

und 500 Litern beim EC635. Windenoperationen<br />

bei Na<strong>ch</strong>t gehören zum Repertoire der<br />

Piloten des Berufsfliegerkorps. Häufiger Übungspartner<br />

sind die Rettungstruppen der Armee,<br />

deren Personal und Material wie Pumpen oder<br />

Brücken teile per Lufttransport abgesetzt werden.<br />

Die Aussenlastkapazität der Super Pumas/Cougars<br />

ist dabei auf rund 2,5 Tonnen begrenzt.<br />

Au<strong>ch</strong> das Beziehen von Tagesstandorten fernab<br />

der Flugplätze wird in der Praxis geübt.<br />

Zivile Anbieter haben Vorrang<br />

Unter wel<strong>ch</strong>en Bedingungen die Luftwaffe für<br />

zivile Stellen Flugoperationen dur<strong>ch</strong>führen kann,<br />

hat der Bundesrat in der Verordnung über den<br />

Einsatz militäris<strong>ch</strong>er Mittel für zivile und ausserdienstli<strong>ch</strong>e<br />

Tätigkeiten (VEMZ) festgelegt.<br />

Fotos Eugen Bürgler<br />

Weltweite Hilfe mit dem Quick Reaction Element<br />

Die S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe hat bei ihren Helikopter-Einsätzen auf dem Balkan, in Grie<strong>ch</strong>enland oder<br />

na<strong>ch</strong> dem Tsunami auf Sumatra au<strong>ch</strong> international viel Respekt und Anerkennung erfahren. «Die<br />

Feedbacks auf unsere Einsätze waren extrem gut», freut si<strong>ch</strong> Wilhelm Spillmann. Der hohe Ausbildungsstand<br />

der Besatzungen wurde und wird sehr ges<strong>ch</strong>ätzt. «Mit der Fähigkeit, au<strong>ch</strong> unter<br />

Instrumentenflugbedingungen und mit Na<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tbrillen (NVG) fliegen zu können, haben wir<br />

au<strong>ch</strong> ein breiteres Einsatzspektrum als einige Partner aus anderen Nationen abdecken können.» Im<br />

internationalen Verglei<strong>ch</strong> habe si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> eine sehr gute Verfügbarkeit in Form der Zuverlässigkeit<br />

der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Systeme gezeigt. Gross sei das Staunen au<strong>ch</strong> immer wieder darüber gewesen, mit<br />

wie wenig Personal die S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe ihre Operationen dur<strong>ch</strong>führen könne. Zwei Piloten und<br />

drei Me<strong>ch</strong>aniker/Loadmaster als Crew für einen Super Puma wie im Beispiel des KFOR-Einsatzes<br />

in Kosovo, das sei deutli<strong>ch</strong> weniger als bei den Heli-Kontingenten anderer Nationen.<br />

Aktuell befindet si<strong>ch</strong> bei der Luftwaffe ein so genanntes Quick Reaction Element (QRE) in der<br />

Konzeptionsphase. Die Idee dahinter ist, dass die S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe innerhalb kurzer Zeit Helikopter-Lufttransportkapazität<br />

für die Katastrophenhilfe für den weltweiten Einsatz bereitstellen kann.<br />

In rund zwei Jahren sollte das QRE in der Lage sein, wie es au<strong>ch</strong> der neue Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>e<br />

Beri<strong>ch</strong>t skizziert, bis zu se<strong>ch</strong>s, in der Regel drei, Helikopter glei<strong>ch</strong>zeitig (Super Puma/Cougar)<br />

kurzfristig auf der ganzen Welt einsetzen zu können. In Bes<strong>ch</strong>affung ist ebenfalls Logistikmaterial,<br />

wel<strong>ch</strong>es bei sol<strong>ch</strong>en Einsätzen innert Stunden bereit sein wird. Zu den Vorbereitungen gehören<br />

die S<strong>ch</strong>ulung des Personals, Einsatzpläne, die im Einsatzfall nur no<strong>ch</strong> angepasst werden müssen,<br />

aber au<strong>ch</strong> logistis<strong>ch</strong>e Fragen wie die Bereitstellung von Transportkisten mit Reservematerial oder<br />

Abklärungen, wie Lufttransportkapazität für eine Langstrecken-Verlegung bestellt werden kann.<br />

Über sol<strong>ch</strong>e Einsätze ents<strong>ch</strong>eidet demna<strong>ch</strong><br />

der Kommandant der Luftwaffe auf Antrag des<br />

Chefs Führungsstab der Armee. Zu den in der<br />

VEMZ festgelegten Voraussetzungen gehört der<br />

Grundsatz, dass die geleistete Hilfe zivile Unternehmen<br />

«ni<strong>ch</strong>t übermässig» konkurrenziert. Laut<br />

Adrian Stäger, dem SHA-Ges<strong>ch</strong>äftsführer, wurde<br />

dieses Mass in den letzten Jahren gefunden:<br />

«Grundsätzli<strong>ch</strong> holt die Armee bei uns eine Unbedenkli<strong>ch</strong>keitserklärung<br />

ein, wenn sie Anfragen<br />

für Flugdienstleistungen erhält. Wenn ein ziviler<br />

Anbieter fliegen kann, gibt die Luftwaffe den Auftrag<br />

weiter. Natürli<strong>ch</strong> gibt es immer einen gewissen<br />

Grauberei<strong>ch</strong>, aber in den letzten Jahren hat<br />

si<strong>ch</strong> diese Zusammenarbeit so entwickelt, dass<br />

wir gut damit leben können.»<br />

Die Verre<strong>ch</strong>nung von anfallenden Kosten für<br />

Flugstunden ist gemäss Gebührenordnung des<br />

Verteidigungsdepartements (VBS) geregelt. Das<br />

Generalsekretariat des VBS ents<strong>ch</strong>eidet darüber,<br />

ob Gründe geltend gema<strong>ch</strong>t werden können,<br />

diese Gebühren zu reduzieren oder zu erlassen.<br />

Das kann der Fall sein, wenn die Armee einen<br />

Gegenwert erhält, beispielsweise in Form einer<br />

Nutzung von SAC-Hütten oder wenn der Flug<br />

als Hilfestellung für Gemeinden oder Organisationen<br />

stattfindet, wel<strong>ch</strong>e einen kommerziellen<br />

Lufttransport unmögli<strong>ch</strong> finanzieren könnten.<br />

Gute Zusammenarbeit dank SHA<br />

Wilhelm Spillmann hat als Chef der Sparte Lufttransport<br />

au<strong>ch</strong> Einsitz in der SHA und betont die<br />

Wi<strong>ch</strong>tigkeit einer guten Zusammenarbeit mit den<br />

zivilen Partnern, gibt aber au<strong>ch</strong> zu bedenken,<br />

dass die Luftwaffen-Piloten auf gewisse Trainingsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

angewiesen sind: «Es wird von<br />

der Luftwaffe erwartet, aus dem Stand heraus<br />

Katastrophenhilfe leisten zu können. Das bedingt,<br />

gerade im Berei<strong>ch</strong> Lastenflug, ein zweckmässiges<br />

Training. Wenn wir ni<strong>ch</strong>t regelmässig<br />

in E<strong>ch</strong>teinsätzen üben könnten, würde die Qualität<br />

der Einsatzfähigkeit darunter leiden.»<br />

Das Anspru<strong>ch</strong>sniveau sei bei E<strong>ch</strong>teinsätzen<br />

um Faktoren höher, weil die Crews auf unbekannte<br />

Situationen treffen würden, unbekannte<br />

Lasten fliegen und si<strong>ch</strong> mit externen Partnern<br />

koordinieren müssten. «All diese Faktoren lassen<br />

si<strong>ch</strong> im Training ni<strong>ch</strong>t simulieren», so der Chef<br />

der Sparte Lufttransport. ■<br />

Eine Cougar-Besatzung der S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe<br />

trainiert bei Alpna<strong>ch</strong> den Einsatz mit dem<br />

2500 Liter Wasser fassenden Bambi-Bucket-<br />

Lös<strong>ch</strong>behälter.<br />

33<br />

Foto Eugen Bürgler


Der neue Bell 429 überzeugt mit starken Leistungen im Gebirge<br />

Testflug am Matterhorn<br />

In den letzten Jahren hatte Bell Helicopter insbesondere in Europa gegenüber seinen europäis<strong>ch</strong>en Konkurrenten oft das Na<strong>ch</strong>sehen. Mit dem Bell 429 ist jetzt a<br />

Bell Helicopter ist zurück – und wie! Auf seiner Vorführtour in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz im Sommer 2010 hat der Bell 429 bewiesen, dass er<br />

si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu verstecken brau<strong>ch</strong>t und eine neue Grösse auf dem<br />

Heli-Markt darstellt.<br />

34 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text und Fotos Eugen Bürgler<br />

Auf dem Heliport Zermatt warten die Piloten und<br />

Te<strong>ch</strong>niker auf einen Helikopter aus Kanada, den<br />

Bell 429. Dieser soll seine Leistungsfähigkeit hier<br />

im direkten Verglei<strong>ch</strong> zum bewährten EC135<br />

HB-ZEF der Air Zermatt unter Beweis stellen.<br />

Bereits am Vortag ist der zweite Prototyp des<br />

brandneuen Bell 429 auf seiner Europa-Tour in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz gelandet und ist in Samedan Heli<br />

Bernina und Swiss Jet vorgestellt worden. Am<br />

zweiten Tag in der S<strong>ch</strong>weiz steht der Besu<strong>ch</strong> bei<br />

mögli<strong>ch</strong>en Kunden im Wallis auf dem Programm.<br />

In Sion nehmen die Verantwortli<strong>ch</strong>en von Air Glaciers,<br />

Eagle Helicopter und Héli Alpes den zweimotorigen<br />

Helikopter genau unter die Lupe und<br />

nutzen die Gelegenheit für Demo-Flüge.<br />

Jetzt also steht ein Test bei den hö<strong>ch</strong>sten Gipfeln<br />

der S<strong>ch</strong>weiz auf dem Programm. Damit die<br />

Leistungen der Helis verglei<strong>ch</strong>bar sind, werden<br />

zuerst die Gewi<strong>ch</strong>te angegli<strong>ch</strong>en. Der EC135 ist<br />

mit einer Rettungswinde und der medizinis<strong>ch</strong>en<br />

Ausrüstung ausgestattet; wie bei einem standardmässigen<br />

Rettungsflug sind drei Personen und<br />

Treibstoff für rund eine Stunde Flugzeit mit an<br />

Bord. Um dieses Mehrgewi<strong>ch</strong>t zu kompensieren,<br />

wird der Bell 429 mit se<strong>ch</strong>s Personen an Bord,<br />

der s<strong>ch</strong>weren VIP-Bestuhlung und Treibstoff für<br />

eine gute Stunde Flug zum Verglei<strong>ch</strong> antreten.<br />

Mit dem Bell-Testpiloten Eric Emblin auf dem<br />

linken Sitz wird Air-Zermatt-Pilot Daniel Neugel<br />

den Bell 429 steuern, der EC135 wird vom Air<br />

Zermatt-Flugbetriebsleiter Gerold Biner pilotiert.<br />

S<strong>ch</strong>on beim ersten Probesitzen stellen die Piloten<br />

fest, dass das Design von Grund auf neu überarbeitet<br />

worden ist. Bei früheren Bell-Mustern wurden<br />

die Pedale je na<strong>ch</strong> Grösse des Piloten vers<strong>ch</strong>oben,<br />

im Bell 429 sind die Sitze verstellbar.<br />

Na<strong>ch</strong> dem «go» über Funk fliegen beide<br />

Helikopter mit «max continuous», der maximalen<br />

Dauerleistung, vom Heliport talauswärts über<br />

Täs<strong>ch</strong>, steigen steil in Ri<strong>ch</strong>tung Hohli<strong>ch</strong>t-Glets<strong>ch</strong>er<br />

und weiter zum Gebirgslandeplatz Aes<strong>ch</strong>horn<br />

auf 3560 Metern Höhe. Wel<strong>ch</strong>er Heli wird die<br />

Höhendifferenz bis zum vereinbarten Treffpunkt<br />

s<strong>ch</strong>neller überwinden? Es bleibt ni<strong>ch</strong>t lange<br />

spannend, der Bell 429 steigt mit einem Tempo<br />

weg, so dass er vom EC135 aus nur no<strong>ch</strong> von<br />

hinten und von unten zu sehen ist. Au<strong>ch</strong> Gerold<br />

Biner ist beeindruckt und meldet si<strong>ch</strong> bei Daniel<br />

Neugel: «Ts<strong>ch</strong>üss, ihr könnt dann oben warten,<br />

wir kommen später.»<br />

S<strong>ch</strong>webeflug beim Gipfelkreuz<br />

Au<strong>ch</strong> simulierte Anflüge auf Landeplätze in über<br />

3000 Metern Höhe meistert der Bell 429 mit<br />

grossen Leistungsreserven. Weil der Heli mit der<br />

kanadis<strong>ch</strong>en Registration C-FTNB nur über eine


er ein neues Spitzenprodukt auf dem Markt.<br />

Testzulassung verfügt, hat das Bundesamt für<br />

Zivil luftfahrt e<strong>ch</strong>te Aussenlandungen ni<strong>ch</strong>t gestattet.<br />

Na<strong>ch</strong> einigen S<strong>ch</strong>webeflügen geht es weiter<br />

an den Fuss des Matterhorns. Die Bell-Vertreter<br />

haben s<strong>ch</strong>on viel gesehen auf ihrer Europa-Tour:<br />

Auf einer grossen Windfarm im Meer vor der<br />

Küste Dänemarks haben sie mit ihrem Bell 429<br />

beispielsweise das Absetzen von Te<strong>ch</strong>nikern auf<br />

die riesigen Windturbinen simuliert. Do<strong>ch</strong> was<br />

sie hier inmitten der Viertausender sehen, ma<strong>ch</strong>t<br />

sie beinahe spra<strong>ch</strong>los. «Unglaubli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ön, so<br />

etwas habe i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> nie gesehen», entfährt es<br />

La<strong>ch</strong>lan Cullen, dem Bell Regional Manager für<br />

Europa. «Aber offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ein sehr anspru<strong>ch</strong>svolles<br />

Einsatzgebiet für Helikopter!»<br />

Do<strong>ch</strong> selbst in diesem anspru<strong>ch</strong>svollen Terrain<br />

lässt si<strong>ch</strong> der Bell 429 kaum bremsen.<br />

«Ab 4000 Metern hat si<strong>ch</strong> die Leistungss<strong>ch</strong>ere<br />

zwis<strong>ch</strong>en den beiden Helis rasant geöffnet»,<br />

erwähnt Daniel Neugel, «beim Solvay-Biwak<br />

am Matterhorn auf gut 4000 Metern Höhe<br />

s<strong>ch</strong>webte der Bell 429 im grünen Berei<strong>ch</strong>, das<br />

ist s<strong>ch</strong>on komfortabel.» Gerold Biner muss hier<br />

den S<strong>ch</strong>webeflug mit dem EC135 abbre<strong>ch</strong>en:<br />

«Der Zeiger ist nahe am roten Berei<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> muss<br />

wegdrehen», meldet er über Funk.<br />

Der Bell 429 steigt beinahe senkre<strong>ch</strong>t über<br />

den Hörnligrat des Matterhorns empor und kann<br />

diesen Steigflug bis zum berühmten Gipfel fortsetzen.<br />

Natürli<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> der EC135 den<br />

Gipfel des 4478 Meter hohen Matterhorns,<br />

aber erst na<strong>ch</strong>dem Gerold Biner im Vorwärtsflug<br />

Höhe gewonnen hat. Für den Eurocopter ist mit<br />

dieser Beladung ein S<strong>ch</strong>weben ausserhalb des<br />

Bodeneffektes ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong>, der Bell 429<br />

dagegen s<strong>ch</strong>webt trotz der se<strong>ch</strong>s Personen an<br />

Der Bell 429 traf am 23. Juni 2010 zum Verglei<strong>ch</strong>sfliegen mit dem EC135 auf dem Heliport Zermatt ein.<br />

Bord stabil auf Höhe des Gipfelkreuzes. «Wir<br />

hatten lei<strong>ch</strong>ten Südwind, das hilft auf dieser<br />

Höhe natürli<strong>ch</strong> enorm. Aber wir konnten nahe<br />

dem Gipfel mühelos im obersten grünen Berei<strong>ch</strong>,<br />

also mit maximaler Dauerleistung, s<strong>ch</strong>weben»,<br />

beri<strong>ch</strong>tet Daniel Neugel.<br />

600 Meter höher liegen drin<br />

Stabil soll der Helikopter dank einer ausgezei<strong>ch</strong>neten<br />

Toleranz bezügli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>werpunktlage au<strong>ch</strong><br />

in ungewöhnli<strong>ch</strong>en Belade-Situationen bleiben,<br />

wie sie ni<strong>ch</strong>t zuletzt bei Windenoperationen vorkommen.<br />

Tests hätten ergeben, dass au<strong>ch</strong> eine<br />

272 Kilogramm s<strong>ch</strong>were Last, die an der Winde<br />

seitli<strong>ch</strong> neben den Kufen hänge, den Heli<br />

überhaupt ni<strong>ch</strong>t aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t bringe,<br />

erklärt La<strong>ch</strong>lan Cullen.<br />

Au<strong>ch</strong> beim Air-Glaciers-Piloten Patrick<br />

Fau<strong>ch</strong>ère, der den Heli bereits am Vormittag testen<br />

konnte, hat der Bell 429 einen sehr positiven<br />

Eindruck hinterlassen: «I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> im Cockpit<br />

sofort wohl gefühlt, der Heli ist in meinen Augen<br />

sehr benutzerfreundli<strong>ch</strong> konzipiert. Und die Leistungswerte<br />

sind s<strong>ch</strong>on beeindruckend: Wir sind<br />

in Sion mit zwei Piloten, fünf Passagieren und<br />

Treibstoff für eine Stunde gestartet. Selbst mit dieser<br />

Beladung konnten wir auf 3600 Metern über<br />

Meer ausserhalb des Bodeneffektes s<strong>ch</strong>weben<br />

und sind dann mit 1000 Fuss (305 Meter) pro<br />

Minute Vertikalges<strong>ch</strong>windigkeit weggestiegen!»<br />

Au<strong>ch</strong> bei Landeanflügen mit Rückenwind habe<br />

si<strong>ch</strong> der Bell 429 gut kontrollieren lassen.<br />

Die Bilanz von Daniel Neugel zum neuen<br />

Heli fällt sehr positiv aus: «Die Kraft der Mas<strong>ch</strong>ine<br />

im S<strong>ch</strong>webeflug hat imponiert. Grundsätzli<strong>ch</strong><br />

können wohl beide Helikopter bis rund 3800<br />

35


Das ma<strong>ch</strong>t dem Bell 429 ni<strong>ch</strong>t jeder Helikopter vor: S<strong>ch</strong>weben auf der Höhe des Gipfelkreuzes auf dem Matterhorn mit se<strong>ch</strong>s Personen an Bord. Laut<br />

Bell-Testpilot Eric Emblin herrs<strong>ch</strong>te dabei eine Di<strong>ch</strong>tehöhe von 15‘000 Fuss (4724 Meter).<br />

Meter etwa das glei<strong>ch</strong>e Einsatzprofil abfliegen,<br />

aber der Bell 429 s<strong>ch</strong>afft das au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> 500<br />

bis 600 Meter höher. Das gibt natürli<strong>ch</strong> für die<br />

Flugtaktik im Gebirge etwas mehr Spielraum.»<br />

Au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> der Air-Zermatt-Pilot den neuen<br />

Bell sehr gut als Rettungshelikopter im Gebirge<br />

vorstellen kann, s<strong>ch</strong>ätzt er den EC135 na<strong>ch</strong> wie<br />

vor: «Der Eurocopter weist ein sehr gutes Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis auf. Und die absoluten Einmotoren-Leistungen<br />

beim Ausfall einer Turbine sind<br />

beim EC135 sehr stark, besser zum Beispiel als<br />

beim EC145. Über den Bell 429 wissen wir da<br />

no<strong>ch</strong> wenig.»<br />

Mit Sinn fürs Detail<br />

Au<strong>ch</strong> bei einem genaueren Blick auf den Heli<br />

am Boden vermag der im kanadis<strong>ch</strong>en Mirabel<br />

gebaute Helikopter zu überzeugen. Die Kabine,<br />

von beiden Seiten über 1,59 Meter breite<br />

36 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

S<strong>ch</strong>iebetüren zugängli<strong>ch</strong>, besti<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> einen<br />

dur<strong>ch</strong>gehend fla<strong>ch</strong>en Boden und ihre Grösse.<br />

Mit seinen 5,78 Kubikmetern Kabinenvolumen<br />

soll der Heli gemäss Bell-Angaben über die<br />

grösste Kabine in seiner Kategorie (den lei<strong>ch</strong>ten<br />

zweimotorigen Helis) verfügen. Als Option sind<br />

au<strong>ch</strong> Heckklappen erhältli<strong>ch</strong>, um beispielsweise<br />

Patientenbahren von hinten in die Kabine zu<br />

s<strong>ch</strong>ieben.<br />

Früh im Entwicklungsprozess liessen die Bell-<br />

Ingenieure die Meinungen von Heli-Operators<br />

einfliessen. Dass Bell die Meinung mögli<strong>ch</strong>er<br />

Kunden wi<strong>ch</strong>tig ist, zeigt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in Zermatt:<br />

«Ist die Si<strong>ch</strong>t aus dem Helikopter günstig, wel<strong>ch</strong>e<br />

zusätzli<strong>ch</strong>e Ausrüstung würde si<strong>ch</strong> die Air Zermatt<br />

no<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>en?» Die Bell-Leute wollen wirkli<strong>ch</strong><br />

wissen, wel<strong>ch</strong>en Hubs<strong>ch</strong>rauber die Kunden benötigen.<br />

Ein bemerkenswertes Detail ist au<strong>ch</strong>,<br />

dass der nordamerikanis<strong>ch</strong>e Hersteller in seinen<br />

Bell Testpilot Eric Emblin (links) und Patrick Fau<strong>ch</strong>ère von der Air Glaciers im Bell 429-Cockpit, das<br />

ohne Overhead-Panel auskommt. S<strong>ch</strong>on die Basisversion ist für Single Pilot IFR-Flüge zugelassen.<br />

Unterlagen alle Angaben zum Bell 429 au<strong>ch</strong> in<br />

europäis<strong>ch</strong>e Masseinheiten «übersetzt» hat.<br />

Damit der Heli für vielfältige Einsätze bereit<br />

ist, erhält der Bell 429 au<strong>ch</strong> einen Lasthaken,<br />

der bis zu Ges<strong>ch</strong>windigkeiten von 220 km/h<br />

genutzt werden kann. Au<strong>ch</strong> mit ausgehängten<br />

Türen darf no<strong>ch</strong> so s<strong>ch</strong>nell geflogen werden.<br />

Wartungsfreundli<strong>ch</strong>es Design<br />

Was bei den grossen Passagierflugzeugen von<br />

Boeing und Airbus Standard ist, tönt in der Helikopter-Industrie<br />

no<strong>ch</strong> unvertraut: MSG-3 Prozess.<br />

Hinter diesem Kürzel verbirgt si<strong>ch</strong> die Maintenance<br />

Steering Group, die bereits im Zulassungsprozess<br />

eines neuen Luftfahrzeuges eine wi<strong>ch</strong>tige<br />

Rolle spielt. Das MSG-Team besteht aus Vertretern<br />

des Herstellers, der Zulassungsbehörden und von<br />

Wartungsfa<strong>ch</strong>leuten. Sie definieren bereits in der<br />

Entwurfsphase, wann und wie wel<strong>ch</strong>e Teile gewartet<br />

werden müssen. Der Bell 429 ist der erste<br />

Helikopter überhaupt, der dur<strong>ch</strong> den MSG-3<br />

Prozess gegangen ist. Davon profitieren soll der<br />

Kunde in Form einer verbesserten Verfügbarkeit<br />

des Helis und markant tieferen Wartungskosten.<br />

La<strong>ch</strong>lan Cullen s<strong>ch</strong>eut si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, bezügli<strong>ch</strong><br />

Wartungsaufwand konkrete Zahlen zu nennen:<br />

Die 200-Stunden-Kontrolle soll in weniger als<br />

30 Minuten zu erledigen sein, erst bei der 400-<br />

Stunden-Kontrolle ist zum Beispiel ein Ölwe<strong>ch</strong>sel<br />

im Getriebe fällig und selbst die 800-Stunden-<br />

Kontrolle sei mit 22 Stunden Arbeitsaufwand zu<br />

bewältigen.<br />

Do<strong>ch</strong> damit gibt si<strong>ch</strong> Bell no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zufrieden;<br />

au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Zertifizierung läuft ein Testprogramm<br />

weiter, um die Wartungsintervalle<br />

für vers<strong>ch</strong>iedene Komponenten zu verlängern.<br />

Dank dieses Programmes konnten die Wartungsmanuals<br />

bereits angepasst werden, für die Nutzer<br />

resultieren daraus tiefere Operationskosten.


Dass der Bell 429 von Grund auf neu konstruiert<br />

und Wert auf viele Detailverbesserungen<br />

gelegt worden ist, zeigt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei einem näheren<br />

Blick auf den modernen Heli. Auffallend<br />

ist beispielsweise das ungewohnte Leu<strong>ch</strong>ten des<br />

Landes<strong>ch</strong>einwerfers und der Positionsli<strong>ch</strong>ter. Bei<br />

allen externen Li<strong>ch</strong>tern kommen LED’s zur Anwendung.<br />

Sie zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> gegenüber konventionellen<br />

Li<strong>ch</strong>tern dur<strong>ch</strong> eine längere Lebensdauer<br />

und geringeren Strombedarf aus.<br />

Sehr stabile IFR-Plattform<br />

Na<strong>ch</strong> seinem Ausflug ins Ho<strong>ch</strong>gebirge demonstrierte<br />

der Bell 429 am 24. Juni 2010 am Flughafen<br />

Bern-Belpmoos die Qualitäten seiner moder<br />

nen Avionik am Beispiel eines simulierten IFR-<br />

Anfluges. Sehr stabil und ruhig flog der Bell 429<br />

mit 140 Knoten (260 km/h) Ges<strong>ch</strong>windigkeit in<br />

Ri<strong>ch</strong>tung Piste 14, verlangsamte erst kurz vor der<br />

Piste und über der Runway beendete der Heli den<br />

Sinkflug vollautomatis<strong>ch</strong> in nur 50 Fuss Höhe (15<br />

Meter). Hat der Pilot no<strong>ch</strong> keinen Si<strong>ch</strong>tkontakt zum<br />

Boden, brau<strong>ch</strong>t er bloss den Go-around-Knopf zu<br />

drücken, und der Heli leitet ein Dur<strong>ch</strong>startverfahren<br />

ein. Ansonsten kann der Pilot theoretis<strong>ch</strong> die<br />

Hände in den S<strong>ch</strong>oss legen, die Steuerung übernimmt<br />

der digitale Drei-A<strong>ch</strong>sen-Autopilot.<br />

Da der Bell 429 si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei geringen<br />

Ges<strong>ch</strong>windigkeiten als stabile IFR-Plattform bewiesen<br />

hat, erhielt er in den USA als erster Heli<br />

die Zertifizierung für Steilanflüge bis neun Grad<br />

unter Verwendung des satellitengestützten Wide<br />

Area Augmentation System (WAAS). Damit<br />

sind LPV-Anflüge (localizer precision with vertical<br />

guidance) bis hinunter zu Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

von 83 km/h mögli<strong>ch</strong>. Diese geringe Minimalges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

für sol<strong>ch</strong>e Instrumentenanflüge<br />

erlaubt bis zu neun Grad steile Anflugwinkel,<br />

womit der Heli länger in si<strong>ch</strong>erer Höhe über gefährli<strong>ch</strong>en<br />

Hindernissen fliegen kann.<br />

Ein sehr ruhiges, vibrationsarmes Flugverhalten<br />

gepaart mit einer grosszügig dimensionierten<br />

Kabine mit guter Aussensi<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en den Bell<br />

429 au<strong>ch</strong> zu einem attraktiven Heli für Taxi- und<br />

VIP-Flüge. Dabei kommen ihm gute Ges<strong>ch</strong>windigkeits-<br />

und Rei<strong>ch</strong>weiteleistungen zu Gute.<br />

No<strong>ch</strong> sind alle Bell 429 mit Kufen ausgerüstet,<br />

in einem ersten Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt soll aber bereits<br />

<strong>2011</strong> eine Version mit festem Radfahrwerk<br />

fliegen und später ist au<strong>ch</strong> die Entwicklung eines<br />

Einziehfahrwerkes geplant.<br />

Na<strong>ch</strong> einem langwierigen Zulassungsprozess<br />

erhielt der Bell 429 Mitte 2009 die Zertifizierung<br />

von der zuständigen Behörde Transport<br />

Canada, kurz darauf folgten au<strong>ch</strong> die FAA- und<br />

EASA-Zulassungen und der neue Heli konnte<br />

kurz darauf an den Erstkunden Air Methods zur<br />

Ausrüstung als Rettungshelikopter abgeliefert<br />

werden. Seit April 2010 fliegt der Bell 429<br />

für den US-amerikanis<strong>ch</strong>en Operator Mercy<br />

One im Rettungsdienst und bewährt si<strong>ch</strong> dort<br />

bestens. www.bellhelicopter.textron.com ■<br />

Für sämtli<strong>ch</strong>e Aussenli<strong>ch</strong>ter wurden beim Bell 429 stromsparende und langlebige LED-Li<strong>ch</strong>ter<br />

verwendet. Wartungsfreundli<strong>ch</strong>keit war eines der Hauptkriterien bei der Konstruktion.<br />

Umfangrei<strong>ch</strong>e Ausrüstung s<strong>ch</strong>on in der Standardversion<br />

Die Basisausführung des Bell 429 beinhaltet bereits eine breite Palette an Ausrüstungselementen,<br />

die im Listenpreis enthalten sind. Zu diesem Standard gehört die Single-Pilot-IFR-Ausrüstung (Instrumentenflugzulassung<br />

mit nur einem Piloten) mit einem digitalen Drei-A<strong>ch</strong>sen-Autopiloten. Au<strong>ch</strong><br />

Details wie an der Oberseite rot-weiss gefärbte Rotorblätter, die bei anderen Herstellern teilweise<br />

teuer eingekauft werden müssen, oder die beiden Kabels<strong>ch</strong>neider sind im Preis inbegriffen. Wer<br />

si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> 2010 für den Kauf eines Bell 429 ents<strong>ch</strong>eiden konnte, hatte dafür einen Listenpreis von<br />

5,195 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Dabei ist au<strong>ch</strong> die Ums<strong>ch</strong>ulung von zwei Piloten und<br />

zwei Me<strong>ch</strong>anikern inbegriffen.<br />

Weiter gehört zur Standardausführung beispielsweise eine se<strong>ch</strong>splätzige Kabinenbestuhlung, die<br />

dank S<strong>ch</strong>nellvers<strong>ch</strong>lüssen individuell angeordnet beziehungsweise entfernt werden kann. Natürli<strong>ch</strong><br />

ist die Bestuhlung crash-resistent gebaut und ein zusätzli<strong>ch</strong>es Si<strong>ch</strong>erheitselement ist s<strong>ch</strong>on in die<br />

Grundkonstruktion integriert: Massive Rollbügel umhüllen die gesamte Kabine und bieten damit<br />

optimalen S<strong>ch</strong>utz für die Insassen. Für die S<strong>ch</strong>weiz und Lie<strong>ch</strong>tenstein liegt die Vertretung für Bell<br />

Helicopter bei der Deep Blue Te<strong>ch</strong>nology in Hallwil.<br />

Bell 429<br />

Gewi<strong>ch</strong>te<br />

Leergewi<strong>ch</strong>t in Standardkonfiguration 2035 kg<br />

maximales Startgewi<strong>ch</strong>t mit interner Zuladung 3175 kg<br />

maximales Gesamtgewi<strong>ch</strong>t mit externer Zuladung 3402 kg<br />

Nutzlast intern 1140 kg<br />

Kapazität am Lasthaken 1361 kg<br />

Flugleistungen<br />

S<strong>ch</strong>webeflughöhen im Bodeneffekt (HIGE – Hover In Ground Effect)<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 5662 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4969 Meter<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 4720 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3993 Meter<br />

S<strong>ch</strong>webeflughöhen ohne Bodeneffekt (HOGE – Hover out of Ground Effect<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4843 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4125 Meter<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3884 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3135 Meter<br />

Maximalges<strong>ch</strong>windigkeit (V NE ) 155 kt (287 km/h)<br />

Maximale Reiseges<strong>ch</strong>windigkeit 278 km/h<br />

Max. Flugdauer bei niedriger Ges<strong>ch</strong>windigkeit (111 km/h) und 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t 4,5 Stunden<br />

maximale Rei<strong>ch</strong>weite bei 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t 767 Kilometer<br />

Tankkapazität 821,1 Liter<br />

optionaler Zusatztank 148,4 Liter<br />

2 Pratt & Whitney Canada PW207D1 Triebwerke<br />

maximale Startleistung für 5 Minuten 2 x 446 kW<br />

maximale Dauerleistung 2 x 437 kW<br />

Belastung Getriebe max continuous 820 kW<br />

37


Neue ANforderuNg –<br />

Neue Te<strong>ch</strong>Nik<br />

roTeX erledigt‘s im Flug.<br />

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Neu: Robinson R66 Turbine kann ab sofort bestellt werden!<br />

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CH-6074 Giswil<br />

Telefon 041 675 00 10<br />

FL-9496 Balzers<br />

Telefon 00423 384 35 35<br />

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Wartungs- und Service Center EASA Part 145<br />

Reparatur und Komponentenüberholung<br />

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Foto Eugen Bürgler<br />

Interview mit dem Flä<strong>ch</strong>enflugzeug- und Helipiloten Jörg Wiesmann<br />

«Capito!»<br />

Er ist einer, der beides kennt, die Flä<strong>ch</strong>enfliegerei und das Helifliegen.<br />

Jörg Wiesmann, besser bekannt unter dem Namen «Capito»,<br />

erzählt im skyheli.<strong>ch</strong>-Interview aus seinem Fliegerleben, das ihn in<br />

so man<strong>ch</strong>es Cockpit gebra<strong>ch</strong>t hat.<br />

Jörg Wiesmann mit Jahrgang 1949 hat in seinem Berufsleben unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>ste Berei<strong>ch</strong>e der Aviatik<br />

kennen gelernt. Seine grösste Leidens<strong>ch</strong>aft gilt aber na<strong>ch</strong> wie vor der Helifliegerei mit ihren vielfältigen<br />

Einsatzmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

Die Fragen stellte Eugen Bürgler<br />

➤ Rund 17'500 Flugstunden stehen in Ihrem<br />

Flugbu<strong>ch</strong>, hat Ihnen der Transportflug heute<br />

Morgen no<strong>ch</strong> Spass gema<strong>ch</strong>t?<br />

Ja si<strong>ch</strong>er! Mit dem Heli eine s<strong>ch</strong>öne Arbeit zu<br />

erledigen, ist na<strong>ch</strong> wie vor sehr befriedigend.<br />

I<strong>ch</strong> bin sehr glückli<strong>ch</strong> und dankbar, dass i<strong>ch</strong> bei<br />

der Heli Linth und der Heli Bernina die Chance<br />

habe, au<strong>ch</strong> jetzt no<strong>ch</strong> als Pilot fliegen zu dürfen,<br />

obwohl i<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t mehr glei<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell und<br />

agil bin wie die jungen Leute.<br />

➤ Sie fliegen seit rund 40 Jahren, wel<strong>ch</strong>es<br />

waren Ihre ersten S<strong>ch</strong>ritte in der Aviatik?<br />

Auf dem Flugplatz in Dübendorf absolvierte i<strong>ch</strong><br />

eine Lehre als Mas<strong>ch</strong>inenme<strong>ch</strong>aniker und arbeitete<br />

auf diesem Beruf bei der Direktion für Militärflugplätze.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend bekam i<strong>ch</strong> eine Stelle<br />

im Kontrollturm von Dübendorf. So konnte i<strong>ch</strong><br />

mir die Ausbildung zum Privatpiloten (auf Flugzeugen)<br />

finanzieren. Weil i<strong>ch</strong> eher der handwerkli<strong>ch</strong>e<br />

Typ bin, erfüllte i<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en<br />

Minimalanforderungen für die Fliegeris<strong>ch</strong>e Vor-<br />

s<strong>ch</strong>ulung ni<strong>ch</strong>t, konnte das PPL und später die Berufspilotenlizenz<br />

aber auf diesem Weg ma<strong>ch</strong>en.<br />

Meine ersten Flugstunden nahm i<strong>ch</strong> in Locarno<br />

beim bekannten Ruedi Meier auf einer Cessna<br />

150. Am meisten Flugstunden kamen dann als<br />

Segelflugzeug-S<strong>ch</strong>lepppilot in S<strong>ch</strong>änis auf einer<br />

Champion zusammen. So kam i<strong>ch</strong> zu relativ viel<br />

Erfahrung auf Heckradflugzeugen, was dann<br />

bei der Ums<strong>ch</strong>ulung auf den PC-6 Turbo Porter<br />

hilfrei<strong>ch</strong> war. Dazu bra<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> Guido Good,<br />

ein begnadeter Werkspilot bei den Pilatus-Flugzeugwerken.<br />

Für Zimex konnte i<strong>ch</strong> im Folgenden<br />

man<strong>ch</strong>mal Überführungsflüge von Züri<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong><br />

Buo<strong>ch</strong>s ma<strong>ch</strong>en – damals war i<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> froh<br />

um jeden Flug, den i<strong>ch</strong> ausführen durfte. Während<br />

15 Jahren setzte i<strong>ch</strong> dann mit dem Turbo<br />

Porter Falls<strong>ch</strong>irmspringer ab.<br />

«I<strong>ch</strong> bekam die Chance,<br />

als Jungpilot bei der Rega angestellt<br />

zu werden und von einem Ausbildungsbeitrag<br />

zu profitieren.»<br />

➤ Und wie sind Sie zur Helikopterfliegerei<br />

gekommen?<br />

Weil in der S<strong>ch</strong>weiz kaum Militärpiloten in die<br />

Zivilfliegerei we<strong>ch</strong>selten, gab es damals eher<br />

wenig Helipiloten. Anders war das in Deuts<strong>ch</strong>land<br />

und Österrei<strong>ch</strong>, wo viele Piloten na<strong>ch</strong> dem<br />

Auss<strong>ch</strong>eiden aus dem Militär eine neue Stelle<br />

su<strong>ch</strong>ten. So kamen grossartige Piloten wie Sigi<br />

Stangier, Günther Amman oder Hans Luggauer<br />

in die S<strong>ch</strong>weiz, die zusammen mit den S<strong>ch</strong>weizer<br />

Piloten viel Know-how erarbeiteten. Der Bund<br />

hat aber erkannt, dass der eigene Pilotenna<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s<br />

besser gefördert werden musste, und so<br />

gab es die Mögli<strong>ch</strong>keit, vom Bund einen Beitrag<br />

für die Heliberufspiloten-Ausbildung zu erhalten.<br />

Voraussetzung dafür war allerdings ein Fünfjahres-Arbeitsvertrag<br />

bei einem Helikopterunternehmen.<br />

In dieser Zeit arbeitete i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> immer in<br />

Dübendorf, war aber oft bei den Motorfliegern in<br />

Kloten. Dort hat mi<strong>ch</strong> Ueli Soltermann angespro<strong>ch</strong>en<br />

und gefragt, ob i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als Me<strong>ch</strong>aniker<br />

zur Rega we<strong>ch</strong>seln mö<strong>ch</strong>te. I<strong>ch</strong> könnte dann dort<br />

später au<strong>ch</strong> Helifliegen lernen. I<strong>ch</strong> bekam also<br />

die Chance, als Jungpilot angestellt zu werden<br />

und von einem Ausbildungsbeitrag zu profitieren.<br />

I<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>ied mi<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> für diesen Weg.<br />

Die Ausbildung erfolgte aber ni<strong>ch</strong>t bei der Rega.<br />

So wurde i<strong>ch</strong> der erste Flugs<strong>ch</strong>üler von Ueli Soltermann<br />

auf Hughes 300 bei Fu<strong>ch</strong>s Helikopter.<br />

Das Berufspilotenbrevet konnte i<strong>ch</strong> später bei der<br />

Heliswiss in Bern ma<strong>ch</strong>en. Bei der Rega wurde<br />

i<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> und na<strong>ch</strong> eingeführt, zuerst waren es<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Überführungsflüge oder Einsätze, die<br />

am Doppelsteuer gema<strong>ch</strong>t werden konnten, später<br />

kamen geplante Einsätze wie Patientenüberführungen<br />

von Spital zu Spital dazu. Zuerst flog<br />

i<strong>ch</strong> bei der Rega den Jet Ranger, später kamen<br />

Alouette III und Bo105 dazu. Parallel ergaben<br />

si<strong>ch</strong> Gelegenheiten, zum Beispiel an Rundflugtagen<br />

bei der Heliswiss Flugstunden zu sammeln.<br />

➤ Wo haben Sie ihre Erfahrungen mit Unterlasten<br />

gema<strong>ch</strong>t?<br />

I<strong>ch</strong> bekam die Mögli<strong>ch</strong>keit, bei der Heli Linth in<br />

die Transportfliegerei einzusteigen. Dann folgten<br />

vier Jahre bei der Heliswiss in Samedan. Wir<br />

sagten damals s<strong>ch</strong>erzhaft, ein Helikopter ohne<br />

Unterlast ist kein Helikopter. Bei beiden Firmen<br />

gab es parallel dazu Einsätze für die Rega.<br />

Als Me<strong>ch</strong>aniker habe i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> erlebt, wie die<br />

Piloten beim Beton-Fliegen über eine rote Autoruf-Lampe<br />

informiert wurden, wenn es einen<br />

Rega-Einsatz gab. Erst dana<strong>ch</strong> wurden die ersten<br />

FM-Funkgeräte eingebaut. Bei Heliswiss war<br />

damals die Zeit der grossen Bell-Helikopter. Der<br />

39


Bell 214 zum Beispiel, ein starker Heli, mit dem<br />

wir zwei Tonnen auf 3000 Meter heben konnten.<br />

Au<strong>ch</strong> den Bell 205 habe i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> erlebt,<br />

und i<strong>ch</strong> durfte den letzten Bell 204 der Heliswiss<br />

na<strong>ch</strong> Spanien fliegen, wo er als Feuerlös<strong>ch</strong>-Heli<br />

weiter betrieben wurde.<br />

➤ Gab es au<strong>ch</strong> Einsätze ausserhalb der<br />

S<strong>ch</strong>weiz?<br />

Ja, i<strong>ch</strong> war mehrmals für längere Einsätze im<br />

Ausland. Als Fluglehrer auf dem Bell 47 Soloy<br />

war i<strong>ch</strong> in Lesotho tätig. Mit dem Jet Ranger führte<br />

i<strong>ch</strong> Sprühflüge auf Dattelplantagen in Oman<br />

aus, und dann kamen die Einsätze für die UNO<br />

im Sudan dazu.<br />

➤ Wie erlebten Sie das erste Kapitel der Super<br />

Puma-Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in der S<strong>ch</strong>weiz?<br />

Angefangen hat es damit, dass erzählt wurde,<br />

es gebe eine neue Firma mit dem Namen Helog<br />

und die wolle einen Super Puma kaufen. Niemand<br />

glaubte an die Operation mit dem Super<br />

Puma und viele sagten, dieser Heli werde nie in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz landen, der sei vorher s<strong>ch</strong>on wieder<br />

verkauft. Am Tag, als der Super Puma in<br />

Bern verzollt wurde, sagten die glei<strong>ch</strong>en Leute,<br />

der Grossheli sei na<strong>ch</strong> spätestens drei Monaten<br />

wieder verkauft. Skilifte und Seilbahnen werden<br />

ja ni<strong>ch</strong>t von heute auf morgen gebaut. Die Seilbahnbauer<br />

hatten gar ni<strong>ch</strong>t den Mut, so s<strong>ch</strong>were<br />

Teile zu bauen, wie sie für den Super Puma<br />

geeignet gewesen wären. Sie hörten auf die<br />

Kommentare aus der «Fa<strong>ch</strong>welt» und glaubten<br />

ni<strong>ch</strong>t, dass der Super Puma in einem Jahr no<strong>ch</strong><br />

fliegen würde. So war unser primäres Einsatzgebiet<br />

der Forstberei<strong>ch</strong>, was ja au<strong>ch</strong> die Idee der<br />

Miteigentümer, der Sägerei S<strong>ch</strong>illiger und der<br />

Oberallmeind Kooperation S<strong>ch</strong>wyz war. Logging,<br />

also Holzfliegen, ma<strong>ch</strong>te rund 80 Prozent<br />

der Einsätze aus. Anfängli<strong>ch</strong> gab es nur vereinzelt<br />

andere Flüge wie etwa den Transport von<br />

Baumas<strong>ch</strong>inen. Nur in ganz kleinen S<strong>ch</strong>ritten<br />

wurde das Know-how in der Montagefliegerei<br />

erarbeitet.<br />

➤ Da gab es bestimmt au<strong>ch</strong> neue Verfahren<br />

zu entwickeln?<br />

Vor allem das Material war vielfa<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> wenig<br />

ausgereift, wir hofften bei jeder Rotation,<br />

dass die Klinke des Lasthakens aufgeht. Der<br />

Service-Wagen war auf jeden Fall immer mit<br />

dabei. Für die Kommunikation waren wir aber<br />

modern ausgerüstet (la<strong>ch</strong>t) – ein riesiger Koffer<br />

mit aufsteckbarer Antenne. So konnten wir mit<br />

dem Natel C drei Gesprä<strong>ch</strong>e à drei Minuten<br />

führen, dann war die Batterie leer. Dazu kam<br />

die Umstellung vom Unterlastfliegen mit den<br />

Aussenspiegeln hin zur vertikalen Referenz mit<br />

den Bubble Doors. Sogar der Hersteller Aérospatiale<br />

wollte genau im Auge behalten, was<br />

wir «Verrücktes» mit dieser Mas<strong>ch</strong>ine ma<strong>ch</strong>en<br />

und verpfli<strong>ch</strong>tete die Helog, ein HUMS-Über-<br />

40 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

wa<strong>ch</strong>ungssystem (Health and Usage Monitoring<br />

System) auf dem Triebwerk und dem Getriebe<br />

zu installieren.<br />

«Insgesamt ist der Super Puma<br />

einfa<strong>ch</strong> ein guter Freund,<br />

wenn man auf ihn hört.»<br />

➤ Wie waren die fliegeris<strong>ch</strong>en Erfahrungen<br />

mit dem Super Puma?<br />

Wenn man das Grundhandwerk des Helifliegens<br />

versteht, dann ist der Super Puma super<br />

angenehm zu fliegen. Er verfügt zwar über<br />

komplexere Systeme als Kleinhelis, hat aber<br />

gutmütige Flugeigens<strong>ch</strong>aften. «To handle the<br />

aircraft» war ni<strong>ch</strong>t der fordernde Punkt, sondern<br />

«to handle the load». Das heisst, die s<strong>ch</strong>weren<br />

Lasten waren die Herausforderung, ni<strong>ch</strong>t der<br />

Heli selbst. Eine 700 Kilogramm Last am Lama<br />

bei einer Montage, da können drei Monteure<br />

auf einem Masten mit ziehen und stossen, no<strong>ch</strong><br />

etwas ausri<strong>ch</strong>ten, bei vier Tonnen geht das kaum<br />

no<strong>ch</strong>. Wir mussten au<strong>ch</strong> lernen, dass man mit<br />

einem Grosshelikopter ni<strong>ch</strong>t so nah bei einem<br />

Gartenhaus landen kann, weil es sonst einfa<strong>ch</strong><br />

abgedeckt wird. Im Kanton Graubünden flogen<br />

wir einmal über ein paar Baracken eine Kiesgrube<br />

an, da sagte der Flughelfer: «Jetzt hast Du<br />

da unten ein Da<strong>ch</strong> weggeblasen.» Wir gingen<br />

zurück, um den S<strong>ch</strong>aden zu beguta<strong>ch</strong>ten, und<br />

holten dann mit dem Auto in Ilanz Plastikplanen,<br />

um das Da<strong>ch</strong> notdürftig zu reparieren, bevor der<br />

Da<strong>ch</strong>decker kam. Insgesamt aber ist der Super<br />

Puma einfa<strong>ch</strong> ein guter Freund, wenn man auf<br />

ihn hört. Wenn dem Puma etwas ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

passt, zum Beispiel Vortex-Gefahr besteht, dann<br />

zeigt er es an, bevor es kritis<strong>ch</strong> wird.<br />

➤ Trotzdem we<strong>ch</strong>selten Sie wieder zurück in<br />

die Flä<strong>ch</strong>enfliegerei?<br />

Es konnte natürli<strong>ch</strong> kaum jemand verstehen, weshalb<br />

ein Helipilot wieder auf Flugzeugen fliegen<br />

wollte. Kollegen fragten mi<strong>ch</strong>, ob i<strong>ch</strong> denn etwas<br />

verbro<strong>ch</strong>en hätte. Der Hauptgrund für mi<strong>ch</strong><br />

war eigentli<strong>ch</strong> das Interesse an neuen Entwicklungen.<br />

Damals wurde die vermehrte Nutzung<br />

von Instrumentenflugverfahren (IFR) für Helikopter<br />

diskutiert. Meine Idee war, in der Flä<strong>ch</strong>en-Fliegerei<br />

diese IFR-Erfahrungen zu sammeln. Bei<br />

der Helog hatten wir keinen 13. Monatslohn,<br />

aber bei gutem Ges<strong>ch</strong>äftsgang leistete die Firma<br />

Beiträge zur Erfüllung besonderer Wüns<strong>ch</strong>e. Mit<br />

dieser Gratifikation ma<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mit dem Fluglehrer<br />

Hansjörg Herzog bei der Horizon auf einer<br />

Piper Seneca die IFR-S<strong>ch</strong>ulung. I<strong>ch</strong> flog dann<br />

für die CPS Cargo and Passenger Service des<br />

Crossair-Gründers Moritz Suter den Metroliner<br />

im Expressfra<strong>ch</strong>tdienst. Wir sollten für die Paketfra<strong>ch</strong>tflüge<br />

ebenfalls Saab 340B erhalten, do<strong>ch</strong><br />

als wir für die Ums<strong>ch</strong>ulung in San Antonia in<br />

den USA waren, sagten uns die Kollegen des<br />

na<strong>ch</strong>folgenden Kurses, dass es unsere Firma<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr gebe. Wir mussten ein Assessment<br />

ma<strong>ch</strong>en und konnten darauf in die Crossair einsteigen.<br />

So kam i<strong>ch</strong> zur Passagierfliegerei. Dort<br />

durfte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> auf das zwar ni<strong>ch</strong>t optis<strong>ch</strong>, aber<br />

aerodynamis<strong>ch</strong> wunders<strong>ch</strong>öne Flugzeug Fokker<br />

50 ums<strong>ch</strong>ulen. Weil es mi<strong>ch</strong> dann bei der Arbeit<br />

als Copilot do<strong>ch</strong> reizte, au<strong>ch</strong> die Erfahrung als<br />

Pilot auf dem linken Sitz zu ma<strong>ch</strong>en, ist aus dem<br />

kurzen Abste<strong>ch</strong>er in die Flä<strong>ch</strong>enfliegerei dann<br />

eine viel längere Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te als Captain auf<br />

Saab 340 und Saab 2000 geworden.<br />

➤ Aber au<strong>ch</strong> für den Bund sind Sie geflogen?<br />

Ja, es war eine sehr interessante Zeit, die i<strong>ch</strong><br />

beim Service de Transport Aérien de la Confédération<br />

(STAC) verbringen durfte. Dieser Dienst<br />

war ja no<strong>ch</strong> dem BAZL angegliedert, und wir<br />

hatten dort Alouette II, Alouette III, Dauphin, den<br />

Agusta A109Power und die King Air. Trotzdem<br />

we<strong>ch</strong>selte i<strong>ch</strong> bald wieder zurück zur Crossair.<br />

Als die Crossair Stellen abbauen musste, ging<br />

i<strong>ch</strong> zur deuts<strong>ch</strong>en OLT, wel<strong>ch</strong>e die Saab 2000<br />

neu na<strong>ch</strong> London-City einsetzte.<br />

«Wenn mi<strong>ch</strong> die Crossair freistellen<br />

konnte, sagte i<strong>ch</strong> der Heliswiss,<br />

man solle mir die Manuals<br />

per Express s<strong>ch</strong>icken, damit<br />

i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> updaten konnte.»<br />

➤ Da lag aber kein Helifliegen mehr drin?<br />

Do<strong>ch</strong>, do<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> konnte immer wieder als Freelancer<br />

einspringen. Früher konnte man gemäss<br />

dem Reglement für Flugpersonal die Flugzeugtypen<br />

fliegen, die im Ausweis eingetragen waren,<br />

wenn man ein gewisses Training darauf<br />

vorweisen konnte. So kam es vor, dass die Heliswiss<br />

anrief, weil ein Pilot krank war und fragte,<br />

ob i<strong>ch</strong> übermorgen mit dem Bell 214 fliegen<br />

könne. Wenn mi<strong>ch</strong> die Crossair freistellen konnte,<br />

sagte i<strong>ch</strong> der Heliswiss, man solle mir die<br />

Manuals per Express s<strong>ch</strong>icken, damit i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />

updaten konnte. Na<strong>ch</strong> einem vorges<strong>ch</strong>riebenen<br />

Flug ohne Passagiere war man dann wieder<br />

«current» auf dem Typen. Diese Art der Freelance-Einsätze<br />

sind heute ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong>,<br />

weil es zu aufwendig ist, die Bere<strong>ch</strong>tigungen für<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Typen zu erneuern. Na<strong>ch</strong> einem<br />

kurzen Intermezzo bei Helvetic Airways auf dem<br />

Fokker 100-Jet fand i<strong>ch</strong> dann wieder Anstellungen<br />

bei CAT-Heli, der Air Glaciers sowie bei der<br />

Helog. Und jetzt bin i<strong>ch</strong> ja wieder bei der Heli<br />

Linth und zu einem kleineren Teil bei der Heli<br />

Bernina – vom Typ her bin i<strong>ch</strong> eher der Zigeuner,<br />

ni<strong>ch</strong>t einer, der sein ganzes Berufsleben auf<br />

einer Stelle verbringt.<br />

➤ Was fliegen Sie lieber, Flugzeug oder Helikopter?


2006 flog «Capito» (ganz re<strong>ch</strong>ts) mit einer internationalen Crew au<strong>ch</strong> den AS332C1 Super Puma HB-XVY der Helog für die UNO im Sudan.<br />

Wenn i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eiden müsste, dann fällt<br />

die Wahl s<strong>ch</strong>on auf den Heli. Es ist ein wunderbares<br />

Gerät, das fasziniert. Es sind vor allem<br />

die extrem vielfältigen Einsatzmögli<strong>ch</strong>keiten, die<br />

den Heli so einzigartig ma<strong>ch</strong>en. Natürli<strong>ch</strong>, mit<br />

dem Saab 2000 einen Kategorie IIIa-Anflug bei<br />

Si<strong>ch</strong>tminimum zu fliegen, hat au<strong>ch</strong> etwas sehr<br />

Faszinierendes an si<strong>ch</strong>. Die «Krone» der Fliegerei<br />

ist für mi<strong>ch</strong> aber na<strong>ch</strong> wie vor eine s<strong>ch</strong>öne<br />

Montagearbeit mit dem Helikopter.<br />

➤ Wie kamen Sie eigentli<strong>ch</strong> zu Ihrem Namen<br />

«Capito»?<br />

Von meiner Arbeit im Kontrollturm auf dem Militärflugplatz<br />

Dübendorf her war mir der «Bambini-<br />

Code», die besondere Spra<strong>ch</strong>e der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Militärflieger, so vertraut, dass i<strong>ch</strong> beim Fliegen<br />

als S<strong>ch</strong>lepp-Pilot in S<strong>ch</strong>änis die Ortsangaben,<br />

wohin i<strong>ch</strong> die Segelflugzeuge s<strong>ch</strong>leppen sollte,<br />

unbewusst immer mit «Capito», quittierte. Die Segelflieger<br />

gaben mir dann diesen Namen, und<br />

der ist hängen geblieben.<br />

➤ Ein wenig Statistik, wie viele Flugstunden<br />

auf wie vielen Fluggeräten haben si<strong>ch</strong> angesammelt?<br />

Es sind bis heute rund 17‘500 Stunden, etwa<br />

10‘000 davon auf Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen und<br />

7500 auf Helikoptern. I<strong>ch</strong> habe die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Typen in meinem Ausweis ja ni<strong>ch</strong>t gesammelt,<br />

aber bei den Firmen, bei denen i<strong>ch</strong><br />

arbeitete, durfte i<strong>ch</strong> 17 vers<strong>ch</strong>iedene Helikopter<br />

fliegen. Bei den grösseren Flugzeugen war es<br />

au<strong>ch</strong> eine Handvoll.<br />

➤ Gibt es ein Lieblingsmuster?<br />

Lama und Alouette, das sind einfa<strong>ch</strong> grossarti-<br />

ge Fluggeräte! Obwohl au<strong>ch</strong> das Ecureuil aus<br />

jüngerer Zeit seine Vorzüge hat, do<strong>ch</strong> es verlangt<br />

viel typenspezifis<strong>ch</strong>e Erfahrung, um es bis<br />

an seine Leistungsgrenze fliegen zu können. Der<br />

Bo105 hat mir au<strong>ch</strong> gut gefallen, das ist ein<br />

biss<strong>ch</strong>en ein Ferrari, hart und direkt und sehr<br />

kompakt, da konnte man bei Rettungen fast<br />

überall landen. Der Bell 214, das war natürli<strong>ch</strong><br />

der absolute Knaller mit seinen 83 Zentimeter<br />

breiten Rotorblättern – i<strong>ch</strong> kann mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>eiden...<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> sage i<strong>ch</strong> immer: Jeder<br />

Heli ist zertifiziert worden, und dabei wurde<br />

sein Charakter für gut befunden – also habe i<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t das Anre<strong>ch</strong>t, diesem Heli meine Ideen aufzwingen<br />

zu wollen. Wenn mir das ni<strong>ch</strong>t gefällt,<br />

dann habe i<strong>ch</strong> zwei Mögli<strong>ch</strong>keiten: I<strong>ch</strong> kann entweder<br />

sagen, mit dir will i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr fliegen<br />

oder, wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> besser, i<strong>ch</strong> stelle mi<strong>ch</strong> auf<br />

di<strong>ch</strong> ein.<br />

➤ Gibt es Höhepunkte in Ihrer Fliegerkarriere,<br />

an die Sie besonders gerne zurückdenken?<br />

Für mi<strong>ch</strong> ist der Höhepunkt meines Berufslebens<br />

viel eher ein grosses Mosaik aus unzähligen,<br />

erlebnisrei<strong>ch</strong>en Arbeitstagen, an denen i<strong>ch</strong> am<br />

Abend das Fluggerät gut na<strong>ch</strong> Hause bringen<br />

konnte, si<strong>ch</strong> niemand verletzte und hoffentli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> der Kunde zufrieden war.<br />

«Die Regulierungen haben<br />

in einem Mass zugenommen,<br />

dass es zur Herausforderung wurde,<br />

si<strong>ch</strong> im Wald der Vors<strong>ch</strong>riften<br />

ni<strong>ch</strong>t zu verlaufen.»<br />

➤ Was hat si<strong>ch</strong> in der Fliegerei im Verlauf der<br />

Jahrzehnte verändert?<br />

Die Regulierungen haben in einem Mass zugenommen,<br />

so dass es zur Herausforderung wurde,<br />

si<strong>ch</strong> im Wald der Vors<strong>ch</strong>riften ni<strong>ch</strong>t zu verlaufen,<br />

das gilt vor allem au<strong>ch</strong> für die Operators.<br />

Ni<strong>ch</strong>t zu vergessen sind aber au<strong>ch</strong> die vielen<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Entwicklungen, die sehr hilfrei<strong>ch</strong>e<br />

Verbesserungen bra<strong>ch</strong>ten. Beispielsweise das<br />

FLI auf dem Ecureuil (First Limiting Indicator), das<br />

mit einer einzigen Anzeige si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>t, ob<br />

alle Parameter beim Heli im grünen Berei<strong>ch</strong> sind.<br />

Da passiert es ni<strong>ch</strong>t mehr, dass man auf den<br />

fals<strong>ch</strong>en Wecker s<strong>ch</strong>aut, den Torque-Wert beoba<strong>ch</strong>tet,<br />

obwohl der Temparatur-Zeiger s<strong>ch</strong>on<br />

lange im roten Berei<strong>ch</strong> ist.<br />

➤ Was raten Sie jungen Mens<strong>ch</strong>en, die den<br />

Einstieg in die Aviatik und den Weg ins Cockpit<br />

su<strong>ch</strong>en?<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz gibt es ja das wunderbare System<br />

«Sphair», das ist si<strong>ch</strong>er ein guter Einstieg.<br />

Ganz wi<strong>ch</strong>tig finde i<strong>ch</strong>, dass junge Leute den<br />

Beruf wählen, in dem sie ihre Stärken haben und<br />

der ihnen Freude ma<strong>ch</strong>t. Nur dann können sie<br />

au<strong>ch</strong> effizient Geld verdienen für die Parallelausbildung<br />

auf dem Helikopter – oft ist es nämli<strong>ch</strong><br />

eine Geldfrage. I<strong>ch</strong> glaube ni<strong>ch</strong>t, dass es<br />

sinnvoll ist, eine Me<strong>ch</strong>anikerlehre zu ma<strong>ch</strong>en,<br />

nur weil man si<strong>ch</strong> deshalb bessere Chancen bei<br />

einer Helifirma ausre<strong>ch</strong>net.<br />

➤ Bleibt neben soviel Fliegerei au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Zeit<br />

für andere Aktivitäten?<br />

Ein Hobby von mir ist das Restaurieren alter Fahrzeuge<br />

wie Unimog, Haflinger und ein zweimotoriger<br />

Citroën 2CV. ■<br />

41


Rotex Helicopter AG setzt auf den K-Max<br />

In s<strong>ch</strong>wierigem<br />

Gelände zu Hause<br />

Ein idealer Lastheli für den Alpenraum: Rotex Helicopter setzt den K-Max hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Forstberei<strong>ch</strong>, aber au<strong>ch</strong> für Spezialtransporte bis 2,7 Tonnen ein.<br />

Der K-Max ist kompromisslos auf Lastentransporte getrimmt. Zwei<br />

dieser aussergewöhnli<strong>ch</strong>en Helikopter werden von Rotex Helicopter<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz und im angrenzenden Ausland hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

für Holztransporte eingesetzt.<br />

42 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text und Fotos Eugen Bürgler<br />

Flughelfer sind Frühaufsteher, das gilt ni<strong>ch</strong>t zuletzt<br />

bei der Rotex Helicopter AG. Der Kaman K-<br />

1200 ist gebaut, um s<strong>ch</strong>were Lasten zu transportieren,<br />

da bleibt kein Platz für eine Passagierkabine.<br />

So nimmt Thomi Püntener s<strong>ch</strong>on vor 6 Uhr<br />

morgens, weit hinten im Urner Witenwasserental<br />

den Aufstieg zur Rotondo-Berghütte unter die Füsse.<br />

«Dass wir ni<strong>ch</strong>t mit dem Heli zum Einsatzort<br />

fliegen können, hat dur<strong>ch</strong>aus Vorteile», meint der<br />

Rotex-Flughelfer, der au<strong>ch</strong> in der Einsatzleitung<br />

und im Verkauf arbeitet, «so sind wir auf dem<br />

Platz, bevor der Heli in der Luft ist, und können<br />

den Einsatzort und die Helfer optimal vorbereiten».<br />

S<strong>ch</strong>on für 7 Uhr ist der erste Flug mit den<br />

Elementen für eine Kläranlage geplant, die bei<br />

der SAC-Hütte gebaut wird.<br />

Unten im Tal ist inzwis<strong>ch</strong>en Einsatzleiter<br />

Toni Kiser mit dem Tankwagen eingetroffen. Er<br />

bereitet die s<strong>ch</strong>weren Betonelemente für den<br />

Lufttransport vor und steht au<strong>ch</strong> in Kontakt mit<br />

Marc Steiner, dem Piloten. Der muss si<strong>ch</strong> auf<br />

eine fordernde Aufgabe gefasst ma<strong>ch</strong>en, denn<br />

obwohl der K-Max maximal 2722 Kilogramm<br />

s<strong>ch</strong>were Lasten zu heben vermag, werden die<br />

Elemente der Kläranlage den Heli an den Rand<br />

seiner Kapazität bringen. Die Bauteile müssen<br />

auf 2600 Meter Höhe geflogen werden. Jetzt,<br />

bei den höheren Temperaturen im Sommer, bedeuten<br />

die 2,3 Tonnen Gewi<strong>ch</strong>t der s<strong>ch</strong>wersten<br />

Betonelemente die Limite für den Lastenheli.<br />

Perfekte Si<strong>ch</strong>t auf den Haken<br />

Im Anflug auf die Rotondo-Hütte ist das allerdings<br />

ni<strong>ch</strong>t zu sehen; obwohl der Heli 2,3 Tonnen<br />

am Haken hat, steuert der Pilot die Last ruhig<br />

und ganz langsam auf die Monteure zu. Dank


der Bubble-Doors, der ausgebu<strong>ch</strong>teten Cockpit-<br />

S<strong>ch</strong>eiben auf beiden Seiten des s<strong>ch</strong>malen Rumpfes,<br />

hat Marc Steiner eine perfekte Si<strong>ch</strong>t auf die<br />

Baustelle und die Last. Die einzelnen Ringe für<br />

die Klärtanks müssen präzise aufeinander gesetzt<br />

werden, da geht es um wenige Zentimeter.<br />

Mit der Konzentration auf das Gewi<strong>ch</strong>tssegment<br />

bis 2,5 Tonnen kommt die Rotex Helicopter<br />

AG für Baustelleneinri<strong>ch</strong>tungen, Mastmontagen<br />

für Transportseilbahnen oder Sprenganlagen<br />

in Skigebieten, Betonflüge, das Versetzen von<br />

Wintergärten und vieles mehr zum Einsatz. Immer<br />

häufiger fliegen die K-Max-Helis von Rotex<br />

au<strong>ch</strong> Rollenbatterien von Bergbahnen zu Revisionszwecken<br />

ins Tal, weil diese Elemente der<br />

Liftanlagen allgemein immer s<strong>ch</strong>werer werden<br />

und die Last-Kapazität von Kleinhelikoptern<br />

übersteigen.<br />

Rotex flog im Sommer 2010 Elemente einer Kleinkläranlage zur Rotondo SAC Hütte im Kanton Uri.<br />

K-Max gegen Borkenkäfer<br />

«Obwohl sol<strong>ch</strong>e Spezialtransporte zum Alltag<br />

der Rotex-Crews gehören, entfallen do<strong>ch</strong> rund<br />

75 Prozent der Gesamtflugstunden auf das Logging,<br />

also den Abtransport von Baumstämmen<br />

aus unwegsamen Gebieten», erklärt Urs Riebli<br />

von der Rotex Helicopter-Ges<strong>ch</strong>äftsleitung. Au<strong>ch</strong><br />

wenn je na<strong>ch</strong> Holzpreis das Logging aus rein<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t in Frage gestellt ist, bleibt<br />

das Forstges<strong>ch</strong>äft das Hauptstandbein der<br />

Helifirma. Vielerorts geht es in der Nähe von<br />

Siedlungen und Verkehrswegen um die Pflege<br />

von S<strong>ch</strong>utzwäldern, da ist der Heli oft unverzi<strong>ch</strong>tbarer<br />

Helfer. Besonders na<strong>ch</strong> Stürmen ist<br />

es wi<strong>ch</strong>tig, am Boden liegendes Sturmholz auszufliegen,<br />

um die Ausbreitung von Borkenkäfern<br />

einzudämmen, die si<strong>ch</strong> in toten Baumstämmen<br />

rasend s<strong>ch</strong>nell vermehren.<br />

Au<strong>ch</strong> Umwelts<strong>ch</strong>utzkreise haben erkannt,<br />

dass der Holztransport per Helikopter oft der<br />

s<strong>ch</strong>onendste Weg für die Umwelt darstellt. In<br />

mehreren Kantonen wird in S<strong>ch</strong>utzzonen für die<br />

seltenen Auerhühner auf das Heli-Logging gesetzt,<br />

um die Störung der empfindli<strong>ch</strong>en Tiere<br />

so gering wie mögli<strong>ch</strong> zu halten. Überhaupt bietet<br />

das Logging beste<strong>ch</strong>ende Vorteile: Der Heli<br />

kommt ohne Waldstrassen aus, mehrere hundert<br />

Kubikmeter Holz pro Tag können aus fast jedem<br />

Gelände ausgeflogen werden, ohne Spuren zu<br />

hinterlassen, was au<strong>ch</strong> eine extensive Waldnutzung<br />

mögli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>utz von Infrastruktur<br />

Diese Vorteile kommen au<strong>ch</strong> bei der Spezialholzerei<br />

zum Tragen, wenn entlang von Strassen<br />

und Bahnlinien, in Städten oder Parkanlagen<br />

43


K-Max: effizienter S<strong>ch</strong>werarbeiter<br />

Die beiden K-1200 K-Max HB-ZGK und HB-ZIH der Rotex sind die einzigen Helikopter ihres<br />

Typs in Europa. Der vom US-Hersteller Kaman speziell für Lastentransporte gebaute Helikopter ist<br />

in seiner Form einzigartig. Die Piloten s<strong>ch</strong>ätzen am K-Max die ideale Sitzposition mit einer sehr<br />

guten Si<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> aussen und direkt auf den Lasthaken. Damit der Pilot die Last beim Aufnehmen<br />

oder Absetzen immer im Blick behalten kann, sind unter dem linken Bubble Door die drei für Aussenlasttransporte<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Anzeigen, die automatis<strong>ch</strong>e Waage des Lasthakens, die Torque- und<br />

Abgastemperaturanzeigen sowie Warnlampen in einem Aussenpanel angebra<strong>ch</strong>t.<br />

Das Leistungsdiagramm des K-Max zeigt, dass seine Leistungskurve mit zunehmender Höhe und<br />

Temperatur nur langsam abnimmt, also au<strong>ch</strong> im Gebirge no<strong>ch</strong> sehr gute Werte errei<strong>ch</strong>t werden.<br />

Im Verglei<strong>ch</strong> zur Leistung zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> der K-Max au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> einen geringen Kerosinverbrau<strong>ch</strong><br />

aus. Die Honeywell T53-17 Turbine mit 1800 Wellen-PS begnügt si<strong>ch</strong> bei einem typis<strong>ch</strong>en Transporteinsatz<br />

mit 325 Litern Kerosin pro Stunde.<br />

Ni<strong>ch</strong>t zuletzt von den Boden-Crews ges<strong>ch</strong>ätzt wird der verglei<strong>ch</strong>sweise geringe Abwind des<br />

Rotors. Dank des geringen Downwash kann au<strong>ch</strong> dort gelandet werden, wo starke Winde<br />

Probleme verursa<strong>ch</strong>en würden, beispielsweise auf Kiesplätzen oder neben Baustellen. Der auf<br />

Lastentransporte optimierte Heli ist au<strong>ch</strong> aussergewöhnli<strong>ch</strong> leise. «Für die geringe Lärmentwicklung<br />

unserer Helikopter erhalten wir immer wieder Lob von aussen», freut si<strong>ch</strong> Urs Riebli.<br />

Um jederzeit einen mögli<strong>ch</strong>st si<strong>ch</strong>eren Flugbetrieb zu garantieren, hat si<strong>ch</strong> Rotex Helicopter hö<strong>ch</strong>ste<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsstandards auferlegt, die teilweise über die Vors<strong>ch</strong>riften hinausgehen: «Wir wollen<br />

das Maximum ma<strong>ch</strong>en, um unsere Helikopter immer in einem Top-Zustand zu halten. Tagtägli<strong>ch</strong><br />

wird der Heli von einem lizenzierten Me<strong>ch</strong>aniker gewartet», so Urs Riebli.<br />

K-Max Prototyp fliegt Aussenlasten unbemannt<br />

Anfang 2010 hatte ein Team von Kaman und Lockheed Martin dem US Marine Corps erfolgrei<strong>ch</strong><br />

eine unbemannte Version des K-Max demonstriert. Der K-Max hatte dabei Aussenlasten zu einer<br />

275 Kilometer entfernten Basis zu transportieren. Au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einem vollautomatis<strong>ch</strong>en Flug über<br />

sol<strong>ch</strong>e Distanzen konnte der K-Max seine Last innerhalb eines Radius von zehn Metern absetzen<br />

– automatis<strong>ch</strong> oder mit Hilfe eines Controllers am Boden. Anders als seine Konkurrenten hat der<br />

für automatis<strong>ch</strong>e Flüge ausgestattete K-Max ein normales Cockpit und kann optional von einem<br />

Piloten normal geflogen werden. Bereits hat Kaman von der US-Regierung mehrere Entwicklungsaufträge<br />

bekommen, über eine Serienproduktion wurde aber no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>ieden. Laut Urs<br />

Riebli zeigten si<strong>ch</strong> Kaman-Vertreter an der Heli-Expo 2010 in Houston zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, die Serien-<br />

Produktion des K-Max mit einem Auftrag der US-Armee wieder starten zu können. Von einer<br />

allfälligen Wiederaufnahme der Serienproduktion erhofft si<strong>ch</strong> die Rotex eine Weiterentwicklung<br />

des K-Max, der für sie das ideale Transportgerät darstellt.<br />

Au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>were Lasten werden transportiert, ohne Spuren zu hinterlassen – ein Tankwagen in der Nähe<br />

als Infrastruktur genügt.<br />

44 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Das Leistungsprofil des K-Max nimmt in der Höhe<br />

nur langsam ab; hier hat er in 2600 Metern<br />

Höhe ein 2,3 Tonnen s<strong>ch</strong>weres Betonelement<br />

am Haken.<br />

Bäume ausgeflogen werden, ohne dass sie je<br />

zu Boden fallen. Dabei werden S<strong>ch</strong>lingen am<br />

Baum befestigt, und erst, wenn der Baum am<br />

Lasthaken des Helis hängt, wird der Baumstamm<br />

ganz dur<strong>ch</strong>gesägt und vom Heli glei<strong>ch</strong> angehoben.<br />

Bei grossen Bäumen kann das au<strong>ch</strong> in mehreren<br />

Etappen passieren, dann müssen erfahrene<br />

Forst-Profis der Rotex die Baumkronen in luftiger<br />

Höhe kappen. Au<strong>ch</strong> Krane können den Heli in<br />

diesem Spezialberei<strong>ch</strong> oft ni<strong>ch</strong>t ersetzen, entweder<br />

weil keine Zufahrtsmögli<strong>ch</strong>keit besteht, oder<br />

weil viel befahrene Strassen oder Bahn linien zu<br />

lange gesperrt werden müssen.<br />

Sehr viel zu tun gibt es für die Rotex au<strong>ch</strong>,<br />

wenn Naturkatastrophen gewütet haben. Egal,<br />

ob im Lawinenwinter 1999, na<strong>ch</strong> dem Orkan<br />

Lothar Ende desselben Jahres oder na<strong>ch</strong> den<br />

s<strong>ch</strong>weren Unwettern im Sommer 2005, zur<br />

Bewältigung der S<strong>ch</strong>äden und für zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>utzmassnahmen wurden Hunderte von Flügen<br />

geleistet. Baumaterial wurde für Lawinenverbauungen<br />

an Berghänge gebra<strong>ch</strong>t, Sturmholz<br />

aus S<strong>ch</strong>utzwäldern geflogen und Ba<strong>ch</strong>läufe von<br />

umgestürzten Bäumen befreit, um gefährli<strong>ch</strong>e<br />

Stauungen des Wassers zu vermeiden.<br />

«Überhaupt zeigen die Einsätze zum S<strong>ch</strong>utz<br />

von Infrastrukturen eine steigende Tendenz», bestätigt<br />

Urs Riebli. Die aufwendige Baustelle am<br />

Lopper zwis<strong>ch</strong>en Hergiswil und Stansstad ist ein<br />

gutes Beispiel dafür: Die Erri<strong>ch</strong>tung der S<strong>ch</strong>utzbauten<br />

im unwegsamen Gelände über dem viel<br />

befahrenen Verkehrsweg ist ohne Helikopter-Einsatz<br />

fast ni<strong>ch</strong>t mehr denkbar. ■<br />

www.rotex-helicopter.<strong>ch</strong>


Swiss UAV – die unbemannten Hubs<strong>ch</strong>rauber<br />

High-te<strong>ch</strong>-Helis ohne Pilot<br />

Bei Na<strong>ch</strong>t und Nebel mit einer<br />

FLIR-Kamera dur<strong>ch</strong> ein Bergtal<br />

fliegen, Pipelines kontrollieren<br />

oder stundenlang Gitternetzlinien<br />

für die Kartografie abfliegen<br />

– für sol<strong>ch</strong>e Aufgaben werden<br />

wohl immer häufiger unbemannte<br />

Plattformen zum Einsatz kommen.<br />

Swiss UAV gehört im Berei<strong>ch</strong><br />

unbemannter Heli-Systeme<br />

zu den führenden Anbietern.<br />

Text Eugen Bürgler<br />

Dass in der S<strong>ch</strong>weiz Helikopter für den professionellen<br />

Einsatz entwickelt und gebaut werden,<br />

ist no<strong>ch</strong> wenig bekannt. Koax X-240 und Neo<br />

S-300 heissen sie. Zur Familie gehört au<strong>ch</strong> der<br />

in Zusammenarbeit mit Saab Aerospace entwickelte<br />

Skeldar. Die in Niederdorf im Kanton<br />

Baselland beheimatete Firma Swiss UAV hat<br />

si<strong>ch</strong> auf die Entwicklung von unbemannten<br />

Hubs<strong>ch</strong>raubern (VTOL UAV – vertical take-off<br />

and landing unmanned aerial vehicle) spezialisiert.<br />

Die Palette beinhaltet Geräte mit einem<br />

Abfluggewi<strong>ch</strong>t von 40 bis 200 Kilogramm. Die<br />

Systeme umfassen mehr als nur die fliegende<br />

Plattform; ents<strong>ch</strong>eidend für den Einsatz in den<br />

Berei<strong>ch</strong>en Überwa<strong>ch</strong>ung, Aufklärung, Beoba<strong>ch</strong>tung<br />

oder Daten-Gewinnung ist die Integration<br />

von Sensoren, fliegender Plattform, Datenübertragungskanälen<br />

und Flugführungssystemen.<br />

Beim Militär etabliert<br />

Im militäris<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong> haben si<strong>ch</strong> die UAV‘s<br />

längst etabliert, für zivile Anwendungen geht die<br />

Entwicklung no<strong>ch</strong> langsamer voran, beoba<strong>ch</strong>tet<br />

Philippe Niquille, Assistent des Swiss UAV-<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführers Lars Zander. Er ist si<strong>ch</strong> aber<br />

si<strong>ch</strong>er, dass UAV‘s im zivilen Berei<strong>ch</strong> vermehrt<br />

Aufgaben übernehmen werden: «Einer unserer<br />

aktuellen S<strong>ch</strong>werpunkte im Berei<strong>ch</strong> Fors<strong>ch</strong>ung<br />

und Entwicklung ist die Sensorfusion, jüngstes<br />

Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit dem<br />

deuts<strong>ch</strong>en Fraunhofer-Institut. Dabei geht es darum,<br />

dass die UAV‘s optis<strong>ch</strong>e Sensoren, Sensoren<br />

für Funkwellen oder <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e und radioaktive<br />

Spuren in s<strong>ch</strong>wer zugängli<strong>ch</strong>e Gebiete tragen.»<br />

Dafür gebe es zivile Anwendungsmögli<strong>ch</strong>keiten,<br />

zum Beispiel im Katastrophens<strong>ch</strong>utz.<br />

Der NEO S-300 von Swiss UAV bei der Gebirgserprobung in der Region von Andermatt.<br />

Integration in den Luftraum<br />

Warum hat si<strong>ch</strong> Swiss UAV auf Helikopter-Plattformen<br />

spezialisiert? Philippe Niquille sieht bei<br />

den UAV die glei<strong>ch</strong>en Vorteile, wie sie bemannte<br />

Helikopter bieten, Starrflügler würden dagegen<br />

länger, s<strong>ch</strong>neller und weiter fliegen. Die Swiss<br />

UAV-Helis können dank einer gewissen Grösse<br />

im Gegensatz zu kleinen Quadrokoptern au<strong>ch</strong><br />

Wind und Wetter einigermassen standhalten.<br />

Die Systeme no<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>erer und bedienerfreundli<strong>ch</strong>er<br />

zu ma<strong>ch</strong>en, sei eine der aktuellen Prioritäten<br />

bei Swiss UAV. «Si<strong>ch</strong>erer heisst, die Systeme redundant<br />

auszulegen. Wir müssen die Standards<br />

eines Airbus A380 au<strong>ch</strong> bei unseren kleinen<br />

Fluggeräten anwenden», so Philippe Niquille.<br />

Die grosse Herausforderung für den zukünftigen<br />

Einsatz von UAV‘s wird deren Eingliederung<br />

in den Luftraum sein, das bestätigt au<strong>ch</strong><br />

Philippe Niquille: «Um ein UAV in einem zivilen<br />

Umfeld integrieren zu können, müssen wir<br />

mindestens das Si<strong>ch</strong>erheitslevel der bemannten<br />

Luftfahrt errei<strong>ch</strong>en, sonst wird das immer das<br />

K.O.-Argument gegen den UAV-Einsatz sein.»<br />

Problematis<strong>ch</strong> sei vor allem die Integration in<br />

den unkontrollierten Luftraum G. Im kontrollierten<br />

Luftraum würden UAV‘s zukünftig wie<br />

andere Luftfahrzeuge, ausgerüstet mit einem<br />

Mode-S Transponder und koordiniert dur<strong>ch</strong> den<br />

normalen Funkverkehr, fliegen. Für Flüge im unkontrollierten<br />

Luftraum werde kein Weg daran<br />

vorbei führen, die UAV‘s mit aktiven Systemen<br />

auszurüsten, die dem Operateur am Boden ein<br />

Bild analog der Cockpit-Si<strong>ch</strong>t liefern, um anderen<br />

Luftraumnutzern auswei<strong>ch</strong>en zu können. Für<br />

Notlandungen können die Swiss UAV-Helis mit<br />

einem VPRS-Falls<strong>ch</strong>irm (VTOL Para<strong>ch</strong>ute Rescue<br />

System) ausgerüstet werden, damit das Fluggerät<br />

sanft, si<strong>ch</strong>tbar und ohne gefährli<strong>ch</strong> rotierende<br />

Teile am Boden ankommt.<br />

Zulassungsfrage no<strong>ch</strong> offen<br />

No<strong>ch</strong> gibt es nirgends auf der Welt eine Zulassung<br />

für UAV‘s, do<strong>ch</strong> sind die Geräte von<br />

Swiss UAV beim BAZL gemeldet. Zwar werde<br />

die Zulassungsfrage von der ICAO, der EASA<br />

und dem BAZL in unzähligen Arbeitsgruppen intensiv<br />

diskutiert, do<strong>ch</strong> dürften no<strong>ch</strong> einige Jahre<br />

vergehen, bis die Behörden die notwendigen<br />

Grundlagen erarbeitet haben.<br />

Als wi<strong>ch</strong>tige Einsatzgebiete sieht der Swiss<br />

UAV-Vertreter neben Aufklärungsmissionen repetitive<br />

Aufgaben wie Überwa<strong>ch</strong>ungsflüge oder das<br />

Abfliegen von bestimmten Tracks für Vermessungen<br />

oder die Kartografie. Das dabei notwendige<br />

Abfliegen von Gitternetzen könne ein UAV<br />

präziser erledigen als ein bemanntes Flugzeug.<br />

Sehr effizient könnten UAV au<strong>ch</strong> als FLIR-Plattformen<br />

bei der Vermisstensu<strong>ch</strong>e eingesetzt werden.<br />

Dabei bieten sie einen ents<strong>ch</strong>eidenden Vorteil:<br />

Einem UAV ist es egal, ob es bei Sonnens<strong>ch</strong>ein<br />

oder bei Na<strong>ch</strong>t in Regen und Nebel fliegt. ■<br />

www.swiss-uav.<strong>ch</strong><br />

Koax X-240 Neo S-300 VPRS Skeldar V-200<br />

maximale Zuladung 8 kg 20 kg 40 kg<br />

maximale Flugzeit 90 min 90 min 5 h<br />

maximale Ges<strong>ch</strong>windigkeit 80 km/h 120 km/h 120 km/h<br />

Missionsradius 25 km 40 km 130 km<br />

Antrieb 8 kW Turbine 15 kW Turbine 40kW Kolbenmotor<br />

maximale Einsatzhöhe 1830 m (ISA) 3050 m (ISA) 4270 m (ISA)<br />

Rotordur<strong>ch</strong>messer 2,4 m 3 m 4,5 m<br />

45<br />

Foto Swiss UAV


Airport Helicopter Basel, Züri<strong>ch</strong> und Beromünster<br />

Vom Heli-Virus gepackt<br />

Der Eurocopter EC120B wird bei Airport Helicopter ni<strong>ch</strong>t zuletzt wegen seines geringen Geräus<strong>ch</strong>pegels ges<strong>ch</strong>ätzt. Das Colibri gehört au<strong>ch</strong> zu den<br />

Helikoptern, die für die Kunden von «Own a Heli», einem Heli-Sharing-Programm, verfügbar sind.<br />

Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Airport Helicopter-Ges<strong>ch</strong>äftsführer Hans- Rudolf<br />

Müller zeigt, wel<strong>ch</strong>e Folgen ein Heli-S<strong>ch</strong>nupperflug haben kann.<br />

Für Jasmin Durrer dagegen ist s<strong>ch</strong>on lange klar, dass sie Fluglehrerin<br />

werden will.<br />

46 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text und Fotos Eugen Bürgler<br />

Aus reiner Neugier unternahm Hans-Rudolf Müller,<br />

er war bereits Pilot auf Flä<strong>ch</strong>enflugzeugen,<br />

einen Heli-S<strong>ch</strong>nupperflug. Diese Erfahrung löste<br />

beim jungen Piloten nur einen Gedanken aus:<br />

«I<strong>ch</strong> lasse ni<strong>ch</strong>t zu, dass dieses Fluggerät mit mir<br />

ma<strong>ch</strong>t, was es will!» Gesagt, getan, 1981 erlangte<br />

Hans-Rudolf Müller neben seinem Beruf, er<br />

war im Sportartikel-Grosshandel des väterli<strong>ch</strong>en<br />

Familienbetriebes tätig, die Privatpilotenlizenz.<br />

Do<strong>ch</strong> damit ni<strong>ch</strong>t genug, er bekam das Angebot,<br />

als Fluglehrer die S<strong>ch</strong>ulungsabteilung von<br />

Rüdisühli Helicopter, die damalige Heliba, zu<br />

leiten. Bereits im ersten Jahr konnten die S<strong>ch</strong>ulungsstunden<br />

verfünffa<strong>ch</strong>t werden und mit dem<br />

Niedergang von Rüdisühli Helicopter ergab si<strong>ch</strong><br />

1993 die Gelegenheit, anfängli<strong>ch</strong> mit dem Ges<strong>ch</strong>äftspartner<br />

Werner S<strong>ch</strong>aub auf dieser Grundlage<br />

die Airport Helicopter Basel zu gründen.<br />

S<strong>ch</strong>ulung, Charter und Taxiflüge<br />

Bereits 1995 kam, damals war au<strong>ch</strong> Heinz<br />

Ru<strong>ch</strong>ti mit an Bord, die Airport Helicopter Züri<strong>ch</strong><br />

dazu. In Beromünster hat der Airport Helicopter-<br />

Gründer fliegen gelernt, so lag es für ihn nahe,<br />

als Ergänzung zu Züri<strong>ch</strong> dort einen weiteren<br />

Standort für die erfolgrei<strong>ch</strong>e Flugs<strong>ch</strong>ule aufzubauen.<br />

So ist Airport Helicopter heute an den<br />

Standorten Basel, Züri<strong>ch</strong> und Beromünster in den<br />

Berei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ulung, Vermietung und Personentransport<br />

aktiv, die drei Ges<strong>ch</strong>äftsfelder ma<strong>ch</strong>en<br />

je etwa einen Drittel der Aktivitäten aus. Damit<br />

ist die Flotte, bestehend aus drei Robinson R22,<br />

einem Bell Jet Ranger, einem EC120 Colibri und<br />

einem Ecureuil, gut ausgelastet.<br />

Airport Helicopter gehörte zu den ersten Firmen<br />

in der Bran<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e die Zertifizierung<br />

als Continuing Airworthiness Management Organisation<br />

(CAMO+) erhielt. Der CAMO+ von Airport<br />

Helicopter sind au<strong>ch</strong> «Own a Heli» und Heli<br />

West anges<strong>ch</strong>lossen. Hans-Rudolf Müller ist selber<br />

beteiligt an «Own a Heli», einer Firma, die<br />

Heli-Sharing für Ges<strong>ch</strong>äftsleute anbietet. «Das ist<br />

eine interessante Sa<strong>ch</strong>e mit Wa<strong>ch</strong>stumspotential.<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsleute können Anteile an einem Helikopter<br />

oder nur Flugstunden-Pakete erwerben,<br />

mit dem Vorteil, dass sie bei Bedarf Zugriff auf<br />

eine ganze Flotte haben», erklärt er.<br />

Auf bestem Weg zur Fluglehrerin<br />

Wer si<strong>ch</strong>, wie damals Hans-Rudolf Müller, selber<br />

ein Bild davon ma<strong>ch</strong>en will, wie si<strong>ch</strong> ein Helikopter<br />

am Steuerknüppel anfühlt, findet bei Airport<br />

Helicopter S<strong>ch</strong>nupperflug-Angebote bereits<br />

ab 480 Franken auf dem Jet Ranger Turbinen-<br />

Heli. Bereits einen S<strong>ch</strong>ritt weiter ist Jasmin Durrer.<br />

«Mein Berufsziel ist ganz klar Fluglehrerin», sagt<br />

die 26-jährige Kunststoffte<strong>ch</strong>nologin. Diesem<br />

Ziel ist sie s<strong>ch</strong>on ein gewaltiges Stück näher gekommen,<br />

bereits 2006 erhielt sie ihre Privatpilotenlizenz;<br />

inzwis<strong>ch</strong>en hat sie au<strong>ch</strong> die Berufspilotenlizenz<br />

in der Tas<strong>ch</strong>e und fliegt den R22 sowie<br />

den Jet Ranger. «Jasmin hat das Helifliegen ni<strong>ch</strong>t<br />

geerbt», sagt Hans-Rudolf Müller, «sie hat si<strong>ch</strong><br />

das hart erarbeitet.» Es sei ihm ein Anliegen,<br />

Flugs<strong>ch</strong>ülern preisli<strong>ch</strong> vernünftige Angebote ma<strong>ch</strong>en<br />

zu können, damit das Helifliegen ni<strong>ch</strong>t nur


Ein Modellflugplatz und eine Stromleitung als Gefahren, die Windri<strong>ch</strong>tung eins<strong>ch</strong>ätzen, ni<strong>ch</strong>t zu tief<br />

über die weidenden Kühe fliegen und die Ges<strong>ch</strong>windigkeit ni<strong>ch</strong>t aus den Augen verlieren – Jasmin<br />

Durrer muss si<strong>ch</strong> bei ihrer Ums<strong>ch</strong>ulung auf den EC120 auf mehr als nur den Heli konzentrieren.<br />

Gutbetu<strong>ch</strong>ten vorenthalten ist, sagt der Chefpilot<br />

und Cheffluglehrer von Airport Helicopter.<br />

Heute ist Jasmin Durrer für einen Ums<strong>ch</strong>ulungsflug<br />

auf den EC120 na<strong>ch</strong> Beromünster<br />

gekommen. Au<strong>ch</strong> als Hans-Rudolf Müller einen<br />

Triebwerksausfall simuliert, lässt sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

aus der Ruhe bringen und meistert die erste Autorotationslandung<br />

auf dem Colibri. Ni<strong>ch</strong>t nur das<br />

fliegeris<strong>ch</strong>e Handwerk ist Thema auf diesem<br />

Flug; immer wieder ma<strong>ch</strong>t der Fluglehrer darauf<br />

aufmerksam, wie die Route so gewählt werden<br />

kann, dass die Geräus<strong>ch</strong>emissionen für bewohnte<br />

Gebiete mögli<strong>ch</strong>st gering gehalten werden<br />

können. «Wir müssen uns ni<strong>ch</strong>t verstecken, aber<br />

wir geben uns wo immer mögli<strong>ch</strong> Mühe, gute<br />

Na<strong>ch</strong>barn zu sein.»<br />

Jasmin Durrer wird gefordert: Als sie na<strong>ch</strong><br />

einem sauberen «Level off» auf Reiseflughöhe<br />

vermeintli<strong>ch</strong> etwas Zeit zum Dur<strong>ch</strong>atmen hat,<br />

will der Fluglehrer wissen, ob da vorne ein Gas-<br />

oder ein Heissluftballon sei. «Das sind die Details,<br />

die dazu gehören», la<strong>ch</strong>t Hans-Rudolf Müller,<br />

«das interessiert deine Rundflugpassgiere!»<br />

Kaum ist diese Frage geklärt, hat si<strong>ch</strong> die junge<br />

Pilotin dem Anflug-Briefing zu widmen und fährt<br />

na<strong>ch</strong> der Rekognoszierungss<strong>ch</strong>leife mit der Anflug-Checkliste<br />

fort: «Caution on Warning Panel<br />

– all lights off, fuel quantity – <strong>ch</strong>eck, landing light<br />

– as required». Zurück am Boden kann Jasmin<br />

Durrer dann endli<strong>ch</strong> sagen, was sie vom EC120<br />

hält: «Ein Mega-Heli!» ■<br />

www.airportheli.<strong>ch</strong><br />

Hans-Rudolf Müller, Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Airport<br />

Helicopter, ist na<strong>ch</strong> wie vor als Chefpilot und<br />

Fluglehrer aktiv.<br />

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47


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Zwei Exoten fliegen bei den Flying Bulls weiter<br />

Sycamore in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Der frühere deuts<strong>ch</strong>e Feuerwehr-Sycamore ist von Peter S<strong>ch</strong>mid als HB-RXA in der S<strong>ch</strong>weiz registriert worden. Hier präsentiert er si<strong>ch</strong> im August 1989<br />

über dem Bodensee.<br />

Im Sommer 2010 haben die beiden ältesten in der S<strong>ch</strong>weiz registrierten<br />

Hubs<strong>ch</strong>rauber per Lastwagen das Land Ri<strong>ch</strong>tung Salzburg<br />

verlassen. Die zwei Bristol 171 Sycamores mit Baujahr 1957/58<br />

hat Red Bull gekauft. Zuletzt genossen diese Oldtimer ein «ruhiges<br />

Dasein» im Fliegermuseum Altenrhein. In den 1960er-Jahren<br />

bestanden die Sycamores unter härtesten Bedingungen die Feuerprobe<br />

im deuts<strong>ch</strong>en SAR-Rettungsdienst.<br />

Text und Fotos Eri<strong>ch</strong> Gandet<br />

Die Namen Sikorsky und Bell dominierten in<br />

der Entwicklungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te das Ges<strong>ch</strong>ehen im<br />

Hubs<strong>ch</strong>rauberbau. Do<strong>ch</strong> mit dem ersten Entwurf<br />

eines Hubs<strong>ch</strong>raubers mit Haupt- und Heckrotor<br />

kam plötzli<strong>ch</strong> die englis<strong>ch</strong>e Bristol Aeroplane<br />

Company 1944 ins Ges<strong>ch</strong>äft. Federführend<br />

war der Österrei<strong>ch</strong>er Raoul Hafner, Gründer der<br />

Hafner-Gyroplane Organization. Glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

stellte in England die Firma Westland Ltd. die<br />

Sikorsky S-51 in Lizenz her. Do<strong>ch</strong> Hafner entwickelte<br />

in Filton den ersten britis<strong>ch</strong>en Hubs<strong>ch</strong>rauber,<br />

die Bristol 171 Sycamore. Weitgehende<br />

Erfahrungen stammten bei dieser Konstruktion<br />

aus der Entwicklung des Trags<strong>ch</strong>raubers Gyroplane<br />

AR 111 mit Baujahr 1934, ein Lastenträger,<br />

der für die RAF gebaut wurde.<br />

Erstflug bereits 1947<br />

Der zweisitzige Sycamore Mk.1, von dem zwei<br />

Prototypen gebaut wurden, startete am 27. Juli<br />

1947 zum Erstflug. Erstmals flog ein Heli mit<br />

einem dreiflügligen Rotor und einem Heckpropeller<br />

zum Drehmomentausglei<strong>ch</strong>. Als Antrieb<br />

war no<strong>ch</strong> kein englis<strong>ch</strong>er Motor vorhanden,<br />

so wurde ein amerikanis<strong>ch</strong>er Pratt & Whitney<br />

Wasp Junior mit 450 PS eingebaut. Neu war<br />

au<strong>ch</strong> die hohe Drehzahl, damit ausrei<strong>ch</strong>end<br />

kinetis<strong>ch</strong>e Energie für eine Autorotations-Notlandung<br />

vorhanden war. Der zweite Prototyp mit<br />

dem Kennzei<strong>ch</strong>en G-ALOU flog im April 1949<br />

zum Pariser Aero-Salon und überquerte als erster<br />

britis<strong>ch</strong>er Hubs<strong>ch</strong>rauber den Kanal.<br />

Sensationelle Rotorblätter<br />

Die Rotorblätter des Sycamores bestehen aus drei<br />

in je zwei Ebenen s<strong>ch</strong>wenkbaren Flügeln, hergestellt<br />

aus Sperrholz und Lei<strong>ch</strong>tmetall. Um Platz zu<br />

sparen, können sie na<strong>ch</strong> hinten geklappt werden.<br />

Der Antrieb erfolgt über ein unterhalb des<br />

Rotorkopfes angeordnetes Getriebe mit einem<br />

Untersetzungsverhältnis von 11:1. Eine Zentrifugalkupplung<br />

bewirkt, dass der Hauptrotor erst<br />

angetrieben werden kann, wenn die Drehzahl<br />

des Motors 1000 Umdrehungen pro Minute<br />

errei<strong>ch</strong>t hat. Die Steuerung des Hubs<strong>ch</strong>raubers<br />

erfolgt mit einem kombinierten Gashebel zur Verstellung<br />

der Rotorblätter (Collective Pit<strong>ch</strong> lever)<br />

und einem Steuerknüppel und Fusshebel für die<br />

zyklis<strong>ch</strong>e Blattverstellung (Cyclic Pit<strong>ch</strong> Control).<br />

Der S<strong>ch</strong>werpunkt wird mit einem eingebauten<br />

Wassertank verlagert.<br />

Erste RAF Versu<strong>ch</strong>svarianten<br />

Bei der für die Royal Air Force (RAF) gebauten<br />

viersitzigen Mk.2 wurde der englis<strong>ch</strong>e, luftgekühlte<br />

Neunzylinder-Sternmotor Alvis Leonides<br />

mit 550 PS eingebaut. Beim zweiten Start im<br />

September 1949 fiel jedo<strong>ch</strong> der ganze Rotor<br />

auseinander, so dass der Mk.2 nur als Prototyp<br />

weiter verwendet wurde. Eine Serie von 15<br />

Mk.3- Exemplaren flog ab 1950 mit einer verbreiterten<br />

Kabine. Um bei Rettungsaktionen eine<br />

bessere Si<strong>ch</strong>t zu erhalten, erhielt die Plexiglashaube<br />

seitli<strong>ch</strong>e Ausbu<strong>ch</strong>tungen (Blisters). Das<br />

britis<strong>ch</strong>e Army Air Corps bestellte die Varianten<br />

HC.11 mit Lastenaufhänge-Vorri<strong>ch</strong>tung und das<br />

RAF Coastal Command setzte vier Einheiten der<br />

HR.12 zur U-Boot-Jagd ein.<br />

Zur selben Zeit versu<strong>ch</strong>te Bristol auf dem zivilen<br />

Markt Fuss zu fassen. Die Vorführmas<strong>ch</strong>ine<br />

G-AOBM wurde im Mai 1951 in Kanada<br />

präsentiert, ein Jahr später in Farnborough und<br />

auf einer Europa-Tournee. Dabei fanden au<strong>ch</strong><br />

Demo-Flüge in der S<strong>ch</strong>weiz mit Rettungsdemonstrationen<br />

auf dem Thunersee und im Ho<strong>ch</strong>gebirge<br />

statt. Do<strong>ch</strong> der einzige zivile Abnehmer war<br />

49<br />

Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet


Foto Ar<strong>ch</strong>iv Eri<strong>ch</strong> Gandet Foto Ar<strong>ch</strong>iv Eri<strong>ch</strong> Gandet Foto Ar<strong>ch</strong>iv Eri<strong>ch</strong> Gandet Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet<br />

Der Sycamore HB-RXB in den Farben des Royal Air Force VIP-Transportdienstes vor den Kurfirsten im August 1991.<br />

In Deuts<strong>ch</strong>land dienten die Sycamores in den 1960er-Jahren bei der Bundeswehr als Sear<strong>ch</strong> and<br />

Rescue (SAR)-Helikopter.<br />

Der später als HB-RXB registrierte Sycamore Mk 52 CA+327 im Einsatz bei der Flugbereits<strong>ch</strong>aft Bm<br />

Vg in Köln anfangs der 1960er-Jahre.<br />

Der D-HALC im DDR-Look für den Film «Gone with the Wind».<br />

50 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

die British European Airways BEA, die mit zwei<br />

Mk.3A während vier Jahren Liniendienste zwis<strong>ch</strong>en<br />

Birmingham und Leicester und zwis<strong>ch</strong>en<br />

London und Southampton unterhielt.<br />

Der bewährte Sycamore Mk.4<br />

Ab Ende 1953 wurde der Mk.4 in bis zu zehn<br />

Varianten produziert. Verbessert wurden das<br />

Fahrwerk und der Heckrotor; dazu kam der<br />

Einbau von vier einzelnen Kabinentüren. Na<strong>ch</strong><br />

einer eingehenden Testphase der H.R.13 bestellte<br />

die RAF und die Royal Navy 87 Exemplare.<br />

Ihr erster grosser Einsatz erfolgte während<br />

der Sturmflut-Katastrophe 1953 in Holland. Auf<br />

Grund des bewährten Einsatzes in tropis<strong>ch</strong>en<br />

Ländern bestellte au<strong>ch</strong> die australis<strong>ch</strong>e Marine<br />

1954 zehn mit hydraulis<strong>ch</strong>en Seilwinden ausgestattete<br />

HR.50 Rettungshubs<strong>ch</strong>rauber. Umstritten<br />

war der Einsatz von drei HR.14 der belgis<strong>ch</strong>en<br />

Luftwaffe im Belgis<strong>ch</strong>-Kongo.<br />

Deuts<strong>ch</strong>land bestellte 50 Exemplare des fünfsitzigen<br />

Mk.4, die ab 1959 mit der Bezei<strong>ch</strong>nung<br />

Mk.52 abgeliefert wurden. Davon erhielt<br />

die Marine auf dem Stützpunkt Kiel-Holtenau<br />

zehn Einheiten, die restli<strong>ch</strong>en wurden der Luftwaffe<br />

übergeben. Der SAR-Dienst koordinierte<br />

die Einsätze zusammen mit der Luftwaffe von<br />

Fassberg, Ahlhorn und Le<strong>ch</strong>feld aus. 1969<br />

wurden na<strong>ch</strong> mehr als 2500 Einsätzen mit total<br />

62‘000 Flugstunden die letzten 35 Sycamore<br />

ausser Dienst gestellt. Au<strong>ch</strong> die RAF legte 1972<br />

ihre letzten als VIP-Transporter verwendeten<br />

HR.14 still. Der grösste Teil landete unter dem<br />

Abbru<strong>ch</strong>hammer, 15 Exemplare sind in Museen<br />

ausgestellt.<br />

Feuerwehr- und Filmhubs<strong>ch</strong>rauber<br />

35 der ausgemusterten Bundeswehr-Hubs<strong>ch</strong>rauber<br />

blieben vom S<strong>ch</strong>melzofen vers<strong>ch</strong>ont und wurden<br />

in Brauns<strong>ch</strong>weig eingelagert. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Unternehmen interessierten si<strong>ch</strong> für die Sycamores.<br />

So setzte 1970 der Feuerwehr-Flugdienst<br />

Niedersa<strong>ch</strong>sen vier knallrote Bristol ein. Ab<br />

1972 war es die Nord-Helikopter, die während<br />

se<strong>ch</strong>s Jahren einen Transportdienst unterhielt. So-


gar 14 Exemplare flogen beim Luftrettungsdienst<br />

Düsseldorf bis 1976.<br />

1975 gründete Landwirt Karl Müller in der<br />

Nähe von Hannover den Hubs<strong>ch</strong>rauber Flugdienst<br />

Mellinghausen. Er übernahm s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

alle Exemplare der andern inzwis<strong>ch</strong>en liquidierten<br />

Unternehmen. Die «Müller-Airline», wie sie<br />

in jener Gegend genannt wurde, setzte den Sycamore<br />

für alles ein, «was no<strong>ch</strong> zu fliegen ist».<br />

Für den Film «Mit dem Wind na<strong>ch</strong> Westen» flog<br />

eine Sycamore als Mi-1 im DDR- «Militärlook» rasante<br />

Verfolgungsszenen in der Umgebung von<br />

Mün<strong>ch</strong>en. Na<strong>ch</strong> eingegangenen Meldungen<br />

von aufgebra<strong>ch</strong>ten Passanten kümmerte si<strong>ch</strong> der<br />

militäris<strong>ch</strong>e Abs<strong>ch</strong>irmdienst um das unbekannte<br />

Flugobjekt.<br />

Sycamores über der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Peter S<strong>ch</strong>mid, erfolgrei<strong>ch</strong>er Weinbauer aus dem<br />

osts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Berneck, hatte Anfang der<br />

1980er-Jahre von den letzten aktiven Sycamores<br />

in Deuts<strong>ch</strong>land gehört. Als Heli-Fan und -Pilot<br />

wollte er in der Osts<strong>ch</strong>weiz eine eigene Sycamore-Staffel<br />

auf die Beine stellen. Im Sommer 1988<br />

wurde der heus<strong>ch</strong>reckengrüne D-HALD von Hannover<br />

na<strong>ch</strong> Altenrhein überflogen. 1957 gebaut,<br />

war der Mk.52 bis 1969 bei der Bundeswehr<br />

im Einsatz. Ab 1972 flog der Heli als «Mäd<strong>ch</strong>en<br />

für alles» beim Hubs<strong>ch</strong>rauberdienst Mellinghausen<br />

bei Hannover. Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> unterstützt wurde<br />

Peter S<strong>ch</strong>mid während der ganzen Zeit dur<strong>ch</strong><br />

Dieter Hasebrink, ehemaliger SAR-Sycamore-<br />

Pilot beim Ges<strong>ch</strong>wader 64 in Ahlhorn. Als Fluglehrer<br />

amtierte der inzwis<strong>ch</strong>en verstorbene Alfred<br />

Winderli<strong>ch</strong>, der mit mehr als 7000 Flugstunden<br />

Erfahrung mit der D-HALD in der S<strong>ch</strong>weiz die<br />

ersten Flugvorführungen gezeigt hatte.<br />

Als HB-RXB registriert erhielt diese Sycamore<br />

später den Anstri<strong>ch</strong> eines VIP-Transporters der<br />

32. RAF-Staffel aus Northold. 1989 flog der<br />

zweite Bristol Heli in die S<strong>ch</strong>weiz. Der D-HELM<br />

trug no<strong>ch</strong> die rote Bemalung und die originale<br />

Rettungswinde aus der früheren Einsatzzeit beim<br />

«Feuerwehrflugdienst Niedersa<strong>ch</strong>sen». Als HB-<br />

RXA registriert war er bis zu einem Unfall 1992<br />

in der Luft. Als Ausstellungsobjekt konnte er ans<strong>ch</strong>liessend<br />

no<strong>ch</strong> im Fliegermuseum Altenrhein<br />

besi<strong>ch</strong>tigt werden. Die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> aufwendige<br />

Wartung der beiden Sycamores, mit den 550<br />

PS starken Neun-Zylinder Alvis-Leonides-Kolben-<br />

Sternmotoren, war nur dank vieler Ersatzteile<br />

mögli<strong>ch</strong>. Peter S<strong>ch</strong>mid erwarb in Deuts<strong>ch</strong>land<br />

ein grosses Lager davon, inklusive die ganze<br />

Zelle der D-HALB. Trotz eines grossen Einsatzes<br />

von Peter S<strong>ch</strong>mid und Dieter Hasebrink waren<br />

die Sycamore-Helis mit ihrem einzigartigen<br />

Motoren-Sound eher selten an grossen Veranstaltungen<br />

zu sehen. Vielfa<strong>ch</strong> mangelte es am<br />

Verständnis des Veranstalters, diese einzigartige<br />

Rarität im Flugprogramm zu haben. Nun besteht<br />

die Chance, dass sie bei Red Bull wieder weiter<br />

rotieren können. ■<br />

Der Sycamore D-HALD, der spätere HB-RXB, im April 1989 über dem Allgäu.<br />

Blick ins spartanis<strong>ch</strong>e Cockpit des HB-RXB.<br />

Lebenslauf der beiden Bristol B-171 Sycamore Mk.52G<br />

Werknummer 13475<br />

1957 G-18-148 na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land überflogen.<br />

1957 - 1965 CA+327 Flugbereits<strong>ch</strong>aft BmVg, Köln-Wahn<br />

1965 - 1966 LB+115 2. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel Le<strong>ch</strong>feld<br />

1966 - 1968 GD+112 2. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel Le<strong>ch</strong>feld<br />

1968 - 1969 78+17 2. Hubs<strong>ch</strong>raubertransportges<strong>ch</strong>wader 64 Landsberg<br />

1969 Ausserdienststellung bei der Luftwaffe<br />

1972 D-HALD Übernahme dur<strong>ch</strong> Luftrettungsdienst Düsseldorf<br />

1975 - 1982 D-HALD Hubs<strong>ch</strong>rauber-Flugdienst Mellinghausen<br />

1988 Überflug na<strong>ch</strong> Altenrhein<br />

1991 HB-RXB Als RAF-VIP Transporter umbemalt<br />

2010 Verkauf an die Flying Bulls in Salzburg<br />

Werknummer 13483<br />

1958 BP178 na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land überflogen<br />

1958 -1965 LB+102 2. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel Le<strong>ch</strong>feld<br />

1965 -1968 GD+102 2. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel Le<strong>ch</strong>feld<br />

1968 -1969 78+25 2. Hubs<strong>ch</strong>raubertransport Ges<strong>ch</strong>wader 64 Landsberg<br />

1970 - 1981 D-HELM Feuerwehrflugdienst Niedersa<strong>ch</strong>sen<br />

1981 Hubs<strong>ch</strong>rauber Flugdienst Mellinghausen<br />

1989 HB-RXA Transport in die S<strong>ch</strong>weiz und im Juni s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong> registriert<br />

2010 Verkauf an die Flying Bulls in Salzburg<br />

51<br />

Foto Eri<strong>ch</strong> Gandet


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■ Materialtransporte in unwegsamem Gelände<br />

■ Montageeinsätze<br />

■ Hütten- und Baustellenversorgungen<br />

■ Rettungsflüge im Auftrag der REGA<br />

■ Gebirgstraining / S<strong>ch</strong>ulung<br />

■ Typeneinweisung AS350<br />

■ Ges<strong>ch</strong>enkguts<strong>ch</strong>eine<br />

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Foto Heli Bernina<br />

Das Heli-Bernina Team mit dem bewährten AS350B3 Ecureuil. Nur dank des ho<strong>ch</strong>motivierten Einsatzes der Mitarbeiter könnten die saisonalen<br />

S<strong>ch</strong>wankungen im Heli-Ges<strong>ch</strong>äft abgedeckt werden, erwähnt Hansueli Bärfuss.<br />

Heli Bernina kämpft für tragbare Regulierungen der Helifliegerei<br />

Safety ja – mit Augenmass<br />

Leidens<strong>ch</strong>aft für die Sa<strong>ch</strong>e war vor 25 Jahren der Antrieb für Ueli<br />

Bärfuss, zusammen mit Leo Caminada die Heli Bernina zu gründen.<br />

Heute ist sein Sohn Hansueli Bärfuss Ges<strong>ch</strong>äftsführer der<br />

Firma. Vater und Sohn setzen si<strong>ch</strong> für eine vernünftige Regulierung<br />

des Flugbetriebs in der S<strong>ch</strong>weiz ein, damit die Helifirmen si<strong>ch</strong>er<br />

und glei<strong>ch</strong>zeitig wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> weiteroperieren können.<br />

Text Eugen Bürgler<br />

Der hohe Standard an Si<strong>ch</strong>erheit und Professionalität,<br />

den die Helifliegerei in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

errei<strong>ch</strong>t hat, ist dem Einsatz unzähliger Piloten,<br />

Me<strong>ch</strong>aniker, Flughelfer und anderer Spezialisten<br />

zu verdanken, wel<strong>ch</strong>e in den letzten Jahrzehnten<br />

die Einsatzverfahren ständig weiterentwickelt<br />

haben. Zu ihnen gehört Ueli Bärfuss, der die<br />

Umstellung vom Lastentransport in seitli<strong>ch</strong> am<br />

Helikopter befestigten Körben auf Unterlastflüge<br />

ebenso aus eigener Erfahrung kennt wie die Einführung<br />

des Horizontalnetzes für Windenrettungen<br />

anstelle des Patiententransportes auf einer<br />

Bahre am Lasthaken.<br />

Regulierungsflug bereitet Sorgen<br />

Seinen Erfahrungss<strong>ch</strong>atz hat Ueli Bärfuss in die<br />

1985 gegründete Heli Bernina eingebra<strong>ch</strong>t.<br />

«I<strong>ch</strong> war tägli<strong>ch</strong> an der Front, sah als Pilot, wo<br />

S<strong>ch</strong>wierigkeiten im Flugbetrieb auftau<strong>ch</strong>ten und<br />

stand in direktem Kontakt mit den Kunden», erinnert<br />

si<strong>ch</strong> Ueli Bärfuss an den Firmenalltag vor 25<br />

Jahren. «So mö<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> gerne arbeiten»,<br />

sagt Hansueli Bärfuss, «aber um alle gesetzli<strong>ch</strong>en<br />

Auflagen zu erfüllen, bin i<strong>ch</strong> gezwungen,<br />

immer mehr Zeit mit Büroarbeiten und Kursbesu<strong>ch</strong>en<br />

zu verbringen.»<br />

Zusammen können Vater und Sohn Bärfuss<br />

fast die gesamte Entwicklung der Helifliegerei in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz aus eigener Erfahrung beurteilen.<br />

Die andauernde Regulierungsflut ma<strong>ch</strong>t den Heli-<br />

Betreibern Sorgen: «I<strong>ch</strong> kritisiere vor allem, dass<br />

die Normierung von oben na<strong>ch</strong> unten ges<strong>ch</strong>ieht,<br />

die Gesetzgeber weit entfernt von der Praxis ents<strong>ch</strong>eiden.<br />

Wir sind do<strong>ch</strong> keine Rowdys, sondern<br />

haben ein enorm hohes Safety-Niveau errei<strong>ch</strong>t,<br />

da sollte do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei den Gesetzgebern ein<br />

gewisses Vertrauen in die Erfahrung der Praktiker<br />

vorhanden sein», so Hansueli Bärfuss.<br />

Widersprü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Anforderungen<br />

Wie die meisten S<strong>ch</strong>weizer Helifirmen ist au<strong>ch</strong><br />

die Heli Bernina ein Kleinbetrieb. Umso s<strong>ch</strong>wieriger<br />

wird es, die zunehmenden gesetzli<strong>ch</strong>en Auflagen<br />

zu erfüllen. Das Gesetz s<strong>ch</strong>reibt der Firma<br />

vor, vom CEO über den Quality Manager bis<br />

zum Ground Operations Manager eine ganze<br />

Reihe von Aufgaben zu besetzen. Das führt zu<br />

einer massiven zusätzli<strong>ch</strong>en Belastung. «Betriebe<br />

unserer Grösse können es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t leisten, mehr<br />

Mitarbeiter für unproduktive Arbeiten einzustellen»,<br />

meint Hansueli Bärfuss. Hier sei ein gewisser<br />

Widerspru<strong>ch</strong> in den Forderungen der Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde<br />

vorhanden: Glei<strong>ch</strong>zeitig werde eine<br />

Garantie für einen si<strong>ch</strong>eren Flugbetrieb verlangt,<br />

jährli<strong>ch</strong> müsse ein Operator dem BAZL aber au<strong>ch</strong><br />

einen Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsna<strong>ch</strong>weis erbringen.<br />

Die vorges<strong>ch</strong>riebenen S<strong>ch</strong>ulungen für alle<br />

Mitarbeiter des Flugbetriebs im Berei<strong>ch</strong> Gefahrengüter-Transport<br />

(Dangerous Goods – DG) sei<br />

ein weiteres Beispiel für die Überregulierung:<br />

«Da wurden für Helifirmen, die für einen Förster<br />

eine Motorsäge transportieren – ohne dass je<br />

grössere Zwis<strong>ch</strong>enfälle mit DG‘s passierten – die<br />

glei<strong>ch</strong>en Massstäbe angesetzt wie für grosse<br />

Flughäfen oder Airlines.<br />

Der Heli Bernina-Ges<strong>ch</strong>äftsführer anerkennt<br />

ausdrückli<strong>ch</strong>, dass das Verständnis für die begründeten<br />

Anliegen der Heli-Betreiber beim BAZL<br />

deutli<strong>ch</strong> gewa<strong>ch</strong>sen sei und die neue Amtslei-<br />

53


tung viel daran setze, die Heli-Operationen wie<br />

bisher weiterführen zu können. Die Problematik<br />

sieht er darin, dass die Anliegen der S<strong>ch</strong>weiz<br />

als Ni<strong>ch</strong>t-EU-Mitglied bei der EASA kein Gehör<br />

finden. «Die Arbeitsfliegerei wird in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

wohl am professionellsten betrieben, do<strong>ch</strong> die<br />

Regeln dafür werden von Juristen in Köln aufgestellt,<br />

das darf do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sein. Die Praktiker aus<br />

den Alpenländern müssen mehr Gehör finden»,<br />

fordert Hansueli Bärfuss. Bei der Ausarbeitung<br />

der Gesetze müsse der Grundsatz «so viel Regulation<br />

wie nötig, so wenig wie mögli<strong>ch</strong>» wieder<br />

zum Tragen kommen.<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> eins<strong>ch</strong>neidend<br />

Viele EASA-Forderungen sind für Hansueli Bärfuss<br />

unverständli<strong>ch</strong>, weil sie weder mit einer Häufung<br />

von Unfällen no<strong>ch</strong> mit einem na<strong>ch</strong>weisbaren Si<strong>ch</strong>erheitsgewinn<br />

begründet werden können: «Es<br />

ist erwiesen, dass zweimotorige Helis ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>erer<br />

sind als einmotorige. In den USA s<strong>ch</strong>üttelt man<br />

den Kopf über diese Diskussion in Europa und<br />

praktiziert die HEMS-Fliegerei zu einem grossen<br />

Teil einmotorig.» Falls die EASA OPS-Regelungen<br />

im Berei<strong>ch</strong> Aerial Work für Transportflüge über<br />

di<strong>ch</strong>t besiedelten Gebieten (congested areas)<br />

zwingend Zweimotorigkeit vors<strong>ch</strong>reiben würden,<br />

hätte das eins<strong>ch</strong>neidende Folgen.<br />

Ueli Bärfuss befür<strong>ch</strong>tet, dass viele Einsätze<br />

unter sol<strong>ch</strong>en Auflagen ni<strong>ch</strong>t mehr geflogen werden<br />

könnten: «Wenn ein B3-Ecureuil Lasten von<br />

800 bis 1000 Kilogramm zu heben vermag,<br />

s<strong>ch</strong>afft ein zweimotoriges AS355N Ecureuil in<br />

glei<strong>ch</strong>er Höhe kaum die Hälfte; damit werden<br />

die Transporte natürli<strong>ch</strong> unwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>.» Es<br />

habe früher s<strong>ch</strong>on Umfragen des BAZL gegeben,<br />

wie die Risiken bei Transportflügen über<br />

bewohnten Gebieten minimiert werden könnten.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end wähle man Flugwege über freies<br />

Gelände, nehme die Lasten mögli<strong>ch</strong>st nahe<br />

beim Bestimmungsort auf, überfliege Strassen<br />

mögli<strong>ch</strong>st im re<strong>ch</strong>ten Winkel und rekognosziere<br />

Notlandeplätze oder organisiere Sperrungen.<br />

Sol<strong>ch</strong>e Massnahmen führten tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu mehr<br />

Si<strong>ch</strong>erheit, während alleine die Zweimotorigkeit<br />

ni<strong>ch</strong>t niedrigere Unfallzahlen zur Folge habe.<br />

Dank grossen Anstrengungen in den letzten Jahren<br />

sei es zu weniger s<strong>ch</strong>weren Unfällen gekommen,<br />

das müsse do<strong>ch</strong> honoriert werden.<br />

Hansueli Bärfuss befürwortet es absolut, modernes<br />

Gerät dort zu nutzen, wo es Sinn ma<strong>ch</strong>t.<br />

Als Rega-Pilot mit einem Teilzeitpensum s<strong>ch</strong>wärmt<br />

er vom neuen Da Vinci-Gebirgshelikopter: «I<strong>ch</strong><br />

liebe es, diese Mas<strong>ch</strong>ine zu fliegen, und gerade<br />

auf Verlegungsflügen sowie Na<strong>ch</strong>teinsätzen bin<br />

i<strong>ch</strong> froh, zwei Turbinen zu haben.» Aber der Pilot<br />

müsse die Freiheit haben, einen einmotorigen Heli<br />

einzusetzen, wenn er das als si<strong>ch</strong>erer betra<strong>ch</strong>te.<br />

Safety ni<strong>ch</strong>t nur auf dem Papier<br />

Vater und Sohn Bärfuss vers<strong>ch</strong>liessen si<strong>ch</strong> neuen<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsinitiativen wie dem Safety-Manage-<br />

54 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Die Arbeitsfliegerei ist das Kernges<strong>ch</strong>äft der Heli Bernina. Zum Angebot gehören aber au<strong>ch</strong> Heliskiing,<br />

VIP-, Taxi- und Rundflüge.<br />

ment-System (SMS) keineswegs, das in der<br />

S<strong>ch</strong>weizer Zivilluftfahrt eingeführt wird: «I<strong>ch</strong> bin<br />

kein Gegner des SMS», betont der Heli Bernina-<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer, «im Gegenteil, wir begrüssen<br />

sol<strong>ch</strong>e Initiativen und arbeiten seit zehn Jahren<br />

mit den EKAS-Handbü<strong>ch</strong>ern (Eidgenössis<strong>ch</strong>e<br />

Koordinationskommission für Arbeitssi<strong>ch</strong>erheit)<br />

und haben sehr gute Erfahrungen damit gema<strong>ch</strong>t.<br />

Die Mitarbeiter werden sensibilisiert, es<br />

gibt weniger Unfälle und S<strong>ch</strong>äden, was au<strong>ch</strong><br />

weniger Kosten zur Folge hat.»<br />

«Safety ja, aber mit Augenmass und ni<strong>ch</strong>t nur,<br />

damit die Papiere stimmen», bringt es Hansueli<br />

Bärfuss auf den Punkt. So sei in diversen Unterhaltsbetrieben,<br />

wel<strong>ch</strong>e regelmässig Helikopter<br />

aus EU-Staaten warten, au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on festgestellt<br />

worden, dass in den Bü<strong>ch</strong>ern zwar alles in<br />

bester Ordnung sei, ein Blick auf die Mas<strong>ch</strong>ine<br />

allerdings ein anderes Bild gezeigt habe.<br />

Ueli Bärfuss hat in seinem Fliegerleben viele<br />

Verbesserungen kommen sehen, die er sehr begrüsst<br />

und die das Si<strong>ch</strong>erheitsniveau verbessert<br />

haben. Dazu zählt für ihn die Regelung der Arbeitszeiten:<br />

«Früher sind wir man<strong>ch</strong>mal bis zu 40<br />

Tage hintereinander geflogen und waren froh,<br />

wenn der Heli im Sommer für drei Tage in eine<br />

grosse Kontrolle musste.» Zu den positiven Errungens<strong>ch</strong>aften<br />

zählt er au<strong>ch</strong> das allgemein zuverlässigere<br />

Material, das GPS, die Na<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tgeräte<br />

(NVG), die Fadec-Steuerung der Triebwerke,<br />

wel<strong>ch</strong>e eine Überhitzung der Turbine praktis<strong>ch</strong><br />

auss<strong>ch</strong>liesst oder die Kommunika tionsmittel:<br />

«Es war unangenehm, wenn i<strong>ch</strong> meine Frau, die<br />

zu Hause die Funkstation betreute, ni<strong>ch</strong>t einmal<br />

anrufen konnte, wenn i<strong>ch</strong> irgendwo im Nebel<br />

landen musste und ni<strong>ch</strong>t mehr weiter kam.»<br />

Freiwilliges Notfall-Pikett<br />

Für Behörden und die Öffentli<strong>ch</strong>keit ist es selbstverständli<strong>ch</strong>,<br />

dass Helikoptereinsätze an 365<br />

Tagen im Jahr mögli<strong>ch</strong> und kurzfristig dur<strong>ch</strong>führbar<br />

sind. «Auf freiwilliger Basis stehen wir an<br />

365 Tagen im Jahr mit Mas<strong>ch</strong>inen und Besatzungen<br />

auf Pikett, um im Notfall zusammen mit der<br />

Feuerwehr, der Polizei, der Rega oder anderen<br />

Spezialisten der Bevölkerung Hilfe leisten zu<br />

können», erwähnt Hansueli Bärfuss. Um einen<br />

sol<strong>ch</strong>en Dienst aufre<strong>ch</strong>terhalten zu können, sei<br />

es notwendig, die Helikopter neben dem Transportges<strong>ch</strong>äft<br />

au<strong>ch</strong> mit Taxi, VIP- und touristis<strong>ch</strong>en<br />

Flügen auszulasten. Deshalb seien au<strong>ch</strong> die<br />

Gebirgslandeplätze sehr wi<strong>ch</strong>tig, da sie neben<br />

Foto Heli Bernina


der Hauptsaison in den Sommermonaten mit touristis<strong>ch</strong>en<br />

Flügen im Winter ein gewisses Polster<br />

brä<strong>ch</strong>ten.<br />

Da das Bündnerland nur über wenige Gebirgslandeplätze<br />

verfügt, sind Erlei<strong>ch</strong>terungen<br />

für Aussenlandungen oberhalb von 1100 Metern<br />

über Meer der Heli Bernina ein grosses<br />

Anliegen. «Aufgrund unserer Höhenlage können<br />

wir ni<strong>ch</strong>t davon profitieren, dass unterhalb von<br />

1100 Metern frei gelandet werden kann, der<br />

Talboden liegt ja bereits höher», so Hansueli<br />

Bärfuss. Au<strong>ch</strong> die Höhenbegrenzung von 2000<br />

Metern für Landungen bei S<strong>ch</strong>ulungsflügen ma<strong>ch</strong>e<br />

im Engadin keinen Sinn. Für eine effiziente<br />

S<strong>ch</strong>ulung wäre eine Erhöhung dieser Limite<br />

auf mindestens 2500 Metern notwendig. Für<br />

Gebirgss<strong>ch</strong>ulungen sei man heute gezwungen,<br />

für einige Tage ins Wallis oder ins Berner Oberland<br />

auszuwei<strong>ch</strong>en.<br />

Ebenfalls sehr begrüssen würde die Heli<br />

Bernina eine Anpassung der maximalen Arbeitszeiten<br />

für die Piloten. Im Flight Operations Manual<br />

(FOM) ist festgehalten, dass jeder Pilot einmal<br />

pro Kalendermonat die maximale Flugzeit von<br />

sieben Stunden übers<strong>ch</strong>reiten darf. Es würde<br />

laut Hansueli Bärfuss eine sehr grosse Erlei<strong>ch</strong>terung<br />

bedeuten, wenn das FOM wie früher zehn<br />

Flugdienstzeit-Übers<strong>ch</strong>reitungen pro Kalenderjahr<br />

erlauben würde und ni<strong>ch</strong>t eine Stunde pro<br />

Kalendermonat. Grund dafür ist die sehr kurze<br />

Bausaison im Gebirge, während der die Arbeiten<br />

konzentriert anfallen.<br />

Minutenpreise jahrelang glei<strong>ch</strong><br />

Um das wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Überleben der Helifirmen<br />

langfristig zu si<strong>ch</strong>ern, sieht Hansueli Bärfuss au<strong>ch</strong><br />

innerhalb der Heli-Bran<strong>ch</strong>e Handlungsbedarf.<br />

Dank mehr geflogener Stunden pro Helikopter,<br />

seien diese in den letzten Jahren zwar produktiver<br />

geworden, do<strong>ch</strong> um den zusätzli<strong>ch</strong>en Aufwand<br />

für die Erfüllung aller gesetzli<strong>ch</strong>en Auflagen<br />

kompensieren zu können, müsse im Rahmen<br />

der Swiss Helicopter Association (SHA) eine moderate<br />

Erhöhung der Minutenpreise angestrebt<br />

werden, denn in den letzten zehn Jahren seien<br />

die Preise nie wesentli<strong>ch</strong> angepasst worden.<br />

Zusammenarbeit innerhalb der SHA ist für<br />

Hansueli Bärfuss au<strong>ch</strong> der einzig gangbare<br />

Weg, um die Forderungen von Seiten der Behörden<br />

erfüllen zu können. Der Verband habe<br />

in den letzten Jahren seine Arbeiten wahrgenommen<br />

und sehr positiv und effizient gearbeitet.<br />

Hansueli Bärfuss bedauert allerdings, dass<br />

es ni<strong>ch</strong>t gelungen ist, für die Ausarbeitung der<br />

EASA Operation Manuals (OM) eine verbandsübergreifende<br />

Lösung zu finden.<br />

Das BAZL hat im Sommer 2010 die Heli-Betriebe<br />

dringend aufgefordert, die Ausarbeitung<br />

der Operation Manuals im Hinblick auf die vorges<strong>ch</strong>riebene<br />

EASA-Zertifizierung per 6. April<br />

2012 in die Wege zu leiten. Die Firma Zulu Aviation<br />

von Daniel Pfeuti präsentierte den SHA-Mit-<br />

Der Heli-Pionier und Mitbegründer der Heli Bernina, Ueli Bärfuss, mit seinem Sohn, dem heutigen<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Heli Bernina, Hansueli Bärfuss.<br />

Ueli Bärfuss<br />

S<strong>ch</strong>on als Junge liess si<strong>ch</strong> der gelernte Tiefbauzei<strong>ch</strong>ner Ueli Bärfuss von der Aviatik faszinieren.<br />

1956 lernte er Segelfliegen, kurz darauf folgte das Motorflugbrevet. Er erlebte dabei no<strong>ch</strong> Flüge<br />

in Züri<strong>ch</strong>-Kloten mit einer Piper L-4 ohne Funk, der Flughafen kommunizierte mit Li<strong>ch</strong>tsignalen vom<br />

Pistenwagen mit den Piloten. Bei Arbeiten für eine Gebirgsbaustelle im Bergell ma<strong>ch</strong>te Ueli Bärfuss<br />

Bekannts<strong>ch</strong>aft mit dem Glets<strong>ch</strong>erflugpionier und St. Moritzer Hotelier Fredy Wyssel und wurde<br />

von ihm in die Glets<strong>ch</strong>erfliegerei eingeführt. Helikoptern gegenüber war der junge Pilot no<strong>ch</strong> skeptis<strong>ch</strong>,<br />

trotzdem begleitete er mehrere Rettungseinsätze mit einem Bell 47G2 als Assistent. Na<strong>ch</strong><br />

der Bergung der Patienten musste er aber jeweils zu Fuss ins Tal zurück, für drei Insassen rei<strong>ch</strong>te<br />

die Kapazität der Helis ni<strong>ch</strong>t. Einmal ergab si<strong>ch</strong> aber die Gelegenheit, am Doppelsteuer eines<br />

Bell 47 zurück ins Engadin zu fliegen. Ueli Bärfuss sah die Mögli<strong>ch</strong>keit, mit dem Helikopter seinen<br />

Traum zu verwirkli<strong>ch</strong>en, Arbeit, Berge und Fliegerei zu verbinden. So liess er si<strong>ch</strong> die Gelegenheit<br />

ni<strong>ch</strong>t entgehen, bei der Heliswiss als Jungpilot einzusteigen und das Berufspilotenbrevet au<strong>ch</strong> für<br />

Helikopter zu ma<strong>ch</strong>en. Er hatte no<strong>ch</strong> keine 100 Stunden Flugerfahrung, als er selbständig die<br />

ersten Unterlastflüge dur<strong>ch</strong>führte. Bis 1985 war er Leiter der Heliswiss-Betriebsstelle Samedan und<br />

flog seit der Gründung der Rega-Basis im Engadin 1971 mit der Alouette III über 3000 Einsätze<br />

als Rettungspilot und prägte die Luftrettung im Engadin und weit darüber hinaus wesentli<strong>ch</strong> mit.<br />

Au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der 1985 erfolgten Gründung der Heli Bernina zusammen mit Leo Caminada flog der<br />

heute 75-jährige Pionier bis 1993 weiter für die Rega. Im Jahr 2000 ging er bei der Heli Bernina<br />

offiziell in Pension, steht der Firma aber na<strong>ch</strong> wie vor mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />

Hansueli Bärfuss<br />

Der s<strong>ch</strong>on als Kind auf den Einsätzen mit seinem Vater vom Heli-Virus gepackte Hansueli Bärfuss<br />

ma<strong>ch</strong>te na<strong>ch</strong> obligatoris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ule und Gymnasialzeit auf Anraten des Vaters zuerst eine<br />

Berufslehre. Als gelernter Forstwart absolvierte Hansueli Bärfuss später das Bergführer-Patent und<br />

verdiente si<strong>ch</strong> so das Geld, um während eines USA-Aufenthalts 1986 die Privat- und ein Jahr<br />

später die Berufspilotenlizenz für Helikopter zu erlangen. Anfängli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> als Flughelfer und<br />

Einsatzleiter tätig, fliegt er seit 1989 regelmässig für die Heli Bernina. Ab 1990 flog er parallel<br />

bei der Rega die Alouette III sowie die A109K2 und seit diesem Jahr den AW109SP Da Vinci<br />

der Rega Basis Samedan.<br />

gliedern eine Lösung, wel<strong>ch</strong>e die Bereitstellung<br />

geeigneter OPS-Manual-Vorlagen vorsah, um<br />

die Ausarbeitung der individuellen OM‘s für die<br />

einzelnen Betriebe zu erlei<strong>ch</strong>tern. Die Heli Bernina<br />

hat si<strong>ch</strong> zusammen mit der Rotex und der Heli<br />

Linth ents<strong>ch</strong>ieden, der Zulu Aviation denno<strong>ch</strong> ein<br />

Mandat zu erteilen, um den enormen Aufwand<br />

zur Ausarbeitung der EASA OPS-Manuals auf<br />

mehrere S<strong>ch</strong>ultern zu verteilen.<br />

Foto Eugen Bürgler<br />

Für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Bewältigung der anstehenden<br />

Herausforderungen stimmen Ueli und<br />

Hansueli Bärfuss der sehr treue Kundenstamm,<br />

ein Team von ho<strong>ch</strong> motivierten Mitarbeitern und<br />

der Rückhalt in der Bevölkerung positiv: «In den<br />

Bergregionen wird der Wert der Helikopter-Fliegerei<br />

mehrheitli<strong>ch</strong> anerkannt und entspre<strong>ch</strong>end<br />

wird uns au<strong>ch</strong> Verständnis entgegengebra<strong>ch</strong>t.»<br />

www.helibernina.<strong>ch</strong> ■<br />

55


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Neues Notfunkgerät von<br />

Becker Flugfunkwerk<br />

Um für Notsituationen gewappnet zu sein,<br />

bieten si<strong>ch</strong> elektronis<strong>ch</strong>e Geräte an wie Notfunksender<br />

ELT (Emergency Locator Transmitter)<br />

oder personenbezogene Notfunkgeräte PLB<br />

(Personal Locator Beacon). Diese gestatten es,<br />

ein Flugzeug und seine Insassen entspre<strong>ch</strong>end<br />

dem System s<strong>ch</strong>nell zu orten und Hilfe zu organisieren.<br />

Notfunkgeräte haben immer si<strong>ch</strong> ändernde<br />

oder ergänzte Vors<strong>ch</strong>riften einzuhalten.<br />

Diese Vorgabe und die neuen operationellen<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten veranlassten die Firma Becker<br />

Flugfunkwerk, mit ihrer während über 40 Jahren<br />

auf diesem Sektor gewonnenen Erfahrung in<br />

Zusammenarbeit mit den Anwendern und mehr<br />

als 30‘000 ausgelieferten MR506 und MR509<br />

ein neues personenbezogenes Notfunkgerät,<br />

das MR510, zu entwickeln.<br />

Das MR510 weist folgende Merkmale auf:<br />

Ein Spre<strong>ch</strong>kanal auf 121,5 MHz oder auf 243<br />

MHz, um den Endanflug bei der Auffindung in<br />

s<strong>ch</strong>werer See oder unter einem Waldda<strong>ch</strong> zu<br />

unterstützen. Dank aktuellster GPS-Te<strong>ch</strong>nologie<br />

wurde ein Zwölf-Kanal Empfänger mit einer<br />

der geringsten Leistungsaufnahme auf dem<br />

Markt integriert. Ein TTFF (Time To First Fix) von<br />

weniger als zwei Minuten ohne abgespei<strong>ch</strong>erte<br />

Satellitenkonstellation wird erzielt. Hierdur<strong>ch</strong> ist<br />

das MR510 au<strong>ch</strong> gut geeignet für den Einsatz<br />

in extrem s<strong>ch</strong>wierigen Umweltbedingungen<br />

wie s<strong>ch</strong>werer See oder Gebirgss<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten.<br />

Aufgrund der aktuellsten S<strong>ch</strong>altungsauslegung<br />

und des Einsatzes der modernsten elektronis<strong>ch</strong>en<br />

Bauelemente verfügt das MR510 über<br />

eine extrem lange Nutzungsdauer. Mit den<br />

erfüllten Forderungen von 24 Stunden bei minus<br />

40 Grad Celsius ist bei minus 10 Grad Celsius<br />

na<strong>ch</strong> Angaben von Becker mit etwa 48 Stunden<br />

Betrieb zu re<strong>ch</strong>nen. Dur<strong>ch</strong> den Einsatz der aktuellsten<br />

Te<strong>ch</strong>nologie ist das MR510 das kompakteste<br />

Notfunkgerät (PLB) auf dem<br />

Markt. Dur<strong>ch</strong> das Design und die<br />

Integrierung des GPS-Empfängers<br />

sowie der Dreo-Band-Antenne<br />

in handgere<strong>ch</strong>ter Weise ist das<br />

MR510 für den Einhandbetrieb<br />

bestens geeignet.<br />

www.becker-avionics.com<br />

Mit einem Flug auf knapp 13'000 Meter si<strong>ch</strong>erte si<strong>ch</strong> 2002 Fred North mit einem B2-Ecureuil den<br />

Heli-Höhenweltrekord.<br />

Fortis begleitete Heli-Höhenweltrekord<br />

Im März 2002 gelang dem französis<strong>ch</strong>en Hubs<strong>ch</strong>rauberpiloten<br />

Fred North und seinem Team<br />

das s<strong>ch</strong>ier Unglaubli<strong>ch</strong>e: der Höhenweltrekord<br />

von 12‘954 Metern! Der Rekordversu<strong>ch</strong> stellte<br />

enorme Anforderungen an die Me<strong>ch</strong>anik und<br />

an die physis<strong>ch</strong>e und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Konstitution<br />

der Teilnehmer. Die Ausrüstung des Hubs<strong>ch</strong>raubers<br />

und die Bere<strong>ch</strong>nung der Flugrouten mussten<br />

ebenso perfekt sein wie der Umgang mit dem<br />

Sauerstoffanzug, von dem das Überleben des<br />

Piloten in dieser enormen Höhe abhing.<br />

Bereits 1988 hatten amerikanis<strong>ch</strong>e Militärpiloten<br />

vergebli<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>t, die bisherige Rekordmarke<br />

von 1972 zu überbieten. Der Versu<strong>ch</strong><br />

des französis<strong>ch</strong>en Rekordpiloten Fred North<br />

MeteoS<strong>ch</strong>weiz – kein Flug ohne Flugwetter<br />

Rund um die Uhr überwa<strong>ch</strong>t und beurteilt der<br />

Beoba<strong>ch</strong>tungsdienst der MeteoS<strong>ch</strong>weiz das<br />

Wetter am Flughafen. Im Halbstundentakt<br />

werden Informationen über das aktuelle Wetter<br />

weltweit vertrieben. In der Beratungszentrale<br />

stehen Modelldaten, Radar- und Satellitenbilder<br />

sowie die aktuellsten Wettermeldungen der<br />

ganzen Welt zur Verfügung. Daraus werden<br />

spezielle Prognosen für die Aviatik erstellt. Der<br />

Beratungsdienst erteilt rund um die Uhr telefonis<strong>ch</strong>e<br />

Auskünfte für alle Luftfahrtbenützer, die na<strong>ch</strong><br />

Si<strong>ch</strong>tflugregeln fliegen und daher dem Wetterges<strong>ch</strong>ehen<br />

besonders ausgesetzt sind.<br />

Wie wi<strong>ch</strong>tig Flugwetterdaten für die Luftfahrt<br />

sind, zeigen folgende Beispiele: Die Flugsi<strong>ch</strong>erung<br />

Skyguide bestimmt aufgrund der Flugwetterdaten<br />

das Abflug- und Anflugverfahren<br />

und leitet Informationen per Funk ans Cockpit<br />

weiter. Der Flughafen Züri<strong>ch</strong> plant mit Hilfe der<br />

Prognosen die Einsätze der Räumungsequipen<br />

und die Swiss bere<strong>ch</strong>net damit die optimalen<br />

Flugrouten und das maximale Abfluggewi<strong>ch</strong>t der<br />

mit seinem Helikopter AS 350B2 Ecureuil am<br />

23. März 2002 verlief dagegen bis auf wenige<br />

dramatis<strong>ch</strong>e Minuten mit einges<strong>ch</strong>ränkter<br />

Sauerstoffzufuhr planmässig. Die Rekordhöhe<br />

von 12‘945 Metern wurde offiziell dur<strong>ch</strong> das<br />

Radarteam des Flughafens in Kapstadt bestätigt.<br />

Ein sensationeller Erfolg für Fred North und seine<br />

erfahrene Crew.<br />

Der Fortis B-42 Pilot Professional Chronograph<br />

war Teil dieses Extremfluges an den<br />

Rand der Atmosphäre. Damit hat die S<strong>ch</strong>weizer<br />

Traditionsmarke Fortis eigenen Angaben zufolge<br />

wieder einmal bewiesen, dass ihre Fliegeruhren<br />

au<strong>ch</strong> in Extremsituationen absolut zuverlässig<br />

sind. www.fortis-wat<strong>ch</strong>es.com<br />

Flugzeuge. Au<strong>ch</strong> das Büro für Flugunfalluntersu<strong>ch</strong>ungen<br />

stützt si<strong>ch</strong> bei Flugunfällen auf die<br />

Guta<strong>ch</strong>ten der MeteoS<strong>ch</strong>weiz.<br />

Die internationale Zusammenarbeit ist für<br />

das Flugwetter von grosser Wi<strong>ch</strong>tigkeit. Meteo-<br />

S<strong>ch</strong>weiz arbeitet in internationalen Arbeitsgruppen<br />

mit, wel<strong>ch</strong>e die Regeln und Vorgaben der<br />

ICAO diskutieren, formulieren und dur<strong>ch</strong>setzen.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den europäis<strong>ch</strong>en<br />

Flugwetteranbietern stellt zudem si<strong>ch</strong>er, dass<br />

Erfahrungen und Fa<strong>ch</strong>kenntnisse ausgetaus<strong>ch</strong>t<br />

und gemeinsame Produkte und Systeme angeboten<br />

werden, wie www.alpenflugwetter.com<br />

Wenn die Flugpassagiere heute meist nur<br />

wenig von den Wettereinflüssen spüren, so ist<br />

dies unter anderem den immer genaueren Messungen<br />

und Vorhersagen zu verdanken. Au<strong>ch</strong><br />

in Zukunft wird die MeteoS<strong>ch</strong>weiz eigenen Angaben<br />

zufolge die Entwicklungen in der Aviatik<br />

aktiv mitgestalten und damit einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag<br />

zur Si<strong>ch</strong>erheit in der Luftfahrt leisten.<br />

www.meteos<strong>ch</strong>weiz.<strong>ch</strong>/aviatik<br />

57


AVIATION BUSINESS INTELLIGENCE<br />

Die Komplettlösung<br />

• Digitale Projekt- / Flugakten<br />

• Auftragsbearbeitung, Finanzen, Statistik<br />

• Digitale Logbü<strong>ch</strong>er<br />

• CAMO NEU<br />

• JAR-Ops Manuals, Betriebsanweisungen, NFL<br />

• Digitale Piloten- und S<strong>ch</strong>ülerakten<br />

• Kalender & Zeitstrahl<br />

• Flugs<strong>ch</strong>ule und Trainings NEU<br />

• Import / Export S<strong>ch</strong>nittstellen<br />

• Import von Routen mit Flightplanner,<br />

Jeppesen, Flymap<br />

FleetPlan - Die Zukunft im Blick<br />

FleetPlan ist die innovative und umfassende Lösung für das effiziente, unternehmensweite<br />

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Sphair-Kurs in Locarno.<br />

Sphair – Herausforderung und Chance für Aviatiktalente<br />

Sphair su<strong>ch</strong>t potenziellen Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s für die<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Aviatikberufe in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

und für die Milizfunktion des Falls<strong>ch</strong>irmaufklärers.<br />

Mittels eines ausgereiften mehrstufigen<br />

Testverfahrens lassen si<strong>ch</strong> die Eignung und<br />

das Talent für die vielfältigen Mögli<strong>ch</strong>keiten in<br />

der Aviatik abklären. Am Ende des Sphair-Kurses<br />

wissen Kandidatinnen und Kandidaten, ob<br />

sie den Anforderungen für spannende und fordernde<br />

Tätigkeiten in der Luftfahrtbran<strong>ch</strong>e wie<br />

Berufsmilitärpilot, Linienpilot, Flugverkehrsleiter<br />

oder als te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>person gewa<strong>ch</strong>sen<br />

sind. Die Sphair-Kurse werden von der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Luftwaffe finanziert und in Zusammenarbeit<br />

mit dem Aero-Club der S<strong>ch</strong>weiz sowie privaten<br />

Flugs<strong>ch</strong>ulen dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Der Einstieg in Sphair ist denkbar einfa<strong>ch</strong>:<br />

Stufe 1 des Testverfahrens, der Selbsttest, lässt<br />

si<strong>ch</strong> bequem auf www.sphair.<strong>ch</strong> einüben. Der<br />

Selbsttest ist eine erste Standortbestimmung und<br />

dient als Vorbereitung auf das Screening. Stufe<br />

2, die Registrierung, lässt si<strong>ch</strong> ebenfalls glei<strong>ch</strong><br />

am Computer erledigen. Nebst den persönli<strong>ch</strong>en<br />

Angaben sind ein biografis<strong>ch</strong>er und ein<br />

medizinis<strong>ch</strong>er Fragebogen auszufüllen. Die Auswertung<br />

ist online sofort einsehbar.<br />

Die Stufe 3, das Screening, wird vom renommierten<br />

Fliegerärztli<strong>ch</strong>en Institut in Dübendorf<br />

dur<strong>ch</strong>geführt. Die standardisierten Computertests<br />

beinhalten unter anderem Aufgaben aus den<br />

Berei<strong>ch</strong>en Kopfre<strong>ch</strong>nen, te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>es Verständnis<br />

und dreidimensionales Vorstellungsvermögen.<br />

Die Stufe 4 umfasst, na<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong>em<br />

Bestehen des Screenings, die zweiwö<strong>ch</strong>ige<br />

fliegeris<strong>ch</strong>e Grundausbildung in einer der neun<br />

offiziellen Sphair-Flugs<strong>ch</strong>ulen. Diese beinhaltet<br />

Das vierstufige Testverfahren von Sphair.<br />

nebst praxisbezogenem Klassenunterri<strong>ch</strong>t und<br />

umfassenden Selbstanalysen natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die<br />

Ausbildung im Cockpit samt dazugehörigen<br />

Briefings und Debriefings.<br />

Sphair wird von der S<strong>ch</strong>weizer Luftwaffe finanziert.<br />

Die fliegeris<strong>ch</strong>e Abklärung ist aus diesem<br />

Grund für die Teilnehmenden sehr preiswert.<br />

Weniger als 700 Franken, je na<strong>ch</strong> Flugs<strong>ch</strong>ule,<br />

sind aus der eigenen Tas<strong>ch</strong>e zu berappen. Na<strong>ch</strong><br />

Abs<strong>ch</strong>luss der fliegeris<strong>ch</strong>en Abklärung erhalten<br />

die Teilnehmenden von den zuständigen Spezialisten<br />

eine detaillierte S<strong>ch</strong>lussempfehlung.<br />

Die grössten fliegeris<strong>ch</strong>en Talente erhalten sogar<br />

eine Empfehlung zum Anwärter als Militärpilot.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> soll das umfassende Feedback<br />

aber eine Beratung sein, damit die Teilnehmenden<br />

selber ents<strong>ch</strong>eiden können, ob und wel<strong>ch</strong>e<br />

berufli<strong>ch</strong>e Laufbahn sie in der Aviatik anstreben<br />

wollen. Sphair kann der Start zu einer erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />

Karriere bei der Luftwaffe oder bei weiteren<br />

attraktiven Arbeitgebern der Luftfahrtbran<strong>ch</strong>e<br />

wie Swiss, Rega oder Skyguide sein. Natürli<strong>ch</strong><br />

müssen im Ans<strong>ch</strong>luss an Sphair no<strong>ch</strong> weitere<br />

berufsspezifis<strong>ch</strong>e Ausbildungen und Selektionen<br />

dur<strong>ch</strong>laufen und bestanden werden.<br />

www.sphair.<strong>ch</strong><br />

Anforderungen<br />

■ S<strong>ch</strong>weizer Staatsbürgers<strong>ch</strong>aft<br />

■ Alter 17 bis 20 Jahre<br />

■ Gute Gesundheit<br />

■ Breites Allgemeinwissen<br />

■ Guter Leumund<br />

■ Interesse an der Luftfahrt


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TLDS und andere starke Helikopter-Leinen von<br />

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Die Teambildung zwis<strong>ch</strong>en Flughelfer und Pilot kann au<strong>ch</strong> gelernt werden.<br />

Flughelferausbildung von A&H Training<br />

Arbeiten mit dem Helikopter sind Arbeiten mit<br />

besonderen Gefahren. Dies gilt insbesondere<br />

für den Transport von Lasten als Aussenlast am<br />

Helikopter, gemeinhin «AerialWork» genannt.<br />

Jeder Betrieb ist, abhängig von seinen Zielen,<br />

seinem Führungspersonal, der geopolitis<strong>ch</strong>en,<br />

topographis<strong>ch</strong>/geografis<strong>ch</strong>en und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Lage anders organisiert und strukturiert.<br />

Er pflegt zur Errei<strong>ch</strong>ung seiner Ziele gewöhnli<strong>ch</strong><br />

Methoden und Taktiken, die si<strong>ch</strong> vom Na<strong>ch</strong>barn<br />

deutli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eiden können.<br />

Gemeinsam ist allen «AerialWorkern», dass<br />

irgendeine Art und Form von Nutzlast mit Ans<strong>ch</strong>lagmitteln<br />

(Runds<strong>ch</strong>lingen oder Ketten) anges<strong>ch</strong>lagen,<br />

mit Lastaufnahmemitteln (Seil, Haken,<br />

Kübel, Netze) am Lasthaken des Helikopters<br />

angehängt, aufgenommen und von A na<strong>ch</strong> B<br />

dur<strong>ch</strong> die Luft befördert wird. Alle Betreiber von<br />

Helikoptern unterliegen dabei grundsätzli<strong>ch</strong><br />

denselben physikalis<strong>ch</strong>en Gesetzen. Die luftfahrtre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Bestimmungen, die von Land<br />

zu Land abwei<strong>ch</strong>en können, sind auf dem Weg<br />

zu einer europäis<strong>ch</strong>en Vereinheitli<strong>ch</strong>ung (EASA<br />

OPS). Die Gesetzeslage und die Regeln der<br />

Te<strong>ch</strong>nik im Berei<strong>ch</strong> der Lastaufnahmeeinri<strong>ch</strong>tungen<br />

und Ans<strong>ch</strong>lagmittel sind dagegen s<strong>ch</strong>on<br />

länger europaweit harmonisiert und bes<strong>ch</strong>rieben.<br />

Im AerialWork, aber au<strong>ch</strong> bei Personentransporten,<br />

Rundflügen und bei Einsätzen mit<br />

anderen Organisationen (Rettung, Feuerwehr,<br />

Katastrophenhilfe) ist die Qualität der Dienstleistung<br />

ents<strong>ch</strong>eidend abhängig vom Können, Wissen<br />

und Ents<strong>ch</strong>eidungsvermögen des Flughelfers,<br />

hält A&H Training fest.<br />

Das Ausbildungsangebot von A&H Training<br />

umfasst das Spektrum «Anfänger-Flughelfer» bis<br />

«Spezialist», zum Beispiel für Material-, Safety-<br />

oder Spezialarbeiten. Ein weiterer S<strong>ch</strong>werpunkt<br />

ist die Teambildung zwis<strong>ch</strong>en Pilot und Flughelfer,<br />

zum Beispiel bei der Ausbildung des Piloten<br />

in der Unterlastausbildung und dem Flughelfer,<br />

der dabei vertieft und intensiv im reellen praktis<strong>ch</strong>en<br />

Umfeld ausgebildet wird. Mehr Praxis in<br />

der Ausbildung geht ni<strong>ch</strong>t. A&H Training bietet<br />

in Zusammenarbeit mit HeloAirwork die Unterlastprogramme<br />

ECS 1 (ShortLine


Die Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger setzt auf Enstrom-Helikopter.<br />

Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger in Buttwil: Enstrom oder Enström?<br />

Die Enstrom Helicopter Corporation fertigt heute<br />

die einzigen Hubs<strong>ch</strong>rauber mit Turbolader. Zusammen<br />

mit dem äusserst effektiven Heckrotor<br />

bildet dies die Grundlage für die sehr guten<br />

Leistungen im Gebirge. Neben den robusten,<br />

laufzeitlosen Zellen (keine 2200 Stunden/12<br />

Jahre TBO) sind vor allem die grossen Kabinen<br />

und die gutmütigen Autorotationseigens<strong>ch</strong>aften<br />

für die Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger AG ste<strong>ch</strong>ende<br />

Argumente. Trotzdem sind im Luftfahrzeugregister<br />

der S<strong>ch</strong>weiz nur a<strong>ch</strong>t Enstrom Helikopter<br />

eingetragen.<br />

Als gut motorisierte Dreiplätzer sind die kolbengetriebenen<br />

F-28F und 280FX im Verbrau<strong>ch</strong><br />

und Unterhalt ni<strong>ch</strong>t ganz so günstig wie ein Ro-<br />

Die beiden EC120B Colibri von BB Heli auf dem Petersgrat.<br />

BB Heli AG, Züri<strong>ch</strong>: Aus Freude am Fliegen<br />

Die BB Heli AG fliegt alles, was mit dem Helikopter<br />

mögli<strong>ch</strong> ist, so beispielsweise Taxiflüge,<br />

Rundflüge, Ho<strong>ch</strong>zeitsflüge, Foto/Filmflüge, Materialtransporte,<br />

S<strong>ch</strong>ul- und Trainingsflüge oder<br />

Gebirgseinsätze. Auf den beliebten Rundflügen<br />

sind au<strong>ch</strong> Einzelpersonen herzli<strong>ch</strong> willkommen.<br />

62 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

binson 22 oder ein S<strong>ch</strong>weizer/Sikorsky 300.<br />

Somit ist der Enstrom ni<strong>ch</strong>t die erste Wahl für<br />

die preisempfindli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ulung. Im Verglei<strong>ch</strong><br />

zum Robinson 44 fehlen ihm ein Sitzplatz und<br />

rund 15 Knoten Reiseges<strong>ch</strong>windigkeit. Dafür<br />

erlauben das aktiv gedämpfte Fahrwerk und<br />

die grundsolide Konstruktion, tägli<strong>ch</strong> Autorotationsübungen<br />

bis auf den Boden dur<strong>ch</strong>zuführen.<br />

Der fünfplätzige Enstrom 480B ist mit unter einer<br />

Million Dollar in der Ans<strong>ch</strong>affung für einen Turbinenhelikopter<br />

zwar ein e<strong>ch</strong>tes S<strong>ch</strong>näpp<strong>ch</strong>en, er<br />

konnte si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> nie gegen die Vorma<strong>ch</strong>tstellung<br />

des Jet Rangers dur<strong>ch</strong>setzen.<br />

Heute ist die Flugs<strong>ch</strong>ule Ei<strong>ch</strong>enberger AG<br />

in Buttwil der einzige Betrieb, der auf Enstrom-<br />

BB Heli bietet faire Preise. Bei der Zür<strong>ch</strong>er Firma<br />

fliegen für gewerbsmässige Einsätze Berufspiloten<br />

und Fluglehrer, wel<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> in anderen<br />

Sparten der Aviatik grosse Erfahrung haben und<br />

deren Leitbild «Safety First» heisst.<br />

Die auf dem Zür<strong>ch</strong>er Flughafen stationierten Heli-<br />

Helikopter setzt. Dank des Einsatzes der etwas<br />

älteren Typen Enstrom F-28C, 280C und 480<br />

können Preise angeboten werden, die einen<br />

Verglei<strong>ch</strong> mit Mitbewerbern ni<strong>ch</strong>t für<strong>ch</strong>ten müssen.<br />

Den Turbinenheli Enstrom 480 gibt es so<br />

günstiger als so man<strong>ch</strong>en Heli mit Avgas-Antrieb<br />

anderswo. Und dies dank eines aussergewöhnli<strong>ch</strong><br />

guten Safety Records erst no<strong>ch</strong> ohne einen<br />

hohen Selbstbehalt im S<strong>ch</strong>adensfall. Übrigens:<br />

Die forms<strong>ch</strong>önen Helikopter der Enstrom Helicopter<br />

Corp. werden seit 51 Jahren in Menominee,<br />

Mi<strong>ch</strong>igan in den USA, gefertigt. Ni<strong>ch</strong>t<br />

in S<strong>ch</strong>weden. Somit wäre die «Enström-»Sa<strong>ch</strong>e<br />

wohl au<strong>ch</strong> geklärt.<br />

www.flugs<strong>ch</strong>ule-ei<strong>ch</strong>enberger.<strong>ch</strong><br />

kopter vom Typ Bell Jet Ranger und Eurocopter<br />

EC120 Colibri in den Farben rot-orange-gelbweiss<br />

sind mit bewährten Turbinen ausgerüstet.<br />

Sie verfügen über je fünf Sitzplätze und ein modernes<br />

Cockpit mit Satellitennavigation.<br />

www.bbheli.<strong>ch</strong>


S<strong>ch</strong>weizer Heli Operators<br />

Name Adresse Kontakte Spezialitäten<br />

Air Glaciers SA 1951 Sion www.air-glaciers.<strong>ch</strong><br />

Air Gris<strong>ch</strong>a Helikopter AG 7204 Untervaz www.airgris<strong>ch</strong>a.<strong>ch</strong><br />

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Motorflug-Start im Engadin<br />

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ohne Anreisestress bringt bereits jeden mitten in der Monat AERO Messe. in Wort und Bild die besten News aus der<br />

S<strong>ch</strong>weizer Helikopter-Bran<strong>ch</strong>e.<br />

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Messe und Airshow bewegt, inbegriffen. <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> Infos über die AERO fühlt Friedri<strong>ch</strong>shafen jeden findet Monat man unter: den www.aero-expo.com<br />

Puls der Bran<strong>ch</strong>e.<br />

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Mit der VIP-Douglas DC-3 HB-IRJ starten wir um 8 Uhr in Bern-Belp und fliegen in etwas mehr als einer Stunde direkt<br />

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Na<strong>ch</strong> einem Tag voller unvergessli<strong>ch</strong>er Eindrücke heben wir um 19 Uhr zum Rückflug na<strong>ch</strong> Bern ab, wo wir na<strong>ch</strong> 20 Uhr<br />

Im Preis von CHF 790.00 pro Person sind der Flug Bern-Friedri<strong>ch</strong>shafen-Bern, Catering an Bord und der Eintritt zur<br />

Weitere Infos zu dieser und weiteren Leserreise finden Sie auf unserer Website www.skynews.<strong>ch</strong> unter „Leserreisen“<br />

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Herzli<strong>ch</strong> willkommen an Bord des aktuellsten und<br />

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