2011 - Ziviler Friedensdienst

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4 Inhalt Rundbrief 2/2012 EIRENE Jahresbericht 2011 Editorial ................................... 3 Tätigkeitsbericht 2011 ............ 4 Rückblick auf sechs Jahre Geschäftsführung ................... 9 EIRENE Freiwillige und Fachkräfte - Weltkarte ......... 10 Finanzbericht Einahmen .............................. 12 Ausgaben .............................. 13 EIRENE -Geschäftsstelle / Rechenschaftsbericht ........... 14 Prüfbericht ........................... 15 Aus dem Verein AG Tschad .............................. 16 Regionalgruppen .................. 16 EIRENE Nederland ................ 17 Organigramm ....................... 18 Kurzmeldungen ..................... 19 Impressum ............................. 20 Seit 1995 erhält EIRENE das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Es bescheinigt den verantwortungsvollen Umgang mit Spenden. Im Jahr 2005 erhielt EIRENE als einer der ersten Freiwilligendienste in Deutschland das Qualitätssiegel Quifd (Qualität in Freiwilligendiensten). Es wird seitdem regelmäßig erneuert. JAHRESBERICHT 2011 Tätigkeitsbericht Tätigkeitsbericht 2011 von Anthea Bethge Seit 55 Jahren arbeitet EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst weltweit für die ökumenische Vision von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Wir tun dies, indem wir als Personen mit unserem Engagement, unserer Qualifikation und unseren Begabungen über Grenzen hinweg zusammenarbeiten für Entwicklung und Versöhnung, gegen Not und Gewalt. Über 2.500 Männer und Frauen, Jüngere und Ältere, haben bisher mit EIRENE einen Friedensdienst geleistet. Wir sind hier im Sinne des Friedens Personelle Zusammenarbeit ist facettenreich. Immer geht es auch um Begegnung. Das beschreibt Kathrin Schmid, die 2010-2011 Freiwillige bei FUNARTE in Nicaragua war: Der eigentliche Kern unseres Freiwilligendienstes beinhaltet etwas, das vielleicht selbstverständ lich erscheint und doch so wichtig ist. Und zwar sind wir hier im Sinne des Friedens, der Völkerver ständigung und des interkulturellen Austauschs. Das alles zu verkörpern ist in meinen Augen der zentralste Aspekt, ein Auftrag, unabhängig von unseren Projekten. Egal ob mit Kollegen, Freunden und Bekannten aus Nicaragua und Deutschland, Kindern, Lehrern oder anderen Teilnehmenden der Workshops, immer versuchte ich, mich auf ihre Sicht, ihre Kultur, ihre Art zu leben einzulassen, Verständnis für manches Fremd- erscheinende aufzubringen und eben gleichzeitig aber auch von mir, von „dort“, von dem Anderen zu erzählen, es ihnen näher zu bringen, die Menschen hier und dort zu öffnen, sie und mich aufmerksam zu machen auf vieles, was so verständlich, normal oder unumgänglich erscheint. Im Jahr 2011 hat EIRENE insgesamt 84 Freiwillige entsandt. 45 taten ihren Dienst im Nordprogramm in Frankreich, Belgien, Irland, Nordirland, in den Niederlanden, in den USA und Kanada. Elf Freiwillige waren im Ostprogramm in Rumänien, Serbien und Bosnien tätig. 28 Freiwillige gingen in Länder des Südens, nach Marokko, Uganda, Costa Rica, Nicaragua und Bolivien. Trotz der verschiedenen Himmelsrichtungen der Entsendung hat das Freiwilligenprogramm bei EIRENE ein und denselben Charakter. Es geht darum, bei einer Partnerorganisation von EIRENE mitzuwirken, die mit einem Blick von unten auf die sie umge- Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen ist ein Schwerpunkt des EIRENE-Freiwilligendienstes.
Tätigkeitsbericht bende Gesellschaft schaut und von dort aus für gesellschaftlichen Wandel aktiv ist, egal ob in einem Industrieland oder in einem Entwicklungsland. Einige unserer Partner im Norden und Osten Europas litten 2011 stark unter der Finanzkrise. Nicht nur wurden ihre sozialen Aufgaben größer, auch standen weniger Mittel zur Verfügung, um diese Aufgaben zu bewältigen. Dort brauchte es einen intensiven Dialog mit unseren Partnern, um die Situation zu erfassen und die Konsequenzen für unsere Freiwilligen zu bedenken. In Ländern des Südens gibt es andere Schwierigkeiten. Während des Ausreisekurses wurde aus Sicherheitsgründen ein Ausreisestopp für Marokko verhängt. Acht unserer Freiwilligen waren betroffen. Sieben von ihnen nahmen ein Alternativangebot wahr, das wir ihnen spontan bieten konnten. EIRENE begrüßt den im Sommer 2011 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingeführten Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD). Denn diese Förderung unterscheidet nicht nach Geschlecht und Wehrtauglichkeit, wie es der sogenannte andere Dienst im Ausland tat. So gelang es 2011, für fast alle Einsatzplätze der jüngeren Freiwilligen eine staatliche Kofinanzierung einzuwerben. Dort, wo es nicht gelang, lagen administrative Probleme wegen der späten Bekanntgabe der Förderbedingungen vor, die wir nun im zweiten Jahr des IJFD lösen. Gerne hätten wir mehr als die bewilligte Zahl der Freiwilligen über das dezidiert entwicklungspolitische Förderprogramm weltwärts entsandt. Wir rechnen mit einem Zuwachs in den nächsten Jahren. Wir fördern Menschenrechte In Afrika und Lateinamerika arbeitet EIRENE mit Partnerorganisationen in mehrjährigen Projekten zusammen. Vier unserer Projekte in 2011 hatten einen Schwerpunkt auf Menschenrechte. Die Föderation der Liga der Frauenrechte FLDDF in Marokko kämpft seit mehr als 20 Jahren um die gesellschaftliche Gleichstellung der Frau. Die Aktion für Entwicklung ACFODE in Uganda setzt sich seit 25 Jahren für Frauenrechte ein. Beide Organisationen verfolgen einen ähnlich umfassenden Ansatz: Sie kümmern sich um Frauen in akuten Notsituationen und unterstützen Überlebende von sexualisierter Gewalt. Doch Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen ist vor allem ein gesellschaftliches Problem. FLDDF und ACFODE sehen ihre Hauptaufgabe darin, die rechtliche Stellung und die gesellschaftliche Anerkennung von Frauen in ihren Ländern zu verbessern. Kein junges Mädchen soll projekt für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie sollen Menschenrechtsarbeit erlernen und einen Beitrag zur Friedenskultur in Nicaragua leisten. Menschenrechtsarbeit durch die Zivilgesellschaft, insbesondere durch junge Menschen, ist sehr wichtig angesichts der politischen Entwicklungen im Land. Der auf nationaler Ebene auf Machtausbau konzentrier te Kurs von Präsident Daniel Ortega wurde durch die Wahlen le gitimiert, die am 06.11.2011 mit der Bestätigung Ortegas im Amt endeten. Die Abstim- Vertreterinnen von FLDDF demonstrieren in Casablanca für die Rechte der Frauen. gegen ihren Willen zu sexuellen Handlungen gezwungen oder verheiratet werden, keine Frau soll nach der Verstoßung durch ihren Mann verelenden. Töchter sollen von ihren Eltern erben wie Söhne, und zwar nicht nur Vermögen, sondern vor allem auch Land. Dafür braucht es einen Wandel des sozialen Bewusstseins in beiden Ländern, der viele Jahre dauern wird. In 2011 haben wir mit beiden Organisationen neue Projektphasen geplant. Inzwischen wurden Kofinanzierungen durch das BMZ bewilligt und wir werden so bis 2014 weiterhin beide Organisationen mit je einer Fachkraft und finanziellen Mitteln unterstützen können. Das nicaraguanische Zentrum für Menschenrechte CENIDH war schon einmal Partner von EIRENE im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes. Im Jahr 2011 haben wir eine neue Kooperation begonnen mit einem Bildungs- mung war von gewalttätigen Auseinandersetzungen überschattet, bei denen vier Menschen ums Leben kamen. Die Opposition hatte die Annullierung der Wahl gefordert, nach dem einheimische Wahlbeobachter über 600 Beschwerden über Unregelmäßigkeiten öffentlich ge macht hatten. Die Bundesregierung hat inzwischen die bilaterale staatliche Entwicklungszusammenarbeit aufgekündigt. Umso wichtiger wird die Kooperation zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen wie CENIDH und EIRENE. Auch in Bolivien arbeiten wir in einer politisch angespannten Situation, die von starker Mobilisierung geprägt ist. Streiks, Demonstrationen, Blockaden und Proteste waren auch 2011 dauerhafte Rahmenbedingun gen für die Arbeit in El Alto. Dort unterstützen wir ein Projekt unseres Partners SEPAMOS, das Kinder vor sexualisierter Gewalt schützt. Auch hier begegnet uns ein JAHRESBERICHT 2011 5
Seite 1 und 2: Rundbrief Communiqué Circular News
Seite 3: Editorial ¿Alcanzar la paz por 48
Seite 7 und 8: Tätigkeitsbericht Ackerbauern und
Seite 9 und 10: Rückblick Vielen Dank! Rückblick
Seite 11 und 12: EN SN SNIEN- SERBIEN GOWINA GOW KON
Seite 13 und 14: Finanzbericht Ausgaben A) EIRENE-S
Seite 15 und 16: Finanzbericht Prüfbericht Geschäf
Seite 17 und 18: Aus dem Verein Regionalgruppen zu A
Seite 19 und 20: Kurzmeldungen Neue Geschäftsführe

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