15.01.2013 Aufrufe

[MEET THE EXPERT] - Medical Cluster

[MEET THE EXPERT] - Medical Cluster

[MEET THE EXPERT] - Medical Cluster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung:<br />

Mechanische Kreislauf-Unterstützungssysteme:<br />

Idealisation, Innovation, Implantation<br />

Ventricular Assist Devices (VAD) sind mechanische<br />

Kreislaufunterstützungs-Systeme, die bei<br />

Patienten im chronischen Herzversagen als<br />

Überbrückung zu einer möglichen Herztransplantation<br />

eingesetzt werden. Es handelt sich dabei<br />

um hydrodynamisch angepasste kleine Pumpen<br />

zur Blutförderung. VADs können sowohl als<br />

implantierbare (Langzeit), als auch als externe<br />

Unterstützungssysteme (Kurzzeit) dienen. Aufgrund<br />

weltweiten Rückgangs von Herztransplantationen<br />

infolge mangelnder Spender<br />

gewinnen VADs als endgültige Alternative zur<br />

Herztransplantation zunehmend an Bedeutung.<br />

Anforderungen und Stand der Technik:<br />

Generell lässt sich für Systeme, welche zur<br />

Förderung von Blut eingesetzt werden, folgendes<br />

Anforderungsprofil erstellen:<br />

� Anpassung an physiologische<br />

Bedingungen,<br />

� Geringe Blutschädigung,<br />

� Sehr hohe Betriebssicherheit und<br />

Zuverlässigkeit,<br />

� Sterilisierbarkeit.<br />

VADs weisen diverse Bauformen auf. Die<br />

Betriebsart basiert entweder auf einer pulsatilen<br />

oder einer kontinuierlichen Flussbildung. Pulsatile<br />

Systeme, die den natürlichen Pulsschlag<br />

nachempfinden, sind allerdings gross, komplex<br />

strukturiert und weisen stärkere Wechselbelastungen<br />

auf. Daher werden sie seltener<br />

verwendet.<br />

Aktuelle VADs erzeugen einen kontinuierlichen<br />

Blutstrom durch axiale (Flussrichtung durch die<br />

Pumpe unverändert) oder zentrifugale (Ausfluss<br />

im rechten Winkel zur Einflussrichtung)<br />

Pumpfunktion. Im Vergleich zu den zentrifugalen<br />

erreichen axiale Pumpen bei identischen Ausgangsbedingungen<br />

grundsätzlich höhere Durchflussraten.<br />

Herkömmliche axiale VADs ähneln einer<br />

klassischen “Turbine“, bestehend aus einem<br />

zentralen Rotor mit umliegenden spiralförmig<br />

angeordneten Schaufeln zur Blutförderung. Durch<br />

stetigen Kontakt der Blutzellen mit mechanischen<br />

Strukturen bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten<br />

kommt es jedoch zu Scherkräften, die zu<br />

Doan Baykut, CORAS <strong>Medical</strong> AG<br />

einer kontinuierlichen Schädigung der Blutzellen<br />

führen. Die bekannten Komplikationen sind<br />

Hämolyse, Störungen der Blutgerinnung und<br />

Ansammlung von thrombotischen Partikeln.<br />

Das “Hohlrotor“-Konzept:<br />

Bei dem neuartigen Hohlrotorkonzept (“HOTOR“)<br />

von CORAS <strong>Medical</strong> AG wird auf den zentralen<br />

Kern des Rotors verzichtet. Leitkörper und<br />

Rotorschaufeln befinden sich an der inneren<br />

Zirkumferenz eines Hohlkörpers, der in einem<br />

weiteren Gehäuse, das den Antrieb und das Lager<br />

beinhaltet, rotiert. Dadurch wird bei identischer<br />

Pumpenleistung eine deutliche Reduktion von<br />

Hämolyse und thrombo-embolischen Komplikationen<br />

erzielt.<br />

Die Fertigung der Prototypen erfolgte mittels eines<br />

Kunststoff-verarbeitenden “additive manufacturing“<br />

Verfahrens.<br />

Die strömungsmechanische Konzipierung des<br />

Hohlrotors wurde nach der Auslegungstheorie der<br />

traditionellen Turboarbeitsmaschinen durchgeführt.<br />

Als Parameter wurden primär berücksichtigt:<br />

� Rotorlänge,<br />

� Anzahl und Breite der Rotorblätter,<br />

� Öffnungsdurchmesser des Hohlrotors,<br />

� Eintrittswinkel der Rotorblätter,<br />

� Austrittswinkel der Rotorblätter,<br />

� Abwicklungswinkel der Rotorblätter,<br />

� Steigung der Spirale.<br />

Hydrodynamische Untersuchungen unter Laborbedingungen<br />

und Simulationstests bestätigen die<br />

Funktionsfähigkeit sowie die zu erwartende hohe<br />

Blutverträglichkeit des HOTOR. Es zeigt sich hier<br />

bereits ein markantes Potential zur Anwendung<br />

dieses Prinzips in zukünftigen VADs.<br />

www.coras-medical.com<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!