Sonderausgabe Phantomschmerzen - stolperstein
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Amputation – <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
Für die Therapie bei <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
bestehen viele verschiedene<br />
Ansätze, z. B. gibt es<br />
die Behandlung mit Medikamenten,<br />
Neuraltherapien, physikalische<br />
Behandlungen oder die<br />
Phantomschmerztherapie durch<br />
medizinische Hilfsmittel mit abschirmender<br />
Wirkung.<br />
Prophylaxe<br />
Als wichtiger Faktor ist zur Vorbeugung<br />
gegen <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
die Behandlung von Schmerzen zu<br />
nennen, die bereits vor einer Amputation<br />
bestehen. Nach heutigen<br />
Erkenntnissen ist die beste Vorbeugungsmaßnahme<br />
zur Verhinderung<br />
von <strong>Phantomschmerzen</strong> eine schon<br />
vor der Amputation begonnene<br />
Schmerztherapie.<br />
Im Anschluss an die Operation<br />
können durch elektrische Stimulationsverfahren<br />
im Bereich des<br />
Amputationsstumpfes gute Effekte<br />
zur Verhinderung von <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
erzielt werden. Nicht<br />
zuletzt ist auch der gute Sitz der<br />
Prothese unbedingt zu beachten.<br />
Phantomschmerz-Therapie durch<br />
Umbrellan-Hilfsmittel mit abschirmender<br />
Wirkung<br />
Gegen <strong>Phantomschmerzen</strong><br />
– ohne Nebenwirkungen<br />
12<br />
Differentialdiagnostik<br />
Beim Auftreten des Phantomschmerzes<br />
muss der Patient auf<br />
lokale Ursachen untersucht werden.<br />
Diese sind oft nur mit Zusatzuntersuchungen<br />
zu erkennen. Lokale<br />
Ursachen können eine schlechte<br />
Gefäßversorgung, Entzündungen<br />
(oberflächliche oder tiefe Infektionen),<br />
Nervenerkrankungen (z.<br />
B. durch Bandscheibenvorfall mit<br />
Ausstrahlung ins Phantomglied)<br />
oder Neurome (durch Narbenbedrängungen<br />
oder schlechten<br />
Prothesensitz) sein. Unter einem<br />
Amputationsneurom versteht man<br />
eine druckschmerzhafte, geschwulstartige<br />
Nervenstumpfverdickung im<br />
Narbenbereich nach einer Gliedmaßenamputation.<br />
Wird vom Arzt Phantomschmerz<br />
diagnostiziert, gibt es verschiedene<br />
therapeutische Möglichkeiten:<br />
Medikamentöse Therapie<br />
Man kann mit herkömmlichen<br />
Schmerzmitteln in Kombination mit<br />
Vitamin-B-Komplex und Folsäure<br />
Medikamentöse Therapie<br />
und/oder mit Psychopharmaka, die<br />
direkt Nervenschmerzen hemmen<br />
(z. B. Antiepileptika wie Carbamazepin<br />
und Valproinsäure) und verschiedenen<br />
Antidepressiva, therapieren.<br />
Je nach Schmerzintensität können<br />
schwach (Oxycodon, Tillidin) oder<br />
stark (Morphin) wirksame Opiate<br />
verordnet werden. Capsaicin-Salbe<br />
hilft bei Überempfindlichkeit des<br />
Stumpfes. Calcitonin-Infusionen<br />
zeigten gute Erfolge, der Wirkmechanismus<br />
ist aber noch unbekannt.<br />
Neuraltherapie<br />
Unter Neuraltherapie versteht man<br />
die Behandlung von Schmerzen<br />
durch das „Umspritzen“ einer bestimmten<br />
Region mit einem Mittel<br />
zur örtlichen Betäubung. Dieses<br />
unterdrückt in der Folge die Erregungsübertragung<br />
und reduziert die<br />
Schmerzen. Speziell zur Behandlung<br />
von <strong>Phantomschmerzen</strong> eignen sich<br />
Verfahren, wie die Triggerpunktinfiltration<br />
oder Sympathikusblockaden.<br />
Bei der Triggerpunktinfiltration<br />
werden Schmerzpunkte in<br />
der Muskulatur behandelt. Unter<br />
Physikalische Therapie, z. B. Massage<br />
oder Krankengymnastik