ª1'96 - Aktuell
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Organspende „ein Akt der Nächstenliebe“ - Vertreter aus Medizin, Kirche,<br />
Politik und Patienten bei Gesprächsforen zum Thema Organspende.<br />
Fast gleichzeitig fanden in Bietigheim-Bissingen und in<br />
Heidelberg im Hinblick auf den „Tag der Organspende“<br />
Podiumsdiskussionen zum Thema Organspende<br />
statt. Die Initiatoren Jutta Vierneusel und Josef<br />
Theiss hatten sich zum Ziel gesetzt, der breiten Öffentlichkeit<br />
ein Forum zur Information und eine Gelegenheit<br />
zur sachlichen Auseinandersetzung mit dieser<br />
schwierigen und heiklen Materie zu bieten. Beide Veranstaltungen<br />
waren bestens und mit großer Unterstützung<br />
der AOK vorbereitet und durch eine intensive<br />
Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht worden. Die<br />
Zahl der Teilnehmer blieb jedoch weit unter den<br />
Erwartungen. Es kamen nur relativ wenige Interressierte,<br />
ein großer Teil davon waren Betroffene bzw.<br />
Mitglieder der Selbsthilfegruppen.<br />
Das Podium war jeweils hochrangig mit kompetenten<br />
Vertretern der Medizin besetzt, so waren z. B. in<br />
Bietigheim-Bissingen neben Prof. Lauchart vom Transplantationszentrum<br />
Tübingen der Hepatologe Prof.<br />
Frühmorgen vom Klinikum Ludwigsburg und PD Dr.<br />
Walker vom Krankenhaus Bietigheim dabei. In Heidelberg<br />
waren es Prof. Dr. Otto, der Chef des Transplantationszentrums<br />
der Uniklinik Heidelberg sowie Prof. Dr.<br />
Theilmann von der Medizinischen Klinik. Außerdem<br />
Gesprächs<br />
forum<br />
standen am Podium Theologen sowie Politiker Rede<br />
und Antwort. Nicht zuletzt Transplantierte, die als<br />
Betroffene durch ihre Geschichte „betroffen machten“<br />
„Muß erst jemand sterben,<br />
damit ich am Leben bleiben kann?“<br />
So lautete die Überschrift des Berichtes in der Ludwigsburger<br />
Kreiszeitung. Daraus spricht die Sorge, daß<br />
nicht genügend Organe zur Verfügung stehen und deshalb<br />
die Wartezeiten lang sind - oft zu lang! „Jeder<br />
sollte einen Spenderausweis bei sich tragen und die<br />
Entscheidung nicht den Angehörigen überlassen“ lautete<br />
der Appell von Josef Theiss am Schluß der Veranstaltung<br />
in Bietigheim-Bissingen.<br />
Damit die Bürger problemlos zu einem Spenderwausweis<br />
kommen, werden diese jetzt mit den Dokumenten<br />
auf dem Rathaus ausgegeben. Das hatte der<br />
Schirmherr der Veranstaltung, Oberbürgermeister Manfred<br />
List, MdL, versprochen. Und jeder Apotheke in der<br />
Stadt ist ein Aufsteller mit Spenderausweisen überge-<br />
ben worden. « Josef Theiss<br />
Foto: Stefan Kresin<br />
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