Ausgabe 1, 2011 - SkyNews.ch
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der Hauptsaison in den Sommermonaten mit touristis<strong>ch</strong>en<br />
Flügen im Winter ein gewisses Polster<br />
brä<strong>ch</strong>ten.<br />
Da das Bündnerland nur über wenige Gebirgslandeplätze<br />
verfügt, sind Erlei<strong>ch</strong>terungen<br />
für Aussenlandungen oberhalb von 1100 Metern<br />
über Meer der Heli Bernina ein grosses<br />
Anliegen. «Aufgrund unserer Höhenlage können<br />
wir ni<strong>ch</strong>t davon profitieren, dass unterhalb von<br />
1100 Metern frei gelandet werden kann, der<br />
Talboden liegt ja bereits höher», so Hansueli<br />
Bärfuss. Au<strong>ch</strong> die Höhenbegrenzung von 2000<br />
Metern für Landungen bei S<strong>ch</strong>ulungsflügen ma<strong>ch</strong>e<br />
im Engadin keinen Sinn. Für eine effiziente<br />
S<strong>ch</strong>ulung wäre eine Erhöhung dieser Limite<br />
auf mindestens 2500 Metern notwendig. Für<br />
Gebirgss<strong>ch</strong>ulungen sei man heute gezwungen,<br />
für einige Tage ins Wallis oder ins Berner Oberland<br />
auszuwei<strong>ch</strong>en.<br />
Ebenfalls sehr begrüssen würde die Heli<br />
Bernina eine Anpassung der maximalen Arbeitszeiten<br />
für die Piloten. Im Flight Operations Manual<br />
(FOM) ist festgehalten, dass jeder Pilot einmal<br />
pro Kalendermonat die maximale Flugzeit von<br />
sieben Stunden übers<strong>ch</strong>reiten darf. Es würde<br />
laut Hansueli Bärfuss eine sehr grosse Erlei<strong>ch</strong>terung<br />
bedeuten, wenn das FOM wie früher zehn<br />
Flugdienstzeit-Übers<strong>ch</strong>reitungen pro Kalenderjahr<br />
erlauben würde und ni<strong>ch</strong>t eine Stunde pro<br />
Kalendermonat. Grund dafür ist die sehr kurze<br />
Bausaison im Gebirge, während der die Arbeiten<br />
konzentriert anfallen.<br />
Minutenpreise jahrelang glei<strong>ch</strong><br />
Um das wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Überleben der Helifirmen<br />
langfristig zu si<strong>ch</strong>ern, sieht Hansueli Bärfuss au<strong>ch</strong><br />
innerhalb der Heli-Bran<strong>ch</strong>e Handlungsbedarf.<br />
Dank mehr geflogener Stunden pro Helikopter,<br />
seien diese in den letzten Jahren zwar produktiver<br />
geworden, do<strong>ch</strong> um den zusätzli<strong>ch</strong>en Aufwand<br />
für die Erfüllung aller gesetzli<strong>ch</strong>en Auflagen<br />
kompensieren zu können, müsse im Rahmen<br />
der Swiss Helicopter Association (SHA) eine moderate<br />
Erhöhung der Minutenpreise angestrebt<br />
werden, denn in den letzten zehn Jahren seien<br />
die Preise nie wesentli<strong>ch</strong> angepasst worden.<br />
Zusammenarbeit innerhalb der SHA ist für<br />
Hansueli Bärfuss au<strong>ch</strong> der einzig gangbare<br />
Weg, um die Forderungen von Seiten der Behörden<br />
erfüllen zu können. Der Verband habe<br />
in den letzten Jahren seine Arbeiten wahrgenommen<br />
und sehr positiv und effizient gearbeitet.<br />
Hansueli Bärfuss bedauert allerdings, dass<br />
es ni<strong>ch</strong>t gelungen ist, für die Ausarbeitung der<br />
EASA Operation Manuals (OM) eine verbandsübergreifende<br />
Lösung zu finden.<br />
Das BAZL hat im Sommer 2010 die Heli-Betriebe<br />
dringend aufgefordert, die Ausarbeitung<br />
der Operation Manuals im Hinblick auf die vorges<strong>ch</strong>riebene<br />
EASA-Zertifizierung per 6. April<br />
2012 in die Wege zu leiten. Die Firma Zulu Aviation<br />
von Daniel Pfeuti präsentierte den SHA-Mit-<br />
Der Heli-Pionier und Mitbegründer der Heli Bernina, Ueli Bärfuss, mit seinem Sohn, dem heutigen<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsführer der Heli Bernina, Hansueli Bärfuss.<br />
Ueli Bärfuss<br />
S<strong>ch</strong>on als Junge liess si<strong>ch</strong> der gelernte Tiefbauzei<strong>ch</strong>ner Ueli Bärfuss von der Aviatik faszinieren.<br />
1956 lernte er Segelfliegen, kurz darauf folgte das Motorflugbrevet. Er erlebte dabei no<strong>ch</strong> Flüge<br />
in Züri<strong>ch</strong>-Kloten mit einer Piper L-4 ohne Funk, der Flughafen kommunizierte mit Li<strong>ch</strong>tsignalen vom<br />
Pistenwagen mit den Piloten. Bei Arbeiten für eine Gebirgsbaustelle im Bergell ma<strong>ch</strong>te Ueli Bärfuss<br />
Bekannts<strong>ch</strong>aft mit dem Glets<strong>ch</strong>erflugpionier und St. Moritzer Hotelier Fredy Wyssel und wurde<br />
von ihm in die Glets<strong>ch</strong>erfliegerei eingeführt. Helikoptern gegenüber war der junge Pilot no<strong>ch</strong> skeptis<strong>ch</strong>,<br />
trotzdem begleitete er mehrere Rettungseinsätze mit einem Bell 47G2 als Assistent. Na<strong>ch</strong><br />
der Bergung der Patienten musste er aber jeweils zu Fuss ins Tal zurück, für drei Insassen rei<strong>ch</strong>te<br />
die Kapazität der Helis ni<strong>ch</strong>t. Einmal ergab si<strong>ch</strong> aber die Gelegenheit, am Doppelsteuer eines<br />
Bell 47 zurück ins Engadin zu fliegen. Ueli Bärfuss sah die Mögli<strong>ch</strong>keit, mit dem Helikopter seinen<br />
Traum zu verwirkli<strong>ch</strong>en, Arbeit, Berge und Fliegerei zu verbinden. So liess er si<strong>ch</strong> die Gelegenheit<br />
ni<strong>ch</strong>t entgehen, bei der Heliswiss als Jungpilot einzusteigen und das Berufspilotenbrevet au<strong>ch</strong> für<br />
Helikopter zu ma<strong>ch</strong>en. Er hatte no<strong>ch</strong> keine 100 Stunden Flugerfahrung, als er selbständig die<br />
ersten Unterlastflüge dur<strong>ch</strong>führte. Bis 1985 war er Leiter der Heliswiss-Betriebsstelle Samedan und<br />
flog seit der Gründung der Rega-Basis im Engadin 1971 mit der Alouette III über 3000 Einsätze<br />
als Rettungspilot und prägte die Luftrettung im Engadin und weit darüber hinaus wesentli<strong>ch</strong> mit.<br />
Au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der 1985 erfolgten Gründung der Heli Bernina zusammen mit Leo Caminada flog der<br />
heute 75-jährige Pionier bis 1993 weiter für die Rega. Im Jahr 2000 ging er bei der Heli Bernina<br />
offiziell in Pension, steht der Firma aber na<strong>ch</strong> wie vor mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />
Hansueli Bärfuss<br />
Der s<strong>ch</strong>on als Kind auf den Einsätzen mit seinem Vater vom Heli-Virus gepackte Hansueli Bärfuss<br />
ma<strong>ch</strong>te na<strong>ch</strong> obligatoris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ule und Gymnasialzeit auf Anraten des Vaters zuerst eine<br />
Berufslehre. Als gelernter Forstwart absolvierte Hansueli Bärfuss später das Bergführer-Patent und<br />
verdiente si<strong>ch</strong> so das Geld, um während eines USA-Aufenthalts 1986 die Privat- und ein Jahr<br />
später die Berufspilotenlizenz für Helikopter zu erlangen. Anfängli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> als Flughelfer und<br />
Einsatzleiter tätig, fliegt er seit 1989 regelmässig für die Heli Bernina. Ab 1990 flog er parallel<br />
bei der Rega die Alouette III sowie die A109K2 und seit diesem Jahr den AW109SP Da Vinci<br />
der Rega Basis Samedan.<br />
gliedern eine Lösung, wel<strong>ch</strong>e die Bereitstellung<br />
geeigneter OPS-Manual-Vorlagen vorsah, um<br />
die Ausarbeitung der individuellen OM‘s für die<br />
einzelnen Betriebe zu erlei<strong>ch</strong>tern. Die Heli Bernina<br />
hat si<strong>ch</strong> zusammen mit der Rotex und der Heli<br />
Linth ents<strong>ch</strong>ieden, der Zulu Aviation denno<strong>ch</strong> ein<br />
Mandat zu erteilen, um den enormen Aufwand<br />
zur Ausarbeitung der EASA OPS-Manuals auf<br />
mehrere S<strong>ch</strong>ultern zu verteilen.<br />
Foto Eugen Bürgler<br />
Für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Bewältigung der anstehenden<br />
Herausforderungen stimmen Ueli und<br />
Hansueli Bärfuss der sehr treue Kundenstamm,<br />
ein Team von ho<strong>ch</strong> motivierten Mitarbeitern und<br />
der Rückhalt in der Bevölkerung positiv: «In den<br />
Bergregionen wird der Wert der Helikopter-Fliegerei<br />
mehrheitli<strong>ch</strong> anerkannt und entspre<strong>ch</strong>end<br />
wird uns au<strong>ch</strong> Verständnis entgegengebra<strong>ch</strong>t.»<br />
www.helibernina.<strong>ch</strong> ■<br />
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