ª1'96 - Aktuell
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mit Transplantierten bestimmt sehr aufschlußreich<br />
wären. So setzte ich mich<br />
schon bald mit Frau Vierneusel in Verbindung<br />
und wurde gleich zum nächsten<br />
Treffen nach Heidelberg eingeladen.<br />
Ich war ganz begeistert. Endlich<br />
konnte ich alle meine Fragen loswerden.<br />
Nach unserer Ankunft in Heidelberg<br />
suchten mein Mann und ich nach<br />
der Gruppe „typischer Leberpatienten“<br />
- wie wir dachten. Zu meiner Verwunderung<br />
war ich die einzige, die an ihren<br />
gelben Augen zu erkennen war. Auf<br />
einer gemeinsamen Bootsfahrt bekamen<br />
wir sehr rasch Kontakt. In vielen<br />
Einzelgesprächen wurden meine Fragen<br />
bereitwillig beantwortet. Auch für meinem<br />
Mann war der Austausch mit<br />
Angehörigen eine wertvolle Erfahrung.<br />
Wir folgten daraufhin allen Einladungen<br />
nach Heidelberg. Dabei wurden interessante<br />
Vorträge rund um die Transplantation<br />
organisiert. In der Zwischenzeit<br />
hat sich aus dieser Gemeinschaft die<br />
Selbsthilfegruppe Lebertransplantierter<br />
Deutschland e.V. gegründet.<br />
Im November 1994 kam ich dann endlich<br />
auf die Warteliste. Ich war froh,<br />
denn mein Schlafbedürfnis wurde<br />
immer größer, meine Vergeßlichkeit<br />
immer schlimmer, und meine Kraft und<br />
Energie war so gut wie aufgebraucht.<br />
Ich wollte nur noch transplantiert werden.<br />
Frau Vierneusel riet mir zu Atemgymnastik<br />
und Konditionstraining. Aber<br />
aufgrund meiner ständigen Müdigkeit<br />
konnte ich mich nicht zu diesem Schritt<br />
überwinden. Im Nachhinein weiß ich,<br />
wie wichtig dieses Training zur OP-Vorbereitung<br />
gewesen wäre.<br />
Anfang Januar wurde ich dann endlich<br />
transplantiert. Obwohl ich schon ab<br />
dem zweiten postoperativen Tag nicht<br />
mehr beatmet wurde, hatte ich dennoch<br />
erhebliche Atemprobleme.<br />
Diese habe ich dann nur durch intensive,<br />
über 24 Stunden andauernde<br />
Atemtherapie überwinden können.<br />
Erstaunlicherweise konnte ich dann<br />
schon nach vier Wochen aus der stationären<br />
Behandlung entlassen werden.<br />
Nach kurzem Zwischenaufenthalt zu<br />
Hause habe ich dann die Anschlußheilbehandlung<br />
angetreten, um hier meine<br />
körperliche Leistungsfähigkeit wieder<br />
aufzubauen. Auch haben viele<br />
Gespräche mit anderen Patienten, auch<br />
solchen, die auf<br />
eine LTX<br />
vor-<br />
bereitet wurden,<br />
zu meiner psychischenStabilisierungbeigetragen.<br />
Patienten<br />
berichten<br />
Alles in allem hat mir die Kur wieder<br />
richtig Kraft gegeben. Besonders<br />
auffällig ist mein gesunder Appetit,<br />
auch mal auf deftige Sachen, ohne<br />
dabei ein Gramm zuzunehmen. Außerdem<br />
habe ich meine frühere Unternehmungslust<br />
und Lebensfreude wiedergefunden,<br />
bin viel unterwegs, trainiere<br />
regelmäßig in einem Fitness-Studio und<br />
der Haushalt geht mir auch wieder<br />
leichter von der Hand. Zukunftspläne<br />
habe ich auch. Ich würde gerne einen<br />
Halbtagsjob übernehmen, bei dem ich<br />
meine Kreativität einbringen kann, es<br />
sei denn, es kündigte sich in Kürze<br />
Nachwuchs an. «<br />
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