15.01.2013 Aufrufe

ª1'96 - Aktuell

ª1'96 - Aktuell

ª1'96 - Aktuell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

neue Zellen gebildet werden, die dann die<br />

lebensnotwenigen Aufgaben wieder übernehmen.<br />

Diesen Vorgang kann man mit<br />

geeigneten Medikamenten in Gang bringen<br />

(aktivieren) oder unterstützen.<br />

¬ Hepatische Enzephalopathie<br />

(durch eine Lebererkrankung<br />

bedingte hirnorganische Schädigung)<br />

Wie schon in den Kapiteln vorher ausgeführt,<br />

können Erkrankungen der Leber das<br />

Gehirn schädigen. Die Leber hat die Aufgabe,<br />

Verdauungsprodukte, die ihr vom<br />

Darm zugeführt werden, umzubauen und<br />

zu entgiften. Bei Lebererkrankungen ist<br />

diese wichtige Aufgabe eingeschränkt,<br />

weil die Funktion der Leberzellen erheblich<br />

gestört ist.<br />

Es gelangen gefährliche Stoffe in den<br />

Blutkreislauf, und es entsteht eine<br />

„Vergiftung“ des Gehirns (Hepatische<br />

Enzephalopathie). Diese Erkrankung zeigt<br />

sich nicht plötzlich. Sie tritt erst unterschwellig<br />

auf und wird oft übersehen. Es<br />

beginnt mit nur kleinen Einbußen der geistigen<br />

Fähigkeiten, die nur durch spezielle<br />

Tests festzustellen sind. Frühzeitig können<br />

aber auch schon handwerkliche Fertigkeiten<br />

schlechter werden.<br />

Anzeichen, die der Patient bemerkt, sind<br />

Veränderungen im Schlafverhalten, verstärkte<br />

Müdigkeit, Vergeßlichkeit, mangelnde<br />

Konzentrationsfähigkeit, erhöhte<br />

Reizbarkeit. Meist tritt auch ein Zittern der<br />

Hände auf.<br />

Schon eine beginnende Hepatische<br />

Enzephalopathie sollte behandelt werden.<br />

Die Behandlung setzt bei der Grunderkrankung<br />

an, also bei der kranken<br />

Leber. Wird die Lebererkrankung<br />

gebessert, und erfüllen die<br />

Leberzellen wieder ihre<br />

Entgiftungs-<br />

funktion, bildet sich auch die<br />

Erkrankung des Gehirns zurück. Unbehandelt<br />

kann sich die „Vergiftung“ des<br />

Gehirns weiterentwickeln und bis zur<br />

Bewußtlosigkeit (Koma) mit häufig tödlichem<br />

Ausgang führen.<br />

Lebertherapie ist Leberzell-Therapie.<br />

Weil fast jede Störung der Leberfunktion<br />

ihren Ausgangspunkt in den Leberzellen<br />

hat, sollte jede Behandlung einer<br />

Lebererkrankung auch hier ansetzen.<br />

Allgemein gilt zu beachten<br />

Den geschwächten Leberzellen sollte alles<br />

fern bleiben, was sie belastet:<br />

¬ Alkohol ¬ körperliche Anstrengung<br />

¬ bestimmte leberschädigende Medikamente<br />

¬ falsche Ernährung (zuviel Eiweiß,<br />

zuviel Fett, zuviel Kohlenhydrate).<br />

Den geschwächten Leberzellen sollte alles<br />

gegeben werden, was sie kräftigt, damit<br />

sie ihre lebensnotwendigen Aufgaben, vor<br />

allem ihre Entgiftungsfunktion, wieder<br />

erfüllen können:<br />

¬ Wärme, dadurch wird die Blutzirkulation<br />

und damit der Heilungsprozeß gefördert<br />

(Bettwärme, feucht-heiße Auflagen)<br />

¬ Ruhe, damit sich die Leber auf ihre Aufgaben<br />

konzentrieren kann ¬ richtige<br />

Ernährung wie Vollwertkost und leicht verdauliche<br />

Speisen ¬ Zucker und<br />

stärkehaltige Nahrungsmittel<br />

(nur bedingt bei<br />

Patienten, die<br />

an Dia-<br />

Aus „Leberhilfe ist Lebenshilfe“<br />

Ein Ratgeber für Patienten mit Lebererkrankungen, mit freundlicher<br />

Genehmigung der Merz Pharma, Merz + Co, Frankfurt<br />

betes leiden), sie dienen der Leberzelle als<br />

Energiespender z.B. Vitamine, vor allem Vitamin<br />

C und B-Vitamine und Medikamente, die die<br />

Regeneration der Leberzellen und damit ihre<br />

Entgiftungsleistung fördern.<br />

Ernährung und<br />

Lebensführung<br />

bei Lebererkrankungen<br />

Ursachen und Schweregrade von Lebererkrankungen<br />

können sehr verschiedenartig sein.<br />

Schon deshalb ist es nicht möglich, eine generell<br />

gültige „Leber-Diät“ aufzustellen. Zu berücksichtigen<br />

ist, daß gerade bei Erkrankungen dieses<br />

zentralen Stoffwechselorganes Begleitfaktoren<br />

wie das Körpergewicht oder die Höhe des<br />

Blutdruckes eine große Rolle spielen und in der<br />

Ernährung ebenfalls berücksichtigt werden<br />

müssen. Der Arzt weiß am besten, welche<br />

Ernährung bei speziellen Lebererkrankungen<br />

richtig ist. Deshalb sollte man<br />

sich auch strikt an seine Empfehlungen<br />

halten und<br />

im Zweifelsfalle lieber<br />

einmal mehr<br />

fragen. «<br />

Weiterer Literaturhinweis:<br />

„Wegweiser für den Lebererkranken“<br />

Falk Foundation e.V., Patientenservice<br />

Leinenweberstr. 5, 79041 Freiburg<br />

[9]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!