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PINK FlOyD - SONO

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Foto: Getty Images<br />

<strong>PINK</strong> <strong>FlOyD</strong><br />

An der Grenze der Unschuld:<br />

mit Pink Floyd wurde die Rock-<br />

musik ein bisschen erwachsen<br />

plus<br />

16 Extra-Seiten für <strong>SONO</strong>-Abonnenten<br />

Außerdem: Die letzte Konzertreise der Beatles; die Festhalle in Frankfurt im Portrait<br />

Special Service: Die CD-Neuheitenliste für Pop, Rock, Klassik, Jazz & Co.


Pink Floyd im November 1972 in<br />

Kopenhagen: Nach dem Durchhänger<br />

sprudelten die Ideen wieder,<br />

im Studio wie auch auf der Bühne<br />

2<br />

plus plus


Erfolg und Wahnsinn<br />

Nein, kein Jubiläum! Auch keine Reunion, aber dafür<br />

wurde das Gesamtwerk der Bombastrocker technisch aufwendig<br />

restauriert. Und bei dieser Gelegenheit bietet<br />

es sich an, einen Blick auf die Glanzlicher und schwarzen<br />

Löcher der Band geschichte zu werfen. Von Wolf Kampmann<br />

3<br />

plus plus<br />

Foto: Getty Images


Ein weißer Lichtstrahl, der auf schwarzem Untergrund<br />

durch ein weißes Prisma geleitet in seine Spektralfarben<br />

zu einem glattgezogenen Regenbogen aufgebrochen<br />

wird. Das Cover-Image von Pink Floyds „The Dark Side<br />

Of The Moon“ ist so bekannt wie Leonardo da Vincis<br />

Mona Lisa. Doch wer „Dark Side“, „Wish You Were<br />

Here“ oder „The Wall“ sagt, muss noch lange nicht „The Piper Of The Gates<br />

Of Dawn“, „Ummagumma“ oder „Animals“ sagen. Das Gesamtwerk<br />

von Pink Floyd ist so heterogen wie widersprüchlich. Vor allem ist es<br />

abgeschlossen, denn nach dem Tod von Keyboarder Rick Wright ist eine<br />

Reunion der zerstrittenen Restmitglieder mehr als unwahrscheinlich.<br />

Pink Floyd waren unabhängig von ihrem gigantischen kommerziellen<br />

Erfolg eine besondere Band. Sie passen in kein Genre, sondern<br />

sind ein Genre für sich. Man muss nicht alle Platten von Pink Floyd<br />

mögen, und nur kritiklose Hardcore-Fans können ausnahmslos allen<br />

Perioden der Bandgeschichte etwas abgewinnen. Aber Pink Floyd haben<br />

nicht nur das Instrumentarium und die Hörgewohnheiten nachhaltig<br />

verändert, sie haben Mitte bis Ende der 70er Jahre einen ganz<br />

neuen Maßstab für Massengeschmack gesetzt. Nicht jede ihrer Veröffentlichungen<br />

war innovativ, am Ende erstickten sie in bombastischen<br />

Selbstzitaten, aber der Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik<br />

bleibt immens.<br />

4<br />

plus<br />

Glückliche Freaks:<br />

Roger Waters, Nick Mason,<br />

Syd Barrett und Rick<br />

Wright im Sommer 1967,<br />

bevor Barretts Psychosen<br />

übermächtig wurden<br />

Wer aber waren diese Pink Floyd wirklich? Wie konnte es den insgesamt<br />

fünf Musikern gelingen, mit radikalen ästhetischen Neuerungen<br />

im Pop, die bis zur totalen Atonalität gingen, einen derart starken<br />

Einfluss auf den Mainstream zu gewinnen? Waren sie wirklich Vordenker<br />

oder eher typische Repräsentanten ihrer Zeit, die nur etwas<br />

mehr Glück hatten als andere? Wie lange waren sie innovativ, und<br />

wann begannen sie sich selbst zu blockieren? Und vor allem: worauf<br />

begründet sich der einzigartige Mythos, der die Band umgibt?<br />

Psycho<br />

Die Geschichte von Pink Floyd beginnt wie die vieler Bands der damaligen<br />

Zeit. In der behüteten Idylle von Cambridge experimentierte<br />

der heranwachsende Roger Barrett auf seiner Gitarre herum. Im<br />

Haus seiner Mutter probte er mit der Schülerband Geoff Mott & The<br />

Mottoes. Sein präzises Rhythmusgefühl trug ihm den Spitznamen<br />

Syd the Beat ein. Gern gesehener Gast bei diesen Sessions war der<br />

zwei Jahre ältere Mitschüler Roger Waters. Barrett studierte nicht<br />

Musik, sondern Kunst. Vielleicht war es daher kein Zufall, dass er<br />

seine Liebe zur Musik nicht mit Musikern zelebrierte, sondern mit<br />

einem Häuflein Architekturstudenten. 1964 hatte Barretts Freund<br />

Waters mit den zwei anderen angehenden Architekten Nick Mason<br />

und Rick Wright die Amateurband Sigma 6 gegründet, mit der er die<br />

Fotos: Getty Images


Chart-Hits rauf und runter spielte. Nachdem die Gruppe sich in The<br />

Abdabs umbenannt hatte, stieß Syd Barrett hinzu. Verschiedene Mitglieder<br />

kamen und gingen, doch der harte Kern von Barrett, Waters,<br />

Mason und Wright blieb erhalten und nannte sich als Hommage an<br />

die beiden Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council zunächst<br />

The Pink Floyd Sound, woraus The Pink Floyd und schließlich Pink<br />

Floyd wurde.<br />

Anfangs stand das Quartett noch unter dem Einfluss des Bluesrock.<br />

Zu den ersten Demos gehört eine Aufnahme von „I’m A King<br />

Bee“. Live spielten die Newcomer Covers von den Rolling Stones<br />

und anderen angesagten Bands, doch sie ließen keinen Zweifel daran,<br />

dass diese Songs nur das Ausgangsmaterial für experimentelle<br />

Soundorgien waren, die viel stärker unter dem Einfluss des deutschen<br />

Avantgardisten Karlheinz Stockhausen standen. Eine Gruppe,<br />

die häufig mit den frisch aus dem Ei geschlüpften Pink Floyd gemeinsam<br />

auftrat, war Joker’s Wild mit einem Gitarristen namens David<br />

Gilmour, der in unmittelbarer Umgebung von Barrett und Waters<br />

aufgewachsen war.<br />

London war Mitte der 60er Jahre eine Stadt, in der nichts unmöglich<br />

schien. Viele amerikanische Musiker und Künstler starteten ihre<br />

Karriere in England, der abstrakte Expressionismus aus den USA feierte<br />

seinen Siegeszug von London aus, und die Bluesrock-Szene von<br />

der Themse eroberte unter dem Motto British Invasion die ehemaligen<br />

Kolonien. Das Wort vom Spontanen Underground machte die Runde,<br />

Lightshow, Quadrophonie, Größenwahn: Pink Floyd proben für ihr<br />

erstes Konzeptkonzert am 12. Mai 1967 in der Queen Elizabeth Hall<br />

der nicht nur Bands wie Pink Floyd und Soft Machine hervorbrachte,<br />

sondern auch Dichter, Maler, Choreografen, Filmemacher und Schauspieler.<br />

Kaum etwas konnte zu diesem Zeitpunkt extrem genug sein<br />

für diesen aus allen Nähten platzenden kreativen Moloch.<br />

Die Stadt war geradezu geschaffen für eine Band, die vor Einfallsreichtum<br />

jeden Moment zu explodieren schien. Wenn man heute die<br />

sperrigen Aufnahmen von Pink Floyd gegen Ende der 60er Jahre hört,<br />

ist es schwer vorstellbar, dass sie den Zeitgeist jener Jahre im Swinging<br />

Besser als jeder<br />

Kostümfundus: Der<br />

legendäre Klamottenladen<br />

„Granny<br />

Takes A Trip“ wurde<br />

für Syd Barrett zur<br />

zweiten Heimat<br />

London repräsentierten. Und doch gaben sie Richtungen vor, wenn<br />

auch nicht ohne Folgen für die Bandmitglieder. Denn Syd Barrett geriet<br />

zusehends in den Sog psychedelischer Drogen. Er experimentierte mit<br />

LSD und avancierte zur Kultfigur der Studentenszene von London und<br />

Cambridge. In dem psychedelischen Klamottenladen „Granny Takes<br />

A Trip“ deckte er sich obendrein mit schrillem Outfit ein, das seine<br />

immer zahlreicher erscheinenden Apostel von Show zu Show aufs<br />

Neue überraschte. Vor allem seinem exzentrischen Auftreten war es<br />

zu verdanken, dass Pink Floyd in kurzer Zeit erheblich an Bekanntheit<br />

zulegten, und das obwohl sie noch nicht einmal eine Single auf<br />

dem Markt hatten.<br />

Freaks mit Ideen<br />

In ihren Shows projizierten Pink Floyd abstrakte<br />

Filme und Dias, und von der Free-Jazz-<br />

Band AMM inspiriert setzten sie Alltagsgegenstände<br />

zur Klangerzeugung ein. Barrett<br />

strich mit seinem Zippo-Feuerzeug oder einem<br />

Kugellager über die Saiten seiner Gitarre,<br />

Uhren tickten, elektronische Störgeräusche<br />

bestimmten den Sound. Wenn das Wort<br />

Multimedia um 1966 überhaupt Sinn machte,<br />

dann war Pink Floyd eine multimediale Band.<br />

Die ehemaligen Kunststudenten organisierten<br />

Sound and Light Workshops, auf denen<br />

sie dem Publikum Fragen beantworteten. Sie<br />

waren die erste Rockformation überhaupt, die<br />

eine eigene, wenn auch selbst gebastelte und<br />

über Lichtschalter betätigte Lichtanlage besaß.<br />

Für Syd Barrett, den Maler, ging es ganz<br />

einfach darum, statt mit Leinwand und Pinsel<br />

zu hantieren, eine Musik aus Farben zu schaffen.<br />

„Pink Floyd waren die Ersten, die eine Art<br />

intellektueller Experimentalmusik mit Rock’n’Roll kombinierten“, zitiert<br />

Nicholas Schaffner einen Zeitzeugen in seinem Buch „Pink Floyd –<br />

Vom Underground zur Rock-Ikone“.<br />

Die frühen Pink Floyd waren ganz anders als jene, die von den 70er<br />

Jahren an Millionen von Platten verkauften. Es lässt sich vielleicht ein<br />

wenig mit den Grateful Dead vergleichen, deren Reise etwa zur gleichen<br />

Zeit ein paar tausend Kilometer westlich begann. Im Februar 1967<br />

versuchte das Quartett dann, die Kreativität der Bühne auch im Studio<br />

umzusetzen. Die erste Single „Arnold Layne“ war eine psychedelische<br />

Geschichte über einen kleptomanischen Transvestiten, eine abstruse<br />

Story, die jedoch in ein vergleichsweise biederes Klanggewand gehüllt<br />

war. Die Kapelle, die auf der Single zu hören war, wollte mit Nachdruck<br />

aus dem engen Underground heraus ins Radio. Das gelang ihr<br />

5<br />

plus


jedoch erst mit ihrer zweiten Single „See Emily Play“. Die Aufnahmen<br />

zu diesem Stück stellen aber auch in anderer Hinsicht eine Zäsur in<br />

der Geschichte von Pink Floyd dar. Syd Barrett begann sich zu verändern.<br />

Während der Rest der Band abhob, blieb der Gitarrist in einer<br />

Art mentalem Untergrund, aus dem er nicht mehr herausfand. David<br />

Gilmour besuchte die Session der befreundeten Combo und war entsetzt<br />

von Barretts leerem Blick.<br />

Dennoch behielt der Gitarrist vorerst noch die Zügel in seiner Hand.<br />

Das erste Album „The Piper Of The Gates Of Dawn“, benannt nach einem<br />

Kapitel des Kinderbuches „Der Wind in den Weiden“, war sein persönliches<br />

Meisterwerk. Eine psychedelische Orgie, wild, unübersichtlich,<br />

kantig. Wer sich heute ein Bild von der Aufbruchstimmung Londons<br />

um 1967 machen will, der höre diese Platte. Sie war ein Produkt,<br />

das nur zu dieser Zeit an genau diesem Ort möglich war. Anders als in<br />

ihren Live-Shows entpuppten sich die vier Musiker, allen voran Barrett,<br />

der die meisten Lieder geschrieben hatte, hier als pedantische Perfektionisten.<br />

Einige Songs der Platte hatte Barrett schon Jahre zuvor komponiert,<br />

„Astronomy Domine“ etwa gehörte bereits zu den Hymnen des<br />

Spontanen Undergrounds. „Piper“ war daher eine Art Urknetmasse,<br />

aus der alle folgenden Erfolge von Pink Floyd abgeleitet werden sollten,<br />

auch wenn Barrett das Album wohl eher als Sololeistung betrachtete.<br />

Einzelne Versatzstücke dieses Experiments auf Vinyl tauchten jedenfalls<br />

punktuell im späteren Werk der Band auf, und die Intentionen des einstigen<br />

Chefstrategen wurden auch in seiner Abwesenheit zum integralen<br />

Bestandteil der Pink-Floyd-Philosophie. „Piper“ war gleichermaßen<br />

Segen und Trauma der erfolgreichsten Prog-Band der Geschichte.<br />

6<br />

plus<br />

Anno 1967 das höchste<br />

der Gefühle: Roger<br />

Waters, Nick Mason, Syd<br />

Barrett und Rick Wright<br />

posieren am hochmodernen<br />

Studiomischpult<br />

Alle gegen Einen<br />

Der Leader und seine Getreuen entfernten sich immer weiter voneinander.<br />

Das Dilemma der Band bestand jedoch darin, dass Barrett das<br />

kreative Zentrum war. LSD zerfraß das Hirn des sensiblen Klangverführers,<br />

der an sich selbst zerbrach, und für die Band ging es um die<br />

Existenz. Doch überleben kann man auf unterschiedliche Weise. Roger<br />

Waters, Nick Mason und Rick Wright entschieden sich für einen Weg,<br />

den sie noch Jahrzehnte als Bürde mit sich herumtragen sollten. Syd<br />

Barretts Verhalten wurde derweil immer undurchsichtiger. Er sperrte<br />

beispielsweise eine Freundin drei Tage lang in einem Raum ein und<br />

schob ihr Kekse durch die Türritze. Seine Umgebung machte sich darüber<br />

lustig. Angebliche Freunde taten ihm irgendwelche Mittel in den<br />

Tee, um ihn auf einen Trip zu bringen. Zwischen Barrett und Waters<br />

kam es zum offenen Bruch, und der Bassist brachte Drummer und Keyboarder<br />

auf seine Seite. In den Shows harmonierten Pink Floyd nicht<br />

mehr, Waters, Mason und Wright hatten keinen Zugang zu Barretts<br />

Welt und stellten diesen ihrerseits kalt. Bereits im Spätsommer 1967<br />

verkündete der Melody Maker erstmalig, dass Pink Floyd abschlaffen.<br />

Waters, Mason und Wright stellten währenddessen Barrett bloß,<br />

indem sie ihn regelmäßig bis an die Grenzen der Geschmacklosigkeit<br />

aufzogen. Wenn Waters heute von seiner Trauer um Barrett spricht,<br />

klingt das daher streckenweise unaufrichtig. Mason hingegen gab später<br />

zu, dass die drei Musiker das Problem ihres Kompagnons nur noch<br />

verschlimmert hätten, statt ihm zu helfen.<br />

Die Band war jedoch in einer komfortablen Lage, denn es stand<br />

Ersatz bereit. Auf einer Amerika-Tour Ende 1967, auf der der Gitarrist<br />

Fotos: Getty Images


nur noch physisch anwesend war, beschloss die Troika um Waters,<br />

Barrett auszubooten. Zurück in Europa wurde der frühere Leader der<br />

Band auf einer gemeinsamen Tour mit Jimi Hendrix zunächst teilweise<br />

durch Dave O’List von The Nice ersetzt, was allerdings von der Lichtshow<br />

überspielt wurde. Es war eine kritische Phase, denn Pink Floyd<br />

bekamen kaum noch Angebote für Auftritte, weil niemand wusste, ob<br />

der abgedrehte Chef nun mit dabei wäre oder nicht. Gegen den ausdrücklichen<br />

Willen des Managements wurden im Hintergrund informelle<br />

Gespräche mit David Gilmour geführt, der ja schon von Anfang<br />

an ein Assoziierter der Band war. Gilmour hatte alle Voraussetzungen,<br />

um Barrett zu ersetzen. Er war mit ihm gemeinsam aufgewachsen,<br />

kannte seine Intentionen, seine Motive. 1968 gaben Pink Floyd der<br />

Form halber einige Konzerte im Quintett, doch mit dieser Interimssituation<br />

war niemand zufrieden.<br />

Eines Tages einigten sich Waters, Gilmour, Mason und Wright<br />

spontan, Barrett zu einem Konzert nicht abzuholen. Er sollte zwar<br />

weiterhin als Songlieferant der Band fungieren, aber nicht mehr live<br />

spielen, so die Idee der Meuterer. Mit dieser Absicht standen Pink<br />

Floyd übrigens nicht allein in der Popgeschichte. Die Beach Boys<br />

hatten dieselbe Arbeitsweise bereits erfolgreich mit Brian Wilson exerziert,<br />

nur ging da der Impuls von der anderen Seite aus. Doch Barrett<br />

war nicht mehr in der Lage, Material zu schreiben, mit dem seine<br />

ehemaligen Mitstreiter etwas<br />

hätten anfangen können.<br />

Am 6. April 1968 wurde die<br />

Arbeitsbeziehung zwischen<br />

Pink Floyd und Syd Barrett<br />

per Presseerklärung offiziell<br />

beendet. Der Gemobbte wollte<br />

sich mit dem Rauswurf nicht<br />

abfinden und erschien noch<br />

eine Weile zu den Konzerten<br />

seiner ehemaligen Gespielen,<br />

um Gilmour und die anderen<br />

mit vernichtenden Blicken zu<br />

peinigen. Doch die Ära Barrett<br />

war unwiederbringlich<br />

zu Ende. Zumindest personell,<br />

denn der Geist des verschmähten<br />

Leaders verfolgte<br />

die Band noch bis „The Wall“<br />

Die Geister, die er rief, wurde Syd und darüber hinaus.<br />

Barrett nicht mehr los. Ein<br />

Foto von 1969 , das Bände spricht<br />

Vierer ohne<br />

Steuermann<br />

Ohne Syd Barrett war Pink<br />

Floyd eine andere Band. Bei<br />

allem Experimentiergeist war ihnen etwas abhanden gekommen, was<br />

auch zu damaligen Zeiten ungeheuer wichtig war: die Galionsfigur, um<br />

die sich alles drehte, die Sensation, das Spektakel. Die Aufnahmen des<br />

zweiten Pink-Floyd-Albums „A Saucerful Of Secrets“ waren teilweise<br />

noch im Quintett entstanden, doch bis auf den „Jugband Blues“ wurden<br />

Barretts Kompositionen bis heute nicht veröffentlicht. Trotz des<br />

grandiosen „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ blieb die Platte<br />

so zerrissen wie die Band in der Phase der Aufnahmen. Die Elektronik<br />

wurde von der zeitgenössischen Presse als aufgesetzt empfunden,<br />

die Band selbst wirkte entindividualisiert und okkultistisch.<br />

Das dritte Album von Pink Floyd ist ein Paradoxon. „More“ war<br />

eine Auftragsarbeit für einen französischen Independent-Film, den<br />

„Ummagumma“ im Sinn : Rick Wright, David Gilmour, Nick Mason und<br />

Roger Waters (vorne) 1968 in der Orientierungsphase ohne Barrett<br />

heute kein Mensch mehr kennt. Pink Floyd zog es magisch zum Film,<br />

weil sie hier ihre Vorstellung von Klanglandschaften in Verbindung<br />

mit der Leinwand am besten umsetzen zu können glaubten. Doch ausgerechnet<br />

„More“ entpuppte sich als erstes und für einige Zeit einziges<br />

Album der Gruppe mit einer Reihe von relativ konventionellen<br />

Songs. Besonders fällt „The Nile Song“ auf, in dem sich Pink Floyd dem<br />

Hardrock annäherten. 1969 war die Band außerdem am Soundtrack<br />

für Michelangelo Antonionis Kultstreifen „Zabriskie Point“ beteiligt,<br />

doch der Regisseur fand nicht so recht mit den sonderbaren Briten<br />

zusammen und entschied sich letztlich nur für drei Titel aus dem geplanten<br />

Programm. Aus einem Thema wurde später „Us And Them“<br />

für das Album „The Dark Side<br />

Of The Moon“.<br />

Das im September 1969<br />

veröffentlichte „Ummagumma“<br />

hat einen besonderen<br />

Stellenwert in der Discographie<br />

von Pink Floyd. Obwohl<br />

nicht allzu viele Menschen<br />

das Opus vollständig durchgehört<br />

haben dürften, wird<br />

der Plattentitel doch immer<br />

mit einer gewissen Ehrfurcht<br />

genannt. Vielleicht liegt es an<br />

dem seltsamen Titel, vielleicht<br />

aber auch an der Undurchdringlichkeit<br />

der Musik auf<br />

„Zabriskie Point“, mit Musik von der zweiten Platte. „Umma-<br />

Pink Floyd. Das Schlussbild passte gumma“ ist ein Zwitter aus<br />

zur Stimmung in der Band<br />

Live- und Studio-LP, der die<br />

Identitätskrise und damit verbundene<br />

Richtungssuche der<br />

7<br />

plus


Die Band im Spiegel, das Prisma,<br />

der brennende Mann – die<br />

Covers des englischen Graphikers<br />

Storm Thorgerson stützten<br />

den psychedelischen Mythos von<br />

Pink Floyd<br />

Thorgerson (u.) 2010 bei Warner<br />

Bros. in L.A., dem Bildmotiv von<br />

„Wish You Were Here“<br />

Band dokumentiert. Die Live-Platte wirkte noch wie eine stringente<br />

Best-Of, was jedoch dem Ruf von Pink Floyd als unermüdliche Innovatoren<br />

nicht eben zugute kam. Doch die Studio-LP bestand aus vier<br />

halben Seiten, die jeweils unter der separaten Regie eines einzelnen<br />

PF-Mitglieds entstanden war. War das Kollektiv Pink Floyd nach seiner<br />

Phase der Umstrukturierung am Ende? Bemerkenswerter als die<br />

Musik ist vielleicht das Cover des Doppelalbums. Pink Floyd posieren<br />

vor einem Bild, auf dem sie sich selbst vor einem Bild von sich selbst<br />

abbilden und immer so weiter. Doch wiederholen sie sich nicht einfach<br />

in sich selbst, sondern wechseln dabei die Positionen. Auf der Rückseite<br />

des Covers wird das Instrumentarium der Band auf der Rollbahn<br />

8<br />

plus<br />

Die Beatles haben die Abbey Road Studio berühmt gemacht. Und<br />

1975 mischten dort Pink Floyd ihr „Wish You Were Here“<br />

eines Flughafens ausgebreitet wie die Bewaffnung eines Kampfjets.<br />

Wenn die Band hier auch nicht an ihre musikalischen Wurzeln anschließen<br />

konnte, erinnerte sie mit dem kritischen Symbolismus der<br />

Cover-Optik doch an die gesellschaftliche Bewegung, aus der sie einst<br />

hervorgegangen war.<br />

Am Anfang des neuen Jahrzehnts waren Pink Floyd schließlich<br />

schöpferisch ausgebrannt. „Atom Heart Mother“ blieb ein beinahe verzweifelter<br />

Hilferuf nach Anerkennung. Die opulenten Arrangements<br />

des hoffnungslos überladenen Titelstücks überließen die vier traurigen<br />

Helden Ron Geesin. Die zweite Seite wirkt ähnlich sinnfrei zusammengestückelt<br />

wie die Studioplatte von „Ummagumma“. Gilmour sollte das<br />

Album Jahrzehnte später als „Haufen Mist“ bezeichnen. Wahrscheinlich<br />

wäre diese LP heute komplett vergessen, hätte sich während der<br />

Aufnahmen nicht etwas ereignet, dessen Folgen gar nicht überschätzt<br />

werden können. Völlig unangekündigt tauchte Syd Barrett im Studio<br />

auf. Er hatte in der Zeitung von den Aufnahmen gelesen. Als hätte es<br />

nie ein Problem gegeben, wurde der eben noch Verlachte plötzlich kultisch<br />

von den anderen verehrt. Der verwirrte Ex-Bandleader brachte<br />

den ganzen Prozess entscheidend durcheinander. Vielleicht lag gerade<br />

in diesem absurden Besuch der Keim für den Barrett-Kult, der für spätere<br />

Pink-Floyd-Alben zum Antrieb wurde.<br />

Ganz oben<br />

Der Trendwechsel setzte mit „Meddle“ ein, dem stilistisch geschlossensten<br />

Album seit dem Debüt. Auf „Meddle“ manifestiert sich erstmals<br />

jener selbstbewusste Stil zwischen Gassenhauer und groß angelegtem<br />

Klangexperiment, der sich von „The Dark Side Of The Moon“<br />

über „Wish You Were Here“ bis „Animals“ zieht. Obwohl die Songs<br />

selbst recht unterschiedlich sind, liegt ihnen doch ein gemeinsamer<br />

Spirit zugrunde. Pink-Floyd-Biograph Nicholas Schaffner führt den<br />

Paradigmenwechsel darauf zurück, dass David Gilmour mehr und<br />

mehr das Ruder in die Hand nahm. Womöglich wollte er endlich aus<br />

dem Schatten von Syd Barrett heraustreten. Bei der Arbeit an „Meddle“<br />

im Januar 1971 ließ die Band sich frei in den musikalischen Prozess<br />

fallen, ohne ein konkretes Konzept zu verfolgen. Sie fanden den experimentellen<br />

Geist wieder, der sie nach „Piper“ verlassen hatte. Mit dem<br />

Epos „Echoes“ beginnt die Science-Fiction-Reise, mit der Pink Floyd<br />

sich praktisch aus der Chronologie der Rockgeschichte verabschiedeten<br />

und in ihr eigenes Universum aufbrachen. Nicht zu vergessen<br />

Fotos: Rupert Truman, Getty Images


Pyrotechnik, Leinwände,<br />

Megasound: Schon vor<br />

„The Wall“ waren Shows<br />

wie ein Rotterdam 1977<br />

ein zirzensisches Spektakel<br />

der Opener „One Of These Days“, der wie ein programmatischer Abschied<br />

von allen Hard- und Progrock-Klischees in einen neuen, unerhörten<br />

Orbit klingt. In „Fearless“, in dem die Band sich über den<br />

Antagonismus von Individuum und Gesellschaft auslässt, nimmt die<br />

Barrett-Saga ihren Anfang. Der letzte Song, der für<br />

„Meddle“ entstand, war „Brain Damage“, doch die<br />

Gruppe beschloss, diese weitere Barrett-Hommage<br />

für die nächste Platte, ein Konzeptalbum namens<br />

„The Dark Side Of The Moon“ aufzuheben. Pink<br />

Floyd hatten ihr Thema und ihren Platz in der Musikwelt<br />

gefunden.<br />

Der Rest ist Geschichte. „The Dark Side Of The<br />

Moon“ und „Wish You Were Here“ gehören nicht<br />

nur zu den großen Konsensalben der 70er Jahre,<br />

es sind zweifellos zwei Beispiele für absolut komplette<br />

Klangkunstwerke, die auch noch beim hundertsten<br />

Hören neue Schätze aus ihren unendlichen<br />

Tiefen preisgeben. Beide LPs sind letztlich<br />

zwar dem kollektiven schlechten Gewissen von<br />

vier Musikern entsprungen, die zu spät begriffen<br />

hatten, was Verantwortung bedeutet. Doch<br />

was wäre der Welt verloren gegangen, wenn sie<br />

sich immer menschlich korrekt verhalten hätten?<br />

Pink Floyd spielten sich einen Dämon von der Seele<br />

und wurden damit zu einem der erfolgreichsten<br />

Rock-Unternehmen aller Zeiten. Für kurze Zeit<br />

erwiesen sich David Gilmour, der ehemalige Dressman, der immer<br />

ein wenig zu Gefälligkeiten neigte, und Roger Waters, der problembewusste<br />

Klangphilosoph, der seinem Hörer stets eine Denkaufgabe<br />

Steve Jones (Sex Pistols) trug schon<br />

mal ein „I hate Pink Floyd“-T-Shirt<br />

mitgeben wollte, als perfektes Team. Die bewusste Vereinbarung von<br />

Experiment und kommerzieller Zugänglichkeit wurde mit „The Dark<br />

Side Of The Moon“ zum Erfolgsrezept von Pink Floyd. Warum die<br />

Platte über nunmehr fast vier Jahrzehnte so erfolgreich ist, fasst Nick<br />

Mason in lakonische Worte: „Es war die richtige<br />

Platte zur richtigen Zeit!“ Stimmt. Und trifft auch<br />

auf „Wish You Were Here“ zu.<br />

Punk Floyd oder Pink Freud?<br />

Mitte der70er Jahre hatten Pink Floyd alles erreicht,<br />

was eine Rockband erreichen kann. Dann passierte<br />

1976 etwas, womit niemand gerechnet hatte. Die sozialen<br />

Gegensätze in der einstigen Stadt der Liebe<br />

waren unerträglich geworden, eine neue Generation<br />

war herangewachsen, die mit dem Post-Hippie-Surrealismus<br />

à la Pink Floyd nicht viel am Hut<br />

hatte. Sie selbst hatten mit ihren letzten drei Alben<br />

neben Bands wie Emerson, Lake & Palmer, Yes und<br />

Genesis nicht unerheblich dazu beigetragen, dass<br />

wieder eine größere Nachfrage nach einfacheren<br />

Formaten bestand. Aus den Pionieren wurden Saurier,<br />

Feindbilder. Der Punk und Szeneheroe Johnny<br />

Rotten schmückte sich etwa mit einem „I hate<br />

Pink Floyd“-Shirt, und für Waters, Gilmour & Co.<br />

war ein Themenwechsel vonnöten. Man konnte<br />

schließlich nicht ewig auf der Barrett-Wolke weiterschweben<br />

und gab das Sujet preis, das die Band zusammenhielt.<br />

Mit „Animals“ begann der Abschied Pink Floyds von der eigenen<br />

Fabel. Die düstere Kapitalismus-Analyse „Animals“ wird nicht zu Un-<br />

9<br />

plus


echt als Antwort der Rockgiganten auf den Punk bewertet (was sich<br />

freilich nicht auf die Länge der Stücke beziehen kann). Musikalisch<br />

ist „Animals“ ein monumentales Bluesalbum, vielleicht die Gilmour-<br />

Platte im Pink-Floyd-Gesamtwerk schlechthin. Nie zuvor und nie<br />

wieder waren so viele Gitarren zu hören. Bezüge zu Allen Ginsberg<br />

und George Orwell sind unüberhörbar. Viele Floyd-Fans allerdings<br />

lehnen bis heute „Animals“ als flüchtig produzierten Ausrutscher<br />

ab, was sicher durch abfällige Aussagen der Bandmitglieder angefeuert<br />

wird. Für eine Minderheit ist es indes eine kraftvolle Abkehr<br />

vom Kommerz, die auf ihre Rehabilitation vor der Geschichte wartet.<br />

Und wenn man einen Song wie „Dogs“ genau hört, dann setzt er sich<br />

eben doch aus vielen kleinen Formaten zusammen, die nur ohne Pause<br />

aneinandergefügt sind. „Musikalisch haben Pink Floyd noch nie<br />

so kompromisslos und mit größerer Überzeugungskraft abgerockt“,<br />

findet Biograf Nicholas Schaffner. Die Punk- und New-Wave-Presse<br />

überschlug sich, für ihre Fans<br />

waren Pink Floyd aber nicht<br />

mehr Pink Floyd, sondern<br />

Mason, Waters, Gilmour in der eine amorphe Erbmasse der<br />

Londoner O2-Arena im Mai 2011: früheren Größe.<br />

Kurz-Reunion für zwei Stücke<br />

Der interne Zusammenhalt<br />

wurde nach „Animals“<br />

aufgekündigt. Roger Waters<br />

verstand die Band von nun an<br />

als Vehikel zur Verkündigung<br />

seiner Visionen und Traumata.<br />

Abgründe taten sich zwischen<br />

ihm und Gilmour auf,<br />

unter denen die Produktion<br />

von „The Wall“ litt. Genau genommen<br />

war „The Wall“ als<br />

Soloprojekt von Waters angelegt,<br />

musste aber aus finanziellen<br />

Gründen – Pink Floyd<br />

waren wegen eines großangelegten<br />

Betruges pleite – als<br />

Bandalbum aufgenommen<br />

werden. Waters erzählt eine<br />

rührselige, zu großen Teilen<br />

autobiographisch gefärbte<br />

Geschichte, in der auch die Barrett-Saga noch einmal aufgewärmt<br />

wird. Auf „The Wall“ sind Pink Floyd letztmalig als Quartett zu hören,<br />

Rick Wright ertrug die Spannungen nicht mehr, verweigerte sich<br />

und wurde noch während der Aufnahmen gefeuert. Doch all diese<br />

Geschichten sind nur Nebensache. Das Doppelalbum verkaufte sich<br />

30 Millionen Mal. Die einstigen Avantgardisten Pink Floyd waren<br />

mit dieser Hochglanz-Produktion nicht nur weltweit im Mainstream<br />

angekommen, schlimmer noch, sie definierten den Mainstream. Der<br />

Mythos war erloschen.<br />

Coda<br />

„The Wall“ war das inoffizielle Ende von Pink Floyd. Alles, was danach<br />

passierte, waren Episoden, die nur noch unter dem Logo der Band firmierten.<br />

Was immer das Etikett „Pink Floyd“ trug, verkaufte<br />

sich gut, und dabei hilft die Legende, die<br />

sich Schritt für Schritt verfestigte:<br />

die psychedelischen Anfänge<br />

mit dem durchgeknallten Syd<br />

Barrett, das Frühlingserwachen<br />

10<br />

plus<br />

Gigantomanisches<br />

Marionettentheater: „The Wall“<br />

ist das Ende der Barrett-Saga<br />

auf „Meddle“, die großen Klangepen „The Dark Side Of The Moon“<br />

und „Wish You Were Here“ sowie der apokalyptische Schwanengesang<br />

auf „Animals“. So bleibt es eine Entdeckungsreise ins Innere der<br />

Rockmusik, Bedeutung und Einfluss von Pink Floyd alle paar Jahre<br />

neu zu justieren. Je mehr emotionalen Abstand wir zu den Dinosauriern<br />

des Klangbombasts finden, desto besser erkennen wir wieder ihre<br />

wahre Größe – und ihre großen Schwächen.<br />

P i n k F l oy d „ d i s cov e ry “<br />

Keine Weltraummission, sondern eine CD-Box<br />

Sammler bekommen in diesem Herbst leuchtende Augen. Denn nachdem<br />

bereits „Dark Side Of The Moon“ in einer reich bestückten „Immersion“-<br />

Box mit diversen Mixen, Fan-Artikeln und Bildmaterialien erschienen ist, folgen<br />

in ähnlich opulenter Ausstattung noch „Wish you Were Here“ (4.11.) und<br />

„The Wall“ (24.2.). Für Puristen hingegen ist die „Discovery“-Box mit allen<br />

14 digital remasterten Studioalben und Fotobuch die wahrscheinlichere Wahl.<br />

Darüber hinaus erscheinen von allen Editionen auch abgespeckte Varianten<br />

mit weni ger Bonusmaterial. Und wer einfach<br />

nur die Hits der Band auf einer CD haben will, kann<br />

sich „A Foot In The Door“ leisten. Viel Stoff<br />

für die Ohren in bril lantem Sound.<br />

Foto: Getty Images


„K athdralen der Kl änge“ (6)<br />

Die spektakuläre Stahlkonstruktion des<br />

Marburger Architekten Friedrich von<br />

Thiersch wurde zum Vorbild für ähnliche<br />

Bauten wie die Jahrhunderthalle in Breslau.<br />

Festhalle Frankfurt<br />

Turner, Bücher, Superstars<br />

Die Frankfurter hatten es eilig. Noch bevor die Festhalle eröffnet<br />

wurde, fand 1908 im Rohbau des Gebäudes bereits das XI.<br />

Deutsche Turnfest statt. Als es dann soweit war, kam der deutsche<br />

Kaiser Wilhelm II persönlich, um das prachtvolle historistische<br />

Ensemble des Architekten Friedrich von Thiersch am 19.Mai 1909 offiziell<br />

seiner Bestimmung zu übergeben. Und die wiederum gestaltete<br />

sich vielfältig. Zur „Internationalen Luftfahrt-Ausstellung“ kamen<br />

noch im selben Jahr eine halbe Million Besucher. Wettkämpfe, Zirkusgastspiele<br />

lockten Publikum an. Dann kam der Erste Weltkrieg, die<br />

Stagnationsphase der frühen Zwanziger, der Aufschwung mit internationalen<br />

Messen, schließlich das vorläufige Ende im Bombenhagel des<br />

Zweiten Weltkriegs. Doch die Frankfurter ließen sich ihre Festhalle<br />

nicht nehmen. Der Prunkbau wurde wieder aufgebaut, die Aussteller<br />

kamen zurück, die Buchmesse, die Automobilausstellung. Mehr und<br />

mehr wurden die Räume auch für Konzerte genützt. Seit 1972 steht die<br />

Lena singt in der Festhalle und Iron Maiden rocken, aber auch die<br />

Stars der Klassikwelt geben sich dort vor großem Publikum die Ehre.<br />

Festhalle unter Denkmalschutz, Mitte der Achtziger wurde sie saniert<br />

und ist seitdem der Ort, wo all die Großen spielen, wenn sie in der<br />

Stadt sind. Denn der Hauptraum unter der rund 40 Meter hohen Kuppel<br />

fasst bestuhlt mit den Rängen über 9.800 Sitzplätze. Unbestuhlt<br />

dürfen sogar 13.500 Menschen in den Saal. Diese Kapazität zusammen<br />

mit dem architektonisch reizvollen Ambiente und der überraschend<br />

präsenten Akustik machen aus der Frankfurter Festhalle eine Kathedrale<br />

der Klänge.<br />

11<br />

plus


ilderbuch<br />

Robert Whitaker<br />

„The beatles: eight<br />

days A Week“, Schwarzkopf<br />

& Schwarzkopf.<br />

Großformatige<br />

Premiumausgabe,<br />

156 Seiten, € 49,95<br />

12<br />

plus<br />

Der Käfig des Erfolgs<br />

Ein opulenter Bildband von Robert Whitaker, der die<br />

Beatles auf ihrer letzten Welttournee begleitete.<br />

Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen. Viel zu geläufig sind inzwischen die<br />

Bilder von großen Stadien, in denen Rockstars die Massen in Ekstase versetzen. Als<br />

jedoch die Beatles Mitte der 60er wie eine Naturgewalt über die Popmusik hereinbrachen,<br />

war das Phänomen der kollektiven Hysterie noch weitgehend unbekannt. So waren<br />

nicht nur die Sittenwärter, sondern auch die Fab Four selbst mit einer Situation überfordert, für<br />

die es noch kaum Verhaltensnormen gab. Die Tournee, die sie im Sommer 1966 nach Alaska,<br />

Hongkong, Japan, den Philippinen und Deutschland führte, sollte daher ihre letzte große Konzertreise<br />

werden. Der im September verstorbene britische Fotograf Robert Whitaker, der sich<br />

mit Beatles-Manager Brian Epstein angefreundet hatte, wurde engagiert, die zwei intensiven<br />

Wochen mit der Kamera festzuhalten. „Die Zeit der Beatles war kostbar. Ich versuchte, ihnen<br />

nicht im Weg zu sein, und sie freuten sich, dass ich mit den Fotos ihren Weg begleitete“, erinnert<br />

er sich im Vorwort von „Eight Day A Week“. Und so entstanden Bilder aus dem Leben der Stars,<br />

die die Früchte des Erfolgs wie auch die Einsamkeit in Hotelzimmern dokumentieren.


Warten auf den<br />

Shuttle in Anchorage:<br />

Draußen die Fans,<br />

drinnen gepflegte<br />

Langeweile, aus der<br />

John und Paul das<br />

Beste machen<br />

Trommeln, so laut es<br />

ging: Ringo versuch-<br />

te sich im Münchner<br />

Circus Krone gegen<br />

3.000 kreischende<br />

Fans durchzusetzen<br />

Auch ein Pilzkopf<br />

will gestylt sein:<br />

George kontrolliert<br />

vor dem Spiegel<br />

in Hamburg, ob die<br />

Wolle richtig sitzt<br />

Backstage-Chillen auf Cam-<br />

ping-Liegen: Ringo, George<br />

und John machen es sich<br />

mit Manager Brian Epstein<br />

hinter der Bühne in Hamburg<br />

bequem<br />

Ein Präsent von Bert<br />

Kaempfert: Paul probiert<br />

das „Tubon“ aus. Die<br />

Miniaturorgel sollte 1974<br />

durch den Song „Autobahn“<br />

der Band Kraftwerk<br />

berühmt werden.<br />

13<br />

plus


NeuheiteN P oP & ro ck<br />

CD-Veröffentlichungsübersichten<br />

aus Pop &<br />

Rock, Jazz, World & Co.<br />

und Klassik finden<br />

Sie wöchentlich aktualisiert<br />

unter<br />

sonomagazin.de<br />

A A Taste Of Honey<br />

„twice As Sweet“<br />

(expanded & remastered)<br />

(22.10.)<br />

Active Child „You<br />

Are All i See“ (15.10.)<br />

Andy Timmons<br />

Band „Plays Sgt.<br />

Pepper“ (15.10.)<br />

Atomic „heartbeater“<br />

(22.10.)<br />

b<br />

Bill Wyman’s<br />

Rhythm Kings „Live<br />

communication“<br />

(08.10.)<br />

Björk „Mount Wittenburg<br />

orca“ (15.10.)<br />

Bob Seger & The<br />

Silver Bullet Band<br />

„Live Bullet“ (remastered)<br />

(22.10.)<br />

Bob Seger & The<br />

Silver Bullet Band<br />

„Nine tonight“ (remastered)<br />

(22.10.)<br />

Brian Wilson „in<br />

the key of Disney“<br />

(22.10.)<br />

Bush „the Sea of<br />

Memories“ (22.10.)<br />

c Camille „ilo Veyou“<br />

(08.10.)<br />

14<br />

plus<br />

Chicago „chicago<br />

XXXiii – o christmas<br />

three“ (15.10.)<br />

Christophe Lemaire<br />

„Where Are You From?“<br />

(08.10.)<br />

Coldplay „Mylo<br />

Xyloto“ (15.10.)<br />

Cowboy Junkies<br />

„Sing in My Meadow<br />

– the Nomad Series“<br />

(08.10.)<br />

d<br />

Dave Formula/<br />

Christine Hanson<br />

„the organ of corti“<br />

(15.10.)<br />

Dave Hause<br />

„resolutions“ (08.10.)<br />

e<br />

Elder „Dead roots<br />

Stirring“ (15.10.)<br />

Emmy The Great<br />

„Virtue“ (15.10.)<br />

f<br />

Fishbone<br />

„crazy Glue“<br />

(08.10.)<br />

Frei.Wild „händemeer“<br />

(22.10.)<br />

g<br />

Gazpacho<br />

„London“ (Digipack)<br />

(22.10.)<br />

General Elektriks<br />

„Parker Street“<br />

(08.10.)<br />

Guitar Gangsters<br />

„the class of ’76“<br />

(15.10.)<br />

h Hazel O’Connor<br />

„i Give You My Sunshine“<br />

(15.10.)<br />

i<br />

I Am The Avalanche<br />

„Avalanche united“<br />

(08.10.)<br />

Ira „these Are the<br />

Arms“ (08.10.)<br />

Irma „Letter to the<br />

Lord“ (08.10.)<br />

j<br />

Jacques Stotzem<br />

„Lonely road“ (22.10.)<br />

Jane’s Addiction<br />

„the Great escape<br />

Artist“ (08.10.)<br />

Jim Ward „Quiet<br />

in the Valley, on<br />

the Shores the end<br />

Begins“ (15.10.)<br />

John Waite „rover’s<br />

return“ (Digitally<br />

remastered) (08.10.)<br />

John Watts „Fischer-<br />

Z“ (22.10.)<br />

k<br />

Kid Dakota „Listen<br />

to the crows As they<br />

take Flight“ (08.10.)<br />

Kimball/Jamison<br />

„kimball/Jamison“<br />

(08.10.)<br />

l Leningrad Cowboys<br />

„Buena Vodka Social<br />

club“ (Limited edition)<br />

(08.10.)<br />

Nach Gershwin folgt Disney: Brian Wilson liebt die Mythen Amerikas<br />

Ein Aufstand alter Männer: Metallica und Lou Reed spielen „Lulu“<br />

Lonely Kamel „Dust<br />

Devil“ (22.10.)<br />

Lou Reed & Metallica<br />

„Lulu“ (31.10.)<br />

Loudboy „Loudboy“<br />

(08.10.)<br />

Love A „eigentlich“<br />

(08.10.)<br />

Lunatic Soul<br />

„impressions“<br />

(Digipack) (08.10.)<br />

Lydia Loveless<br />

„indestructible<br />

Machine“ (15.10.)<br />

m<br />

Marius Müller­<br />

Westernhagen<br />

„hottentottenmusik“<br />

(08.10.)<br />

Marsland Dot Com<br />

„Marsland Dot com“<br />

(08.10.)<br />

Mono „revenge“<br />

(08.10.)<br />

n<br />

Noel Gallagher<br />

„Noel Gallagher’s high<br />

Flying Birds“ (08.10.)<br />

Nullvektor „i Walk<br />

Alone“ (15.10.)<br />

o<br />

Oliver Wand „Storyteller“<br />

eP (15.10.)<br />

p<br />

Pankow „kunst &<br />

Wahnsinn“ (08.10.)<br />

Papermoon „Wake“<br />

(15.10.)<br />

PeterLicht „Das<br />

ende der Beschwerde“<br />

(22.10.)<br />

r<br />

Radio Moscow „the<br />

Great escape“ (08.10.)<br />

Real Estate „Days“<br />

(08.10.)<br />

Riff „Dogs & Bones“<br />

(22.10.)<br />

s<br />

Samsara Blues Experiment„revelation<br />

& Mystery“ (22.10.)<br />

Sean Taylor „Walk<br />

With Me“ (08.10.)<br />

Shy „Shy“ (15.10.)<br />

Soft Metals „Soft<br />

Metals“ (15.10.)<br />

Spectrals „Bad<br />

Penny“ (22.10.)<br />

Sting „the Best of 25<br />

Years“ (08.10.)<br />

t<br />

The Chap „We Are<br />

the Best“ (08.10.)<br />

The Damned „the<br />

chiswick Singles –<br />

And Another thing“<br />

(08.10.)<br />

The Fog Joggers<br />

„Let’s call it A Day“<br />

(08.10.)<br />

The Walkabouts<br />

„travels in the Dustland“<br />

(22.10.)<br />

Thomas Dolby<br />

„A Map of the Floating<br />

city“ (15.10.)<br />

Todd Rundgren<br />

„No World order“<br />

(expanded & remastered)<br />

(22.10.)<br />

Tom Waits „Bad As<br />

Me“ (15.10.)<br />

u<br />

Udo Lindenberg<br />

„MtV unplugged –<br />

Live aus dem hotel<br />

Atlantic“ (08.10.)<br />

v<br />

Veronica Falls „Veronica<br />

Falls“ (15.10.)<br />

w<br />

William Shatner<br />

„Seeking Major tom“<br />

(15.10.)<br />

Wosimski „could Be<br />

Anywhere“ (15.10.)


Foto: Mathias Bothor<br />

NeuheiteN kL A SSik , JA Z Z & Wo rLD<br />

A<br />

Albert Ferber<br />

„Debussy“<br />

(15.10.)<br />

Alexander Gavrylyuk<br />

„Moments<br />

Musicaux/Sonata 5/<br />

Sonata 7“<br />

(15.10.)<br />

Alfred Brendel<br />

„Brendel spielt Liszt“<br />

(22.10.)<br />

Andre Previn<br />

„rhapsody in Blue“<br />

(15.10.)<br />

Andrei Gavrilov<br />

„Goldberg Variations“<br />

(15.10.)<br />

b<br />

Boris Berezovsky<br />

„Piano concerto No. 1/<br />

totentanz/Ètudes<br />

D’exécution transcendante“<br />

(15.10.)<br />

Bramwell Tovey/<br />

Gryphon Trio/<br />

Vancouver Symph.<br />

Orch. „Fugitive<br />

colours/the Linearity<br />

of Light/equilateral“<br />

(08.10.)<br />

c<br />

Carlo Maria Giulini<br />

„Pictures At An<br />

exhibition“<br />

(15.10.)<br />

Carlos Damas/Anna<br />

Tomasik „Violin<br />

Sonatas Nos. 1 & 2“<br />

(08.10.)<br />

Christian Chamorel<br />

„robert Schumann“<br />

(15.10.)<br />

Christian Thielemann<br />

„carmina<br />

Burana“<br />

(15.10.)<br />

Christian Zacharias<br />

„Schubert“<br />

(15.10.)<br />

d<br />

Daniel Barenboim<br />

„ritt der Walküren“<br />

(15.10.)<br />

Das Orchester<br />

der Bayreuther<br />

Festspiele<br />

„Das rheingold“<br />

(08.10.)<br />

Diana Damrau<br />

„Lieder“ (15.10.)<br />

e<br />

Ensemble MidtVest<br />

& Carsten Dahl<br />

„Synthesia & Metropolis“<br />

(08.10.)<br />

f<br />

Farhad Badalbeyli/<br />

Murad Adigezalzade/RoyaPhilharmonic<br />

O.<br />

„Azerbaijani Piano<br />

concertos“<br />

(08.10.)<br />

Franca Duval/<br />

Richard Cross/<br />

Boston Symphony<br />

Orchestra „Maria<br />

Golovin – Violin<br />

concerto“ (08.10.)<br />

g<br />

Geir Draugsvoll/<br />

Andres Loguin/<br />

Trondheim Symph.<br />

Orch. „Fachwerk –<br />

Silencio“ (08.10.)<br />

Gidon Kremer<br />

„Violin concertos“<br />

(15.10.)<br />

Maurizio Pollini trifft Christian Thielemann trifft Johannes Brahms<br />

Gidon Kremer<br />

„the Four Seasons“<br />

(15.10.)<br />

Hans­Joachim<br />

Berg/Naoka Akutagawa<br />

„Violin Sonatas“<br />

(08.10.)<br />

Heinrich Steiner<br />

„Don Pasquale“<br />

(GA 1939 aus Berlin)<br />

(15.10.)<br />

h<br />

Hille Perl<br />

„Verleih uns Frieden<br />

gnädiglich“<br />

(08.10.)<br />

i<br />

Idel Biret<br />

„32 Piano Sonatas“<br />

(08.10.)<br />

Isabelle Perrin/<br />

Shigenori Kudo<br />

„chamber Music<br />

For harp & Flute“<br />

(08.10.)<br />

j<br />

Jascha Heifetz<br />

„Miniatures Vol. 1“<br />

(08.10.)<br />

John Powell Singers/Victorian<br />

Opera Chorus And<br />

Orch. „robin hood“<br />

(08.10.)<br />

k<br />

Kiri Te Kanawa/<br />

Thomas Allen<br />

„Die hochzeit des<br />

Figaro“ (15.10.)<br />

Kyung­Wha Chung<br />

„Violin concerto No. 1“<br />

(15.10.)<br />

Kyung­Wha Chung<br />

„Violin concerto“<br />

(15.10.)<br />

l<br />

Lazar Bermann<br />

„B Minor Sonata/<br />

transcendental<br />

Studies/Années De<br />

Pelerinage Suisse“<br />

(15.10.)<br />

Leonard Pennario<br />

„American Piano“<br />

(08.10.)<br />

Leonard Pennario<br />

„Piano Works“<br />

(08.10.)<br />

Lisa Yui<br />

„Dussek & Weber“<br />

(08.10.)<br />

Klavier mit Kajal: Wer meint, Bach sei nicht<br />

sexy, sollte Martin Stadtfeld anhören<br />

m<br />

Maeve Gilmore/<br />

Rupert Degas<br />

„titus Awakes“<br />

(15.10.)<br />

Martin Stadtfeld<br />

„klavierkonzerte“<br />

(Limited edition)“<br />

(08.10.)<br />

Matteo Napoli<br />

„keyboard Sonatas<br />

Vol. 2“ (08.10.)<br />

Maurizio Pollini<br />

„Johannes Brahms,<br />

klavierkozert Nr.1<br />

op.15“ (14.10.)<br />

Myung­Whun Chung<br />

„Scheherazade/<br />

Firebird“ (15.10.)<br />

n<br />

Naum Grubert<br />

„Fantasy/Symphonic<br />

Studies op. 13“<br />

(15.10.)<br />

Nuria Rial<br />

„telemann“ (15.10.)<br />

o<br />

Orchestre De<br />

Chambre<br />

De Toulouse<br />

„Joseph haydn“<br />

(08.10.)<br />

p<br />

Patricia Petibon/<br />

Joseph Pons<br />

„Melancholia –<br />

Spanische Arien und<br />

Lieder“ (08.10.)<br />

Peter Hurford<br />

„organ Symphony“<br />

(15.10.)<br />

Prague Sinfonica/<br />

Christian Benda<br />

„complete overtures“<br />

(08.10.)<br />

r<br />

Rafael Orozco<br />

„Piano concerto<br />

No. 2“ (15.10.)<br />

Ragna Schirmer<br />

„Années De Pèlerinage“<br />

(08.10.)<br />

Reinbert de Leeuw<br />

„Gymnopedies/<br />

Gnossiennes“<br />

(15.10.)<br />

s<br />

Sebastian Hackel<br />

„kreideblumen“<br />

(15.10.)<br />

Seiji Ozawa<br />

„Bolero“<br />

(15.10.)<br />

Sergey Ostrovsky/<br />

Bournemouth<br />

Symphony<br />

Orchestra<br />

„russian Violin<br />

concertos“ (08.10.)<br />

Sergiu Celibidache<br />

„celibidache-edition<br />

Vol. 1: Sinfonien“<br />

(Box Set)“ (15.10.)<br />

Sir John Eliot<br />

Gardiner<br />

„Water Music/<br />

Fireworks Music“<br />

(15.10.)<br />

Sir Neville Marriner<br />

„requiem“<br />

(15.10.)<br />

15<br />

plus


Er hat das größte Horn von allen: James Carter glänzt im Trio<br />

Spectrum Concerts<br />

Berlin/ATOS Trio/<br />

Robert Helps<br />

„chamber Music With<br />

Piano“ (08.10.)<br />

Stefan Blunier/<br />

WDR Rundfunkorchester<br />

Köln<br />

„Nacht der träume“<br />

(15.10.)<br />

Stephen Kovacevich<br />

„Piano concerto<br />

No. 5“ (15.10.)<br />

t<br />

The Snark<br />

Ensemble/Gisele<br />

Becker<br />

„the hunting of<br />

the Snark: An Agony<br />

in eight Fits“<br />

(08.10.)<br />

Tina Turner/Regula<br />

Curti/Dechen<br />

Shak­Dagsay<br />

„children Beyond“<br />

(08.10.)<br />

Trevor Pinnock<br />

„Brandenburg<br />

concertos 1-3“ (15.10.)<br />

16<br />

plus<br />

Trevor Pinnock<br />

„Brandenburg<br />

concertos 4-6“<br />

(15.10.)<br />

u<br />

Ursula Oppens<br />

„the People united<br />

Will Never Be<br />

Defeated“ (15.10.)<br />

v<br />

Vasily Petrenko/<br />

Royal Liverpool<br />

Philharmonic<br />

Orchestra „Symphony<br />

No. 6/Symphony<br />

No. 7 ‚the Year 1917’“<br />

(08.10.)<br />

Véronique Gens<br />

„tragédiennes Vol. 3:<br />

Les héroines romantiques“<br />

(08.10.)<br />

Vladimir Ashkenazy<br />

„Piano concerto No. 1/<br />

Symphony No. 4“<br />

(15.10.)<br />

Zubin Mehta<br />

„the Planets“ (15.10.)<br />

Ja z z &<br />

Wo r l d :<br />

A<br />

Angelika Niescier<br />

„Quite Simply“<br />

(21.10.)<br />

Aram Bajakian’s<br />

Kef „Aram Bajakian’s<br />

kef“ (08.10.)<br />

b<br />

Bill Laswell/<br />

Raoul Björkenheim<br />

„Blixt“ (08.10.)<br />

BoNObo­Trio feat.<br />

Médéric Collignon<br />

„toGether“<br />

(15.10.)<br />

c<br />

Christian McBride<br />

Big Band<br />

„the Good Feeling“<br />

(15.10.)<br />

Chrity Doran’s<br />

New Bag<br />

„take the Floor<br />

And Lift the roof“<br />

(15.10.)<br />

Claudia Quintet +1<br />

„What is the<br />

Beautiful?“ (08.10.)<br />

e<br />

Earl Thomas &<br />

Paddy Milner And<br />

The Big Sound<br />

„See it My Way“<br />

(15.10.)<br />

Enrico Rava<br />

„tribe“ (15.10.)<br />

Eric Vloeimans &<br />

Florian Weber<br />

„Live At the<br />

concertgebouw“<br />

(08.10.)<br />

g<br />

Götz Alsmann<br />

„in Paris.“ (15.10.)<br />

Gianluigi Trovesi/<br />

Gianni Coscia<br />

„Frere Jacques –<br />

round About<br />

offenbach“<br />

(15.10.)<br />

h<br />

Humcrush With<br />

Sidsel Endresen<br />

„ha!“ (15.10.)<br />

i<br />

Ikue Mori/Mark<br />

Nauseef/Evan<br />

Parker/Bill Laswell<br />

„Near Nadir“<br />

(08.10.)<br />

j<br />

James Carter<br />

„At the crossroads“<br />

(18.10.)<br />

Jamie Saft<br />

„Borscht Belt<br />

Studios“<br />

(08.10.)<br />

Jim Hall & Pat<br />

Metheny<br />

„Jim hall & Pat<br />

Metheny“<br />

(08.10.)<br />

Joel Rubin/Uri<br />

Caine Duo<br />

„Azoy tsu tsveyt“<br />

(08.10.)<br />

Jon Balke/Batagraf<br />

„Say And Play“<br />

(15.10.)<br />

Jonas Burgwinkel<br />

„Source Direct“<br />

(15.10.)<br />

Joo Kraus & Tales<br />

In Tones Trio<br />

„Painting Pop“<br />

(15.10.)<br />

k<br />

Karl Demata Band<br />

„cross the Mountain“<br />

(08.10.)<br />

l<br />

La Oreja De Van<br />

Gogh „cometas Por<br />

el cielo“ (08.10.)<br />

Ledisi<br />

„Pieces of Me“<br />

(08.10.)<br />

Lorenz Raap’s<br />

XY Band<br />

„hyperdrive“<br />

(08.10.)<br />

n<br />

Nicholas Payton<br />

„Bitches“<br />

(04.11.)<br />

o<br />

Olivia Trummer<br />

„Poesiealbum“<br />

(08.10.)<br />

p<br />

Pink Martini<br />

„1969“ (08.10.)<br />

Pierrick Pédron<br />

„cheerleaders“<br />

(30.09.)<br />

Poncho Sanchez &<br />

Terence<br />

Blanchard<br />

„chano & Dizzy“<br />

(08.10.)<br />

r<br />

Randy Newman<br />

„Live in London“<br />

(12.10.)<br />

Rez Abbasi’s<br />

Invocation<br />

„Suno Suno“<br />

(Digipack)“<br />

(15.10.)<br />

Roy Haynes<br />

„roy-Alty“ (08.10.)<br />

s<br />

Solveig Slettahjell<br />

„Antologie“ (15.10.)<br />

Sonny Rollins<br />

„road Shows Vol.2“<br />

(20.09.)<br />

t<br />

Tam De Villiers feat.<br />

David Linx „Motion<br />

unfolding“ (15.10.)<br />

v<br />

Vince Mendoza<br />

„Nights on earth“<br />

(08.10.)<br />

w<br />

Weather Report<br />

„Live in cologne 1983“<br />

(21.10.)<br />

Noch immer nicht versöhnlich: Randy Newman<br />

bleibt sich auch in London treu

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