Das neue Mach Et ist da - Grüne Köln
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ARBEITSKREISE<br />
KULTUR<br />
„GRÜNES Kino“<br />
Filme gucken mit Köpfchen<br />
Von Arndt Klocke<br />
Bei einigen Kinogängen fiel mir vor etwa<br />
zwei Jahren auf, <strong>da</strong>ss es bei gesellschaftlich<br />
spannenden und aufrüttelnden Filmen<br />
nicht nur bei mir <strong>da</strong>s Bedürfnis gab,<br />
über <strong>da</strong>s Gesehene <strong>da</strong>nach zu diskutieren<br />
und sich auszutauschen. So entstand bei<br />
mir und einigen GRÜNEN FreundInnen<br />
die Idee für einen regelmäßigen Kinoabend.<br />
Der Titel der Reihe war schnell<br />
gefunden: <strong>da</strong>s „GRÜNE Kino“. Als Kooperationspartner<br />
fanden sich die bekannten<br />
<strong>Köln</strong>er Programmkinos „Filmpalette“,<br />
„Filmforum“ und <strong>da</strong>s „Cinenova“ in Ehrenfeld.<br />
Der Erfolg war schon beim Auftakt<br />
im März 2010 groß; wir zeigten im<br />
„Filmforum“ im Museum Ludwig den mit<br />
dem Grimme-Preis ausgezeichneten Dokumentarfilm<br />
„Die Anwälte“, über <strong>da</strong>s<br />
Leben und Wirken von Hans-Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Ströbele, Otto Schily und Horst Mahler.<br />
Zum anschließenden Gespräch waren<br />
Ströbele und die Filmemacherin Birgit<br />
Schulz ins Kino gekommen. Der beeindruckende<br />
Film führte zu einer ausführlichen<br />
Diskussion mit dem Publikum über<br />
die 68er-Jahre, die Taten der RAF und die<br />
Anfänge der GRÜNEN.<br />
Nach dem Erfolg des ersten Mals beschlossen<br />
wir, eine monatliche Reihe <strong>da</strong>raus<br />
zu machen. Mittlerweile fand <strong>da</strong>s<br />
„GRÜNE Kino“ über 20 Mal statt. Wir<br />
zeigten zum Beispiel „The Kings Speech“<br />
und diskutierten mit der <strong>Köln</strong>er Stotterer-<br />
Selbsthilfe und dem GRÜNEN Bundesvorstand<br />
Malte Spitz über den Mut und<br />
die Problematik des Stotterns bei Personen,<br />
die im Rampenlicht stehen. Zum<br />
Welt-Frauentag zeigten wir eine Dokumentation<br />
über Helen Zille, eine weiße<br />
Bürgerrechtlerin aus Sü<strong>da</strong>frika und zur<br />
Frauen Fußball-WM den Film „Football<br />
under Cover“. Mit dem Enthüller Günter<br />
Wallraff diskutierten wir nach seinem Film<br />
„Schwarz auf Weiß“ den alltäglichen<br />
Rassismus in Deutschland.<br />
Auch <strong>da</strong>s Thema Energiewende war natürlich<br />
in der Reihe vertreten; es gab den<br />
Film „Die 4. Revolution – energy autonomy“<br />
zu sehen und eine anschließende<br />
Diskussion mit der GRÜNEN Energieexpertin<br />
Wibke Brems. Regelmäßig standen<br />
Queer-Filme im Fokus des GRÜNEN<br />
Kinos. Zum 17.5., dem Welt-Tag zur Ächtung<br />
der Homophobie, zeigten wir den<br />
70er-Jahre-Klassiker „Taxi zum Klo“ und<br />
diskutierten mit Volker Beck und dem<br />
langjährigen Szene-Aktiv<strong>ist</strong>en Georg<br />
Roth über die Entwicklungen der Einstellungen<br />
zur Homosexualität in den letzten<br />
30 Jahren. Mit „Two Forgs in the West“<br />
wurde <strong>da</strong>s GRÜNE Kino letztes Jahr Filmpate<br />
für diese Deutschlandpremiere auf<br />
dem <strong>Köln</strong>er Filmfestival „Homochrom“.<br />
Tom Tykwer´s Film „Drei“ stand im Mittelpunkt<br />
einer Diskussion mit der <strong>Köln</strong>er<br />
Bi-Gruppe „Uferlos“ zum Thema sexuelle<br />
Identitäten und Hans Chr<strong>ist</strong>ian Schmids<br />
mehrfach ausgezeichneter Film „Sturm“<br />
führte mit der Frauenorganisation „medica<br />
Mondiale“und Kerstin Müller zu einer<br />
beeindruckenden Debatte über die<br />
rechtliche Aufarbeitung der Verbrechen<br />
an Frauen im Bürgerkrieg im ehemaligen<br />
Jugoslawien.<br />
Zusammen mit Amnesty International<br />
zeigten wir die Dokumentation zum russischen<br />
Ölmanager „Chodorkowski“, der<br />
seit fast zehn Jahren unter dubioser Begründung<br />
in russischen Gefängnissen sitzt<br />
und mit dem Europaabgeordneten und attac-Mitgründer<br />
Sven Giegold diskutierten<br />
Seit über zwei Jahren gibt es <strong>da</strong>s GRÜNE<br />
Kino, eine Veranstaltungsreihe mit Erfolgsgeschichte.<br />
Hier ein kleiner Rückblick – und<br />
natürlich geht <strong>da</strong>s GRÜNE Kino weiter.<br />
wir die internationale Finanzkrise mit dem<br />
Doku-Film von Michael Moore „Kapitalismus:<br />
Eine Liebesgeschichte“. Zu zehn Jahren<br />
„Eingetragener Lebenspartnerschaft“<br />
kamen Volker Beck und <strong>da</strong>s erste in <strong>Köln</strong><br />
getraute schwule Paar, Walter Michael<br />
und Herbert Berendt, in die Filmpalette zu<br />
einer Diskussion über Gleichberechtigung<br />
und dem Film „Patrick 1,5“. <strong>Das</strong> Leben<br />
und Wirken der birmesischen Bürgerrechtlerin<br />
Aung San Suu Kyi war Thema<br />
des Doku-Dramas „The Lady“. <strong>Das</strong> Leben<br />
und die Musik von Rio Reiser stand im<br />
Mittelpunkt eines Doku-Films, wobei anschließend<br />
Claudia Roth über ihre Zeit als<br />
Managerin von Rio und seiner Band „Ton<br />
Steine Scherben“ erzählte.<br />
Den zunehmenden Rechtsextremismus<br />
und die Rolle der Frauen beleuchtete der<br />
mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete<br />
Film „Kriegerin“, den wir zusammen<br />
mit der GRÜNEN Landtagsabgeordneten<br />
Verena Schäffer gezeigt und diskutiert haben.<br />
<strong>Das</strong> Thema „Regenbogenfamilien“<br />
und bunte Familienstrukturen haben wir<br />
erst kürzlich näher beleuchtet. Mit dem<br />
Film „The kids are allright“ diskutierten<br />
wir kurz vorm <strong>Köln</strong>er CSD unter anderem<br />
mit dem Autor der Studie zu <strong>Köln</strong>er Regenbogenfamilien<br />
Dominic Frohn, dem<br />
GRÜNEN Landesvorsitzenden Sven Lehmann<br />
und der Bundestagsabgeordneten<br />
Katja Dörner über die rechtlichen Notwendigkeiten<br />
zur Verbesserung der Absicherung<br />
von Regenbogenfamilien.<br />
Unsere Reihe GRÜNES Kino wird <strong>da</strong>nn im<br />
Spätsommer fortgesetzt, und wir freuen<br />
uns auf weiterhin rege Beteiligung. An<br />
dieser Stelle ein herzliches Danke an alle<br />
unsere bisherigen Gäste, an die mit uns<br />
kooperierenden <strong>Köln</strong>er Kinos und an Max<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Derichsweiler, der die Abende<br />
immer plant und versiert vorbereitet.<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
Fotos: Chr<strong>ist</strong>iane Martin