als pdf - Hanfjournal
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2<br />
kommentar<br />
Wat<br />
läuft?<br />
www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Empfehlung des Hauses<br />
Der Bericht auf<br />
Seite eins über den<br />
FlashSmoke hat dich<br />
aufgeregt? Dann<br />
schau dir erstmal<br />
die Aufnahmen vom<br />
Waldmeista an, trotz<br />
widriger Umstände<br />
(abgewehrte Kontrolle) konnte er einige Bilder von der<br />
polizeilichen Gegenaktion filmen. Großen Dank für den<br />
exzessiven Einsatz, wir waren leider verhindert (echt<br />
keine Ausrede!).<br />
www.youtube.com/waldme1sta<br />
www.usualredant.de<br />
Exzessiv 158 - Hanftag2010, so war‘s<br />
Zwar etwas später,<br />
dafür wieder mal länger<br />
und musikalisch.<br />
Der Hanftag 2010<br />
in Berlin, Auszüge<br />
aus den Reden<br />
am Brandenburger<br />
Tor, die Demo, der<br />
Schluss im Yaam.<br />
Vielen großen exzessiven Dank an alle, die da waren,<br />
ihr seid hiermit alle offiziell „exzessive Kämpfer für<br />
die Legalisierung“! Großen Dank geht an Waldmeista<br />
und Selassikai, die ihr Filmmaterial zur Verfügung<br />
gestellt haben, exzessiver Einsatz eben.<br />
www.hanftag.de<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
Tschechien? www.konoptikum.cz<br />
Ukraine? www.konopravda.ua<br />
Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />
Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />
impressum<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
Tel.: 030/44 79 32 84<br />
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Email: redaktion@hanfjournal.de<br />
Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />
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redaktion:<br />
Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.<br />
Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze,<br />
Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Hans Cousto, Kascha, Max Plenert,<br />
Joachim Biermanski.<br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
iLLustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
mark marker, oder im Auftrag des Hanf Journ<strong>als</strong>.<br />
anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt.<br />
Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich,<br />
kann das Hanf Journal beim Herausgeber <strong>als</strong> Prämium-Abo bezogen<br />
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(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber<br />
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Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98<br />
distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen<br />
Internetadressen und Links.<br />
Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden<br />
dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu<br />
verbreiten.<br />
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />
Feuer auf Mechthild Dyckmans<br />
Beitrag von Hans Cousto<br />
Dyckmans einseitige<br />
Dreifaltigkeit<br />
Gewaltenteilung ist die Verteilung der Staatsgewalt auf<br />
mehrere Staatsorgane zum Zwecke der Machtbegrenzung<br />
und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit. Nach<br />
historischem Vorbild werden dabei die drei Gewalten Gesetzgebung<br />
(Legislative), Vollziehung (Exekutive) und Rechtsprechung<br />
(Judikative) unterschieden.<br />
Nach dem unveränderlichen Artikel 20 des Grundgesetzes<br />
(GG) wird die Staatsgewalt in Deutschland „durch besondere Organe<br />
der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und die Rechtsprechung<br />
ausgeübt“. Die Organe der Gesetzgebung sind Bundestag<br />
und Bundesrat, das Organ der vollziehenden Gewalt die Bundesregierung.<br />
Eine Brechung des Gewaltenteilungsprinzips ergibt<br />
sich durch die sehr starke Stellung des Bundesverfassungsgerichtes.<br />
Dieses gehört eindeutig der Judikative an, kann aber<br />
Entscheidungen mit Gesetzeskraft erlassen, vgl. Art. 94 Abs.<br />
2 GG. Damit greift ein Teil der Judikative in den Bereich der<br />
Legislative ein. So hat das Bundesverfassungsgericht beispielsweise<br />
die Vermögensstrafe, auf die sich § 30c BtMG bezieht, für<br />
verfassungswidrig und nichtig erklärt.<br />
Fehlende Information zur<br />
Verfassungswidrigkeit des § 30c BtMG<br />
Am 20. März 2002 entschied der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes<br />
[BVerfG, 2 BvR 794/95 vom 20.3.2002, Absatz-Nr.<br />
(1-145)] auf Grund der mündlichen Verhandlung vom<br />
20. November 2001 durch Urteil, dass der § 43a des Strafgesetzbuchs<br />
[StGB] mit Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes<br />
unvereinbar ist und somit nichtig ist. Das Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
vom 8. Februar 1995 – 5 StR 663/94 – und das Urteil<br />
des Landgerichtes Hamburg vom 11. April 1994 – 633 KLs<br />
15/93 – verletzten den Beschwerdeführer [einen Haschischhändler<br />
aus Hamburg] hinsichtlich des Strafausspruchs in seinem<br />
grundrechtsgleichen Recht aus Artikel 103 Absatz 2 des<br />
Grundgesetzes. Die Urteile des Bundesgerichtshofes und des<br />
Landgerichtes Hamburg wurden insoweit aufgehoben und die<br />
Sache wurde an das Landgericht Hamburg zur Neuverhandlung<br />
zurückverwiesen.<br />
Das Landgericht verurteilte den Beschwerdeführer wegen<br />
unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht<br />
geringer Menge, strafbar gemäß § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG, zu einer<br />
Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten sowie zu<br />
einer Vermögensstrafe von 600.000 DM, strafbar gemäß § 30c<br />
BtMG, indem auf die Vorschrift des § 43a StGB verwiesen wird.<br />
Nach den Feststellungen der Kammer erwarb der Beschwerdeführer<br />
im Februar 1993 etwa 30 kg Haschisch zu einem<br />
Einkaufspreis von mindestens 3.000 DM je kg und verkaufte<br />
die Drogen in der Folgezeit teilweise in größeren Mengen an<br />
verschiedene Abnehmer. Bereits im Juni 1991 war er an einem<br />
umfangreichen Betäubungsmittelgeschäft vergleichbarer Größenordnung<br />
beteiligt.<br />
Auf der Homepage des Bundesministeriums der Justiz ist das<br />
Strafgesetzbuch [Juris Datenbank] abrufbar. Der § 43a StGB ist<br />
mit eine Fußnote versehen, in der auf die Verfassungswidrigkeit<br />
und somit Nichtigkeit des Paragraphen hingewiesen wird: „§<br />
43a: Gemäß BVerfGE vom 20. März 2002 (BGBl. I S. 1340) – 2 BvR<br />
794/95 – mit Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar und nichtig“<br />
Auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit ist<br />
das Betäubungsmittelgesetz [Juris Datenbank] abrufbar. Beim<br />
§ 29 BtMG [Straftaten] ist eine Fußnote mit dem Hinweis, dass<br />
dieser Paragraph gemäß einer Grundsatzentscheidung des<br />
Bundesverfassungsgerichtes mit dem Grundgesetz vereinbar<br />
ist: „§ 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 3, 5: Nach Maßgabe der Entscheidungsformel<br />
mit dem Grundgesetz vereinbar gemäß BVerfGE vom<br />
9. März 1994 (BGBl. I S. 1207) – 2 BvL 43/92 u. a. –“. Beim § 30c<br />
BtMG [Vermögensstrafe] fehlt jedoch ein Hinweis, dass dieser<br />
Paragraph nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist und dass<br />
dieser Paragraph somit nichtig ist. Es mutet schon befremdlich<br />
an, dass Übereinstimmungen von §§ des BtMG mit dem<br />
Grundgesetz erwähnt werden, die Unvereinbarkeit [und somit<br />
die Nichtigkeit] jedoch jahrelang [inzwischen seit mehr <strong>als</strong> acht<br />
Jahren] unerwähnt bleibt. Die Publikation des § 30c BtMG ohne<br />
Hinweis auf seine Verfassungswidrigkeit heißt nichts anderes<br />
<strong>als</strong> verfassungswidriges Gedankengut [in Gesetzesform] zu<br />
verbreiten, wobei hier die Frage, ob das Bundesministerium<br />
für Gesundheit, in dessen Zuständigkeitsbereich das BtMG<br />
fällt, hier fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt, unerheblich ist.<br />
Prinzipiell ist eine solche Handlungsweise inakzeptabel.<br />
Die Redaktion von www.eve-rave.net fügte zu Beginn des<br />
Jahres 2004 bei dem § 30c BtMG [Vermögensstrafe] eine entsprechende<br />
Fußnote hinzu: „Da der § 43a StGB gemäß BVerfGE<br />
vom 20. März 2002 – 2 BvR 794/95 – (BGBl. I S. 1340) mit dem<br />
Grundgesetz Art. 103 Abs. 2 unvereinbar ist und somit nichtig ist<br />
und die Entscheidungsformel des Bundesverfassungsgerichtes gemäß<br />
§ 32 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft hat,<br />
ist auch § 30c BtMG mit dem Grundgesetz unvereinbar und somit<br />
nichtig.“<br />
Dyckmans einseitige Dreifaltigkeit<br />
Mechthild Dyckmans war bis 2005 Richterin, ist <strong>als</strong>o der Judikative<br />
verpflichtet. Seit 2005 ist sie Mitglied des Deutschen<br />
Bundestages. Hier war sie in der 16. Legislaturperiode Sprecherin<br />
der FDP-Bundestagsfraktion für Justizpolitik. Auch<br />
derzeit in der 17. Legislaturperiode ist Dyckmans Mitglied des<br />
Bundestages und ist somit der Legislative verpflichtet. Am 19.<br />
November 2009 wurde Dyckmans <strong>als</strong> Nachfolgerin von Sabine<br />
Bätzing zur Drogenbeauftragten der Bundesregierung ernannt.<br />
Hier amtiert sie im Auftrag der Exekutive. Dyckmans vereinigt<br />
in sich somit die drei Prinzipien der verfassungsmäßigen Gewaltenteilung.<br />
Einen Nutzen hat das bisher nicht gebracht.<br />
Nach Amtsantritt <strong>als</strong> Drogenbeauftragte hätte man von der<br />
Richterin Dyckmans erwarten können, dass sie das BtMG<br />
durcharbeitet. Dabei hätte ihr die Verfassungswidrigkeit von<br />
§ 30c BtMG auffallen müssen. Als Vertreterin des Rechtsstaates<br />
hätte sie hier eine Korrektur veranlassen müssen in Form eines<br />
Hinweises in einer Fußnote, so wie beim § 29 BtMG in einer<br />
Fußnote explizit die Verfassungsmäßigkeit des Paragraphen<br />
hervorgehoben wird. Als Parlamentarierin hätte sie sogar mit<br />
ihrer Fraktion die Möglichkeit, die gänzliche Streichung dieses<br />
Paragraphen einzuleiten. Doch Dyckmans liebt ihre Rolle <strong>als</strong><br />
Amtsträgerin der Exekutive mehr <strong>als</strong> ihre Rolle im Parlament<br />
<strong>als</strong> Organ der Legislative. Dies erkennt man auch leicht an ihren<br />
Antworten auf Abgeordnetenwatch, wo sie sich gerne hinter<br />
Paragraphen verschanzt. Ihre Rolle <strong>als</strong> Mitglied eines Organs<br />
der Legislative kommt dort überhaupt nicht zum tragen<br />
– man bedenke dabei, das Portal heißt Abgeordnetenwatch und<br />
nicht Exekutivwatch.<br />
Quellen:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung<br />
http://www.bundesverfassungsgericht.de<br />
http://bundesrecht.juris.de<br />
http://www.eve-rave.net/abfahrer/recht.sp<br />
http://www.abgeordnetenwatch.de<br />
#119 / 06.10