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Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch

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Der neue Turbinen-Heli von Robinson beeindruckte im Gebirge<br />

S<strong>ch</strong>nell, stark, einfa<strong>ch</strong> – R66<br />

Der von Hansruedi Amrhein geflogene R66 mit der Immatrikulation N4512G gehörte zu den damals drei fliegenden Prototypen und trägt die<br />

Seriennummer 3. Dieser Heli flog tägli<strong>ch</strong> sieben bis a<strong>ch</strong>t Stunden und entspri<strong>ch</strong>t weitgehend dem Serienstandard.<br />

Der Valair-Ges<strong>ch</strong>äftsführer Hansruedi Amrhein hatte als erfahrener<br />

Pilot und Robinson-Vertreter für die S<strong>ch</strong>weiz die einmalige Gelegenheit,<br />

den neuen Robinson R66 während Tests der amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde FAA zu fliegen. Der Turbinen-Heli soll ab nä<strong>ch</strong>stem<br />

Jahr au<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz starten.<br />

26 skyheli.<strong>ch</strong> 01/<strong>2011</strong><br />

Text Eugen Bürgler, Fotos Valair<br />

Im Mai 2010 nahm der US-amerikanis<strong>ch</strong>e Helikopterhersteller<br />

Robinson mit seinen Vertretern<br />

in aller Welt Kontakt auf, um Piloten für die<br />

Funktions- und Zuverlässigkeitstests ihres neuesten<br />

Produkts, des Robinson R66, zu finden. Die<br />

Zertifizierungsbehörde FAA gab Robinson die<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit, für diese Tests zwei externe Piloten<br />

vorzus<strong>ch</strong>lagen. «Ohne mir grosse Hoffnungen<br />

zu ma<strong>ch</strong>en, habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> gemeldet», erzählt<br />

Hansruedi Amrhein. Dank seiner über 4000<br />

unfallfreien Flugstunden und der grossen Erfahrung<br />

auf Robinson-Helis wurde er für das Testprogramm<br />

ausgewählt.<br />

Vertrautes angetroffen<br />

«Am 9. August morgens stand i<strong>ch</strong> beim Robinson-<br />

Werk in Torrance und na<strong>ch</strong> drei Stunden Theorie<br />

konnte i<strong>ch</strong> zum Einweisungsflug starten, bei dem<br />

es vor allem um die Emergency-procedures (Notverfahren)<br />

ging. Na<strong>ch</strong> einem Prüfungsflug mit einem<br />

FAA-Testpiloten wurde i<strong>ch</strong> für die Testflüge<br />

zugelassen», fährt Hansruedi Amrhein fort.<br />

Obwohl Robinson s<strong>ch</strong>on lange am Turbinen-<br />

R66 arbeitet, hat er im Cockpit des neuen Helis<br />

fast nur Vertrautes angetroffen: «I<strong>ch</strong> hatte das<br />

Gefühl, in einem R44 zu sitzen. Alle Instrumente<br />

sind glei<strong>ch</strong> angeordnet, nur die Skalierungen<br />

einiger Anzeigen sind anders.» Den S<strong>ch</strong>weizer<br />

Piloten interessierten im Hinblick auf einen Einsatz<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz natürli<strong>ch</strong> vor allem Operationen<br />

im Gebirge. Auf der Karte wurden Berge<br />

mit mehr als 3000 Metern Höhe gesu<strong>ch</strong>t und<br />

südli<strong>ch</strong> des Flugplatzes Big Bear gefunden. Da<br />

der Helikopter no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zertifiziert war, durfte<br />

er ni<strong>ch</strong>t über di<strong>ch</strong>t besiedeltes Gebiet geflogen<br />

werden. «Als Vertreter europäis<strong>ch</strong>er Nutzer hatte<br />

Robinson dur<strong>ch</strong>aus Interesse daran, meine Eins<strong>ch</strong>ätzungen<br />

des Helis im Gebirgsflug zu erfah-<br />

ren. Der zweite externe Pilot kam aus Australien,<br />

fliegt also normalerweise in einem völlig anderen<br />

Umfeld,» so der Valair-Ges<strong>ch</strong>äftsführer.<br />

Beeindruckende Power<br />

In den unendli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>einenden Weiten südli<strong>ch</strong><br />

von Big Bear sind einige Berge gegen 3500<br />

Meter ho<strong>ch</strong>. In diesem Gebiet setzte Hans ruedi<br />

Amrhein bei einer Temperatur von 13 Grad Celsius,<br />

drei Personen an Bord und Resttreibstoff für<br />

120 Minuten Flug zur ersten Aussenlandung in<br />

einer Höhe von 10‘500 Fuss an (Di<strong>ch</strong>tehöhe<br />

12‘853 Fuss/3917 Meter).<br />

«I<strong>ch</strong> bin na<strong>ch</strong> einer Rekognoszierungss<strong>ch</strong>laufe<br />

so angeflogen, wie i<strong>ch</strong> es mit einem R44<br />

gema<strong>ch</strong>t hätte: Sofort in den Ground-Effect und<br />

auf der Seite hatte i<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, umgehend<br />

wieder wegzutau<strong>ch</strong>en. So eben, als ob<br />

S<strong>ch</strong>weben ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> wäre. Beim na<strong>ch</strong>folgenden<br />

Start sah i<strong>ch</strong>, dass das gar ni<strong>ch</strong>t nötig<br />

gewesen wäre. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>webte im Ground-Effect,<br />

setzte die Torque auf 100 Prozent, und dabei<br />

stieg der Heli mit einer Vertikalges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

von 1000 Fuss pro Minute senkre<strong>ch</strong>t in den<br />

Himmel. Der R66 zeigt einfa<strong>ch</strong> eine sehr gute<br />

Performance», erklärt Hansruedi Amrhein. Beim<br />

Start sei der Wert für die Torque und ni<strong>ch</strong>t wie<br />

sonst übli<strong>ch</strong> die Temperatur der limitierende Faktor<br />

gewesen.

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