Das neue Mach Et ist da - Grüne Köln
Das neue Mach Et ist da - Grüne Köln
Das neue Mach Et ist da - Grüne Köln
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NR. 228 • Juli 2012<br />
KÖLNER MITGLIEDERRUNDBRIEF<br />
ACH ET alt<br />
<strong>Köln</strong> unter‘m Regenbogen<br />
NRW-Wahl: Ergebnisse,<br />
Analysen und Ausblick<br />
Seiten 4 und 5<br />
Queer global: Don’t<br />
talk, don’t show?<br />
Seite 6<br />
Interview mit Arif Ünal<br />
zum Thema „Integration“<br />
Seite 7<br />
AK Queer und<br />
alle CSD-Termine<br />
Seite 11
2<br />
Xxxxxxxxxxxxx<br />
INHALT UND EDITORIAL<br />
EDITORIAL INHALT<br />
Liebe Freundinnen und Freunde,<br />
<strong>Köln</strong> unter’m Regenbogen – <strong>da</strong>s werdet ihr am ersten<br />
Juliwochenende erleben, wenn Tausende Menschen in<br />
unserer schönen Stadt den Chr<strong>ist</strong>opher Street Day (CSD)<br />
feiern. Grund genug für uns ein „queeres“ Heft“ zu<br />
machen, wie ihr schon auf dem Titel sehen könnt. Auf<br />
Seite 11 haben wir euch außerdem alle Infos zum CSD<br />
und unserem Arbeitskreis Queer zusammengestellt.<br />
Doch nicht überall auf der Welt geht es so bunt, fried -<br />
lich und tolerant zu wie beim CSD in <strong>Köln</strong>. Darüber<br />
schreibt Volker Beck auf Seite 6.<br />
<strong>Das</strong> zweite große Thema der vor euch liegenden <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong><br />
<strong>ist</strong> natürlich die NRW-Landtagswahl. Auf Seite 3 be<strong>da</strong>nkt<br />
sich der KV-Vorstand nochmals bei allen Wahlhelfer-<br />
Innen, auf Seite 4 liefert Katharina Dröge euch eine<br />
Wahl-Nachlese und auf Seite 5 stellt Sven Lehmann<br />
euch kurz und knapp den <strong>neue</strong>n Koalitionsvertrag vor.<br />
Arif Ünal gibt im Interview Auskunft über seine Erfahrungen<br />
im alten und im <strong>neue</strong>n Landtag.<br />
Wie immer haben wir unsere festen Rubriken: Auf Seite<br />
10 schreibt die GRÜNE Jugend <strong>Köln</strong>, auf Seite 13 gibt<br />
es Kurznachrichten, auf Seite 14 die <strong>Mach</strong>ete, auf Seite<br />
15 Adressen und auf Seite 16 Termine. Unsere Reihe der<br />
großen Unbekannten wird ebenfalls fortgesetzt – dieses<br />
Mal im Fokus: der Parteirat.<br />
Zum Schluss eine Mitteilung in eigener Sache: Unser<br />
Re<strong>da</strong>ktionsmitglied und Abgesandter aus dem Kreisvorstand<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Schirmer hat uns aufgrund seines Umzuges<br />
nach Brühl (was will er <strong>da</strong> nur?) verlassen. Wir be<strong>da</strong>nken<br />
uns bei ihm für die gemeinsame <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>-Zeit und<br />
begrüßen als seinen Nachfolger David Jacobs.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre wünschen<br />
Chr<strong>ist</strong>iane und Judith, David, Fergal und Michael<br />
„<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>“-Re<strong>da</strong>ktion<br />
IMPRESSUM<br />
Die <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong> <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s offizielle Magazin der <strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
und wird ehrenamtlich erstellt. Sie erscheint viermal im Jahr.<br />
Gedruckt auf Recyclingpapier. Auflage 4.000<br />
Anschrift: Re<strong>da</strong>ktion <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>, c/o KV-Büro, Ebertplatz 23,<br />
50668 <strong>Köln</strong>, Ebertplatz 23, 50668 <strong>Köln</strong><br />
S 0221-9727888 3 0221-9727889<br />
7 <strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>@gruenekoeln.de < www.gruenekoeln.de<br />
V.i.S.d.P.: David Jacobs<br />
Re<strong>da</strong>ktion: Judith Hasselmann, Michael Lang, Chr<strong>ist</strong>iane Martin (CvD),<br />
David Jacobs, Fergal Treanor<br />
Layout: Dietmar Putscher<br />
Titelbild: Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
Druck: Moosdruck, Leverkusen<br />
Preis: 1 €, Mitglieder kostenlos<br />
Die Artikel spiegeln die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen<br />
Autors wider und nicht unbedingt die der Re<strong>da</strong>ktion oder von<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, KV <strong>Köln</strong>. Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
nehmen wir gerne entgegen. Haftung wird nicht übernommen.<br />
Die Re<strong>da</strong>ktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen.<br />
KREISVERBAND<br />
Bericht des Kreisvorstands 3<br />
NRW<br />
Nach der Wahl <strong>ist</strong> vor der Wahl – Auswertung<br />
und Ausblick nach der Landtagswahl 4<br />
Eine starke GRÜNE Handschrift 5<br />
BUND<br />
Queer global: Don’t talk, don’t show? 6<br />
INTERVIEW<br />
Arif Ünal im Gespräch 7<br />
KÖLN<br />
Äußerer Grüngürtel: Impuls 2012 8<br />
BUND<br />
Die großen Unbekannten VI: Parteirat 9<br />
GRÜNE JUGEND<br />
„Wir sind bunt, laut und lassen uns nicht so<br />
einfach abwimmeln!“ 10<br />
ARBEITSKREISE<br />
Arbeitskreis Queer 11<br />
KULTUR<br />
„GRÜNES Kino“ – Filme gucken mit Köpfchen 12<br />
KURZ NOTIERT<br />
Nachrichten 13<br />
MACHETE<br />
Demokratie <strong>ist</strong> schön, hat aber so ihre Tücken 14<br />
SERVICE<br />
Adressen 15<br />
Termine 16<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
Liebe Freundinnen<br />
und Freunde!<br />
Die Landtagswahl <strong>ist</strong> gelaufen und wir<br />
haben es geschafft, kölnweit zweitstärkste<br />
Partei zu werden. Vielen konnten<br />
wir auf den letzten beiden Mitgliederversammlungen<br />
und auf dem<br />
Grillfest bereits persönlich <strong>da</strong>nken. Aber<br />
leider nicht allen. Großes Lob und großer<br />
Dank also an alle Mitglieder, die uns fleißig<br />
im Wahlkampf unterstützt haben!<br />
Doch wir wären nicht die GRÜNEN,<br />
wenn wir uns nicht sofort wieder an die<br />
Arbeit machen würden. Für <strong>da</strong>s zweite<br />
Halbjahr planen wir eine Menge. Die<br />
Inhaltsoffensive mit den beiden Schwerpunkten<br />
Ökologie und Sozialpolitik wird<br />
fortgesetzt. Bereits Ende 2010 gab es<br />
den Startschuss, um diese beiden Themen<br />
verstärkt auf <strong>Köln</strong>er Ebene zu bearbeiten.<br />
Nun, kurz vor der Erstellung des<br />
Kommunalwahlprogramms, und nach<br />
der plötzlichen Landtagswahl, sollen<br />
diese Themenschwerpunkte wieder aufgegriffen<br />
werden. Wichtige Schlagworte<br />
hierbei sind auch ökologische Finanzreform<br />
und ökologische Industriepolitik.<br />
<strong>Das</strong> Ziel <strong>ist</strong> es, einen hohen Anteil<br />
dieser Themen auch in <strong>da</strong>s kommende<br />
Wahlprogramm für <strong>Köln</strong> aufzunehmen.<br />
Besonders wichtig <strong>ist</strong> hierbei auch die<br />
Kompetenz der Arbeitskreise Ökologie,<br />
Soziales, Wirtschaft und Verkehr.<br />
Im zweiten Halbjahr bereiten wir außerdem<br />
weitere wichtige Veranstaltungen<br />
für euch vor. Kurz vor der großen<br />
Tagung der Bundespartei zum Urheber-<br />
Innenrecht am 31. August in Berlin pla-<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
nen wir für Mitte August eine Diskussionsveranstaltung<br />
zu diesem Thema.<br />
Die breiten Positionen unserer Partei<br />
sollen hier zu Wort kommen und diskutiert<br />
werden. Voraussichtlich für den 25.<br />
August <strong>ist</strong> außerdem eine Veranstaltung<br />
zur Eurokrise und der Zukunft Europas<br />
geplant. Hierzu bitte auf den Newsletter<br />
achten oder auf die Internetseite schauen!<br />
Kurz <strong>da</strong>rauf, am 8. September, planen<br />
wir eine Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung.<br />
Auf Bundesebene geht es derweil an<br />
die Erstellung des Bundestagswahlprogramms<br />
– eine gute Gelegenheit für die<br />
Mitglieder und Arbeitskreise in <strong>Köln</strong>,<br />
sich mit Anträgen und Änderungsanträgen<br />
auf der BDK einzubringen! Anfang<br />
Dezember gibt es zudem eine LDK, auf<br />
der <strong>da</strong>nn die Landesl<strong>ist</strong>e zur Bundestagswahl<br />
aufgestellt wird.<br />
Und zum Schluss noch etwas Wichtiges<br />
in eigener Sache: Der Vorstand hat zwei<br />
<strong>neue</strong> Mitglieder:<br />
Hans Schwanitz: Hans wurde 1977 in<br />
Münster geboren und wohnt seit 2000<br />
in <strong>Köln</strong>. Seit seiner Jugend im Naturschutz<br />
und in linken Gruppen politisch<br />
aktiv, vertrat er lange die Alternative L<strong>ist</strong>e<br />
(AL) an der Uni <strong>Köln</strong>. Erst Ende 2010<br />
kam Hans zu den GRÜNEN, begann<br />
sich in mehreren Arbeitskreisen zu engagieren<br />
und <strong>ist</strong> aktuell Sprecher im AK<br />
Wirtschaft. Außerdem vertritt er <strong>Köln</strong> in<br />
den LAGen Europa, Frieden, Internationales<br />
und Finanzen. Ein Herzensanliegen<br />
wäre ihm die Gründung einer LAG zum<br />
Verhältnis Staat & Weltanschauung. Als<br />
Deutzer möchte Hans Ansprechpartner<br />
KREISVERBAND<br />
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für die rechte Rheinseite sein, außerdem<br />
würde er gerne den Kontakt zu den Arbeitskreisen<br />
halten. Hans <strong>ist</strong> verheiratet,<br />
hat Jura, Geschichte und Philosophie in<br />
Marburg, Liège und <strong>Köln</strong> studiert und<br />
verdient seinen Lebensunterhalt heute<br />
im Immobilienbereich. In seiner Freizeit<br />
spielt Hans Badminton, segelt, re<strong>ist</strong> und<br />
liest viel.<br />
Max Löffler: Max wurde vor gut 24 Jahren<br />
im arg rechtsrheinischen Halle an der<br />
Saale geboren, hört gern Tocotronic, liest<br />
gern Falla<strong>da</strong> und isst für sein Leben gern<br />
Bratkartoffeln. Nach einer Zwischenstation<br />
in Troisdorf, wo er 2003 auch zur<br />
GRÜNEN Jugend und den GRÜNEN<br />
gekommen <strong>ist</strong>, lebt er seit 2006 in <strong>Köln</strong>.<br />
Er hat an der Uni <strong>Köln</strong> Volkswirtschaftslehre<br />
auf Diplom studiert und arbeitet<br />
an einem Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
in Bonn. Inhaltlich beschäftigt Max<br />
sich vor allem mit den Themenfeldern<br />
Steuern und Finanzen, der Haushaltspolitik<br />
und Fragen sozialer Sicherung.<br />
Max <strong>ist</strong> seit November 2010 Mitglied im<br />
Bundesparteirat und wurde Ende April<br />
zum <strong>neue</strong>n Kassierer im Kreisvorstand<br />
gewählt. Zuvor war er lange Zeit in der<br />
GRÜNEN Jugend aktiv, unter anderem<br />
gut drei Jahre im NRW-Landesvorstand<br />
und von 2008 bis 2010 als Bundesvorstandssprecher.<br />
Sein Hauptaugenmerk<br />
will er auf die Vorbereitung der Wahlkämpfe<br />
und die Organisation verstärkter<br />
inhaltlicher Diskussionen innerhalb<br />
des Kreisverbands legen.<br />
Es grüßt euch im Namen des gesamten<br />
KV-Vorstands<br />
David Jacobs<br />
Neue und alte Vorstandsmitglieder bei ihrer (Wieder-)Wahl am 21. April 2012 in der Alten Feuerwache (v.l.n.r.):<br />
Hans Schwanitz, Dieter Schöffmann, Katja Trompeter, David Jacobs, Anne Lütkes, Alexandra Schmitz, Max Löffler und Katharina Dröge.<br />
Foto: Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
3
4<br />
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NRW<br />
Nach der Wahl <strong>ist</strong> vor der Wahl –<br />
Auswertung und Ausblick nach der Landtagswahl<br />
Von Katharina Dröge<br />
Am 14. März 2012 löste sich der nordrhein-westfälische<br />
Landtag auf, nachdem<br />
der Landeshaushalt in der zweiten<br />
Lesung keine Mehrheit bekommen hatte.<br />
Innerhalb von zwei Monaten musste<br />
neu gewählt werden, so sieht es <strong>da</strong>s<br />
Gesetz vor. Es war ein Wahlkampf mit erschwerten<br />
Vorzeichen: fallende GRÜNE<br />
Umfragewerte, die Piratenpartei als<br />
<strong>neue</strong> – und schon deshalb spannende<br />
– Alternative zu den „etablierten Parteien“<br />
und eine Medienberichterstattung,<br />
die sich auf <strong>da</strong>s Duell Kraft gegen Röttgen,<br />
den Untergang der FDP oder die<br />
Piraten-Newcomer konzentrierte. Mit<br />
viel – besonders ehrenamtlichem – Engagement<br />
<strong>ist</strong> es uns trotzdem gelungen,<br />
für unsere Themen zu werben und hier<br />
in <strong>Köln</strong> mit 19,6 Prozent <strong>da</strong>s zweitbeste<br />
Ergebnis bei einer Landtagswahl in der<br />
GRÜNEN Geschichte zu erzielen.<br />
Doch <strong>da</strong> in der Politik „nach der Wahl<br />
immer vor der Wahl <strong>ist</strong>“, sollten wir nun<br />
die Zeit nutzen, um einige Erkenntnisse<br />
für kommende Wahlkämpfe für die Zukunft<br />
auszuwerten. <strong>Das</strong> stat<strong>ist</strong>ische Amt<br />
der Stadt <strong>Köln</strong> hat hierzu einige interessante<br />
Zahlen geliefert:<br />
82.320 <strong>Köln</strong>erInnen haben im Mai für<br />
die GRÜNEN gestimmt, <strong>da</strong>s sind 3347<br />
Menschen weniger als 2010. Was im<br />
Vergleich zu 2010 nicht sonderlich beeindruckend<br />
wirkt, <strong>ist</strong> vor einem längeren<br />
Zeithorizont beachtlich. In den 15<br />
Jahren <strong>da</strong>vor konnten wir bei Landtagswahlen<br />
nämlich „nur“ zwischen 50.000<br />
und 60.000 WählerInnen in <strong>Köln</strong> von<br />
uns überzeugen. Allein bei den Bundestagswahlen<br />
in dieser Zeit <strong>ist</strong> es uns,<br />
angesichts einer höheren Wahlbeteiligung,<br />
gelungen, die Marke der 80.000<br />
WählerInnen zu überschreiten. <strong>Das</strong>s wir<br />
dies nun zum zweiten Mal in Folge, nach<br />
den „GRÜNEN-Superwahl-Jahren“ 2009<br />
und 2010, auch bei dieser Landtagswahl<br />
geschafft haben, lässt vermuten,<br />
<strong>da</strong>ss uns eine strukturelle Verbesserung<br />
gelungen <strong>ist</strong> mit dem Effekt, unsere<br />
StammwählerInnenschaft auszubauen.<br />
<strong>Das</strong> heißt allerdings nicht, <strong>da</strong>ss wir<br />
80.000 StammwählerInnen haben. Eine<br />
Der Wahlkampf hat sich gelohnt: Rot-GRÜN regiert weiter und GRÜNE erzielten in <strong>Köln</strong> mit<br />
19,6 Prozent <strong>da</strong>s zweitbeste Ergebnis bei einer Landtagswahl in der GRÜNEN Geschich te.<br />
Hier die Landtagskandi<strong>da</strong>tInnen mit Sylvia Löhrmann, Kerstin Müller und Jürgen Trittin<br />
beim Wahlkampf höhepunkt.<br />
ganze Reihe von Menschen, die uns<br />
beim letzten Mal ihre Stimme gaben,<br />
hat sich bei dieser Wahl für eine andere<br />
Partei entschieden. Umgekehrt <strong>ist</strong> es uns<br />
aber auch gelungen, <strong>neue</strong> WählerInnen<br />
zu gewinnen. Die Stadt <strong>Köln</strong> hat mithilfe<br />
eines Rechenmodells ermittelt, <strong>da</strong>ss wir<br />
GRÜNEN im Saldo die me<strong>ist</strong>en Stimmen<br />
an die Piraten abgegeben haben, gefolgt<br />
von FDP und SPD. Stimmengewinne<br />
haben wir bei den NichtwählerInnen,<br />
den Linken und der CDU gemacht. Da<br />
dies eine saldierte Darstellung <strong>ist</strong>, werden<br />
wir, ähnlich wie auf Landesebene,<br />
trotzdem den größten Austausch an<br />
WählerInnen mit der SPD haben – den<br />
sogenannten rot-GRÜNEN WechselwählerInnen.<br />
Anders als im Landesdurchschnitt<br />
waren wir aber weniger<br />
stark in der Lage, NichtwählerInnen von<br />
uns zu überzeugen. Wir müssen diskutieren,<br />
woran <strong>da</strong>s lag. Da wir allerdings<br />
von einem sehr hohen Ausgangswert<br />
gestartet sind, war nach oben hin vielleicht<br />
einfach nicht so viel Luft.<br />
Bei der Frage, wie wir <strong>neue</strong> WählerInnen<br />
gewinnen können, hilft die Analyse, wer<br />
uns bislang wählt, und wer nicht. Dabei<br />
<strong>ist</strong> interessant, <strong>da</strong>ss die GRÜNEN Stimmen<br />
sehr konzentriert sind auf wenige<br />
Stadtteile. Ganze 65 Prozent aller GRÜ-<br />
NEN Stimmen kamen aus unseren Hochburg-Stadtteilen<br />
(den 22 Stadtteilen<br />
mit den besten GRÜNEN Ergebnissen),<br />
während es bei den anderen Parteien in<br />
ihren jeweiligen Hochburgen nur 18,6<br />
Prozent (SPD) bis 47,7 Prozent (Linke)<br />
sind. Neben den traditionellen Hochburgen<br />
(Innenstadt, Deutz, Sülz, Ehrenfeld,<br />
Nippes) haben wir GRÜNEN mittlerweile<br />
auch in Kalk, Mülheim, Dellbrück,<br />
Riehl, Sürth, Ossendorf, Braunsfeld,<br />
Bickendorf, Raderberg und Bayental<br />
einen Stimmenanteil von 17,5 bis 25<br />
Prozent. Die geringsten Zustimmungswerte<br />
haben wir in den Stadtteilen der<br />
Bezirke Chorweiler und Porz.<br />
In den kommenden Monaten sollten wir<br />
<strong>da</strong>rüber diskutieren, wie wir uns breiter<br />
aufstellen können, um auch in diesen<br />
Stadtteilen die Menschen von unserer<br />
Politik zu überzeugen. Der Kreisvorstand<br />
hat auf seinen zwei Klausursitzungen in<br />
diesem Jahr <strong>da</strong>s Thema „Verbindung von<br />
Ökologie und Sozialpolitik“ als wichtiges<br />
Zukunftsthema identifiziert. Gemeinsam<br />
mit den <strong>Köln</strong>er Parteimitgliedern wollen<br />
wir diskutieren, ob die Bearbeitung dieses<br />
Themas der richtige Schluss aus der<br />
Wahlanalyse <strong>ist</strong> und wie wir den Bundestagswahlkampf<br />
2013 ausrichten.<br />
Foto: Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
Xxxxxxxxx NRW<br />
Eine starke GRÜNE Handschrift<br />
Von Sven Lehmann<br />
Auf einen überraschenden Blitzwahlkampf<br />
und eine rot-GRÜNE Mehrheit im<br />
NRW-Landtag folgten Blitz-Koalitionsverhandlungen.<br />
Nach drei Wochen und<br />
einigen Nachtschichten steht nun der<br />
Koalitionsvertrag 2012 bis 2017, den der<br />
GRÜNE Landesparteitag mit überwältigender<br />
Mehrheit angenommen hat.<br />
Der Vertrag <strong>ist</strong> eine Fortschreibung und<br />
Konkretisierung des bereits bestehenden<br />
Vertrages von 2010 und trägt eine starke<br />
GRÜNE Handschrift. Einige Schwerpunkte<br />
im Überblick:<br />
Klimaschutz, Energie<br />
und Ökologie<br />
Wir eröffnen den Weg von der Kohle in<br />
ein <strong>neue</strong>s Energiezeitalter. Dabei wollen<br />
wir die Bremsspuren für Kohlekraft möglichst<br />
kurz halten und den Ausbau der<br />
Er<strong>neue</strong>rbaren forcieren. Als fossile Kraftwerke<br />
werden <strong>neue</strong>, flexible Gaskraftwerke<br />
bis zur vollständigen Deckung des<br />
Strombe<strong>da</strong>rfs durch die Er<strong>neue</strong>rbaren<br />
gebraucht. <strong>Das</strong> Potenzial für Kraft-Wärme-Kopplung<br />
werden wir stärker nutzen<br />
und ausbauen, unter anderem durch ein<br />
Landesprogramm mit einem Volumen<br />
von 250 Millionen Euro.<br />
<strong>Das</strong> Klimaschutzgesetz wird kommen.<br />
NRW wird <strong>da</strong>mit <strong>da</strong>s erste Bundesland<br />
sein, <strong>da</strong>s den Klimaschutz gesetzlich regelt,<br />
und <strong>ist</strong> <strong>da</strong>mit Vorreiter. Wir wollen<br />
Ökologie zum Fortschrittsmotor machen,<br />
unser Naturerbe sichern und <strong>da</strong>s Verbraucherschutzland<br />
Nummer 1 werden.<br />
Bildung und Familien<br />
Mit weiteren Sekun<strong>da</strong>r- und Gesamtschulen<br />
wird mehr längeres gemeinsames<br />
Lernen in NRW möglich gemacht.<br />
Schrittweise werden die Rahmenbedingungen<br />
für alle bestehenden Schulen<br />
verbessert.<br />
Inklusion wird eine der wichtigen <strong>neue</strong>n<br />
Herausforderungen sein und hat deshalb<br />
ein eigenes Kapitel im Vertrag. <strong>Das</strong><br />
Recht auf inklusive Beschulung soll so<br />
schnell wie möglich im Schulgesetz verankert<br />
werden.<br />
Wir treiben die Demokratisierung der<br />
Hochschulen voran, indem wir unter<br />
anderem eine Viertelparität einführen<br />
(gleiches Stimmrecht für alle vier Statusgruppen),<br />
die Zuständigkeiten der<br />
Hochschulorgane neu strukturieren und<br />
<strong>da</strong>bei die Senate stärken. Und: <strong>Das</strong><br />
Studium bleibt gebührenfrei.<br />
Wir fordern, <strong>da</strong>ss mehr Bundesmittel in<br />
den U-3-Ausbau gesteckt werden. Wir<br />
wollen dem Fachkräftemangel begegnen<br />
unter anderem durch mehr ErzieherInnen.<br />
Wir wollen Qualität und eine<br />
auskömmliche Finanzierung gesetzlich<br />
verankern. Und: rote Karte für <strong>da</strong>s Betreuungsgeld!<br />
Wirtschaft<br />
Wir stärken nachhaltiges Wirtschaften<br />
in gesellschaftlicher Verantwortung.<br />
Wir setzen Schwerpunkte beim Breitban<strong>da</strong>usbau<br />
und bei der Elektromobilität.<br />
Wir setzen die Bekämpfung des<br />
Fachkräftemangels in NRW fort. Wir<br />
werden in einem <strong>neue</strong>n Ladenöffnungsgesetz<br />
den Sonntagsschutz verbessern.<br />
An Samstagen sollen die Geschäfte<br />
künftig schon um 22 Uhr schließen.<br />
Innenpolitik<br />
Wir werden ein Landesprogramm gegen<br />
Rechts auflegen. Sicherheit und Freiheit<br />
stehen gleichermaßen im Vordergrund.<br />
Wir stärken die Polizei, aber auch die<br />
BürgerInnenrechte. Wir schaffen mehr<br />
Transparenz beim Verfassungsschutz.<br />
Wir bauen den Flüchtlingsschutz weiter<br />
aus. Wir stärken die direkte Demokratie:<br />
unter anderem durch <strong>da</strong>s Wahlalter ab<br />
16 bei Landtagswahlen und Senkung<br />
der Quoren bei Volksbegehren.<br />
Verkehr<br />
Wir treiben den Ausbau der Schiene voran.<br />
Priorität beim Straßenbau hat der<br />
Erhalt. Auch künftig wird es <strong>da</strong>s Sozialticket<br />
geben. Es bleibt für die einzelnen<br />
Flughäfen in NRW bei den Zielsetzungen<br />
aus dem Koalitionsvertrag 2010. Und:<br />
Wir erwarten jetzt eine Umsetzung des<br />
Passagiernachtflugverbots für den Flughafen<br />
<strong>Köln</strong>/Bonn durch den Bund.<br />
Kommunen und Finanzen<br />
Wir verstehen uns als Partner der Kommunen<br />
und führen Finanz- und Konsolidierungshilfen<br />
fort. Die Schuldenbremse<br />
gilt. Sie wird aber ausdrücklich nicht zu<br />
Lasten der Kommunen gehen. Wir werden<br />
bis zum Ende der Legislatur Stück<br />
für Stück wesentliche Einsparungen vornehmen<br />
und spätestens am Ende der<br />
Wahlperiode pro Jahr 1 Milliarde Euro<br />
gegenüber heute einsparen: allerdings<br />
klug und nicht mit dem Rasenmäher.<br />
Es gilt der Dreiklang: Erhöhung der Einnahmen,<br />
Einsparungen und zielgerichtete<br />
Investitionen in Kinder, Klima und<br />
Kommunen.<br />
Und sonst?<br />
Wir führen endlich einen konsequenten<br />
Nichtraucherschutz in der Gastronomie<br />
ein.<br />
Dieser Vertrag kann sich sehen lassen!<br />
Alles in trockenen Tüchern: GRÜNE und SPD nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages.<br />
Foto: GRÜNE NRW<br />
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BUND<br />
Von Volker Beck<br />
Don’t talk, don’t show?<br />
Während wir in <strong>Köln</strong> fröhlich den CSD<br />
begehen, zeigt sich vor allem in Osteuropa<br />
<strong>da</strong>s hässliche Gesicht militanter<br />
Homophobie. Unsere Aufgabe bleibt<br />
es, <strong>da</strong>für zu sorgen, <strong>da</strong>ss es <strong>da</strong>s letzte<br />
Zucken einer sterbenden Gesinnung <strong>ist</strong>.<br />
Am 8. Juli 2012 wird der ColognePride<br />
durch die Straßen <strong>Köln</strong>s ziehen. Hunderttausende<br />
Menschen werden die<br />
Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben<br />
fordern. Der CSD in <strong>Köln</strong> <strong>ist</strong> die<br />
größte Demonstration für Bürgerrechte<br />
in Europa – auch wenn <strong>da</strong>s nicht jedem<br />
immer so bewusst <strong>ist</strong>. Zu Recht liegt<br />
der Schwerpunkt auf der noch immer<br />
fortbestehenden Diskriminierung in<br />
Deutschland. Dennoch – ich hoffe, <strong>da</strong>ss<br />
auch der Schwulen und Lesben in anderen<br />
Ländern ge<strong>da</strong>cht wird, sowie dem<br />
weltweiten Kampf für Respekt, Akzeptanz<br />
und gleiche Rechte.<br />
Rolle rückwarts in Russland<br />
und anderswo?<br />
In Ost-Europa <strong>ist</strong> ein Roll-Back im Gange,<br />
der die Menschenrechte von Schwulen<br />
und Lesben, Bi- und Transsexuellen<br />
massiv gefährdet. Noch <strong>ist</strong> unklar, ob es<br />
sich bei der <strong>neue</strong>n Strategie „Don‘t talk,<br />
don‘t show“ um ein letztes Aufbäumen<br />
der Konservativen handelt oder ob sie<br />
erfolgreich sein werden. In St. Petersburg<br />
läuft im Moment der Feldversuch:<br />
Ein <strong>neue</strong>s Gesetz verbietet die „Propagan<strong>da</strong><br />
für Homosexualität“ – <strong>da</strong>s heißt,<br />
<strong>da</strong>s öffentliche Sprechen über Schwule<br />
oder Lesben. Mehrere Aktiv<strong>ist</strong>Innen<br />
wurden bereits verhaftet und zum Teil<br />
zu erheblichen Geldstrafen verurteilt.<br />
Die Summen für Institutionen und Vereine<br />
können <strong>da</strong>bei <strong>da</strong>s Mehrfache eines<br />
russischen Jahresgehaltes erreichen. Die<br />
Aktiv<strong>ist</strong>Innen vor Ort befürchten ein<br />
völliges Zerschlagen der schwullesbischen<br />
Infrastruktur – inklusive der Aids-<br />
Aufklärung und der Coming-Out-Arbeit.<br />
Und St. Petersburg <strong>ist</strong> nur der Anfang.<br />
Drei weitere Regionen Russlands haben<br />
ein ähnliches Gesetz verabschiedet<br />
und in die Staats-Duma <strong>ist</strong> eine Vorlage<br />
eingebracht. In der Ukraine und in Mol<strong>da</strong>wien<br />
gibt es Nachahmungen in einzelnen<br />
Städten. Und der „Werchowna<br />
Ra<strong>da</strong>“, <strong>da</strong>s ukrainische Parlament, wird<br />
Bei der Moskauer Gay Parade am 27. Mai 2007 gab es Prügel für Schwule und Lesben unter<br />
den Augen me<strong>ist</strong> tatenloser Sicherheitskräfte. Volker Beck wurde rüde von der Polizei abgeführt<br />
– zu seinem Schutz, wie es hieß.<br />
in diesen Wochen ebenfalls ein Gesetz<br />
diskutieren, <strong>da</strong>ss dem russischen zum<br />
Verwechseln ähnlich <strong>ist</strong>.<br />
<strong>Das</strong> Schweigen der Kanzlerin<br />
und des Vizekanzlers<br />
Die Bundesregierung schweigt öffentlich<br />
zu all dem. Dabei müsste man dem Versuch<br />
des Totschweigens Öffentlichkeit<br />
entgegensetzen. Madonna hat angekündigt,<br />
bei ihrem Auftritt in St. Petersburg<br />
gegen <strong>da</strong>s Gesetz von der Bühne<br />
aus zu protestieren. So viel Mut wünschte<br />
man sich von unserem Außenmin<strong>ist</strong>er<br />
und von Kanzlerin Merkel.<br />
Generell gilt: Die beste Strategie für gleiche<br />
Rechte <strong>ist</strong> die Annäherung an die EU.<br />
In Polen und in Kroatien wird heute über<br />
eine eingetragene Lebenspartnerschaft<br />
diskutiert – vor zehn Jahren undenkbar!<br />
Und es wird deutlich, <strong>da</strong>ss die Staaten,<br />
die der Europäischen Union beigetreten<br />
oder auf dem Weg dorthin sind, die<br />
Rechte von Schwulen und Lesben schützen.<br />
Wo in Moskau und Minsk die Polizei<br />
auf Schwule und Lesben einprügelt – wie<br />
ich bereits selbst erleben durfte –, werden<br />
in Belgrad und auch in Bu<strong>da</strong>pest die<br />
CSDs von Beamten geschützt. In Kiew<br />
prügelt die Polizei zwar nicht selbst,<br />
schützt die Menge aber auch nicht. Beim<br />
ersten CSD in Kiew wurden zwei OrganisatorInnen<br />
von Rechtsextremen ins<br />
Krankenhaus geprügelt – buchstäblich<br />
vor den Augen der Polizei. Die Demonstration<br />
musste abgesagt werden.<br />
Aber auch EU-Staaten sind vor dem<br />
Roll-Back nicht sicher. Beispiel Ungarn:<br />
Dort sitzen Neo-Nazis im Parlament und<br />
fordern die Wiedereinführung von Haftstrafen<br />
für Schwule und Lesben. In Finnland<br />
fordern die „Wahren Finnen“, <strong>da</strong>ss<br />
Schwule und Lesben eine Armbinde tragen<br />
sollen. All <strong>da</strong>s zeigt: Der Kampf <strong>ist</strong><br />
nicht gewonnen. Im Osten erhebt sich<br />
<strong>da</strong>s hässliche Gesicht militanter Homophobie<br />
erneut. Unsere Aufgabe <strong>ist</strong> es,<br />
<strong>da</strong>für zu sorgen, <strong>da</strong>ss es <strong>da</strong>s letzte Zucken<br />
einer sterbenden Gesinnung bleibt.<br />
Unsere Parade für<br />
Akzeptanz – Sei <strong>da</strong>bei!<br />
Der Strategie „Don‘t talk, don‘t show“<br />
werden wir am 8. Juli ein deutliches Zeichen<br />
entgegensetzen. Denn nirgends<br />
sonst zeigt sich die bunte Vielfalt in all<br />
ihrer Schönheit wie beim CSD in <strong>Köln</strong>.<br />
Damit strahlen wir auch aus – nach<br />
Russland, in die Ukraine oder nach<br />
Aserbaidschan – und machen unseren<br />
Freundinnen und Freunden dort Mut!<br />
Es geht anders – und wir stehen in Soli -<br />
<strong>da</strong>rität in Eurem Kampf um Anerkennung!<br />
„Do talk and do show“ – am 8.<br />
Juli beim ColognePride 2012!<br />
Foto: ddp images<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
Arif: <strong>Das</strong> hat mit Integration<br />
zu tun, aber<br />
auch mit Gleichbehandlung<br />
der Religionen.<br />
Wir haben in NRW<br />
über 380.000 Schülerinnen<br />
und Schüler mit<br />
islamischem Hintergrund.<br />
Islamische Verbände<br />
sind aber noch<br />
nicht als Religionsgemeinschaftenanerkannt.<br />
Wir müssen<br />
aber auf diese Gleichstellung<br />
hin arbeiten,<br />
gerade weil sich der<br />
Rassismus <strong>neue</strong>rdings<br />
in Form von Islamfeindlichkeit<br />
äußert.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Und <strong>da</strong>s geht, obwohl die Anerkennung<br />
als Religionsgemeinschaft<br />
noch fehlt?<br />
Arif: Ja, wir haben in NRW ein Beiratsmodell<br />
entwickelt. Der Beirat <strong>ist</strong> geschlechterparitätisch<br />
besetzt mit den<br />
vier VertreterInnen der islamischen Verbände:<br />
Ditib, VIKZ, Islamrat und Zentralrat<br />
der Muslime sowie vier weiteren<br />
VertreterInnen der Landesregierung.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Vertreten diese Verbände nicht<br />
vorwiegend die türkischen sunnitischen<br />
Muslime?<br />
Arif: Nein, <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> ein falsches Bild. Ditib<br />
kommt aus der Türkei; über 70% der<br />
in Deutschland lebenden Muslime sind<br />
türkischer Herkunft, <strong>da</strong>s <strong>ist</strong> die Realität,<br />
aber in dem Beirat sind alle Muslime<br />
vertreten. Der Beirat selber besteht aus<br />
Islam-Pä<strong>da</strong>gogInnen und IslamwissenschaftlerInnen,<br />
die <strong>da</strong>s Curriculum entwickeln.<br />
Wichtig <strong>ist</strong> auch, <strong>da</strong>ss der Unterricht<br />
auf freiwilliger Basis erfolgt. Es<br />
wurde behauptet, <strong>da</strong>ss Eltern und Kinder<br />
zur Teilnahme gezwungen werden. <strong>Das</strong><br />
<strong>ist</strong> schlichtweg falsch.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Es gab neulich bei den <strong>Köln</strong>er<br />
GRÜNEN die Debatte, ob <strong>da</strong>s Wort<br />
„Integration“ nicht inzwischen veraltet<br />
und zum Synonym für Assimilation geworden<br />
<strong>ist</strong>. Du warst <strong>da</strong>gegen, <strong>da</strong>s Wort<br />
gegen ein <strong>neue</strong>s auszutauschen. Warum?<br />
INTERVIEW<br />
Xxxxxxxxx<br />
„Integration <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s friedliche<br />
Zusammen leben aller Kulturen“<br />
Arif Ünal, wiedergewähltes Mitglied<br />
des Landtages (MdL) für <strong>Köln</strong>, sprach<br />
mit Fergal Treanor über Integrationspolitik,<br />
Islamunterricht und <strong>da</strong>s Zusammenleben<br />
der Kulturen in Deutschland.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Hallo Arif, <strong>da</strong>nke, <strong>da</strong>ss du Dir<br />
Zeit genommen hast, und herzlichen<br />
Glückwunsch zu Deiner Wiederwahl!<br />
Arif: Danke schön!<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Kommen wir gleich zu Deinem<br />
Schwerpunktthema, der Integrationspolitik.<br />
Im Februar wurde <strong>da</strong>s Teilhabe-<br />
und Integrationsgesetz verabschiedet.<br />
Was sind die Kernpunkte von diesem<br />
Gesetz, und wie wird es nun umgesetzt?<br />
Arif: Wir wollen die Integrationspolitik<br />
direkt in den Kommunen unterstützen.<br />
Kernpunkt des Gesetzes <strong>ist</strong>, in jeder der<br />
54 Kreise und kreisfreien Städte in NRW<br />
ein Integrationszentrum zu eröffnen,<br />
finanziert vom Land, um dort <strong>neue</strong> Infrastrukturen<br />
aufzubauen oder die Arbeit<br />
bestehender Gruppen zu koordinieren.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Was kann an den Schulen<br />
geschehen, <strong>da</strong>mit Menschen mit unterschiedlichen<br />
Hintergründen gemeinsam<br />
lernen und leben?<br />
Arif: Wir haben in der Minderheitsregierung<br />
ein kleines Schulgesetz verabschiedet,<br />
<strong>da</strong>s vier wichtige Änderungen<br />
bewirkt hat: Kopfnoten wurden abgeschafft,<br />
Schulempfehlungen nach der<br />
vierten Klasse brauchen jetzt wieder die<br />
Zustimmung der Eltern, Schulbezirke<br />
wurden wieder eingeführt, um der drohenden<br />
Ghettoisierung der Schulen vorzubeugen,<br />
und die Drittelparität in den<br />
Schulkonferenzen wurde eingeführt.<br />
Wir wollen auch die Mehrsprachigkeit<br />
an den Schulen fördern. Alle sollen<br />
be<strong>da</strong>rfsgerechten Deutschunterricht bekommen,<br />
aber warum sollen nicht auch<br />
deutschen Kindern mehr Möglichkeiten<br />
angeboten werden, Arabisch, Kurdisch<br />
oder Türkisch zu lernen? Da gibt es noch<br />
viel zu tun.<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Der bekenntnisorientierte<br />
Islam unterricht wird an den Schulen<br />
in NRW eingeführt. Ist <strong>da</strong>s als integrationsfördernde<br />
Maßnahme ge<strong>da</strong>cht?<br />
Arif: Für mich <strong>ist</strong> es<br />
wichtiger, über Inhalte<br />
zu sprechen.<br />
Wir haben bei den<br />
<strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
Integration nie als<br />
Assi milation verstanden.<br />
Wir haben<br />
immer gesagt,<br />
<strong>da</strong>ss die Gleichstellung<br />
für uns<br />
im Vordergrund<br />
steht. Integration<br />
<strong>ist</strong> <strong>da</strong>s friedliche<br />
Zusammenleben<br />
aller Kulturen. Alle<br />
müssen sich <strong>da</strong>für<br />
gegenseitig respektieren.<br />
Es wurde<br />
diskutiert, ob wir<br />
vier Wochen vor der Landtagswahl <strong>neue</strong><br />
Begriffe einführen sollten. In der Situation<br />
war ich <strong>da</strong>gegen. Jeder versteht,<br />
was mit Integration gemeint <strong>ist</strong>; es wäre<br />
überhaupt nicht notwendig gewesen,<br />
<strong>da</strong>s umzuändern. Ich bin natürlich <strong>da</strong>für,<br />
<strong>da</strong>ss sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />
langfr<strong>ist</strong>ig mit dieser Frage auseinandersetzt.<br />
Wir können gerne nach <strong>neue</strong>n<br />
Begrifflichkeiten suchen, aber <strong>da</strong>nn in<br />
Ruhe, wenn keine Wahlen vor der Tür<br />
stehen, und <strong>da</strong>nn landes- und bundesweit<br />
insgesamt in der Partei – <strong>Köln</strong> <strong>ist</strong><br />
zwar Mittelpunkt der Welt, aber wir<br />
dürfen nicht so größenwahnsinnig werden,<br />
<strong>da</strong>ss wir etablierte bundespolitische<br />
Fachbegriffe in <strong>Köln</strong> bestimmen!<br />
Foto: Sascha Schürmann<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: B<strong>ist</strong> Du optim<strong>ist</strong>isch, was <strong>da</strong>s<br />
Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen<br />
in Deutschland in der Zukunft angeht?<br />
Arif: Ich bin von Natur aus Optim<strong>ist</strong>,<br />
aber <strong>da</strong>s wird in der Bundesrepublik ein<br />
bisschen länger <strong>da</strong>uern. Ich will, <strong>da</strong>ss<br />
alle Menschen in unserer Gesellschaft,<br />
unabhängig von Herkunft, Hautfarbe,<br />
Konfession gleichberechtigt leben können.<br />
Dafür kämpfen wir, und in dem<br />
Sinne bin und bleibe ich optim<strong>ist</strong>isch!<br />
<strong>Mach</strong> <strong>Et</strong>: Arif, vielen Dank für <strong>da</strong>s Gespräch!<br />
Arif: Gern geschehen!<br />
7
8<br />
Xxxxxxxxxxxxx<br />
KÖLN<br />
Äußerer<br />
Grüngürtel:<br />
Impuls 2012<br />
Von Matthias Welpmann<br />
Der Rat hat Mitte 2011 beschlossen, die<br />
Erstellung eines Entwicklungsplans „Äußerer<br />
<strong>Köln</strong>er Grüngürtel“ zu unterstützen.<br />
Der von der „<strong>Köln</strong>er Grün Stiftung“<br />
finanzierte Plan soll eine strategische<br />
Grundlage für die Weiterentwicklung<br />
und Sicherung des äußeren Grüngürtels<br />
bilden und wird im zweiten Halbjahr<br />
2012 in den Bezirksvertretungen<br />
und diversen Ratsausschüssen beraten.<br />
Ende des Jahres kommt dieser <strong>da</strong>nn in<br />
den Rat.<br />
Worum geht es? Mit dem inneren und<br />
dem äußeren Grüngürtel hat <strong>Köln</strong> eine<br />
einmalige Struktur zusammenhängender<br />
Grünanlagen, die eine große Bedeutung<br />
vor allem für die Stadtökologie, für <strong>da</strong>s<br />
Stadtklima, für die Naherholung und für<br />
Fuß- und Radverkehr besitzt. Während<br />
der innere Grüngürtel auf <strong>da</strong>s linksrheinische<br />
Stadtgebiet beschränkt <strong>ist</strong>,<br />
bildet der äußere Gürtel trotz kleinerer<br />
Lücken einen geschlossenen Ring auf<br />
beiden Rheinseiten. Der „Impuls 2012“<br />
besteht in erster Linie <strong>da</strong>rin, <strong>da</strong>ss die<br />
geschlossene h<strong>ist</strong>orische Struktur des<br />
äußeren Grüngürtels in Gänze erhalten<br />
und durch eine bessere Vernetzung von<br />
Freiflächen teilweise überhaupt erst vollendet<br />
werden soll. Gleichzeitig sollen die<br />
vielfältigen Nutzungen des Gürtels als<br />
Erholungsraum, als Wegeverbindung,<br />
als landwirtschaftliche Nutzfläche und<br />
auch für moderne Konzepte wie „Urban<br />
Gardening“ gesichert und räumlich<br />
sinnvoll geordnet sowie teilweise ausgebaut<br />
werden. Zusätzlich sollen besondere<br />
Orte wie etwa die h<strong>ist</strong>orischen Forts<br />
speziell herausgearbeitet und gestaltet<br />
werden. Ein konkreter Vorschlag der<br />
Planer <strong>ist</strong> beispielsweise, einen durchgehend<br />
begehbaren Fußweg durch den<br />
kompletten Grüngürtel zu schaffen und<br />
<strong>da</strong>zu die heute an vielen Stellen vorhandenen<br />
Barrieren zu beseitigen.<br />
Zur politischen Bewertung des Prozesses<br />
<strong>ist</strong> zunächst festzuhalten, <strong>da</strong>ss die<br />
seit September 2011 durchgeführte<br />
Auch große Teile des 20 Hektar großen Decksteiner Weihers gehören zum Sülzer Bereich<br />
des äußeren Grüngürtels.<br />
Die Grünanlagen der Merheimer Heide erstrecken sich teilweise über die Stadtteile Buchheim,<br />
Holweide, Merheim und Höhenberg.<br />
Bürgerbeteiligung durchaus seriös und<br />
mit einem relativ hohen Aufwand betrieben<br />
wurde. Bei den räumlich auf die<br />
verschiedenen Teilabschnitte des Grüngürtels<br />
bezogenen Planungsworkshops<br />
wurden eine ganze Reihe von konkreten<br />
Änderungsvorschlägen und Ergänzungen<br />
eingebracht, die großteils aufgegriffen<br />
werden konnten. Natürlich zeichneten<br />
sich auch bereits Konflikte ab. So <strong>ist</strong><br />
etwa mit dem Widerstand von Hundebesitzern<br />
zu rechnen, wenn vorhandene<br />
Wege in einem ökologisch wertvollen<br />
Offenlandbereich aus Naturschutzgründen<br />
entfernt werden sollen. An anderen<br />
Stellen <strong>ist</strong> zu klären, ob eine landwirtschaftliche<br />
Nutzung erhalten oder ausgebaut<br />
werden kann, oder ob die Naherholung<br />
im Vordergrund stehen soll.<br />
Ambivalent <strong>ist</strong> sicher die Tatsache, <strong>da</strong>ss<br />
<strong>da</strong>s Grüngürtelkonzept von der durch<br />
die Brüder Patrick Adenauer und Paul<br />
Bauwens-Adenauer gegründeten, privaten<br />
„<strong>Köln</strong>er Grün Stiftung“ finanziert<br />
und beauftragt wurde, die keiner unmittelbaren<br />
Kontrolle durch Stadtverwaltung<br />
und politische Gremien unterliegt.<br />
Damit könnten einerseits primär private<br />
Interessen bedient werden und <strong>da</strong>s Gemeinwohl<br />
oder ökologische Aspekte zu<br />
kurz kommen. Andererseits <strong>ist</strong> die Stadt<br />
in ihrer finanziellen Verfassung kaum<br />
noch in der Lage, derartige Projekte<br />
selbst zu stemmen, so<strong>da</strong>ss eine private<br />
Zuarbeit hier durchaus sinnvoll und<br />
notwendig sein kann. Damit <strong>da</strong>s Projekt<br />
Äußerer Grüngürtel auch aus GRÜNER<br />
Sicht zu einem Erfolg werden kann,<br />
müssen wir deshalb bei den weiteren<br />
Beratungen in den Bezirksvertretungen<br />
und Fachausschüssen zunächst <strong>da</strong>rauf<br />
achten, <strong>da</strong>ss mit dem Konzept tatsächlich<br />
vor allem städtebaulich nachhaltige<br />
und ökologisch sinnvolle Ziele verfolgt<br />
werden. Wenn <strong>da</strong>s Konzept <strong>da</strong>nn endgültig<br />
vorliegt, wird es zweitens <strong>da</strong>rum<br />
gehen, <strong>da</strong>ss die konkreten Maßnahmenvorschläge<br />
auch tatsächlich umgesetzt<br />
werden.<br />
Wie wichtig ein klares Bekenntnis der<br />
Stadtgesellschaft zum uneingeschränkten<br />
Schutz beider Grüngürtel <strong>ist</strong>, zeigt<br />
die unsägliche aktuelle Debatte um die<br />
mögliche Ansiedlung eines DFB-Le<strong>ist</strong>ungszentrums<br />
auf den Jahnwiesen, also<br />
mitten im äußeren Grüngürtel. Wenn<br />
allen bewusst <strong>ist</strong>, welche besondere<br />
Bedeutung ein zusammenhängender<br />
Grüngürtel für ganz <strong>Köln</strong> hat, erledigen<br />
sich derartige Debatten von ganz allein.<br />
Foto: <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung<br />
Foto: <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
Xxxxxxxxx<br />
Jahre den sechzehn-köpfigen Parteirat<br />
(<strong>da</strong>s nächste Mal auf der BDK im November<br />
2012 in Hannover). Die beiden<br />
Bundesvorsitzenden sind qua Amt eben-<br />
???BUND<br />
Die großen Unbekannten VI:<br />
Parteirat<br />
Wir setzen unsere Reihe der großen unbekannten<br />
Institutionen und Gremien<br />
fort und präsentieren in dieser <strong>Mach</strong><br />
<strong>Et</strong>-Ausgabe den „Parteirat“<br />
Von Max Löffler<br />
Länderrat, Präsidium, erweiterter Vorstand,<br />
Landesparteirat – <strong>da</strong>s sind nur ein<br />
paar der vielen Gremien, mit denen der<br />
Parteirat oft und gern verwechselt wird.<br />
In Erscheinung tritt er recht selten. Und<br />
wenn doch, <strong>da</strong>nn geht es me<strong>ist</strong>ens um<br />
interne Absprachen und Sitzungen, die<br />
aller Vertraulichkeit zum Trotz irgendwie<br />
an die Öffentlichkeit gedrungen sind.<br />
Was also <strong>ist</strong> dieser Bundesparteirat?<br />
Eingeführt wurde er 1998, im Jahr der<br />
ersten GRÜNEN Regierungsbeteiligung<br />
auf Bundesebene. Die Idee war denkbar<br />
naheliegend: Aufgrund der bewährten<br />
Trennung von Amt und Man<strong>da</strong>t sind<br />
die Bundestagsfraktion und der Bundesvorstand<br />
personell weitgehend unabhängig.<br />
<strong>Das</strong> Gleiche gilt für Landesregierungen,<br />
Landtagsfraktionen und<br />
Landesvorstände. Nur, wie lässt sich bei<br />
so vielen unterschiedlichen AkteurInnen<br />
noch halbwegs sicherstellen, <strong>da</strong>ss nicht<br />
alle völlig unkoordiniert aneinander vorbeiarbeiten?<br />
Richtig, man ahnt es schon,<br />
hier kommt der Parteirat ins Spiel.<br />
Beratung und<br />
Koordinierung<br />
Inzwischen gibt es fünf Landesregierungen<br />
mit GRÜNER Beteiligung, Fraktionen<br />
in allen Ländern und sogar einen<br />
GRÜNEN Min<strong>ist</strong>erpräsidenten. Dazu den<br />
Bundesvorstand, die Bundestags- und<br />
die Europafraktion, nicht zu vergessen<br />
die thematisch breit gefächerten Bundesarbeitsgemeinschaften,<br />
die kommunale<br />
Ebene und „die ganz normale Basis“<br />
– sowie nach der Bundestagswahl<br />
im nächsten Jahr sicher auch wieder<br />
GRÜNE Regierungsmitglieder. All diese<br />
verschiedenen AkteurInnen soll der<br />
Parteirat zusammenbringen. Gemeinsamer<br />
Auftrag: Beratung des Bundesvorstands<br />
und Koordinierung zwischen den<br />
unterschied lichen Gremien und Ebenen.<br />
Um <strong>da</strong>s zu gewährle<strong>ist</strong>en, wählt die<br />
Bundesdelegiertenkonferenz alle zwei<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
so gesetzt wie die politische Bundesgeschäftsführung.<br />
Die übrigen dreizehn<br />
Plätze werden frei gewählt – aktuell sind<br />
<strong>da</strong>s zum Beispiel die beiden Vorsitzenden<br />
der Bundestagsfraktion, die Vorsitzende<br />
der Europafraktion, mehrere<br />
Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete<br />
aus den verschiedensten Ländern,<br />
ein Oberbürgerme<strong>ist</strong>er und ich als<br />
Vertreter der jüngeren GRÜNEN.<br />
Wahl der Parteiratsmitglieder bei der BDK 2010<br />
Veraltete Struktur?<br />
Obwohl die Zusammensetzung recht<br />
breit gestreut <strong>ist</strong>, es gibt doch einen klaren<br />
Überhang an BundespolitikerInnen<br />
gegenüber den VertreterInnen der Länder<br />
und insbesondere der Landesregierungen.<br />
Und in der Tat <strong>ist</strong> aktuell nicht<br />
ein einziges der GRÜN-regierten Länder<br />
durch ein Regierungsmitglied oder jemand<br />
anderes von der Landesebene im<br />
Parteirat vertreten. <strong>Das</strong> steht natürlich<br />
im krassen Widerspruch zur Bedeutung<br />
der Länder, schließlich stellen wir inzwischen<br />
ein Drittel der Stimmen im Bundesrat<br />
und haben so gehörigen Einfluss<br />
auf die Bundespolitik.<br />
Viele Landesmin<strong>ist</strong>erInnen haben sich<br />
in letzter Zeit ganz bewusst gegen eine<br />
Kandi<strong>da</strong>tur für den Parteirat entschieden<br />
– häufig, weil sie sich lieber auf die Arbeit<br />
vor Ort konzentrieren wollten. Zumal<br />
es mit der inoffiziellen Koordination<br />
der GRÜN-regierten Länder eine Runde<br />
gibt, in der konkrete Fragestellungen<br />
und Details zur Vorbereitung des Bundesrats<br />
geklärt werden. <strong>Das</strong> schwächt<br />
aber gleichzeitig auch die Rolle des demokratisch<br />
legitimierten Parteirats. Kein<br />
Wunder also, <strong>da</strong>ss es in den letzten Jahren<br />
immer wieder Überlegungen für eine<br />
Strukturreform des Parteirats gegeben<br />
hat. Die me<strong>ist</strong>en zielten auf genau die-<br />
sen Punkt ab: Einbeziehung der relevanten<br />
AkteurInnen auf Landesebene in die<br />
strategische Planung der Bundespartei.<br />
Möglich wäre etwa, den Parteirat nur<br />
noch mit Regierungsmitgliedern zu besetzen.<br />
So bliebe allerdings die Rolle als<br />
Frühwarnsystem für strittige Themen<br />
innerhalb der Partei vollends auf der<br />
Strecke. Eine andere Idee wäre, den<br />
Parteirat zu vergrößern und so die Repräsentanz<br />
aller Länder sicherzustellen.<br />
Welchen Weg der Parteirat nimmt, <strong>ist</strong><br />
noch offen. Vermutlich wird sich diese<br />
Strukturfrage auch erst nach der Bundestagswahl<br />
im kommenden Jahr entscheiden.<br />
Es bleibt also spannend!<br />
Infos und L<strong>ist</strong>e aller Parteiratsmitglieder<br />
unter: http://www.gruene.de/partei/parteirat.html<br />
Foto: OV 9<br />
Foto: Ingo Kuzia<br />
9
10<br />
„Wir sind bunt, laut und lassen<br />
uns nicht so einfach abwimmeln!“<br />
Von Annika Fröhlich<br />
Im Jahr 2005 wurde der 17. Mai zum<br />
Internationalen Tag gegen Homophobie<br />
erklärt. Denn an genau diesem Tag im<br />
Jahr 1990 wurde Homosexualität von<br />
der Weltgesundheitsorganisation von<br />
der L<strong>ist</strong>e der psychischen Krankheiten<br />
gestrichen. „Erst 1990?!“ schießt es einem<br />
<strong>da</strong>bei direkt durch den Kopf und<br />
tatsächlich sind auch heute noch viele<br />
Menschen in NRW, auf Bundesebene<br />
und <strong>da</strong>rüber hinaus Opfer von Homophobie,<br />
Transphobie und <strong>da</strong>mit verbundener<br />
verbaler und körperlicher Gewalt.<br />
•Zeichen gegen<br />
Homophobie<br />
Am 17. Mai 2012 fand wie schon in vergangenen<br />
Jahren <strong>da</strong>s legendäre „Same<br />
Sex Hand Holding“ der GRÜNEN Jugend<br />
mitten auf der Domplatte statt.<br />
Außer den stark vertretenen <strong>Köln</strong>er<br />
Jung-GRÜNEN waren mehrere Mitglieder<br />
aus Basisgruppen der GRÜNEN<br />
Jugend NRW sowie andere Jugend -<br />
liche mit verschiedener Herkunft, unterschiedlichem<br />
Geschlecht und sexueller<br />
Ausrichtung vor Ort und fanden sich<br />
gegen 19 Uhr direkt vor dem Haupteingang<br />
des <strong>Köln</strong>er Doms ein, um gemeinsam<br />
ein Zeichen gegen Homophobie zu<br />
setzen, und zwar vor allem „bunt und<br />
laut“! Denn gerade wenn es um die<br />
Ausgrenzung von Menschen geht, die<br />
einfach nur zu ihren Gefühlen stehen,<br />
gilt es, unglaublich laut und unglaublich<br />
bunt zu sein, um die Schönheit von<br />
Vielfalt zum Strahlen zu bringen und sich<br />
Gehör zu verschaffen.<br />
•Akzeptanz hat keine<br />
politischen Grenzen<br />
Über 100 Jugendliche, <strong>da</strong>runter auch<br />
von anderen politischen Jugendorganisationen<br />
(Junge Piraten, Junge Sozialdemokraten,<br />
Linksjugend und Junge<br />
Liberale) standen gegen viertel nach 7<br />
Händchen haltend auf der Domplatte<br />
und dieses Bild bleibt mit Sicherheit noch<br />
Auch die GRÜNE Jugend <strong>Köln</strong> war mit <strong>da</strong>bei beim „Same Sex Hand Holding“<br />
am 17. Mai 2012 auf der Domplatte.<br />
lange in den Köpfen der Menschen hängen.<br />
Interessant war zu beobachten, wie<br />
sich immer mehr Leute anschlossen und<br />
sich interessiert nach den Hintergründen<br />
erkundigten.<br />
Die Aktion hat wie jedes Jahr bewiesen,<br />
<strong>da</strong>ss es wichtig <strong>ist</strong> zu zeigen, wie normal<br />
Homosexualität <strong>ist</strong> und <strong>da</strong>ss es selbstverständlich<br />
sein sollte, die unterschiedlichsten<br />
Menschen fest an seiner Hand<br />
zu halten. Es <strong>ist</strong> wichtig, besonders jungen<br />
Leuten zu vermitteln, <strong>da</strong>ss man sich<br />
im Umgang mit Sexualität nicht peinlich<br />
betroffen oder verklemmt fühlen muss.<br />
Die politischen Jugendorganisationen<br />
und alle anderen Teilnehmer sind mit<br />
dem Thema offen und selbstverständlich<br />
umgegangen und haben direkt auf<br />
der Domplatte, im Zentrum von <strong>Köln</strong>,<br />
gezeigt, wie normal es <strong>ist</strong> miteinander<br />
in der Öffentlichkeit zu stehen. Hierbei<br />
war es schlichtweg egal, welche sexuelle<br />
Ausrichtung der Mensch neben einem<br />
hat und dessen Hand man festhält.<br />
Keine Hemmungen „same sex kissing“<br />
zu bejubeln und keine Hemmungen<br />
beim „same sex <strong>da</strong>ncing“ mitzumachen,<br />
weil es eben ganz normal sein sollte, die<br />
Menschen zu lieben, die man lieben will!<br />
•Kein Problem in der<br />
Hochburg der Toleranz?<br />
Oft hörte man im Vorhinein Sätze wie<br />
„Homophobie <strong>ist</strong> in einer Stadt wie <strong>Köln</strong><br />
wohl eher selten“, aber gerade diese<br />
Einstellung <strong>ist</strong> falsch, denn nur weil <strong>Köln</strong><br />
als die „Hochburg der Homosexuellen“<br />
schlechthin gilt, heißt <strong>da</strong>s noch lange<br />
nicht, <strong>da</strong>ss man hier in allen Stadtgebieten<br />
auf Toleranz stößt. Gerade deswegen<br />
<strong>ist</strong> es ein Thema, <strong>da</strong>s alle etwas angeht<br />
und gerade deshalb werden bunte und<br />
laute Aktionen wie diese, auch in einer<br />
Stadt wie <strong>Köln</strong>, nicht hinfällig. Und zwar<br />
so lange wie es <strong>da</strong>uert flächendeckende<br />
Toleranz zu schaffen, <strong>da</strong>mit <strong>Köln</strong> ein<br />
Platz wird, wo Homo- und Heterosexuelle<br />
und alle anderen gemeinsam lachen,<br />
tanzen und küssen können! Besonders<br />
im Hinblick auf <strong>da</strong>s gemeinsame Lieben<br />
und Liebenlassen, freut sich die GRÜNE<br />
Jugend <strong>Köln</strong> auf den Chr<strong>ist</strong>opher Street<br />
Day am 7. und 8. Juli 2012, um mit knalligen<br />
Farben und schrillen Tönen gegen<br />
Homophobie und allen Hass zu feiern<br />
und wieder einmal zu zeigen, <strong>da</strong>ss wir<br />
uns nicht den Mund und erst Recht nicht<br />
<strong>da</strong>s Lieben verbieten lassen!<br />
Foto: GRÜNE Jugend <strong>Köln</strong><br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
AK AK Queer<br />
Schwul-lesbische Themen<br />
Von Elke Hausner und David Jacobs<br />
Seit 2011 gibt es bei den <strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
einen gemeinsamen Arbeitskreis von<br />
Rat und Partei für Lesben, Schwule und<br />
Transidenten. Dieser AK Queer begleitet<br />
aktiv schwul-lesbische Themen (nicht<br />
nur) auf kommunaler Ebene. So <strong>ist</strong> der<br />
AK Queer auch dieses Jahr wieder in<br />
die Vorbereitungen für den Cologne-<br />
Pride eingebunden. <strong>Das</strong> Motto der <strong>Köln</strong>er<br />
GRÜNEN lautet hier: „Homophobie<br />
<strong>ist</strong> heilbar. Überall.“ Damit wird besonders<br />
auf die Situation in Ländern aufmerksam<br />
gemacht, in denen Menschen<br />
Was sind überhauptArbeitskreise?<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
AK<br />
Die Arbeitskreise der <strong>Köln</strong>er GRÜ-<br />
NEN sind <strong>da</strong>s Herz der thematischen<br />
Arbeit. Für fast alle Themenfelder<br />
der politischen Arbeit findet<br />
sich hier die passende Plattform.<br />
Sie gibt es auf zwei Ebenen.<br />
1. Fraktionsarbeitskreise: Hier wer -<br />
den Ausschusssitzungen vorbereitet<br />
und die kommunale Umsetzung<br />
für <strong>Köln</strong> wird beraten und aus den<br />
Arbeitskreisen heraus in die gesamte<br />
GRÜNE Fraktion und die<br />
Ausschüsse getragen.<br />
2. Parteiarbeitskreise: Die hier<br />
besprochenen Themen müssen kei -<br />
nen kommunalen Bezug haben.<br />
Hier werden auch Themen besprochen,<br />
die auf Europa-, Bundes-<br />
oder Landesebene entschieden<br />
werden. Es werden Aktionen<br />
veranstaltet oder Anträge für die<br />
Mitgliederversammlung oder Parteitage<br />
besprochen.<br />
Die Gründung eines Arbeitskreises<br />
<strong>ist</strong> unproblematisch. Es müssen sich<br />
nur einige Interessierte zu einem<br />
Themenfeld finden. Der Vorstand<br />
der <strong>Köln</strong>er GRÜNEN unterstützt<br />
<strong>da</strong>nn bei der Gründung eines Arbeitskreises.<br />
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung<br />
noch immer von Diskriminierung, Folter<br />
und sogar Mord bedroht sind. So finden<br />
die EuroGames (schwul-lesbische Sportveranstaltung<br />
auf europäischer Ebene)<br />
dieses Jahr in Bu<strong>da</strong>pest statt. Es gibt<br />
berechtigten Anlass zur Sorge, <strong>da</strong>ss es<br />
von rechtsextrem<strong>ist</strong>ischen Gruppen zu<br />
Übergriffen auf die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer der Veranstaltung kommt.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> der <strong>Köln</strong>er Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />
Jürgen Roters der Aufforderung<br />
der Stadt-Arbeitsgemeinschaft Lesben,<br />
Schwule, Transgender nachgekommen<br />
und hat in einem offenen Brief den<br />
Oberbürgerme<strong>ist</strong>er der Stadt Bu<strong>da</strong>pest<br />
aufgefordert, für die Sicherheit der Teilnehmenden<br />
zu sorgen. Ob er dieser Forderung<br />
nachkommt, bleibt abzuwarten.<br />
Wir vom AK Queer sind überzeugt:<br />
Homophobie <strong>ist</strong> heilbar. Es be<strong>da</strong>rf<br />
jedoch der Unterstützung aller demokratischen<br />
und freien Länder, hier klare<br />
Signale zu setzen – wie es zum Beispiel<br />
die amerikanische Außenmin<strong>ist</strong>erin in<br />
ARBEITSKREISE<br />
Xxxxxxxxx<br />
ihrer wegweisenden Rede vor dem UNO<br />
Menschenrechtsrat zu Beginn dieses<br />
Jahres in Genf getan hat.<br />
Ein weiteres Thema, dem sich der AK<br />
Queer verstärkt zuwenden möchte, <strong>ist</strong><br />
die Einbindung interessierter Lesben in<br />
den Arbeitskreis. Eine gute Möglichkeit<br />
unsere Arbeit kennenzulernen, bietet<br />
zum Beispiel der Besuch des Lesbenempfang<br />
der GRÜNEN im <strong>Köln</strong>er Rat.<br />
Für die Mitarbeit im AK Queer suchen<br />
wir noch interessierte Mitglieder, die<br />
Spaß am Ausbau des Arbeitskreises haben.<br />
Besonders über die Mitarbeit von<br />
weiteren Frauen würden wir uns sehr<br />
freuen.<br />
Als Sprecherin bzw. Sprecher wurden<br />
Elke Hausner und Andreas Wolter gewählt.<br />
Unser nächstes Treffen findet am<br />
23.07.2012 ab 19 Uhr statt im GRÜNEN<br />
Zentrum am Ebertplatz 23. Bei Interesse<br />
bei ak-queer@gruenekoeln.de melden.<br />
GRÜNE auf dem <strong>Köln</strong>er CSD<br />
Auch 2012 sind die <strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
wieder sehr aktiv zum CSD, der vom<br />
6. bis 8. Juli auf den Straßen <strong>Köln</strong>s<br />
stattfindet. <strong>Das</strong> Motto in diesem Jahr:<br />
„Homophobie <strong>ist</strong> heilbar. Überall“.<br />
Bereits ab Freitagnachmittag öffnet<br />
der GRÜNE Stand auf dem Straßenfest<br />
in der Altstadt; voraussichtlich<br />
am Stammplatz im Seidenmacherinnengässchen.<br />
Wer hat nicht gerne<br />
Sprüche wie „Auch gut zu Vögeln“<br />
oder „sexy und intelligent“ auf dem<br />
T-Shirt? Die GRÜNEN Aufkleber am<br />
GRÜNEN Stand sind sehr begehrt!<br />
Am Samstag (7. Juli) findet im Spanischen<br />
Bau der Lesbenempfang der<br />
GRÜNEN im <strong>Köln</strong>er Rat statt – und <strong>da</strong>s<br />
mittlerweile zum fünften Mal! Ab 16<br />
Uhr erwarten wir folgende Gäste von<br />
GRÜNER Seite: Marlis Bredehorst und<br />
Josefine Paul. Außerdem sind Nele<br />
Tabler (Autorin des Blogs „Karnele“),<br />
Daniela Zysk (lesbische Internetplattform<br />
„Phenomenelle“) sowie Tanja<br />
Foto: Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
Ney (schwul-/lesbisches Jugendzentrums<br />
in <strong>Köln</strong> „anyway“) eingeladen.<br />
Mit Musik, Sekt und Häppchen <strong>ist</strong><br />
der Lesbenempfang somit ein unverzichtbarer<br />
Termin am <strong>Köln</strong>er CSD-<br />
Wochenende. Aber Achtung: Nur für<br />
Frauen und bitte mit Anmeldung an<br />
ak-queer@gruenekoeln.de<br />
Den Abschluss des CSD-Wochenendes<br />
bildet die große CSD-Parade.<br />
Mit auf unserem Wagen fahren:<br />
die GRÜNE Parteivorsitzende Claudia<br />
Roth und Volker Beck, Menschenrechtspolitischer<br />
Sprecher der GRÜ-<br />
NEN Fraktion im Bundestag.<br />
11
12<br />
Xxxxxxxxxxxxx<br />
ARBEITSKREISE<br />
KULTUR<br />
„GRÜNES Kino“<br />
Filme gucken mit Köpfchen<br />
Von Arndt Klocke<br />
Bei einigen Kinogängen fiel mir vor etwa<br />
zwei Jahren auf, <strong>da</strong>ss es bei gesellschaftlich<br />
spannenden und aufrüttelnden Filmen<br />
nicht nur bei mir <strong>da</strong>s Bedürfnis gab,<br />
über <strong>da</strong>s Gesehene <strong>da</strong>nach zu diskutieren<br />
und sich auszutauschen. So entstand bei<br />
mir und einigen GRÜNEN FreundInnen<br />
die Idee für einen regelmäßigen Kinoabend.<br />
Der Titel der Reihe war schnell<br />
gefunden: <strong>da</strong>s „GRÜNE Kino“. Als Kooperationspartner<br />
fanden sich die bekannten<br />
<strong>Köln</strong>er Programmkinos „Filmpalette“,<br />
„Filmforum“ und <strong>da</strong>s „Cinenova“ in Ehrenfeld.<br />
Der Erfolg war schon beim Auftakt<br />
im März 2010 groß; wir zeigten im<br />
„Filmforum“ im Museum Ludwig den mit<br />
dem Grimme-Preis ausgezeichneten Dokumentarfilm<br />
„Die Anwälte“, über <strong>da</strong>s<br />
Leben und Wirken von Hans-Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Ströbele, Otto Schily und Horst Mahler.<br />
Zum anschließenden Gespräch waren<br />
Ströbele und die Filmemacherin Birgit<br />
Schulz ins Kino gekommen. Der beeindruckende<br />
Film führte zu einer ausführlichen<br />
Diskussion mit dem Publikum über<br />
die 68er-Jahre, die Taten der RAF und die<br />
Anfänge der GRÜNEN.<br />
Nach dem Erfolg des ersten Mals beschlossen<br />
wir, eine monatliche Reihe <strong>da</strong>raus<br />
zu machen. Mittlerweile fand <strong>da</strong>s<br />
„GRÜNE Kino“ über 20 Mal statt. Wir<br />
zeigten zum Beispiel „The Kings Speech“<br />
und diskutierten mit der <strong>Köln</strong>er Stotterer-<br />
Selbsthilfe und dem GRÜNEN Bundesvorstand<br />
Malte Spitz über den Mut und<br />
die Problematik des Stotterns bei Personen,<br />
die im Rampenlicht stehen. Zum<br />
Welt-Frauentag zeigten wir eine Dokumentation<br />
über Helen Zille, eine weiße<br />
Bürgerrechtlerin aus Sü<strong>da</strong>frika und zur<br />
Frauen Fußball-WM den Film „Football<br />
under Cover“. Mit dem Enthüller Günter<br />
Wallraff diskutierten wir nach seinem Film<br />
„Schwarz auf Weiß“ den alltäglichen<br />
Rassismus in Deutschland.<br />
Auch <strong>da</strong>s Thema Energiewende war natürlich<br />
in der Reihe vertreten; es gab den<br />
Film „Die 4. Revolution – energy autonomy“<br />
zu sehen und eine anschließende<br />
Diskussion mit der GRÜNEN Energieexpertin<br />
Wibke Brems. Regelmäßig standen<br />
Queer-Filme im Fokus des GRÜNEN<br />
Kinos. Zum 17.5., dem Welt-Tag zur Ächtung<br />
der Homophobie, zeigten wir den<br />
70er-Jahre-Klassiker „Taxi zum Klo“ und<br />
diskutierten mit Volker Beck und dem<br />
langjährigen Szene-Aktiv<strong>ist</strong>en Georg<br />
Roth über die Entwicklungen der Einstellungen<br />
zur Homosexualität in den letzten<br />
30 Jahren. Mit „Two Forgs in the West“<br />
wurde <strong>da</strong>s GRÜNE Kino letztes Jahr Filmpate<br />
für diese Deutschlandpremiere auf<br />
dem <strong>Köln</strong>er Filmfestival „Homochrom“.<br />
Tom Tykwer´s Film „Drei“ stand im Mittelpunkt<br />
einer Diskussion mit der <strong>Köln</strong>er<br />
Bi-Gruppe „Uferlos“ zum Thema sexuelle<br />
Identitäten und Hans Chr<strong>ist</strong>ian Schmids<br />
mehrfach ausgezeichneter Film „Sturm“<br />
führte mit der Frauenorganisation „medica<br />
Mondiale“und Kerstin Müller zu einer<br />
beeindruckenden Debatte über die<br />
rechtliche Aufarbeitung der Verbrechen<br />
an Frauen im Bürgerkrieg im ehemaligen<br />
Jugoslawien.<br />
Zusammen mit Amnesty International<br />
zeigten wir die Dokumentation zum russischen<br />
Ölmanager „Chodorkowski“, der<br />
seit fast zehn Jahren unter dubioser Begründung<br />
in russischen Gefängnissen sitzt<br />
und mit dem Europaabgeordneten und attac-Mitgründer<br />
Sven Giegold diskutierten<br />
Seit über zwei Jahren gibt es <strong>da</strong>s GRÜNE<br />
Kino, eine Veranstaltungsreihe mit Erfolgsgeschichte.<br />
Hier ein kleiner Rückblick – und<br />
natürlich geht <strong>da</strong>s GRÜNE Kino weiter.<br />
wir die internationale Finanzkrise mit dem<br />
Doku-Film von Michael Moore „Kapitalismus:<br />
Eine Liebesgeschichte“. Zu zehn Jahren<br />
„Eingetragener Lebenspartnerschaft“<br />
kamen Volker Beck und <strong>da</strong>s erste in <strong>Köln</strong><br />
getraute schwule Paar, Walter Michael<br />
und Herbert Berendt, in die Filmpalette zu<br />
einer Diskussion über Gleichberechtigung<br />
und dem Film „Patrick 1,5“. <strong>Das</strong> Leben<br />
und Wirken der birmesischen Bürgerrechtlerin<br />
Aung San Suu Kyi war Thema<br />
des Doku-Dramas „The Lady“. <strong>Das</strong> Leben<br />
und die Musik von Rio Reiser stand im<br />
Mittelpunkt eines Doku-Films, wobei anschließend<br />
Claudia Roth über ihre Zeit als<br />
Managerin von Rio und seiner Band „Ton<br />
Steine Scherben“ erzählte.<br />
Den zunehmenden Rechtsextremismus<br />
und die Rolle der Frauen beleuchtete der<br />
mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete<br />
Film „Kriegerin“, den wir zusammen<br />
mit der GRÜNEN Landtagsabgeordneten<br />
Verena Schäffer gezeigt und diskutiert haben.<br />
<strong>Das</strong> Thema „Regenbogenfamilien“<br />
und bunte Familienstrukturen haben wir<br />
erst kürzlich näher beleuchtet. Mit dem<br />
Film „The kids are allright“ diskutierten<br />
wir kurz vorm <strong>Köln</strong>er CSD unter anderem<br />
mit dem Autor der Studie zu <strong>Köln</strong>er Regenbogenfamilien<br />
Dominic Frohn, dem<br />
GRÜNEN Landesvorsitzenden Sven Lehmann<br />
und der Bundestagsabgeordneten<br />
Katja Dörner über die rechtlichen Notwendigkeiten<br />
zur Verbesserung der Absicherung<br />
von Regenbogenfamilien.<br />
Unsere Reihe GRÜNES Kino wird <strong>da</strong>nn im<br />
Spätsommer fortgesetzt, und wir freuen<br />
uns auf weiterhin rege Beteiligung. An<br />
dieser Stelle ein herzliches Danke an alle<br />
unsere bisherigen Gäste, an die mit uns<br />
kooperierenden <strong>Köln</strong>er Kinos und an Max<br />
Chr<strong>ist</strong>ian Derichsweiler, der die Abende<br />
immer plant und versiert vorbereitet.<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
Fotos: Chr<strong>ist</strong>iane Martin
Landesdelegiertenkonferenz<br />
Der <strong>Köln</strong>er Sven Lehmann wurde mit<br />
hervorragenden 90,98 Prozent Zustimmung<br />
auf dem Landesparteitag der<br />
NRW-GRÜNEN am 15./16. Juni 2012 im<br />
Amt des GRÜNEN Landesvorsitzenden<br />
bestätigt. Der Kreisvorstand der <strong>Köln</strong>er<br />
GRÜNEN gratuliert Sven Lehmann sowie<br />
der Düsseldorferin Monika Düker, die<br />
mit einem tollen Ergebnis zum zweiten<br />
Mal als Landesvorsitzende gewählt wurde,<br />
ganz herzlich und wünscht beiden,<br />
sowie dem gesamten neu gewählten<br />
Vorstand, viel Erfolg für die Gestaltung<br />
der nächsten zwei Jahre. Auf dem Duisburger<br />
Parteitag wurde außerdem vor<br />
der Wahl des Landesvorstandes der rot-<br />
GRÜNE Koalitionsvertrag für NRW vorgestellt<br />
und mit großer Mehrheit angenommen.<br />
Katharina Dröge<br />
<strong>Köln</strong>er GRÜNEN in Zahlen<br />
Kurz nach seiner Gründung, am<br />
27.12.79, hatte der KV <strong>Köln</strong> 67 Mitglieder.<br />
Seitdem <strong>ist</strong> er ganz schön groß<br />
geworden: 1.052 Mitglieder haben wir<br />
zum 1.6.2012. Nur München hat noch<br />
mehr! Gerade mal ein gutes Fünftel <strong>ist</strong><br />
in <strong>Köln</strong> geboren und nur 34,5 Prozent<br />
sind Frauen. Dafür haben wir mindestens<br />
60 DoktorInnen! Und „neu“ <strong>ist</strong><br />
bei uns schnell vorbei: Wer vor dem<br />
1. Februar 2006 Mitglied wurde, gehört<br />
schon zur dienstälteren Hälfte. Apropos<br />
GRÜN wächst und wächst und wächst.<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
<strong>Köln</strong>er Delegierte ganz jeck<br />
Alter: Unser Durchschnittalter liegt in<br />
den me<strong>ist</strong>en OVen bei 45 – Ausreißer<br />
nach oben sind Chorweiler und Porz (49<br />
und 50), nach unten hingegen Kalk und<br />
Innenstadt/Deutz (39 und 40). In anderen<br />
Punkten sind die Unterschiede noch<br />
größer: Der OV Innenstadt hat mit 287<br />
mehr als doppelt so viele Mitglieder wie<br />
unsere drei „kleinsten“ Chorweiler, Porz<br />
und Kalk (35, 49 und 49) zusammen!<br />
Kevin Liebig<br />
Foto: Judith Hasselmann<br />
Foto: Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
KURZ Xxxxxxxxx<br />
NOTIERT<br />
BUCHTIPPP<br />
Von Chr<strong>ist</strong>iane Martin<br />
Gemüse <strong>ist</strong><br />
mein Fleisch –<br />
Vegetarisch<br />
grillen<br />
Von Austernpilzen mit Minze über<br />
Halloumi-Kräuter-Spieße bis zu Zucchini-Feta-Schiffchen<br />
– dieses vegetarische<br />
Grillbuch bietet köstliche<br />
Rezepte für alle, die von Bratwurst,<br />
Kotelett und Schnitzel genug haben<br />
und mal was anderes auf den Grill<br />
legen wollen. <strong>Das</strong> Buch mit dem<br />
schönen Titel „Gemüse <strong>ist</strong> mein<br />
Fleisch“ enthält 50 Rezepte von<br />
einfach nachgrillbaren Gerichten.<br />
Es unterscheidet <strong>da</strong>bei Grillgemüse,<br />
Spieße, Päckchen und Fruchtiges<br />
und we<strong>ist</strong> vegane Rezepte extra<br />
aus. Ein besonderer Leserservice <strong>ist</strong><br />
die „Kleine Warenkunde“, die über<br />
Grillkohle, Alufolie und Fleischimitate<br />
wie Tofu oder Seitan aufklärt<br />
und allgemeine Grilltipps gibt.<br />
Fazit: alternativlos leckere Rezepte,<br />
unschlagbares Preis-Le<strong>ist</strong>ungsverhältnis,<br />
ein Muss für alle sommerhungrigen<br />
Outdoor-Grill-Fans –<br />
egal ob Vegetarier oder nicht.<br />
Torsten Mertz<br />
Gemüse <strong>ist</strong> mein Fleisch –<br />
Vegetarisch grillen<br />
Verlag Parkstraße<br />
6,80 Euro<br />
13
14<br />
Xxxxxxxxxxxxx<br />
MACHETE<br />
Demokratie <strong>ist</strong> schön,<br />
hat aber so ihre Tücken<br />
Ein <strong>neue</strong>s Parteimitglied, nennen<br />
wir sie mal Anneliese, hat die Faxen<br />
dicke und will endlich mal die<br />
Welt retten. Voller Enthusiasmus<br />
tritt unsere Anneliese in die Partei<br />
mit der schönen grünen Farbe ein<br />
und will auch gleich mit der Rettung<br />
der Stadt, des Landes und<br />
des ganzen Universums anfangen.<br />
Sie <strong>ist</strong> eine patente Frau und inter-<br />
essiert sich – sagen wir mal – für<br />
Städtebau. Alle Freundinnen und<br />
Freunde sind hoch entzückt, so<br />
eine kompetente Frau in ihren<br />
Reihen zu haben, und sie legt<br />
auch gleich los mit vielen Ideen,<br />
bege<strong>ist</strong>ert Menschen, geht in Arbeitskreise,<br />
bewirbt sich auch für<br />
<strong>da</strong>s ein oder andere Pöstchen und<br />
<strong>ist</strong> bege<strong>ist</strong>ert, wie es manche ihrer<br />
Ideen durch die flachen Hierarchien<br />
bis auf Parteitage schaffen.<br />
So weit, so gut – bis zu dem Tage,<br />
an dem unsere patente Anneliese<br />
auf einen besonderen Parteitag fährt. Es<br />
wird Personal gewählt. Tatata! Erst <strong>ist</strong> sie<br />
verwundert, <strong>da</strong>ss die ersten Plätze der L<strong>ist</strong>e<br />
gänzlich ohne Gegenkandi<strong>da</strong>tInnen gewählt<br />
werden. Sie glaubt <strong>da</strong> noch an den<br />
Wettbewerb der Besten. Als <strong>da</strong>nn auch<br />
bei den Plätzen ab ungefähr Numero 10<br />
die ersten Kampfkandi<strong>da</strong>turen ausgerufen<br />
werden, wundert sie sich sehr, denn<br />
irgendwie kommt es ihr so vor, als ob es<br />
nicht wirklich um <strong>da</strong>s Politikfeld oder um<br />
Sachkompetenz geht, sondern irgendeine<br />
unsichtbare <strong>Mach</strong>t scheint über hopp<br />
oder topp bei der Wahl zu entscheiden.<br />
Jetzt wird Anneliese neugierig und fragt<br />
so links und rechts, warum denn diese<br />
oder jene Kandi<strong>da</strong>tin gewählt wurde, wo<br />
doch beispielsweise die Rede eher nichtssagend<br />
oder leidenschaftslos gewesen sei.<br />
Sie bemerkt bei dem einen oder anderen<br />
ein leicht spöttisches Lächeln oder den<br />
einen oder anderen mitleidsvollen Blick.<br />
Ein Nachbar raunt ihr etwas von Voten und<br />
Regionen ins Ohr. Sie meint auch noch <strong>da</strong>s<br />
Wort „Bezirksfürsten“ gehört zu haben<br />
und <strong>ist</strong> jetzt vollends verwirrt.<br />
Anneliese wäre nicht Anneliese, wenn sie<br />
dem nicht nachgehen würde. Draußen vor<br />
der Parteitagshalle trifft sie Leute, die ihr<br />
mehr sagen können. Die Bezirksfürsten<br />
sind also die Chefs der Bezirksverbände.<br />
Eine Mittelebene zwischen Kreisverbänden<br />
und Landesverband. Also die Ebene,<br />
die die SPD gerade wieder abschafft, aber<br />
bei den GRÜNEN anscheinend immer<br />
wichtiger wird. Offiziell arbeiten die Bezirke<br />
an Themen, die Kreisverbände gemeinsam<br />
bearbeiten sollen. Inoffiziell sollen<br />
die Bezirke immer nur bei Personalfragen<br />
in Erscheinung treten. Sie fragt sich, ob<br />
die Umstehenden nicht einfach abstrusen<br />
Verschwörungstheorien anhängen und<br />
denkt sich ihren Teil.<br />
Wieder in der Halle, hört sie immer öfter<br />
<strong>da</strong>s Wort „Votum“. <strong>Das</strong> haben irgendwie<br />
alle, die sich vorstellen für irgendwas – und<br />
sei es nur eins von den eher abseitigen<br />
Gremien, die ihr völlig unbekannt sind. Die<br />
eigentliche Party soll nämlich bereits vor<br />
dem Beginn des L<strong>ist</strong>enparteitags gelaufen<br />
sein. Die Kandi<strong>da</strong>tInnen für die Landesl<strong>ist</strong>e<br />
tingeln bereits weit vorher durch Landesarbeitsgemeinschaften<br />
und Bezirksverbände,<br />
um „Voten“ einzusammeln. Wie in<br />
einem Jump-and-Run-Spiel versuchen hier<br />
alle für ihre Kandi<strong>da</strong>turen, die Glanzpunkte<br />
zu sammeln, mit denen sie zur L<strong>ist</strong>enaufstellung<br />
auftrumpfen wollen.<br />
Anneliese hört zwei Erklärungsvarianten.<br />
Die eine, die offizielle, <strong>ist</strong> die regionale<br />
Ausgewogenheit auf der<br />
Landesl<strong>ist</strong>e. Die inoffizielle<br />
wirkt aber irgendwie<br />
plausibler: Unter dem<br />
Vorwand der „regionalen<br />
Ausgewogenheit“<br />
würden Voten vergeben,<br />
mit der Folge, <strong>da</strong>ss Mitgliedern<br />
von der Basis<br />
unsichtbare Steine in<br />
den Weg gelegt werden,<br />
um die Kandi<strong>da</strong>t-<br />
Innen-„Flut“ von Anfang<br />
an zu kanalisieren.<br />
Nur Menschen, die sich<br />
mit den Bezirksfürsten<br />
gut stellen, hätten die<br />
Chance, überhaupt auf<br />
diese gemendelte L<strong>ist</strong>e<br />
zu kommen. Denn die<br />
Fürsten verhandeln mit<br />
anderen Granden um<br />
die Verteilung der Plätze<br />
auf der L<strong>ist</strong>e und welche<br />
Personen an welchem<br />
Zeitpunkt der L<strong>ist</strong>enaufstellung ins Rennen<br />
gehen. Und die Delegierten der Bezirke<br />
sollen einfach nur <strong>da</strong>s abnicken, was<br />
sie von ihren Bezirksfürsten vorgegeben<br />
bekommen, weil sonst ja auch nicht die<br />
Kandi<strong>da</strong>tInnen des eigenen Bezirks an den<br />
ausgehandelten Plätzen gewählt würden.<br />
Zeichnung: Sabine Voigt<br />
Jetzt versteht sie auch, warum immer die<br />
selben Menschen aufgeregt hin und her<br />
rennen, von Reihe zu Reihe, und tuscheln.<br />
Sie hört Kommentare, was sie am besten<br />
wählen sollen und was besser nicht. Zwischendurch<br />
sprechen immer wieder auch<br />
irgendwelche Kandi<strong>da</strong>tInnen über die Voten,<br />
die sie haben. Sie sieht allerdings auch<br />
Menschen, die <strong>da</strong>s alles nicht anficht und<br />
die res<strong>ist</strong>ent gegen dererlei Arbeitsanweisungen<br />
scheinen. Sie atmet auf. Sie macht<br />
sich ihre Ge<strong>da</strong>nken über Basisdemokratie<br />
und über Transparenz. Anneliese <strong>ist</strong> nicht<br />
naiv. Sie überlegt, ob sie jetzt die Brocken<br />
hinwerfen oder ihrem Bezirksfürsten eine<br />
nette E-Mail schreiben soll, falls sie auch<br />
mal irgendwann auf so eine L<strong>ist</strong>e will. Sie<br />
tut beides nicht. Sondern beim nächsten<br />
Mal lässt sie sich als Delegierte in den Bezirksrat<br />
wählen und dort sitzt sie nun. Annelie<br />
<strong>ist</strong> schlau und sie weiß, wo sie ansetzen<br />
muss. Jetzt will sie nicht nur die Welt<br />
retten, sondern auch die Partei.<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012
Kreisverband <strong>Köln</strong> (KV)<br />
...............................................................<br />
Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
º Di. 14-16, Do. 11-13 Uhr<br />
7 buero@gruenekoeln.de<br />
< www.gruenekoeln.de<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
BLZ 370 205 00, Kontonr. 81 44 300<br />
Geschäftsführerin: Dr. Diana Siebert<br />
7 buero@gruenekoeln.de S 0221-732 98 54<br />
Mitgliederbetreuung: Kevin Liebig<br />
7 adressen@gruenekoeln.de S 0221-7329855<br />
Kreisschiedsgericht: Silke Schäfer<br />
S 0179-9423839<br />
Vorstand<br />
E-Mail: vorname.nachname@gruenekoeln.de<br />
Katharina Dröge S 0151-55627097<br />
Max Löffler S 0170-3509465<br />
Anne Lütkes S 0171-3680 948<br />
David Jacobs S 01512-2960855<br />
Katja Trompeter S 0179-4784667<br />
Alexandra Schmitz S 01577-2994730<br />
Dieter Schöffmann S 0176-24992118<br />
Hans Schwanitz S 0160-5227259<br />
Ortsverbände (OV)<br />
...............................................................<br />
OV 1: Innenstadt/Deutz<br />
Claus Vinçon 7 vincon@mac.com<br />
OV 2: Rodenkirchen<br />
Mark Hauenstein 7 ovzwei@gruenekoeln.de<br />
OV 3: Lindenthal<br />
Manolya Günhan, Karim Ismail<br />
7 ov3@gruenekoeln.de<br />
OV 4: Ehrenfeld<br />
Stefan Bey 7 vorstand@gruene-ehrenfeld.de<br />
OV 5: Nippes<br />
Firat Yurtsever S 0178-7815591<br />
7 nippes@gruenekoeln.de<br />
OV 6: <strong>Köln</strong>-Nord/Chorweiler<br />
Dr. Harald Junge S 0221-5902519<br />
7 haraldjunge@aol.com<br />
OV 7: Porz/Poll<br />
Thomas Ehses S 0163-1737761<br />
7 OV7@gruenekoeln.de<br />
OV 8: Kalk<br />
Rüdiger-Rene Keune, Susanne Bonnemann<br />
7 ov8@gruenekoeln.de<br />
OV 9: Mülheim<br />
Ursula Schlömer S 0172-2392074<br />
7 ov9@gruenekoeln.de<br />
Bezirksvertretungsfraktionen<br />
...............................................................<br />
BV 1: Innenstadt/Deutz<br />
Roswitha Berscheid<br />
7 roswitha.berscheid@t-online.de<br />
BV 2: Rodenkirchen<br />
Manfred Giesen<br />
7 manfred.giesen@stadt-koeln.de<br />
BV 3: Lindenthal/Sülz<br />
Lieselotte Sturch 7 bv3@gruenekoeln.de<br />
BV 4: Ehrenfeld<br />
Chr<strong>ist</strong>iane Martin 7 chr_martin@gmx.de<br />
BV 5: Nippes<br />
Herbert Clasen 7 herbert.clasen@stadt-koeln.de<br />
BV 6: <strong>Köln</strong>-Nord/Chorweiler<br />
Wolfgang Kleinjans<br />
7wolfgang.kleinjans@stadt-koeln.de<br />
BV 7: Porz/Poll<br />
Dieter Redlin 7 dieter.redlin@stadt-koeln.de<br />
BV 8: Kalk<br />
Holger Sticht 7 calluna@web.de<br />
BV 9: Mülheim<br />
Winfried Seldschopf 7 winfried@seldschopf.de<br />
Parteiarbeitskreise<br />
................................................................<br />
Demokratie und Recht<br />
Alexandra Schmitz S 01577-2994730<br />
Hans Schwanitz S 0160-5227259<br />
MACH ET • NR. 228 • Juli 2012<br />
Frauen- und Mädchenpolitik<br />
Alexandra Schmitz 7 schmitzalexandra@gmx.de<br />
Kirsten Reinhardt S 0171-4114889<br />
Internationales<br />
Anne Walberer, Berivan Aymaz<br />
7 ak-internationales@gruenekoeln.de<br />
Konsum<br />
Markus Wagener, Stefan Wolters<br />
7 ak-konsum@gruenekoeln.de<br />
Kultur und Medien<br />
Frank Jablonski, Stephan Benn<br />
7 ak-kultur-medien@gruenekoeln.de<br />
Migration<br />
Dr. Massoud Vahedi<br />
7 ak-migration@gruenekoeln.de<br />
Ökologie<br />
Denise Abé, Björn Maßheimer<br />
7 ak-oekologie@gruenekoeln.de<br />
Queer<br />
Elke Hausner, Andreas Wolter<br />
7 ak-queer@gruenekoeln.de<br />
Soziales<br />
Timon Delawari, Uta Micic<br />
7 ak-soziales@gruenekoeln.de<br />
Verkehr<br />
Lino Hammer S 0176-23868854<br />
7 lino.hammer@googlemail.com<br />
Verwaltung: Grün!<br />
Inge Duman 7 inge.duman@netcologne.de<br />
Stefan Meinke 7 stefanmeinke@msn.com<br />
Wirtschaftspolitik<br />
Dieter Schöffmann, Hans Schwanitz<br />
7 ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />
GRÜNE Jugend<br />
................................................................<br />
< www.gruene-jugend-koeln.de<br />
Ratsfraktion<br />
................................................................<br />
Y GRÜNE Fraktion, Rathausplatz,<br />
Spanischer Bau, 50667 <strong>Köln</strong><br />
º Mo.-Fr. 9-12, Mo., Di., Do. 13-16 Uhr,<br />
Mi. 13-19 Uhr, S 0221-221-25919<br />
3 0221-221-24555<br />
7 gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />
8 jeden Mi. 19.00 Uhr, Spanischer Bau<br />
(„Mittwochskreis“)<br />
Fraktionsarbeitskreise<br />
................................................................<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
Brigitta von Bülow (Stellenplan & Personal)<br />
S 0176-221597257 7 buelow@netcologne.de<br />
Andreas Wolter S 0179-5471119<br />
7 andreas.wolter@netcologne.de<br />
Bauen und Gebäudewirtschaft<br />
Gerd Brust 7 g.brust@netcologne.de<br />
Finanzen & Haushalt<br />
Jörg Frank S 0177-3117786<br />
7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />
Gesundheit<br />
Stefan Peil S 0173-2500588<br />
7 stefan.peil@aol.com<br />
Jugend<br />
Kirsten Jahn S 0176-66695159<br />
7 kirstenjahn@gmx.net<br />
Kunst und Kultur<br />
Brigitta von Bülow S 0176-22159725<br />
7 buelow@netcologne.de<br />
Liegenschaften<br />
Manfred Richter S 0179-5065756<br />
7 mrichter@netcologne.de<br />
Rechnungsprüfung<br />
Berti Waddey S 0173-9320364<br />
7 manfred.waddey@koeln.de<br />
Schule und Bildung<br />
Horst Thelen S 0221-728470<br />
7 horst.thelen@arcor.de<br />
Soziales<br />
Ossi Helling<br />
7 ossi.helling@stadt-koeln.de<br />
Xxxxxxxxx<br />
ADRESSEN<br />
Sport<br />
Elisabeth Thelen<br />
7 elisabeth.thelen@stadt-koeln.de<br />
Stadtentwicklung<br />
Barbara Moritz S 0221-22125918<br />
7 barbara.moritz@stadt-koeln.de<br />
Umwelt<br />
Mathias Welpmann S 0151-58115084<br />
7 matthias.welpmann@stadt-koeln.de<br />
Verkehr<br />
Bettina Tull S 0211-8842887<br />
7 mail@bettina-tull.de<br />
Wirtschaft<br />
Jörg Frank S 0177/3117786<br />
7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />
Bürgerme<strong>ist</strong>erin Angela Spizig<br />
................................................................<br />
Y Rathaus, Spanischer Bau • 50667 <strong>Köln</strong><br />
S 0221-221-26063<br />
7 angela.spizig@stadt-koeln.de<br />
Bundesverband<br />
................................................................<br />
Geschäftsstelle<br />
Y Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />
S 030-28 442-0 3 030-28 442-210<br />
7 info@gruene.de www.gruene.de<br />
Bundestagsfraktion<br />
................................................................<br />
Y Platz der Republik 1 • 11011 Berlin<br />
S 030-227-55518 3 030-227-56552<br />
< www.gruene.de<br />
Regional- und Wahlkreisbüros<br />
Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
Volker Beck<br />
7 koeln@volkerbeck.de<br />
Frank Jablonski S 0221-7201455<br />
Kerstin Müller<br />
7 kerstin.mueller@wk.bundestag.de<br />
Judith Hasselmann S 0221-7220369<br />
Landesverband NRW<br />
................................................................<br />
Y Jahnstraße 52 • 40215 Düsseldorf<br />
S 0211-38666-0 3 0211-38666-99<br />
7 info@gruene-nrw.de < www.gruene-nrw.de<br />
Landtagsfraktion NRW<br />
................................................................<br />
Y Platz des Landtags 1 • 40221 Düsseldorf<br />
S 0211-884-2860 3 0211-884-2870<br />
7 gruene@landtag.nrw.de<br />
< www.gruene.landtag.nrw.de<br />
Andrea Asch<br />
7 andrea.asch@landtag.nrw.de<br />
Arndt Klocke<br />
7 arndt.klocke@landtag.nrw.de<br />
Arif Ünal<br />
7 arif.uenal@landtag.nrw.de, GRÜNES Zentrum<br />
Kalk, Johann-Mayer-Str. 18, 51105 <strong>Köln</strong><br />
S 0221-54814466, Sprechstunde Fr. 10–13 Uhr<br />
Fraktion im Landschaftsverband<br />
Rheinland<br />
................................................................<br />
Geschäftsführer: Ralf Klemm<br />
S 0221-809-3369 7 ralf.klemm@lvr.de<br />
Fraktion im Regionalrat <strong>Köln</strong><br />
................................................................<br />
Geschäftsführerin: Antje Schäfer-Hendricks<br />
S 0221-9912-266<br />
7 info@gruene-regionalrat-koeln.de<br />
................................................................<br />
Erläuterungen:<br />
º Öffnungszeiten, 8 Treffen, Y Postanschrift,<br />
S Telefon, 3 Fax, 7 E-Mail, < Homepage,<br />
In den Schulferien, an Feiertagen und bei besonderen<br />
Anlässen können die jeweiligen Treffen ausfallen. Deshalb<br />
empfiehlt es sich immer, bei den Ansprechpersonen<br />
nachzufragen. Alle Treffen sind grundsätzlich öffentlich,<br />
können also von jedem und jeder Interessierten besucht<br />
werden.<br />
15
ACH ET alt<br />
TERMINKALENDER<br />
Arbeitskreise, Mitgliederversammlungen, Treffs, Veranstaltungen, Wahlen ...<br />
Di. 03.07. Partei-AK Wirtschaftspolitik<br />
AK<br />
GRÜNES Zentrum, Ebertplatz 23, 19.30 Uhr<br />
Do. 05.07. AK AK Ökologie<br />
GRÜNES Zentrum, Ebertplatz 23, 19.30 Uhr<br />
Fr.-So. | 6.-8.07. CSD-Straßenfest in <strong>Köln</strong> mit GRÜNEM Infostand<br />
Altstadt<br />
Sa. 07.07. Lesbenempfang der Ratsfraktion<br />
Mittlerweile zum fünften Mal findet in diesem Jahr<br />
der GRÜNE Lesbenempfang statt. Thema: „Schwule<br />
bringen Geld, Lesben machen Ärger“. Nur für Frauen.<br />
Anmeldungen unter ak-queer@gruenekoeln.de<br />
Rathaus, Spanischer Bau, 16.00 Uhr<br />
So. 08.07. Parade mit GRÜNEM Wagen<br />
Anmeldung unter buero@gruenekoeln.de<br />
Rathaus, Aufstellung in Deutz, 12.00 Uhr<br />
Di. 10.07. AK<br />
AK Kultur und Medien<br />
GRÜNES Zentrum, Ebertplatz 23, 19.00 Uhr<br />
Sa. 08.09. Workshop zu Bürgerbeteiligung der <strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
GRÜNES Zentrum, Ebertplatz 23, 11.00 Uhr<br />
Sa. 22.09. „Zusammen anders!“ – Der GRÜNE Geschlechtergipfel<br />
Horionhaus, LVR, 10.00 bis 17.15 Uhr<br />
Sa. 29.09. Zukunftstag der <strong>Köln</strong>er GRÜNEN<br />
LVR, Hermann-Pünder-Straße 1<br />
Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />
Bündnis 90/Die <strong>Grüne</strong>n, Kreisverband <strong>Köln</strong><br />
Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
Alle Termine findet ihr auch auf unserer Website www.gruenekoeln.de im Terminkalender.