28.02.2013 Aufrufe

Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch

Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch

Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dass der Bell 429 von Grund auf neu konstruiert<br />

und Wert auf viele Detailverbesserungen<br />

gelegt worden ist, zeigt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei einem näheren<br />

Blick auf den modernen Heli. Auffallend<br />

ist beispielsweise das ungewohnte Leu<strong>ch</strong>ten des<br />

Landes<strong>ch</strong>einwerfers und der Positionsli<strong>ch</strong>ter. Bei<br />

allen externen Li<strong>ch</strong>tern kommen LED’s zur Anwendung.<br />

Sie zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> gegenüber konventionellen<br />

Li<strong>ch</strong>tern dur<strong>ch</strong> eine längere Lebensdauer<br />

und geringeren Strombedarf aus.<br />

Sehr stabile IFR-Plattform<br />

Na<strong>ch</strong> seinem Ausflug ins Ho<strong>ch</strong>gebirge demonstrierte<br />

der Bell 429 am 24. Juni 2010 am Flughafen<br />

Bern-Belpmoos die Qualitäten seiner moder<br />

nen Avionik am Beispiel eines simulierten IFR-<br />

Anfluges. Sehr stabil und ruhig flog der Bell 429<br />

mit 140 Knoten (260 km/h) Ges<strong>ch</strong>windigkeit in<br />

Ri<strong>ch</strong>tung Piste 14, verlangsamte erst kurz vor der<br />

Piste und über der Runway beendete der Heli den<br />

Sinkflug vollautomatis<strong>ch</strong> in nur 50 Fuss Höhe (15<br />

Meter). Hat der Pilot no<strong>ch</strong> keinen Si<strong>ch</strong>tkontakt zum<br />

Boden, brau<strong>ch</strong>t er bloss den Go-around-Knopf zu<br />

drücken, und der Heli leitet ein Dur<strong>ch</strong>startverfahren<br />

ein. Ansonsten kann der Pilot theoretis<strong>ch</strong> die<br />

Hände in den S<strong>ch</strong>oss legen, die Steuerung übernimmt<br />

der digitale Drei-A<strong>ch</strong>sen-Autopilot.<br />

Da der Bell 429 si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei geringen<br />

Ges<strong>ch</strong>windigkeiten als stabile IFR-Plattform bewiesen<br />

hat, erhielt er in den USA als erster Heli<br />

die Zertifizierung für Steilanflüge bis neun Grad<br />

unter Verwendung des satellitengestützten Wide<br />

Area Augmentation System (WAAS). Damit<br />

sind LPV-Anflüge (localizer precision with vertical<br />

guidance) bis hinunter zu Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

von 83 km/h mögli<strong>ch</strong>. Diese geringe Minimalges<strong>ch</strong>windigkeit<br />

für sol<strong>ch</strong>e Instrumentenanflüge<br />

erlaubt bis zu neun Grad steile Anflugwinkel,<br />

womit der Heli länger in si<strong>ch</strong>erer Höhe über gefährli<strong>ch</strong>en<br />

Hindernissen fliegen kann.<br />

Ein sehr ruhiges, vibrationsarmes Flugverhalten<br />

gepaart mit einer grosszügig dimensionierten<br />

Kabine mit guter Aussensi<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en den Bell<br />

429 au<strong>ch</strong> zu einem attraktiven Heli für Taxi- und<br />

VIP-Flüge. Dabei kommen ihm gute Ges<strong>ch</strong>windigkeits-<br />

und Rei<strong>ch</strong>weiteleistungen zu Gute.<br />

No<strong>ch</strong> sind alle Bell 429 mit Kufen ausgerüstet,<br />

in einem ersten Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt soll aber bereits<br />

<strong>2011</strong> eine Version mit festem Radfahrwerk<br />

fliegen und später ist au<strong>ch</strong> die Entwicklung eines<br />

Einziehfahrwerkes geplant.<br />

Na<strong>ch</strong> einem langwierigen Zulassungsprozess<br />

erhielt der Bell 429 Mitte 2009 die Zertifizierung<br />

von der zuständigen Behörde Transport<br />

Canada, kurz darauf folgten au<strong>ch</strong> die FAA- und<br />

EASA-Zulassungen und der neue Heli konnte<br />

kurz darauf an den Erstkunden Air Methods zur<br />

Ausrüstung als Rettungshelikopter abgeliefert<br />

werden. Seit April 2010 fliegt der Bell 429<br />

für den US-amerikanis<strong>ch</strong>en Operator Mercy<br />

One im Rettungsdienst und bewährt si<strong>ch</strong> dort<br />

bestens. www.bellhelicopter.textron.com ■<br />

Für sämtli<strong>ch</strong>e Aussenli<strong>ch</strong>ter wurden beim Bell 429 stromsparende und langlebige LED-Li<strong>ch</strong>ter<br />

verwendet. Wartungsfreundli<strong>ch</strong>keit war eines der Hauptkriterien bei der Konstruktion.<br />

Umfangrei<strong>ch</strong>e Ausrüstung s<strong>ch</strong>on in der Standardversion<br />

Die Basisausführung des Bell 429 beinhaltet bereits eine breite Palette an Ausrüstungselementen,<br />

die im Listenpreis enthalten sind. Zu diesem Standard gehört die Single-Pilot-IFR-Ausrüstung (Instrumentenflugzulassung<br />

mit nur einem Piloten) mit einem digitalen Drei-A<strong>ch</strong>sen-Autopiloten. Au<strong>ch</strong><br />

Details wie an der Oberseite rot-weiss gefärbte Rotorblätter, die bei anderen Herstellern teilweise<br />

teuer eingekauft werden müssen, oder die beiden Kabels<strong>ch</strong>neider sind im Preis inbegriffen. Wer<br />

si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> 2010 für den Kauf eines Bell 429 ents<strong>ch</strong>eiden konnte, hatte dafür einen Listenpreis von<br />

5,195 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Dabei ist au<strong>ch</strong> die Ums<strong>ch</strong>ulung von zwei Piloten und<br />

zwei Me<strong>ch</strong>anikern inbegriffen.<br />

Weiter gehört zur Standardausführung beispielsweise eine se<strong>ch</strong>splätzige Kabinenbestuhlung, die<br />

dank S<strong>ch</strong>nellvers<strong>ch</strong>lüssen individuell angeordnet beziehungsweise entfernt werden kann. Natürli<strong>ch</strong><br />

ist die Bestuhlung crash-resistent gebaut und ein zusätzli<strong>ch</strong>es Si<strong>ch</strong>erheitselement ist s<strong>ch</strong>on in die<br />

Grundkonstruktion integriert: Massive Rollbügel umhüllen die gesamte Kabine und bieten damit<br />

optimalen S<strong>ch</strong>utz für die Insassen. Für die S<strong>ch</strong>weiz und Lie<strong>ch</strong>tenstein liegt die Vertretung für Bell<br />

Helicopter bei der Deep Blue Te<strong>ch</strong>nology in Hallwil.<br />

Bell 429<br />

Gewi<strong>ch</strong>te<br />

Leergewi<strong>ch</strong>t in Standardkonfiguration 2035 kg<br />

maximales Startgewi<strong>ch</strong>t mit interner Zuladung 3175 kg<br />

maximales Gesamtgewi<strong>ch</strong>t mit externer Zuladung 3402 kg<br />

Nutzlast intern 1140 kg<br />

Kapazität am Lasthaken 1361 kg<br />

Flugleistungen<br />

S<strong>ch</strong>webeflughöhen im Bodeneffekt (HIGE – Hover In Ground Effect)<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 5662 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4969 Meter<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 4720 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3993 Meter<br />

S<strong>ch</strong>webeflughöhen ohne Bodeneffekt (HOGE – Hover out of Ground Effect<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4843 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA 4125 Meter<br />

mit 2722 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3884 Meter<br />

mit 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t bei ISA +20°C 3135 Meter<br />

Maximalges<strong>ch</strong>windigkeit (V NE ) 155 kt (287 km/h)<br />

Maximale Reiseges<strong>ch</strong>windigkeit 278 km/h<br />

Max. Flugdauer bei niedriger Ges<strong>ch</strong>windigkeit (111 km/h) und 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t 4,5 Stunden<br />

maximale Rei<strong>ch</strong>weite bei 2948 kg Startgewi<strong>ch</strong>t 767 Kilometer<br />

Tankkapazität 821,1 Liter<br />

optionaler Zusatztank 148,4 Liter<br />

2 Pratt & Whitney Canada PW207D1 Triebwerke<br />

maximale Startleistung für 5 Minuten 2 x 446 kW<br />

maximale Dauerleistung 2 x 437 kW<br />

Belastung Getriebe max continuous 820 kW<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!