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Moderner Klassenraum - Arbeits- und Gesundheitsschutz in Schulen

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Projekt 20030025<br />

- <strong>Moderner</strong> <strong>Klassenraum</strong> -<br />

(Endbericht)<br />

Dr. Markus Meis & Mart<strong>in</strong>a Kröger<br />

Hörzentrum Oldenburg GmbH<br />

November 2003<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 1


E<strong>in</strong>leitung<br />

Methoden<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Ergebnisse: Raumakustik<br />

Beleuchtung<br />

Farbgestaltung<br />

Fußbodengestaltung<br />

Veränderungsbewertung<br />

Gesamtbewertung<br />

Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 2<br />

3<br />

4<br />

15<br />

18<br />

23<br />

26<br />

33<br />

35<br />

37


E<strong>in</strong>leitung<br />

Am 20. Mai 2003 wurde anlässlich e<strong>in</strong>er Tagung im Hotel Maritim/Bremen das Projekt<br />

mit dem <strong>Arbeits</strong>titel ‚Verb<strong>und</strong>projekt <strong>Moderner</strong> <strong>Klassenraum</strong>‘ nach e<strong>in</strong>er Initiative der<br />

Firma Deutsche Rockwool <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Ziel war es, neben den Aspekten der (Raum-) Akustik, aus e<strong>in</strong>er ganzheitlichen<br />

Perspektive heraus, Klassenräume modellhaft h<strong>in</strong>sichtlich der Schulmöbel, der<br />

Farbgestaltung, der Bodenbeläge, der Beleuchtung <strong>und</strong> der Akustik zu gestalten. Dabei<br />

sollten zwei kostengünstige, d.h. für Kommunen bezahlbare, Lösungen für <strong>in</strong>novative<br />

Klassenräume realisiert, evaluiert <strong>und</strong> publiziert werden. Neben den Industriepartnern<br />

haben sich an dem Projekt noch öffentliche Institutionen beteiligt. Die Partner mit den<br />

jeweiligen Aufgabengebieten s<strong>in</strong>d im Folgenden:<br />

� Akustikbüro Oldenburg (Fachplanung Raumakustik)<br />

� Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt Oldenburg (Planung, Koord<strong>in</strong>ation der<br />

Gewerke, Schulschränke)<br />

� CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH & Co Vertriebs KG (Farbdesign)<br />

� Deutsche Rockwool M<strong>in</strong>eralwoll GmbH & Co. OHG (Akustikdecken)<br />

� Freudenberg Bausysteme KG (Bodenbeläge)<br />

� Gr<strong>und</strong>schule Wechloy (Koord<strong>in</strong>ation der Evaluation vor Ort)<br />

� Hörzentrum Oldenburg GmbH (Projektleitung, Evaluation sowie Öffentlichkeits<strong>und</strong><br />

Pressearbeit <strong>in</strong> Kooperation mit ZSP Berl<strong>in</strong>)<br />

� Philips AEG Licht GmbH (Beleuchtung, Lichtmessungen)<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 3


Methode: Experimentelles Design I<br />

Pre-Post Vergleich mit Kontrollraum: Im Rahmen e<strong>in</strong>es Pre-Post Vergleiches wurden<br />

zwei Klassenräume der Gr<strong>und</strong>schule Wechloy e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>sätzlichen Umbaumaßnahme<br />

unterzogen. Die Maßnahmen bezogen sich auf die Optimierung h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Farbgestaltung, der Beleuchtung, der Bodenbeläge, der Akustik <strong>und</strong> auf die<br />

Schulmöbel. Die (Fach-) Planungen fanden vor den Sommerferien 2003 statt. Die<br />

Umbaumaßnahmen (Intervention) wurden <strong>in</strong> den Sommerferien realisiert.<br />

Es wurden zwei Klassenräume umgebaut; e<strong>in</strong> <strong>Klassenraum</strong> war dabei e<strong>in</strong>e zukünftige,<br />

experimentell angelegte Variante (Raum 13, Klasse 1a), die andere war e<strong>in</strong>e traditionell<br />

angelegte Variante (Raum 14, Klasse 2). Diese beiden Räume wurden mit e<strong>in</strong>em<br />

unsanierten Kontrollraum (Raum 04, Klasse 3) verglichen. Jede Klasse bewertete jeden<br />

<strong>Klassenraum</strong> nach folgendem Schema:<br />

MODUL A1<br />

Vorher (T0)<br />

Wochentag Di 3. <strong>und</strong><br />

4. Schulst<strong>und</strong>e,<br />

am 08. 07. 2003<br />

MODUL A2<br />

Nachher (T1)<br />

Wochentag Di 3. <strong>und</strong><br />

4. Schulst<strong>und</strong>e,<br />

am 23.09. 2003<br />

Klasse <strong>und</strong><br />

(Raum)<br />

1a (R13)<br />

2 (R14)<br />

3 (R04)<br />

2a (R13)<br />

3 (R14)<br />

4 (R04)<br />

1. Messung<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 4<br />

R14<br />

R04<br />

R13<br />

Intervention: Boden, Akustik, Licht, Farbe, Möbel (10.07. – 20.08. 2003)<br />

R14<br />

R04<br />

R13<br />

2. Messung<br />

R04<br />

R13<br />

R14<br />

R04<br />

R13<br />

R14<br />

3. Messung<br />

R13<br />

R14<br />

R04<br />

R13<br />

R14<br />

R04


Methode: Experimentelles Design II<br />

Schaffung von Bezugssystemen: Das experimentelle Design war so angelegt, dass<br />

die Schüler die eigene Klasse jeweils erst ganz zum Schluss bewerteten. Es zeigte sich<br />

<strong>in</strong> Pre-Tests, dass Schüler Ihrer eigenen Klasse gegenüber sehr positiv e<strong>in</strong>gestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Durch den ‚R<strong>und</strong>lauf‘ wurde bewusst e<strong>in</strong> Bezugssystem aufgebaut.<br />

Regression zur Mitte: In e<strong>in</strong>er vorangegangenen Studie (Meis et al., 2003) zeigte sich,<br />

dass Absolutbeurteilungen der <strong>Klassenraum</strong>akustik für Schüler im Alter von 8-10 Jahren<br />

nicht reliabel s<strong>in</strong>d (‚Regression zur Mitte‘).<br />

Reliabilität: Die Vorher-Nachher Vergleiche haben daher den Bias, dass die<br />

Bewertungen vorher (unsaniert vs. unsaniert vs. Kontrolle) e<strong>in</strong>e anderes Bezugssystem<br />

hatten als nachher (saniert vs. saniert vs. Kontrolle). Dieser Bias ist aber dem der<br />

Regression zur Mitte vorzuziehen, da durch die Schaffung von Bezugssystemen die<br />

Urteile an Messgenauigkeit gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> somit die Wirkungen der Intervention besser<br />

abgebildet werden können.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 5


Methode: Mess<strong>in</strong>strument<br />

7-Punkt Likert Skalen: Es wurde e<strong>in</strong> Fragebogen konstruiert, der sich an bereits<br />

etablierten Untersuchungen orientierte. Nach der Methode des Semantischen<br />

Differentials (z.B. Osgood, 1956) wurden den K<strong>in</strong>dern bipolare Skalen nach dem<br />

Schema ‚sehr hallig bis gar nicht hallig‘ vorgegeben. Es wurde zusätzlich noch e<strong>in</strong>e<br />

Orientierung zur Mitte vorgegeben (‚mittel‘).<br />

Themenkomplexe: Der Fragebogen wurde nach den Themenkomplexen ‚Sprechen im<br />

Klassenzimmer‘, ‚Licht‘, Farbgestaltung‘ <strong>und</strong> ‚Fußboden im Klassenzimmer‘<br />

‚Klassenzimmer <strong>in</strong>sgesamt‘ <strong>und</strong> zum 2. Messzeitpunkt ‚Veränderungen‘ gegliedert.<br />

Beispiel:<br />

K2. Wie hallig oder nicht hallig f<strong>in</strong>dest Du die Stimme?<br />

sehr hallig<br />

o<br />

o<br />

o<br />

mittel<br />

o<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 6<br />

o<br />

gar nicht hallig<br />

o<br />

o<br />

Beispiel Fragebogen ->


Methode: Durchführung<br />

Übungsbeispiele: Die Befragung wurde mit den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>geübt. Es wurde zudem<br />

sichergestellt, dass jedes K<strong>in</strong>d die Instruktionen <strong>und</strong> den Inhalt der Fragen verstanden<br />

hat.<br />

Versuchsleiter: Die jeweilige Klassenlehrer<strong>in</strong> wurde von e<strong>in</strong>em weiteren Versuchsleiter<br />

unterstützt, so dass zu jedem Messzeitpunkt (vorher: T0, nachher: T1) parallel 6<br />

Versuchsleiter im E<strong>in</strong>satz waren.<br />

Zeit <strong>und</strong> ‚R<strong>und</strong>lauf‘: Die Versuche vorher <strong>und</strong> nachher fanden <strong>in</strong> der 3. <strong>und</strong> 4.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e jeweils an e<strong>in</strong>em Dienstag statt. Die Reihenfolge des R<strong>und</strong>laufes war<br />

zu T0 <strong>und</strong> T1 identisch.<br />

Beleuchtung: Die Beleuchtung bzw. Lichtsysteme, die Farbgestaltung der Wände <strong>und</strong><br />

auch die Farbgestaltung wurden e<strong>in</strong>mal bei natürlichem Licht <strong>und</strong> e<strong>in</strong>mal bei Kunstlicht<br />

bewertet, so dass zusätzlich der Faktor Kunstlicht vs. Naturlicht berücksichtigt wurde.<br />

Das Kunstlicht wurde immer <strong>in</strong> Maximalstellung abgefragt (Raum 14: Dimmer maximal,<br />

Raum 13: 2-Reihen Schaltung).<br />

Akustik: Die Räume wurden mittels Aktivlautsprecher (Fostex FE-127) angeregt; Höhe:<br />

1,2m, Position: Lehrerpult. Der Pegel wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em reflexionsarmen Raum auf 65 dBA<br />

Leq <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 1 m Abstand kalibriert. Es folgten nach zwei Übungsbeispielen (1<br />

trockenes Beispiel RT= 0 sec. <strong>und</strong> 1 halliges Beispiel, RT=1,66 sec.) die Bewertungen<br />

der Akustik. Das Reizmaterial war dabei e<strong>in</strong> Text e<strong>in</strong>er dänischen Sprecher<strong>in</strong>, um<br />

Bewertungen des Inhaltes zu vermeiden. Es folgte dann e<strong>in</strong> längerer Text des trockenen<br />

Sprachmaterials von max. 1,5 m<strong>in</strong>. Dauer. Die Bewertungen der Sprechstimme wurden<br />

<strong>in</strong> Anwesenheit des Klangmaterials durchgeführt.<br />

RT = 0 sec. RT = 1.66 sec.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 7


Methode: R14 im Vorher-Nachher Vergleich<br />

der Gr<strong>und</strong>schule Wechloy, OL<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 8


Methode: R13 im Vorher-Nachher Vergleich<br />

der Gr<strong>und</strong>schule Wechloy, OL<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 9


Methode: Der Kontrollraum R04 der<br />

Gr<strong>und</strong>schule Wechloy, OL<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 10


Methode: Der Bauprozess<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 11


Methode: Beschreibung der Stichprobe<br />

Anzahl (N)<br />

Mittleres Alter<br />

Geschlecht<br />

♀<br />

♂<br />

Klasse 1a<br />

(Raum 13)<br />

17<br />

7,6<br />

41,2%<br />

58,8%<br />

Klasse 2<br />

(Raum 14)<br />

50,0%<br />

50,0%<br />

44,4%<br />

55,6%<br />

45,9%<br />

54,1%<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 12<br />

26<br />

8,5<br />

*an beiden Messzeitpunkten nahmen N=55 K<strong>in</strong>der teil.<br />

Klasse 3<br />

(Raum 04)<br />

18<br />

9,6<br />

Total<br />

61*<br />

8,6


Methode: Statistik<br />

Statistikprogramm: Die Analysen wurden mit dem Statistikprogramm SPSS 11.5<br />

durchgeführt.<br />

Datenkontrolle: Die Daten wurden h<strong>in</strong>sichtlich Plausibilität <strong>und</strong> Qualität doppelt geprüft.<br />

Analysen: Neben Kreuztabellen <strong>und</strong> Häufigkeitsauswertungen wurden <strong>in</strong>ferenzstatistische<br />

Analyseverfahren, die auf Mittelwerte basieren, durchgeführt. Es handelte<br />

sich dabei um doppelt messwiederholte (‚with<strong>in</strong>‘) Varianzanalysen (N=55) nach dem<br />

Schema:<br />

GLM = Intervention (vorher vs. nachher) x Raum (R13 vs. R 14 vs. R04).<br />

Geprüft wurden die Haupteffekte Intervention <strong>und</strong> Raum. Weiterh<strong>in</strong> wurde die<br />

Interaktion Intervention x Raum geprüft. Letztere war die wesentliche Analyse, da<br />

hiermit ermittelt werden konnte, wie die Intervention bei den unterschiedlichen Räumen<br />

wirkte. Als Kontrollfaktor (‚between‘) diente die Klasse, d.h. der Effekt, <strong>in</strong> welchem<br />

<strong>Klassenraum</strong> die K<strong>in</strong>der unterrichtet wurden, wurde statistisch kontrolliert.<br />

Signifikanzniveau: Als statistisches Signifikanzniveau wurde e<strong>in</strong>e α Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von 5% festgesetzt. In den Ergebnisdarstellungen s<strong>in</strong>d neben den F-Verteilungen<br />

statistisch signifikante F-Werte mit e<strong>in</strong>em * gekennzeichnet.<br />

Weitere Analysen: Weiterh<strong>in</strong> wurden Posthoc-Tests (das Signifikanzniveau wurde<br />

dabei durch die Anzahl der verwendeten t-Tests konservativ korrigiert) <strong>und</strong> schrittweise<br />

multiple Regressionsanalysen durchgeführt.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 13


Methode: Objektive Messungen<br />

Akustische Messungen: Die akustischen Messungen führte das Akustikbüro<br />

Oldenburg durch. Für die Deutsche Rockwool wurde e<strong>in</strong> Bericht der<br />

frequenzabhängigen Nachhallzeiten verfasst.<br />

Lichtmessungen: Parallel zu den subjektiven Messungen wurden Lichtmesungen<br />

durchgeführt. Zusätzlich zu den den Vorher-Nachher Berechnungen der Firma Philips<br />

AEG Licht GmbH, die e<strong>in</strong>em gesonderten Bericht zu entnehmen s<strong>in</strong>d, können die<br />

Lichtverlaufsmessungen während der subjektiven Messungen Anhaltspunkte über die<br />

tatsächliche Lichte<strong>in</strong>wirkung geben. Diese Messungen müssen noch mit der Firma<br />

Philips AEG Licht GmbH abgeglichen werden.<br />

Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d objektive Angaben zu den Bodenbelägen <strong>und</strong> zur Farbe noch zu<br />

diskutieren.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 14


Ergebnisse: Raumakustik I<br />

„Wie hallig oder nicht hallig f<strong>in</strong>dest Du die Stimme?“<br />

gar nicht hallig<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr hallig<br />

4,7 4,7<br />

5,3<br />

Kommentar: Dieses Ergebnis zeigt, dass die beiden Experimentalräume R13 <strong>und</strong> R14 durch die Sanierung bei den<br />

K<strong>in</strong>dern h<strong>in</strong>sichtlich der Halligkeit signifikant besser beurteilt wurden. Die Differenz der Mittelwerte betrug e<strong>in</strong>e<br />

Skalene<strong>in</strong>heit, was bisher erstmalig <strong>in</strong> dieser Ausprägung gelungen ist. Der nicht sanierte Kontrollraum R04 wurde im<br />

Vorher-Nachher Vergleich exakt gleich beurteilt, was darauf h<strong>in</strong>deutet, dass das neue aufgebaute Bezugssystem ke<strong>in</strong>e<br />

Rolle spielte.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 15<br />

5,6<br />

5,7<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=8.1, p=0.006*; Raum: F


gar nicht brummig<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr brummig<br />

Ergebnisse: Raumakustik II<br />

„Wie brummig oder nicht brummig f<strong>in</strong>dest du die Stimme?“<br />

5,4<br />

4,9<br />

5,3 5,2<br />

5,7<br />

Vorher Nachher<br />

5,2<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F


Ergebnisse: Raumakustik III<br />

„Wie anstrengend ist es für dich, der Stimme zuzuhören?“<br />

gar nicht anstrengend<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr anstrengend<br />

5,3<br />

5<br />

5,3<br />

4,3<br />

4,8 4,8<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=5.8, p=0.020*; Raum: F


Ergebnisse: Lichtverhältnisse I<br />

„Was me<strong>in</strong>st du, wenn du dich mal umschaust, wie hell oder dunkel ist es hier <strong>in</strong><br />

dem Klassenzimmer?“<br />

sehr dunkel<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr hell<br />

4,2<br />

Beleuchtung aus<br />

3,8<br />

3,4<br />

3,9<br />

4,5<br />

Vorher Nachher<br />

3,4<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F


Ergebnisse: Lichtverhältnisse II<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wenn du mal e<strong>in</strong> Heft oder Buch nimmst, wie gut oder schlecht kannst du das<br />

lesen, was dort steht?“<br />

sehr schlecht<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr gut<br />

2,7 2,6<br />

2,2 2,2<br />

2,8<br />

Vorher Nachher<br />

2,1<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F


Ergebnisse: Lichtverhältnisse III<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie angenehm oder unangenehm ist es, bei diesem Licht zu lesen?“<br />

sehr unangenehm<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr angenehm<br />

3,4<br />

3,7<br />

2,8<br />

3<br />

3,4<br />

Vorher Nachher<br />

3,1<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F


sehr grell<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

gar nicht grell<br />

Ergebnisse: Lichtverhältnisse IV<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie grell oder nicht grell f<strong>in</strong>dest du das Licht hier im Raum?“<br />

2,8 2,7<br />

2,4 2,2 2,2 2,4<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=4.9, p=0.032*; Raum: F


Ergebnisse: Lichtverhältnisse V<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Präferenz Beleuchtungsart <strong>in</strong> Raum 13<br />

Innerer Kranz<br />

Äusserer Kranz<br />

Beide Kränze<br />

Alle Bed. gleich<br />

Kommentar: In Raum 13 wurde bei getrennter Schaltung der äußere, eher bläulich ersche<strong>in</strong>ende Kranz präferiert.<br />

Generell empfanden die Schüler aber die komb<strong>in</strong>ierte Schaltung der Kränze als am besten.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 22


nicht so schön<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr schön<br />

Ergebnisse: Farbgestaltung I<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie schön ist die Farbe der Wände?“<br />

5,7 5,6<br />

4,2<br />

1,6<br />

2,8<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=134.1, p=0.000*; Raum: F=8.4, p=0.001*,<br />

Intervention x Raum: F=93, p=0.000*<br />

5<br />

nicht so schön<br />

„Wie schön ist die Farbe der Wände?“<br />

Kommentar: Die farbliche Gestaltung der sanierten Räume hatte bei den K<strong>in</strong>dern den größten Effekt (∆M > 4.0). Der<br />

experimentell gestaltete Raum R13 wurde im Vorher-Nachher Vergleich besser als die Designvariante von R14<br />

beurteilt. Der Kontrollraum, der <strong>in</strong> der Vorher-Messung am besten beurteilt wurde, wurde <strong>in</strong> der Nachher-Messung<br />

hochsignifikant am schlechtesten beurteilt. Diese Interaktion war statistisch hochsignifikant (F=93 ohne <strong>und</strong> F=62 mit<br />

künstlicher Beleuchtung). Die Verschlechterung des Kontrollraumes ist mit der Verschiebung des Bezugssystems bei<br />

der Nachher-Messung zu erklären. Die künstliche Beleuchtung moderierte die Farbwahrnehmung <strong>in</strong>sofern, als dass<br />

R14 vorher schlechter als R 13 beurteilt wurde, wenn die künstliche Beleuchtung e<strong>in</strong>geschaltet wird.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 23<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr schön<br />

4,8<br />

5,3<br />

3,9<br />

1,5<br />

2,2<br />

Vorher Nachher<br />

4,7<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=79.7, p=0.000*; Raum: F=9.2, p=0.000*, Intervention x Raum: F=62.3,<br />

p=0.000*


Ergebnisse: Farbgestaltung II<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie gut passt die Farbe der Wände zu den anderen D<strong>in</strong>gen hier im <strong>Klassenraum</strong>?“<br />

passt gar nicht<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

passt sehr gut<br />

5,1<br />

4,8<br />

3,7<br />

2<br />

2,4<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=56.7, p=0.000*; Raum: F


gar nicht knallig<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr knallig<br />

Ergebnisse: Farbgestaltung III<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Was me<strong>in</strong>st du, wie knallig ist die Farbe der Wände?“<br />

6,2 6,1<br />

5,1<br />

3,7<br />

5,3<br />

Vorher Nachher<br />

5,7<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=16.9, p=0.000*; Raum: F=6.7, p=0.003*, Intervention x Raum: F=23.6, p=0.000*<br />

gar nicht knallig<br />

„Was me<strong>in</strong>st du, wie knallig ist die Farbe der Wände?“<br />

Kommentar: Am farblich <strong>in</strong>tensivsten wurde Raum R13 nach der Sanierung beurteilt. Um über 2.5 Skalene<strong>in</strong>heiten<br />

Differenz wurde R13 im Vergleich zu R14 mit ∆M=0.8 bewertet (Raum 14 war ja was die farbliche Gestaltung<br />

anbelangt, zurückhaltender), wenn ke<strong>in</strong>e künstliche Beleuchtung zugeschaltet wurde. Wurde dies aber gemacht, so<br />

wurden alle Räume um ca. 0.5 Skalene<strong>in</strong>heiten knalliger beurteilt. Der Kontrollraum wurde nach den<br />

Sanierungsmassnahmen ger<strong>in</strong>gfügig weniger knallig beurteilt, was wiederum auf e<strong>in</strong>e Verschiebung des<br />

Bezugssystems durch die Sanierungsarbeiten von R13 <strong>und</strong> R14 h<strong>in</strong>deutet.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 25<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr knallig<br />

5,6<br />

5,4<br />

4,6<br />

3,4<br />

4,4<br />

Vorher Nachher<br />

5,3<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=11, p=0.002*; Raum: F=2.6, p=0.081, Intervention x Raum: F=16.8, p=0.000*


Ergebnisse: Fußbodengestaltung I<br />

„Was me<strong>in</strong>st du, als du hier re<strong>in</strong> gegangen bist, wie rutschig ist der Fußboden hier?“<br />

gar nicht rutschig<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr rutschig<br />

2,9<br />

3,6<br />

4,7<br />

Kommentar: Die Fußböden der beiden unsanierten Räume waren vor der Sanierung rutschig. Der Kontrollraum R04<br />

war im Bereich von ‚weniger rutschig‘. Nach der Intervention kehrte sich das Ergebnismuster um, was sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

hochsignifikanten Interaktion ‚Intervention x Raum‘ offenbarte. Vormals rutschige Räume verbesserten sich um ∆M=2.5<br />

(Raum 13) <strong>und</strong> ∆M=1.0. Der unsanierte Kontrollraum wurde um 1.3 Skalene<strong>in</strong>heiten schlechter beurteilt, was auf die<br />

unterschiedlichen Bezugssysteme zurückgehen könnte. Die Gründe für die bessere Nachher-Bewertung von Raum 13<br />

im Vergleich zu Raum 14 mögen dar<strong>in</strong> liegen, dass <strong>in</strong> Raum 13 nur N=17 <strong>und</strong> <strong>in</strong> Raum 14 N=26 Schüler unterrichtet<br />

wurden. Mehr Schüler machen mehr Dreck, <strong>und</strong> dies kann zu e<strong>in</strong>er etwas höheren Rutschigkeit geführt haben.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 26<br />

5,4<br />

4,6<br />

Vorher Nachher<br />

3,4<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=11.2, p=0.002*; Raum: F


Ergebnisse: Fußbodengestaltung II<br />

„Wie stark quietscht der Fußboden wenn du darüber läufst?“<br />

gar nicht quietschend<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr quietschend<br />

5,7<br />

5,8<br />

5,6 5,4 5,4<br />

Vorher Nachher<br />

Kommentar: In allen drei Räumen wurden die Fußböden nach der Intervention als ger<strong>in</strong>gfügig mehr quietschend<br />

empf<strong>und</strong>en. Macht dieses Ergebnismuster noch für die sanierten Räume R13 <strong>und</strong> R14 S<strong>in</strong>n, da mit zunehmender<br />

Griffigkeit auch etwas mehr Quietschgeräusche zu vernehmen s<strong>in</strong>d, ist es schwer für Raum 04 e<strong>in</strong>e Erklärung zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 27<br />

4,9<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=4.4, p=0.042*; Raum: F=1.5, p=0.24, Intervention x Raum: F


Ergebnisse: Fußbodengestaltung III<br />

„Was me<strong>in</strong>st du, wie laut ist es, wenn jemand se<strong>in</strong>en Stuhl verrückt?“<br />

sehr leise<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr laut<br />

3,4 3,5 3,5<br />

Kommentar: Sehr bemerkenswert ist das Ergebnismuster, dass durch Sanierung der Räume die<br />

Geräuschentwicklung, bed<strong>in</strong>gt durch das Verrücken von Stühlen, signifikant reduziert wurde. Dieses Ergebnismuster<br />

zeigt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er signifikanten ‚Intervention x Raum‘ Interaktion. Es ist nicht klar, worauf diese doch sehr deutlichen<br />

Effekte (Raum 13: ∆M=1.3; Raum 14: ∆M=1.4) beruhen: Zum e<strong>in</strong>en kann der Bodenbelag selbst zu e<strong>in</strong>er<br />

Pegelreduktion geführt haben. Zum anderen ist es aber auch denkbar, dass die absorbierende Wirkung der<br />

Akustikdecken oder deren Interaktion mit dem Fußboden zu e<strong>in</strong>er wahrnehmbaren Pegelreduktion oder<br />

Lästigkeitsreduktion führte. Der Kontrollraum jedenfalls wurde im Vorher-Nachher Vergleich relativ konstant bewertet.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 28<br />

4,7<br />

4,9<br />

Vorher Nachher<br />

3,8<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=25.2, p=0.000*; Raum: F=4.6, p=0.015*, Intervention x Raum: F=4.5, p=0.015*


Ergebnisse: Fußbodengestaltung IV<br />

hart <strong>und</strong> unangenehm<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

weich <strong>und</strong><br />

angenehm<br />

„Wie angenehm ist es über den Fußboden zu gehen?“<br />

4,2 4,2<br />

3,6<br />

Kommentar: Bezüglich der Angenehmheit über den Fußboden zu gehen zeigte sich wiederum e<strong>in</strong>e hochsignifikante<br />

Interaktion: Waren die K<strong>in</strong>der der zu sanierenden Räume vorher der Ansicht, dass bezüglich des Gehens der Boden<br />

eher <strong>in</strong> Richtung hart <strong>und</strong> unangenehm war, so änderte sich dies nach der Verlegung des neuen Fußbodens.<br />

Besonders <strong>in</strong> Raum R13 wurde der Boden als weich <strong>und</strong> angenehm beurteilt. Die Vorher-Nachher Verbesserungen<br />

waren ∆M=1.8 für Raum 13 <strong>und</strong> ∆M=1.3 für Raum 14. Der Kontrollraum wurde über die zeit relativ konstant beurteilt.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 29<br />

2,4<br />

2,9<br />

Vorher Nachher<br />

3,8<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=17.2, p=0.000*; Raum: F=1.4, p=0.26, Intervention x Raum: F=14.3, p=0.000*


nicht so schön<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr schön<br />

Ergebnisse: Fußbodengestaltung V<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie schön f<strong>in</strong>dest du die Farbe des Fußbodens?“<br />

5,6<br />

5,1 5<br />

3<br />

2,6<br />

Vorher Nachher<br />

5,7<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=44.9, p=0.000*; Raum: F=21.8, p=0.000*, Intervention x Raum: F=28, p=0.000*<br />

nicht so schön<br />

„Wie schön f<strong>in</strong>dest du die Farbe des Fußbodens?“<br />

5,4 5,4<br />

Kommentar: Die Farbe des Fußbodens aller drei Räume wurde vor der Sanierung im Bereich von ‚nicht so schön‘<br />

bewertet. Nach der Sanierung wurden, wiederum im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es hochsignifikanten Interaktionseffektes, nur die<br />

sanierten Räume im Bereich von ‚sehr schön‘ beurteilt. Die Verbesserung von Raum 13 (Terracotta-Variante) betrug<br />

∆M=2.6 <strong>und</strong> für die blaue Variante ∆M=2.5 <strong>in</strong> Raum 14, wenn ohne Kunstlicht beurteilt wurde. Bei e<strong>in</strong>geschalteter<br />

Beleuchtung waren die Effekte um 0.5 - 1 Skalene<strong>in</strong>heit größer. Der Kontrollraum R04 wurde ger<strong>in</strong>gfügig schlechter<br />

nach der Sanierung beurteilt.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 30<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr schön<br />

4,9<br />

2,4<br />

1,8<br />

Vorher Nachher<br />

5,8<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=76.6, p=0.000*; Raum: F=35.9, p=0.000*, Intervention x Raum: F=66, p=0.000*


Ergebnisse: Fußbodengestaltung VI<br />

Beleuchtung aus Beleuchtung an<br />

„Wie gut passt die Farbe des Fußbodens zu den anderen D<strong>in</strong>gen hier im Raum?“<br />

passt gar nicht<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

passt sehr gut<br />

4,9 4,9 4,8<br />

2,7 2,6<br />

Vorher Nachher<br />

4,3<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=49.1, p=0.000*; Raum: F=6.8, p=0.003*, Intervention x Raum: F=16.3, p=0.000*<br />

„Wie gut passt die Farbe des Fußbodens zu den anderen D<strong>in</strong>gen hier im Raum?“<br />

passt gar nicht<br />

Kommentar: Die K<strong>in</strong>der waren vor der Sanierung der Ansicht, dass die Fußböden eher nicht zu anderen D<strong>in</strong>gen im<br />

Raum passten. Nach der Sanierung wurde die farbliche Passung nur bei den sanierten Räumen <strong>in</strong> Richtung ‚passt gut<br />

zu den anderen D<strong>in</strong>gen im Raum‘ bewertet. Diese Interaktion war hochsignifikant <strong>und</strong> bestätigt e<strong>in</strong>drucksvoll den<br />

gelungenen Farbentwurf der beiden neu gestalteten Räume. Der Kontrollraum R04 wurde zum zweiten Messzeitpunkt<br />

im Vorher-Nachher-Vergleich erwartungsgemäß konstant beurteilt. Die zusätzliche künstliche Beleuchtung hatte ke<strong>in</strong>en<br />

nennenswerten E<strong>in</strong>fluss auf die Beurteilung.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 31<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

passt sehr gut<br />

4,9<br />

4,5<br />

4,6<br />

2,2<br />

2,4<br />

Vorher Nachher<br />

3,9<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=51.3, p=0.000*; Raum: F=7, p=0.002*, Intervention x Raum: F=16.5, p=0.000*


auh<br />

glatt<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Ergebnisse: Fußbodengestaltung VII<br />

Gefühl beim Anfassen K<strong>in</strong>derzimmer<br />

„Wenn du den Boden anfasst, wie fühlt er sich an?“<br />

3,1<br />

4,1<br />

4,3<br />

3,7<br />

4,1<br />

Vorher Nachher<br />

4,5<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=1.1, p=0.29; Raum: F=10.1, p=0.00*, Intervention x Raum: F=1, p=0.37<br />

„Würdest du den Fußboden auch zu Hause haben wollen, z.B. <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em<br />

K<strong>in</strong>derzimmer?“<br />

ne<strong>in</strong>, überhaupt nicht<br />

Kommentar: Die Fußböden der drei Räume wurden h<strong>in</strong>sichtlich des Gefühles beim Anfassen zwar leicht<br />

unterschiedlich beurteilt –hier wurde Raum 13 vorher als eher glatt beurteilt, doch waren die Unterscheide bezüglich der<br />

Sanierung marg<strong>in</strong>al <strong>und</strong> statistisch <strong>in</strong>signifikant.<br />

Die Fußböden s<strong>in</strong>d generell nicht so beliebt, dass die K<strong>in</strong>der sie <strong>in</strong> Ihren K<strong>in</strong>derzimmern haben wollen, doch nach der<br />

Sanierung nahm die Akzeptanz der neuen Fußböden statistisch signifikant zu. Die Verbesserungen betrugen hier ca.<br />

1.5 Skalene<strong>in</strong>heiten. Der Fußboden von dem Kontrollraum R04 sank fast auf den maximalen Negativwert von M=6.5.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 32<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr gerne<br />

6,2<br />

6,4<br />

6,1<br />

4,8<br />

4,9<br />

Vorher Nachher<br />

6,5<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=19.6, p=0.000*; Raum: F=7.4, p=0.002*, Intervention x Raum: F=13.3, p=0.000*


Ergebnisse: Veränderungsbewertung I<br />

schlechter 7<br />

gleich<br />

besser<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Veränderungen Fußboden Veränderungen Farbgestaltung<br />

2,83 2,88<br />

3,13<br />

1,5<br />

1,26<br />

1,88<br />

Raum 13 (1a) Raum 14 (2)<br />

Klasse 1a Klasse 2 Klasse 3<br />

2,74<br />

1,56 1,71<br />

2,19<br />

1,04<br />

2,06<br />

Raum 13 (1a) Raum 14 (2)<br />

Kommentar: Die Veränderungen der Räume h<strong>in</strong>sichtlich des Fußbodens <strong>und</strong> der Farbgestaltung wurden im Vorher-<br />

Nachher Vergleich dann am besten beurteilt, wenn die Schüler <strong>in</strong> der Klasse auch unterrichtet wurden. Die ‚neutralen‘<br />

Schüler aus der Kontrollklasse bewerteten besonders gut den Fußboden <strong>in</strong> Raum 14 <strong>und</strong> die Farbgestaltung <strong>in</strong> Raum<br />

13.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 33<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Klasse 1a Klasse 2 Klasse 3


Ergebnisse: Veränderungsbewertung II<br />

schlechter 7<br />

gleich<br />

besser<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Veränderungen Beleuchtung Veränderungen Nachhall/Klang<br />

3,04<br />

2,69<br />

1,81 1,88<br />

1,39<br />

1,59<br />

Raum 13 (1a) Raum 14 (2)<br />

Klasse 1a Klasse 2 Klasse 3<br />

Kommentar: Auch die Veränderungen der Räume h<strong>in</strong>sichtlich der Beleuchtung <strong>und</strong> besonders des Nachhalls/Klanges<br />

wurden im Vorher-Nachher Vergleich dann am besten beurteilt, wenn die Schüler <strong>in</strong> der Klasse auch unterrichtet<br />

wurden. Die ‚neutralen‘ Schüler aus der Kontrollklasse bewerteten besonders gut die Beleuchtung <strong>und</strong> den Klang <strong>in</strong><br />

Raum 14.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 34<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1,75<br />

3<br />

3,41<br />

3,44<br />

1,45<br />

Raum 13 (1a) Raum 14 (2)<br />

Klasse 1a Klasse 2 Klasse 3<br />

2,81


gar nicht schön<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr schön<br />

Ergebnisse: Gesamtbewertung I<br />

Schönheit Unterrichtspräferenz<br />

„Wie schön f<strong>in</strong>dest du <strong>in</strong>sgesamt dieses Klassenzimmer?“<br />

4,4<br />

3,6 3,6<br />

1,8<br />

2,2<br />

Vorher Nachher<br />

4,5<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=28.7, p=0.000*; Raum: F=9.8, p=0.000*, Intervention x Raum: F=45, p=0.000*<br />

gar nicht gerne<br />

„Wie gerne hättest / hast du <strong>in</strong> diesem Raum Unterricht?“<br />

Kommentar: Die beiden zu sanierenden Klassenräume wurden vor der Sanierung im mittleren Bereich von den<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>sgesamt beurteilt. Nach der Sanierung wurde die farbigere Variante <strong>in</strong> Raum 13 der anderen Variante<br />

vorgezogen. Die Verbesserungen betrugen hier ∆M=2.6 für Raum 13 <strong>und</strong> ∆M=1.4 für Raum 14. Dieses Ergebnismuster<br />

zeigte sich auch bei der Präferenz Unterricht <strong>in</strong> dem betreffenden Raum zu haben. Die Unterrichtspräferenz wurde<br />

deutlich durch die Sanierung <strong>in</strong> Richtung ‚sehr gerne‘ beurteilt; der nicht sanierte Raum wurde <strong>in</strong> Richtung ‚nicht so<br />

gerne‘ von den K<strong>in</strong>dern beurteilt. Diese <strong>und</strong> auch die vorangegangenen Detailergebnisse s<strong>in</strong>d von nicht zu<br />

unterschätzender Relevanz für die Lern- <strong>und</strong> Leistungsmotivation von K<strong>in</strong>dern zu sehen.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 35<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

sehr gerne<br />

3,4<br />

3,8<br />

4,4<br />

1,9<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 (EXR_1) Raum 14 (EXR_ 2) Raum 04 (KONR)<br />

Intervention: F=8.1, p=0.006*; Raum: F


100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

27,9<br />

Ergebnisse: Gesamtbewertung II<br />

Präferenz 1. Platz <strong>in</strong> % Präferenz 3. Platz <strong>in</strong> %<br />

47,5<br />

24,6<br />

40<br />

54,5<br />

Vorher Nachher<br />

Raum 13 Raum 14 Raum 04<br />

5,5<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Kommentar: Das Präferenzrank<strong>in</strong>g zeigte, dass Raum 14 sowohl vorher als auch nachher auf den 1. Platz h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Präferenz e<strong>in</strong>gestuft wurde. Im Vorher-Nachher-Vergleich war die Verbesserung allerd<strong>in</strong>gs für Raum 13 mit über<br />

12% am größten (Raum 14: 7%). Der Kontrollraum 04 wurde um ca. 20% weniger häufig der 1. Platz verliehen. Schaut<br />

man sich die Vergabe des letzten Platzes an, so fällt auf, dass Raum 04 nachher deutlich am schlechtesten beurteilt<br />

wurde, was wohl wiederum mit der Verschiebung des Bezugssystems zu erklären ist.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 36<br />

29,5<br />

23<br />

47,5<br />

18,2<br />

Vorher 0 Nachher<br />

Raum 13 Raum 14 Raum 04<br />

81,8


Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion I<br />

Generelle Bewertung: Generell zeigte sich, dass durch die Intervention bezüglich der<br />

akustischen Gestaltung, der Beleuchtung, der Farbgestaltung <strong>und</strong> Gestaltung des<br />

Fußbodens durchaus positive <strong>und</strong> statistisch signifikante Effekte ermittelt werden<br />

konnten. Wenn K<strong>in</strong>der im Gr<strong>und</strong>schulalter sehr wahrnehmungsnah befragt werden, s<strong>in</strong>d<br />

die Antworten verwertbar <strong>und</strong> können als Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er systematischen Evaluation<br />

gesehen werden.<br />

Bezugssysteme: Es erwies sich als notwendig, dass die K<strong>in</strong>der nicht nur ihren eigenen<br />

<strong>Klassenraum</strong> bewerten, sondern auch den jeweils anderen, so dass e<strong>in</strong> Bezugssystem<br />

aufgebaut werden konnte. Der Vorher-Nachher-Vergleich, bezogen auf e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten<br />

Raum, ist aber dadurch e<strong>in</strong>em Bias unterworfen, der aber aufgr<strong>und</strong> der relativ hohen<br />

Messgüte (Skalenausschöpfung, differenzierte Bewertungen etc.) <strong>in</strong> Kauf zu nehmen ist.<br />

Raumakustik: Die Veränderungen der raumakustischen Maßnahmen von ca. 1<br />

Sek<strong>und</strong>e auf e<strong>in</strong>e halbe Sek<strong>und</strong>e gemäß der neuen DIN 18041 ist von Schülern als<br />

signifikante Verbesserung bewertet worden. Es deutete sich ferner an, dass auch<br />

Verbesserungen der Klangqualitäten durch die raumakustische Sanierung positiv<br />

bewertet wurden.<br />

Lichtverhältnisse: Der E<strong>in</strong>bau der neuen Leuchtmittel mit e<strong>in</strong>em Gew<strong>in</strong>n von über 500<br />

Lux (vorher: ca. 200-250 Lux; nachher: über 750 Lux) wurden von den K<strong>in</strong>dern positiv<br />

registriert, auch wenn hier vorher die Lichtverhältnisse als gut bewertet wurden. So war<br />

es für die Schüler angenehmer <strong>und</strong> sie könnten besser lesen, nachdem die neuen<br />

Leuchtmittel <strong>in</strong>stalliert wurden. Die zunehmende Leuchtstärke führte aber nicht zu e<strong>in</strong>er<br />

erhöhten ‚Grelligkeitswahrnehmung‘.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 37


Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion II<br />

Farbgestaltung: H<strong>in</strong>sichtlich der neuen Farbgestaltung waren die Effekte am<br />

deutlichsten: Die Experimentalräume 13 <strong>und</strong> 14 wurden deutlich besser nach der<br />

Sanierung beurteilt. Der relative Gew<strong>in</strong>n betrug hier über 50%, <strong>in</strong>sbesondere für die<br />

buntere Variante <strong>in</strong> Raum 13. Die Farbwahrnehmung wurden signifikant durch das<br />

E<strong>in</strong>schalten der künstlichen Beleuchtung positiv moderiert. In Regressionsanalysen<br />

zeigte sich zudem, dass e<strong>in</strong>e gut gelungene Farbgestaltung den Wunsch Unterricht <strong>in</strong><br />

dem betreffenden <strong>Klassenraum</strong> zu haben, signifikant vorhersagen konnte.<br />

Fußbodengestaltung: Auch die neue Fußbodengestaltung wurde von den Schülern<br />

sehr positiv wahrgenommen. Nach dem Verlegen der Bodenbeläge bewerteten die<br />

K<strong>in</strong>der diese Böden als weniger rutschig, angenehmer vom Gehgefühl <strong>und</strong> farblich<br />

besser. Interessant war noch der Aspekt, dass die Lautstärkewahrnehmung des<br />

Verrückens von Stühlen subjektiv als ger<strong>in</strong>ger wahrgenommen wurde. Es ist aber<br />

unklar, ob diese Effekte auf den Fußbodenbelag <strong>und</strong>/oder die neuen Akustikdecken<br />

zurückgehen.<br />

Veränderungsbewertungen: Die Veränderungen der beiden Räume 13 <strong>und</strong> 14 wurden<br />

für alle vier Interventionsformen im Bereich der Verbesserung gesehen. Bei den<br />

Schülern, die die Veränderungen ihres eigenen <strong>Klassenraum</strong>es bewerten sollten, waren<br />

die Effekte am größten.<br />

Gesamtbewertung: Insgesamt wurde die „experimentellere“ Farbvariante aus Raum 13<br />

von den Schülern am besten angenommen (Schönheit <strong>und</strong> Präferenz Unterricht zu<br />

haben). H<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>es Rank<strong>in</strong>gs aller drei Räume schnitt h<strong>in</strong>gegen Raum 14 am<br />

besten ab. Hier spielten offenbar noch andere Aspekte als die der Interventionen e<strong>in</strong>e<br />

Rolle.<br />

Dr. Markus Meis, BL Markt- <strong>und</strong> Wirkungsforschung 38

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