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20<br />

news<br />

„Maximilian Plenert, Jahrgang 1982, ist freier Mitarbeiter beim Deutschen Hanfverband und Beisitzer im Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND. Er beschäftigt sich seit 10 Jahren<br />

intensiv mit dem Thema Drogenpolitik, ist Sprecher des Bundesnetzwerk Drogenpolitik bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und hat das Konzept des Drogenfachgeschäftes <strong>als</strong> Modell für<br />

eine alternative Drogenpolitik entwickelt. Im folgenden Artikel beleuchtet er einen oft vernachlässigten Aspekt des weltweiten „War On Drugs“.<br />

Rassismus in der Drogenpolitik<br />

Die Geschichte und Gegenwart der Drogenpolitik ist geprägt<br />

von Rassismus. Seit dem Beginn der modernen<br />

Drogenpolitik vor etwas mehr <strong>als</strong> 100 Jahren wurde der Drogenkonsum<br />

der „Anderen“ immer wieder dämonisiert. Im<br />

Namen des moralischen und gesundheitlichen Schutzes der<br />

weißen Mehrheitsgesellschaft vor dem verderblichen Einfluss<br />

dieser Drogen werden bis heute diskriminierende und menschenverachtende<br />

Repressionsmaßnahmen gerechtfertigt.<br />

Das erste in der Moderne erlassene Gesetz gegen den Opiumkonsum<br />

wurde am 15.November 1875 vom Verwaltungsrat von<br />

San Francisco beschlossen. Es war eines von mehreren rassistischen<br />

Gesetzen, welche die Kultur und Lebensbedingungen der<br />

ansässigen Chinesen einschränkte. Die chinesischen Einwanderer<br />

waren zur Zeit des Baus der transkontinentalen Eisenbahnstrecke<br />

<strong>als</strong> duldsame und billige Arbeitskräfte geschätzt,<br />

ihr Opiumkonsum wurde nicht nur geduldet, sie sind teilweise<br />

sogar direkt mit Opium bezahlt worden. Nach dem Bau der<br />

Eisenbahnstrecke siedelten sich zehntausende Chinesen im<br />

Großraum San Francisco an und wurden dort schnell Opfer<br />

rassistischer Anfeindungen. So wurden aus den genügsamen<br />

Arbeitskräften Lohndrücker und eine Gefahr für die amerikanische<br />

Wirtschaft. Die Sitte des Opiumrauchens wurde Teil des<br />

rassistischen Bildes von der gelben Gefahr, die für alle Arten<br />

von Verbrechen und sonstigem unerwünschtem Verhalten verantwortlich<br />

gemacht wurde. Die politischen Reaktionen auf<br />

die „Chinesenfrage“ waren im Bereich Drogenpolitik höchst<br />

selektive Gesetze, welche das chinesische Opiumrauchen stigmatisierte<br />

und kriminalisierte, den oralen Opiumkonsum der<br />

Weißen jedoch kaum tangierten.<br />

Welchen weitreichenden Einfluss der Rassismus auf die frühe<br />

Drogenpolitik hat, wird durch die zweite internationale Opium-<br />

Konferenz 1925 in Genf deutlich. Auf dieser Konferenz wurden<br />

die ersten weltweiten Kontrollmaßnahmen, unter anderem für<br />

Cannabis, eingeführt, welche die Grundlage für das 1961 beschlossene<br />

und bis heute gültige Einheitsabkommen über die<br />

Betäubungsmittel bilden. Die Initiative Cannabis neben Heroin<br />

und Kokain in das internationale Abkommen aufzunehmen<br />

ging von den Vertretern Südafrikas, Ägyptens und der Türkei<br />

aus. Die weiße Minderheitenregierung Südafrikas wollte mit<br />

Cannabis die Droge der schwarzen Bevölkerungsmehrheit und<br />

dem damit verbundenen Dagga-Kult, illegalisieren. Soziale<br />

oder gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit Cannabis<br />

waren dam<strong>als</strong> kaum bekannt, einzig Portugal vermeldete,<br />

in seiner Kolonie Angola seien Fälle von „schwarzer Aufsässigkeit<br />

nach Hanfgenuss“ vorgekommen. Dennoch wurde der<br />

Antrag durchgewinkt, wohl <strong>als</strong> Zeichen guten Willens gegenüber<br />

den Antragsstellern und weitgehendem ökonomischem<br />

sowie politischem Desinteresse.<br />

Die Kampagnen gegen Cannabis und Kokain in den USA<br />

in den 20er und 30ern waren ebenfalls Teil einer rassistischen<br />

Hetze, in diesem Fall gegen Mexikaner und Afroamerikaner.<br />

Die Mexikaner nahmen laut der Boulevardpresse den aufrichtigen<br />

weißen Amerikanern die Arbeitsplätze<br />

weg, waren für allerlei<br />

Kriminalität verantwortlich und<br />

die farbigen Jazz-Musiker rauchten<br />

nicht etwa das gut bekannte Hanf,<br />

es war das fremde Marijuana, das<br />

sie auf abwegige Ideen brachte, so<br />

zum Beispiel dass sie „ebenso gute<br />

Menschen seien wie die Weißen“.<br />

Der Ausspruch „Reefer makes darkies<br />

think they‘re as good as white<br />

men.“ wird Harry J. Anslinger, dem<br />

damaligen Vorsitzender des Federal<br />

Bureau of Narcotics (FBN) und einer<br />

der schärfsten Befürworter einer<br />

Cannabis-Prohibition, zugeschrie-<br />

H. J. Anslinger - Foto: Archiv<br />

ben.<br />

In Deutschland wurde wenig später gegen den tabakhandelnden<br />

Juden gehetzt, woraus nach 1945 das Konstrukt des ausländischen<br />

Drogendealers <strong>als</strong> Sinnbild des Bösen entwuchs. Ebenso<br />

wenig wie sich das Personal von RKA im Wandel zum BKA<br />

oder anderen Ministerien änderte, wandelte sich die Drogenpolitik<br />

und so erfolgte die Geburt der deutschen Drogenpolitik<br />

aus dem Geist der Rassenhygiene. Dieser Rassismus besteht bis<br />

heute weiter, sowohl in Deutschland <strong>als</strong> auch den USA. Paranoide<br />

Konstrukte, wie das des dämonischen Drogendealers, der<br />

Schulhöfe bevölkert und mit Heroin versetztes Haschisch an<br />

wehrlose Jugendliche verschenkt, um sie zu willenlosen Süchtigen<br />

zu machen, und ansonsten auch eine allgegenwärtigen<br />

Gefahr für den anständige Bürger darstellt, wurden bis heute<br />

#119 / 06.10<br />

1<br />

von Max Plenert<br />

nicht durch die nüchterne Realität dekonstruiert, sondern immer<br />

weiter von Konservativen aller Couleur befeuert.<br />

Der tödliche – und politisch bis weit in die Mitte der Gesellschaft<br />

gewollte – rassistische Grundtenor unserer Drogenpolitik<br />

lässt Deutschland auch nicht einmal vor dem Brechmitteleinsatz<br />

zurückschrecken. Dessen Anwendung – fast alle Betroffenen<br />

waren dunkelhäutig – ist, wie die allgemeine Verfolgungspraxis<br />

bei angeblichen Drogendealern, von Rassismus geprägt. Er<br />

wurde trotz mehrerer Todesfälle lange Zeit rechtsstaatlich geduldet<br />

und die Drogenpolitik griff dabei auf ein Mittel zurück,<br />

das vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte <strong>als</strong><br />

Folter bezeichnet wird und, liest man die Protokolle der damit<br />

zusammenhängen Todesfälle, den Humanismus eines unprofessionell<br />

durchgeführten „water boarding“ besitzt.<br />

Besonders beschämend war die Einführung des Brechmitteleinsatzes<br />

in Hamburg durch die rot-grüne Koalition im Juli<br />

2001. Dieser erfolglose Versuch im Wahlkampf der Law-and-<br />

Order Politik von CDU und dem erstmalig antretenden „Richter<br />

Gnadenlos“ Roland Schill etwas entgegenzusetzen war<br />

nicht nur für die GAL ein menschenrechtlicher und drogenpolitischer<br />

Sündenfall. Die Hamburger SPD war unter dem Ersten<br />

Bürgermeister Hennig Voscherau einer der Vorreiter einer<br />

humanen Drogenpolitik gewesen. Voscherau brachte bereits<br />

1990 den Vorschlag Heroin zur Behandlung von Abhängigen<br />

einzusetzen – 3 Jahre nachdem Methadon überhaupt wieder<br />

eingesetzt wurde und 20 Jahre bevor die Abgabe von Heroin<br />

an Abhängige <strong>als</strong> Behandlungsmöglichkeit ermöglicht wurde.<br />

Diese „fatale Fehlentscheidung“, wie die GAL-Innenpolitikerin<br />

Antje Möller die Entscheidung im Nachhinein bezeichnete,<br />

macht deutlich wie weit selbst progressive Kräfte in der allgemeine<br />

Drogenhysterie bereit sind zu gehen.<br />

In den USA gelten bis heute Drogengesetze, die den Umgang<br />

mit primär von Afroamerikanern konsumiertem Crack – welches<br />

schlicht eine rauchbare Form von Kokain darstellt – um<br />

den Faktor 100 härter bestrafen <strong>als</strong> die gleiche Menge Kokain,<br />

der Droge des weißen Mittelstandes.<br />

Auch für die Droge Cannabis gilt: Die Weißen kiffen, aber die<br />

Schwarzen werden verhaftet. Darüber im nächsten Artikel dieser<br />

Reihe...<br />

#119 / 06.10 21<br />

news<br />

nachhilfe in Rauschkunde<br />

für CDu-Politiker<br />

Wer in Bayern oder Brandenburg mit 15 Gramm Haschisch<br />

oder Gras (Marihuana) erwischt wird, der landet vor<br />

Gericht. In Berlin sollen Kiffer wie bisher auch in Zukunft in<br />

aller Regel straffrei davonkommen, wenn sie nur eine geringe<br />

Menge Cannabiskraut oder Cannabisharz auf Tasche haben.<br />

Bisher galt eine Grenze von zehn Gramm, bis 15 Gramm war es<br />

eine juristische Ermessensentscheidung. Die Hauptstadt plant<br />

nun gemäß Auskunft der Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher<br />

(Die Linke) eine neue Verwaltungsvorschrift, nach der<br />

das Mitführen von Haschisch und Marihuana bis 15 Gramm<br />

nicht bestraft wird. Die tolerante Drogenpolitik Berlins sei „erfolgreich“,<br />

betonte Lompscher. Der Konsum von Cannabis sei<br />

bei 15- bis 16-jährigen Schülern von 14 Prozent im Jahr 2003 auf<br />

7,5 Prozent im Jahr 2007 gesunken. Das sei ein „klarer Beleg“<br />

dafür, dass verstärkte Aufklärung zum Erfolg führe.<br />

Gemäß eines Artikels in dem Boulevardblatt „BZ“ vom 15.<br />

Mai 2010 lehnt der Sicherheitsexperte Peter Trapp (62) von der<br />

CDU die neue Verordnung ab: „Die Konzentration mit halluzinogenen<br />

Stoffen hat sich erheblich erhöht, so dass man heute aus 15<br />

Gramm schon viel mehr Rauschgiftportionen erzeugen kann <strong>als</strong> früher.“<br />

In der „BZ“ vom 16. Mai 2010 legte Trapp noch einmal<br />

nach: „Es ist jedenfalls f<strong>als</strong>ch, bei Cannabis und Alkohol mit zweierlei<br />

Maß zu messen. Wer den Koma-Suff bekämpft, könne beim Kiffen<br />

nicht wegsehen. Vor allem, weil die Wirkstoffe immer konzentrierter<br />

werden.“ Demgegenüber stellt die Deutsche Beobachtungsstelle<br />

für Drogen und Drogensucht (DBDD) in ihrem „Bericht 2009<br />

des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD“ auf S. 158<br />

fest: „Die Blütenstände hatten 2008 einen Wirkstoffgehalt von 10,5%<br />

(2007: 10,0%), das Cannabiskraut einen von 2,0% (2007: 2,4%). In<br />

die Berechnung des Wirkstoffgehalts von Marihuana fließen die Werte<br />

von Cannabiskraut und Blütenständen im Verhältnis zur jeweiligen<br />

Anzahl der Proben ein. Von 2004 (10,8%) bis 2007 (7,4%) sank der<br />

mittlere THC-Gehalt im Marihuana kontinuierlich. Zwischen 2007<br />

und 2008 gab es allerdings keine Veränderung. Nachdem sich der<br />

mittlere THC-Gehalt im Haschisch von 2005 (8,4%) nach 2006 stark<br />

verringerte und mit 6,7% den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre<br />

Die Grüne Hilfe<br />

unsere Redaktion erhält viele Anrufe, e-mails und Briefe<br />

von Hilfe suchenden Opfern der Prohibition. Natürlich<br />

helfen wir, so weit wir können, gerne weiter, oft verweisen wir<br />

diese Menschen dann an die „Grüne Hilfe“ e.V. Der Verein<br />

betreut mit kurzer Unterbrechung seit fast 40 Jahren Hanfgefangene,<br />

unterstützt, berät und hilft den kriminalisierten Konsumenten<br />

und eingesperrten Hanf-Fachverkäufern wo immer<br />

es nur geht. Wir haben den Pressesprecher der „Grünen Hilfe<br />

e.V.“, Joachim Biermanski, gebeten, unseren Lesern die „Grüne<br />

Hilfe“ einmal kurz vorzustellen:<br />

Ursprünglich in<br />

den 70er Jahren<br />

von Werner Pieper<br />

(Verlag „Der<br />

Grüne Zweig“)<br />

gegründet, war<br />

die Grüne Hilfe<br />

in den 80er<br />

Jahren zunächst<br />

„eingeschlafen“.<br />

1994 aber wurde<br />

die Grüne Hilfe<br />

(GH) unter der<br />

Federführung von Christiane Eisele <strong>als</strong> Informations- und Kontaktbörse<br />

zu den Themen Cannabis und Recht, Cannabis <strong>als</strong><br />

Medizin und Gefangenenbetreuung reaktiviert. Die GH fordert<br />

die Wiederfreigabe / Legalisierung von Cannabis sowie<br />

die Entkriminalisierung aller DrogenkonsumentInnen!<br />

Im Februar 2000 wurde die GH dann <strong>als</strong> „Grüne Hilfe-Netzwerk<br />

e.V.“ ins Vereinsregister Wittlich eingetragen und erhielt<br />

unter den Trierer Hanf-Aktivisten Eva, René und Ralf Gorig die<br />

Gemeinnützigkeit zur „Minderung der gesellschaftlichen Auswirkungen<br />

der Drogenproblematik“. Hier engagiert sich die<br />

GH insbesondere für Prävention, Aufklärung und Resozialisierung.<br />

Aktive Öffentlichkeitsarbeit leistet die GH unter anderem<br />

mit Infoständen, der Vermittlung von ReferentInnen zum Thema<br />

Drogen(-politik) und Beteiligung an Demonstrationen, wie<br />

der Hanfparade in Berlin, dem „global marijuana march“ oder<br />

dem „Gedenktag für Drogenopfer“,…<br />

Die GH führt<br />

• eine deutschlandweite Liste von AnwältInnen mit BtmG<br />

und/oder Verwaltungsrechterfahrung (Führerscheinproblematik),<br />

von denen sich Betroffene in ihrer Nähe vertreten<br />

lassen können<br />

• betreut kriminalisierte HanffreundInnen<br />

• kümmert sich um Hanf-Gefangene und deren Probleme<br />

• hilft beim Schriftwechsel mit den Behörden<br />

erreichte, stieg er in den letzten beiden Jahren wieder leicht an und lag<br />

2008 bei 7,2%. Im Vergleich mit den Angaben von 1997 zeigen sich<br />

insgesamt nur geringe Veränderungen, wobei der Wirkstoffgehalt des<br />

Cannabisharzes leicht gefallen, der des Marihuanas leicht gestiegen<br />

ist.“ Die Behauptung von Peter Trapp ist offenbar f<strong>als</strong>ch. Peinlich<br />

für einen ehemaligen Kriminalbeamten und derzeitigen<br />

Sicherheitsexperten. Mit einer solchen f<strong>als</strong>chen Angabe diskreditiert<br />

Trapp sowohl den Ruf der Polizei wie auch den Ruf der<br />

CDU.<br />

Peter Trapp wurde 1968 Polizeibeamter, seit 1971 arbeitete er<br />

bei der Kriminalpolizei in Berlin. Seit 1989 war er zudem <strong>als</strong><br />

Personalrat bei der Direktion 2 und seit 1997 Vorsitzender des<br />

Gesamtpersonalrats bei der Berliner Polizei tätig. Im Oktober<br />

1999 ging er in den Ruhestand und sitzt seit November 1999 für<br />

die CDU <strong>als</strong> Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin.<br />

Auch der CDU-Gesundheitspolitiker Mario Czaja ist der Auffassung,<br />

dass man mit dem Mythos „hoher Wirkstoffgehalt“<br />

eine gute Figur macht. So zitiert ihn der Tagesspiel vom 17. Mai<br />

2010 im Artikel „Lompscher verärgert die SPD“ mit den Worten:<br />

„14-Jährige verkauften Cannabisprodukte mit hohem Wirkstoffgehalt<br />

an 12-Jährige, 16-Jährige belieferten 14-Jährige, so der CDU-Politiker<br />

– und diese Entwicklung wolle die Gesundheitssenatorin offenbar<br />

fördern, wenn sie die Berliner Richtlinie zu Cannabis verlängere.“<br />

Mario Czaja ist Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin und<br />

dort Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz sowie Stadtentwicklung. Zugleich ist er der<br />

gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />

und stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion.<br />

Wie Spiegel Online am 15. Februar 2006 berichtete, hatte Mario<br />

Czaja sich im Handbuch des Abgeordnetenhauses von Berlin<br />

<strong>als</strong> „Diplom-Ökonom“ ausgegeben, ein Abschluss, den er sich<br />

durch ein postgraduales Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

2002/2005 an der sogenannten Freien Universität Teufen/St.<br />

Gallen erworben haben wollte. Abschlüsse dieser Institution<br />

werden in Deutschland allerdings nicht <strong>als</strong> akademische Titel<br />

Aktiv <strong>als</strong> bundesweites Cannabis-netzwerk<br />

• erstellt Infoblätter zur Drogenproblematik (z.B. Cannabis<br />

und Führerschein)<br />

und ist auf politischer Ebene aktiv.<br />

Organisatorisch wird die GH derzeit koordiniert von den Vorstandsmitgliedern<br />

Thomas Schneider (Arnstadt), Jost Lessmann<br />

(Göttingen) und Martin Rediker (Kassenwart/ Lippstadt), sowie<br />

Jo Biermanski (Alsfeld) <strong>als</strong> Pressesprecher ohne Vorstandsaufgaben.<br />

Strukturell setzt sich die GH derzeit aus 9 Regionalbüros<br />

zusammen. In den Bundesländern Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein werden<br />

derzeit Hanf-AktivistInnen zum Aufbau von entsprechenden<br />

ehrenamtlichen Regionalbüros gesucht. Interessierte werden<br />

gebeten, sich mit dem Vorsitzenden Thomas Schneider (info@<br />

gruene-hilfe.de) in Verbindung zu setzen.<br />

Diese Informations-, Kontakt- und Betreuungsarbeit kostet<br />

neben einer Menge Arbeit und Zeit auch viel Geld. Da die GH<br />

sich ausschließlich über Spenden finanziert, ist sie auf entsprechende<br />

Unterstützung dringend angewiesen. Solltet ihr <strong>als</strong>o<br />

mal ein paar Euros entbehren können, spendet sie doch für einen<br />

guten Zweck:<br />

Spendenkonto:<br />

Grüne Hilfe Netzwerk,<br />

Postbank Frankfurt,<br />

Kto.-Nr.: 91570-602,.<br />

BLZ: 500 100 60<br />

(auf Wunsch kann eine abzugsfähige Spendenquittung ausgestellt<br />

werden)<br />

Mehr zum Thema: www.gruene-hilfe.de<br />

anerkannt. Die Freie Universität Teufen gilt <strong>als</strong> eine Institution,<br />

die akademische Abschlüsse nicht für eine entsprechende<br />

Leistung, sondern gegen Bezahlung verleiht (sog. Titelmühle).<br />

Entsprechend ist sie auch in der Schweiz nicht <strong>als</strong> Hochschule<br />

anerkannt, hat kein Promotionsrecht und darf keine Grade vergeben.<br />

Das Bekanntwerden dieser Tatsache veranlasste Czaja<br />

dazu, sich aus dem Ausschuss für Wissenschaft und Forschung<br />

zurückzuziehen, in dem er zuvor Mitglied gewesen war. (Quelle:<br />

Artikel Mario Czaja in der Wikipedia)<br />

Die Geschichte vom „immer höheren Wirkstoffgehalt“ ist genauso<br />

irreführend wie die Mär der „immer jünger werdenden Drogenkonsumenten“.<br />

Diese oft zu lesende Behauptung hatte schon vor<br />

40 Jahren die Gesundheitsministerin Käte Stobl (SPD) verkündet.<br />

Gemäß polizeilichem Hellfeld lag dam<strong>als</strong> (1971) der Anteil<br />

der Jugendlichen (unter 18 Jahren) aller ertappten Menschen<br />

bei einem Rauschgiftvergehen (so nannte man seinerzeit die<br />

Verstöße gegen das BtMG) bei 29,4%, derzeit liegt dieser Anteil<br />

deutlich unter 10%. Auch die Mär, dass „eine leichtere Verfügbarkeit<br />

zu einer höheren Zahl von Konsumenten führe“ ist eine Irreführung,<br />

da in den Niederlanden, wo Haschisch und Marihuana<br />

in Coffeeshops erhältlich ist, deutlich weniger Jugendliche und<br />

Heranwachsende kiffen <strong>als</strong> in Deutschland, Österreich oder in<br />

der Schweiz.<br />

Am Samstag, 7. August 2010, wird es auf Berlins Straßen und<br />

Plätzen öffentlichen Nachhilfeunterricht in Sachen Rauschkunde<br />

geben. Dann wird nämlich die Hanfparade vom Alexanderplatz<br />

zum Brandenburger Tor ziehen. Bei dieser Gelegenheit<br />

können sich nicht nur CDU-Politiker, sondern alle interessierte<br />

Menschen zum Nulltarif in Sachen Rauschkunde schlau machen.<br />

Fachkundige Redner werden den ominösen Mythen harte<br />

Fakten gegenüberstellen und somit einen Beitrag zu einem<br />

besseren Bildungsniveau in der Hauptstadt leisten.<br />

Hanfparade: www.hanfparade.de<br />

von Hans Cousto<br />

Die Grüne Hilfe in deiner Nähe:<br />

• Bundesverband:<br />

c/o Thomas Schneider<br />

Zimmerstr. 6 | 99310 Arnstadt<br />

Fon: 03628- 660 690<br />

• Berlin<br />

info@gruene-hilfe.de<br />

c/o Hanfmuseum<br />

Mühlendamm 5 | 10178 Berlin | Fon: 030-24 24 827<br />

berlin@gruene-hilfe.de | www.gruene-hilfe.de<br />

• Hamburg<br />

c/o Markus Böttner<br />

Fon: 0151- 15 25 14 25, (MO- FR 14- 22 Uhr)<br />

• Hessen<br />

Untere Fuldergasse 12 | 36304 Alsfeld<br />

Fon: 06631- 708 224, (MO+DO 14-17 Uhr)<br />

hessen@gruene-hilfe.de | presse@gruene-hilfe.de | gekifft.<br />

de<br />

• Niedersachsen<br />

c/o Bloomtech<br />

Königsstieg 94a | 37081 Göttingen<br />

Fon: 0171- 196 19 54 | niedersachsen@gruene-hilfe.de<br />

• NRW/Lippstadt<br />

c/o Martin Rediker<br />

Elisabethstr. 5 | 59555 Lippstadt<br />

Fon: 02941-02941- 59409, (MO+ MI 18.30- 20 Uhr)<br />

info@gruene-hilfe.de | martin@gruene-hilfe.de<br />

• NRW/ Aachen<br />

c/o Björn Schüller<br />

Sedanstr.22 | 52068 Aachen<br />

Fon: 0152 – 53276846 | bjoernschueller@hotmail.com<br />

• NRW/ Castrop-Rauxel<br />

c/o Sascha Axmann<br />

Dortmunder Str. 151 | 44575 Castrop- Rauxel<br />

Fon: 02305/6991841 | saschaaxmann@aol.com

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