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Schritt für Schritt Eltern werden im Regionalverband Saarbrücken

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<strong>Schritt</strong> <strong>für</strong> <strong>Schritt</strong><br />

Betreuungsmöglichkeiten<br />

richtig stolz auf mich und meine Arbeit.<br />

Wir haben auch ein richtiges Holzhaus in meiner<br />

Gruppe, mit einer Treppe und Fensterläden und<br />

mit einer kleinen Küche, Geschirr, Kleidern,<br />

einem Puppenbett und … na allem was man so<br />

zum Spielen braucht. Als ich klein war, musste<br />

ich <strong>im</strong>mer das „Kind“ sein. Heute best<strong>im</strong>me ich<br />

ganz oft, wer was sein darf. Manchmal haben<br />

wir be<strong>im</strong> Spielen doch fast das gemeinsame<br />

Frühstück vergessen. Brot, Käse, Butter,<br />

Möhren, Gurken und Kohlrabi standen auf den<br />

Tischen und in den Kannen gab es Milch, Tee<br />

und Wasser. An manchen Tagen war es richtig<br />

schwierig die Butter auf das Brot zu streichen<br />

obwohl ich mir allergrößte Mühe gab. Wenn es<br />

gar nicht gelingen wollte, half mir ein großes<br />

Kind, meine Erzieherin oder unser „Zibi“ – heute<br />

weiß ich natürlich, dass das „Zivi“ heißt. Nach<br />

dem Frühstück musste ich mein Geschirr spülen.<br />

Das hieß zuerst einmal in der Schlange<br />

anstehen, bis ich ans Spülbecken kam, dann<br />

Ärmel hochschieben – auch nicht <strong>im</strong>mer so<br />

leicht – dann spülen, abtrocknen und das<br />

Geschirr wieder an den Tisch bringen. Wo hatte<br />

ich gesessen? Glücklicherweise waren meine<br />

Freundinnen da und haben mir alles<br />

gezeigt, was ich wieder vergessen hatte.<br />

Dann noch das Wickeln! An unserem<br />

Wickeltisch gibt es eine Treppe, die ich,<br />

nachdem ich meine neue Windel aus<br />

dem Regal geholt hatte, hinaufklettern<br />

konnte. Eine neue Windel zu<br />

bekommen war <strong>im</strong>mer was Tolles.<br />

Da saßen einige der großen Kinder<br />

dabei. Meine Erzieherin hatte<br />

<strong>im</strong>mer viel Zeit zum Reden und<br />

Quatsch machen. An manchen<br />

Tagen haben wir nach dem<br />

Wickeln auch einen „Kreis“<br />

gemacht. Nachdem wir alle Stühle<br />

<strong>im</strong> Raum zu einem Kreis gestellt<br />

hatten, haben wir gespielt und<br />

gesungen – und manchmal auch<br />

nur geredet. Das waren dann<br />

unsere Kinderkonferenzen, in denen<br />

wir ganz wichtige Dinge besprochen<br />

haben. „Die Kleinen gehen zum<br />

Mittagessen“ hörte ich dann auf<br />

zurück zum Inhalt Seite 8<br />

einmal meine Erzieherin rufen und schon rannte<br />

ich mit den anderen Kindern in den Waschraum<br />

zum Hände waschen und dann in die Küche. An<br />

welchem Tisch hing denn jetzt mein Bildchen,<br />

das auch an meinem Kleiderhaken, an meinem<br />

Handtuch und an meinen Schubladen war?<br />

Da – mein Platz – schnell hinsetzen und dann<br />

bekam ich mein Lätzchen. Dann ließ meine<br />

Erzieherin den Regenstab durchlaufen und<br />

langsam wurde es etwas leiser. Zuerst gab es<br />

Suppe, dann hat meine Erzieherin die Schüsseln<br />

mit dem Essen auf den Tisch gestellt und ich<br />

durfte mir selbst davon auf den Teller machen.<br />

Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, Soße – das ging ja<br />

alles noch – , aber Salat. Was glaubt ihr, wie<br />

schwierig es ist mit diesem komischen Besteck<br />

ein Blättchen Salat zu erwischen. Nach dem<br />

Essen wurde ausgezählt, wer abräumen durfte.<br />

Wenn ich dann endlich an der Reihe war, musste<br />

ich die Teller zusammenstellen, das Besteck<br />

obenauf legen und alles zur Spüle tragen und<br />

richtig einsortieren. Das war und ist auch heute<br />

noch richtig viel Arbeit. Dann durfte ich das<br />

Dessert und die Getränke zum Tisch tragen.<br />

Nach dem Essen musste jedes Kind sein<br />

Geschirr auf die Spüle räumen und ich habe<br />

noch mein Lätzchen in den Wäschekorb<br />

gesteckt und dann ging’s zum Zähneputzen.<br />

Blöd war nur, dass mich meine<br />

Mama dann schon abholte. Aber als ich<br />

klein war, war da mein Kindergarten zu<br />

Ende, doch als ich 3 Jahre alt wurde, da<br />

wurde ich ein „Tageskind“.<br />

“<br />

Marietta Kunrath, Leiterin der Städt.<br />

Kindertagesstätte Jägersfreude<br />

16 <strong>Regionalverband</strong> <strong>Saarbrücken</strong>

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