Arbeiten? Ja, arbeiten! - Lebenshilfe Wien
Arbeiten? Ja, arbeiten! - Lebenshilfe Wien
Arbeiten? Ja, arbeiten! - Lebenshilfe Wien
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MIT<br />
Zeitschrift der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> – Herbst 2012<br />
<strong>Arbeiten</strong>? <strong>Ja</strong>, <strong>arbeiten</strong>!<br />
Wo und wie Menschen<br />
mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
<strong>arbeiten</strong><br />
MACHEN<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Seite 9:<br />
Allegro plus –<br />
unser Projekt<br />
zur Arbeitsintegration<br />
Seite 26:<br />
„Rückversicherung“<br />
bei gescheitertem<br />
Arbeitsversuch<br />
1
Foto: Ritchy Pobaschnig<br />
Alexander Mladenka<br />
lässt es aus den<br />
Töpfen rauchen<br />
MITMACHEN Herbst 2012<br />
Impressum und Offenlegung<br />
Herausgeber/Verleger:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Verein für Menschen<br />
mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
ZVR 87010504<br />
Schönbrunner Straße 179<br />
1120 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: 01-812 26 35<br />
Fax: 01-812 26 35-30<br />
E-Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />
www.lebenshilfe-wien.at<br />
Redaktion:<br />
Nicole Reiter<br />
Mag. Bernhard Schmid<br />
Mag. a Ingrid Wick<br />
Grafisches Konzept:<br />
G&D � Susanne Fahringer<br />
Druck:<br />
Holzhausen Druck GmbH, 1140 <strong>Wien</strong><br />
Vorstand:<br />
Präsident Univ.-Prof. Dr. Meinhard Regler<br />
Vizepräsident DI Stefan Sedlitz<br />
Vizepräsidentin Brigitta Weiss<br />
Kassier Wolfgang J. Kraus<br />
Schriftführerin Rosa Prinz<br />
Vereinzweck:<br />
Der Verein, dessen Tätigkeit überkonfessionell,<br />
überparteilich und nicht auf<br />
Gewinn gerichtet ist, bezweckt den<br />
Schutz und die Förderung der sozialen,<br />
wirtschaftlichen, beruflichen, gesundheitlichen<br />
und kulturellen Interessen der<br />
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung;<br />
sowie der Interessen der von<br />
dieser Beeinträchtigung mitbetroffenen<br />
Angehörigen, außer diese sind mit den<br />
Interessen des Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung nicht vereinbar.<br />
Blattlinie und Erscheinungsweise:<br />
Die Zeitschrift MITMACHEN erscheint<br />
vier Mal jährlich und ist eine Zusammenstellung<br />
aktueller Informationen rund<br />
um Arbeit und Services der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> sowie sozialpolitischer Themen, die<br />
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
und ihre Angehörigen betreffen.<br />
Inhalt<br />
Was bedeutet Arbeit für Menschen<br />
mit schwerer Beeinträchtigung? .............................. Seite 3<br />
Arbeit am freien Arbeitsmarkt = Inklusion? .............. Seite 4<br />
Von der Beschäftigung zur Arbeit ............................ Seite 5<br />
Allegro plus – unser Projekt zur Arbeitsintegration ..... Seite 7<br />
EinzigARTig – unsere Kreativgruppen ....................... Seite 9<br />
Wenn viel Hilfe gebraucht wird: Intensivgruppen ....... Seite 12<br />
„Wir sind die Querdenker“: Unsere Zeitungsgruppe .... Seite 13<br />
Die Gruppe ExAkt ................................................. Seite 14<br />
Wir kochen, gärtnern, entrümpeln … ........................ Seite 18<br />
Gruppen für Seniorinnen und Senioren .................... Seite 19<br />
„Gemma Arbeit anschauen!“ „Morgen Ausflug?“ ........ Seite 20<br />
Förderangebote des FSW zum Thema Arbeit ............. Seite 22<br />
Beratung und Begleitung für junge Menschen<br />
mit schwerer Beeinträchtigung ............................... Seite 25<br />
Was tun nach gescheitertem Arbeitsversuch? ........... Seite 26<br />
Unterstützte Beschäftigung am Arbeitsplatz ............. Seite 29<br />
Gelebte Partnerschaft: Menschen mit Behinderung<br />
sind in bauMax-Märkten willkommen ....................... Seite 30<br />
Miteinander reden – gemeinsam entscheiden ........... Seite 32<br />
Jubiläen und Nachrufe ............................................ Seite 34<br />
Viel Spaß mit dem runden Leder am Fußballplatz<br />
der <strong>Wien</strong>er Viktoria ............................................... Seite 35<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Frau Elisabeth Panzer, Assistentin der Geschäftsführung,<br />
vereinbart für Sie gerne persönliche Gesprächstermine:<br />
� mit unserem Präsidenten<br />
Univ.-Prof. Dr. Meinhard Regler<br />
� mit unserem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
Mag. Hannes Traxler<br />
� mit unserem pädagogischen Geschäftsführer<br />
Mag. Werner Trojer<br />
� mit unserem Sozialarbeiter<br />
Karl Neuhold<br />
� mit unserem Generalsekretär<br />
Mag. Bernhard Schmid<br />
� mit unserer Stelle für Beratung und Mitgliederservice<br />
Mag. a Ingrid Wick<br />
Tel.: 01-812 26 35<br />
Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />
2 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Foto: M. Regler<br />
Was bedeutet Arbeit für Menschen<br />
mit schwerer Beeinträchtigung?<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Meinhard Regler<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> soll keinen Bereich<br />
des Lebens ausklammern.<br />
Fragt man Menschen, was ihnen<br />
für ein glückliches Leben<br />
wichtig ist, so wird immer<br />
auch eine erfüllende Arbeit<br />
genannt. So haben natürlich<br />
auch intellektuell beeinträchtigte<br />
Menschen das Bedürfnis,<br />
in der Gestaltung ihres Alltags<br />
sinnstiftende und von ihrer<br />
Umgebung wertgeschätzte<br />
Tätigkeiten zu vollbringen. Sie<br />
werden jedoch gemäß dem<br />
Ausmaß ihrer Beeinträchtigung<br />
schon bei der Formulierung<br />
ihrer Vorstellungen und<br />
vor allem dann bei der Umsetzung<br />
eine kompetente Assistenz<br />
brauchen.<br />
Größte Sorgfalt zur Unterstützung<br />
eines selbstbestimm-<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
ten Alltags ist bei jenen Menschen<br />
geboten, die nicht für<br />
sich selbst sprechen können.<br />
Es bedeutet eine besonders<br />
große Herausforderung, auch<br />
diesen Menschen über die Beschäftigungstherapie<br />
hinaus<br />
den Zugang zu einem sinnstiftenden<br />
und gesellschaftlich<br />
anerkannten Arbeitsleben zu<br />
verhelfen. Dabei wird jedoch<br />
in der Regel nicht so sehr die<br />
Erwerbsarbeit oder die Identifizierung<br />
mit einem prestigeträchtigen<br />
Arbeitgeber im<br />
Vordergrund stehen. Es gilt,<br />
ein Förderungsprogramm zu<br />
schaffen, das sich vorrangig<br />
an den individuellen Fähigkeiten<br />
des Menschen und nicht<br />
an seinen Defiziten orientiert.<br />
Weder eine Unterforderung<br />
noch eine Überforderung<br />
durch eine zu ehrgeizige Arbeitsassistenz<br />
ist angebracht.<br />
Allfälliges „Mobbing“ muss<br />
rechtzeitig aufgefangen werden,<br />
und mit großer Sorgfalt<br />
muss darauf geachtet werden,<br />
die Würde der Betroffenen in<br />
der Gesellschaft zu stärken.<br />
Als Dienstleisterin für viele<br />
Menschen betreibt die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> vielfältige und<br />
bedürfnisorientierte Arbeitsgruppen;<br />
lesen Sie bitte darüber<br />
ausführlich in diesem Heft.<br />
Wir fühlen uns dabei verpflichtet,<br />
unsere Tätigkeit nicht auf<br />
die von uns angebotenen Tagesstrukturen<br />
zu beschränken,<br />
sondern auch den Schritt<br />
zu Beschäftigungsverhältnis-<br />
sen außerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
zu unterstützen.<br />
Die Menschen mit schwerer intellektueller<br />
Beeinträchtigung<br />
auf diesem Wege zu begleiten<br />
ist sicher eine besonders<br />
große Herausforderung, die<br />
mutig angenommen werden<br />
muss, wobei aber die Gefahr<br />
einer Überforderung durch<br />
Fremdbestimmung sorgfältig<br />
beobachtet werden muss. Das<br />
ist eine schwierige Gratwanderung,<br />
der sich die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> nun im Rahmen<br />
des Projektes Allegro plus<br />
stellen wird.<br />
Meinhard Regler<br />
Präsident der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
3
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Arbeit am freien Arbeitsmarkt = Inklusion?<br />
Mag. Bernhard Schmid<br />
Auf einer Klausurtagung im<br />
Mai hat sich der Vorstand der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> auf folgende<br />
Grundwerte, die Inklusion<br />
ausmachen, verständigt:<br />
� Selbstbestimmung,<br />
� Mitbestimmung,<br />
� Individuelle Unterstützung,<br />
� Teilhabe,<br />
� Barrierefreiheit und<br />
� Sozialraumorientierung.<br />
Diese Werte wollen Menschen<br />
mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
auch bei ihrer täglichen<br />
Arbeit wiederfinden.<br />
Das fängt mit der Selbstbestimmung<br />
an: Dem Willen<br />
des Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
muss bei der Wahl<br />
seines Arbeitsplatzes und der<br />
ausgeübten Tätigkeiten möglichst<br />
entsprochen werden.<br />
Sie/Er möchte ihre/seine Arbeitsumgebungmitbestimmen<br />
können: Art und Qualität<br />
der Betreuung, Umgang mit<br />
Kolleg/innen, Gestaltung der<br />
Arbeitsstätte, Zeiteinteilung,<br />
gemeinsame Ziele, Belohnung<br />
und Entlohnung.<br />
Damit sie/er ihre/seine speziellen<br />
Fähigkeiten am Arbeitsplatz<br />
nutzbringend einsetzen<br />
kann, braucht sie/er maßgeschneiderte<br />
individuelle Unterstützung<br />
sowohl am Arbeitsplatz<br />
als auch schon vorher<br />
bei der Qualifizierung und<br />
der Arbeitsplatzsuche.<br />
Von einer umfassenden Teilhabe<br />
am Arbeitsplatz kann<br />
man dann sprechen, wenn<br />
der Mensch mit Beeinträchtigung<br />
nicht nur aktiv und für<br />
ihn nachvollziehbar in den<br />
Produktions- oder Dienstleistungsprozess<br />
eingebunden ist,<br />
sondern auch in die Kolleg/innenschaft<br />
sozial eingebettet<br />
ist und je nach Art der Arbeit<br />
auch Kontakt mit Geschäftspartner/innen<br />
hat.<br />
Der Arbeitsplatz sowie die Arbeitsstätte<br />
insgesamt müssen<br />
barrierefrei gestaltet<br />
sein, also wenn möglich ohne<br />
fremde Hilfe zugänglich und<br />
benutzbar. Und der Sozialraum<br />
des Menschen mit Beeinträchtigung<br />
umfasst nicht<br />
nur die Verwandten und<br />
Freunde im Privatleben: Auch<br />
die Arbeitskolleg/innen sowie<br />
die Fahrt zum Arbeitsplatz<br />
sind mit einzubeziehen.<br />
Doch sind diese Grundwerte<br />
der Inklusion in einem „freien“<br />
Arbeitsmarkt verwirklichbar,<br />
der immer mehr Menschen,<br />
auch mit hoher Qualifizierung,<br />
ausgrenzt und diejenigen,<br />
die teilhaben dürfen, immer<br />
häufiger ausbeutet? Ich meine:<br />
ja, denn für die Inklusion<br />
einzutreten bedeutet auch,<br />
an die Fähigkeit zur Weiterentwicklung<br />
der Gesellschaft<br />
und des Arbeitsmarktes samt<br />
Förderpolitik zu glauben und<br />
an deren Umgestaltung aktiv<br />
mitzuwirken! Auch wenn klar<br />
ist, dass das in Zeiten wie diesen<br />
nicht leicht sein wird.<br />
Gleichzeitig haben aber auch<br />
Werkstätten mit Tagesstruktur<br />
ihre Existenzberechtigung. Bei<br />
beiden Alternativen gilt für die<br />
geglückte Umsetzung der vorhin<br />
angeführten Grundwerte<br />
der Inklusion: Der Mensch<br />
mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
mit seinen Wünschen,<br />
Fähigkeiten und seiner Zufriedenheit<br />
muss für uns im Mittelpunkt<br />
stehen!<br />
Bernhard Schmid<br />
Generalsekretär der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
4 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Foto: M. Pfaffenbichler<br />
Von der Beschäftigung zur Arbeit<br />
Lang hat man von Beschäftigungstherapie gesprochen. Jetzt nennt man sie<br />
offiziell Tagesstruktur. Mag. a Maria Pfaffenbichler, Bereichsleiterin Arbeit,<br />
berichtet, mit welchen <strong>Arbeiten</strong> Menschen befasst sind, die in Werkstätten<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> betreut werden. Lesen Sie hier über sieben Gründe dafür<br />
und über sieben Zugänge zu nützlichem <strong>Arbeiten</strong>.<br />
Mag. a Maria Pfaffenbichler<br />
Wie verbringt man den Tag<br />
und wie trifft man Leute? Für<br />
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung<br />
ist <strong>Arbeiten</strong><br />
ein Schlüssel dazu. Auch Menschen<br />
mit Beeinträchtigung<br />
wollen <strong>arbeiten</strong> – und können<br />
es, wenn man sie lässt.<br />
Sie wollen, wie alle anderen,<br />
etwas Sinnvolles tun. Beweisen,<br />
dass sie etwas leis-<br />
ten bzw. schaffen. Denn Arbeit<br />
gibt Selbstbewusstsein,<br />
schafft Kontakte zu anderen<br />
Menschen und ist ein wesentlicher<br />
Baustein auf dem Weg<br />
zu Selbstbestimmung und gesellschaftlicher<br />
Inklusion.<br />
Stärken stärken!<br />
Um Menschen mit Behinderung<br />
zu einer erfüllenden Arbeit zu<br />
verhelfen, müssen wir sie von<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
ihren Stärken her begreifen<br />
und nicht von ihren Schwächen.<br />
Je mehr sie ihre Stärken<br />
in die Arbeit einbringen<br />
können, desto eher werden<br />
sie zufrieden sein. Sie brauchen<br />
dabei Unterstützung, die<br />
nicht bevormundet und ihre<br />
Möglichkeiten berücksichtigt,<br />
also gerade nicht Gleichmacherei.<br />
Alle Menschen mit<br />
Melek Kaldi arbeitet bei der Firma Sneckbox<br />
oder ohne intellektueller Beeinträchtigung<br />
gleich zu behandeln<br />
hieße, keinem dieser<br />
Menschen gerecht zu werden.<br />
Unser Ziel ist es, Verständnis<br />
dafür zu erreichen, dass jeder<br />
einzigartig ist und wir es<br />
als unsere Verpflichtung ansehen,<br />
diesen Menschen entsprechend<br />
seinen Fähigkeiten<br />
ä<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
5
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Ramazan Yavus arbeitet in der Werkstatt Nobilegasse<br />
im 15. Bezirk<br />
und Interessen zu fördern und<br />
einzusetzen. Es ist uns wichtig,<br />
Begegnungen zwischen<br />
Menschen zu ermöglichen, die<br />
einander gleichermaßen wertschätzen.<br />
Sieben gute Gründe für<br />
eine unserer Werkstätten<br />
Die wichtigsten fachlichen<br />
Gründe für unsere Betreuerinnen<br />
und Betreuer und für<br />
alle von ihnen Betreuten, in einer<br />
Werkstatt der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> zu <strong>arbeiten</strong>, sind:<br />
1. Wir unterstützen die individuelle<br />
Entwicklung unserer<br />
Klient/innen.<br />
2. Die Klient/innen wählen<br />
aus einer Vielfalt von Arbeits-<br />
und Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
3. Ihr persönlicher Nutzen<br />
ist die fundierte Aus- und<br />
Fortbildung unserer erfahrenen<br />
Mitarbeiter/innen.<br />
4. Durch unser Engagement<br />
ermöglichen wir unseren<br />
Klient/innen größtmögliche<br />
Selbstständigkeit.<br />
5. Erlebnisreiche Aktionen in<br />
der Gruppe stärken das<br />
Gemeinschaftsgefühl.<br />
6. Als ideale Ergänzung zur<br />
täglichen Beschäftigung<br />
bieten wir Bewegung, Musik<br />
und Erwachsenenbildung<br />
an.<br />
7. Wir leisten auch in Firmen<br />
erfolgreiche Arbeit.<br />
Recht auf Arbeit<br />
Das internationale Übereinkommen<br />
über die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderung<br />
(„UN-Konvention“) besagt,<br />
dass sie das Recht auf Arbeit<br />
haben. Dazu muss ihre Umwelt<br />
sensibilisiert werden, für<br />
die das zum Teil neu ist. Wir<br />
brauchen aber auch die genaue<br />
Einschätzung der jeweiligen<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />
Deswegen bieten wir Menschen<br />
mit Behinderung ein<br />
breitgefächertes Angebot an<br />
und wollen so auf viele Interessen<br />
und Fähigkeiten adäquat<br />
antworten. In allen Werkstätten<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
ergänzen Zusatzangebote diese<br />
Vielfalt. Dazu gehören Bewegung<br />
und Sport, Rhythmik,<br />
Musiktherapie, Tiertherapie<br />
und vieles mehr.<br />
Auf dem Weg zur Inklusion<br />
Wir versuchen damit, Menschen<br />
mit Behinderung ein<br />
möglichst breitgefächertes<br />
Angebot zu machen, und wollen<br />
so auf viele Interessen und<br />
Fähigkeiten adäquat antworten.<br />
Die Werkstätten sind ein<br />
idealer Lernort. Wichtig ist bei<br />
Interesse und Eignung auch<br />
die Öffnung der Werkstätten<br />
hin auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Falls jemand nicht nur in einer<br />
Werkstatt <strong>arbeiten</strong> möchte,<br />
sondern auch in einer richtigen<br />
Firma, so kann disloziertes<br />
<strong>Arbeiten</strong> das Passende sein.<br />
Diese Gruppen <strong>arbeiten</strong> teilweise<br />
in einer richtigen Firma.<br />
Hier können Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung<br />
Kontakt zu Menschen ohne<br />
Beeinträchtigung pflegen und<br />
auch herausfinden, ob der<br />
nächste Schritt – ein Arbeitsplatz<br />
in der freien Wirtschaft<br />
– eventuell für sie möglich ist.<br />
Maria Pfaffenbichler<br />
Bereichsleiterin Arbeit<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
In 27 Gruppen der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> gibt es<br />
sehr unterschiedliche<br />
Schwerpunkte. Sie sind<br />
auf den folgenden Seiten<br />
in sieben Abschnitten<br />
zusammengefasst.<br />
6 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Allegro plus – unser Projekt zur Arbeitsintegration<br />
Wenn die Schulpflicht absolviert ist und sich die Frage „Was nun?“ stellt, bietet<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> eine eigens für diese Zielgruppe abgestimmte Gruppe an.<br />
Gottfried Steinwender möchte sein ganzes Leistungspotential<br />
im Arbeitsintegrationsprojekt Allegro plus entdecken<br />
und ausschöpfen<br />
Das neue Konzept gibt Möglichkeiten<br />
zum Ausprobieren,<br />
Beratung und Entwicklung.<br />
Junge Menschen können in<br />
einem 2½-jährigen Kurs Arbeitshaltungen<br />
wie Sorgfalt,<br />
Ausdauer, Pünktlichkeit und<br />
Schnelligkeit lernen. Dabei<br />
wird als Ziel auch möglichst<br />
selbständiges <strong>Arbeiten</strong> angestrebt.<br />
Weiters wird Unterstützung<br />
beim Herausfinden<br />
von Interessen und Stärken<br />
geboten.<br />
In Praktika können die jungen<br />
Menschen während dieser<br />
2½ <strong>Ja</strong>hre verschiedene Tätigkeiten,<br />
je nach Interesse, Neigung<br />
und Begabung, auspro-<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
bieren, um herauszufinden,<br />
was für sie das Richtige ist.<br />
Das Ziel ist, nach Möglichkeit<br />
auch in der freien Wirtschaft<br />
zu <strong>arbeiten</strong>: von zwei Stunden<br />
wöchentlich bis Vollzeit.<br />
Wichtig ist dabei die passgenaue<br />
Unterstützung. Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen<br />
brauchen oft etwas mehr davon<br />
als Menschen ohne Beeinträchtigungen,<br />
um „ihren“<br />
Arbeitsplatz finden zu können.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass<br />
die besonderen Fähigkeiten,<br />
die jede und jeder hat, frühzeitig<br />
erkannt und entwickelt<br />
werden.<br />
ä<br />
Sie wollen bei<br />
Allegro plus<br />
weiterlernen?<br />
� Wir richten uns nach<br />
Ihren Interessen und<br />
Fähigkeiten.<br />
� Gemeinsam planen wir<br />
Ihre Zukunft.<br />
� Durch ein Training<br />
werden Sie auf die<br />
Arbeit vorbereitet und<br />
machen Praktika.<br />
� Wir begleiten Sie auf<br />
einen Arbeitsplatz in<br />
einer Firma.<br />
� Es ist auch möglich,<br />
wenige Stunden in dieser<br />
Firma zu <strong>arbeiten</strong>.<br />
� Die restliche Zeit<br />
<strong>arbeiten</strong> Sie in der<br />
Werkstatt.<br />
� Der Einstieg in die<br />
Gruppe ist laufend<br />
möglich.<br />
� Das Programm dauert<br />
zweieinhalb <strong>Ja</strong>hre.<br />
� Junge Menschen von<br />
16 bis ca. 30 <strong>Ja</strong>hren<br />
können diese Gruppe<br />
besuchen.<br />
� Aufnahmebedingung:<br />
Bewilligung vom Fonds<br />
Soziales <strong>Wien</strong> (Tagesstruktur)<br />
§ 9.<br />
7
Arbeitgeber/innen:<br />
Wir suchen,<br />
wir bieten<br />
Wir suchen Kooperationspartner/innen<br />
� für die stundenweise bis<br />
Vollzeit-Beschäftigung von<br />
Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung<br />
� Auftragsarbeit (Industrieund<br />
Kreativ<strong>arbeiten</strong>)<br />
� Verkauf von Papier- und<br />
anderen Kreativprodukten,<br />
z.B. in Blumenhandlungen<br />
Was bietet die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>?<br />
� Beratung und Unterstützung<br />
beim Beantragen von<br />
Förderungsmitteln<br />
MOBILITÄT FÜR ALLE<br />
� Nach erfolgter Einstellung<br />
eines Menschen mit intellektuellerBeeinträchtigung<br />
bleibt die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Ansprechpartnerin für<br />
Informationen und Problemlösungen,<br />
ist jederzeit<br />
zu einem Betriebsbesuch<br />
bereit<br />
� Beratung der Kolleginnen<br />
und Kollegen in behindertenspezifischen<br />
Fragen<br />
� Einschulungshilfen am<br />
Arbeitsplatz<br />
BEHINDERTENGERECHTE<br />
FAHRZEUGUMBAUTEN<br />
Was nützt dem Menschen<br />
mit Behinderung?<br />
� gutes Arbeitsklima<br />
� klarer Zuständigkeitsbereich<br />
� im Bedarfsfall klare<br />
Ansprechperson<br />
Welche Arbeit können<br />
Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung<br />
ausüben?<br />
� Arbeit, die viel Routine<br />
ermöglicht<br />
� Arbeit, die übersichtlich<br />
in der Abfolge und im<br />
Ablauf ist<br />
� Arbeit, die leicht und<br />
schnell erlernbar ist<br />
Vorteile für den<br />
Arbeitgeber:<br />
� Motivierte und zuverlässige<br />
Mitarbeiter/innen<br />
� Gut fürs Arbeitsklima<br />
� Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung zeigen<br />
meist großes Engagement,<br />
wenn die Arbeit für sie<br />
passt<br />
SICHER UNTERWEGS<br />
DLOUHY GMBH<br />
1160 WIEN<br />
EINSTIEGSHILFEN - SICHERHEIT - SELBSTFAHRHILFEN<br />
BUS-ADAPTIONEN - AUFFAHRRAMPEN - ROLLSTUHL-<br />
VERLADUNG - FAHRZEUGE MIT HECKABSENKUNG<br />
BERATUNG - SERVICE - VERKAUF - REPARATUR<br />
8 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
EinzigARTig:<br />
Kreativität von Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
Für von uns Betreute mit kreativen und künstlerischen Fähigkeiten führen wir<br />
Kreativgruppen.<br />
Wo erhalten Sie unsere einzigARTigen<br />
Produkte und Kunstwerke?<br />
Bitte rufen Sie 533-53-50.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Interesse<br />
bitte um bildlegende bitte<br />
um bildlegende bitte um<br />
bildlegende<br />
Brigitte Schiestl, Klientin in<br />
der Werkstatt Schottengasse,<br />
am Verkaufsstand in der<br />
Raiffeisenkasse im 2. Bezirk<br />
Sei es Töpfern, Malen oder<br />
<strong>Arbeiten</strong> mit Holz: Wer sich<br />
in unseren Werkstätten als<br />
kreativ bzw. künstlerisch geschickt<br />
erweist, wird von oft<br />
handwerklich ausgebildeten<br />
Pädagog/innen unterstützt<br />
und angeleitet. So entstehen<br />
Produkte und <strong>Arbeiten</strong>, die<br />
keinen Vergleich zu scheuen<br />
brauchen und gut verkaufbar<br />
sind.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Die Kreativprodukte und -<strong>arbeiten</strong><br />
werden unter der Marke<br />
EinzigARTig vermarktet.<br />
Die Marke wurde 2008 von<br />
den Werkstattleiter/innen kreiert<br />
und von unserer Klientin<br />
Anita Rajsli grafisch gestaltet.<br />
Wir verkaufen EinzigARTiges<br />
in Geschäften (z. B. Kärtchen<br />
in Blumenhandlungen) und<br />
bei Veranstaltungen (z. B. Ausstellungen<br />
und Feste) sowie<br />
direkt in der Werkstatt. Für die<br />
Vermarktung der Kreativprodukte<br />
und -<strong>arbeiten</strong> aus den<br />
LH-Werkstätten ist die Gruppe<br />
Ideenreich zuständig.<br />
Ich filze Schnüre.<br />
Mario Grieszl<br />
Mit Originalität und unmittelbarem,<br />
individuellem Ausdruck<br />
bestechen die Kunstwerke von<br />
Klientinnen und Klienten der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>. So werden z. B. in<br />
der Gruppe Farbton Bilder und<br />
Tonwaren in höchster Qualität<br />
hergestellt.<br />
Im Alltag beeinträchtigt, sind<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong>-Künstlerinnen<br />
und -Künstler in ihrer Kreativität<br />
und ihren Gedanken frei.<br />
Menschen mit intellektuellen<br />
Beeinträchtigungen malen<br />
ihre Bilder mit großer künstlerischer<br />
Ambition. Durch das<br />
Malen wird die persönliche<br />
Ausdrucksform gestärkt und<br />
die Kreativität bestärkt. Unsere<br />
Künstlerinnen und Künstler<br />
Ich stelle die Sachen auf,<br />
verkaufe und rechne.<br />
Gitti Schiestl<br />
nützen unterschiedliche Materialien<br />
und Techniken, um ihre<br />
Sicht der Dinge, ihre Wünsche<br />
und ihre Träume darzustellen,<br />
– oft so, wie man es noch nicht<br />
gesehen hat. Auf der künstlerischen<br />
Ebene gibt es kein<br />
„behindert“ oder „nicht behindert“,<br />
– das ist Inklusion.<br />
Zur Inklusion gehört daher<br />
auch, Kunstwerke unabhängig<br />
davon zu betrachten und<br />
zu würdigen, ob eine bzw.<br />
welche Beeinträchtigung die<br />
Schöpferin, den Schöpfer beeinflusst<br />
hat. Die Ausstellung<br />
bei Lillys Art und das Kunstprojekt<br />
mit der <strong>Wien</strong>er Kunstschule<br />
(siehe in den jeweiligen<br />
Kurzbeiträgen) sind wichtige<br />
Meilensteine auf dem Weg zur<br />
Inklusion – der Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderung in<br />
unserer Gesellschaft.<br />
ä<br />
9
März 2012: EinzigARTig in der Kunstgalerie<br />
Im Vordergrund von<br />
links nach rechts:<br />
Kunstexperte Kristian<br />
Scheed, Kunsthändlerin<br />
Lieselotte „Lilly“ Setzer,<br />
Nationalratsabgeordnete<br />
Anna Höllerer,<br />
Art<br />
Maria Pfaffenbichler,<br />
Lilly´s<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Künstlerin<br />
Ulrike Petutschnigg Foto:<br />
Seit vielen <strong>Ja</strong>hren werden<br />
von Klientinnen und Klienten<br />
in den kreativen Gruppen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong>-Werkstätten<br />
kunstvolle Werke geschaffen.<br />
Mit der Ausstellung<br />
„EinzigARTig“ bei Lilly‘s Art<br />
in der Plankengasse 5 im<br />
1. Bezirk hatten die Künstler/innen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> heuer im Frühjahr ein<br />
prominentes Forum für ihre<br />
<strong>Arbeiten</strong>.<br />
Ziel der Ausstellung war,<br />
der Öffentlichkeit zu zeigen,<br />
dass Künstler/innen mit intellektuellerBeeinträchtigung<br />
sehr ausdrucksstarke<br />
Werke schaffen. Ein an aktuellen<br />
Kunstwerken Interessierter,<br />
der sich angesichts<br />
Ich kann nicht lesen, ich kann nicht schreiben,<br />
aber ich kann schön malen.<br />
Magdalena Weiss, Künstlerin der <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Kreativgruppe in <strong>Wien</strong> 2., Rueppgasse<br />
der attraktiven Stücke in<br />
den Ausstellungsraum locken<br />
ließ, war begeistert:<br />
„Phantastische Bilder“, lobte<br />
er uneingeschränkt und<br />
fügte dann staunend hinzu:<br />
„Aber ich kenne den Künstler<br />
nicht“.<br />
Einige Bilder konnten über<br />
Lilly‘s Art verkauft werden.<br />
Ein Teil des Erlöses wird in<br />
die weitere Arbeit der Kreativgruppen<br />
investiert.<br />
Sie haben etwas,<br />
das auch ganz<br />
große Künstler auszeichnet.<br />
Sie malen<br />
und schöpfen aus<br />
ihrer Seele.<br />
Kunstexperte Prof.<br />
Kristian Scheed<br />
Es ist schön, gemeinsam etwas zu bewirken<br />
Maria Pfaffenbichler, Bereichsleitung Arbeit,<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
10 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
April 2012: „Auf gute Nachbarschaft“<br />
Ein Projekt mit der <strong>Wien</strong>er Kunstschule<br />
Klient/innen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> <strong>arbeiten</strong> in der<br />
Kunstschule gemeinsam<br />
mit Student/innen an<br />
einem Bild und lernen sich<br />
dabei näher kennen<br />
Die <strong>Wien</strong>er Kunstschule hat<br />
seit zwei <strong>Ja</strong>hren ihren Sitz<br />
in <strong>Wien</strong> 15., Nobilegasse<br />
23, einen Stock über der<br />
Werkstatt der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong>. Bis vor kurzem gab<br />
es nur flüchtige Kontakte im<br />
Stiegenhaus. Nun kam die<br />
Kunstschule im Rahmen einer<br />
Projektwoche mit dem<br />
Thema „Nachbarschaft“<br />
auch auf unsere Kreativgruppe<br />
zu. Johanna Moyses,<br />
Patricia Schwarz und Isabel<br />
Fröschl, die in der Kunstschule<br />
Malerei und prozessorientierte<br />
Kunstformen<br />
studieren, haben vier Klientinnen<br />
und Klienten unserer<br />
Werkstatt – David Bammer,<br />
<strong>Ja</strong>cqueline Fischer, Fritz<br />
Neidhart und Oliver Seklener<br />
– bei ihrem kreativen<br />
Schaffen begleitet.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Aus der Projektwochendokumentation<br />
der Kunstschule<br />
Was passiert unter uns<br />
Wir Kunstschüler/innen <strong>arbeiten</strong><br />
im 15. Bezirk in der Nobilegasse<br />
23. Dort spielt sich<br />
alles ab – Kunstausbildungen<br />
diverser Richtungen. Wir betreten<br />
das Gebäude, steigen<br />
in den Lift und fahren in den<br />
zweiten Stock. Die Tür öffnet<br />
sich und wir sind da. Ein Geschoß<br />
voller Ideen und Kreativität.<br />
Und das war’s?<br />
Doch manch Eine/r wird auch<br />
zu Fuß in die Höhen des zweiten<br />
Geschoßes steigen und<br />
dabei im ersten Stock ein<br />
Schild mit der Aufschrift<br />
„<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>“ sehen,<br />
wenn er/sie nicht gerade<br />
in Gedanken versunken ist.<br />
Manchmal steht die Tür offen,<br />
mal ist sie zu. Manchmal trifft<br />
man Leute, die dort <strong>arbeiten</strong><br />
und betreut werden, wenn sie<br />
nach Hause gehen oder gerade<br />
kommen. Manchmal sieht<br />
man sie auch beim Mittagessen<br />
auf ihrer Terrasse.<br />
Sie sind im selben Haus und<br />
doch ganz woanders.<br />
Was passiert dort eigentlich<br />
den ganzen Tag unter dem<br />
Fußboden der Kunstschule?<br />
Was beschäftigt die Leute<br />
dort? Woran <strong>arbeiten</strong> sie?<br />
Was tun unsere Nachbarn<br />
eigentlich?<br />
Foto: <strong>Wien</strong>er Kunstschule<br />
11
Wenn viel Hilfe gebraucht wird:<br />
Intensivgruppen<br />
In Amtsdeutsch geht es um erhöhten Betreuungsbedarf –<br />
bei uns um viel Unterstützung.<br />
In den Intensivgruppen der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> werden Menschen<br />
betreut, die meistens<br />
nicht sprechen und auch nicht<br />
selbst für ihre körperlichen<br />
Bedürfnisse sorgen können.<br />
Sie brauchen daher die Unterstützung<br />
bei alltäglichen Dingen<br />
wie beim An- und Ausziehen.<br />
Bei vielen Aktivitäten ist<br />
Einzelbetreuung notwendig.<br />
Die Beschäftigung mit verschiedenen<br />
Materialien hat<br />
hier andere Ziele als das Herstellen<br />
eines Produkts. Besonders<br />
wichtig ist hier auch die<br />
so genannte basale Förderung<br />
– ein spezielles Angebot der<br />
Körpererfahrung für Menschen<br />
mit schweren, mehrfachen<br />
Beeinträchtigungen.<br />
Einige jetzt von uns Betreute<br />
sind anno 2000 zur <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> gekommen, als sie<br />
von der Stadtverwaltung aus<br />
psychiatrischen Kliniken ausge<br />
gliedert wurden. Es hatte sich<br />
die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass diese Menschen nicht<br />
krank, sondern behindert bzw.<br />
beeinträchtigt sind, und dass<br />
sie daher nicht dauernd in<br />
einem Spital leben sollten.<br />
Monika <strong>Ja</strong>ny gibt Auskunft<br />
? Monika, wie war das<br />
Wochenende und was<br />
machst du jetzt in der<br />
Werkstatt?<br />
Wochenende schön, Kaffeehaus!<br />
– Frühstück, Kaffee,<br />
Radfahren, Essen …<br />
? Hast du Aufgaben in<br />
der Gruppe?<br />
Butter einräumen, Milch,<br />
Einkauf, Kaffeehaus.<br />
? Du räumst diese<br />
Sachen in den Kühlschrank?<br />
<strong>Ja</strong>.<br />
? Fein, und was machst<br />
du noch gerne?<br />
Chor singen, Fußbad,<br />
schwimmen, Urlaub<br />
? Freust du dich schon<br />
auf die gemeinsame<br />
Urlaubsaktion?<br />
<strong>Ja</strong>a!<br />
Die Fragen stellten<br />
Doris Masin und<br />
Denise Premstaller<br />
12 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>
„Wir sind die Querdenker“:<br />
Unsere Zeitungsgruppe<br />
Schreiben für Leser/innen<br />
Für Frauen und Männer, die ihr Wissen gern weitergeben<br />
möchten, ist die Zeitungsgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> gedacht, in der 14 Frauen und Männer aktiv mitmachen.<br />
Sie bringt dreimal im <strong>Ja</strong>hr (ohne fixe Termine)<br />
die Zeitung „Querdenker“ heraus. Hier schreiben<br />
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
und alle anderen Interessierten. Die letzten Schwerpunktthemen<br />
waren Familie, Träume und Schenken;<br />
die Schreibenden geben ihre Erfahrungen und ihre<br />
Meinung darüber weiter. Den „Querdenker“ erhalten<br />
alle Menschen, die von der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> betreut<br />
werden – und einige<br />
mehr. Wer den „Querdenker“<br />
lesen will,<br />
findet ihn auf www.<br />
lebenshilfe-wien.at<br />
im Abschnitt „Menschen<br />
mit Behinderung“<br />
oder ruft 01 –<br />
214 02 55 – 12.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Querdenkersong<br />
Wir sind die Gruppe 1,<br />
ja ja eh schon klar<br />
Jeder kennt uns,<br />
wir schreiben wie die Weltmeister<br />
Besser als uns hat es noch keinen<br />
gegeben<br />
Wie sind immer up to date<br />
wir machen auch kein Blind date<br />
(Refrain)<br />
Wir sind die Querdenker,<br />
wir denken quer<br />
Hin und her<br />
niemand kommt hinter uns her<br />
Bei uns hat jeder eine<br />
Behinderung aber<br />
Wir denken mit den Herzen<br />
und auch beim Scherzen<br />
Haben wir keine Schmerzen<br />
auch wenn wir mal Zoff haben<br />
Halten wir zusammen<br />
weil wir sind eine Crew<br />
Die nicht auseinanderfällt,<br />
denn jeder hilft jedem<br />
(Refrain)<br />
Wir sind auch mit<br />
Reportagen immer vor Ort<br />
Haben immer das letzte Wort<br />
Wir fragen die Leute<br />
Löcher in den Bauch,<br />
ich natürlich auch<br />
Muss ich noch was sagen<br />
oder fragen,<br />
nein wir müssen uns<br />
noch mit Arbeit plagen.<br />
Von Markus Samek von der<br />
Zeitungsgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> 2009 getextet.<br />
Das Lied wurde noch nicht vertont.<br />
13
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Die Gruppe ExAkt redet öffentlich darüber,<br />
was Menschen mit Lernschwierigkeiten wollen<br />
Hier beschreiben die Gruppenmitglieder ihre Arbeit (etwas<br />
unterstützt von Betreuerin und Betreuer) selbst.<br />
Die Klient/innen der Gruppe ExAkt stellen ihr Präsentationsmaterial<br />
selbst her<br />
(v.l.n.r.: Sabine Wurst, Martin Kieberger, Sabrina Kumpan)<br />
Die Gruppe ExAkt gibt<br />
es seit Oktober 2007.<br />
ExAkt heißt Experten<br />
aktiv. In der Gruppe<br />
sind 7 Herren und<br />
8 Damen beschäftigt.<br />
Davon sind 2 blinde<br />
Personen (1 Dame<br />
und 1 Herr).<br />
Auch 2 Rollstuhlfahrerinnen<br />
sind bei uns.<br />
Eine Dame kann nicht<br />
sprechen, sie ist aber<br />
überall mit dabei.<br />
Sie singt gerne. Die<br />
Gruppe ist vom Alter<br />
her bunt gemischt.<br />
Der älteste ist 61 <strong>Ja</strong>hre<br />
und der jüngste ist<br />
21 <strong>Ja</strong>hre alt. Es gibt<br />
eine Betreuerin und<br />
einen Betreuer. Unser<br />
wichtigster Arbeitsschwerpunkt<br />
ist die<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Gruppe ExAkt<br />
macht Anliegen von<br />
Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
in<br />
der Öffentlichkeit<br />
bekannt. Wir zeigen<br />
her was für uns wichtig<br />
ist. Wir besuchen<br />
auch verschiedene<br />
Werkstätten und<br />
Wohnhäuser.<br />
Vorbereitung<br />
Bei der Zivildienereinschulung<br />
ruft uns<br />
Frau Pfaffenbichler<br />
aus der Zentrale an<br />
und sagt uns die Termine.<br />
Wenn eine IEP-Einführung<br />
für die neuen<br />
Betreuer ist, bekom-<br />
14 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
men wir auch einen<br />
Termin von Frau Pfaffenbichler.<br />
Möchte die SOB eine<br />
Werkstattführung,<br />
rufen sie Andy Mayer<br />
oder in der Gruppe<br />
ExAkt an. Die SOB ist<br />
eine Schule für Betreuer<br />
und Betreuerinnen.<br />
Für die Krankenpflegerschule<br />
machen wir<br />
auch eine Werkstattführung.<br />
Wenn wir einen Vortrag<br />
beim FSJ (Freiwilliges<br />
Soziales <strong>Ja</strong>hr)<br />
halten, bekommen<br />
wir auch einen Anruf.<br />
Wir machen uns das<br />
Datum und die Uhrzeit<br />
aus. Wir machen<br />
uns auch aus, ob sie<br />
zu uns kommen oder<br />
wir sie besuchen. Bei<br />
der Vorbereitung stellen<br />
wir auch in Kleingruppenverschiedene<br />
Plakate her. Wir<br />
überlegen wie das<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Plakat ausschauen<br />
soll. Wir überlegen<br />
die Farben. Wir suchen<br />
oder machen<br />
passende Symbole.<br />
Momentan überlegen<br />
wir ein Plakat<br />
über die Wohnhäuser.<br />
Bei der Vorbereitung<br />
machen wir uns<br />
in der Morgenrunde<br />
aus, wer mitgeht. Wir<br />
machen uns aus wer<br />
welches Plakat präsentiert<br />
und wer fotografiert.<br />
Fr. Fischer<br />
und Hr. Schwerter<br />
sind für das Figurentheater<br />
zuständig.<br />
Jemand meldet sich,<br />
der das Quiz über die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> vorliest.<br />
In der Morgenrunde<br />
üben wir die Plakate<br />
vorstellen.<br />
Ablauf<br />
Bei einem Vortrag<br />
außerhalb der<br />
Werkstatt richtet<br />
Fr. Lisi Paula das Wagerl<br />
her. Sie gibt die<br />
Sachen die wir brau-<br />
chen hinein. Auch die<br />
Handpuppen für das<br />
Figurentheater sind<br />
dabei.<br />
Bei der Zivildienereinschulung<br />
fahren<br />
wir ins Treff in der<br />
Schönbrunnerstraße.<br />
Da die Zivildiener um<br />
12.00 Uhr Pause haben,<br />
richten wir alles<br />
für die Vorträge her.<br />
Bei jedem Vortrag<br />
sind wir zum Mittagessen<br />
eingeladen.<br />
Dann geht es los mit<br />
dem Werkstättenplakat<br />
über die Arbeitsschwerpunkte<br />
in den<br />
Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong>. Da<br />
sprechen wir über<br />
die Arbeit in den verschiedenen<br />
Gruppen.<br />
Die Vorträge werden<br />
auch fotografiert oder<br />
gefilmt. Als zweites<br />
kommt das Plakat<br />
über die Gruppe Ex-<br />
Akt dran. Wir erzählen<br />
über die Schwerpunkte<br />
unserer Arbeit<br />
ä<br />
15
in der Gruppe. Wir<br />
berichten auch vom<br />
Schwerpunkt „Leichte<br />
Sprache“: Wir waren<br />
in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Österreich und haben<br />
uns die Homepage<br />
angeschaut ob sie in<br />
leichter Sprache ist.<br />
Sie war leider nicht in<br />
leichter Sprache. Dort<br />
haben wir gesagt was<br />
nicht in Ordnung ist<br />
und was man verbessern<br />
könnte.<br />
Vom teilbetreuten<br />
Wohnen haben wir die<br />
Hausordnung bekommen<br />
zum übersetzen.<br />
Hr. Manfred Philippits<br />
zeichnete die Bilder<br />
dazu. Wir <strong>arbeiten</strong><br />
auch mit Bildern<br />
und Symbolen. Wir<br />
erzählen auch, dass<br />
wir zweimal im <strong>Ja</strong>hr<br />
im Querdenker einen<br />
Artikel über unserer<br />
Arbeit schreiben. Der<br />
Querdenker ist eine<br />
Zeitung von Klienten<br />
für Klienten. Beim<br />
letzten Plakat erzählen<br />
wir den Zivildiener<br />
über den Tagesablauf<br />
in unserer Werkstatt.<br />
Dann spielen wir eine<br />
kleine Szene mit dem<br />
Figurentheater, bei<br />
dem die Zivildiener<br />
mitdenken und Fragen<br />
stellen können.<br />
Als letztes von unseren<br />
Vortrag machen<br />
wir noch einen<br />
Quiz über die <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Da merken wir,<br />
ob sie gut aufgepasst<br />
haben. Zum Schluss<br />
verteilen wir noch die<br />
Rückmeldungsbögen<br />
und sammeln sie wieder<br />
ein. Dann verabschieden<br />
wir uns von<br />
den Zivildienern und<br />
fahren in die Werkstätte<br />
zurück.<br />
Bei der Werkstattführung<br />
begrüßen<br />
wir die Gäste (zum<br />
Beispiel aus der SOB<br />
oder der Krankenpflegeschule)<br />
vorne beim<br />
Eingang. Dann führen<br />
2 Klienten aus der<br />
Gruppe ExAkt eine<br />
Kleingruppe durch die<br />
verschiedenen Gruppen.<br />
Die Werkstattführung<br />
wird auch<br />
mit Fotos oder Film<br />
dokumentiert. Wir<br />
erzählen ihnen über<br />
unsere Arbeit in der<br />
Werkstatt.<br />
Dann treffen wir uns<br />
in unserer Gruppe.<br />
In der großen Runde<br />
halten wir unsere<br />
Vorträge. Je nachdem<br />
wer uns zuhört, stimmen<br />
wir ab was wir<br />
erzählen. Wir müssen<br />
an die Zuhörer denken.<br />
Wir spielen auch<br />
eine kleine Szene mit<br />
unseren Handpuppen<br />
bei der die Gäste<br />
mitreden und Fragen<br />
stellen können. Jemand<br />
aus der Gruppe<br />
liest die Quizfragen<br />
zur <strong>Lebenshilfe</strong><br />
vor. Die Quizfragen<br />
kommen immer gut<br />
an und es wird auch<br />
viel darüber gelacht.<br />
Zum Ende kommen<br />
die Rückmeldebögen<br />
mit 3 Gesichten zum<br />
ankreuzen dran. Man<br />
16 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
kann auch etwas dazuschreiben<br />
wie der<br />
Vortrag angekommen<br />
ist. Dann verabschieden<br />
sich die Gäste<br />
von uns und fahren<br />
wieder zurück.<br />
Nachbereitung<br />
Am nächsten Tag räumen<br />
wir alles weg.<br />
Wir schauen uns die<br />
Rückmeldungsbögen<br />
an und werten sie<br />
am Computer aus.<br />
Wir sehen so was uns<br />
gut gelungen ist. Da<br />
merken wir auch, was<br />
wir beim nächsten<br />
Mal besser machen<br />
könnten. Auch die<br />
Fotos oder den Film<br />
schauen wir uns an.<br />
In der Morgenrunde<br />
machen wir eine<br />
Nachbesprechung<br />
und diskutieren darüber.<br />
In der Morgenrunde<br />
überprüften wir<br />
ob das Geschriebene<br />
verstanden wurde.<br />
So macht die Gruppe<br />
ExAKT ihre Vorträge.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Unsere Zivildiener werden fachkundig und praxisnahe von<br />
den Klient/innen der Gruppe ExAkt eingeschult<br />
Den Artikel schrieben<br />
Arie Weiss, Sabrina Kumpan,<br />
Martin Schwerter und Heide Tomacek.<br />
In der Morgenrunde hat die Gruppe ExAkt<br />
den Artikel auf „leichte Sprache“ überprüft.<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
17
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Wir kochen, gärtnern, entrümpeln …<br />
Wer bei uns betreut wird und Dienstleistungen erbringen will und kann,<br />
schließt sich einem Arbeitsteam an: der Gartengruppe, der Mobilen Gruppe<br />
oder einer der beiden Kochgruppen. Oder man macht in einer Firma mit.<br />
Die Gartengruppe übernimmt<br />
<strong>Arbeiten</strong> wie das Rasenmähen.<br />
Die Mobile Gruppe entrümpelt<br />
unter anderem Wohnungen.<br />
Bei der Kochgruppe können<br />
Bestellungen aufgegeben werden<br />
wie z.B. die Verpflegung<br />
für ein Geburtstagsfest.<br />
Zuverlässigkeit und Qualität<br />
haben für uns einen besonderen<br />
Stellenwert. Eine besondere<br />
Stärke sehen die Kund/<br />
innen auch darin, dass auf ihre<br />
individuellen Wünsche besonders<br />
eingegangen wird.<br />
Zum Beispiel<br />
Verpackungs<strong>arbeiten</strong><br />
Karl Busch arbeitet Montag bis<br />
Freitag von 8 bis 12 Uhr in der<br />
Firma Popolini, die im Haus der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Werkstatt in <strong>Wien</strong><br />
23., Schuhfabrikgasse, ihren<br />
Sitz hat. Er verpackt Artikel<br />
wie z. B. Babywindeln, -bürsten,<br />
Veilchenwurzeln (eine<br />
Zahnungshilfe für Kleinkinder)<br />
usw. Die Produkte werden aus<br />
Ungarn geliefert und in <strong>Wien</strong><br />
verpackt.<br />
Karl Busch:<br />
Die Arbeit<br />
macht mir<br />
Spaß – alles<br />
einpacken<br />
und so – Im<br />
Lager sind 11 Kollegen, alle<br />
sind sehr nett zu mir – sie<br />
helfen mir mit den Schachteln.<br />
Die <strong>Arbeiten</strong> sind<br />
schon Routine für mich –<br />
da ich es schon viele <strong>Ja</strong>hre<br />
mache. Ich kann mir vorstellen,<br />
das bis zu meiner<br />
Pension zu machen.<br />
Ich bin dort schon ein alter<br />
Mitarbeiter. Der Pauli ist<br />
dort der Lagerleiter, der<br />
die <strong>Arbeiten</strong> verteilt. Es<br />
gibt keinen Betriebsurlaub,<br />
und Karfreitag hab ich frei.<br />
Wenn es keine Arbeit gibt,<br />
schicken sie mich in die<br />
Werkstatt, ich bekomme<br />
eine Prämie für das <strong>Arbeiten</strong><br />
bei Popolini.<br />
Buffets für Feste<br />
und Feiern<br />
Die Kochgruppen der Werkstätten<br />
20., Dresdner Straße,<br />
und 12., Schönbrunner Straße,<br />
erstellen Buffets für Veranstaltungen<br />
und Feste. Gekocht<br />
und gebacken wird im Auftrag<br />
von Privatpersonen und Firmen<br />
sowie für Feste und Fei-<br />
ern, die von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> selbst veranstaltet werden.<br />
Gekocht wird Hausmannskost<br />
– oder es geht um Spezialitäten<br />
der österreichischen und<br />
der internationalen Küche.<br />
Gebacken werden Torten, Kuchen<br />
und Bäckerei. Für Buffets<br />
werden in den Kochgruppen<br />
belegte Brötchen, Aufstriche,<br />
Salate, pikantes und süßes<br />
Fingerfood (das sind ohne Besteck<br />
essbare Happen, z. B.<br />
Blätterteigtascherln mit unterschiedlichen<br />
Füllungen,<br />
Mini-Schnitzerln, Minipizzen,<br />
Schaumrollen …) und viele<br />
andere kulinarische Köstlichkeiten<br />
zubereitet.<br />
Interesse und Freude an Tätigkeiten<br />
beim Kochen, aber<br />
auch die Bereitschaft, diese im<br />
täglichen Arbeitsalltag auszuführen,<br />
sind für das <strong>Arbeiten</strong><br />
in diesen Gruppen sehr wichtig.<br />
Jede/r, die/der mitmacht,<br />
kann individuell dazulernen.<br />
Im Nachbarschaftsgarten<br />
„Steinhagegarten“ betreut die<br />
Kochgruppe Schönbrunner<br />
Straße gemeinsam mit ihrem<br />
Betreuer ein kleines Beet. Es<br />
werden Kräuter und Blumen<br />
für die kulinarischen Produkte<br />
und den hauseigenen Gebrauch<br />
in der Werkstatt angebaut,<br />
gepflegt und geerntet.<br />
18 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Gruppen für Seniorinnen und Senioren<br />
Altwerden mit der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Nach vielen <strong>Ja</strong>hren in Gruppen<br />
mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten<br />
befinden sich<br />
die alt gewordenen Klient/innen<br />
in einem neuen Lebensabschnitt.<br />
Sie werden nun nicht<br />
mehr vorrangig mit Arbeit beschäftigt,<br />
wiewohl viele noch<br />
immer in die Werkstatt kommen,<br />
sondern in so genannten<br />
Seniorengruppen betreut.<br />
Solche Seniorengruppen gibt<br />
es in den Werkstätten in <strong>Wien</strong><br />
2., Rueppgasse, und in <strong>Wien</strong><br />
20., Dresdner Straße. Sie können<br />
als Vorstufe zu den Seniorengruppen<br />
gesehen werden,<br />
die es in einigen Wohnhäusern<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> gibt, und<br />
natürlich zu unserem 2011<br />
eröffneten Senior/innenhaus<br />
22., Nauschgasse. Im Wohnhaus<br />
wird betreut, wem der<br />
tägliche Wechsel in die Werkstatt<br />
schon zu viel ist.<br />
Herbert Kronik feiert seinen<br />
Geburtstag<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Julius Neubau interessiert sich für Neuigkeiten aus den<br />
Tageszeitungen<br />
Ziel bei der Betreuung alter<br />
Menschen ist der möglichst<br />
weitgehende Erhalt ihrer geistigen<br />
und körperlichen Mobilität.<br />
Um dies zu erreichen,<br />
wird ein interessanter und<br />
abwechslungsreicher Tagesablauf<br />
geboten: mit Spaziergängen,<br />
Museums- und Ausstellungsbesuchen,Gruppengymnastik,<br />
Einzelturnen usw.<br />
Mußestunden gibt es, um Musik<br />
zu hören, Filme zu schauen<br />
und für Gespräche. Bei der<br />
Biografiearbeit nehmen die<br />
Klient/innen ihre Individualität<br />
wahr und können mit den<br />
dabei entstehenden Fotoalben<br />
anderen über Erlebnisse aus<br />
ihrem Leben erzählen. Musiktherapie,<br />
Kunsttherapie und<br />
tierunterstützte Animation<br />
sind bei den älteren Menschen<br />
beliebte zusätzliche Angebote.<br />
Von Seite 7 bis hierher<br />
haben wir zusammengestellt,<br />
was die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> selbst zu Beschäftigung<br />
und Arbeit anbietet.<br />
kinderhilfe_anzeige_210x75 07.04.2004 13:06 Uhr Seite 1<br />
Österreichische<br />
Kinderhilfe<br />
P.S.K. 1.111.235<br />
Wir danken den österreichischen LottospielerInnen.<br />
19
„Gemma Arbeit anschauen!“<br />
„Morgen Ausflug?“<br />
Wenn er durch das Schulhaus geht, wird Hannes Seidl so von Schülerinnen<br />
und Schülern daran erinnert, dass er sie doch bald wieder zu einer berufskundlichen<br />
Realbegegnung mitnehmen soll. Wie diese Ausflüge im Rahmen<br />
der unverbindlichen Übung „Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt“<br />
im Sonderpädagogischen Zentrum Herchenhahngasse im 21. Bezirk genannt<br />
werden. Ingrid Wick fragte nach.<br />
? Wie sieht die Vorbereitung<br />
auf die Arbeits- und<br />
Berufwelt aus?<br />
In manchen Schulstunden<br />
be<strong>arbeiten</strong> wir Themen wie<br />
die selbstständige Nutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel,<br />
den Umgang mit Geld etc.<br />
Wir vergleichen auch den Tagesablauf<br />
in der Schule mit<br />
dem in einer Arbeitsstelle.<br />
Manchmal stellen wir uns vor,<br />
wir wären bei einer Arbeit,<br />
und spielen Chef und Arbeiter<br />
oder Berufe erraten.<br />
Jeden Donnerstag nehme ich<br />
eine Gruppe ab der 9. Klasse<br />
zu Exkursionen mit. Wir besuchen<br />
die Tageswerkstätten<br />
von verschiedenen Organisationen,<br />
aber auch das Sonderprojekt<br />
der <strong>Wien</strong>er Gärten,<br />
wo man Gartenarbeiter<br />
werden kann.<br />
Auf dem Weg dorthin sprechen<br />
wir viel über Traumberufe,<br />
über das, was man<br />
dafür können muss und was<br />
besonders wichtig ist. Die Fotos<br />
vom Ausflug bauen wir zu<br />
einer Bildgeschichte zusam-<br />
men und hängen ein Plakat<br />
im Schulhaus auf. Die besten<br />
Ausflüge ergeben sich, wenn<br />
wir ehemalige Mitschüler/<br />
innen an ihren Arbeitsplätzen<br />
besuchen und sie uns stolz<br />
durch ihre Arbeitsstätte führen.<br />
? Gibt es auch Schnuppertage<br />
innerhalb des<br />
Schuljahres?<br />
Wer sich etwas genauer ansehen<br />
möchte, kann später<br />
Schnuppertage oder eine<br />
Schnupperwoche ausmachen,<br />
meistens ab dem 10. Schuljahr.<br />
Die Eltern fixieren einen<br />
Termin.<br />
? Gibt es Gespräche mit<br />
Eltern und Kindern?<br />
In meiner Sprechstunde reden<br />
wir gemeinsam, welche<br />
Arbeitsmöglichkeiten es gibt<br />
und was man vorher machen,<br />
beachten muss, z. B. Formulare<br />
ausfüllen oder zu welcher<br />
Stelle man gehen kann oder<br />
muss.<br />
? Ist es leicht einen<br />
Arbeitsplatz bzw. einen<br />
Werkstattplatz zu<br />
bekommen?<br />
Meine Erfahrung hat gezeigt,<br />
dass vor allem unauffällige<br />
Jugendliche oft gleich nach<br />
einer Schnupperwoche in<br />
Beschäftigungsgruppen aufgenommen<br />
werden. Verhaltensauffällige<br />
Jugendliche<br />
mit erhöhtem Pflegeaufwand<br />
werden mit Hinweis auf noch<br />
erforderliche Nachreife gerne<br />
auf später vertröstet. Manche<br />
Arbeitsplätze sind sehr begehrt,<br />
da muss man vielleicht<br />
zuerst etwas Anderes beginnen,<br />
um z. B. später in einer<br />
Küche <strong>arbeiten</strong> zu können.<br />
? Welche Probleme<br />
gibt es?<br />
Mein größtes Problem ist,<br />
wenn die Jugendlichen nach<br />
der Schule zu Hause sitzen<br />
und nichts machen. Manche<br />
Eltern glauben auch, dass<br />
ihre Kinder gar nichts <strong>arbeiten</strong><br />
können. Das stimmt aber<br />
nicht, und dann haben die<br />
20 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Kinder auch keine Arbeitskollegen,<br />
keine Abwechslung<br />
und verlernen die Dinge, die<br />
sie in der Schule schon einmal<br />
gekonnt haben.<br />
Für viele ist das Ausfüllen von<br />
Formularen zu schwer, ich<br />
muss beim Ausfüllen helfen.<br />
Manche Eltern sind sehr aufgeregt,<br />
ob es auch der richtige<br />
Platz ist. Ich sage dann,<br />
man kann ja später auch<br />
seinen Arbeitsplatz wieder<br />
wechseln.<br />
? Gibt es genug<br />
Angebote?<br />
Die Angebote für unsere<br />
Schulabgänger erweitern sich<br />
laufend: Neue Vereine bieten<br />
neue Arbeitsbereiche, alte<br />
Vereine erproben neue Konzepte<br />
und realisieren neue<br />
Standorte. Alle sprechen von<br />
integrativen Möglichkeiten<br />
und einige englische Wörter<br />
hören wir immer häufiger:<br />
Clearing, Outplacement, Peer-<br />
Group, Jobready, Empowerment<br />
…<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Einige Vereine benannten sich<br />
um, so bringen wir immer<br />
neue bunte Folder und Prospekte<br />
von unseren Ausflügen<br />
mit.<br />
Die große Bandbreite von<br />
Möglichkeiten überfordert Eltern<br />
und Kinder. Was ist das<br />
Richtige? Was ist für mich<br />
(noch) zu schwierig? Wo fühlt<br />
sich mein Kind wohl?<br />
Hannes Seidl<br />
Lehrer, betreut zur Zeit 53 junge<br />
Menschen im 9., 10., 11. oder<br />
12. Schuljahr im Sonderpädagogischen<br />
Zentrum Herchenhahngasse<br />
im 21. Bezirk und begleitet sie<br />
gemeinsam mit Eltern und<br />
Erzieher/innen in das Berufsund<br />
Erwachsenenleben<br />
Foto: H. Seidl<br />
Kurz erklärt:<br />
Clearing:<br />
Klärung der Fähigkeiten<br />
und Möglichkeiten eines<br />
Menschen mit Hilfe von<br />
Fachleuten<br />
Outplacement:<br />
Professionelle Hilfe zur beruflichen<br />
Neuorientierung<br />
(wörtlich: woanders hin<br />
platzieren)<br />
Peer Group:<br />
Gruppe von Menschen mit<br />
ähnlichen Fähigkeiten, die<br />
voneinander lernen<br />
Jobready:<br />
Bereit für die Arbeit auf<br />
einem normalen Arbeitsplatz<br />
Empowerment:<br />
Stärkung der Fähigkeiten<br />
eines Menschen (power =<br />
Kraft)<br />
Fotos: Angelika Löffler, Richard Pobaschnig<br />
21
Förderangebote des Fonds Soziales <strong>Wien</strong><br />
zum Thema Arbeit<br />
Mit dem Bundessozialamt, dem Arbeitsmarktservice und dem Fonds Soziales<br />
<strong>Wien</strong> bemühen sich gleich drei Fördergeber um Arbeitsangebote für Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen in <strong>Wien</strong>. Für Menschen mit intellektuellen<br />
Beeinträchtigungen und höherem Unterstützungsbedarf sorgt zumeist der<br />
Fonds Soziales <strong>Wien</strong>.<br />
Das Angebot für Menschen<br />
mit intellektuellen Beeinträchtigungen<br />
in <strong>Wien</strong>, die Unterstützung<br />
bei der Arbeitssuche,<br />
beim Kompetenzerwerb und<br />
Schule<br />
Allgemeinbildende<br />
höhere Schulen<br />
Integrationsklassen<br />
Berufsbildende<br />
mittlere und höhere Schulen<br />
Schulungszentrum<br />
Ungargasse<br />
Berufsschulen<br />
Polytechnische<br />
Schulen<br />
Fachmittelschulen<br />
Kooperationsklassen<br />
NQL - Klassen<br />
Kooperative Mittelschulen<br />
Neue <strong>Wien</strong>er Mittelschulen<br />
Integrationsklassen<br />
Sonderpädagogische Zentren<br />
(SPZ)<br />
Berufsvorbereitungs-<br />
Lehrgänge (BVL)<br />
HS-Abschluss Klassen<br />
SchülerInnen- und BildungsberaterInnen, BO-KoordinatorInnen, Schulpsychologie,<br />
BeratungslehrerInnen/PsychagogInnen, Schulsozialarbeit, Schulinfo für MigrantInnen<br />
Angebotslandschaft für<br />
Jugendliche, <strong>Wien</strong> 2012<br />
www.koordinationsstelle.at<br />
Stand Mai 2012<br />
Come In<br />
Jugend in<br />
Meidling<br />
Multi Kult.<br />
Netzwerk<br />
Verein Wr.<br />
Jugendzentren<br />
EFJUCA<br />
Freiraum<br />
Juvivo KIDDY & CO<br />
*PEPPA<br />
<strong>Wien</strong>er<br />
Familienbund<br />
Rettet das Kind<br />
<strong>Wien</strong>Xtra<br />
Beratung<br />
an der Schule<br />
Jugendcoaching<br />
regional<br />
move.on –<br />
Bezirke 1,2,3,20<br />
WUK Domino -<br />
Bezirke 5-9<br />
VHS<br />
Jugendcoaching<br />
Bezirke 10_11<br />
in.come –<br />
Bezirke 4,12-15,23<br />
WUK Jugendcoaching<br />
West -<br />
Bezirke 16-19<br />
wienwork -<br />
Bezirke 21,22<br />
Jugendcoaching<br />
spezielle Zielgruppen<br />
ÖSB<br />
Jugendcoaching<br />
LEB<br />
WUK miko<br />
WUK faktor.c<br />
WITAF<br />
ÖBSV<br />
WUK Coaching<br />
Plus<br />
ADHS<br />
Beratung in der<br />
Berufschule<br />
KUS<br />
IFP<br />
Kinderfreunde<br />
Verein Bahnfrei!<br />
Zeit!Raum<br />
bei der Arbeitsausübung<br />
selbst brauchen, ist sehr vielfältig,<br />
aber auch sehr unübersichtlich,<br />
wie die „Übersichts“-<br />
Grafik auf dieser Seite zeigt.<br />
AMS<br />
Jugendliche<br />
BIZ<br />
Berufsinformationszentren<br />
Offene Jugendarbeit<br />
flash-<br />
Mädchencafé<br />
Verein Förder.<br />
Spielkultur<br />
Zentrum<br />
Aichholzgasse<br />
Kümmer<br />
- Nummer<br />
Amandas<br />
Matz<br />
WUK faktor.i<br />
Info-Zentrum<br />
WUK<br />
Monopoli<br />
BZ für<br />
MigrantInnen<br />
Begleitende Unterstützung<br />
c´mon 17<br />
Back Bone<br />
Balu & Du<br />
Bassena<br />
Stuwerviertel<br />
Beratung<br />
Jugend-<br />
info<br />
Sprung-<br />
brett<br />
BIV -<br />
integrativ<br />
Jubiz<br />
Elternnetzwerk<br />
Case Management<br />
c´mon APP<br />
Jugendarbeitsassistenz<br />
Arbeitsassistenz<br />
Berufsausbildungsassistenz<br />
Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz<br />
Jobcoaching<br />
JUNE<br />
Tagesstruktur<br />
(§9 Chancengleichheitsgesetz <strong>Wien</strong>)<br />
22 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012<br />
Step2job<br />
4youth<br />
Integrationsfachdienst Jobwärts<br />
assist<br />
Balance<br />
BIWI<br />
ABZ<br />
Rebas<br />
Bildungs-<br />
beratung <strong>Wien</strong><br />
technopool<br />
Bandgesellschaft<br />
Caritas<br />
Kapsch<br />
update<br />
training<br />
Lernhilfe<br />
Interface<br />
Migra<br />
VHS ISIS<br />
WIFI<br />
Projekt A-Z<br />
IBBV<br />
<strong>Wien</strong> Work<br />
Equalizent<br />
Produktionsschule<br />
<strong>Wien</strong><br />
Jugendwerkstatt<br />
MIT<br />
Mädchen<br />
In Technik<br />
Projekt<br />
Handwerk<br />
ITA Berufsfit<br />
Comenius Institut<br />
GIN<br />
Ein Grund für die verwirrende<br />
Vielfalt ist, dass die Angebote<br />
von drei verschiedenen Stellen,<br />
zum Teil partnerschaftlich,<br />
gefördert werden: dem<br />
Lehr- und Berufsausbildung<br />
Überbetriebliche Integrative Berufsausbildung<br />
Lehrausbildung (ÜBA)<br />
ARGE WIFI<br />
ipcenter<br />
BFI<br />
(IBA) überbetrieblich<br />
<strong>Ja</strong>W Weidinger<br />
IBA<br />
ÖBB<br />
IBIS Acam <strong>Ja</strong>W<br />
<strong>Wien</strong> Work<br />
IBA<br />
Basic Plus<br />
(TQL) ÖBB ♀<br />
Murad &<br />
Murad<br />
Weidinger &<br />
Partner<br />
Bildung<br />
Basisbildung<br />
Sprachförderung<br />
JUBIZ<br />
Jugend<br />
Bildungs<br />
Werkstatt<br />
HABIT<br />
Humanisierte<br />
Arbeitsstätte<br />
Interface<br />
Jugend am Werk<br />
(<strong>Ja</strong>W)<br />
Jugend<br />
college<br />
Lebens-<br />
hilfe<br />
LOK<br />
ITA gGmbH KoMIT ÖHTB<br />
HS-Abschluss<br />
ABZ BFI<br />
WUK m.power NQL<br />
UKI VHS<br />
Berufsreifeprüf.<br />
VHS<br />
Orientierung / Heranführung / Nachreifung<br />
BIKU Treff<br />
Gartenprojekt<br />
MA 42<br />
TRAIN 2<br />
Meine<br />
Chance<br />
spacelab<br />
IBIS ACAM BFI<br />
BOCO<br />
JAWA<br />
Next<br />
JE_TZT<br />
BPA<br />
BBRZ<br />
Top in den<br />
Beruf<br />
FAV BPI der ÖJAB<br />
BOK/<br />
BOK Gastro<br />
Jobfabrik<br />
Potenzial<br />
Jugend<br />
Prima<br />
Donna<br />
Unik.at<br />
OPUS<br />
ÖVSE<br />
Rainmans Home<br />
Caritas<br />
AltenhelferIn<br />
Jobmania<br />
Mädchen<br />
entscheiden<br />
Synapse<br />
Job Inklusiv<br />
assist<br />
Absprung On the Job VIA<br />
BerufsQI<br />
Ganz schön kompliziert?<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> sagt Ihnen gern, wer der passende Gesprächspartner ist,<br />
wenn es um Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung geht<br />
Lehre<br />
Siemens<br />
Reintegra<br />
Lebensart<br />
Sozialtherapie<br />
<strong>Wien</strong>er<br />
Sozialdienste
Bundessozialamt (BSA), dem<br />
Arbeitsmarktservice (AMS)<br />
und dem Fonds Soziales <strong>Wien</strong><br />
(FSW). Und für jeden Fördergeber<br />
gelten jeweils andere<br />
Gesetze!<br />
Wer sich bei einschlägigen<br />
übergeordneten Beratungszentren<br />
informiert 1 , wird aber<br />
rasch erkennen, dass viele der<br />
Angebote für Menschen mit<br />
intellektuellen Beeinträchtigungen<br />
und höherem Unterstützungsbedarf<br />
nur bedingt<br />
geeignet sind. Sei es, weil die<br />
Angebote zu hohe Eintrittsvoraussetzungen<br />
haben, sei es,<br />
weil Unterstützung unzureichend<br />
und nur zeitlich befristet<br />
gewährt wird oder auf Klient/innen<br />
zwischen 15 und 25<br />
<strong>Ja</strong>hre beschränkt ist. So bleibt<br />
es meistens dem Fonds Soziales<br />
<strong>Wien</strong> vorbehalten, Angebote<br />
für Menschen mit intellektuellen<br />
Beeinträchtigungen<br />
zu fördern.<br />
Die Förderungen des FSW<br />
richten sich nach den Bestimmungen<br />
des <strong>Wien</strong>er Chancengleichheitsgesetzes<br />
(CGW).<br />
Es gibt<br />
� Förderungen mit Rechtsanspruch<br />
nach § 9 CGW<br />
(Tagesstruktur)<br />
� Förderungen ohne Rechtsanspruch<br />
nach § 10 CGW<br />
(Berufsqualifizierung und<br />
Berufsintegration)<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
� Förderungen ohne Rechtsanspruch<br />
nach § 11 CGW<br />
(Arbeitsintegration).<br />
Tagesstruktur<br />
Dieses früher „Beschäftigungstherapie“<br />
genannte Angebot<br />
nach § 9 CGW richtet sich an<br />
alle Menschen mit intellektueller<br />
und mehrfacher Beeinträchtigung<br />
zwischen 14. und<br />
65. Lebensjahr (Verlängerung<br />
möglich), für die „eine Integration<br />
am Arbeitsplatz aktuell<br />
und dauerhaft nicht möglich<br />
ist“. Je nach Grad der Beeinträchtigung<br />
und Wunsch des<br />
Betroffenen werden kreative<br />
Angebote, dienstleistungsorientierte<br />
Arbeitsangebote,<br />
Qualifizierungsangebote, dislozierte<br />
Tätigkeitsstruktur in<br />
Firmen und Umschulungs- und<br />
Nachschulungsmaßnahmen<br />
(„Volontariate“) vom FSW gefördert.<br />
Die Dienstleistungen<br />
selbst erbringen 20 Anbieter<br />
in ganz <strong>Wien</strong>. Siehe dazu<br />
die Angebote der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> auf den Seiten 7 bis 19.<br />
Berufsqualifizierung und<br />
Berufsintegration<br />
Das Ziel dieser berufsorientierten<br />
Maßnahmen nach<br />
§ 10 CGW ist die Erlangung<br />
und Aufrechterhaltung von<br />
sozialversicherungspflichtigen<br />
Dienstverhältnissen. Der FSW<br />
fördert entweder allein oder<br />
in Co-Finanzierung mit anderen<br />
Partnern Leistungen zur<br />
Vorbereitung von Menschen<br />
mit (intellektuellen) Beeinträchtigungen<br />
auf den offenen<br />
Arbeitsmarkt, wie Arbeitstrainings,<br />
Berufsfindungs- und<br />
Berufsorientierungs- sowie<br />
Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Aktuelle BerufsqualifizierungsundBerufsintegrationsprojekte<br />
heißen u. a. On the job,<br />
Absprung, VIA oder Jobwärts.<br />
Ein weiteres Angebot ist eine<br />
Lehrlingsausbildung mit Teilqualifizierungsmöglichkeit.<br />
Gewährt wird eine Förderung<br />
für Antragstellerinnen und<br />
Antragsteller, die die Bereitschaft<br />
haben, ihre Arbeitsleistung<br />
auf dem freien Arbeitsmarkt<br />
einzubringen und die<br />
grundsätzlich Gruppenanpassungs-<br />
und Lernfähigkeit und<br />
eine gewisse Selbstständigkeit<br />
mitbringen. Für Neuantragsteller/innen<br />
von 15 bis 24<br />
<strong>Ja</strong>hren erstellt das Berufliche<br />
Bildungs- und Rehabilitationszentrum<br />
(BBRZ) eine einmalige<br />
Berufspotentialanalyse.<br />
Es kann aber auch später ein<br />
Wechsel von der Tagesstruktur<br />
in Berufsqualifizierungsmaßnahmen<br />
beantragt werden. In<br />
Ausnahmefällen können solche<br />
Förderungen auch Klientinnen<br />
und Klienten bis zum<br />
34. Lebensjahr und darüber<br />
hinaus bewilligt werden.<br />
ä<br />
1 z.B. bei der Koordinationsstelle Jugend – Bildung – Beschäftigung, Tel.: 01-789 06 12, www.koordinationsstelle.at,<br />
oder bei faktor.i, Tel.: 01-274 9 274, faktori.wuk.at<br />
23
Fotos: Angelika Löffler, Ida Rather<br />
Arbeitsintegration<br />
Die geförderten Maßnahmen<br />
der Arbeitsintegration nach<br />
§ 11 CGW umfassen zwei Arten<br />
von Zuschüssen:<br />
� Lohnkostenzuschüsse:<br />
Diese werden dann vom<br />
FSW gewährt, wenn das<br />
BSA oder das AMS aufgrund<br />
der Art und Schwere<br />
der Beeinträchtigung keine<br />
Förderung mehr erbringen.<br />
Gefördert wird der Bruttolohn<br />
der Arbeitnehmerin<br />
oder des Arbeitnehmers<br />
mit Beeinträchtigung im<br />
Ausmaß der beeinträchtigungsbedingtenLeistungsminderung.<br />
� Zuschüsse für innerbetriebliche<br />
Mentor/innen:<br />
Die Lohnkosten von<br />
Kolleg/innen, die sich für<br />
die Mitarbeiterin oder<br />
den Mitarbeiter mit Beeinträchtigung<br />
im Betrieb<br />
unterstützend einsetzen,<br />
werden im Ausmaß von<br />
maximal 25 % der Arbeitszeit<br />
des Menschen mit Beeinträchtigung<br />
refundiert.<br />
Beide Leistungen können von<br />
Unternehmen beantragt werden,<br />
die Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
und höherem<br />
Unterstützungsbedarf beschäftigen,<br />
und werden auch<br />
direkt mit den Unternehmen<br />
verrechnet.<br />
Wunsch an die Zukunft<br />
Menschen mit intellektuellen<br />
Beeinträchtigungen, auch solche<br />
mit höherem Unterstützungsbedarf,<br />
wünschen sich<br />
zunehmend, am Leben in der<br />
Gesellschaft teilzunehmen,<br />
also auch am Arbeitsleben der<br />
freien Wirtschaft, und haben<br />
gemäß der UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen<br />
mit Behinderungen auch Anspruch<br />
darauf. Derartige Arbeitsverhältnisse<br />
umfassen<br />
realistischerweise eher nur<br />
wenige Wochenstunden, da die<br />
Leistungsfähigkeit des beeinträchtigten<br />
Menschen und das<br />
Angebot an entsprechenden<br />
Teilleistungsarbeitsplätzen in<br />
der Wirtschaft begrenzt sind.<br />
Was aber tun mit dem beträchtlichen<br />
übrigen Teil an<br />
freier Wochenzeit, wenn weder<br />
Angehörige noch der<br />
Mensch mit Beeinträchtigung<br />
selbst in der Lage sind, den<br />
Tag aktiv zu gestalten? Eine<br />
sinnvolle Lösung aus Sicht der<br />
Betroffenen wäre eine Kombinationsmöglichkeit<br />
aus (geringfügiger)<br />
Beschäftigung auf<br />
dem Arbeitsmarkt und einer<br />
ergänzenden unterstützten<br />
Tagesstruktur mit z. B. der<br />
Möglichkeit zur kreativen Betätigung.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
hofft, dass der Fonds Soziales<br />
<strong>Wien</strong> bald auch diese Kombination<br />
ermöglicht.<br />
Bernhard Schmid<br />
Beratungszentrum<br />
Behindertenhilfe<br />
des Fonds<br />
Soziales <strong>Wien</strong><br />
1030 <strong>Wien</strong>, Guglgasse 7-9,<br />
Erdgeschoß<br />
(gegenüber dem Gasometer<br />
A)<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo – Fr 8 – 15 Uhr<br />
und Do bis 17.30 Uhr<br />
Erreichbar mit der<br />
U-Bahn-Linie U3,<br />
Station Gasometer,<br />
oder mit dem Autobus 72A,<br />
Station Gasometer<br />
Bestellung von kostenlosen<br />
Broschüren<br />
und Informationen zum<br />
Thema Arbeit u. a.<br />
täglich, auch an Sonn- und<br />
Feiertagen<br />
von 8 bis 20 Uhr, unter<br />
Telefon 01-24 5 24<br />
Fax:<br />
05 05 379 – 99 – 66 650<br />
E-Mail: post-bzbh@fsw.at<br />
Internet Startseite:<br />
www.fsw.at<br />
Informationen zu Arbeit<br />
und Beschäftigung:<br />
behinderung.fsw.at/<br />
beschaeftigung/<br />
Herunterladen von Broschüren<br />
zur Arbeit u.a.:<br />
behinderung.fsw.at/<br />
broschueren/<br />
24 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Beratung und Begleitung für junge Menschen mit<br />
schwerer Beeinträchtigung<br />
„WUK faktor.c“ unterstützt und begleitet junge Menschen mit Behinderung<br />
mit dem Angebot Jugendcoaching. Gemeint sind damit Beratung und Begleitung<br />
von Schüler/innen, die nach dem sogenannten Schwerstbehindertenlehrplan<br />
unterrichtet werden. Sie bekommen guten Rat für den Übergang von der<br />
Schule zum Beruf. Claudia Antos berichtet über ihre Arbeit.<br />
Ein Jugendcoach trifft sich<br />
grundsätzlich allein mit der/<br />
dem Jugendlichen in der Schule<br />
oder bei WUK faktor.c. Junge<br />
Menschen mit schwerer Beeinträchtigung<br />
zu beraten ist<br />
aber oft nur unter intensiver<br />
Einbeziehung ihres/seines<br />
Unterstützerkreises möglich.<br />
Dazu zählen: Eltern, sonstige<br />
Angehörige, Bezugspersonen<br />
und Lehrer/innen. Vor allem<br />
bei nonverbalen Menschen ist<br />
das Einbeziehen einer unterstützenden<br />
Person sehr wichtig.<br />
Wir wollen den Menschen in<br />
seiner ganzen Persönlichkeit<br />
kennenlernen und beschränken<br />
uns dabei nicht auf eine<br />
Methode. Wir testen die Menschen,<br />
die wir beraten sollen,<br />
daher mit den unterschiedlichsten<br />
psychologischen Methoden<br />
und Verfahren, wie<br />
z. B. dem <strong>Wien</strong>er Entwicklungstest,<br />
aber auch mit praktischen<br />
Übungen wie z. B. Sortierspielen.<br />
Wenn wir die Fähigkeiten und<br />
Vorlieben eines jungen Menschen<br />
erfasst haben, geben<br />
wir Unterstützung bei der Suche<br />
nach einem geeigneten<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Schnupperpraktikum, bei der<br />
Suche eines Platzes mit Tagesstruktur<br />
(Werkstatt) oder<br />
nach einer weiteren Schule.<br />
Vor allem wollen wir damit die<br />
Persönlichkeit der von uns beratenen<br />
Menschen stärken.<br />
Sollte ein sozialversicherungspflichtiges<br />
Arbeitsverhältnis<br />
auf dem ersten bzw. zweiten<br />
Arbeitsmarkt in Frage kommen,<br />
bitten wir unser Team<br />
für Jugendarbeitsassistenz,<br />
bei der Suche nach einer Arbeitsstelle<br />
zu helfen.<br />
Claudia Antos<br />
Jugendcoach<br />
Foto: C. Antos<br />
WUK faktor.c<br />
Jugendcoaching<br />
für benachteiligte<br />
und behinderte<br />
Jugendliche<br />
1070 <strong>Wien</strong>,<br />
Kaiserstraße 45,<br />
Stiege 2, 3. Stock<br />
Telefon:<br />
01 - 236 72 74 - 25<br />
E-Mail:<br />
claudia.antos@wuk.at<br />
Internet:<br />
www.faktorc.wuk.at<br />
Gefördert vom Bundessozialamt aus<br />
Mitteln der Beschäftigungsoffensive<br />
der österreichischen Bundesregierung<br />
25
Was tun nach gescheitertem Arbeitsversuch?<br />
Das <strong>Wien</strong>er Modell der „Rückversicherung“ ermöglicht unter gewissen Bedingungen<br />
die Rückkehr zu sozialen Finanzhilfen, wenn ein Arbeitsversuch in der<br />
freien Wirtschaft scheitern sollte. Eine Zusammenstellung der wichtigsten<br />
Fragen.<br />
1. Was ist mit „Rückversicherung“<br />
gemeint und<br />
welche Vorteile habe ich<br />
damit?<br />
Ein Mensch mit Beeinträchtigungen<br />
hat Anspruch auf eine<br />
Reihe von sozialen finanziellen<br />
Hilfestellungen, die er bei Antritt<br />
einer Arbeitsstelle in der<br />
freien Wirtschaft größtenteils<br />
verliert, weil er dann als arbeitsfähig<br />
betrachtet wird.<br />
Das Problem: Wenn das Arbeitsverhältnis<br />
wieder beendet<br />
wird, sei es, weil der Arbeitgeber<br />
oder auch der Arbeitnehmer<br />
nicht zufrieden ist, steht<br />
der Mensch mit Beeinträchtigung<br />
ohne finanzielle Absicherung<br />
da: Die Leistungen aus<br />
Arbeitslosen- und Notstandshilfe<br />
sind aufgrund von Teilzeitanstellungen<br />
und schlecht<br />
bezahlten Hilfsjobs zu gering,<br />
und die sozialen Finanzleistungen<br />
können aufgrund der<br />
bereits unter Beweis gestellten<br />
Arbeitsfähigkeit nicht wiedererlangt<br />
werden.<br />
Daher wurde von einer gemeinsamen<br />
Initiative des Bundessozialamts<br />
(BSA), des Arbeitsmarktservices<br />
(AMS) und<br />
der Stadt <strong>Wien</strong> der Arbeitsversuch<br />
mit der Rückkehrmöglichkeit<br />
in soziale Finanzhilfen<br />
geschaffen.<br />
2. Wie ist ein „Arbeitsversuch“<br />
definiert?<br />
Ein Arbeitsversuch ist der Versuch<br />
der Integration oder Reintegration<br />
einer Person mit<br />
erheblicher Behinderung (im<br />
körperlichen, geistigen oder<br />
psychischen Bereich bzw. in<br />
der Sinneswahrnehmung) in<br />
das Erwerbsleben durch Aufnahme<br />
eines Arbeitsverhältnisses,<br />
beispielsweise<br />
� unter Einsatz von finanziellen<br />
Mitteln zum Ausgleich<br />
der Minderproduktivität<br />
(Gewährung einer Entgeltbeihilfe,<br />
Errichtung<br />
eines geschützten Arbeitsplatzes)<br />
� oder durch Einbindung<br />
der „Begleitenden Hilfen“<br />
(Arbeitsassistenz, Integrationsbegleitung,Jobcoaching)<br />
� oder im Zuge einer Qualifikationsmaßnahme,<br />
einer<br />
Arbeitserprobung, eines<br />
Arbeitstrainings oder einer<br />
Berufsorientierung bzw.<br />
nach Abschluss einer solchen<br />
Maßnahme (Träger:<br />
Arbeitsmarktservice, Bundessozialamt<br />
/ Landesstelle<br />
<strong>Wien</strong>, Fonds Soziales<br />
<strong>Wien</strong>, andere Rehabilitationsträger).<br />
3. Wer kann einen Arbeitsversuch<br />
mit Rückversicherung<br />
starten?<br />
Jeder Mensch, der auf Grund<br />
der Schwere seiner (intellektuellen)<br />
Beeinträchtigung<br />
Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit<br />
bescheinigt bekommt und<br />
somit anspruchsberechtigt ist<br />
für Leistungen der Mindestsicherung,<br />
der erhöhten Familienbeihilfe,<br />
der Waisenpension<br />
und für die Förderung von<br />
Leistungen der Behindertenhilfe<br />
des Fonds Soziales <strong>Wien</strong>.<br />
Das kann ein junger Mensch<br />
sein, der mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf direkt<br />
aus der Schule kommt. Aber<br />
auch eine erwachsene Klientin<br />
oder ein erwachsener Klient<br />
einer Tagesstruktur einer<br />
Behinderteneinrichtung kann<br />
einen Arbeitsversuch starten.<br />
4. Welche finanziellen<br />
Auswirkungen auf meine<br />
sozialen Finanzhilfen hat<br />
ein Arbeitsversuch?<br />
Mindestsicherung<br />
(Dauerleistung)<br />
Trotz Arbeitsaufnahme ist die<br />
Mindestsicherung weiter zu<br />
gewähren, wobei die Nettoentlohnung<br />
aus der Erwerbsarbeit<br />
auf jeden Fall anzurechnen<br />
ist. Das bedeutet, dass<br />
26 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
ei einer monatlichen Nettoentlohnung<br />
unterhalb der monatlichen<br />
Auszahlung der Mindestsicherung<br />
(2012: 773,26<br />
Euro) das Gesamteinkommen<br />
stets konstant bei 773,26 Euro<br />
verbleibt, egal, ob man eine<br />
Erwerbsarbeit hat oder nicht!<br />
Die 13. und 14. Monatsbezüge<br />
werden auf die Sonderzahlungen<br />
der Mindestsicherung<br />
angerechnet.<br />
Bei korrekter Voranmeldung<br />
des Arbeitsversuchs bei der<br />
MA 40 leben die vollen Ansprüche<br />
auf Mindestsicherung<br />
nach dem Ende des Versuchs<br />
wieder auf, egal, wie lang er<br />
gedauert hat.<br />
Erhöhte Familienbeihilfe<br />
Besteht Anspruch auf erhöhte<br />
Familienbeihilfe, kann der<br />
Mensch mit Beeinträchtigung<br />
zusätzlich einer Erwerbstätigkeit<br />
nachgehen, wenn sein zu<br />
versteuerndes <strong>Ja</strong>hreseinkommen<br />
den Betrag von 10.000<br />
Euro nicht übersteigt. Übersteigt<br />
der Betrag diese Grenze,<br />
kann beim zuständigen Wohnsitzfinanzamt<br />
die Abmeldung<br />
der Familienbeihilfe aufgrund<br />
des Arbeitsversuchs erfolgen.<br />
Nach Beendigung des Arbeitsversuchs<br />
kann erneut Antrag<br />
auf Familienbeihilfe gestellt<br />
werden, wobei es empfehlenswert<br />
ist, einen Begleitbrief<br />
des Integrationsfachdienstes<br />
mit Hinweis auf die Vereinbarungen<br />
bezüglich Rückversicherung<br />
beizulegen, die von<br />
Seiten des Familienministeriums<br />
genehmigt wurden. Besonders<br />
wichtig ist dies bei<br />
Arbeitsversuchen, die länger<br />
als ein <strong>Ja</strong>hr gedauert haben.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Pflegegeld<br />
Da das Pflegegeld unabhängig<br />
von der Arbeitsfähigkeit und<br />
den tatsächlichen Arbeitsverhältnissen<br />
gewährt wird, wird<br />
Pflegegeld unverändert weiter<br />
ausgezahlt, auch wenn man<br />
einen Arbeitsversuch in der<br />
freien Wirtschaft startet.<br />
Waisenpension<br />
Achtung! Ist die Waisenpension<br />
einmal entzogen, ist die<br />
neuerliche Zuerkennung nicht<br />
mehr möglich! Die zuständige<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
sieht in der Aufnahme einer<br />
Erwerbsarbeit, auch wenn sie<br />
geringfügig ist, ein starkes<br />
Indiz dafür, dass die Voraussetzung<br />
für den Anspruch auf<br />
Waisenpension – eben die<br />
dauernde Erwerbsunfähigkeit<br />
– wegfällt. Es lohnt sich aber<br />
jedenfalls, den Arbeitsversuch<br />
rechtzeitig bei der PVA anzumelden<br />
und zu versuchen,<br />
eine positive Einzelfallbehandlung<br />
zu erwirken.<br />
Geförderter Platz<br />
in einer Tagesstruktur<br />
Mit Antritt eines erwerbsmäßigen<br />
Dienstverhältnisses erlischt<br />
die Bewilligung für einen<br />
geförderten Platz in einer Tagesstruktur.<br />
Nach Beendigung<br />
eines Arbeitsversuchs kann<br />
wieder um eine Bewilligung<br />
für eine Tagesstruktur angesucht<br />
werden. Da es sich um<br />
einen Folgeantrag handelt,<br />
wird dieser auch schneller als<br />
ein Neuantrag behandelt und<br />
unter denselben Bedingungen<br />
wie bei einem Neuantrag geprüft<br />
und bewilligt. Man hat<br />
aber keinen Anspruch auf<br />
denselben Platz, dieselbe Einrichtung<br />
oder denselben Ver-<br />
ein wie vor Antritt des Arbeitsversuchs.<br />
5. Wer unterstützt mich<br />
beim bürokratischen<br />
Aufwand?<br />
Unterstützung wird von Mitarbeiter/innen<br />
der sogenannten<br />
Integrationsfachdienste<br />
geleistet. Im weiteren Sinn<br />
sind damit alle Organisationen<br />
gemeint, die über die „Rückversicherung“<br />
Bescheid wissen<br />
und die Assistenz bei der<br />
Erlangung und Erhaltung von<br />
Arbeitsplätzen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt oder<br />
Ausbildung, Qualifizierung<br />
und Tagesstruktur anbieten.<br />
Eine Liste aller Organisationen<br />
(darunter auch die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong>) mit Kontaktdaten<br />
von Integrationsfachdiensten<br />
finden Sie unter dem Direktlink<br />
auf unserer Internetseite<br />
www.lebenshilfe-wien.at.<br />
Der Integrationsfachdienst<br />
begleitet den Menschen mit<br />
Beeinträchtigung konkret und<br />
persönlich bei seinem Arbeitsversuch<br />
mit Rückversicherung.<br />
Wer sich genauer über das<br />
Modell „Rückversicherung“ informieren<br />
möchte oder allgemeine<br />
Fragen hat, kann sich<br />
an die Koordinationsstelle Jugend<br />
– Bildung – Beschäftigung<br />
wenden (siehe www.koordinationsstelle.at),<br />
die vom<br />
Arbeitsmarktservice, dem<br />
Bundessozialamt (Landesstelle<br />
<strong>Wien</strong>) und dem Fonds Soziales<br />
<strong>Wien</strong> getragen wird.<br />
Bernhard Schmid<br />
Generalsekretär <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
27
Individuelle Beratung<br />
und Informationen aus einer Hand<br />
Sie haben Fragen zur Volljährigkeit oder wollen wissen, was sich finanziell<br />
und rechtlich ändert, wenn Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
18 <strong>Ja</strong>hre alt werden?<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Wir beraten Sie telefonisch, persönlich oder per E-Mail zu allen Themen,<br />
die Menschen mit Behinderung und ihre Familien bewegen,<br />
wie z.B. Mindestsicherung, Sachwalterschaft, Familienbeihilfe, ...<br />
Interessenvertretung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Schönbrunner Straße 179<br />
1120 <strong>Wien</strong><br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> wurde 1961 von<br />
einer Elterninitiative gegründet und ist<br />
ein überparteilicher, überkonfessioneller,<br />
gemeinnütziger Verein. Wir betreuen<br />
über 400 Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung in 6 Werkstätten, 12<br />
Wohnhäusern, teilbetreutem Wohnen und<br />
mobiler Begleitung in eigenen Wohnungen.<br />
Wir fungieren als Interessenvertretung<br />
und als Beratungsstelle für Menschen mit<br />
intellektueller Beeinträchtigung und deren<br />
Angehörige.<br />
Wir stehen für Inklusion: das Leben<br />
ohne Aussonderung, mit voller, möglichst<br />
selbstbestimmter Teilhabe und Teilnahme<br />
am Alltag der Gesellschaft und an ihren<br />
Aktivitäten.<br />
Beratung & Mitgliederservice<br />
Mag. a Ingrid Wick<br />
Telefon: 01-812 26 35-22<br />
E-Mail: i.wick@lebenshilfe-wien.at<br />
www.lebenshilfe-wien.at<br />
Spenden bitte an:<br />
PSK 7.158.003<br />
BLZ 60.000<br />
Impressum<br />
Eigentümer, Herausgeber, Verleger: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Verein für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />
Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />
Tel. (01) 812 26 35, Fax (01) 812 26 35-30<br />
Mail offi ce@lebenshilfe-wien.at, www.lebenshilfe-wien.at<br />
Inhalt: Ingrid Wick, Gestaltung: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>,<br />
Druck: digitaldruck.at Druck- und Handelsges.mbH,<br />
Stand: November 2011<br />
Mag. a Ingrid Wick<br />
Tel. (01) 812 26 35-22<br />
Mail i.wick@lebenshilfe-wien.at<br />
Mag. Bernhard Schmid<br />
Tel. (01) 812 26 35-47<br />
Mail b.schmid@lebenshilfe-wien.at<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Beratung & Mitgliederservice<br />
Schönbrunner Straße 179<br />
1120 <strong>Wien</strong><br />
www.lebenshilfe-wien.at<br />
Verkehrsanbindung<br />
U4/U6 - Längenfeldgasse<br />
Bus 12 A - Korbergasse<br />
Schönbrunner Straße<br />
Beratung<br />
www.lebenshilfe-wien.at<br />
1 (Seite 29) – Detaillierte Informationen zu den einzelnen Elementen des Modells der Unterstützten Beschäftigung<br />
finden Sie unter dem Link www.euse.org in englischer Sprache<br />
2 (Seite 29) – Erfahren Sie unter dem Link www.dabei-austria.at mehr über die 49 Organisationen in ganz Österreich,<br />
die Angebote der Beruflichen Integration wie Arbeitsassistenz, Berufsausbildungsassistenz, Clearing, JobCoaching,<br />
Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz und Jugendcoaching im Auftrag und nach Vorgaben und Richtlinien des<br />
Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz bzw. des Bundessozialamtes Österreich durchführen<br />
28 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012<br />
U4 U6<br />
Längenfeldgasse<br />
Aichhorngasse<br />
Korbergasse<br />
Foto: Michaela Leuthner
Unterstützte Beschäftigung am Arbeitsplatz<br />
Ziel ist es, Menschen mit – auch schweren – Beeinträchtigungen dauerhafte<br />
bezahlte Arbeit am freien Arbeitsmarkt zu ermöglichen und abzusichern.<br />
Das Modell der „Unterstützten<br />
Beschäftigung“, wie der englische<br />
Fachbegriff „Supported<br />
Employment“ übersetzt wird,<br />
wurde in den 1970/80er-<strong>Ja</strong>hren<br />
in den USA entwickelt.<br />
Ende der 1980er-<strong>Ja</strong>hre konnte<br />
das Modell auch in Europa Fuß<br />
fassen. 1993 wurde die „Europäische<br />
Union für Unterstützte<br />
Beschäftigung“ (www.euse.<br />
org) 1 (siehe Seite 28!) gegründet.<br />
Es ist ein wesentlicher Grundsatz<br />
beim Modell der „Unterstützten<br />
Beschäftigung“, dass<br />
der Mensch mit Beeinträchtigung<br />
zuerst einen Arbeitsplatz<br />
am Arbeitsmarkt finden und<br />
erst dann mit der eigentlichen<br />
Qualifizierung beginnen soll.<br />
Durch den Start im Unternehmen<br />
selbst sollen „ewige<br />
Qualifizierungskarrieren“ vermieden<br />
werden, weil der Lernprozess<br />
in der Realsituation<br />
am Arbeitsplatz nachhaltiger<br />
stattfinden kann.<br />
Das Modell besteht aus<br />
fünf Stufen:<br />
1. Aktive Einbindung des<br />
Menschen mit Beeinträchtigung:<br />
sie/er muss von Anfang<br />
an ihre/seine Wünsche<br />
und Bedürfnisse einbringen<br />
können, und alle Informationen<br />
müssen barrierefrei und<br />
auf sie/ihn zugeschnitten sein,<br />
damit sie/er eine informierte<br />
Entscheidung treffen kann<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
2. Erstellen eines dynamischen,<br />
individuellen Fähigkeitsprofils:<br />
dient in erster<br />
Linie dazu, dass die Person mit<br />
Beeinträchtigung ihre/seine Fähigkeiten<br />
erkennen, benennen<br />
und in die Arbeitsplatzsuche<br />
aktiv und persönlich einbringen<br />
kann. Die Kontrolle über Prozess<br />
und Profil verbleibt dabei<br />
stets beim Menschen mit Beeinträchtigung.<br />
3. Finden oder Schaffen<br />
eines individuell passenden<br />
Arbeitsplatzes: Die Ziele des<br />
arbeitsuchenden Menschen mit<br />
Beeinträchtigung, aber auch<br />
des Arbeitgebers müssen berücksichtigt<br />
werden. Die/der<br />
Unterstützerin muss einen umfangreichen<br />
und aktuellen Wissensstand<br />
über den regionalen<br />
Arbeitsmarkt haben.<br />
4. Aktive Einbindung des<br />
Arbeitgebers: es genügt<br />
nicht, an die soziale Verantwortung<br />
des Arbeitgebers zu<br />
appellieren. Die Chance für die<br />
Anstellung eines Menschen mit<br />
Beeinträchtigung steigt umso<br />
mehr, je mehr die Anstellung<br />
einen Beitrag zur Erreichung<br />
der Unternehmensziele erwarten<br />
lässt. Hierfür muss die/der<br />
Unterstützer/in das Geschäft<br />
des Arbeitsgebers möglichst<br />
verstehen und dem Arbeitgeber<br />
aktive Aufklärungsarbeit über<br />
Behinderung und staatliche<br />
Förderprogramme anbieten.<br />
5. Unterstützung am Arbeitsplatz:<br />
Der Mensch mit<br />
Beeinträchtigung muss soviel<br />
Unterstützung bekommen,<br />
wie sie/er tatsächlich benötigt,<br />
wenn es sein muss auf<br />
Dauer und unbegrenzt (in<br />
der Regel sinkt aber der Bedarf<br />
nach der Einarbeitungsphase).<br />
Die Unterstützung<br />
bezieht sich nicht nur auf die<br />
konkreten Arbeitsaufgaben<br />
des Menschen mit Beeinträchtigung,<br />
sondern auch auf eine<br />
gelingende Zusammenarbeit<br />
und soziales Miteinander mit<br />
den Kolleg/innen. Somit steht<br />
die/der Unterstützer/in auch<br />
der Chefin bzw. dem Chef und<br />
der ganzen Belegschaft im<br />
Bedarfsfall mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Innerbetriebliche Mentoren,<br />
der Einsatz von Hilfsmitteln<br />
und die Anpassung<br />
von betrieblichen Prozeduren<br />
sollen helfen, den Einsatz von<br />
externen Unterstützer/innen<br />
gering zu halten.<br />
In Österreich kümmert sich<br />
seit 2002 der Dachverband Arbeitsassistenz<br />
Österreich und<br />
in Folge seit 2006 der Dachverband<br />
berufliche Integration<br />
Austria (www.dabei-austria.<br />
at) 2 (siehe Seite 28!) um die Verbreitung<br />
von konkreten Dienstleistungen<br />
gemäß dem Modell<br />
der Unterstützten Beschäftigung.<br />
Bernhard Schmid<br />
Generalsekretär <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
29
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Gelebte Partnerschaft: Menschen mit Behinderung<br />
sind in bauMax-Märkten willkommen<br />
bauMax ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition, geprägt von der<br />
christlichen Einstellung der Eigentümerfamilie Essl. Deshalb wurde vor rund<br />
30 <strong>Ja</strong>hren das bauMax Humanprogramm ins Leben gerufen.<br />
Künstlerinnen und Künstler der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
begeisterten 2010 das bauMax Team mit ihrer Ausstellung<br />
in der bauMax Zentrale in Klosterneuburg<br />
Soziales Engagement ist fester<br />
Bestandteil der bauMax-Firmenkultur.<br />
Im Unternehmensleitbild<br />
ist festgelegt, dass<br />
Menschen mit Behinderung<br />
als gleichwertige Mitglieder<br />
unserer Gesellschaft gesehen<br />
werden und es deshalb ein besonderes<br />
Anliegen ist, sie mit<br />
ihren Stärken und Schwächen<br />
in die bauMax-Teams zu integrieren.<br />
Jede/r Mitarbeiter/in<br />
ist aufgerufen, einen Beitrag<br />
zu leisten, diese Vision umzusetzen.<br />
Was vor etwa 30 <strong>Ja</strong>hren im<br />
kleinen Rahmen begonnen<br />
hat, ist heute ein unternehmensweites<br />
Konzept mit drei<br />
Schwerpunkten:<br />
1. Gelebte Partnerschaft<br />
mit regionalen Behinderteneinrichtungen<br />
� Verkaufsmöglichkeiten für<br />
ihre eigenen Produkte in<br />
den bauMax-Märkten<br />
� bauMax-Aktionstag: Menschen<br />
mit Handicap aus<br />
den jeweiligen Partneror-<br />
ganisationen <strong>arbeiten</strong> in<br />
allen bauMax-Märkten für<br />
einen Tag mit<br />
� Spezielle Heimwerkerkurse<br />
� Führung und Malworkshops<br />
im Essl Museum in Klosterneuburg<br />
bei <strong>Wien</strong>, einer<br />
beeindruckenden Kunstsammlung<br />
2. Behindertenorganisationen<br />
als Dienstleistungspartner<br />
Einige Organisationen haben<br />
sich auf Dienstleistungen spezialisiert,<br />
z. B. Parkplatz- und<br />
Grünflächenpflege, die von<br />
bauMax zu regulären Marktpreisen<br />
in Anspruch genommen<br />
werden. Jeder der derzeit<br />
159 bauMax-Märkte arbeitet<br />
in einer engen Partnerschaft<br />
mit Behindertenorganisationen<br />
zusammen.<br />
3. Beschäftigung und<br />
Praktikumsmöglichkeiten<br />
Bis heute sind bei bauMax<br />
unternehmensweit über 250<br />
Menschen mit Behinderung<br />
beschäftigt. Außerdem werden<br />
viele Praktikumsmöglichkeiten<br />
zum Kennenlernen der<br />
Arbeitswelt angeboten. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass dadurch<br />
der Zusammenhalt und der<br />
30 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Das Team der mobilen Gruppe der <strong>Lebenshilfe</strong>-Werkstätte<br />
in der Dresdner Straße im 20. Bezirk reinigt regelmäßig die<br />
Ladeflächen bei bauMax Import & Logistik in der Aspernstraße<br />
im 22. Bezirk<br />
Teamgeist gestärkt werden,<br />
das Wohlbefinden der Mitarbeiter<br />
steigt und die Fluktuationsrate<br />
sinkt. Es ist für alle<br />
Mitarbeiter/innen ein Motivationsschub,<br />
wenn sie erleben,<br />
dass es gelingt, einen Menschen<br />
mit Beeinträchtigung zu<br />
integrieren und ihn dabei zu<br />
unterstützen, sich weiterzuentwickeln.<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Als Partner <strong>arbeiten</strong> bauMax<br />
und die <strong>Lebenshilfe</strong> im Rahmen<br />
des Humanprogramms<br />
seit <strong>Ja</strong>hrzehnten in ganz Österreich<br />
erfolgreich zusammen.<br />
Dazu zählt das Angebot<br />
von Dienstleistungen für<br />
die bauMax-Märkte, wie zum<br />
Beispiel Kehr<strong>arbeiten</strong> oder<br />
Rasenpflege, sowie die Unterstützung<br />
bei der Integration<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
von Mitarbeiter/innen mit Behinderung<br />
bei bauMax.<br />
Darüber hinaus verbindet<br />
bauMax und die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> auch die Zusammenarbeit<br />
im Bereich Kunstförderung.<br />
So fand im <strong>Ja</strong>hr 2010 in<br />
der bauMax Zentrale in Klosterneuburg<br />
eine Ausstellung<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> statt.<br />
Gezeigt wurden rund 100<br />
Werke, die in den <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Werkstätten in <strong>Wien</strong> entstanden<br />
sind.<br />
Mag. a Susanne Schenk<br />
PR und Kommunikation<br />
bauMax AG<br />
Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
31
Miteinander reden – gemeinsam entscheiden<br />
Im Zuge der Inklusion setzt sich die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> für die<br />
Beteiligung der Klientinnen und Klienten am Vereinsgeschehen<br />
ein. Dies geschieht durch Information, Mitsprache und<br />
Miteinscheidung. Motor dabei wird das Mitsprache-Team<br />
(MiT) sein.<br />
Wir sind 6 Selbstvertreterinnen<br />
und<br />
Selbstvertreter der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Wir setzen uns für<br />
die Anliegen unserer<br />
Kolleginnen und<br />
Kollegen in den<br />
Werkstätten und<br />
Wohnhäusern ein.<br />
Auch für Menschen<br />
mit schwerer Behinderung.<br />
Mitsprache ist uns<br />
wichtig, weil dann<br />
Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
mitentscheiden können.<br />
Damit wir noch besser<br />
für unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
da sein können,<br />
haben wir uns als<br />
Gruppe zusammen<br />
geschlossen. Unsere<br />
Gruppe heißt MiT,<br />
Mitsprache-Team der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Vertretung nach<br />
innen<br />
Wir setzen uns für<br />
den Ausbau der<br />
Mitsprache für Klientinnen<br />
und Klienten<br />
in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong> ein. Deshalb<br />
soll es in Zukunft<br />
Einrichtungssprecherinnen<br />
und Einrichtungssprecher<br />
in<br />
den Werkstätten und<br />
Wohnhäusern geben.<br />
Unsere Gruppe beginnt<br />
im September<br />
2012 mit ihrer<br />
Arbeit.<br />
Alle 14 Tage setzen<br />
wir uns mit unseren<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
aus der Selbstvertretergruppezusammen,<br />
die sich in<br />
der Freizeit trifft.<br />
Wir besprechen<br />
Themen, die uns<br />
gerade wichtig sind,<br />
und tauschen Erfahrungen<br />
über Selbstvertretung<br />
aus.<br />
Wir bestärken uns<br />
gegenseitig und<br />
lernen, wie wir<br />
andere gut beraten<br />
können.<br />
Selbstvertretung<br />
bedeutet, für unsere<br />
Rechte einzutreten,<br />
überhaupt zu lernen,<br />
welche Rechte wir<br />
32 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012
Heide Tomacek, Robert Saugspier, Barbara Willeger, Josef Hochmeister, Christine Martinek<br />
und Robert Schwerter freuen sich auf ihre Aufgaben im neuen Mitsprache-Team der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
haben und hilft uns,<br />
nicht aufzugeben.<br />
In Zukunft möchten<br />
wir unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
aus den Einrichtungen<br />
bei Problemen<br />
und Beschwerden<br />
unterstützen.<br />
Deshalb soll auch<br />
eine Beschwerdestelle<br />
eingerichtet werden.<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Bei Sitzungen mit<br />
dem Vorstand und<br />
der Geschäftsführung<br />
setzen wir uns für die<br />
Interessen unserer<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
ein.<br />
Vernetzung nach<br />
außen<br />
Wir vernetzen uns<br />
auch mit Menschen<br />
mit Lernschwierig-<br />
keiten außerhalb<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> und<br />
tauschen uns mit anderen<br />
Vereinen aus,<br />
weil jeder von jedem<br />
lernen kann.<br />
Robert Saugspier<br />
Josef Hochmeister<br />
Foto: Markus Hippmann<br />
33
Beschwingt in den 60er<br />
Ich, Kuran Karl, feiere<br />
heuer meinen 60. Geburtstag.<br />
Ich wohne gerne in der<br />
Hubergasse mit meiner<br />
Freundin Ingrid, die heuer<br />
ihren 50er feiert.<br />
Wir werden gemeinsam im<br />
Wohnhaus die runden<br />
Geburtstage feiern.<br />
Lieber Robert,<br />
wir werden dich alle immer<br />
in guter Erinnerung behalten!<br />
Am Samstag, 24. März starb<br />
Robert Caha plötzlich und<br />
unerwartet. Obwohl er erst<br />
ein paar Wochen bei uns in<br />
der Gruppe ExAkt war, fehlt<br />
er uns sehr. Robert war sehr<br />
lange in der Werkstatt Nobilegasse<br />
in der Gruppe Vario.<br />
Er war ein sehr netter Kollege.<br />
Heide kannte Robert schon vom Kindergarten<br />
in der Rueppgasse. Robert war auch schon<br />
im Kindergarten ein Spitzbub. Robert ist auf<br />
Ohrclips gestanden. Er war ganz stolz, wenn<br />
er sie tragen durfte. Dann war er glücklich.<br />
Heide: „Er fehlt mir sehr, weil ich ihn schon<br />
lang kannte.“<br />
Du hattest einen großen Humor, es fielen dir<br />
viele Schmähs ein, so dass du oft für gute<br />
Laune sorgtest. So hast du dich gerne als<br />
„Arbeitskönig“ bezeichnet, oder man sollte<br />
dich „Onkel Robert“ nennen (obwohl dir klar<br />
war, dass du es in der Arbeit nicht warst).<br />
Wir haben dich nie ohne deine speziellen Fingerhütchen<br />
gesehen, was immer sie für dich<br />
bedeuteten. Den Satz „Du schreist wie ein<br />
Fisch“ werden wir auch nicht vergessen.<br />
Adieu.<br />
Ingrid Burger<br />
und Karl Kuran<br />
Bernadette Öller, Martin Schwerter,<br />
Heide Tomacek und die Gruppe ExAkt<br />
Wir gratulieren Wolfgang<br />
Prochazka zum 60er!<br />
Wolfgang Prochazka wohnt<br />
seit 1986 in Einrichtungen<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, seit<br />
einem <strong>Ja</strong>hr am Leberberg<br />
im 11. Bezirk, und arbeitet<br />
in der Werkstätte Schuhfabrikgasse<br />
im 23. Bezirk. Er<br />
ist sehr aktiv und gesellig,<br />
nimmt an Ausflügen mit Freude teil und geht<br />
sehr gerne mit Andrea vom Besuchsdienst<br />
in Ausstellungen und ins Kaffeehaus. Seine<br />
größten Hobbies sind Musik und Malen, er ist<br />
künstlerisch sehr begabt und es entstehen<br />
schöne Bilder.<br />
Leopold Trenz<br />
In unserer Erinnerung<br />
bleibt er unverlierbar<br />
Am 15. Mai wurde Leopold<br />
Trenz unter großer Anteilnahme<br />
von Klient/nnen und<br />
Betreuer/innen begraben.<br />
Herr Trenz stand im 67. Lebensjahr.<br />
Leopold Trenz ist 1966 zur<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> gekommen.<br />
Nach fast 40 <strong>Ja</strong>hren in Gruppen mit<br />
unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten war<br />
er seit 2006 untertags in der Seniorengruppe<br />
der Werkstatt in der Dresdner Straße im<br />
20. Bezirk. So wie er davor fleißig und zuverlässig<br />
gearbeitet hat, so aktiv und an allem<br />
interessiert war er als Senior.<br />
Sein besonderes Interesse galt seiner Heimatstadt<br />
<strong>Wien</strong>. Darüber hat er gern gelesen<br />
und sich dazu Bücher aus der Stadtbücherei<br />
geholt. Sagen- und Märchenbücher zählten<br />
zu seiner Lieblingslektüre.<br />
Herr Trenz war bei allen, die ihn kannten,<br />
für sein immer freundliches Wesen und seine<br />
Hilfsbereitschaft überaus beliebt und geschätzt.<br />
34 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Herbst 2012<br />
Foto: Angelika Löffler<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>
Ehrenpräsident Dr. Karl Müller feierte am<br />
26. Juni seinen 85. Geburtstag im Kreis seiner<br />
Familie und der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
Von links nach rechts: Gattin Irene Müller, Sohn<br />
Marcus Müller, Hannes Traxler, Meinhard Regler,<br />
Walter Eigner, Egon Prinz, Bernhard Schmid.<br />
Vorne sitzend: Karl Müller.<br />
Wir gratulieren auf’s Herzlichste!<br />
Auch unsere anderen beiden Ehrenpräsidenten<br />
feierten heuer besondere Geburtstage: Dr. Egon<br />
Prinz (75) und Dr. Walter Eigner (70). Alles Gute!<br />
Viel Spaß mit dem runden Leder am Fußballplatz<br />
der <strong>Wien</strong>er Viktoria<br />
Fußballer und der bekannte Trainer Toni Polster vom<br />
Fußballklub SC <strong>Wien</strong>er Viktoria spielten und grillten<br />
auf ihrem Platz an der Meidlinger Oswaldgasse<br />
gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten des<br />
Wohnhauses der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> am Leberberg.<br />
Murat Safin, aktiver Zivildiener<br />
bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
und aktiver Fußballer beim<br />
SC <strong>Wien</strong>er Viktoria, bescherte<br />
gemeinsam mit Teamkollege<br />
Wolfgang Hacker den Klientinnen<br />
und Klienten einen<br />
schönen Nachmittag auf „seinem“<br />
Fußballplatz im 12. Bezirk.<br />
Das Oberliga-Team des<br />
Meidlinger Fußballklubs sorgte<br />
für Spiel und Spaß auf dem<br />
Fußballrasen und mit seinem<br />
Platzwart, der an diesem Tag<br />
auch den Griller übernahm, für<br />
das leibliche Wohl der Gäste.<br />
„Zusätzlich konnten wir uns<br />
noch über eine Spende von<br />
500 Euro freuen. Geld, das wir<br />
sehr gut für Begleitdienste von<br />
MITMACHEN Herbst 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
bedürftigen Klienten ausgeben<br />
können“, berichtete Gerard<br />
Franz, Leiter des Wohnhauses<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> am Leberberg<br />
im 11. Bezirk, stolz über den<br />
Besuch bei der <strong>Wien</strong>er Viktoria.<br />
Meister waren an diesem<br />
Tag alle<br />
Was in Hamburg FC St. Pauli<br />
ist, ist im 12. Bezirk die <strong>Wien</strong>er<br />
Viktoria – ein Kultklub mit<br />
Engagement. Das bewies die<br />
Mannschaft am Sonntag, 20.<br />
Mai.<br />
Toni Polster, einer der erfolgreichsten<br />
Fußballspieler Ös-<br />
Fußballstar Toni Polster<br />
verteilt die Ehrenurkunden<br />
an die Sportlerinnen und<br />
Sportler<br />
terreichs und seit Herbst 2011<br />
Trainer der <strong>Wien</strong>er Viktoria,<br />
überreichte den Spielerinnen<br />
und Spielern der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Ehrenurkunden und schrieb<br />
fleißig Autogramme. Als Dankeschön<br />
für einen unvergesslichen<br />
und sportlichen Nachmittag<br />
gab es von uns ein Fußballbild<br />
von Wolfgang Prochaska<br />
und Trainingsleiberln für<br />
das Team der <strong>Wien</strong>er Viktoria.<br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />
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Wir freuen uns auf Sie und einen Konzertabend im Zeichen<br />
der Inklusion und Vielfalt in unserer Gesellschaft!<br />
Einladung<br />
Einladung<br />
Musch‘t Du habba<br />
„Es geht auch anders!“<br />
Musch‘t Du habba<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> lässt es rocken!<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> lässt es rocken!<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong>-Band aus Dillingen an der Donau in Bayern<br />
„Es geht auch anders!“<br />
26. Oktober 2012, 18 Uhr<br />
Schutzhaus Zukunft<br />
26. Oktober 2012, 18 Uhr<br />
15. Bezirk, Auf der Schmelz<br />
Schutzhaus Zukunft<br />
15. Bezirk, Auf der Schmelz<br />
Bei Anmeldung Eintritt frei!<br />
Bei Anmeldung Eintritt frei!<br />
Anmeldung und Bekanntgabe von Plätzen<br />
für Rollstuhlfahrer/innen bitte bei:<br />
Nicole Reiter, Tel: 01-812 26 35-25<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />
Österreichische Post AG/Sponsoring Post<br />
36 ZLNR: GZ02Z030167 www.lebenshilfe-wien.at S; DVR: 0445851; >>> ZVR: MITMACHEN 870109504 Herbst 2012