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D - SONO Magazin

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Musik für erwachsene Hörer<br />

RENÉE<br />

FLEMING<br />

Der Pop-Seitensprung der<br />

Super-Sopranistin<br />

Rolling Stones<br />

schufen in der Hitze<br />

Südfrankreichs<br />

einst ihr Meisterwerk<br />

www.sonomagazin.de<br />

Herbie Hancock<br />

übt Kritik an der<br />

Globalisierung –<br />

und zwar funky!<br />

JUNI 2010 KOSTENLOS 80.000 Ex.<br />

Tom Gaebel<br />

zelebriert die pure<br />

Lust am großen<br />

Entertainment<br />

Außerdem: Musik aus Südafrika,<br />

Steve Winwood, Keith Jarrett u.a.<br />

Und immer: CD-Besprechungen<br />

und Tourneedaten aus<br />

Pop, Rock, Klassik und Jazz!


REVOLUTIONS<br />

THE VERY<br />

STEVE<br />

BEST OF<br />

WINWOOD<br />

TRAFFIC<br />

BLIND FAITH<br />

SPENCER DAVIS GROUP<br />

Die erste Kollektion von Steve Winwood,<br />

die alle Hits seiner Karriere vereint.<br />

Keep On Running – Gimme<br />

Some Lovin’ – While You See A<br />

Chance – Valerie – Higher Love –<br />

Back In The High Life u. v. m.<br />

Auch als limitiertes 4-CD Boxset und Download.<br />

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DAS LEGENDÄRE MEISTERWERK<br />

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Erhältlich als Einzel-CD, Doppel-Vinyl, Download sowie Deluxe CD<br />

und LIMITIERTE SUPER DELUXE EDITION.<br />

Die brandneue<br />

Single<br />

»Plundered<br />

My Soul« jetzt<br />

als limitierte<br />

7‘‘ Vinyl und<br />

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Rolling Stones auf facebook<br />

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Limitierte Super Deluxe Edition<br />

• Original Album Remastered<br />

• Bonus CD mit 10 unveröffentlichten Songs<br />

• DVD mit Material von »Cocksucker<br />

Blues«,»Ladies & Gentlemen… The Rolling<br />

Stones« sowie der neuen Dokumentation<br />

»Stones in Exile«<br />

• Doppel-Vinyl<br />

• 60-seitiges Hardcoverbuch inkl. neuen<br />

Interviews<br />

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Das legendäre Konzert zum ersten Mal auf DVD<br />

und Blu-Ray erhältlich!<br />

Inklusive knapp 80 Minuten Bonusmaterial!<br />

Das Bildmaterial wurde komplett überarbeitet und der Sound von Chuck Ainlay neu<br />

in 5.1 gemischt, der bereits im Jahr 2006 einen Grammy für das beste Surroundsound<br />

Album erhielt (Brothers In Arms).<br />

Die DVD Deluxe Version enthält zusätzlich das komplette Doppel-CD Livealbum!<br />

PCM Stereo & DTS 5.1 Surround Sound<br />

Alles rund um die<br />

Rolling Stones gibt<br />

es überall dort, wo<br />

es Musik gibt und<br />

unter:<br />

http://rollingstones.<br />

bravado.de<br />

Ab Jetzt!


INHALT<br />

„Meine musikalischen Interessen sind breit gestreut: ich mag Pop, ich mag<br />

Klassik, ich mag Jazz und ich mag Folk …“ – Was Superstar Sting von sich<br />

sagt, gilt für die meisten von uns: Wenn wir aus dem Alter heraus sind,<br />

in dem man die Musik braucht, um zu einer bestimmten Szene zu gehören,<br />

passiert etwas Wunderbares: Wir werden freier, gehen bei dem, was wir<br />

hören wollen, ganz nach Stimmung und Gefühl. Schwer zu finden sind allerdings Berater,<br />

die durch diese reichhaltige, bunter gewordene Musikwelt führen. Deshalb gibt es jetzt<br />

<strong>SONO</strong> – für die ideologiefreie Freude an der Musik. Für uns ist „Mainstream“ genauso wenig<br />

Schimpfwort wie „Indie“, uns kümmert nicht, wie jung oder alt Künstler sind, sondern,<br />

was sie zu bieten haben. Wie es Duke Ellington einst ausdrückte: „Ich kenne nur zwei Arten<br />

von Musik: gute Musik und schlechte Musik!“<br />

Viel Freude mit <strong>SONO</strong> und sonomagazin.de … Ihr Christian Stolberg, Chefredakteur<br />

P.S.: Ich freue mich auf Kritik, Anregungen, Fragen zu <strong>SONO</strong> unter post@sonomagazin.de<br />

TRAILER<br />

Madonna · ABBA · Motown · Benjamin<br />

Biolay · Udo Jürgens · Herbert<br />

Grönemeyer · George Clooney Seite 4<br />

BACKSTAGE-LEKTÜRE<br />

Eugene Hütz (Gogol Bordello) Seite 5<br />

Opernstar Renée Fleming<br />

über ihr erstes Pop-Album Seite 6<br />

Steve Winwood Ein stiller Superstar<br />

macht wieder von sich reden Seite 8<br />

Exilanten im Paradies: die Rolling<br />

Stones in Südfrankreich Seite 10<br />

Entertainer: Big Gee und Tom Gaebel<br />

pfl egen große Showgesten Seite 12<br />

Grand Prix in s/w – die Anfänge des<br />

Eurovision Song Contest Seite 14<br />

„NEUE GESICHTER<br />

Jan Sievers · Amanda Jenssen ·<br />

Térez Montcalm Seite 16<br />

Halleluja“ – die seltsame Karriere<br />

eines Songs Seite 17<br />

Kraftvolle Töne aus den Townships:<br />

Was Südafrika zur globalen Musikkultur<br />

beiträgt Seite 18<br />

Wehmut ohne Grenzen: der Musiknomade<br />

Rodrigo Leao Seite 24<br />

„Dracula“ liebt Opern: ein Gespräch<br />

mit Christopher Lee Seite 26<br />

Keith Jarrett & Charlie Haden –<br />

Die Zwiegespräche zweier<br />

Jazztitanen Seite 28<br />

CD-REZENSIONEN ROCK, POP & CO<br />

Toni Braxton, Jackson Browne, Reinhard Mey,<br />

Kool & The Gang, Paul Weller u.a. Seite 30<br />

CD-REZENSIONEN KLASSIK<br />

Accademia Bizantina, Emerson String Quartet,<br />

Isabelle Faust, Placido Domingo u.a. Seite 34<br />

CD- REZENSIONEN JAZZ & WORLD<br />

Buika, Etta Cameron, Youssou N’Dour,<br />

John Scofield, Vladyslav Sendecki u.a Seite 36<br />

SCHATZKISTE<br />

Neue Boxets, Serien und Sampler Seite 38<br />

MEDIAMIX<br />

CDs, Bücher, Games für den Nachwuchs Seite 40<br />

TOURNEEN POP<br />

Chris de Burgh. Peter Maffay u.a. Seite 42<br />

TOURNEEN KLASSIK<br />

Christina Pluhar, Helene Grimaud, u.a. Seite 46<br />

TOURNEEN JAZZ & WORLD<br />

Woody Allen & New Orleans Jazz u.a. Seite 48<br />

DER PROMI-HÖRER<br />

Florian Boitin, „Playboy“-Chefredakteur Seite 50<br />

IMPRESSUM Seite 50<br />

8Steve Winwood<br />

18 Südafrika<br />

26 Christopher<br />

Lee<br />

24 Rodrigo<br />

Leao<br />

3


TRAILER<br />

Erfolgreiche Domina: Madonna (li.) bricht auf Tournee Rekorde,<br />

Benjamin Biolay (re.) nur sein Schweigen über Frau Sarkozy<br />

Das Leben von Udo Bockelmann alias Udo Jürgens (li.) soll einen TV-<br />

Zweiteiler hergeben. Die Temptations (li.) soulten auch auf Deutsch<br />

Immer gut für Rekorde ist<br />

MADONNA – ihr neuester<br />

kommt aus dem Vereinigten<br />

Königreich. Dort ermittelte die<br />

Verwertungsgesellschaft PPL die<br />

am häufi gsten gespielten Acts der<br />

letzten zehn Jahre – die Pole Position<br />

ging an die Amerikanerin,<br />

die damit die Beatles (Rang zwei),<br />

Robbie Williams (drei) und Queen<br />

(vier) auf die Plätze verwies. Gezählt<br />

wurden Einsätze im TV<br />

und Radio sowie öffentliche<br />

Aufführungen. Derweil konnte<br />

das Management der Künstlerin<br />

verhindern, dass ein Unbekannter<br />

TAGEBÜCHER VON MADONNA<br />

aus den Jahren 1988 bis 1992 auf<br />

Ebay versteigerte. Der Online-<br />

Auktionator nahm das Angebot<br />

kurz nach Auktionsbeginn wieder<br />

von der Site – das Startgebot<br />

für die handschriftlich geführten,<br />

bunten Heftchen, zuletzt im Besitz<br />

von Madonnas ehemaliger<br />

persönlicher Assistentin Melissa<br />

Crow, lag immerhin bei 2,5 Millionen<br />

Dollar. Viel Geld, aber lange<br />

nicht so viel, wie Madonna mit ih-<br />

rer „Sticky & Sweet“-Tour 2008<br />

und 2009 eingespielt hat – die gilt<br />

als erfolgreichste Tournee einer<br />

Einzelkünstlerin bisher und ist<br />

jetzt auf einem DVD- Mitschnitt<br />

dokumentiert (siehe „Mediamix“,<br />

Seite 34/35 ).<br />

Was Madonna für die USA, das<br />

waren ABBA für Schweden – verlässliche<br />

Lieferanten von Ausfuhr-<br />

und anderen Rekorden. Längst<br />

gehört das Repertoire von Agnetha,<br />

Annafrid, Benny und Björn<br />

dort zum Bildungskanon. So taten<br />

sich die Hamburger Musikkomponisten<br />

und –manager Ivo<br />

Moring und Stefan Struever leicht,<br />

als sie einen schwedischen Kinderchor<br />

suchten , um mit ihm die<br />

schönsten ABBA-Songs aufzunehmen.<br />

Das Werk erschien dieser<br />

Tage unter dem Titel „Children<br />

Of Sweden Sing ABBA“ . Die<br />

Chorleiterin Kicki Morberg hatte<br />

in den 70er Jahren übrigens mit<br />

einem von Björn und Benny geschriebenen<br />

Lied am Eurovision<br />

Song Contest teilgenommen.<br />

Ähnlich interessiert am Geldverdienen<br />

wie Madonna war BERRY<br />

GORDY, der Gründer der Detroiter<br />

Soul-Hitfabrik MOTOWN. Die<br />

Beatles („Komm gib mir Deine<br />

Hand“) hatten ihm vorgemacht,<br />

dass sich die Exportraten von<br />

Hits steigern ließen, wenn sich<br />

die Interpreten auch in den Landessprachen<br />

der jeweiligen Exportziele<br />

versuchten. Und so bat<br />

Gordy ab Mitte der 60er Jahre seine<br />

Schäfchen im labeleigenen Studio<br />

fl eißig zum funky Sprachkurs:<br />

38 alternative Single-Fassungen<br />

von Motown-Hits entstanden so,<br />

in Italienisch, Französisch, Spanisch<br />

und Deutsch. Sie sind auf<br />

der Doppel-CD „Motown Around<br />

The World“ enthalten.<br />

Die Gerüchte um das Eheleben<br />

von Nicolas und Carla Sarkozy<br />

haben ein juristisches Nachspiel:<br />

Neo-Chansonnier BENJAMIN BIO-<br />

LAY, zuletzt mit dem Doppelalbum<br />

„La Superbe“ in Erscheinung<br />

getreten, verklagte jetzt<br />

den Radiosender „France 24“ auf<br />

Fleißig: Die Children Of Sweden<br />

singen ABBA-Songs, George<br />

Clooney (li.) spielt in einem<br />

Film von Anton Corbjin<br />

20.000 Euro Schmerzensgeld. Der<br />

Sender hatte aus britischen Medien<br />

die Meldung übernommen,<br />

Biolay habe eine Affäre mit Frau<br />

Sarkozy, was der Sänger bestreitet<br />

und als Angriff auf seine Privatsphäre<br />

wertet.<br />

Für uns war er immer der Mann<br />

mit dem durchsichtigen Schimmel-Flügel<br />

– doch der 2004 veröffentlichte<br />

autobiografi sche Roman<br />

von UDO JÜRGENS trägt den<br />

Titel „Der Mann mit dem Fagott“.<br />

Genau den (und damit im Grunde<br />

das Leben des Barden) will die<br />

Berliner Filmproduzentin Regina<br />

Ziegler („Nach Mitternacht“) nun<br />

als Zweiteiler auf die Mattscheibe<br />

bringen. Die Dreharbeiten sollen<br />

im Herbst beginnen und Jürgens<br />

selbst dabei auch vor der Kamera<br />

stehen.<br />

Nicht vor der Kamera stehen, aber<br />

den Soundtrack beisteuern wird<br />

HERBERT GRÖNEMEYER zu „The<br />

American“ , dem neuen Film des<br />

niederländischen Star-Fotografen<br />

und Regisseurs ANTON CORBJIN<br />

(„Control“). Die Hauptrolle in dem<br />

ursprünglich unter dem Arbeitstitel<br />

„A Very Private Gentleman“<br />

in Italien gedrehten Streifen spielt<br />

GEORGE CLOONEY.<br />

d


BACKSTAGE-LEKTÜRE<br />

Punks lesen nicht? Weit gefehlt.<br />

Die New Yorker Gypsy Punker<br />

Gogol Bordello haben sogar<br />

einen Teil ihres Bandnamens aus der<br />

Literatur abgeleitet – schließlich sind<br />

die „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“<br />

aus den Petersburger Novellen des<br />

russischen Dichters Nikolaj Gogol eine<br />

Lektüre, zu der der ukrainische Kopf<br />

und Sänger der Band, Eugene Hütz,<br />

auf Reisen immer wieder gern greift.<br />

„Die Wahnvorstellungen darin sind<br />

auch nicht verrückter als unsere reale<br />

Big Gee<br />

Das sensationelle Debüt-Album<br />

„Retrologie“<br />

Ab dem 21.5 im Handel!<br />

Freuen Sie sich auf hochwertigen, eigenwilligen, llll gggggggg<br />

handgemachten und vor allem deutschsprachigen cccccccccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen hhhhhhhhhhhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigeeeeeeeeeeeeeeeeen FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk FFFFFFFFFFFFFFFuuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnkkkkkkkkkkk Funk -<br />

oder wie Big Gee es selbst nennt:<br />

„Anti-Depressions-Musik“<br />

„Pasquale ist sexy,<br />

charmant, intelligent, verrückt<br />

und witzig. All das und das ist das<br />

Geile an „Retrologie“, ist auf<br />

diesem Album drauf und dafür<br />

liebe ich diese Musik -<br />

Pasquale at its best“<br />

(Maria Furtwängler)<br />

www.john-management.de<br />

Eugene Hütz<br />

Der Frontmann von Gogol<br />

Bordello vertieft sich unterwegs<br />

in russische Dichtung.<br />

Mehr unter www.big-gee.de<br />

Welt“, fi ndet Hütz. Kein Geringerer als<br />

Rick Rubin hat bei „Trans-Continental<br />

Hustle“, dem neuen Album seiner Band<br />

an den Reglern gesessen. Unter seiner<br />

Regie begeben sich Gogol Bordello auf<br />

eine vielfältige musikalische Reise, die<br />

verhalten mit dem folkloristischen Opener<br />

„Pala Tute“ beginnt und sich zu einem<br />

frühen Höhepunkt im krachenden<br />

Punk-Rocker „Immigraniada “ aufschwingt.<br />

Stark: der Titelsong, der zu<br />

einer festen Größe im Live-Repertoire<br />

der Band werden dürfte. (JLA/FM)<br />

d„Als ich den Song<br />

gehört habe, hatte ich<br />

sofort Lust mitzumachen“<br />

(Katharina Wackernagel<br />

über ihre Mitwirkung im<br />

Videoclip „Auf‘m Weg“)<br />

www.sonymusic.de www.ariola.de<br />

d„Dieses Album ist<br />

grosse Klasse<br />

mein Freund“<br />

(Matthias Schweighöfer)<br />

Belesener Derwisch:<br />

Eugene Hütz<br />

5<br />

88697 59453 2<br />

www.ein-n.de


RENÉE FLEMING<br />

„Popsongs sind stilistisch<br />

sehr anspruchsvoll“<br />

Was steckt dahinter, wenn eine der besten Opernsängerinnen<br />

der Welt sich mit 51 Jahren<br />

plötzlich an der Popmusik versucht? Ein Gespräch<br />

mit Renée Fleming. Interview: Severin Mevissen<br />

Die Aussicht von der Terrasse des<br />

Ramscale Penthouse in New Yorks<br />

Künstlerviertel West Village ist atemberaubend:<br />

13 Stockwerke unter uns glitzert<br />

der Hudson River. Gigantische Kreuzfahrtschiffe<br />

ziehen vorbei, und auf der gegenüberliegenden<br />

Flussseite ragen die Wolkenkratzer<br />

von Jersey City in den Himmel. Ein paar<br />

Blocks südlich stehen einige der teuersten<br />

Wohnhäuser Manhattans: der rosafarbene<br />

Palazzo Chupi, und ein Stück westlich davon<br />

die Glastürme des Stararchitekten Richard<br />

Meier. Mit einem Fernglas und ein bisschen<br />

Geduld hätte man wahrscheinlich einige der<br />

HINTERGRUND<br />

Der Weg der Renée Fleming<br />

Die vierfache Grammy-Preisträgerin Fleming (51)<br />

wurde in Pennsylvania geboren und sang wäh rend<br />

ihres Gesangsstudiums an der Eastman School<br />

Of Music und an der Juilliard School in New York<br />

abends in Jazzclubs. Heute gilt sie als eine der<br />

besten Sopranistinnen weltweit, hat an allen inter<br />

national führenden Opernhäusern gastiert.<br />

Unter der Regie von Produzent David Kahne (The<br />

Strokes) hat sie jetzt ihr erstes Popalbum „Dark<br />

Hope“ (Universal) aufgenommen.<br />

6<br />

prominenten Bewohner darin beobachten können:<br />

den Maler Julian Schnabel vielleicht oder<br />

die Schauspieler Hugh Jackman und Vincent<br />

Gallo, die in den Meier-Türmen wohnen. Doch<br />

wer greift schon zum Fernglas, wenn Amerikas<br />

größter Opernstar, Renée Fleming, nur<br />

wenige Meter entfernt steht? Noch ist sie von<br />

Assistenten umgeben und von Mädchen, die<br />

ihr die Haare zurechtzupfen und die Stirn pudern.<br />

Im Hintergrund packen Fernsehteams<br />

ihr Equipment zusammen, und Flemings Manager<br />

Peter Mensch beobachtet das Gewusel<br />

rund um seinen Schützling mit einer Mischung<br />

aus Amüsement und Ungeduld. Fünf Minuten<br />

später ist Ruhe eingekehrt: Madame Fleming<br />

hat sich auf einer weißen Ledercouch niedergelassen<br />

und lädt zum Interview. Sie scheint<br />

etwas erschöpft, aber gut gelaunt, und beides<br />

hatte seinen Grund: Zwei Abende zuvor hatte<br />

sie Premiere an der New Yorker Metropolitan<br />

Oper mit Rossinis „Armida“, einem fast vierstündigen<br />

Koloratur-Marathon, und die New<br />

York Times, die vor ihr auf dem Tisch liegt,<br />

lobte sie heute für ihre Performance.<br />

Frau Fleming, wollen wir auf Englisch oder auf<br />

Deutsch miteinander reden?<br />

Gerne auf Deutsch, dann kann ich etwas üben.<br />

Ich habe mal ein Jahr an der Hochschule für<br />

Musik in Frankfurt studiert.<br />

Waren Sie als Teenager ein reines „Klassik-Kid“<br />

oder haben Sie auch Popmusik gehört?<br />

Meine Eltern waren beide Musiklehrer, und<br />

wir haben alles Mögliche gehört und gesungen:<br />

Musicals, klassische Lieder, Volkslieder<br />

… mein Vater vor allem Jazz, aber ich habe auch<br />

Popmusik gehört: Elton John, Stevie Wonder<br />

und natürlich Joni Mitchell, mein Liebling.<br />

Warum kommen Sie mit diesem Pop-Projekt<br />

gerade jetzt?<br />

Ich wollte eigentlich nie ein Popalbum aufnehmen.<br />

Ich hatte an ganz andere Projekte<br />

gedacht: Folkmusik, Nashville, Bluegrass, vielleicht<br />

sogar ein weiteres Jazzalbum. Aber mein<br />

Manager, Peter Mensch, der ja auch Metallica<br />

managt, hat mich mit viel Enthusiasmus und<br />

Energie überzeugt. Es hat allerdings von der<br />

Idee bis zur Ausführung fast zehn Jahre gedauert.<br />

Nun bin ich sehr froh, dass ich es gemacht<br />

habe. Ich habe die Chance bekommen, etwas<br />

ganz Neues, Frisches zu machen, und das ist<br />

immer toll. In meinem eigentlichen Gebiet,<br />

der Oper, kann ich mich kaum noch weiterentwickeln,<br />

da ist ein neues Projekt wie eine<br />

Therapie. Ich liebe es, Schülerin zu sein. Ich<br />

will immer lernen.<br />

Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl<br />

der Stücke? Wer hat die Selektion vorgenommen<br />

– David Kahne oder Sie?<br />

Peter Mensch und sein Partner, Cliff Burnstein,<br />

drückten mir zwei CDs mit Songs in die Hand,<br />

und aus denen habe ich ungefähr 30 Songs in<br />

die engere Wahl genommen. Ich kannte vorher<br />

keinen einzigen der Songs, im Gegensatz<br />

zu meinen beiden Töchtern: Die sind 14 und<br />

17 und kannten fast alle. Ich war am Anfang<br />

skeptisch, dann aber angenehm überrascht,<br />

wie komplex und anspruchsvoll einige der<br />

Songs waren. Manche Songs sind geradezu<br />

geheimnisvoll in ihrer Bedeutung, und das<br />

sprach mich an.<br />

Wie viel Einfluss haben Sie auf die Arrangements<br />

genommen?<br />

Kaum welchen, ich habe eigentlich nur positive<br />

Kritik geübt. Nur bei „With Twilight<br />

As My Guide“ von Mars Volta,<br />

diesem Lied mit den schön wilden<br />

Streichern, habe ich auf echten<br />

Geigen anstelle von Synthesizern<br />

bestanden.<br />

Welche Rolle spielt Popmusik<br />

heute in Ihren<br />

Hörgewohnheiten?<br />

Ich muss selbst zuhause<br />

noch so viele<br />

Lieder einstudieren,<br />

da bin ich manchmal<br />

froh, wenn ich überhaupt<br />

keine Musik hören<br />

muss. Manchmal höre ich<br />

im Auto Musik, oder ich habe<br />

beim Laufen meinen iPod auf.<br />

Das ist dann aber meist Klassik<br />

oder Jazz.<br />

Fotos: Andrew Eccles, Zeininger


Vielseitig: Renée Fleming<br />

sang während des Opernstudiums<br />

abends in<br />

Jazzclubs und liebt auch<br />

Bluegrass-Musik<br />

„Ich dachte, die Aufnahmen<br />

würden einfach<br />

werden, aber daraus<br />

wurde nichts. Die Arbeit<br />

war unheimlich subtil“<br />

War es schwer, für dieses Projekt einen Teil Ihrer<br />

für die klassische Musik wichtigen Gesangstechnik<br />

gewissermaßen zu „vergessen“?<br />

Schwierig und leicht zugleich. In der Oper zu<br />

singen, ist etwas sehr körperliches. Wir müssen<br />

mit unserer Stimme einen ganzen Saal ausfüllen.<br />

Beim Singen in ein Mikrophon hingegen<br />

musste ich mich zurücknehmen, sehr leise<br />

singen, und das ist natürlich rein physikalisch<br />

wesentlich leichter. Schwierig wurde es, als ich<br />

feststellte, dass es eben nicht reicht, einfach nur<br />

mit meiner tiefsten Stimme zu fl üstern: Popsongs<br />

sind stilistisch sehr anspruchsvoll!<br />

Abgesehen von technischen Fragen – worin<br />

unterschied sich die Herangehensweise an die<br />

Songs gegenüber ihren Klassikprojekten?<br />

Ich hatte weniger Angst vor diesen Songs, denn<br />

im Gegensatz zu Opern, die in den seltensten<br />

Fällen auf Englisch gesungen werden, konnte<br />

ich nun in meiner Muttersprache singen.<br />

Deutsch ist zwar meine Lieblingssprache, und<br />

Französisch klingt bei mir am schönsten, aber<br />

Englisch fällt mir nun mal am leichtesten.<br />

Hat Ihnen die Arbeit an „Dark Hope“ neue Erkenntnisse<br />

über sich als Sängerin gebracht?<br />

Ich dachte, die Aufnahmen würden sehr einfach<br />

und frei werden, aber daraus wurde nichts.<br />

Die Arbeit war unheimlich subtil, und das hat<br />

mich überrascht. David Kahne ließ mich manche<br />

Aufnahmen zehnmal wiederholen, obwohl<br />

ich kaum einen Unterschied hörte – und ich<br />

habe ziemlich gute Ohren. Er war anspruchsvoller<br />

als alle Dirigenten, mit denen ich bislang<br />

zusammengearbeitet habe.<br />

Gibt es Pläne für mehr Pop- oder Jazzalben?<br />

Nicht sofort, aber irgendwann würde ich gerne<br />

ein Album mit traditioneller Volksmusik aus<br />

den Appalachen aufnehmen, mit Mandolinen<br />

und Gitarrenbegleitung.<br />

Stellen Sie sich innerlich schon auf Kritik aus<br />

konservativen Klassik-Kreisen ein?<br />

Ich glaube, dass meine Generation sehr offen<br />

ist. Wir hören doch alle die unterschiedlichsten<br />

Richtungen von Musik. Trotzdem muss man<br />

sich immer auf Kritik einstellen. Und trotzdem<br />

immer etwas riskieren.<br />

Gibt es im Jazz- und Pop-Bereich Sänger, deren<br />

Stil und Stimmen Sie begeistern?<br />

Joni Mitchell – sie ist mein ewiger Prüfstein!<br />

Neu erschienen: „Dark Hope“ (Universal)<br />

erschien am 21. Mai 2010. Songs u.a. von Arcade<br />

Fire, Leonard Cohen, Human League und Muse<br />

7


STEVE WINWOOD<br />

Das neunte Leben<br />

Er ist unter den großen Überlebenden der 60er Jahre<br />

der unauffälligste. Doch in jüngster Zeit macht der<br />

einstige Wunderknabe des britischen Pop mit spektakulären<br />

Lebenszeichen von sich reden. Von Christian Stolberg<br />

Er war 15, als er Profi wurde. Noch nicht<br />

mal 20, da hatte er mit „Keep On Running“<br />

und „Gimme Some Loving“ der<br />

Spencer Davis Group unsterbliche Highlights<br />

geschenkt. Die New York Times feierte ihn<br />

als „frühreifen Mozart der Popmusik“, dessen<br />

Stimme klinge „wie Ray Charles auf Helium“.<br />

Er ist einer der wenigen Überlebenden<br />

unter den Superstars der 60er. Seine Musikerkollegen<br />

reißen sich bis heute darum, ihn<br />

ins Studio zu bekommen. Und doch ist der<br />

Mann aus Birmingham medial erstaunlich<br />

wenig präsent.<br />

Er ist halt eher von der stillen Art, wenn<br />

er nicht gerade mit dieser unnachahmlichen<br />

Stimme singt, in der sich keltische Kehligkeit<br />

mit einem verblüffenden Soulfeeling mischt.<br />

Steve Winwoods Privatleben war nie ein Boulevardthema,<br />

in punkto Skandale: Fehlanzeige.<br />

8<br />

Bodenständig,<br />

aber wieder reise -<br />

lustig: Tüftler<br />

Winwood, hier<br />

im Heimstudio<br />

in Berkshire,<br />

tourt jetzt<br />

wieder öfter<br />

Mit Ausnahme der 80er Jahre, als er sich in<br />

hochgestylten Videoclips als eine Art Yuppie-<br />

Dandy vermarkten ließ, hat sich Winwood nie<br />

wie ein Popstar benommen. Und immer folgten<br />

in seinem Leben auf musikalische Drangperioden<br />

längere Phasen des Rückzugs ins<br />

seine Wahlheimat im ländlichen Berkshire. All<br />

das hebt den Promi-Faktor eher nicht.<br />

Lebenszeichen aus New York<br />

Winwood wirkt relaxt, als er seine Proben in<br />

London mit Eric Clapton für die gemeinsame<br />

Sommertour unterbricht, um mit <strong>SONO</strong> zu<br />

telefonieren. Die drei ausverkauften Konzerte<br />

mit Clapton im New Yorker Madison Square<br />

Garden im Februar 2008, die zu einem hoch<br />

gelobten und glänzend verkauften CD/DVD-<br />

Mitschnitt führten, waren vielleicht das spektakulärste<br />

Lebenszeichen, das Winwood im<br />

laufenden Jahrzehnt von sich gegeben hat. Ein<br />

weiteres kommt am 4. Juni: Da erscheint die<br />

CD-Retrospektive „Revolutions – The Very<br />

Best Of Steve Winwood“ in zwei unterschiedlichen<br />

Formaten: als einfache CD mit 16 Tracks<br />

für Einsteiger, zudem als 4-CD-Box mit 58<br />

Songs sowie einem 60-seitigen Booklet. Schon<br />

eher das Format, mit dem man ein so umfangreiches<br />

Oeuvre angemessen würdigt.<br />

„Meine Karriere zerfällt ja in relativ klare<br />

Abschnitte“, sagt der Erzmusikant – mit jedem<br />

Lebenskapitel änderte sich der musikalische<br />

Akzent: vom frühen britischen R&B mit der<br />

Spencer Davis Group, den psychedelischen<br />

Jazz-, Blues-, Folk- und Rock-Exkursionen<br />

mit Traffic, der kurzlebigen Supergroup<br />

Mit Eric Clapton ist Winwood im Juni<br />

gemeinsam in Deutschland unterwegs<br />

Blind Faith, und dem höchst erfolgreichen<br />

Soulpop seiner frühen Solokarriere mit Hits<br />

wie „Valerie“, oder „Roll With It“ bis zum<br />

Rock-Jazz-Weltmusik-Amalgam seiner letzten<br />

Soloalben „About Time“ (2003) und „Nine<br />

Lives“ (2008).<br />

In dieser Karriere, das räumt der Multiinstrumentalist,<br />

der schon Alben komplett im<br />

Alleingang einspielte, ein, gab es auch mal eine<br />

kreative Sackgasse: „Eine Zeit lang habe ich<br />

das Studio der Bühne vorgezogen, weil sich im<br />

Studio viele Ideen natürlich exakter umsetzen<br />

lassen. Das ist aber gar nicht immer so gut.“<br />

Er hat umgedacht: Seit einigen Jahren können<br />

seine Fans den auf der Bühne verblüffend jungenhaft<br />

wirkenden 62jährigen wieder regelmäßig<br />

auf Tourneen erleben.„Momentan finde ich<br />

die größte Erfüllung darin, meine Stücke auf<br />

der Bühne immer wieder neu zu erfinden.“ Die<br />

Besucher der Tour mit Clapton im Juni werden<br />

das mit Freude hören.<br />

Neu erschienen: „Revolutions – The Very Best<br />

Of Steve Winwood“ (Island/Universal) als<br />

Einzel-CD mit 16 oder 4-CD-Box mit 58 Tracks


Foto: Corbis<br />

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ROLLING STONES<br />

Trouble in Paradise<br />

Sie waren noch keine Ledergesichter,<br />

sondern junge Rockgötter, und lebten<br />

im Sommer 1971 den feuchten Traum<br />

jedes Rockfans aus: Mit Weib, Wein &<br />

Gesang, dazu noch diversen anderen<br />

Substanzen nahmen die Rolling Stones<br />

an der Riviera ihr Meisterwerk „Exile<br />

On Main Street“ auf – fast aus Versehen.<br />

Von Michael Sailer<br />

Regierungen haben manchmal lustige Ideen. Zum Beispiel gefi el<br />

es der britischen Anfang der 70er, den Spitzensteuersatz für<br />

Superreiche auf beinahe 100 Prozent zu erhöhen. Was dazumal<br />

durchaus populär war, gefi el einer kleinen, relativ neuen Bevölkerungsgruppe<br />

gar nicht: den Popstars, die – ohnehin an Mobilität gewohnt<br />

– scharenweise das Land verließen und fortan nur noch tageweise betreten<br />

durften, wenn sie nicht gewillt waren, einen Großteil ihrer märchenhaften<br />

Verdienste statt für Drogen, Autos und Mädchen nun für<br />

Sozialsysteme und ähnlichen Heckmeck aufzuwenden.<br />

Die ersten Pop-Steuerfl üchtlinge waren auch die prominentesten:<br />

Die Rolling Stones, deren bis dahin neun Alben allesamt mindestens<br />

Platz 3 der UK-Charts erreicht hatten, gaben am 4. März 1971 bekannt,<br />

ihre Wohnsitze nach Frankreich zu verlegen. Am 7. April gründete die<br />

Band ihr eigenes Label (Logo: die berühmte Zunge), auf dem am 16. April<br />

die Single „Brown Sugar“ erschien. Eine Woche<br />

darauf folgte „Sticky Fingers“, das bis dahin<br />

erfolgreichste Album, mit dem die Stones auch<br />

kommerziell das wurden, als was sie sich live<br />

schon länger ankündigen ließen: die „größte<br />

Rock‘n‘Roll-Band der Welt“. Da hatte sich der<br />

Umzug bereits gelohnt.<br />

In den folgenden Monaten sind Jagger,<br />

Richards, Wyman, Watts und Mick Taylor viel<br />

unterwegs, allerdings kaum in musikalischer<br />

Mission: Am 12. Mai heiratet der Sänger in St.<br />

Tropez seine „gute Freundin“ (wie er sie in einem<br />

Interview bei ihrer Ankunft in London<br />

genannt hatte) Bianca Perez Moreno de Macias;<br />

es folgen diverse Prozesse – u. a. gegen<br />

Ex- und Noch-Manager – und die UK-Premiere<br />

des Tourfi lms „Gimme Shelter“, am 21. Oktober<br />

kommt in Paris Jagger-Tochter Jade zur Welt<br />

(ein halbes Jahr später ziehen Keith Richards<br />

10<br />

ORIGINALFOTOS<br />

D. Tarlé stellt in London aus<br />

Die Bilder zu unserer Geschichte, die der junge<br />

Dominique Tarlé einst in Nellcôte schoß (und noch<br />

einige mehr) sind von 15. Juli bis 31. August in<br />

einer großen Ausstellung in der Atlas Gallery in<br />

London zu sehen. Signierte Großabzüge sind<br />

dort ab 1800 £ zu haben. www.atlasgallery.com<br />

und Anita Pallenberg mit Tochter Dandelion nach), und inmitten des<br />

ganzen Trubels entsteht irgendwie das Meisterwerk der Band; die<br />

Betonung liegt auf „irgendwie“. Die Musiker und ihre Entourage versammeln<br />

sich ab Mitte Juni für den Rest des Monats jeden Abend in<br />

der Villa Nellcôte (dem von Richards gemieteten ehemaligen Gestapo-Hauptquartier)<br />

in Villefranche an der Cote d‘Azur, um die Nacht<br />

durchzuarbeiten – allerdings sind wie Bassist Bill Wyman sich später<br />

erinnern wird, nicht immer alle dabei: „Das hat mich sehr frustriert. Bei<br />

den zwei Alben zuvor hatten wir gut gearbeitet und auf unseren Produzenten<br />

Jimmy Miller gehört. Ich habe erst nach einer Weile verstanden,<br />

warum jetzt alles anders war.“ Dann versteht Wyman wohl auch, was<br />

Gäste wie Gram Parsons, der abgestürzte „Easy Rider“-Drehbuchautor<br />

Terry Southern und der notorische Schriftsteller William S. Burroughs<br />

in der Villa suchten: Die Beträge, die Richards wöchentlich für Heroin<br />

ausgibt, hätten ausgereicht, die ganze Kleinstadt zu ernähren. Erst als<br />

die Polizei allzu aufdringlich wird, zieht Anita Pallenberg die Notbremse<br />

und verweist den völlig außer Rand und Band geratenen Parsons und<br />

seine Freundin Gretchen Burrell des Hauses.<br />

Ein Gestapo-Hauptquartier wird umfunktioniert<br />

Dass im Keller der Villa eine richtige Band zu Gange ist, kann man nicht<br />

behaupten. Keith Richards und Mick Taylor sind meist dabei, dazu Saxophonist<br />

Bobby Keys (den Mick Jagger nicht sonderlich mag, weil er<br />

ihn als Unterstützer von Richards‘ Führungsrolle bei den Stones sieht)<br />

und Jimmy Miller, der auch mal Charlie Watts am Schlagzeug ersetzt (auf<br />

mindestens zwei Songs: Richards‘ Solonummer „Happy“ und „Shine A<br />

Light“). Die anderen kommen vorbei, wenn sie Zeit haben, Wyman so<br />

selten wie möglich, weil ihm die Atmosphäre in der Villa nicht behagt.<br />

Seinen Platz am Bass übernehmen die Gitarristen und auf vier Nummern<br />

Kontrabassist Bill Plummer. Gemütlich ist es da drunten auch<br />

nur bedingt: Der Strom für Mobile-Studio und Equipment wird illegal<br />

von einer durch den Park verlaufenden Leitung abgezapft, die stickige<br />

Hitze des südfranzösischen Sommers lässt den Schweiß von der Decke<br />

tropfen, in Gitarren und Verstärkern sammelt sich Kondenswasser, an<br />

den Wänden blüht der Schimmel. Mick Taylor beschwert sich später,<br />

er habe sich in dem Katakombenbrodem seine Bronchien ruiniert. Der<br />

Arbeitstitel der Platte passt dazu: „Tropical Diseases“.<br />

Ein paar Songs sind schon vorher entstanden, während der „Sticky<br />

Fingers“-Sessions und teilweise noch früher, das darf aber niemand<br />

erfahren, weil Ex-Manager Allen Klein sonst Ansprüche auf die Rechte<br />

geltend machen könnte. Andere bleiben unfertig<br />

liegen – einige davon kursieren auf Bootlegs,<br />

andere werden anlässlich der Neuaufl age des<br />

Albums in den Archiven wiederentdeckt: Den<br />

Text zu „Following The River“ schreibt Jagger<br />

deshalb erst 2009, und auch Keith Richards fügt<br />

hie und da eine Gitarre hinzu.<br />

Ende Oktober 1971 hat die Mehrheit der Beteiligten<br />

die Nase voll vom Exil in Südfrankreich.<br />

Mit dem Nellcôte-Abenteuer ist die Ge-<br />

schichte aber noch lange nicht zu Ende; neues<br />

Hauptquartier der Band ist Los Angeles, wo<br />

man ab Dezember im Sunset-Sound-Studio in<br />

sporadischen Sessions an halbfertigen Tracks<br />

arbeitet und ein paar neue aufnimmt. Keith<br />

Richards‘ Heroinkonsum ist mittlerweile ein<br />

echtes Problem – was Mick Jagger Gelegenheit<br />

gibt, das Heft wieder in die Hand zu nehmen<br />

und das Projekt in seine Richtung zu treiben:


Fotos: Getty<br />

Fotograf Dominique Tarlé durfte in Nellcôte<br />

wochenlang ganz nah an Hausherr Keith<br />

Richards (o.) und seine Entourage heran<br />

Autonarr Jagger machte zwischen den Sessions<br />

das schläfrige Villefranche unsicher<br />

Im Garten des Ex-Gestapo-Quartiers:<br />

Charlie Watts (li.) und Keith Richards<br />

Rock ‚n‘ Roll, sagt er, gehe ihm ziemlich auf die Nerven; er will neue<br />

Richtungen ausprobieren, holt neue Musiker dazu, unter anderem Dr.<br />

John, Billy Preston und eine Reihe von Sängerinnen und Sängern. Bei<br />

einem Kirchenbesuch mit Preston wird er vom Gospelvirus infi ziert,<br />

was den fi nalen Versionen von „Tumbling Dice“, „Loving Cup“, „Shine<br />

A Light“ und „Let It Loose“ deutlich anzuhören ist.<br />

Die Aufnahmen mäandern auch in Los Angeles weiter vor sich hin;<br />

erst im Frühjahr 1972 und angesichts des näher rückenden Tourstarts<br />

macht man die Kiste zu und fängt mit dem Sortieren an, wobei Jagger<br />

selbst den Kommandoplatz am Mischpult übernimmt (mit den Toningenieuren<br />

Glyn und Andy Johns), weil „ansonsten nur diese ganzen<br />

Saufköpfe und Junkies rumhingen.“ Schließlich bleiben 18 Tracks<br />

übrig, fast 67 Minuten Spielzeit – zu viel für eine einfache Platte, aber<br />

da die Stones nun ihre eigenen Herren sind, beschließen sie, alle Songs<br />

zu veröffentlichen – auf einem Doppelalbum, mit dessen Hüllendesign<br />

John Van Hamersfeld beauftragt wird (der schon „Magical Mystery<br />

Tour“ für die Beatles gestaltet hat). Das Cover repräsentiert die Platte<br />

perfekt: ein verwirrendes Durcheinander von historischen Fotos aus<br />

dem Kuriositätenkabinett und Schnappschüssen von den Aufnahmesessions,<br />

per Hand mehr bekrakelt als beschriftet; der neue Titel spielt<br />

nicht mehr auf den südfranzösischen Villenkeller an, sondern auf die<br />

kalifornische Metropole: „Exile On Main St.“. Bei der Kritik fällt die<br />

Platte, als sie am 12. Mai 1972 mitten im Glam-Rock-Fieber erscheint,<br />

erst mal durch: Wüst, wirr und undurchdringlich sei sie, ein Sammelsurium,<br />

mittelmäßig bis schlecht produziert (was Mick Jagger, der<br />

„Exile“ bis heute nicht sonderlich mag, bestätigt). Das nichtprofessionelle<br />

Publikum ist freundlicher gesinnt, aber nicht überwältigt: „Exile“<br />

Promihochzeit in St. Tropez: Mick Jagger<br />

und seine fast barbrüstige Braut Bianca<br />

Apathie auf zwei Stockwerken: Anita Pallenberg, Keith Richards,<br />

Gram Parsons und Gretchen Burrell (v.l.n.r.) im Salon von Nellcôte.<br />

Im Kellerstudio regierte vor allem der Schwamm (u.)<br />

erreicht auf beiden Seiten des Atlantiks Platz eins, verkauft sich aber<br />

wesentlich schlechter als „Sticky Fingers“ und der Nachfolger „Goats<br />

Head Soup“. Heute sind sich Hörer wie Kritiker einig, dass es nicht nur<br />

eine der besten und wichtigsten Rockplatten aller Zeiten ist, sondern<br />

auch das letzte große Album der Rolling Stones.<br />

Neu: “Exile On Main Street“ (Polydor) wurde am 14. Mai wiederveröffentlicht -<br />

mit 10 zusätzlichen Songs, u.a. „I‘m Not Signifying“, „Dancing In The Light“,<br />

„So Divine“, Following The River“, „Plundered My Soul“, „Good Time Women“.<br />

11


BIG GEE<br />

Die Entertainer<br />

Roger Cicero und Jan Delay bekommen<br />

immer mehr Konkurrenz: Vollblut-<br />

Entertainer wie der TV-Star Pasquale<br />

Aleardi mit seiner Band Big Gee bringen<br />

mit unverhohlenem Spaß am Showeffekt<br />

Swing, Funk und Jazz auf deutsche<br />

Popbühnen. Von Christian Stolberg<br />

Was ist eigentlich<br />

plötz lich los in diesem<br />

Land? Lange<br />

Zeit schienen Popmusiker aus<br />

Deutschland, die sich und ihre<br />

Arbeit ernst nahmen, die große<br />

Showgeste zu meiden wie der<br />

Teufel das Weihwasser – egal<br />

wo sie stilistisch zuhause waren.<br />

Den großen knalligen Effekt,<br />

12<br />

das offensive „Ja!“ zur unterhaltenden<br />

Pose – das überließ man<br />

lieber den Schlagerbarden und<br />

Kommerzdisco-Klempnern. Aber<br />

irgendetwas hat sich inzwischen<br />

geändert. War es das vermehrte<br />

Auftreten von internationalen<br />

Neo-Croonern wie Harry Connick<br />

jr. oder Michael Bublé mit<br />

ihren großformatigen Shows,<br />

war es Robbie Williams’ überraschender<br />

Ausfl ug anfangs des<br />

neuen Jahrtausends mit „Swing<br />

When You’re Winning“, das auch<br />

hierzulande die Dinge (und vor<br />

allem die Einstellungen) in Bewegung<br />

brachte? Oder werden<br />

wir Deutschen mit jedem Jahr,<br />

das der zweite Weltkrieg weiter<br />

zurückliegt, tatsächlich einfach<br />

immer lockerer? Sei’s wie‘s sei –<br />

jedenfalls tauchen inzwischen<br />

immer mehr hochprofessionelle<br />

und interessante Performer auf,<br />

die sich auf unterschiedliche Art<br />

und mit unterschiedlichen musikalischen<br />

Akzenten das Thema<br />

Unterhaltung auf die Fahne geschrieben<br />

haben.<br />

Was man dafür allerdings<br />

sein muss, ist eine geborene<br />

Rampensau. Das Entertainment-Fach<br />

verträgt<br />

keine Introvertierten.<br />

Der einstige Stuntman<br />

und Strombolis-Sänger<br />

Stefan<br />

Gwildis ist so eine, Roger Cicero<br />

natürlich, Jan Delay sowieso<br />

– und Pasquale Aleardi auch. Der<br />

Schweizer, wie Gwildis gelernter<br />

Schauspieler, und in diesem Metier<br />

derzeit durchaus erfolgreich<br />

und gefragt („Der Vulkan“, „Keinohrhasen“),<br />

betreibt seit 2003 mit<br />

dem Kölner Produzenten Greg<br />

Zimmermann und dem Songwriter<br />

Marc Leymann ein sehr unterhaltsames<br />

Projekt, das sich nach<br />

Zimmermanns Spitznamen Big<br />

Gee nennt.<br />

„Rampensäue“ sind<br />

gefragt<br />

„Es gab damals in unseren Breitengraden<br />

keine geile Funkband“,<br />

erinnert sich Zimmermann an<br />

die Gründungsphase von Big Gee,<br />

„diese Lücke wollten wir füllen –<br />

und zwar mit deutschen Texten.“<br />

Nach und nach gruppierte sich<br />

um das Triumvirat aus dem Sänger<br />

Aleardi, dem produzierenden<br />

Keyboarder und Posaunisten<br />

Zimmermann und dem textenden<br />

Saxofonisten Leymann eine<br />

feste Band. Heute ist Big Gee achtköpfi<br />

g – und inzwischen so weit,<br />

dass man der Welt nun mit breiter<br />

Brust ein vor tanzfreundlichen<br />

Grooves und lebensfrohen Vibes<br />

strotzendes Debütalbum mit<br />

dem Titel „Retrologie“ vor den<br />

Latz knallt.<br />

„Anti-Depressionsmusik“ nennen<br />

Aleardi & Co., was sie darauf<br />

anbieten – man darf das durchaus<br />

als kräftiges „Ja!“ zum Entertainment<br />

verstehen: „Absolut! Und<br />

dazu trage nicht nur ich als Frontmann<br />

bei“, unterstreicht Pasquale<br />

Aleardi. „Im Studio bringt eh jeder<br />

seinen Input, aber auch live<br />

verteilt sich die Action bei uns auf<br />

viele Schultern. Da tragen alle<br />

dazu bei, die Säle zum Kochen zu<br />

bringen.“<br />

Augenzwinkern und Selbstironie<br />

setzt das kölnisch-schweizerische<br />

Joint Venture schon im<br />

programmatischen Titelsong „Retro“<br />

ein. Kotelettenträger Zimmer-<br />

Mut zum Risiko auf dem Showparkett:<br />

P. Aleardi, G. ZImmermann,<br />

M. Leymann (v.l.n.r.)


mann, stolzer Besitzer eines Mercedes<br />

aus dem Jahr 1967, beteuert<br />

allerdings: „Der Retro-Aspekt ist<br />

in unserem Leben tatsächlich ein<br />

Riesenthema.“ Auf ihrem Album<br />

bieten die Acht eine schmissige<br />

Tour de Funk, durchaus mit dem<br />

Ehrgeiz zu stilistischen Variationen:<br />

„Wir haben eine geheime<br />

Schublade voller Stilmittel, die<br />

wir immer dann herausziehen,<br />

wenn wir Lust haben und der<br />

Song danach verlangt“, sagt Greg<br />

Zimmermann. „Alles ist erlaubt,<br />

was dem Song dient – und jeder<br />

Song entscheidet gewissermaßen<br />

selbst über seine Kleider.“<br />

„Retro“ ist Programm<br />

Ein musikalischer Gemischtwarenladen<br />

ist „Retrologie“ dennoch<br />

nicht geworden, eher eine<br />

stilsicher, aber nicht sklavisch<br />

epochengetreu eingerichtete<br />

Boutique für freidenkende Liebhaber<br />

des klassischen Seventies-<br />

Funk mit groovenden Bässen<br />

und zackigen Bläsersätzen. Die<br />

gemeinsame Verehrung für den<br />

„Godfather Of Soul“ James Brown,<br />

ist nicht zu überhören. „Bei aller<br />

Liebe zur Nostalgie ist es uns<br />

wichtig gewesen, auch moderne<br />

Elemente mit drin zu haben“, betont<br />

der Produzent, „diese fetten<br />

Sounds vor allem, die heute halt<br />

technisch möglich sind. Deshalb<br />

haben wir für den Albumtitel auch<br />

dieses Kunstwort ‚Retrologie‘ geschaffen<br />

– das verweist zeitlich<br />

in beide Richtungen, in die Vergangenheit<br />

und nach vorn. Wir<br />

wollen unsere Funk-Wurzeln aus<br />

der James-Brown-Schule kräftig<br />

ausleben – aber mit moderner<br />

Handschrift. “<br />

Wichtig ist ihnen:<br />

„Auch wenn wir mit<br />

Humor und Spaß an die Sache<br />

rangehen – eine reine Spaßkapelle<br />

sind wir nicht“, meldet sich<br />

Marc Leymann zu Wort: „Schließlich<br />

haben wir auch nachdenkliche<br />

Texte und Balladen wie ‚Rosen der<br />

Nacht‘ mit im Programm.“<br />

Neu erschienen: Das Album Big Gee<br />

„Retrologie“, Ariola/Sony Music<br />

AUF FRANKIEBOYS SPUREN<br />

Sunnyboy Tom Gaebel liebt den Swing<br />

Mit mehr als nur fröhlichem Enthusiasmus in Sachen Entertain-<br />

ment unterwegs ist Tom Gaebel. Dem 35jährigen ist das breite<br />

Grinsen schon rein physiognomisch gegeben, aber auch Teil sei-<br />

nes Naturells: „Ich habe immer schon gern Witze gemacht. Vom<br />

Klassenclown ging bei mir der Weg direkt zum Entertainer.“ 2005<br />

setzte der Sunnyboy mit seinem Solodebüt „Introducing: Myself“<br />

ein erstes Ausrufezeichen. Inzwischen verfügt der Ibbenbürener<br />

über drei German Jazz Awards und eine beachtliche Fangemeinde.<br />

Die erhielt einen Wachstumsschub, nachdem Gaebel 2008 als<br />

Gastkoch der Jazzkantine auch außerhalb von Swing-Fankreisen<br />

auffiel: Die Version der Jazzkantine von AC/DCs „Highway To<br />

Hell“ mit Gaebel als feixendem Frontmann, in einem sehenswer-<br />

ten Videoclip verbreitet, war ein Geniestreich. „Als Junge woll-<br />

Tom Gaebel liebt den<br />

lässigen Chic der großen<br />

Star-Entertainer<br />

der 60er Jahre<br />

te ich eigentlich Rockstar werden, bis ich feststellte,<br />

dass meine Stimme dafür zu tief ist“, gesteht der<br />

Bariton. Dann aber fiel ihm als Teenager eine<br />

Greatest-Hits-Compilation von Frank Sinatra in<br />

die Hände – seitdem ist der heutige Wahlkölner<br />

ein Mann mit einer originelleren Mission. Phra-<br />

sierung und Timbre seines großen Vorbilds hat<br />

er sich kongenial angeeignet, ist aber auch<br />

ein kompetenter Instrumentalist:<br />

Er lernte Blockflöte, Violine, Glo-<br />

ckenspiel, Posaune, Schlagzeug<br />

und Klavier. Heute ist Gaebel,<br />

der live fleißig mit seiner 11-köp-<br />

figen Bigband unterwegs ist,<br />

auch ein gewiefter Komponist.<br />

Auf seinem neuen Album<br />

„Music To Watch Girls By“ se-<br />

gelt der souveräne Bigband-<br />

Sänger elegant in Richtung<br />

Easy Listening: auf den Spu-<br />

ren der großen Ratpack-Stars<br />

Frank Sinatra, Dean Martin<br />

und Sammy Davis jr. Noch mehr<br />

als bei den Vorgängerwerken fal-<br />

len auf dem neuen Album die auf-<br />

wendige Produktion und die groß-<br />

formatigen Arrangements auf. In die<br />

packt er neben fünf Eigenkompositi-<br />

onen auch eine Reihe großer Melo-<br />

dien, vorwiegend aus den Sechziger<br />

Jahren, Songs, die von Königen der<br />

leichten Muse wie Ray Conniff, Andy<br />

Williams, Tom Jones oder Gilbert<br />

Becaud berühmt gemacht wurden,<br />

dazu „I Saw Her Standing There“<br />

von den Beatles. Felix Marondel<br />

13


DER FRÜHE GRAND PRIX<br />

Großer Preis<br />

in Schwarzweiß<br />

Am 29. Mai schaut Europa nach Oslo.<br />

Während dort der Eurovison Song<br />

Contest 2010 über die Bühne gehen wird,<br />

wo Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“<br />

die deutschen Farben vertritt, stöbert<br />

<strong>SONO</strong> durch die glorreiche Frühzeit des<br />

Wettbewerbs – als die Glotze noch<br />

schwarzweiß war … von Ernst Hofacker<br />

Den Mann am Klavier kennen<br />

Sie: Smoking, Fliege,<br />

akkurat gescheitelter<br />

Fassonschnitt und ein gepfl egter<br />

Bariton, mit dem er einen ebenso<br />

gepfl egten Chanson vorträgt.<br />

Hinter ihm an jenem 5. März 1966<br />

in Luxemburg ein klangmächtiges<br />

Orchester, dirigiert von<br />

einem korpulenten Meister seines<br />

Fachs. Gegeben wird „Merci<br />

Chérie“, an diesem Abend der<br />

Siegertitel des Eurovison Song<br />

Contest, pardon, damals hieß<br />

das noch der Zeit entsprechend:<br />

Grand Prix d’Eurovision de la<br />

Chanson. Der Interpret ist da<br />

längst ein alter Hase, zählt schon<br />

31 Lenze, hat bereits zweimal seine<br />

österreichische Heimat beim<br />

„Grand Prix“ vertreten und nennt<br />

14<br />

Mit „Volare“ bescherte Domenico<br />

Modugno der Welt einen<br />

echten Evergreen, Ulla Wiesner<br />

(re.) dagegen geriet genauso<br />

in Vergessenheit wie ihr Song<br />

„Paradies, wo bist du?“<br />

Triumph im dritten Anlauf: Udo<br />

Jürgens beim Sieg mit „Merci<br />

Chérie“ 1966 in Luxemburg<br />

sich Udo Jürgens. Er ist auf dem<br />

ersten Höhepunkt seiner Karriere,<br />

gerade erst hat sein Gassenhauer<br />

„Siebzehn Jahr, blondes Haar“ in<br />

allen deutschsprachigen Hitparaden<br />

für Furore gesorgt. Als seine<br />

majestätische Ballade im Veranstaltungssaal<br />

der Villa Louvigny<br />

in einem gewaltigem Crescendo<br />

verklingt, applaudiert das in<br />

feinstes Tuch gewandete Publikum<br />

brav und zurückhaltend.<br />

Man weiß sich zu benehmen in<br />

jenen Tagen.<br />

Kommentar eines US-amerikanischen<br />

Users, der Jürgens’<br />

Auftritt kürzlich auf der Web-<br />

Plattform YouTube bestaunte:<br />

„Ich hab’ nach diesem Typen gesucht,<br />

nachdem ich erfahren hatte,<br />

dass er mehr als 100 Millionen<br />

Platten verkauft hat mit einem<br />

Musikstil, von dem ich noch nie<br />

gehört habe: Schlager. Wohl so etwas<br />

wie ‚Adult Contemporary‘ für<br />

Euros …“ Kann man so sagen. Das<br />

jährliche Schaulaufen in dieser<br />

Disziplin sorgte in jenen Jahren<br />

noch zuverlässig für Lieder, die<br />

dem Ehrentitel Schlager auch<br />

gerecht wurden. „Merci Chérie“<br />

ist eins davon, der Siegertitel des<br />

folgenden Jahres, „Puppet On A<br />

String“, vorgetragen von der barfüßigen<br />

englischen Sirene Sandie<br />

Shaw, ein weiteres und France<br />

Galls „Poupé De Cire, Poupé De<br />

Son“ (1965) gehört ebenfalls dazu.<br />

Den nachhaltigsten Hithammer<br />

allerdings landete in der Steinzeit<br />

des „Grand Prix“ ein gewisser<br />

Domenico Modugno aus Italien.<br />

Sein Beitrag schaffte im Jahre<br />

1958 zwar nur Platz 3, fraß sich<br />

dafür aber bis in alle Ewigkeit in<br />

die Gehörgänge beiderseits des<br />

Atlantik – auch im neuen Jahrtausend<br />

gilt „Volare (Nel blu, dipinto<br />

del blu)“ als das defi nitive musikalische<br />

Manifest mediterranen<br />

Frohsinns.<br />

Unpopuläre Sieger<br />

Überhaupt, schon damals waren<br />

es nicht immer die Siegertitel, die<br />

den Sieg beim breiten Publikum<br />

davontrugen. Ein Phänomen, das<br />

kaum erstaunt, bedenkt man,<br />

dass die Wertungen der einzelnen<br />

Songs bis 1997 ausschließlich<br />

von Fachjurys der teilnehmenden<br />

Länder vorgenommen wurden –<br />

irren ist menschlich. So erinnert<br />

sich heute noch kaum jemand an<br />

„La, La, La“, das Gewinnerlied der<br />

spanischen Sängerin Massiel von<br />

1968. Zumindest die Älteren unter<br />

uns dürften jedoch bei der Nummer<br />

2 des erstmals farbig ausgestrahlten<br />

Wettbewerbs, Cliff<br />

Richards „Congratulations“, auf<br />

Anhieb mitsingen können. Auch<br />

der bereits erwähnte Domenico<br />

Modugno legte noch einmal nach:<br />

1959 landete er im Palais des Festivals<br />

in Cannes zwar nur auf Platz<br />

„Ich dachte nur,<br />

oh Gott, das<br />

Tempo ist<br />

zu schnell, das<br />

Mikro zu tief,<br />

YouTube<br />

sing!“ Ulla Wiesner Fotos:


6, sein „Piove (ciao ciao bambina)“<br />

entwickelte sich aber zum bei weitem<br />

bekanntesten Evergreen jener<br />

„Grand Prix“-Veranstaltung.<br />

Und die Deutschen? Beim ersten<br />

„Grand Prix“, der mit einem<br />

Heimsieg der Schweizerin Lys<br />

Assia („Refrain“) endete, wurden<br />

neben dem Siegertitel noch keine<br />

Platzierungen bekanntgegeben,<br />

seitdem aber schafften es die Ver-<br />

Für Veteranin Lale Andersen (li.)<br />

und Teenqueen Conny Froboess<br />

reichte es beim Grand Prix<br />

nur zur Ehre des Dabeiseins<br />

Ernsthafte Ansagerinnen<br />

gehörten einst zum Grand-Prix-<br />

Inventar (li.), auch France<br />

Gall war 1965 noch ganz brav<br />

treter der Bundesrepublik bis zu<br />

Katja Ebsteins drittem Platz 1970<br />

mit „Wunder gibt es immer wieder“<br />

nie aufs Treppchen – trotz<br />

so prominenter Interpreten wie<br />

Ex-Ufa-Star Margot Hielscher,<br />

den tanzenden Zwillingen Alice<br />

und Ellen Kessler, Wyn Hoop,<br />

Lale Andersen und Heidi Brühl.<br />

Auch die damalige Teen-Queen<br />

Conny Froboess musste sich bei<br />

ihrer Teilnahme 1962 mit einem<br />

bescheidenen 6. Platz zufrieden<br />

geben – ihr Liedchen „Zwei kleine<br />

Italiener“ wurde dennoch<br />

zu einem der größten deutschsprachigen<br />

Hits der sechziger<br />

Jahre und gehört zum unkaputtbaren<br />

Kulturerbe der Adenauerrepublik.<br />

Mairegen<br />

VON LUGANO BIS OSLO<br />

Europas Schlagerwettbewerb und seine Wurzeln<br />

Der Eurovision Song Contest wird seit 1956 ausgetragen. Er wird von der Europäischen<br />

Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet, dabei<br />

ist jedem Teilnehmerland freigestellt, wie es seinen Finalteilnehmer ermittelt.<br />

Das erste Finale ging 1956 im schweizerischen Lugano über die Bühne. Seit<br />

1958 findet das internationale Finale im Land des Vorjahressiegers statt. Eine<br />

Art Vorläufer war das 1951 erstmals veranstaltete Schlagerfestival von San<br />

Remo. Auf YouTube sind die frühen Grand-Prix-Jahre recht gut dokumentiert.<br />

Bauchlandung für Ulla<br />

Zum Desaster geriet 1965 der Auftritt<br />

von Ulla Wiesner mit „Paradies,<br />

wo bist du?“ in Neapel: Als<br />

die 23-jährige Münchnerin zu<br />

den einleitenden Klängen des Orchesters<br />

hinaustrat auf die Bühne,<br />

geriet sie in Panik, zum Teil aus<br />

Lampenfi eber, zum Teil, wie sie<br />

Jahre später erzählte, weil rein gar<br />

nichts stimmte: „Ich dachte nur,<br />

oh Gott, das Tempo ist zu schnell,<br />

das Mikro zu tief, sing!“ Wenn sie<br />

ihren Auftritt heute sieht, entdeckt<br />

sie in ihren Augen „eine<br />

verzweifelte Angst“. Ergebnis:<br />

Null Punkte, letzter Platz, nationale<br />

Schande und Karriereende<br />

für die Interpretin. Sportliche Bedingung<br />

in jenen Tagen war, dass<br />

sämtliche Interpreten vom selben<br />

Saalorchester begleitet wurden,<br />

jedes Teilnehmerland durfte lediglich<br />

einen eigenen Dirigenten<br />

stellen. In Wiesners Fall war das<br />

der deutsche „Tango-König“ Alfred<br />

Hause, ein Mann mit untadeligem<br />

Ruf also. Ob die Pleite also<br />

auf mangelnde Probenarbeit oder<br />

menschliches Versagen des Kapellmeisters<br />

zurückzuführen war,<br />

bleibt ungeklärt. Sympathisch<br />

aber, dass in der Frühzeit der<br />

Eurovision ein solches Malheur<br />

überhaupt noch möglich war.<br />

Gleiche Bedingungen für alle:<br />

das Hausorchester 1965<br />

„Lieder sind meine Chronik.<br />

Sie sind Erlebtes und Erdachtes,<br />

aus Hoffnungen und Ängsten<br />

entstanden, aus Beobachtungen,<br />

Glück und Unglück gemacht…“<br />

Mairegen www.reinhard-mey.de<br />

Das neue Album<br />

Jetzt überall erhältlich o


NEUE GESICHTER<br />

Jan Sievers<br />

Mann für die richtigen Worte<br />

[Deutschrock] Man könnte es sich leicht machen<br />

und den jungen Hamburger als Mischung aus Wes tern-<br />

hagen und Xavier Naidoo abtun, der zu viel Ich+Ich<br />

gehört hat. Damit täte man Jan Sievers aber Unrecht:<br />

Denn die Songs des Ex-Werbetexters zeigen sein<br />

eigenständiges Talent. Handgemachte Musik, nicht<br />

ohne Groove und Soul, mit Texten von erstaunlicher<br />

Lebensweisheit. Das Gespür für Worte, die einfach sind<br />

und doch tief gehen, schätzte auch Gunter Gabriel, für<br />

dessen Comebackalbum Sievers 2009 einen er grei-<br />

fenden deutschen Text für den Radiohead-Klas siker<br />

„Creep“ geschrieben hat. „Ich bin ein Nichts“, hieß das<br />

bei ihm. Auf Sievers selber trifft das nicht zu: Er wird<br />

jemand. Heiko Große<br />

Jan Sievers „Abgeliebt“ Warner<br />

Nicht nur die Stimm-<br />

bänder sind bei<br />

Térez Montcalm stark<br />

Brütet Sievers<br />

seine Texte<br />

an der Klage-<br />

mauer aus?<br />

Amanda Jenssen<br />

Der zweite Platz ist manchmal<br />

der beste: Eine junge Frau<br />

aus der Provinz ist Schwedens<br />

neuer Liebling.<br />

[Pop] Dass aus Siegern von Casting-Shows meist<br />

keine großen Popstars werden, hat sich herumgesprochen.<br />

Dass unter jenen Teilnehmern, die auf<br />

den Plätzen landen, gelegentlich doch einige den<br />

Sprung in reale Popkarrieren schaffen,<br />

ist weniger bekannt. Der jüngste,<br />

durchaus spektakuläre Fall betrifft<br />

die 22jährige Amanda Jenssen, der<br />

der Sieg in der schwedischen Showserie<br />

„Pop Idol“ verwehrt blieb - und<br />

die heute in Skandinavien ein Topstar<br />

ist. Mit ihrem zweiten Album „Happyland“<br />

will sie jetzt Resteuropa überzeugen.<br />

Das könnte klappen: Ihre etwas<br />

heisere Stimme hat Sex, die Songs sind<br />

eingängig, modern, haben aber auch<br />

jenes mysteriöse Flair, das Amanda an<br />

ihren Vorbildern Edith Piaf, Nick<br />

Drake und Tom Waits schätzt.<br />

Christian Stolberg<br />

Amanda Jenssen<br />

„Happyland“ Sony<br />

Music<br />

Térez Montcalm<br />

Rauchzart zwischen<br />

Cole Porter und U2 .<br />

[Jazz, Rock] Man braucht schon Mut, um<br />

sich mit Songschreiber-Giganten wie Cole<br />

Porter, U2, Nina Simone und Francis Lai<br />

und Leo Ferré zu messen. Die kanadische<br />

Sängerin, Gitarristen und Komponistin tut<br />

auf ihrem Album „Connection“ genau das:<br />

Sie stellt ihre eigenen Songs neben Klassi -<br />

ker wie „I’l l Be Seeing You“, „Where The<br />

Streets Have No Name“ oder „My Baby<br />

Just Cares For Me“ – und klingt gut dabei!<br />

Dabei wandelt die Musikerin aus Quebec<br />

in zweifacher Hinsicht zwischen unter-<br />

schiedlichen Welten: Sie singt auf Englisch<br />

und Französisch und sie bewegt sich genau<br />

Ihren speziellen Kleidungsstil<br />

versteht Amanda Jenssen als<br />

„Verlängerung meiner Musik“<br />

im Grenzland zwischen Jazz und Rock. Als<br />

Tochter eines Jazzfans und jüngstes von<br />

fünf Geschwistern wurde sie musikalisch<br />

von der Familie geprägt– die Plattensamm-<br />

lungen des Vaters und der älteren Brüder<br />

und Schwestern formten ihren Geschmack.<br />

Sie selbst bezeichnet sich kurz und bündig<br />

als „Jazzsängerin mit einer sehr rockigen<br />

Haltung“. Dank einer Laune der Natur hat<br />

Térez für diese musikalischen Vorlieben<br />

genau das richtige Sangesorgan: „Meine<br />

Stimme klingt zwar, als würde ich zwei Päck-<br />

chen Zigaretten pro Tag rauchen. Ich habe<br />

aber noch nie geraucht – meine Stimmbän-<br />

der sind einfach nur stärker als bei anderen<br />

Leuten.“ Raoul Gulbenkian<br />

Térez Montcalm „Connection“ Universal<br />

Classics & Jazz


Fotos: Uwe Arens, Jeri Heiden, Jean-Marc Lubrano, Miguel Reveriego<br />

LEONARD COHEN<br />

Tausend Sänger<br />

für ein „Hallelujah“<br />

Die seltsame Karriere eines Popsongs.<br />

Oder: Den Seinen gibt’s der<br />

Herr im Schlaf. Von Christian Stolberg<br />

Unsere kleine Geschichte beginnt im<br />

Jahre des Herrn 1985. Da veröffentlicht<br />

der Dichter und Songschreiber<br />

Leonard Cohen nach mehrjähriger Pause,<br />

die er sich für die Arbeit an dem Lyrik- und<br />

Prosaband „Book of Mercy“ gegönnt hat, das<br />

Album „Various Positions“. Es bringt ihm<br />

die besten Kritiken seit langem ein, besonders<br />

zwei Songs haben es den Vertretern der Feuilletons angetan: Das<br />

Eröffnungsstück „Dance Me To The End Of Love“ und ein für Cohens<br />

Verhältnisse überraschend hymnisches Stück namens „Hallelujah“.<br />

Dennoch verkauft sich das Werk schleppend, über die eingeschworene<br />

Fangemeinde des Kanadiers hinaus zeigt es kaum Wirkung. Die Pop-<br />

Öffentlichkeit scheint ihn etwas aus den Augen verloren zu haben.<br />

Immerhin: Cohens Duettpartnerin auf dem Album und zeitweilige<br />

Lebensgefährtin Jennifer Warnes bringt zwei Jahre später unter dem<br />

Titel „Famous Blue Raincoat“ ein Tribute-<br />

Werk mit Songs des Meisters heraus, das<br />

besseren Absatz fi ndet und das Cohen’sche<br />

Schaffen auch einer jüngeren Generation<br />

von Popfans wieder ins Bewusstsein rückt.<br />

„Hallelujah“ ist nicht darauf enthalten. Ansonsten<br />

bleibt die Lage ruhig. Zwar nimmt<br />

1992 der Velvet-Underground-Mitgründer<br />

John Cale für ein weiteres Tribute-Album eine bemerkenswerte Version<br />

von „Hallelujah“ auf – aber auch Cale ist eher ein Fall fürs Feuilleton,<br />

große Wellen schlägt seine Bearbeitung nicht.<br />

Cohen ist im Kloster, doch sein Song „arbeitet“<br />

Das sieht zwei Jahre später schon etwas anders aus, als der junge Singer/<br />

Songwriter Jeff Buckley eine ergreifende Fassung von „Hallelujah“ einspielt,<br />

die nicht nur den Hörgewohnheiten der „Alternative“-Generation<br />

bestens entspricht, sondern auch in einem wirkungsvollen Videoclip<br />

Verbreitung fi ndet.<br />

1995 erscheint erneut ein Tribute-Album<br />

zu Ehren Cohens, von einer ganzen Reihe<br />

von Stars besungen. „Hallelujah“ ist berücksichtigt,<br />

interpretiert vom (für religiös<br />

anmutende Themen immer zu begeisternden)<br />

U2-Sänger Bono. Danach ist für fast<br />

ein Jahrzehnt wieder weitgehend Schicht<br />

im Schacht. Zwar kennen nun<br />

nicht mehr nur eingefl eischte<br />

Cohen-Fans „Hallelujah“ , gelegentlich<br />

spielt auch mal ein<br />

Jazzmusiker wie der Trompeter<br />

Chris Botti eine instrumentale<br />

Fassung der anrührenden<br />

Melodie ein, aber auffällig ist<br />

das alles nicht. Leonard Cohen<br />

selbst hat sich derweil in<br />

ein buddhistisches Kloster zurückgezogen,<br />

wo er die nächs- Dem Mann mit Hut / geht’s finanziell<br />

ten Jahre viel meditiert.<br />

wieder gut: Dichter Leonard Cohen<br />

Erst 2004 kommt wieder<br />

Bewegung in die Sache: Mit<br />

k. d. Lang (auf dem Album „Hymns Of The 49th Parallel“, Warner)<br />

und Rufus Wainwright präsentieren zwei hochgehandelte Stars ihre<br />

Lesart von „Hallelujah“ – und mit einem Mal kommt das Stück auf dem<br />

nordamerikanischen Kontinent richtig in Mode. Diverse Künstler aus<br />

der in den USA sehr lebendigen christlichen Musikszene, aber auch<br />

Folk-, Elektronik-, New Age- und Easy-Listening-Acts, ja selbst ein<br />

„Jazz Mandolin Project“ nehmen sich nun des Songs an. Leonard Cohen<br />

kommt der plötzliche Nachfrageschub gelegen – er stellt nämlich etwa<br />

zu dieser Zeit fest, dass er fast pleite ist. Seine langjährige Managerin<br />

und Finanzberaterin Kelley Lynch hat offenbar die regelmäßigen Rückzüge<br />

des Künstlers in die Einsiedelei genutzt, um tief in dessen Kassen<br />

zu langen. Mehr als fünf Millionen Dollar<br />

fehlen, ein langwieriger Rechtsstreit beginnt.<br />

Der 70-jährige Barde rafft sich Anfang 2008<br />

noch einmal zu einer Welttournee auf , um<br />

so die verloren gegangene Altersvorsorge<br />

wieder hereinzuholen.<br />

Der singende Poet könnte<br />

beruhigt schlafen<br />

An Weihnachten 2008 erobert die Sängerin Alexandra Burke mit einer<br />

Soulfassung von „Hallelujah“ Platz Eins der britischen Charts – nun<br />

gibt es auch in Europa kein Halten mehr. Mehr als zwanzig Jahre nach<br />

seiner Entstehung ist Cohens Lied ein veritabler Klassiker, der eine Bearbeitung<br />

nach der anderen erfährt. Auch in Deutschland, wo etwa der<br />

Sänger Björn Casapietra auf dem im März 2010 erscheinenden Album „A<br />

Celtic Prayer“ seine operngeschulte Stimme an der Komposition versucht.<br />

Auch das vorliegende <strong>SONO</strong> ist durchaus ein<br />

Beleg für die immer noch wachsende Popularität<br />

dieses Songjuwels: Nicht nur unsere<br />

Titelheldin Renée Fleming hat auf ihrem<br />

Pop-Album „Dark Hope“ den Song interpretiert,<br />

auch Amanda Jenssen, die wir in der<br />

Rubrik „Neue Gesichter“ vorstellen (siehe<br />

Seite links) hat sich schon daran versucht<br />

– 2007 live im Halbfi nale der schwedischen<br />

John Cale war einer der Casting-Castingshow „Pop Idol“. Leonard<br />

ersten, die „Hallelujah“ Cohen kann derweil sein graugewordenes<br />

sangen, Jeff Buckley, Haupt nächtens in aller Ruhe betten – der<br />

k.d.lang, Björn Casa- Herr gibt es ihm inzwischen tatsächlich im<br />

pietra und Alexandra Schlaf. Denn nicht nur wegen „Hallelujah“,<br />

Burke (v.o.n.u.) folgten sondern auch dank einiger anderer gern gecoverter<br />

Songs rieseln rund um die Uhr leise<br />

die Tantiemen auf sein Konto …<br />

17


MUSIKSZENE SÜDAFRIKA<br />

Kampfgeist und Lebensfreude<br />

aus den Townships<br />

Wenn ab 11. Juni 32 Nationalteams um die Fußball-<br />

Weltmeisterschaft 2010 spielen, rollt der Ball<br />

durch ein Land mit besonderem musikalischen<br />

Reichtum. Ein Streifzug durch die südafrikanische<br />

Popgeschichte. Von Jonathan Fischer<br />

18<br />

Versorgungsquelle und<br />

inoffizielles Kommunikationszentrum<br />

einer jeden Township:<br />

das traditionelle Shebeen<br />

Pata pata“, hatte Miriam Makeba einmal<br />

erklärt, bedeute in der Sprache der<br />

Xhosa Berührung und sei eine Aufforderung<br />

zum Tanz. Als sie den Song 1967 im<br />

amerikanischen Exil veröffentlichte, stürmte er<br />

sofort die Charts. Passt doch dieses Stückchen<br />

Südafrika wunderbar zum Bedürfnis des Westens<br />

nach milder Exotik und Lebensfreude.<br />

Nur Frau Makeba selbst war ihr überraschender<br />

Erfolg eher ein wenig peinlich:<br />

Sie hätte doch wesentlich wichti gere Botschaften,<br />

meinte sie. Etwa das Apartheid-<br />

Regime anzuklagen, das sie ins Exil gezwungen<br />

hatte – oder zusammen mit ihrem<br />

Mentor Harry Belafonte (ihr gemeinsames<br />

Album „An Evening With Belafonte/Makeba“<br />

hatte 1966 den ersten Grammy für eine<br />

Afrikanerin gewonnen) die Solidarität der ersten<br />

mit der dritten Welt einzufordern.


Fotos: Haags Uitbüro, Vereinte Nationen<br />

Pop und Politik – sie scheinen in Südafrikas<br />

Popmusik untrennbar miteinander verknüpft.<br />

Und Makeba symbolisierte das wie<br />

niemand zuvor: Buhlten doch linke Musikerkollegen<br />

wie auch afrikanische Staatschefs<br />

um ihre Gunst, lud sie Präsident Kennedy zu<br />

seiner Geburtstags-Party ein, verlieh ihr gar<br />

Commandante Fidel Castro persönlich die kubanische<br />

Ehrenbürgerschaft.<br />

Dabei sah sich Makeba selbst eher als<br />

Griot* denn Politikerin: „Vielleicht denkt die<br />

Welt “, erklärte sie, „ich hätte es mir ausgesucht,<br />

über die Zustände in Südafrika zu berichten.<br />

Nein! Ich singe nur über mein Leben,<br />

so wie wir daheim von jeher über unser Leben<br />

* So nennt man im westafrikanischen Raum<br />

singende Geschichtenerzähler<br />

Hugh Masekela als junger Jazzhipster in den<br />

USA (o.) und in reiferen Jahren beim Besuch<br />

einer heimischen Township (o.li.)<br />

Miriam Makeba, das singende Nationalheiligtum,<br />

kurz vor ihrem Tod 2008 (o.) und bei<br />

ihrem Auftritt vor der UNO 1963<br />

singen – besonders die Dinge, die uns verletzen“.<br />

Hinter meist optimistischen Melodien<br />

versteckten sich in der Regel widerständige<br />

Botschaften. Und unter den Tanzrhythmen<br />

blitzte die Subversion: „Südafrikas Musik“,<br />

hatte Makebas erster Ehemann, der Jazz-<br />

Trompeter Hugh Masekela in dieselbe Kerbe<br />

geschlagen, „handelt immer von Gerechtigkeit,<br />

menschlicher Würde und dem Aufbegehren<br />

gegen die Fremdbeherrschung. Selbst Liebeslieder<br />

machen da keine Ausnahme: Come back<br />

from Johannesburg my dear, where you have to<br />

work …“ Wie Makeba hatte auch Masekela im<br />

nordamerikanischen Exil den Schmerz und<br />

die Sehnsucht der heimischen Townships in<br />

poppige Melodien gefasst. „Coal Train“ hießen<br />

sie. Oder „Happy Mama“. Und handelten<br />

nicht selten von Gefangenen, Bergleuten und<br />

Wanderarbeitern.<br />

„Ich singe nur über mein<br />

Leben, so wie wir<br />

daheim von jeher über<br />

unser Leben singen –<br />

besonders die Dinge, die<br />

uns verletzen“ Miriam Makeba<br />

Impulse aus Nordamerika<br />

Schon seit den 30er Jahren hatten die schwarzen<br />

Südafrikaner die Pop-Moden Amerikas<br />

aufgesaugt: Den Ragtime, den Jazz und später<br />

den Rhythm’n’Blues. Doch erst durch den<br />

Flüchtlingsstrom von Musikern aus Kapstadt<br />

und Johannesburg in Richtung New York und<br />

Los Angeles kam es zu einem wirklichen Austausch.<br />

Nicht zuletzt weil sich die Musiker in<br />

der erzwungenen Fremde auf ihre heimatlichen<br />

Traditionen besannen: So hatte etwa<br />

Hugh Masekela lange amerikanischen Jazz<br />

gespielt – weil es für südafrikanische Musik<br />

vor Miriam Makeba keinen Markt gab. Deren<br />

frühe Hits wie „Malaika“ , „The Click Song“<br />

oder eben „Pata Pata“ bereiteten auch seinen<br />

Durchbruch vor: „Miles Davis nahm mich<br />

damals zur Seite“, erzählt Masekela. „Warum,<br />

fragte er mich, willst du unbedingt wie<br />

»<br />

19


»<br />

wir klingen? Ich sollte lieber meine südafrikanische<br />

Musik spielen. Von ihr könnten<br />

die Amerikaner noch etwas dazu lernen“. Der<br />

Trompeter nahm sich den kollegialen Ratschlag<br />

zu Herzen. Er verband fortan Bebop<br />

und Swing mit afrikanischen Rhythmen wie<br />

Kwela und Mbaqanga, veröffentlichte seine<br />

Fusion-Musik auf dem Soul-Label Motown<br />

und landete mit „Grazing In The Grass“ 1968<br />

einen internationalen Superhit, der sich gut<br />

vier Millionen Mal verkaufte.<br />

Makeba und Masekela hatten unsichtbare<br />

Grenzen eingerissen. Die Grundsteine für die<br />

später „Weltmusik“ genannte Verschneidung<br />

von westlichem Markt und afrikanischer Ästhetik<br />

gelegt. Zuvor war südafrikanische Musik<br />

bestenfalls als anonyme Kolonialware in<br />

den Westen gelangt: Wie etwa 1959 der weltweite<br />

Hit „Tom Hark“. Ein Song, der ursprünglich<br />

von Elias Lerole & His Zig-Zag Flutes auf<br />

billigen Pennywhistle-Flöten gespielt, dann<br />

aber von zahlreichen westlichen Big Bands<br />

gecovert wurde. Das erinnert an ähnliche Verhältnisse<br />

im amerikanischen Pop: Auch dort<br />

lieferten schwarze Musiker allzu oft die Riffs<br />

und Melodien, mit denen dann weiße Adepten<br />

groß raus kamen. Und hier wie dort machte<br />

man gern die schäbigen Ursprünge der Musik<br />

vergessen: Wie der afroamerikanische Jazz<br />

und Blues lieferte dessen südafrikanischer<br />

Cousin Marabi erst einmal Unterhaltungsmusik<br />

für die Shebeens genannten Bars in den<br />

schwarzen Townships. Süßliche Melodien<br />

über ein paar kreiselnden Keyboard-Akkorden.<br />

Doch viele ambitioniertere Musiker wie<br />

Miriam Makeba, Hugh Masekela oder der von<br />

20<br />

Nicht nur das exquisite Trompetenspiel<br />

Hugh Masekelas, auch die Vuvuzela-Tröten<br />

der Fußballfans sind Ausdruck südafrikanischer<br />

Lebensfreude (o.). Die wurde einst<br />

auch in Sophiatown gepflegt (u.)<br />

Duke Ellington geförderte Abdullah Ibrahim<br />

sogen diese Musik auf, ließen sie als heimische<br />

Klangfarbe in ihre Kompositionen einfl ießen<br />

und holten sie damit aus dem Untergrund-<br />

Ambiente von Schwarzgebranntem, Prostitution<br />

und Kleinkriminalität heraus. In den<br />

60er Jahren sollte sich aus dem Marabi-Swing<br />

die bis in die jüngste Vergangenheit einfl ussreichste<br />

Form südafrikanischer Jazzmusik<br />

entwickeln: Mbaqanga.<br />

Die Brutstätte hieß Sophiatown<br />

Big Band Swing, Soul und afrikanische<br />

„Stomp“-Rhythmik trugen zu der Unwiderstehlichkeit<br />

dieser Popmode bei. Dabei diente<br />

der Johannesburger Stadtteil Sophiatown mit<br />

seinem Nachtleben als Brutstätte der neuen<br />

Bewegung. Liberale Weiße wie auch schwarze<br />

fl amboyante Gangstertypen frequentierten die<br />

Musikkneipen, hörten den Charlie Parker und<br />

Dizzy Gillespie interpretierenden Jazzbands zu<br />

und ließen zum ersten Mal eine Art Austausch<br />

zwischen den Rassen zu. Hier traten auch die<br />

Jazz Epistles (mit unter anderem Dollar Brand,<br />

Kippie Moeketsi, Jonas Gwangwa als auch<br />

Hugh Masekela) auf. Bis die Apartheids-Regierung<br />

1960 die Bewohner mit Gewalt umsiedelte<br />

– und an seiner Stelle eine weiße Siedlung


errichtete. Dennoch lebte Sophiatown in der<br />

Musik weiter: Etwa in dem vom schwarzen<br />

Südafrikaner Todd Matshikiza geschriebenen<br />

Boxer-Musical „King Kong“, das so erfolgreich<br />

war, dass es mit vielen der größten Stars des<br />

südafrikanischen Pop im Ausland tourte. Viele<br />

von ihnen blieben im Exil.<br />

Unter ihnen befand sich auch Miriam<br />

Makeba. Die 1932 in Johannesburg geborene<br />

Sängerin hatte von klein auf ihren Vorbildern<br />

Billie Holiday, Ella Fitzgerald und der heimischen<br />

„Queen Of The Blues“ Dolly Rathebe<br />

nachgeeifert. Bereits Mitte der 50er Jahre landete<br />

Makeba zusammen mit den Manhattan<br />

Brothers eine Reihe von südafrikanischen Hits,<br />

später machte sie Aufnahmen mit ihrer eigenen,<br />

rein weiblichen Gesangsgruppe The Skylarks<br />

und ging mit der African Jazz & Variety<br />

auf Tournee durch Afrika. Den Durchbruch<br />

brachte ihr die weibliche Hauptrolle in dem<br />

Musical „King Kong“. Von einer Einladung<br />

zu den Filmfestspielen in Venedig kehrte sie<br />

nicht wieder zurück. Harry Belafonte besorgte<br />

der Sängerin mit dem kindlich-großäugigen<br />

Charme ein Visum für die Vereinigten Staaten.<br />

Makeba sang im New Yorker Village Vanguard<br />

Club. Trat in Fernsehstudios auf. Und solidarisierte<br />

sich öffentlich mit den afroamerikanischen<br />

Bürgerrechtlern. Die Liebesaffäre mit<br />

dem offi ziellen Amerika kühlte sich deswegen<br />

bald ab: Als sie auch noch den radikalen<br />

schwarzen Studentenführer Stokely Carmichael<br />

heiratete, wurde sie von Veranstaltern<br />

und Radiostationen boykottiert.<br />

Notgedrungen wanderte sie nach Guinea<br />

aus: Das westafrikanische Land nahm Makeba<br />

und Carmichael mit allen Staatsehren auf. In<br />

den nächsten fünfzehn Jahren nahm sie von<br />

hier aus Songs über Mandela, den guinesischen<br />

Präsidenten Sékou Touré und Malcolm<br />

X auf und sprach als Sonderbotschafterin vor<br />

der UNO-Vollversammlung. Nebenbei entwickelte<br />

Mama Afrika ihre Musik weiter: Traditionelle<br />

Township-Tänze trafen da auf Folk<br />

und Jazz. Eine Melange, mit der die Sängerin<br />

durch europäische Gewerkschaftshäuser und<br />

Ethno-Festivals tourte – bis sie 1990 der gerade<br />

aus der Haft entlassene Nelson Mandela zur<br />

Rückkehr nach Südafrika einlud. Auch Hugh<br />

Masekela kehrte in die befreite Heimat zurück.<br />

Er hatte im Westen zusammen mit dem<br />

Saxophonisten Dudu Pukwana Marabi- und<br />

Mbaqanga-Akzente in den Jazz getragen. Und<br />

sich als Ausnahmeerscheinung im westlichen<br />

Rock’n’Roll Zirkus etabliert: „Sie konnten »<br />

„Miles Davis nahm mich zur Seite und fragte<br />

mich: ‚Warum willst du unbedingt wie wir klingen?‘<br />

Ich sollte lieber meine südafrikanische Musik<br />

spielen. Von ihr könnten die Amerikaner noch<br />

etwas dazu lernen“ Hugh Masekela


„‚Kwaito‘ hat für uns eine Menge verändert.<br />

Die Menschen brauchten neue Songs, die ihnen<br />

halfen, ihrer Situation zu entkommen<br />

und über sich selbst lachen zu können, statt<br />

nur wütend zu sein“ Zola<br />

»<br />

mich stilistisch nicht einordnen. Aber meine<br />

Trompete wollten alle gerne dabei haben“.<br />

Etwa die Byrds für ihren Song „So You Wanna<br />

Be A Rock‘n Roll Star“. Oder Paul Simon, der<br />

Masekela für seine „Graceland“-Tournee engagierte.<br />

Spätestens mit dem Musical „Sarafi na“<br />

hatte der Mann mit dem weichen Trompetenklang<br />

ein Massenpublikum gewonnen.<br />

In den 80ern boomte Bubblegum<br />

In Makebas und Masekelas alter Heimat aber<br />

hatte sich inzwischen eine neue Art von Township-Pop<br />

etabliert: Bubblegum. So nannte sich<br />

die neue, leichte und auftriebige Tanzmusik.<br />

Sie verband das Mbaqanga-Erbe solcher großartiger<br />

südafrikanischer Bands wie den Soul<br />

Brothers mit amerikanischer Discomusik. Und<br />

brachte in den 80er Jahren Stars wie Chicco<br />

Twala, Yvonne Chaka Chaka oder auch Brenda<br />

Fassie hervor: Letztere galt bis zu ihrem frühzeitigen<br />

Tod 2004 gar als „Madonna der Townships“.<br />

Selbst Nelson Mandela und Präsident<br />

Thabo Mbeki besuchten die 39-jährige Diva,<br />

als sie in einem Johannesburger Krankenhaus<br />

im Koma lag. 1983 hatte die aus dem Township<br />

Langa bei Kapstadt stammende<br />

Sängerin ihren ersten Hit gelandet:<br />

„Weekend Special“. Der Song<br />

chartete in Amerika, England und<br />

vielen anderen europäischen Ländern<br />

und legte den Grundstein der<br />

kommerziell erfolgreichen aber<br />

skandalträchtigen Karriere der<br />

Brenda Fassie: Drogenexzesse,<br />

Gewalt, Eheprobleme und Scheidungen<br />

begleiteten sie auf Schritt<br />

und Tritt. Ihre Musik aber nahm<br />

die „Rainbow Nation“ vorweg: So<br />

prangerte Fassie einerseits etwa<br />

in „Black President“ die Zerstörung<br />

der schwarzen Hoffnungen<br />

unter dem Apartheid-Regime an.<br />

Und schaffte es andererseits mit<br />

funky Disco-Grooves Schwarze<br />

22<br />

wie Weiße zum Tanzen zu bringen. Anfang<br />

der 90er Jahre bewegte sich auch Fassie vom<br />

Bubble-Gum hin zum neuesten Popstil der<br />

Townships: Kwaito. Kwai für die Rage, To für<br />

die Townships, ein Synonym für Wut, Verausgabung,<br />

Rausch. Wenn es ein Symbol gibt für<br />

die Veränderungen zwischen den Apartheid-<br />

und Post-Apartheid-Generationen, dann ist<br />

es diese Musik. Schwarze DJs hatten damals<br />

begonnen, westliche House-Musik-Importe<br />

auf verringerter Geschwindigkeit abzuspielen<br />

und mit lokalem Slang zu garnieren. Der<br />

Soundbastard eroberte über Nacht den lokalen<br />

Popmarkt. „Kwaito“, erklärt etwa einer seiner<br />

größten Stars namens Zola, „hat für uns eine<br />

Menge verändert. Die Menschen brauchten neue<br />

Songs, die ihnen halfen, ihrer Situation zu entkommen<br />

und über sich selbst lachen zu können,<br />

statt nur wütend zu sein“. Tatsächlich gelang<br />

es der Musik, die südafrikanische Jugend auf<br />

einen gemeinsamen Rhythmus einzuschwören.<br />

Im Kwaito fand diese Post-Apartheid-<br />

Generation ein einheimisches Pendant zur<br />

amerikanischen HipHop-Aufsteigersaga. Ein<br />

Werkzeug der Selbstermächtigung für sonst<br />

oft chancenlose Township-Youngster. „Black<br />

empowerment“ nennt es Zola. Was man auch so<br />

übersetzen kann, dass manch ehemaliger Autoknacker<br />

inzwischen mit dem Musikbusiness<br />

genug Geld verdient, um sich die gewünschten<br />

Wagen ganz legal kaufen zu können.<br />

Nicht nur in Afrika hält das Land am Kap<br />

musikalisch bis heute eine Sonderstellung:<br />

Hier gibt es anders als in den Nachbarländern<br />

viel Rock (hauptsächlich von Weißen) , eine<br />

ziemlich marginale HipHop-Szene (hauptsächlich<br />

von Coloureds oder Mischlingen), und<br />

einen phänomenalen Einfluss von House-<br />

Rhythmen auf das lokale Musikgeschehen.<br />

Offensichtlich knüpft der schnelle, pulsierende<br />

Beat der Basstrommel an die überlieferten<br />

„Stomp“-Rhythmen des südafrikanischen Pop<br />

an. Das jedenfalls suggeriert die boomende<br />

heimische House-Variante. Zulu-, Sotho- und<br />

Xhosa-Chants donnern da trotzig über rohen<br />

DJ-Tracks. Jugendsender wie YFM und andere<br />

Radiostationen haben diese Bastardklänge<br />

in ihre Top 40 aufgenommen. „Wir sind<br />

wahrscheinlich das einzige Land der Welt wo<br />

Housemusik den Mainstream stellt“, sagt DJ<br />

Oskido. „Besucher aus Übersee staunen immer<br />

wieder über den Zulauf, die Energie die -<br />

ser House-Parties“. Pata Pata lebt! Auch weil<br />

popu läre House-Acts gerne die Township-<br />

Weisen aus den 60er und 70er Jahren sam -<br />

peln. Auf einigen Alben spielen gar südafrikanische<br />

Jazzer wie McCoy Mrubata oder<br />

Jimmy Dludlu mit. „Ihr Klang verleiht unserer<br />

Musik ihre unverwechselbare Identität“, sagt<br />

DJ George von Revolution. „Niemand im Westen<br />

wird jemals kopieren können, wie ein Zulu<br />

Gitarre spielt.“<br />

Stehen für unterschiedliche Arten, ethnische<br />

Musik mit modernen Sounds zu verbinden:<br />

Brenda Fassie (li.), Kwaito-Star Zola


WEISSE ZULUS UND INDIGO GIRLS<br />

Südafrika exportiert auch Mainstream-Pop<br />

Keine Frage – die wesentlichen<br />

Impulse der südafrikanischen Musik<br />

kommen aus den schwarzen<br />

Townships. Aber natürlich gibt es<br />

im Land am Kap auch einheimische<br />

„weiße“ Popmusik:<br />

Der „weiße Zulu“ Johnny Clegg<br />

mit seiner Band Savouka, der in<br />

seinen Songs afrikanische Musikelemente<br />

mit Rock (und in den<br />

Texten Zulu mit Englisch) mixte,<br />

war der erste hellhäutige südafrikanische<br />

Popstar, der auch in<br />

Europa und den USA wahr- und<br />

ernst genommen wurde. Sein<br />

Album „Cruel, Crazy, Beautiful<br />

World“ war 1989 auch in Deutschland<br />

erfolgreich, doch sein wichtigster<br />

Beitrag zur südafrikanischen<br />

Popgeschichte bleibt das unablässige<br />

Bemühen um musikalische<br />

und menschliche Brückenschläge<br />

zwischen Schwarz und Weiß.<br />

Jenseits von Afrika populär war<br />

auch die Metalband Seether aus<br />

Pretoria – allerdings hat das auch<br />

damit zu tun, dass die Musiker<br />

2002 nach Los Angeles ausgewandert<br />

waren, um von der US-Musikmetropole<br />

aus den amerikanischen<br />

Markt zu knacken. Was mit<br />

allein elf Platzierungen in den dortigen<br />

„Modern Rock-Charts“ auch<br />

leidlich gelang.<br />

In Europa angesagter ist allerdings<br />

eine rein weiße Band aus<br />

Johannesburg: Die Parlotones<br />

gründeten sich<br />

1998 auf der Highschool,<br />

unterschrieben 2006 bei<br />

Universal Music ihren<br />

ersten internationalen<br />

Kontrakt, sind aber<br />

seit 2008 für Deutschland,<br />

Österreich und<br />

die Schweiz bei einem<br />

Indie unter Vertrag. Im<br />

vergangenen Herbst<br />

bereiste das Quartett<br />

auch Deutschland.<br />

Große Exporthoffnungen<br />

setzt man in Südaf-<br />

Von Johannesburg<br />

aus in die weite<br />

Welt: Watershed<br />

(o.) und<br />

Nadine<br />

rika nach wie vor auch auf eine<br />

andere Johannesburger Gruppe:<br />

Watershed haben mit ihrem eingängigen<br />

melodischen Poprock<br />

am Kap bereits etliche Hits lan -<br />

den können. Ihr im Jahr 2000 erschienenes<br />

Debütalbum enthielt<br />

mit „Indigo Girl“ einen Hit, den<br />

auch Hörer deutscher Verkehrsfunksender<br />

bestens kennen – ein<br />

Redakteur des SWR 3 hatte ihn<br />

damals aus dem Urlaub mitgebracht<br />

und setzte ihn umgehend<br />

in seinem Programm ein. Mit der<br />

Folge, dass die konkurrierenden<br />

Wellen umgehend nachzogen. Kürzlich<br />

erschien bei EMI mit „A Million<br />

Faces“ eine Compilation, die die<br />

besten Songs aus der zehnjährigen<br />

Geschichte der Band um Sänger<br />

Craig Hinds enthält.<br />

Selbstredend gibt es<br />

in Südafrika noch allerlei<br />

kommerziellen<br />

Radiorock. Etwa von<br />

der Sängerin Nadine,<br />

die am Kap derzeit<br />

eine ähnlicheRolle<br />

spielt, wie sie im Rest<br />

der Welt lange Shania<br />

Twain hatte – optische<br />

wie stimmliche<br />

und musikstilischeÄhnlichkeiten<br />

inklusive. Ihr<br />

Album „This Time<br />

I Know“ erscheint am<br />

11. Juni in Deutschland. (FM)<br />

23


Elegantes Kollektiv:<br />

Das Cinema Ensemble<br />

begleitet Rodrigo<br />

Leao im kommenden<br />

Herbst auch nach<br />

Deutschland<br />

RODRIGO LEAO<br />

„Saudade“ ohne Grenzen<br />

Der Gründer von Madredeus verbindet auf seinem<br />

neuen Album typisch portugiesische Befi ndlichkeiten<br />

mit Brückenschlägen zwischen Klassik,<br />

Folklore und Pop. Von Dagmar Leischow<br />

Sehnsucht, Weltschmerz, Liebe. Für diese<br />

Gefühlssymbiose haben die Portugiesen<br />

eigens ein Wort erdacht: Saudade.<br />

„Diese Gemütslage ist uns quasi angeboren“,<br />

konstatiert Rodrigo Leao. Die Stücke des in<br />

seiner Heimat überaus erfolgreichen Komponisten<br />

spiegeln sie exakt wider. Seine Musik<br />

setzt mit überbordenden Streichern auf große<br />

Gesten, ein wenig Akkordeon und zarte<br />

Pianotupfer runden das Klangbild meist ab.<br />

Behutsam bauen sich warme Stimmungen<br />

auf, die gerade beim jüngsten Album „A Mae“<br />

ziemlich oft ins Melancholische kippen. Nicht<br />

ohne Grund: Leaos Mutter starb, als er gerade<br />

24<br />

an seinen neuen Songs tüftelte: „Sie war ein<br />

ganz besonderer Mensch. Und die Erweckerin<br />

meiner Kreativität.“<br />

Fado ist nur eine von vielen Inspirationsquellen<br />

Mit einem speziellen Erziehungsprinzip hatte<br />

seine Mutter einst das Interesse ihres Filius an<br />

Musik, an Poesie, am Film geweckt. Es lautete:<br />

Kultur ist essentiell, und zwar in jeder Form.<br />

Und so pickte sie alte Charlie-Chaplin-Streifen<br />

für ihren Sohn heraus. Oder legte einfach mal<br />

Beethovens Neunte auf. Als Leao zwölf war,<br />

schenkte sie ihm eine klassische Gitarre: „Mit<br />

meinem Instrument habe ich geradezu fanatisch<br />

experimentiert, meditativ, auf meine Art. Es<br />

war mir wichtig, mich nie allein auf ein Genre<br />

festzulegen.“<br />

Das hat er beim Verfassen seiner Songs<br />

stets im Hinterkopf gehabt. In den frühen<br />

80ern machte er mit seiner ersten Band Sétima<br />

Legiao Dudelsack-Rock. 1987 gründete<br />

er Madredeus, jene Formation, die bis heute<br />

Fado mit klassischen Elementen verwebt<br />

und durch ihren Soundtrack zu Wim Wenders’<br />

Film „Lisbon Story“ 1995 international<br />

bekannt wurde.<br />

Trotz dieser Erfolge hatte sich Leao Ende<br />

der 90er Jahre entschieden, sich fortan auf<br />

seine Solokarriere zu konzentrieren. Weil<br />

er zeigen wollte, dass Texte in romanischen<br />

Sprachen mit einem Mix aus Pop und Klassik<br />

richtige Durchschlagskraft haben können. Er<br />

probierte über die Jahre alles Mögliche aus,<br />

ließ sich von Soundtracks inspirieren, von<br />

Tango oder Bossa Nova. Hier und da fl oss auch<br />

noch ein wenig Fado in seine Musik ein. Allerdings<br />

nur in der speziellen Variante des Fado<br />

de Coimbra, der sich im 19. Jahrhundert in der<br />

gleichnamigen Universitätsstadt entwickelt<br />

hatte: „Üblicherweise werden diese Balladen<br />

von Männern gesungen. Jedenfalls ziehe ich<br />

Bekennender<br />

Melancholiker:<br />

Rodrigo Leao<br />

gewinnt aus<br />

der „Saudade“<br />

große Musik


sie den Stücken vor, die man für gewöhnlich<br />

in Lissabon hört.“<br />

Wie auch immer, bei Leao werden Grenzen<br />

durchlässig, Defi nitionen schwierig. Mit<br />

„A Mae“ schuf er jetzt ein Werk, bei dem Pop,<br />

südamerikanische Rhythmen und Klassik die<br />

tragenden Säulen sind. Für das musikalische<br />

Fundament sorgt diesmal nicht nur sein Cine-<br />

MUSIKNOMADE<br />

Fast alle Kompositionen des Albums „A Mae“<br />

entstanden unterwegs: „Seit zwei Jahren habe<br />

ich bei meinen Reisen stets meinen Laptop und<br />

ein kleines Keyboard dabei. Damit ich jede Idee<br />

gleich festhalten kann.“ In New York hat Leao an<br />

seinen Songs gefeilt, in Italien, Spanien, wo immer<br />

er gerade auftrat. Das obligatorische Nomadenleben<br />

eines Künstlers. Aber er ist auch gerne daheim<br />

in Lissabon, nicht nur wegen Frau und Kindern: „In<br />

dieser Stadt ist es völlig legitim, ein bisschen<br />

nostalgisch zu werden. Ich denke, meine Musik<br />

lässt durchblicken, dass sich meine Kreativität<br />

aus dieser Grundstimmung speist.“<br />

ma Ensemble, das ihn auch auf seinen<br />

Tourneen begleitet, der 46jährige<br />

hat mit den Lissaboner Symphonikern<br />

gleich ein ganzes Orchester<br />

engagiert: „Die Bereitschaft dieser<br />

Musiker, mit uns zu spielen, auf<br />

uns einzugehen, war unvergleichlich.<br />

Es hat unendlichen<br />

Spaß gemacht, mit<br />

ihnen zu arbeiten.“ Wobei die<br />

Arbeitsweise nicht von vornherein<br />

festgelegt war: „Ich bin jemand,<br />

der sich einem Lied eher intuitiv annähert.“<br />

Der Komponist liebt ausländische<br />

Gäste<br />

Der Stil des Portugiesen ist nie berechnend,<br />

dafür hochemotional und manchmal mit einem<br />

überraschenden Schluss. Da kann etwa<br />

ein Instrumentalstück plötzlich doch noch einen<br />

Gesangspart bekommen. Den muss nicht<br />

zwingend Cinema-Ensemble-Sängerin Ana<br />

Vieira übernehmen. Leao lädt gern Gäste aus<br />

aller Welt ein, diesmal unter anderen Stuart<br />

A. Staples von den Tindersticks und Divine-<br />

Comedy-Sänger Neil Hannon. „Ich hatte ja<br />

schon immer ein Faible für britische Musik. Als<br />

Neu erschienen: Rodrigo Leao & Cinema Ensemble<br />

„ A Mae“, Sony Classical<br />

Teenager hörte ich alles von Joy Division bis<br />

New Order. Später kamen dann eben andere<br />

Bands dazu.“<br />

Dass Stuart Staples dann für den Titel<br />

„This Light Holds So Many Colours“ einen Text<br />

geschrieben und ihn aufgenommen hat, war<br />

für den dankbaren Leao „ein tolles Erlebnis“.<br />

Die atmosphärisch-sinnliche Melodie für diese<br />

Nummer war Leao übrigens während eines<br />

Familienurlaubs in Goa eingefallen. Es muss<br />

nicht immer Lissabon sein (siehe Kasten).<br />

„Ich hatte schon immer<br />

ein Faible für britische<br />

Musik. Als Teenager<br />

hörte ich alles von Joy<br />

Division bis New Order“


Entspannt, nachdenklich,<br />

aber auch humorvoll<br />

und selbst bewußt: Gentleman<br />

Lee im Interview<br />

26<br />

Foto: ddp


CHRISTOPHER LEE<br />

Der Urenkel der<br />

tasmanischen<br />

Nachtigall<br />

Wir kennen ihn als Dracula-Darsteller<br />

oder als Bösewicht im „Herr der Ringe“.<br />

Aber wussten Sie von seiner Beinahe-<br />

Karriere als Bassbariton? Robert Fraunholzer<br />

sprach mit Lee über seine Liebe<br />

zu Wagner, Western und Heavy Metal.<br />

Sir Christopher, als Sie jung waren, wollten Sie angeblich Sänger<br />

werden. Sie haben bei Hermann Uhde Stunden genommen, einem<br />

berühmten Sänger von Wagners „Fliegendem Holländer“.<br />

Sie werden lachen, ich bin sogar einmal fast Mitglied des Stockholmer<br />

Opernhauses geworden. Das war im Jahr 1948. Der größte Tenor der<br />

damaligen Zeit, Jussi Björling, hatte mich nämlich auf einer Party singen<br />

hören.<br />

Ernsthaft?<br />

Und ob. Er sagte: „Du hast eine Stimme, was<br />

willst du damit tun? Komm morgen zu mir und<br />

sing mir vor!“ Also ging ich zu ihm. Er meinte,<br />

wenn ich für Kost und Logis selber aufkommen<br />

könne, würden sie mich aufnehmen und<br />

als Mitglied des Opern-Ensembles ausbilden.<br />

Es ist nicht dazu gekommen, weil ich das Geld<br />

nicht hatte.<br />

Sie haben sich danach mehr als 20 Jahre Zeit<br />

gelassen, bevor Sie wieder zu singen anfingen.<br />

Eine schwere Entscheidung?<br />

Es war mehr eine Frage der Gelegenheit und<br />

aus Mangel an Zeit. Ich habe mein Leben lang<br />

gesungen, wenn auch nicht unbedingt vor einem<br />

Mikrofon. 1970 kam dann der Punkt, wo<br />

ich es erstmals im Film tat, nämlich in „El Umbracle“.<br />

Und wieder 1973 in „The Wicker Man“.<br />

In den Achtzigern habe ich ein bisschen was auf<br />

Vinyl-Schallplatten eingespielt.<br />

Ihre Urgroßmutter war die britische Sopranistin<br />

Marie Carandini. Was für eine Art von Reper-<br />

toire hat sie gesungen?<br />

Zum Beispiel die Maria in Donizettis<br />

„Regimentstochter”. Sie war<br />

eine der damals großen Sängerinnen<br />

an der Oper von Melbourne.<br />

Im November 1858 sang sie die<br />

Leonora in Verdis „Il Trovatore“<br />

in einer Serie von 27 Aufführungen<br />

am Princess Theatre. Sie war<br />

bekannt als die „Tasmanische<br />

Nachtigall“.<br />

Warum ist die musikalische Tradi-<br />

tion in Ihrer Familie so stark?<br />

Ich glaube schon, dass das in den<br />

Genen liegt. Wenn man aus einer<br />

Familie mit musikalischen Wurzeln<br />

stammt, wird man es leichter<br />

haben, diese Tradition fortzusetzen.<br />

DRACULA IST UNTER UNS<br />

Die Karriere des Christopher Lee<br />

Christopher Lee wurde 1922 in London geboren<br />

und diente während des Weltkriegs bei der Royal<br />

Airforce. Sein Filmdebüt hatte er 1947 in „Im Banne<br />

der Vergangenheit“. Berühmt wurde er als Darsteller<br />

des Dracula in mehreren Filmen (s. Foto),<br />

aber er spielte u.a. auch den Gegenspieler James<br />

Bonds in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ .<br />

Mit zwei Metalbands nebst<br />

100-köpfigem Chor und Orchester<br />

würdigt Lee Karl den Großen<br />

Sie haben einmal gesagt, dass Sie wegen Richard Wagner Deutsch<br />

gelernt haben. Hat es sich gelohnt?<br />

Ja, das hat es. Ich kann nach Deutschland reisen und empfi nde es als<br />

großen Vorteil, die Sprache zu sprechen. Ich bin Wagner dankbar.<br />

Sie besitzen angeblich eine enorme CD-Sammlung. Wie groß?<br />

Hunderte, ebenso Hunderte Vinyl-Schallplatten und Tonbänder. Ich<br />

kopiere immer noch welche auf CD. Einige sind sehr selten.<br />

Welche Musik interessiert Sie besonders – außer Wagner?<br />

Beethoven, Mozart, Haydn, Händel und viele, viele andere. Das wäre<br />

klassische Musik. Ich mag aber auch Metal-Music, bin ein großer Fan<br />

von „Rhapsody of Fire“, „Manowar“ und einigen Anderen. Übrigens<br />

höre ich auch Country & Western-Musik. Warum? Weil ich Westernfi<br />

lme liebe.<br />

Gerade bereiten Sie eine CD vor, auf der es<br />

„Symphonic Metal“ zu hören gibt. Warum sin-<br />

fonisch?<br />

Wenn eine Geschichte erzählt wird und bis zu<br />

einem gewissen Grade sogar Schauspielerei mit<br />

dabei ist, müssen Gefühle ausgedrückt werden.<br />

Dafür muss die Musik über eine gewisse Dynamik<br />

verfügen. Wenn Sie es hören, werden Sie<br />

sofort merken, wie es sich aufbaut. In bestimmten<br />

Momenten kommt dann noch Metal hinzu.<br />

Dadurch kriegt die Musik ihre Kraft.<br />

Glauben Sie wirklich, dass Heavy Metal niemals<br />

untergehen wird?<br />

In Wirklichkeit zitiere ich nur, denn ich sage:<br />

„Manowar sagt: ‚Thanks to you Heavy Metal will<br />

never die‘“. Und ich glaube das auch. Und zwar<br />

dank Millionen von Fans, die die Musik nicht<br />

einmal hören, sondern sie einfach leben.<br />

Neu erschienen: Charlemagne – „By The Sword<br />

And The Cross“ Cadiz/Soulfood<br />

27


KEITH JARRETT & CHARLIE HADEN<br />

Entspannte Eminenzen<br />

Es kann ernüchternd sein, Musikern beim Älterwerden<br />

zuzuhören. Im Fall von Keith Jarrett und<br />

Charlie Haden aber hat es Charme. Von Ralf Dombrowski<br />

Die Frage ist: Was bleibt und was kann<br />

noch kommen? Im Mai wurde Keith<br />

Jarrett 65 Jahre alt, sein vorangegangenes<br />

Album mit Solo-Konzerten aus Paris<br />

und London hat er bereits „Testament“ genannt.<br />

Um sein Vermächtnis muss sich der<br />

erfolgreichste Jazzpianist unserer Zeit zwar<br />

keine Sorgen machen, zu profund hat er Spuren<br />

in der Geschichte seines Genres hinterlassen.<br />

Trotzdem hat sich Jarrett während der<br />

vergangenen zwei Jahrzehnte vor allem mit<br />

Variationen zu den Themen „Trio“ und „Solo“<br />

beschäftigt und damit den Eindruck erweckt,<br />

als habe er das Interesse an anderen Formen<br />

und Kombinationen verloren. Das mag durchaus<br />

inhaltliche Gründe haben, Gleichmut etwa,<br />

Gelassenheit, vielleicht auch Gewöhnung an<br />

Partner, mit denen man in bewährter Qualität<br />

arbeitet. Denn was soll ein Musiker, der weiß,<br />

28<br />

dass er im Prinzip alles spielen kann, noch machen?<br />

Auf eine mögliche Antwort stieß Keith<br />

Jarrett durch Zufall. Anfang 2007 drehte der<br />

Dokumentarfi lmer Reto Caduff ein Portrait<br />

über Charlie Haden. Der Bassist aus Iowa zählt<br />

nicht nur zu den Wegbereitern der jazzenden<br />

Moderne. Er spielte außerdem immer wieder<br />

auch an der Seite von Keith Jarrett, zuletzt<br />

durch das Album „Eyes Of The Heart“ (1976)<br />

auf Platte dokumentiert. So lag es nahe, die<br />

beiden Künstler für eine Filmsequenz zusammen<br />

zu bringen. Im Rahmen der Dreharbeiten<br />

entschlossen sich Haden und Jarrett spontan,<br />

ein paar Stücke anzuspielen und hatten derart<br />

Spaß daran, dass sie ihr Wiedersehen im<br />

Heimstudio des Pianisten im idyllischen Oxford,<br />

New Jersey, fortsetzten.<br />

Und da beide Beteiligte die Zeiten längst<br />

hinter sich hatten, wo sie etwas beweisen<br />

mussten, entwickelten sich diese Tage im März<br />

2007 zu einem entspannten Veteranentreffen,<br />

das mit der Nonchalance der Alleskönner dem<br />

Reiz der Detailarbeit huldigte. „Diese Aufnahme<br />

wurde in meinem kleinen Studio gemacht“,<br />

erinnert sich Keith Jarrett, „deshalb klingt sie<br />

so direkt und unmittelbar. Ich entschied mich<br />

dafür, auf meinem Steinway zu spielen, obwohl<br />

der wirklich nicht in bester Verfassung ist. Aber<br />

ich mag ihn seltsamerweise einfach. Und für<br />

die Ungezwungenheit und dezente Funkyness,<br />

mit der ich diese Musik angehen wollte, ist er<br />

besser geeignet“.<br />

Der Moment als Maßstab<br />

Schon das hat etwas von Understatement. Jarrett,<br />

sonst schwer auf der Bühne zufrieden zu<br />

stellen, wählte die Reduktion der Brillanz, um<br />

unterm Strich mehr Intensität zu erreichen.<br />

Er verzichtete auf den technischen Apparat<br />

zugunsten der Unmittelbarkeit, und Kollege<br />

Haden schloss sich dieser Idee der Zurückhaltung<br />

zugunsten des Wesentlichen an.<br />

„Annähernd drei Jahre haben wir die Bänder<br />

dann unter Verschluss gehalten, uns viel über<br />

sie unterhalten, unsere Songauswahl diskutiert.<br />

Ich wollte nur die Essenz von dem, was<br />

wir hatten, herausdestillieren, Und es dauerte<br />

eine Weile, bis wir nicht mehr auf hippe Soli<br />

Caduff<br />

Die Kamera von Dokumentarfilmer<br />

Reto<br />

Reto Caduff war dabei, als Keith Jarrett<br />

und Charlie Haden in Jarretts Haus vor<br />

drei Jahren miteinander improvisierten Fotostills:


oder etwas schräger gespielte Melodien fixiert<br />

waren – obwohl in ihnen eine Menge wunderbarer<br />

Dinge passierten.“ Schließlich folgt der<br />

Schlüssel zum Verständnis von „Jasmine“.<br />

„Dies ist spontane Musik“, meint Jarrett, „die<br />

aus dem Stegreif und ohne jegliche Vorbereitung<br />

entstand“.<br />

Mit anderen Worten: Die beiden Stars des<br />

Geschäfts haben sich auf das besonnen, was<br />

den Kern der Musik ausmacht. In acht Song-<br />

Episoden konzentrieren sie sich auf die Kunst<br />

des Erzählens, umkreisen vielgespielte Standards<br />

wie „Body And Soul“ oder „For All We<br />

Know“ auf der Suche nach der „ursprünglichen<br />

Botschaft der Songs“ (Jarrett).<br />

Für den Hörer ist diese selbst verordnete<br />

Reduktion der Mittel ein Gewinn. Kompakt<br />

und klar schöpft Jarrett aus seinem Reservoir<br />

der gestalterischen Erfahrungen, bringt<br />

Phrasen auf den Punkt, spitzt Motive zu. Volltönend<br />

und pointiert kontert Haden mit spartanischen<br />

Linien, ein Rhapsode mit dem Hang<br />

zum versteckten, hintergründigen Witz. So<br />

entsteht eine gute Stunde Musik ohne Anspruch<br />

auf Höchstleistung, die aber gerade<br />

dadurch immense Kraft gewinnt. Ein reifes<br />

Statement zweier Jazz-Eminenzen, das man<br />

keinem jungen Hüpfer glauben würde.<br />

Neu erschienen: Keith Jarrett / Charlie Haden:<br />

„Jasmine“ (ECM/ Universal)<br />

Ein Duo mit Vergangenheit<br />

Vor mehr als 40 Jahren nahmen Keith Jarrett und<br />

Charlie Haden ihre erste gemeinsame Platte auf.<br />

Damals begleitete der acht Jahre ältere Bassist<br />

den Klavier-Newcomer auf dessen Debüt als Bandleader<br />

„Life Between The Exit Signs“ (1967). Von<br />

da an spielten die beiden häufig im Trio mit dem<br />

Drummer Paul Motian und Gästen wie den Saxofonisten<br />

Dewey Redman oder Jan Garbarek. Vor<br />

allem aber machten sie unabhängig von einander<br />

Karriere: Haden war als Mitglied in Ornette Colemans<br />

Band einer der Gründungsvater des Free<br />

Jazz, ließ sich aber nie auf diese Richtung festlegen.<br />

Jarrett wurde in den Bands von Charles Lloyd und<br />

Miles Davis bekannt, bevor er ab den frühen 70er<br />

Jahren beim Label ECM zum erfolgreichsten Solokünstler<br />

des heutigen Jazz aufstieg. (rdo / cst).


POP, ROCK & CO<br />

Gandalf<br />

Gates To Secret Realities<br />

PRUDENCE / ROUGH TRADE<br />

[New Age] Der österreichische<br />

Multiinstrumentalist und Komponist<br />

Gandalf, einer der Pioniere<br />

der sanften New Age-Instrumentalmusik<br />

in Europa, hatte<br />

bei einer Reise durch Brasilien<br />

1995 die englische Cellistin und<br />

Sängerin Emily Burridge kennen<br />

gelernt. Sie wurde im Jahr darauf<br />

zu seiner wichtigsten Partnerin<br />

auf diesem Album, mit dem Gandalf<br />

die Kultur der Indianer und<br />

deren enges Verhältnis zur Natur<br />

würdigen wollte. Die sanfte<br />

Kombination von Sphärenmusik<br />

mit indianischer Folklore, elektrischen<br />

(Gitarren, Keyboards)<br />

und akustischen Instrumenten<br />

(Cello, Flöte, Percussion) setzte<br />

beim erstmaligen Erscheinen des<br />

Albums 1996 Maßstäbe für das<br />

Genre und fand viele Nachahmer.<br />

Felix Marondel<br />

Info: Dieses Album ist eine Wiederveröffentlichung<br />

Jackson Browne &<br />

David Lindley<br />

Love Is Strange<br />

(INSIDE/ROUGH TRADE)<br />

[Westcoast-Rock] Bevor die<br />

beiden legendären Musiker dieses<br />

Jahr in den USA und Europa<br />

wieder gemeinsam auf Tournee zu<br />

bewundern sind, präsentieren sie<br />

erst einmal einen Mitschnitt ihrer<br />

Konzertreise 2006 durch Spanien.<br />

Die Zusammenarbeit von Jackson<br />

Browne und David Lindley reicht<br />

bis ins Jahr 1973 zurück, als die<br />

beiden erstmals auf dem Album<br />

„For Everyman“ gemeinsam musizierten.<br />

Seitdem haben sich ihre<br />

30<br />

DIE POP-CD DES MONATS<br />

Herbie Hancock The Imagine<br />

Project REDMUSIC / SONY<br />

Die Globalisierung, das ist einem weitgereisten Mann wie Herbie Hancock<br />

besonders bewusst, lässt sich nicht zurückdrehen: „Aber wir sollten zu-<br />

sehen, dass wir die Globalisierung bekommen, die wir auch wollen – und<br />

nicht die, die man uns vorsetzt.“ Um diese Message wirkungsvoll zu verbreiten<br />

hat der ewig junge Jazzveteran das „Imagine“-Album- und Filmprojekt gestar-<br />

tet: Mit Musikstars aus allen Kontinenten, aus Pop (u.a. Pink, Seal, James Mor-<br />

rison), Jazz (u.a. Wayne Shorter, Manu Katché) und Weltmusik (u.a. Chieftains,<br />

Ravi und Anoushka Shankar) spielt er Songs, in den ein bluesiges Grundgefühl<br />

meist den gemeinsamen Nenner darstellt, die aber mindestens genauso Pop<br />

sind wie Jazz oder Weltmusik. Hancocks funky Tastenspiel ist dabei der rote<br />

Faden, der alles auf fast magische Art zusammenhält. Aufregend!<br />

Christian Stolberg<br />

Aufgenommen wurde: in Paris, Los Angeles, San Francisco, Miami, Jackson-<br />

ville, London und Sao Paulo<br />

Enthalten sind: diverse Coverversionen, u.a. von John Lennons „Imagine“,<br />

aber auch von Sam Cooke („A Change Is Gonna Come“)<br />

Wege immer wieder gekreuzt, so<br />

auch vor vier Jahren, als sie unterstützt<br />

von Perkussionist Tino<br />

de Geraldo sowie Kiko Veneno, Javier<br />

Mas, Luz Casal und Carlos<br />

Núnez in Spanien eine Handvoll<br />

Konzerte spielten. Das auf Doppelalbum<br />

gebannte Ergebnis<br />

ist einigermaßen spektakulär.<br />

Browne und Lindley werfen sich<br />

in Songs wie „The Crown On The<br />

Crawdle“, „Looking East“ oder<br />

„Take It Easy“ mit bewundernswerter<br />

Leichtigkeit die Bälle zu<br />

und stecken mit ihrer Spielfreude<br />

alle beteiligten Musiker an.<br />

Robert Wallner<br />

Hintergrund: David Lindley war<br />

über zwei Jahrzehnte einer der gefragtesten<br />

Studiogitarristen der USA<br />

Paul Weller<br />

Wake Up The Nation<br />

(ISLAND/UNIVERSAL)<br />

[Brit-Rock] Die Kunst ist, sich<br />

die Wut zu erhalten. Und sich da-<br />

bei ständig zu häuten. Gerade erst<br />

hatten sich die Feuilletons darauf<br />

geeinigt, dass Paul Weller kurz<br />

nach seinem 50.Geburtstag mit<br />

„22 Songs“ den Weg in Richtung<br />

Alterswerk eingeschlagen hat.<br />

Doch dann kommt „Wake Up The<br />

Nation“, ein Rockalbum, das den<br />

The Jam-Veteranen und Gelegenheits-Popjazzer<br />

von Style Council<br />

als lärmenden Recken gegen die<br />

Beliebigkeit des medialen Dauergedudels<br />

antreten lässt. Da fi ndet<br />

sich Psychedelisches und Angefunktes,<br />

stilistische Querschläger<br />

kokettieren mal mit einem Walzer,<br />

mal mit Varietéhaftem, halten sich<br />

aber nur wenig mit den Banalitäten<br />

des Klang(Radio)Alltags auf.<br />

So programmatisch der Titel ist,<br />

so klar sind die Worte, die gegen<br />

die Virtualisierung und Entfremdung<br />

des Menschen wettern. Der<br />

Rock ‚n’ Roll hat Paul Weller wieder,<br />

einen Musiker mit Haltung,<br />

der allen Zweifl ern zeigt, wie’s<br />

geht, und der noch immer etwas<br />

hat, das er den Gesättigten dieser<br />

Popwelt ins Gesicht schleudern<br />

kann. Ralf Dombrowski<br />

Ähnlich wie: Elvis Costello, Joe<br />

Strummer, The Jam.<br />

Lady Antebellum<br />

„Need You Now“<br />

CAPITOL<br />

[Country-Pop] In Amerika fi nden<br />

sich die Tonträger des jungen<br />

Trios in der Country-Abteilung.<br />

Nachdem sich das C-Genre hierzulande<br />

aber ähnlich gut verkauft<br />

wie ranzige Buttermilch, haben<br />

die Produzenten für die europäische<br />

Version von „Need You Now“<br />

noch mal tüchtig Hand angelegt:<br />

Hier eine Pedal-Steel-Guitar, dort<br />

eine Fiddle weg – und schon<br />

wird aus Country-Pop, lupenreiner<br />

Pop mit dezentem Country-Zungenschlag.<br />

Doch so ganz<br />

kaputt mischen lassen sich diese<br />

elf Songs von Dave Haywood,<br />

Charles Kelley und Hillary Scott<br />

nicht. Dafür besitzen Tracks wie<br />

das Midtempo-Rührstück „American<br />

Honey“, Balladen wie „Hello<br />

World“ oder schmissige Kracher<br />

á la „Stars Tonight“ zu feine Melodien<br />

– und die Interpreten zu<br />

schöne Stimmen. Wer auf Fleetwood<br />

Mac zu „Rumours“-Zeiten<br />

steht, wird auch diese CD mögen.<br />

Gunther Matejka<br />

Wissenswert: Gleich mit ihrem Debütalbum<br />

gelangte die Band 2008<br />

in den USA auf die Platz 1 der Charts<br />

The Dead Weather<br />

Sea Of Cowards<br />

THIRD MAN RECORDS/WARNER<br />

[Rock/Alternative] Nicht gerade<br />

leichte Kost bietet die „Supergroup“<br />

um Jack White auf ihrem<br />

zweiten Studio-Album innerhalb<br />

eines Jahres. Bereits der spröde<br />

Opener „Blue Blood Blues“ zeigt<br />

auf, wo es in den nur knapp 36 Minuten<br />

von „Sea Of Cowards“ langgeht.<br />

Minimalistisch, mitunter


experimentell kommen die Kompositionen<br />

daher, auf Refrains im<br />

klassischen Sinne wird oftmals<br />

verzichtet. Dabei ist die Palette der<br />

Einfl üsse bemerkenswert breit gefächert,<br />

reicht von Gothic, in dem<br />

von Alison Mosshart gesungenen<br />

„The Difference Between Us“ über<br />

Acid Jazz („I’m Mad“) bis hin zu<br />

Hard Rock („Gasoline“). White<br />

knüpft in dem eingängigen „I<br />

Can’t Hear You“ noch am ehesten<br />

an den Stil der White Stripes<br />

an, lebt sich im abschließenden<br />

„Old Mary“ allerdings auch auf<br />

avantgardistischem Terrain aus.<br />

Ein interessantes, aber durchaus<br />

gewöhnungsbedürftiges Album.<br />

Jörg Laumann<br />

Passt zu: Konzentriertem Zuhören<br />

Klingt wie: White Stripes, Queens<br />

Of The Stone Age, Led Zeppelin,<br />

Mother Earth<br />

Downloadtipps: „The Difference<br />

Between Us“, „I’m Mad“, „Gasoline“<br />

The Divine Comedy<br />

Bang Goes The<br />

Knighthood<br />

(PIAS/ROUGH TRADE)<br />

[Britpop] Es hat zwar ein wenig<br />

länger gedauert, aber mit ihrem<br />

sehnsüchtig erwarteten zehnten<br />

Studioalbum enttäuschen The Divine<br />

Comedy ihre Fans nicht. Vier<br />

Jahre nach „Victory For The Comic<br />

Muse“ präsentiert die Band<br />

um Sänger und Songwriter Neil<br />

Hannon auf ihrem neuen Longplayer<br />

zwölf perfekt arrangierte<br />

Popsongs, darunter hitverdächtige<br />

Nummern wie das mitreißende<br />

„At The Indie Disco“ oder das<br />

beschwingte „Neapolitian Girl“.<br />

Neil Hannon erzählt seine kleinen,<br />

detailverliebten Geschichten<br />

auch diesmal mit so viel Charme<br />

und Witz, das dem Zuhörer ganz<br />

warm ums Herz wird. Doch auch<br />

bei nachdenklichen Nummern<br />

wie dem bittersüßen „Have You<br />

Ever Been In Love“ oder „The Lost<br />

Art Of Conversation“ überzeugt<br />

die Band. The Divine Comedy ist<br />

mit „Bang Goes The Knighthood“<br />

ein erstaunlich zeitloses Werk gelungen.<br />

Robert Wallner<br />

Downloadtipp: „At The Indie Disco“<br />

Toni Braxton<br />

Pulse<br />

(ATLANTIC/WARNER)<br />

[R&B / Soul] Durch ihre Teilnahme<br />

an der US-TV-Show „Dancing<br />

With The Stars“ und ihr ausgedehntes<br />

Live-Engagement in Las<br />

Vegas wurde es die letzten fünf<br />

Jahre in unseren Breitengraden<br />

ungewöhnlich ruhig um die Sängerin.<br />

Mit „Pulse“ will die Soul-<br />

Diva, nun wieder an alte Erfolge<br />

anknüpfen. Die Chancen stehen<br />

nicht schlecht, dass dieses Vorhaben<br />

auch gelingt, denn die neuen<br />

Songs, entstanden unter der Regie<br />

von u.a. Lucas Secon, Harvey<br />

Mason Jr, Oak und Chuck Harmony,<br />

zeichnen sich durch ungemein<br />

geschmeidige Melodien aus.<br />

Zudem verfügt Toni Braxton nach<br />

wie vor über eine ausdrucksstarke<br />

Stimme, mit der sie Nummern<br />

wie „Make My Heart“ oder dem<br />

mit Hilfe von Trey Songz eingespielten<br />

„Yesterday“ ihren Stempel<br />

aufdrückt. Robert Wallner<br />

Wissenswert: Seit dem Erscheinen<br />

ihres gleichnamigen Debütalbums<br />

(1993) hat Toni Braxton mehr als 40<br />

Millionen Alben verkauft<br />

Diverse<br />

„Hot & New Country<br />

Music“<br />

SBC / SONY MUSIC / AGR<br />

[Country] Mit der Wahrnehmung<br />

der Country-Musik ist es in<br />

unseren Breitengraden außerhalb<br />

von Spezialistenkreisen so eine<br />

Sache: Die einen haben bei dem<br />

Stichwort „Country“ deutschsprachige<br />

Schunkel-Acts wie Truck<br />

Stop im Ohr. Andere meinen, seit<br />

Johnny Cash unter der Erde ist,<br />

sei irgendwie auch das Genre tot.<br />

In Wahrheit boomt es in den USA<br />

nach wie vor – und die Szene hat<br />

sich in mindestens drei Subszenen<br />

aufgespalten: traditionellen<br />

Country, sogenannten, meist recht<br />

radiofreundlichen „New Country“<br />

und den weniger kommerziell<br />

ausgerichteten alt(ernative)<br />

Country. Nicht leicht für hiesige<br />

Greenhorns, da den Überblick zu<br />

behalten. Da trifft es sich gut, dass<br />

Sony Music und AGR jetzt mit einer<br />

Country-Bestandsaufnahme<br />

kommen: „Hot & New Country<br />

Music“ ist die Zusammenstellung<br />

plump betitelt – hält aber tatsächlich<br />

viele der derzeit angesagten<br />

Nashville-Größen parat: Eine junge<br />

Damenriege um Taylor Swift,<br />

Miranda Lambert und Carrie<br />

Underwood; die Newcomer Jake<br />

Owen und David Nail, Altstars<br />

wie Alan Jackson und George<br />

Strait – und natürlich die aktuellen<br />

Abräumer: Tim McGraw, Kenny<br />

Chesney, Sugarland und Brad<br />

Paisley. Fazit: Auch wenn nicht<br />

alles toll ist, unterhält die CD mit<br />

den unterschiedlichen Acts und<br />

Songs vortreffl ich.<br />

Gunther Matejka<br />

Zählbar: Die Compilation enthält<br />

22 aktuelle Tracks<br />

Jonny Lang<br />

Live At The Ryman<br />

CONCORD RECORDS/<br />

UNIVERSAL<br />

[Blues-Rock] Das ehemalige<br />

Wunderkind in seinem Element:<br />

Jonny Lang legt sein erstes Live-<br />

Album vor, das vor Spielfreude<br />

aller Beteiligter nur so strotzt.<br />

Aufgenommen im Ryman Audi-<br />

torium in Nashville, spielen sich<br />

Lang und seine fünf exzellenten<br />

Mitmusiker durch elf Songs, die<br />

den Bogen vom Blues-Rock wie<br />

in „Don’t Stop (For Anything)“<br />

über Balladeskes („Give Me Up<br />

Again“) bis hin zum Soul („Red<br />

Light“) schlagen. Drummer Barry<br />

Alexander treibt das Sextett kraftvoll<br />

durch die unterschiedlichen<br />

musikalischen Stimmungen, die<br />

in zum Teil ausufernden Gitarren-<br />

und Keyboard-Soli ausgekostet<br />

werden. Langs früher Hit<br />

„Lie To Me“ beschließt „Live At<br />

The Ryman“, dessen Songs zwar<br />

nicht allesamt kompositorische<br />

Highlights sind, das aber mit seiner<br />

authentischen Atmosphäre<br />

und seinem guten Sound rundum<br />

Spaß macht. Jörg Laumann<br />

Passt zum: Wachwerden nach einer<br />

langen Nacht<br />

Klingt wie: Steve Winwood, Curtis<br />

Mayfield, Joe Bonamassa<br />

Downloadtipps: „Lie To Me“, „Give<br />

Me Up Again“<br />

Rufus Wainwright<br />

All Days Are Nights:<br />

Songs For Lulu<br />

(DECCA/UNIVERSAL)<br />

[Kammer-Pop] Rufus Wainwright<br />

ist ein unzeitgemäßer<br />

Künstler. Sein Sinn für Pathos<br />

und Selbstinszenierung hat wenig<br />

mit dem postmodernen Allerlei<br />

seiner Kollegen zu tun. Manchmal<br />

wirkt er wie ein Dorian Gray,<br />

dann wieder wie ein Boris Vian<br />

der Gegenwart, jedenfalls wie<br />

eine schillernde Figur, der die<br />

Ansagen der Trendpropheten<br />

herzlich egal sind. „All Days Are<br />

Nights: Songs For Lulu“ klingt daher<br />

zum einen wie ein Lamento<br />

auf Wainwrights im vergangenen<br />

Januar verstorbene Mutter, dann<br />

aber auch wie ein Skizzenbuch<br />

zum Zustand der zunehmend<br />

sinnentleerten Popmusik. Ein<br />

Sänger und sein Klavier, tändelnd<br />

31


POP, ROCK & CO<br />

zwischen Kunstsehnsucht und<br />

Geworfenheit, ein Mann in der<br />

Mitte seines Lebens, der nach dem<br />

Grund seiner Getriebenheit sucht,<br />

mal mit Mitteln der Kammermusik,<br />

mal mit denen des Chansons,<br />

emphatisch und empfi ndsam –<br />

das macht „All Days Are Nights“<br />

zu schwerer Kost im Höralltag der<br />

Unverbindlichkeit, aber dadurch<br />

auch zu einem Album, das faszinierend<br />

und mit einer Prise Größenwahn<br />

aus dem Rahmen fällt.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Ähnlich wie: David Sylvian, Nick<br />

Drake.<br />

Downloadtipp: Das ganze Album<br />

Kool & The Gang<br />

The Very Best Of – Live<br />

In Concert<br />

(EARMUSIC/EDEL)<br />

[Soul, Funk] Mit über 70 Millionen<br />

verkaufter Tonträgern zählen<br />

Kool & The Gang ohne Frage zu<br />

den herausragenden Bands des<br />

letzten halben Jahrhunderts in<br />

Sachen Soul, Funk und Disco.<br />

Dass ihr Sound nichts an Vitalität<br />

und Energie eingebüßt hat, zeigt<br />

dieser anlässlich ihres 40-jährigen<br />

Jubiläums am 19. Juni 2005<br />

in Denver, Colorado, entstandene<br />

Live-Mitschnitt eindrucksvoll. Die<br />

Songs der Band aus New Jersey<br />

um die beiden Brüder Ronald und<br />

Robert Bell faszinieren noch immer<br />

Generationen von Musikfans.<br />

Gerade bei häufi g gespielten Klassikern<br />

wie „Jungle Boogie“ oder<br />

dem nach wie vor unwiderstehlich<br />

groovenden „Ladies Night“<br />

überzeugt Kool & The Gang mit<br />

einer ansteckenden Spielfreude.<br />

Krönender Höhepunkt der Platte<br />

ist aber natürlich ihr unverwüstlicher<br />

Dauerbrenner „Celebration“,<br />

bei dem sie zu Höchstform aufl aufen.<br />

Robert Wallner<br />

Wissenswert: Die Band feiert dem-<br />

nächst ihr 45jähriges Jubiläum<br />

32<br />

Reinhard Mey<br />

Mairegen<br />

(ODEON/EMI)<br />

[Chanson] Es gibt in Deutschland<br />

keinen Liedermacher, der<br />

auf eine annähernd so erfolgreiche<br />

Karriere zurückblicken<br />

könnte wie Reinhard Mey, der<br />

sich auch auf seinem 25. Studioalbum<br />

wieder von seiner besten<br />

Seite zeigt. Mit „Mairegen“ ist ihm<br />

sicherlich eine der persönlichsten<br />

und intimsten Platten der letzten<br />

40 Jahre gelungen. Eine beeindruckende<br />

Chronik seiner Gefühlswelt,<br />

in der er seinen Hoffnungen<br />

und Ängsten, seinem Glück und<br />

Unglück gleich viel Platz einräumt.<br />

Zu den herausragenden<br />

Nummern zählt neben dem tiefsinnigen<br />

Eröffnungssong „Antje“<br />

auch das kämpferische „Gegen<br />

den Wind“. Auf überfl üssigen<br />

instrumentalen Schnickschnack<br />

verzichtet Reinhard May auch<br />

diesmal wieder konsequent. Seine<br />

Lieder, allen voran „Nachtfl ug“<br />

oder „Larissas Traum“, gehen<br />

auch ohne eine plakative Verpackung<br />

richtig unter die Haut.<br />

Robert Wallner<br />

Hintergrund: Mey verarbeitet in<br />

den Songs „Ficus Benjamini“ und<br />

„Drachenblut“ die Sorge um seinen<br />

im Wachkoma liegenden Sohn<br />

Fertig Los!<br />

Pläne für die Zukunft<br />

COLUMBIA DEUTSCHLAND/<br />

SONY MUSIC<br />

[Pop] Ihrem Namen wohnt ein<br />

Versprechen inne, das die junge<br />

Münchner Band bislang noch<br />

nicht einlösen konnte – dass es<br />

nämlich endlich losgeht mit dem<br />

großen Karrieresprung. Verdient<br />

hätten das Fertig Los!, die vom<br />

Sportfreunde-Stiller-Entdecker<br />

Marc Liebscher betreut werden,<br />

allemal. Auf ihrem zweiten Album<br />

glänzt die zum Trio geschrumpfte<br />

Formation mit einem<br />

tanz- wie singbaren Indierock,<br />

der auch vor der großen Pop-<br />

Geste nicht zurückschreckt. Der<br />

Sound des nuancenreich produzierten<br />

Albums ist dabei düsterer<br />

und intensiver geworden, wobei<br />

vor allem der knochentrocken<br />

gespielte Bass von Julia Viechtl<br />

immer wieder Akzente setzt. Und<br />

das große Plus von Fertig Los! ist<br />

Frontmann Philipp Leu, der mit<br />

einem nahegehenden New-Wave-<br />

Pathos Texte über Gott und Großstadt,<br />

vor allem aber über Mann<br />

und Frau auskostet.<br />

Heiko Große<br />

Downloadtipps: „Wenn du mich<br />

brauchst“, „Ein neuer Gott“, „Elektri-<br />

sches Licht“<br />

Josefine Cronholm<br />

Songs Of The Falling<br />

Feather<br />

ACT / EDEL KULTUR<br />

[Singer-Songwriter] Mit dem<br />

Boom des songorientierten Jazz<br />

und Künstlerinnen wie Diana<br />

Krall oder Norah Jones haben sich<br />

die Grenzen zwischen Jazz, Folk<br />

und Pop zuletzt immer weiter verwischt.<br />

Zu den Künstlerinnen, die<br />

das nutzen, um in ganz neue Zwischenreiche<br />

vorzustoßen, gehört<br />

die schwedische Sängerin Josefi -<br />

ne Cronholm. Mit einer Stimme<br />

und Phrasierungen, die oft an<br />

Joni Mitchell und auch an Sarah<br />

McLachlan erinnern, singt sie<br />

balladeske Songs mit exquisiten,<br />

weit ausgreifenden Melodien und<br />

erreicht dabei in aller Ruhe eine<br />

beachtliche Intensität. Auch weil<br />

die Arrangements – mal ein paar<br />

Ambient-Sounds hier, mal zarte<br />

akustische Tupfer von Streichern,<br />

Trompeten da, oder sparsame<br />

Klavierakkorde dort, – auf jedes<br />

überfl üssige Geklingel verzichten.<br />

Christian Stolberg<br />

Passt zu: stillen Wochenenden auf<br />

dem Land<br />

Downloadtipp: „Fountain“<br />

Jeff Beck<br />

Emotion & Commotion<br />

RHINO / WARNER<br />

[Rock-Fusion] Ganz ähnlich<br />

wie sein Sixties-Kollege Steve<br />

Winwood (siehe Seite 8 ) hat sich<br />

auch Jeff Beck durch gemeinsame<br />

Konzerte mit seinem alten Gitarrenrivalen<br />

Eric Clapton kürzlich<br />

wieder mehr ins Rampenlicht<br />

gespielt. Clapton ist hier nicht<br />

vertreten, dafür aber die Jazzsängerin<br />

Imelda May, die Operndiva<br />

Olivia Safe und Soul-Talent Joss<br />

Stone. Die bunte Zusammenstellung<br />

der Damenriege entspricht<br />

dem kuriosen, aber unterhaltsamen<br />

Stilpotpurri des Albums: Da<br />

gibt es eine Puccini-Bearbeitung<br />

mit großem Orchester, kernige<br />

Jazzfunk-Grooves, Coverversionen<br />

von Screaming Jay Hawkins<br />

und Jeff Buckley – und eine wehmütige<br />

Fassung von „Somewhere<br />

Over The Rainbow“. Und zu all<br />

dem fi ndet Jeff Beck eine elegant<br />

singende Gitarrenantwort.<br />

Christian Stolberg<br />

Hintergrund: Trevor Horn, Execu-<br />

tive Producer dieses Albums, war in<br />

den 80ern der Mann hinter Frankie<br />

Goes To Hollywood<br />

Lyambiko<br />

„Something Like Reality“<br />

SONY – AB 4. 6.<br />

[Jazz-Pop] Ihre Stimme ist<br />

samtweich soulig und sexy jaz-


zy zugleich, Lyambiko kann mit<br />

ihr atemberaubend scatten und<br />

sich dann wieder extrem cool geben.<br />

Die gebürtige Thüringerin<br />

ist einfach eine Vollblut-Sirene.<br />

Weil Lyambiko aber gleich noch<br />

das entsprechende Feeling für die<br />

Ohrwürmer jenseits der Blue Notes<br />

besitzt, hat sie auf ihrem siebten<br />

Album nicht nur auf Swing-<br />

Klassiker und Bar-Jazz-Balladen<br />

gesetzt. Zum Zuge kommen<br />

auch Coverversionen von Tracy<br />

Chapmans „Crossroads“ und<br />

des Grunge-Hits „Black Hole Sun“<br />

von Soundgarden. Und auch hier<br />

zieht Lyambiko alle Register ihres<br />

Black Power-Organs – um danach<br />

wieder auf smoothe Sinnlichkeit<br />

und lässigen Funk umzuschalten.<br />

Guido Fischer<br />

Klingt wie: Cassandra Wilson<br />

„Made in Germany“<br />

Downloadtipps: „ Don’t Stand By<br />

Me“, „Angel Eyes“<br />

Macy Gray<br />

The Sellout<br />

(CONCORD/UNIVERSAL)<br />

[R&B/Soul] Dem Titel, „The Sellout“,<br />

von Macy Grays fünften Stu-<br />

dioalbum sollte man nicht allzu<br />

viel Bedeutung beimessen, denn<br />

mit einem künstlerischen Ausverkauf,<br />

in welcher Form auch<br />

immer, hat diese Platte nicht das<br />

Geringste zu tun. Im Gegenteil,<br />

die zwölf neuen Songs markieren<br />

eine Rückkehr zu alten Stärken,<br />

die die 42-jährige Sängerin<br />

mit ihrem letzten Longplayer<br />

„Big“ (2007) ein wenig aus den<br />

Augen verloren hatte. Mit Nummern<br />

wie „Lately“ oder „Beauty<br />

In The World“ knüpft sie jedenfalls<br />

wieder an die Anfangsphase<br />

ihrer Karriere an. Und das ist<br />

auch gut so, denn endlich verfügen<br />

die Songs wieder über jenen<br />

Biss, den man zuletzt schmerzlich<br />

vermisst hatte. Unterstützt wurde<br />

Macy Gray bei den Aufnahmen<br />

u.a. von Bobby Brown, Slash, Kaz<br />

James und Duff McKegan. Entsprechend<br />

rockig klingen manche<br />

Stücke auf „The Sellout“ wie zum<br />

Beispiel das lässige groovende<br />

„Kissed It“, der heimliche Hit der<br />

Platte. Robert Wallner<br />

Wissenswert: Bürgerlich heißt<br />

die Sängerin Natalie McIntyre, sie<br />

stammt aus Canton, Ohio<br />

Prognose: Mit diesem Album<br />

könnte Macy Gray auch kommer-<br />

ziell wieder aus dem Karriereloch<br />

herausfinden<br />

Downloadtipps: „Lately“, „Beauty<br />

In The World“<br />

Sergio Mendes<br />

„Bom Tempo“<br />

CONCORD JAZZ – AB 1. 6.<br />

[Latin Pop] Nach zwei Alben mit<br />

Black Eyed Peas-Chef Will i.am<br />

vertraut der Grand Seigneur des<br />

Latino erneut auf seine eigenen<br />

Produktionskünste. Der grandiose<br />

Pianist und Arrangeur hat<br />

– mit exzellenten Musikern und<br />

Sängern – ein Dutzend temperamentvoller<br />

Songs aus der Wiege<br />

des Bossa Nova und Samba zusammen<br />

getragen. Weniger gängige<br />

Konfektionsware sondern eher<br />

unbekanntes Material – Songs<br />

aus der Feder von Milton Nascimento,<br />

Jorge Ben Jor, Gilberto Gil<br />

und – na freilich! – Antonio Carlos<br />

Jobim. Obwohl sich so ab und<br />

an eine Rap-Einlage einschleicht,<br />

klingt das neue Werk im Gegensatz<br />

zu den Vorgängern deutlich<br />

erdiger und traditioneller: funky,<br />

mit Bläser-Getöne, wummernden<br />

Bässen, treibenden Beats und perlenden<br />

Piano-Läufen von Meister<br />

Mendes. Gunther Matejka<br />

Hintergrund: Segio Mendes ist der<br />

Schöpfer des Brasilpop-Klassikers<br />

„Mas Que Nada“<br />

Stone Temple Pilots<br />

Stone Temple Pilots<br />

ATLANTIC/WARNER<br />

[Rock] Neun Jahre nach „Shangri-La<br />

Dee Da“ melden sich Scott<br />

Weiland & Co. mit einem neuen<br />

Studio-Album zurück. Schnörkellos<br />

gerät dabei die Single „Between<br />

The Lines“, die den Reigen<br />

der zwölf Tracks eröffnet: Ein auf<br />

den Punkt gespielter Dreiminüter,<br />

der gesanglich an die Beatles und<br />

in der Gitarrenarbeit an Kiss erinnert.<br />

Ähnlich reizvoll kommen<br />

das rhythmisch vertrackte „Take a<br />

Load Off“ und „Hickory Dichotomy“<br />

mit seinen Wave- und Blues-<br />

Anklängen daher. Das hohe Niveau<br />

des ersten Album-Drittels<br />

können die Pilots nicht ganz<br />

halten. Einigen mittelmäßigen<br />

Kompositionen lässt das Quartett<br />

allerdings zum Ausklang in<br />

dem Bowie-esken „First Kiss On<br />

Mars“ und dem schönen, Pianodominierten<br />

„Maver“ noch zwei<br />

echte Highlights folgen. Kein<br />

überragendes, aber ein rundum<br />

solides Comeback.<br />

Jörg Laumann<br />

Passt zu: einer 90er Revival-Party


KLASSIK<br />

Accademia Bizantina<br />

„Joseph Haydn: Konzerte<br />

für Violine und Cembalo“<br />

DECCA/UNIVERSAL<br />

Während seiner langen Amtszeit<br />

als Kapellmeister am Hofe<br />

Esterházys produzierte Joseph<br />

Haydn Kompositionen am laufenden<br />

Band. Darunter natürlich<br />

auch Konzerte, von denen<br />

das Klavierkonzert D-Dur eines<br />

seiner populärsten ist. Dass es<br />

auch eine Fassung für Cembalo<br />

gibt, wissen hingegen nur wenige.<br />

Diese Bildungslücke schließt jetzt<br />

das italienische Alte Musik-Kollektiv<br />

Accademia Bizantina mit<br />

zwei weiteren Haydn-Konzerten.<br />

Die von Dirigent Ottavio Dantone<br />

verantworteten Entdeckungen<br />

lohnen sich aber nicht nur für<br />

Haydn-Insider, sondern für alle,<br />

die Freunde von melodiöser Empfi<br />

ndsamkeit, knisternder Virtuosität<br />

und übersprudelner Vitalität<br />

sind. Ob in den Solo-Konzerten<br />

oder im Doppelkonzert für Violine<br />

& Cembalo. Guido Fischer<br />

Besonderheit: Kaum bekannte<br />

Konzerte aus Haydns Blütezeit.<br />

Downloadtipp: „Presto“ aus dem<br />

Doppelkonzert<br />

Diverse<br />

„Grosse Oper - Die jungen<br />

Stars“<br />

EMI CLASSICS<br />

Spätestens während der Babypause<br />

von Anna Netrebko dürften<br />

es auch die weniger Informierten<br />

bemerkt haben: In den vergangenen<br />

Jahren hat eine enorme Zahl<br />

an schillernden jungen Sängern<br />

und Sängerinnen, große Könner<br />

und dabei auch in Sachen Ausstrahlung<br />

„Star Personalities“ al-<br />

34<br />

lesamt, die Bühnen der Opernwelt<br />

betreten. Schwer dabei noch einen<br />

Überblick zu behalten! Deshalb<br />

liegt der Reiz dieser Zusammenstellung<br />

darin, dass sie junge Diven<br />

wie Diana Damrau oder Elina<br />

Garanca, aber auch die interessantesten<br />

ihrer männlichen Kollegen<br />

von Roberto Alagna über<br />

Counter-Tenöre wie Philippe Jarrousky<br />

bis hin zu einem Superstar<br />

wie Rolando Villazon mit Parade-<br />

Arien nebeneinander stellt – und<br />

so spannende Vergleiche möglich<br />

macht. Raoul Gulbenkian<br />

Enthält: Arien aus Opern von<br />

Händel, Gounod, Mozart, Puccini,<br />

Verdi u.a.<br />

Jan Vogler<br />

„My Tunes II“<br />

SONY CLASSICAL – AB 18. 6.<br />

Der explizit geäußerte Wunsch<br />

des deutschen Cellisten Jan Vogler<br />

ist, dass die Menschen einfach<br />

süchtig nach Musik werden. Das<br />

gelingt dem mehrfachen Preisträger<br />

des „ECHO-Klassik“ als<br />

Solist und Kammermusiker<br />

nicht nur mit den großen, bedeutenden<br />

Werken von Dvórˇak bis<br />

Schostakowitsch. Selbst in Klassik-Ohrwürmern<br />

wie Rimsky-<br />

Korsakows „Hummelfl ug“ oder<br />

Franz Schuberts „Ave Maria“ ist<br />

er mal der furchtlose Virtuose<br />

und dann wieder der elegische<br />

Cello-Sänger. Solche und weitere,<br />

berühmte Melodien von Fauré<br />

bis zum Tango-König Piazzolla<br />

hat Vogler zu seinem zweiten,<br />

persönlichen „Greatest Hits“-<br />

Album gebündelt, das er wieder<br />

mit den Dresdner Kapellsolisten<br />

unter Helmut Branny eingespielt<br />

hat. Und was soll man sagen: Es<br />

herrscht Suchtgefahr!<br />

Guido Fischer<br />

Passt zu: jedem Seelen-Blues<br />

Downloadtipp: Paganinis „Andante<br />

cantabile”<br />

Emerson String<br />

Quartet<br />

„Dvorˇák: Old World –<br />

New World”<br />

DG/UNIVERSAL<br />

Das amerikanische Emerson<br />

String Quartet (ESQ) gehört zu<br />

den Elite-Formationen in der<br />

anspruchsvollsten Kammermusikspielklasse<br />

namens „Streichquartett“.<br />

Erstaunlicherweise<br />

haben sich die Emersons ganz<br />

schön Zeit gelassen, bis man sich<br />

endlich auch dem tschechischen<br />

Quartett-Komponisten Antonín<br />

Dvórˇak zuwendet. Auf einer 3-<br />

CD-Box sind vier späte Streichquartette<br />

versammelt, die Dvórˇak<br />

in seiner Wahlheimat USA wie im<br />

alten Europa komponiert hatte.<br />

All die süffi gen Melodien, für die<br />

sich Dvórˇak besonders von der<br />

tschechischen Folklore inspirieren<br />

ließ, werden von den Emersons<br />

erwartungsgemäß sinnlich<br />

und tänzerisch ausgebreitet.<br />

Nicht weniger Genuss bietet das<br />

halb böhmische, halb „indianische“<br />

Streich-Quintett.<br />

Guido Fischer<br />

Besonderheit: Das ESQ erstmals<br />

auf dem Dvórˇak-Gipfel.<br />

Downloadtipp: „Dumka“ aus dem<br />

10. Streichquartett.<br />

Plácido Domingo<br />

„Leoncavallo: I Medici”<br />

DG/UNIVERSAL<br />

In diesem Jahr hat der Tenorissimo<br />

Plácido Domingo seinen 69.<br />

Geburtstag gefeiert. Was für ein<br />

verführerisches Timbre der Spanier<br />

aber immer noch besitzt, ist<br />

jetzt in einer Oper zu erleben, die<br />

kaum einer kennt. Es ist der 1893<br />

entstandene Vierakter „I Medici“<br />

von Ruggiero Leoncavallo. Ein<br />

Jahr nach seinem Opern-Welthit<br />

„I Pagliacci“ hatte Leoncavallo<br />

dieses Intrigantenstadl am Hof<br />

der Medicis komponiert. Und<br />

dafür waren ihm erneut all diese<br />

wunderbar sentimentalen Arien<br />

am Rande zur Opernschnulze<br />

eingefallen, bei denen einem das<br />

Herz aufgeht. Mit seinem Stimmgold<br />

und balsamischen Melos ist<br />

Domingo natürlich eine Idealbesetzung.<br />

Doch gleiches gilt für<br />

Dirigent Alberto Veronesi sowie<br />

die strahlend-schöne Sopranistin<br />

Daniela Dessì. Guido Fischer<br />

Besonderheit: Offizielle Weltersteinspielung<br />

dieser Opernrarität<br />

Downloadtipp: die Arie „No, de<br />

l’antica Grecia“<br />

Isabelle Faust<br />

„J.S. Bach: Sonaten &<br />

Partiten“<br />

HARMONIA MUNDI<br />

Johann Sebastian Bachs sechs Sonaten<br />

& Partiten für Violine solo<br />

von 1720 gelten gemeinhin als<br />

technisch und geistig der absolute<br />

Prüfstein für jeden Geiger / jede<br />

Geigerin. Vor allem angesichts der<br />

Komplexität und Energie gerade<br />

in den Tanzsätzen. Die deutsche<br />

Spitzenviolinistin Isabelle Faust<br />

bringt für drei ausgewählte Solo-Manifeste<br />

aber nicht nur das<br />

hochvirtuose Rüstzeug mit. An<br />

ihrer wertvollen „Dornröschen“-<br />

Stradivari zeigt Faust jetzt eindrucksvoll,<br />

wie man den hellwach<br />

arbeitenden Kopf mit dem<br />

empfi ndsam pulsierenden Herzen<br />

und den flinken Händen<br />

kurzschließen kann. Und selbst<br />

die berühmte, höllisch schwere<br />

„Chaconne“ meistert Faust atemberaubend<br />

natürlich und konzentriert.<br />

Guido Fischer<br />

Besonderheit: Der erste Teil einer<br />

geplanten Gesamteinspielung der<br />

Violin-Solo-Werke Bachs.


Vilda Fang<br />

„Violinkonzerte Sibelius<br />

& Prokofjew“<br />

EMI CLASSICS<br />

Mit herber Harmonik und sehnsüchtigen<br />

Melodien hatte der Finne<br />

Jean Sibelius sein Violinkonzert<br />

gespickt. Der Russe Sergej<br />

Prokofjew infi zierte dagegen sein<br />

1. Violinkonzert mit reichlich Ironie<br />

und lieblicher Poesie. Trotz ihrer<br />

Unterschiede sind beide Konzerte<br />

Klassiker der Moderne. Und<br />

genau diesen Gipfelwerken des<br />

frühen 20. Jahrhunderts widmet<br />

sich die junge, nur optisch feenhaft<br />

zarte Norwegerin Vilde Fang.<br />

Mit den besten Qualitäten eines<br />

alten Hasen spielt dieses enorme<br />

Talent sein staunenswertes Können<br />

aus, fi ndet Fang die genaue<br />

Balance aus zupackender Attacke<br />

und überbordendem Gefühlsüberschwang.<br />

Mit dem dänischen<br />

Dirigenten Thomas Søndergård<br />

in der Begleiterrolle hat Fang aber<br />

auch das große Los gezogen.<br />

Guido Fischer<br />

Besonderheit: Vielbesprechendes<br />

CD-Debüt!<br />

Downloadtipp: „Scherzo“ aus dem<br />

Prokofjew-Konzert<br />

Marc Minkowski<br />

„Joseph Haydn: Die 12<br />

Londoner Sinfonien”<br />

NAÏVE / INDIGO<br />

Im Juni 2009 besetzte das französische<br />

Alte Musik-Ensemble Les<br />

Musiciens du Louvre vier Tage<br />

lang das Konzerthaus in Wien.<br />

Anlässlich des 200. Todestages<br />

von Joseph Haydn. Mit dabei:<br />

ein volles Dutzend Sinfonien (Nr.<br />

93 – 104), die Haydn in London<br />

komponiert hatte. Und hört man<br />

nun die auf 4 CDs gebannten Live-<br />

Mitschnitte, müssen die Konzerthaus-Wände<br />

heftig gewackelt haben!<br />

Denn unter der Leitung von<br />

Ensemble-Chef Marc Minkowski<br />

wurde der Erzhumorist und<br />

Intellektuelle Haydn mitreißend<br />

schnittig und unwiderstehlich<br />

elektrisierend porträtiert. Und<br />

allein bei den knallharten Paukenwirbeln<br />

dürften gar die heimischen<br />

Boxen herumhüpfen!<br />

Guido Fischer<br />

Besonderheit: So zeitlos frisch<br />

hört sich musikhistorisch korrekt<br />

gespielter Haydn an.<br />

Downloadtipp: die „Janitscharenmusik“<br />

aus der Sinfonie Nr. 100<br />

Yuja Wang<br />

„Transformation“<br />

DG/UNIVERSAL<br />

Wie ihr chinesischer Landsmann<br />

Lang Lang kann die 23-Jährige<br />

Yuja Wang ein wahrer Tastentornado<br />

sein. Wenn sie etwa<br />

jetzt auf ihrer zweiten CD Maurice<br />

Ravels „La Valse“ in einen<br />

grandiosen Bewegungsrausch<br />

versetzt und ihren Flügel gnadenlos<br />

einem Dauerbelastungstest<br />

unterzieht. Überhaupt hat sich<br />

Yuja Wang nur wieder an Werke<br />

aus dem High-End-Repertoire<br />

herangewagt. Igor Strawinskys<br />

„Petruschka“-Klavierstücke beispielsweise<br />

geht sie forsch und<br />

mit rhythmisch mitreißender<br />

Prägnanz an. In zwei Sonaten<br />

des italienischen Barockkomponisten<br />

Domenico Scarlatti dagegen<br />

ist sie elegant verspielt. Und<br />

in den Paganini-Variationen von<br />

Johannes Brahms wiederum beweist<br />

sie glamourös entfesselte<br />

Virtuosität wie noblen, poetischen<br />

Atem. Guido Fischer<br />

O-Ton der Künstlerin: „Ich möchte<br />

nicht nur virtuos sein.“<br />

Downloadtipp: Scarlatti-Sonate<br />

E-Dur K. 380<br />

35<br />

empfiehlt<br />

BLEIBEN SIE<br />

ENTSPANNT<br />

EIN LEICHTES MIT DIESEN CDs<br />

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2 CDs mit traumhafter Musik und Top-Künstlern,<br />

ausgewählt von der klassik radio-Redaktion:<br />

Yo-Yo Ma, Martin Stadtfeld, John Williams,<br />

Sol Gabetta, Joshua Bell, Sting, Ludovico Einaudi,<br />

New York Philharmonic, Olga Scheps, Nils Mönkemeyer,<br />

Academy of St. Martin in the Fields u.v.a.<br />

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Die schönste Cellomusik zum Entspannen,<br />

interpretiert von Top-Stars aus Klassik,<br />

Crossover & Filmmusik auf 2 CDs. Mit Yo-Yo Ma,<br />

den 12 Cellisten, Jan Vogler u.v.a.<br />

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JAZZ & WORLD<br />

Buika<br />

„El Ultimo Trago“<br />

WARNER<br />

[Latin Songs] Die Sängerin Concha<br />

Buika, in Mallorca geborene<br />

Tochter von Einwanderern aus<br />

Äquatorialguinea, klingt auf ihrem<br />

dritten Album wesentlich älter,<br />

lebensweiser als ihre 33 Jahre.<br />

Das passt auch, denn sie interpretiert<br />

hier das Repertoire ihres<br />

Vorbilds, der 90jährigen Chavela<br />

Vargas – voller Inbrunst nutzt<br />

sie ihre leicht heisere Stimme und<br />

beträchtliche Phrasierungskunst,<br />

um Emotionen von abgrundtiefer<br />

Tristeza bis ausgelassener Fröhlichkeit<br />

auszudrücken. Der heimliche<br />

zweite Star des Albums ist<br />

der kubanische Pianist Chucho<br />

Valdes, der Buikas Gesang mit jazzigen<br />

und klassischen Wendungen<br />

voller Würde und Wärme<br />

unterfüttert. Christian Stolberg<br />

Verwandte Seelen: Chavela<br />

Vargas, Omara Portuondo<br />

Liner Notes: Der Begleittext im<br />

Booklet stammt von Starregisseur<br />

Pedro Almodòvar<br />

Etta Cameron<br />

And Nikolaj Hess<br />

With Friends<br />

Etta<br />

STUNT / SUNNYMOON<br />

[Gospel, Jazz, Blues] Welch<br />

grandioses Vermächtnis: Wenige<br />

Wochen vor dem Erscheinen<br />

dieses Albums starb die auf den<br />

Bahamas geborene Gospelsängerin<br />

Etta Cameron an Krebs. Seit<br />

langem hatte sie in Dänemark gelebt<br />

– und mit skandinavischen<br />

Musikern rund um den großen<br />

Trompeter Palle Mikkelborg sowie<br />

der US-Schlagzeugerin Mary-<br />

36<br />

lin Mazur sang sie bei ihrer letzten<br />

Albumsession eigentlich totgenudelte<br />

Standards wie „What A<br />

Wonderful World“, „Summertime“<br />

oder „Motherless Child“ – aber<br />

Camerons weltkluger, beseelter<br />

Vortrag und das sensibel zurückhaltende<br />

Spiel der Band, die Camerons<br />

grandioser Stimme viel<br />

Raum lassen, eröffnen den Evergreens<br />

ganz neue Dimensionen.<br />

Christian Stolberg<br />

Muss man wissen: Etta Cameron<br />

starb am 4. März 2010<br />

Passt zu: stillen Nachmittagen<br />

Vladyslav Sendecki<br />

Solo Piano At Schloss<br />

Elmau<br />

ACT / EDEL: KULTUR<br />

[Modern Jazz] Der polnische Pianist<br />

Vladyslav Sendecki ist ein<br />

hochinteressanter Freigeist an<br />

den Tasten. Er nutzt seine umfassende<br />

klassische Ausbildung und<br />

das Erbe seiner Heimat, um die<br />

aus der langen Klaviertradition<br />

des Jazz resultierenden zahlreichen<br />

Klischeefallen weiträumig<br />

zu umspielen und dennoch zugängliche<br />

Motivlinien für seine<br />

Improvisationen zu finden. In<br />

den zehn im Konzertsaal des luxuriösen<br />

“Cultural Hideaway“ im<br />

oberbayerischen Schloss Elmau<br />

aufgenommenen Tracks erweist<br />

er sich als großer Lyriker und<br />

Melodienfi nder, der dank höchst<br />

differenzierter Anschlagtechnik<br />

feinste Klangfarben aus den Tasten<br />

zaubert, aber auch herzhaft<br />

bluesend zupacken oder mit großer<br />

Verve schroffe Klangwolken<br />

auftürmen kann.<br />

Christian Stolberg<br />

Artverwandtes: Keith Jarretts<br />

„Köln Concert“<br />

Downloadtipp: „Wiegenlied“,<br />

„Karpatenblues“<br />

Wissenswert: Sendecki ist Pianist<br />

in der Solisten-Bigband des NDR<br />

Diverse<br />

„Verve Club – Legendary<br />

Jazz Grooves<br />

1957 – 2009“<br />

(VERVE / UNIVERSAL)<br />

[Mainstream] Wenn es nicht<br />

gerade um Swing geht, tut man<br />

sich in Deutschland oft schwer<br />

mit der Vorstellung, dass Jazz<br />

auch eine Tanzmusik ist. Während<br />

man in US-Jazzclubs auch<br />

bei Bebop-Bands gefüllte Tanzfl ächen<br />

erleben kann, musste hierzulande<br />

erst die Acid- Jazz-Mode<br />

der 90er Jahre kommen, um Jazzcompilations<br />

zu Groove-Zwecken<br />

populär zu machen. Inzwischen<br />

werden darauf meist Jazz-Originale<br />

mit zeitgenössischen Beats<br />

unterlegt – dieses „Auftunen“<br />

braucht es aber gar nicht, wie das<br />

vorliegende Album mit 20 Tracks<br />

aus den Archiven von Verve beweist.<br />

Hier lassen es Größen von<br />

Ella Fitzgerald bis Mark Murphy<br />

grooven. Stephan Steigleder, Resident-DJ<br />

im Berliner Verve Club<br />

und „Programmdirektor“ dieses<br />

Albums, hat schlauerweise reichlich<br />

Tracks mit Latin-Rhythmik<br />

berücksichtigt – und damit eine<br />

so elegante wie tanzanimierende<br />

Zusammenstellung geschaffen.<br />

Felix Marondel<br />

Passt zum: sommerlichen Cocktail<br />

auf der Terrasse genauso wie nach<br />

Mitternacht auf dem Dancefloor<br />

Youssou N’Dour<br />

„Dakar – Kingston“<br />

(EMARCY/UNIVERSAL)<br />

[Afropop] Bob Marley war der<br />

erste internationale Star der Weltmusik<br />

und darüber hinaus eine<br />

Integrationsfi gur, deren Ausstrahlung<br />

bis heute, fast drei Jahrzehn-<br />

te nach seinem Tod, weiterwirkt.<br />

Youssou N’Dour beispielsweise ist<br />

selbst einer der Köpfe der afrikanischen<br />

Musikszene und verneigt<br />

sich doch mit einem Anfl ug von<br />

Ehrfurcht vor dem Jamaikaner.<br />

„Dakar – Kingston“ ist eine Hommage<br />

zum einen an die Musik, die<br />

Marley geprägt hat, darüber hinaus<br />

aber auch an die vielen Projekte,<br />

die seitdem in Afrika an das<br />

Erbe angeknüpft haben. Dabei ist<br />

Youssou N’Dour Intellektueller<br />

genug, um Plattitüden zu vermeiden<br />

und dem Sound der Roots vor<br />

allem durch seine Stimme und die<br />

typischen Phrasierungen des<br />

Gesangs einen eigenen, dezent<br />

anspruchsvollen Stempel aufzudrücken.<br />

Er vermeidet es aber<br />

ebenso geschickt, das Vorbild für<br />

eine eigene Hitplatte zu funktionalisieren.<br />

„Dakar – Kingston“ ist<br />

ein Tribute mit ein wenig Wehmut,<br />

aber ohne Sentimentalität,<br />

das vor dem Bild eines friedlichen,<br />

gewürzkrautverhangenen Kosmopoliten<br />

die einende Kraft der<br />

Musik beschwört. Und damit ist<br />

es ein echter N’Dour.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Ähnlich wie: Alpha Blondy, Tiken<br />

Jah Fakoli<br />

Downloadtipp: „Marley“; „Joker“<br />

José James &<br />

Jef Neeve<br />

„For All We Know”<br />

VERVE/UNIVERSAL<br />

[Old School Jazz] Jazz-Gesang<br />

ist meist Frauensache, hat es doch<br />

von den Männern gerade mal der<br />

singende Trompeter Chet Baker<br />

in die Hall of Fame geschafft. Nun<br />

aber aufgemerkt und hingehört:<br />

Mit dem 27-jährigen Jazz-Sänger<br />

José James meldet sich ein wahres<br />

Naturwunder zu Wort. Dabei<br />

bleibt der Mann aus Minneapolis<br />

in den neun Jazz-Standards die<br />

Ruhe selbst. Nur mit dem belgischen<br />

Pianisten Jef Neve an der


Seite, setzt James sein schokocremiges<br />

Baritonorgan mit einer Gelassenheit<br />

und Tiefe in Szene, so<br />

dass man glatt von einer Neuentdeckung<br />

dieser allseits bekannten<br />

Jazz-Hits sprechen kann. Ob<br />

nun „Autumn In New York“ oder<br />

„When I Fall In Love“ – an den Lippen<br />

dieses Jazz-Charmeurs und<br />

–Erzählers muss man einfach hängenbleiben.<br />

Guido Fischer<br />

Vorbilder: Billie Holiday, John<br />

Coltrane, Marvin Gaye.<br />

Stephan Crump<br />

with Rosetta Trio<br />

Reclamation<br />

(SUNNYSIDE/ADA-WARNER)<br />

[Acoustic Jazz] Der 11.September<br />

hat seine Spuren im Jazz hinterlassen,<br />

wenn auch nicht in<br />

unmittelbarer Kausalität. Als der<br />

Bassist Stephan Crump vor fünf<br />

Jahren das Rosetta Trio gründete,<br />

ging es zunächst darum, einige<br />

Kompositionen umzusetzen, die<br />

sich auf Stimmung und Ereignisse<br />

von Nine-Eleven bezogen. Das<br />

aktuelle Album geht noch einen<br />

Schritt weiter. Denn Crump und<br />

die Gitarristen Jamie Fox und Li-<br />

ROLANDO VILLAZÓN<br />

DIANA DAMRAU<br />

Eine chartverdächtige Zusammenstellung mit den berühmtesten Persönlichkeiten<br />

der jungen Opernszene – selbstverständlich in ihren Paraderollen, den<br />

Highlights aus aktuellen Aufnahmen. Von Rolando Villazón bis Joyce DiDonato,<br />

von Diana Damrau bis Philippe Jaroussky: Hier sind sie alle dabei!<br />

www.emiclassics.de<br />

berty Ellman knüpfen auf subtile<br />

Weise an das an, was Bill Frisell<br />

in den späten Neunzigern bereits<br />

eingeleitet hatte. Sie integrieren<br />

Elemente von Folk und Country<br />

Blues in ihre Klanglandschaften,<br />

Stile, die im Rahmen des Selbstbesinnungschubs<br />

der Amerikaner<br />

zunächst von den Traditionalisten<br />

vereinnahmt wurden. Das ist auch<br />

der Grund, warum „Reclamation“<br />

ungemein dicht und intensiv, stellenweise<br />

sogar ein wenig wütend<br />

klingt. Natürlich geht es vorrangig<br />

um die Musik, aber eben auch<br />

um Identität. Und das macht aus<br />

„Reclamation“ nicht nur ein gutes,<br />

sondern ein packendes, kantiges<br />

Acoustic Jazz Album.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Ideal: für alle, die ganz nah am<br />

Jazz-Puls sein wollen.<br />

Downloadtipp: „Shoes, Jump“<br />

John Scofield &<br />

Vince Mendoza and<br />

Metropole Orkest<br />

54<br />

(EMARCY/UNIVERSAL)<br />

[Bigband-Jazz] John Scofi eld ist<br />

einer von den Musikern, die umso<br />

ANGELA GHEORGHIU<br />

besser werden, je mehr Reibung<br />

ihnen entgegensteht. Die kann in<br />

herben Sounds seiner Mitspieler<br />

bestehen oder auch in der Herausforderungen,<br />

komplexe Strukturen<br />

möglichst lakonisch zu meistern.<br />

Insofern ist die Kombination<br />

des Gitarren-Gurus aus Dayton<br />

in Ohio, der im kommenden Jahr<br />

seinen 60.Gebutrstag feiert, mit<br />

einem großen Orchester ebenso<br />

reizvoll wie problematisch.<br />

Denn die Verlockung, sich in<br />

das akustische Himmelbett des<br />

Streicherklangs fallen zu lassen,<br />

hat schon manchen Soundanarchisten<br />

seine Schärfe gekostet.<br />

„54“ ist daher ein ambivalentes<br />

Album. Zum einen schafft es der<br />

Arrangeur Vince Mendoza, dem<br />

holländischen Metropole Orkest<br />

eine Portion Vitalität zu verordnen<br />

und den musikalischen Raum<br />

nicht mit akustischem Kandis zu<br />

verkleben. Auf der anderen Seite<br />

kann das große Ensemble gar<br />

nicht die Flexibilität haben, die<br />

John Scofi eld zu spontanen, kommunikativen<br />

Höhenfl ügen verleitet.<br />

So ist „54“ ein raffi niert bombastisches<br />

Album, faszinierend<br />

elegant bei Balladen, aber eben<br />

auch ein Kompromiss.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Finger weg: wer den bluesigen<br />

Lärmbruder Scofield mag.<br />

Downloadtipp: „Polo Towers“<br />

PHILIPPE JAROUSSKY<br />

JONAS KAUFMANN<br />

AB 4. JUNI IM HANDEL<br />

Jacques<br />

Schwarz-Bart<br />

„Rise Above“<br />

DREYFUS/SOULFOOD<br />

[Urban-Jazz] Diese jazz-dominierte<br />

Kreuzung aus HipHop,<br />

Funk, Soul und R&B hat natürlich<br />

viele Väter. Wie den Rap-Papst<br />

Gil Scott-Heron oder den Saxer<br />

Branford Marsalis. Aber wohl keiner<br />

beherrscht aktuell den Black<br />

Music-Spagat derart stilvoll wie<br />

Jacques Schwarz-Bart. Zumal der<br />

Multi-Instrumentalist aus Guadeloupe<br />

genau dieses untrügliche<br />

Gespür für fl ockige Grooves<br />

und entspannte Melodien besitzt,<br />

zu denen man sich im Edeljazzclub<br />

vergnügen will. Unter sein<br />

neues Album „Rise Above“ hat<br />

Schwarz-Bert diesmal leicht karibische<br />

Rhythmen untergemischt.<br />

Ansonsten sorgt die von Sängerin<br />

Stephanie Mckay angeführte<br />

Crew von Schwarz-Bart für einen<br />

Acid-Jazz, bei dem selbst hundsgemeine<br />

Funk-Rhythmen für<br />

Voodoo-Party-Stimmung sorgen.<br />

Guido Fischer<br />

Klingt nach: Guru’s Jazzmatazz.<br />

Downloadtipp: „Feel So Free“<br />

JOYCE DIDONATO<br />

CD 6327212


SCHATZKISTE<br />

Abba „Voulez-Vous“ (Deluxe Edition)<br />

UNIVERSAL<br />

38<br />

Wenn Musiker, die hauptsächlich den<br />

Jugendmarkt bedienen, altern, wird’s<br />

leicht peinlich. 1979 waren Abba (mit<br />

Ausnahme von Agnetha) ein gutes<br />

Stück über 30, hatten die erste Schei-<br />

dung hinter sich – und eine fünfjährige<br />

Hitserie, die nur die Beatles und Elvis<br />

übertrafen. Die Single „Chiquitita“ war ein erster Versuch, „er-<br />

wachsener“ zu klingen, ohne auf die gewohnten Abba-Elemente<br />

zu verzichten. Das Album zeigte dann, dass Abba immer noch<br />

keine echte „Alben-Band“ waren: Die Hits (der hektische Miami-<br />

Disco-Titelsong, der Pseudorocker „Does Your Mother Know“,<br />

der harmlos-altmodische Teeniepopper „Angeleyes“ und die<br />

simpel-geniale Massenhymne „I Have A Dream“) ragen heraus,<br />

der Rest tönt bemüht bis zickig und hat mit den Jahren nicht an<br />

Tiefe gewonnen, weil die aufgesetzte Funkyness ohne zeitgenös-<br />

sisches Umfeld schrecklicher Plastik-Disco-Eintagsfliegen noch<br />

kopfwehintensiver wirkt. Und die beste Abba-Single des Jahres<br />

1979, „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“ war<br />

ursprünglich nicht drauf, ist aber als einer von fünf (bekannten)<br />

Bonustracks das Glanzlicht der fünften Neuauflage von „Voulez-<br />

Vous“, die zusätzlich eine DVD mit TV-Auftritten und Promoclips<br />

enthält. (MSA)<br />

Entspannende Ruhe:<br />

Zen-Garten in der<br />

alten japanischen<br />

Kaiserstadt Kyoto<br />

Robert Schumann<br />

„Masterwork Edition“<br />

SONY CLASSICAL<br />

Die große Chopin-Veröffentlichungs-<br />

walze zu Beginn dieses Klassikjahres<br />

ist vorbei, jetzt kommen die Releases<br />

zum zweiten großen Jubiläum dieses<br />

Jahres: der 200. Geburtstag von Ro-<br />

bert Schumann wird Freunden der<br />

Romantik eine Fülle interessanter<br />

Neuveröffentlichungen bescheren.<br />

Für Schumann-Neueinsteiger wie<br />

-komplettisten stellt die umfangreiche<br />

Schumann-Box von Sony Classi-<br />

„Zen Classics“ VIRGIN CLASSICS<br />

Darf man Kunstwerke, darf man Musik „benutzen“, um die eigene Stimmung<br />

zu regulieren, sich aufzuheitern, zu motivieren, oder zu beruhigen, entspannen,<br />

„herunterzufahren“ – auch wenn der Komponist mit seinem Werk ganz anderes<br />

im Sinn hatte? Feuilletonisten sind da bisweilen sehr streng. Hart arbeitende<br />

Musikliebhaber scheren sich um solche Debatten meist wenig, wenn es für sie<br />

darum geht, den eigenen Akku wieder etwas aufzuladen. Ganze Ozeane von<br />

Entspannungsmusik sind in den letzten 20 Jahren auf Tonträgern angeboten<br />

worden, vieles davon musikalisch durchaus dürftig. Wer beim „Wellness-Hören“<br />

auf kompositorische Qualität und Spitzenklasse in der Darbietung nicht ver-<br />

zichten will, könnte es mit der Serie „Zen Classics“ versuchen: Auf bisher vier<br />

3-CD-Alben („Zen Classics“, „Zen Voices“, „Zen Violin“ und „Zen Piano“) ver-<br />

sammelt sie meditativ gestimmte Meisterwerke der Klassik in Interpretationen<br />

von Weltklasse-Orchestern und -Solisten. (RG)<br />

Beteiligte Künstler Daniel Barenboim, Renaud Capucon, David Fray,<br />

Sir Neville Mariner, Maxim Vengerov, Rolando Villazon u.a.<br />

cal eine so interessante wie spektakuläre<br />

Option dar.<br />

Auf satten 25 CDs präsentiert<br />

das Label, was seine Archive zu<br />

Schumann so hergaben, wobei das<br />

Augenmerk durchaus nicht nur auf<br />

Quantität, sondern auch auf Qualität<br />

gelegt wurde - ganz gemäß dem<br />

Titel „Masterwork Edition“. Da tummeln<br />

sich die Giganten unter den Pianisten<br />

(Arthur Rubinstein, Vladimir<br />

Horowitz, Evgeny Kissin) neben den<br />

ganz großen Streichern (Gidon Kremer,<br />

Pinchas Zukerman, Yo-Yo Ma,<br />

Pablo Casals) und First-Class-Sänger<br />

unterschiedlicher Generationen<br />

wie Christian Gerhaher und Dietrich<br />

Fischer-Dieskau neben Dirigentenprominenz<br />

wie Claudio Abbado, Nikolaus<br />

Harnoncourt, James Levine,<br />

Kurt Masur, Wolfgang Sawallisch<br />

und Rudolf Serkin. (RG)<br />

Das Jubiläum Der große Pianist<br />

und Romantikkomponist Robert<br />

Schumann wurde am 8. Juni 1810 in<br />

Zwickau geboren


So gut wie Fats<br />

und Miles:<br />

Clifford Brown<br />

Clifford Brown<br />

„The Emarcy Master Takes“<br />

EMARCY / VERVE / UNIVERSAL<br />

Er war ein verhinderter Gigant: Als Clifford<br />

Brown im Juni 1956 gerade mal 25-jährig bei<br />

einem Autounfall starb, hatte er in einer professionellen<br />

Karriere von nur vier Jahren verblüffendes<br />

geleistet, den Sprung vom Bebop<br />

zum Hardbop entscheidend mit vorangetrieben.<br />

Aber sein Wirken war eben kurz, das<br />

hinterlassene Werk deshalb überschaubar.<br />

Und weil Brown zwar ein bei seinen Kollegen<br />

wegen seiner Liebenswürdigkeit und Zuver-<br />

lässigkeit sehr beliebter Musiker war, aber mit<br />

seinem drogen- und skandalfreien Lebensstil<br />

eher der Gegentypus zum klassischen Bop-<br />

Hipster, hat er auch kaum jene Anekdoten<br />

geliefert, die in der Jazzfolklore den Stoff zur<br />

Mythenbildung hergeben. Im Bewusstsein<br />

der breiteren Jazz-Öffentlichkeit spielt sein<br />

Name deshalb keine größere Rolle mehr. Zu<br />

Unrecht, denn Brown „vereinigte als Trompeter<br />

die besten Eigenschaften von Miles Davis<br />

und Fats Navarro auf sich“, wie der Schlagzeuger<br />

Max Roach feststellte. Die nachfolgenden<br />

Trompetergenerationen kommen um das Erbe<br />

des Mannes aus Wilmington denn auch<br />

nicht herum. Alle anderen können<br />

Browns vollkommende Technik,<br />

harmonische Versiertheit<br />

und melodischen Erfi ndungsreichtum<br />

jetzt in einer<br />

4-CD -Box bestaunen, die noch<br />

einmal seine letzte Schaffensphase<br />

dokumentiert : 1954<br />

hatten Max Roach und er<br />

das Cllifford Brown /Max<br />

Roach Quintett gegründet, in<br />

dem der Frühvollendete bis zu<br />

seinem Tod brillierte. (CST)<br />

Die Brown-Box verführt mit<br />

hübschen Beigaben


MEDIA-MIX<br />

DVD: Dire Straits<br />

„Alchemy Live“ UNIVERSAL<br />

Verblüffend spät<br />

kommt die DVD-Fassung<br />

dieses Livemitschnitts<br />

von der 1983er<br />

Tournee der Londoner<br />

aus dem Hammersmith<br />

Odeon auf den Markt.<br />

Amüsant der Gegensatz<br />

zwischen der musikalischen<br />

und optischen<br />

Präsentation der Band: Während die Musik<br />

ganz der Tendenz des damals aktuellen „Love<br />

Over Gold“-Albums zu ambitionierten Arrangements<br />

und mysteriösen Stimmungen folgt,<br />

gibt sich die Band auf der Bühne neonbunt und<br />

aufgekratzt wie nie zuvor und nie mehr wieder.<br />

Selbst der eigentlich spröde Mark Knopfl er<br />

tänzelt und posed – und schüttelt erstaunlicherweise<br />

doch geniale Gitarrensoli in Serie<br />

aus dem Handgelenk. Neben ihm turnt der<br />

zweite Gitarrist Hal Lindes in Streifenleggings<br />

gewandet über die Bühne wie ein Mitglied von<br />

Kajagoogoo. Zwei Jahre später sah das alles<br />

schon wieder ganz anders aus – und Lindes<br />

war auch nicht mehr dabei… (CST)<br />

Das muss man wissen: Das Live-Album zu dieser<br />

Tour erschien erstmals 1984, die VHS-Version dieses<br />

Mitschnitts kam 1991 in den Handel<br />

40<br />

Tiefe (Ein-)Blicke<br />

gehören zu Frau<br />

Dions Standardrepertoire<br />

DVD: Céline Dion<br />

„Céline Through The Eyes<br />

Of The World/Taking Chances<br />

World Tour – The Concert“<br />

COLUMBIA/SONY MUSIC INTERNATIONAL<br />

Für ihre letzte DVD ließ sie sich gar beim Kleiderwechsel<br />

backstage fi lmen – und auch bei<br />

diesem neuen fast dreistündigen<br />

Dokumentarfi lm lässt Céline Dion<br />

wieder tief blicken. Zeigte die vorige<br />

DVD noch einen Tag im Leben<br />

der Sängerin bei ihrem Dauer-<br />

Engagement in Las Vegas, so begleitete<br />

anno 2008 ein Kamerateam<br />

die Franko-Kanadierin rund um<br />

die Welt: von Afrika über Asien,<br />

Australien und Europa bis nach<br />

Nordamerika. Die Kameras begleiten<br />

sie dabei (fast) überall hin. Wir<br />

In den schnellen<br />

Tanzszenen stößt die<br />

3-D-Technik mitunter<br />

an ihre Grenzen<br />

KINO: „Streetdance 3 D“ UNIVERSUM FILM<br />

sehen sie, wie sie mit ihrem Sohn herumalbert,<br />

mit Löwenbabys schmust, sich ein züchtiges<br />

Bühnendress für Dubai heraussucht, sich in<br />

China aus einer politisch delikaten Lage herauslaviert,<br />

ihren 40. Geburtstag feiert, Muhammad<br />

Ali trifft oder von Nicolas Sarkozy<br />

geehrt wird. Das hätte etwas von einer Nummernrevue,<br />

würden nicht ein Besuch im KZ<br />

Sachsenhausen und ihre Stimmbandprobleme<br />

für emotionale Momente sorgen.<br />

Dass dabei die Live-Songs nur<br />

angespielt werden, hat Methode.<br />

Schließlich gibt es auf der separat<br />

erhältlichen CD/DVD-Kombination<br />

„Taking Chances World Tour“<br />

ein Konzert aus Boston in voller<br />

Länge. (HG)<br />

Ergänzt: Dions DVD „Live In Las<br />

Vegas“ (Sony Music) und die<br />

CD „Taking Chances“ (Sony Music)<br />

Nicht aus den USA, sondern aus England kommt der erste kommerzielle Tanzfilm in dreidimensionaler<br />

Bildtechnik. Er erzählt die Geschichte einer anfangs schwierigen, letztlich aber<br />

fruchtbaren Annäherung von Ballettschülern und Streetdancern,<br />

die von einer cleveren Ballettmeisterin zusammengespannt werden,<br />

um ihrer Schule die Finanzierung zu retten. Die Story integriert<br />

Motive aus „Flashdance”, „Westside Story” und „Rhythm Is It“ zu<br />

einem unterhaltsamen Integrationsmärchen, das wegen seiner<br />

musikalisch-kulturellen als auch soziologisch-politischen Bezüge,<br />

vor allem aber wegen seiner furiosen Tanzszenen auch ohne 3-D-<br />

Technik sehenswert wäre. (CST)<br />

Erinnert an: „Flashdance“, „Westside Story“, “Rhythm Is it”<br />

Kommt in die Kinos: am 3. Juni


BUCH: Christof Graf<br />

„Leonard Cohen – Titan der Worte“<br />

EDEL, 400 Seiten, 22,95 Euro<br />

Christian Graf ist nicht nur Cohen-Fachmann<br />

(dies ist sein mindestens viertes Buch über<br />

den Mann), sondern auch ein Spezialist für<br />

idiotische Buchuntertitel: Dem Dalai Lama<br />

attestierte er ein „Leben mit Rückgrat“ (rein<br />

anatomisch kaum zu bestreiten), den wohl<br />

friedvollsten aller Liederdichter ernannte er<br />

1996 zum „Partisan der Liebe“, nun ist er also<br />

ein „Titan“, Angehöriger des ältesten Göttergeschlechts,<br />

das allerdings, von Zeus und seiner<br />

Sippe besiegt, seit Urzeiten in der tiefsten Unterwelt<br />

darben muss. Lassen wir beiseite, ob<br />

Leonard Cohen solche Assoziationen verdient<br />

– Graf ist Fachhochschullehrer für „Medien,<br />

Events und Handel“, mithin in einer Branche<br />

tätig, die sich um altphilologische Kinkerlitzchen<br />

nicht groß schert. Drücken wir auch ein<br />

Auge zu, was die Versuche betrifft, Cohens<br />

Lyrics ins Deutsche zu schmuggeln – daran ist<br />

schon manch Sprachbegabter gescheitert. Konzentrieren<br />

wir uns auf das, was Graf anderen<br />

Biografen zweifellos voraus hat: Er begleitet<br />

Cohen seit vielen Jahren durch<br />

die Welt, als Reporter und Fan,<br />

ist also so nah dran, dass man<br />

ihm auch den Hang zur Aufzählung<br />

verkaufter Einheiten<br />

nachsieht, und sein Interesse<br />

am Schaffen des kanadischen<br />

Einzelgängers ist ehrlich. Sein<br />

Buch ist eine sprachlich unbeholfene,<br />

inhaltlich packende<br />

Mischung aus Lebenserzählung und Werkanalyse<br />

– es verzichtet auf aufgesetzte kritische<br />

Distanz, ist detailreich und in seinen Meditationen<br />

über Cohens dichterisch-musikalisches<br />

Werk tief. Eine lohnende Lektüre für jeden, der<br />

wenig über Leonard Cohen weiß, aber auch für<br />

die, die glauben, alles zu wissen. (MSA)<br />

Kompetenz: Der Autor Christof Graf hat bereits<br />

mehrere Bücher über Cohen verfasst<br />

DVD: Madonna<br />

„Sticky & Sweet Tour“<br />

WARNER<br />

Es beginnt, wie sollte es auch<br />

anders sein bei der Überdomina<br />

des internationalen Showbiz, mit<br />

schwarzen Stilettos. In denen stiefelt Madonna<br />

Louise Ciccone auf die Bühne im River<br />

Plate Stadion zu Buenos Aires, wo sie<br />

an vier Abenden vor insgesamt 256 000<br />

Besuchern ihre „Sticky & Sweet Tour“ für<br />

die Nachwelt festhalten ließ. Was in den<br />

folgenden zwei Stunden abläuft, ist mehr<br />

multimediales Illusionstheater als Konzert<br />

im herkömmlichen Sinn. Zu wie viel Prozent<br />

die Musik hier tatsächlich „live“ passiert, ist<br />

unerheblich angesichts des atemberauben-<br />

DVD: Barbra Streisand „One Night Only“<br />

COLUMBIA/SONY MUSIC INTERNATIONAL<br />

Als Barbra Streisand 2007 mit großem Orchester und einer auf-<br />

wändigen Bühnenproduktion auch nach Deutschland kam, war<br />

das vor allem ein gesellschaftliches Ereignis. Als die Sängerin und<br />

Schauspielerin am 26. September 2009 jedoch ein singuläres Konzert<br />

im legendären wie winzigen New Yorker Jazzclub Village Vanguard<br />

gab (wo auch John Coltrane 1961 ein einflussreiches Live-Album aufnahm),<br />

war dies zwar auch ein Society-Event: So begrüßte die 68-Jährige unter anderem<br />

Nicole Kidman, Sarah Jessica Parker und Bill samt Hilary & Chelsea Clinton unter<br />

den 123 Zuschauern, aber auch die Celebrities, etliche alte Weggefährten sowie<br />

die Gewinner einer Ticketverlosung waren nur gekommen, um zu erleben, wie die<br />

Streisand – begleitet nur von einem fantastischem Jazzquartett – zu ihren Anfängen<br />

zurückkehrte. Denn mit einer Audition in eben jenem Club hatte 1962 ihre<br />

Karriere begonnen. Der Mitschnitt fängt diese sentimentalnostalgische<br />

Stimmung perfekt ein und unterstreicht<br />

mit Songs wie „In The Wee Small Hours Of The<br />

Morning“, „My Funny Valentine“ oder „The Way<br />

We Were“ was für eine großartige Sängerin sie<br />

noch immer ist – auch ganz ohne Orchester<br />

und gesellschaftliches Tam-Tam. (HG)<br />

Ergänzt: Streisands DVDs<br />

„The Concerts“ (Sony Music)<br />

und “One Voice” (Warner)<br />

Back To The Roots:<br />

Frau Streisand im New<br />

Yorker Jazzclub<br />

den Potpourris aus Musikperformance,<br />

brillanter Tanzshow<br />

und digitalem Bilderrausch,<br />

inklusive virtueller Gastspiele<br />

von Pharell, Kanye West, Justin<br />

Timberlake und Timbaland.<br />

Das durch vier Medleys gestraffte Greatest-<br />

Hits-Programm mündet in einer schlau<br />

platzierten Fassung von „Don’t Cry For Me<br />

Argentina“, die das Publikum programmgemäß<br />

in Ekstase versetzt. Mega-Corporate-<br />

Pop, der dem Rest der Showbranche demonstriert,<br />

wo in Sachen Live-Produktion<br />

derzeit die Lampe hängt. (CST)<br />

Wird abgerundet durch: ein 30 minütiges<br />

Behind-The-Scenes-Special der Tour und<br />

eine Audio-CD mit 13 Stücken<br />

41


TOURNEEN POP, ROCK & CO<br />

Alle Tourneedaten<br />

mit genauen<br />

Ortsangaben und<br />

wöchentlich<br />

aktualisiert finden<br />

Sie unter<br />

sonomagazin.de<br />

30 Seconds To Mars<br />

3.6. Frankfurt<br />

4.6. Frankfurt<br />

15.6. Dortmund<br />

16.6. Leipzig<br />

22.6. Bielefeld<br />

mlk.com<br />

A<br />

Jennie Abrahamson<br />

13.9. Hamburg<br />

14.9. Berlin<br />

15.9. Köln<br />

eventim.de<br />

AC/DC<br />

13.6.Stuttgart<br />

20.6. Dresden<br />

22.6. Berlin<br />

eventim.de<br />

A-ha<br />

28.5. Mönchengladbach<br />

29.5. Trier<br />

30.5. Stadtallendorf<br />

1.6. Kiel<br />

18.7. Salem<br />

23.7. Emmendingen<br />

24.7. Halle<br />

25.7. Dresden<br />

18.10. München<br />

19.10. Stuttgart<br />

21.10. Nürnberg<br />

22.10. Leipzig<br />

23.10. Rostock<br />

25.10. Braunschweig<br />

26.10. Mannheim<br />

28.10. Hamburg<br />

29.10. Berlin<br />

mlk.com<br />

Animals & Friends<br />

2.6. Gronau<br />

2.7. Gossau<br />

29.7. Mondsee<br />

3.8. Geneva<br />

21.8. Waltershausen<br />

1.10. Münchwilen<br />

2.10. Oberschan<br />

10.10. Freising<br />

kultopolis.com<br />

Archie Bronson<br />

Outfit<br />

2.11. Hamburg<br />

3.11. Berlin<br />

4.11. Dresden<br />

5.11. München<br />

target-concerts.de<br />

Richard Ashcroft<br />

10.6. Berlin<br />

12.6. Köln<br />

eventim.de<br />

42<br />

Asaf Avidan & The<br />

Mojos<br />

17.6. Münster<br />

3.7. Bonn<br />

18.7. Kassel<br />

21.7. Nyon<br />

24.7. Appenzell<br />

29.7. Luzern<br />

30.7. Laufersweiler<br />

31.7. Beelen<br />

4.8. Aschaffenburg<br />

6.8. Bad Windesheim<br />

7.8. Osnabrück<br />

ticketmaster.de<br />

B<br />

Bad Religion<br />

7.6. Bielefeld<br />

8.6. Berlin<br />

9.6. Hamburg<br />

26.7. Köln<br />

2.8. München<br />

3.8. Dortmund<br />

4.8. Hannover<br />

mlk.com<br />

Barclay James<br />

Harvest feat. Les<br />

Holroyd<br />

11.6. Bad Münster<br />

10.7. Pyras<br />

21.8. Datteln<br />

27.8. Arbon<br />

kultopolis.com<br />

Basta<br />

28.5. Gütersloh<br />

30.5. Speyer<br />

4.6. Kaarst<br />

5.6. Fulda<br />

12.6. Monheim<br />

21.6. Hamburg<br />

22.6. Kiel<br />

30.6. Darmstadt<br />

1.7. Würselen<br />

9.7. Köln<br />

15.7. Sylt-Rantum<br />

2.9. Witten<br />

10.9. Nienburg<br />

17.9 . Köln<br />

5.10. Erfurt<br />

4.11. Rheinberg<br />

13.11. Mönchengladbach<br />

16.11. Wasserburg<br />

18.12. Köln<br />

semmel.de<br />

Beatsteaks<br />

9.6. Dresden<br />

semmel.de<br />

Michael Bolton<br />

12.6. Mainz<br />

19.7. München<br />

7.12. Düsseldorf<br />

9.12. Nürnberg<br />

11.12. Stuttgart<br />

13.12. Dresden<br />

15.12. Hamburg<br />

eventim.de<br />

Joe Bonamassa<br />

5.6. Ulm<br />

15.7. München<br />

16.7. Winterbach<br />

19.7. Bonn<br />

20.7. Tuttlingen<br />

dmc-music.de<br />

Bosse<br />

11.6. Brandenburg an<br />

der Havel<br />

12.6. Berlin<br />

18.6. Celle<br />

19.6. Gudensberg<br />

25.6. Sylt<br />

16.7. Borcholt<br />

7.8. Magdeburg<br />

20.8. Marne<br />

undercover-net.de<br />

The BossHoss<br />

27.8. Hamburg<br />

ticketmaster.de<br />

The Bronx & Mariachi<br />

El Bronx<br />

14.5. Köln<br />

16.5. Karlsruhe<br />

26.5. Zürich<br />

27.5 Wien<br />

29.5. Leipzig<br />

30.5. München<br />

2.6. Hamburg<br />

3.6. Berlin<br />

ticketmaster.de<br />

Michael Bublé<br />

25.5. München<br />

28.5. Berlin<br />

31.5. Oberhausen<br />

1.6. Hamburg<br />

13.10. Hannover<br />

14.10. Köln<br />

16.10. Frankfurt<br />

17.10. Stuttgart<br />

mlk.com<br />

C<br />

Canned Heat<br />

10.7. Wiesen<br />

24.7. Leipzig<br />

27.7. Dormund<br />

28.7. Aschaffenburg<br />

30.7. Regensburg<br />

20.8. Worpswede<br />

21.8. Wespenlaar<br />

23.8. Osnabrück<br />

24.8. Bonn<br />

27.8. Arbon<br />

3.9. Zürich<br />

kultopolis.com<br />

The Cat Empire<br />

2.10. München<br />

4.10. Hamburg<br />

5.10. berlin<br />

6.10. Köln<br />

mlk.com<br />

Roger Chapman &<br />

The Shortlist<br />

5.6. Dornstadt bei<br />

Oettingen<br />

10.7. Pyras<br />

17.7. Burg Herzberg<br />

7.8. Wernesgrün<br />

27.8. Hanau<br />

28.8. Hamburg<br />

dmc-music.de<br />

Peter Maffay<br />

Eigentlich denkt man bei Peter Maffay ja zunächst<br />

nicht an klassische Streicherklänge – vielleicht<br />

aber doch ganz passend, dass sich der Wahl-<br />

Mallorquiner vom Starnbergersee auf seiner Tour<br />

2010/2011 vom „Philharmonic Volkswagen Orchestra“<br />

begleiten lässt. Schließlich hat der gebürtige<br />

Siebenbürgener ja mit dem legendären Volkswagen<br />

eines gemeinsam: Er läuft und läuft und läuft …<br />

Das im Januar erschienene Album „Tattoos“ mit<br />

symphonisch angereicherten Versionen seiner Hits<br />

aus 40 Jahren war selbstredend wieder ein Bestseller<br />

und für die Tournee wurden kurz vor Drucklegung<br />

dieser Ausgabe von <strong>SONO</strong> wegen der starken<br />

Nachfrage wieder fünf Zusatzkonzerte anberaumt.<br />

Bei Auftritten am Wörthersee und im Rahmen der<br />

„Wetten, daß …“-Sommerausgabe in Palma de Mallorca<br />

haben sich Band und Orchester schon mal<br />

gemeinsam warmgelaufen.<br />

Tournee von 2. 11. 2010 bis 25. 6. 2011<br />

www.ticketmaster.de<br />

Roger Cicero<br />

22.5. Wolfhagen<br />

12.6. Neustadt an der<br />

Weinstraße<br />

15.6. Abenberg<br />

18.6. Schwerin<br />

10.7. Tuttlingen<br />

24.7. München<br />

6.8. Burghausen<br />

8.8. Hanau<br />

11.8. Neuwied-Engers<br />

semmel.de<br />

Eric Clapton &<br />

Steve Winwood<br />

28.5. Düsseldorf<br />

2.6. Berlin<br />

3.6. Hamburg<br />

5.6. München<br />

eventim.de<br />

Coheed and Cambria<br />

15.6. Wien<br />

16.6. Berlin<br />

29.6. Köln<br />

ticketmaster.de<br />

Leonard Cohen<br />

18.8. Berlin<br />

3.9. Wiesbaden<br />

27.9. Hannover<br />

29.9. Dortmund<br />

1.10. Stuttgart<br />

karsten-jahnke.de<br />

Alice Cooper<br />

4.11. Stuttgart<br />

5.11. Kempten<br />

6.11. München<br />

8.11. Berlin<br />

9.11. Leipzig<br />

10.11. Frankfurt<br />

12.11. Dortmund<br />

ticketmaster.de<br />

Crosby, Stills &<br />

Nash<br />

25.7. München<br />

eventim.de<br />

D<br />

Chris De Burgh<br />

21.8. Salem<br />

22.8. Bad Mergenthm.<br />

24.8. Reichenschwand<br />

25.8. Ulm<br />

27.8. Bad Brückenau<br />

28.8. Dresden<br />

30.8. Schwerin<br />

1.9. Kassel<br />

2.9. Gotha<br />

4.9. Gelsenkirchen<br />

5.9. Mainz<br />

eventim.de<br />

Deep Purple<br />

13.11. Trier<br />

14.11. Freiburg<br />

16.11. Mannheim<br />

18.11. Memmingen<br />

19.11. München<br />

20.11. Nürnberg<br />

22.11. Berlin<br />

23.11. Rostock<br />

24.11. Braunschweig<br />

26.11. Oldenburg<br />

27.11. Hamburg<br />

28.11. Essen<br />

30.11. Stuttgart<br />

eventim.de<br />

The Dubliners<br />

29.10. Bielefeld<br />

30.10. Braunschweig<br />

31.1. Bamberg<br />

1.11. München<br />

2.11. Stuttgart<br />

3.11. Dormund<br />

4.11. Duisburg<br />

6.11. Beverungen<br />

7.11. Kaiserslautern<br />

25.11. Bremen<br />

26.11. Hannover<br />

27.11. Dresden<br />

28.11. Halle<br />

30.11. Frankfurt<br />

2.12. Stade<br />

3.12. Berlin<br />

4.12. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de<br />

E<br />

EAV<br />

29.5. Göllersdorf<br />

4.6. Kopfing<br />

13.6. Chemnitz<br />

3.7. Pichl<br />

9.7. Tuttlingen<br />

10.7. Huttwill<br />

23.7. Ersingen<br />

24.7. Eichendorf<br />

28.7. Lauchheim<br />

31.7. Regensburg<br />

1.8. Radolfzell<br />

3.8. Rimsting<br />

12.8. Latschach<br />

13.8. Engerwitzdorf<br />

16.8. Gols<br />

4.9. Pößneck<br />

getgo.de<br />

F<br />

Marianne Faithfull<br />

20.7. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de


Die Fantastischen<br />

Vier<br />

9.11. Zürich<br />

10.11. Mannheim<br />

11.11. Bremen<br />

13.11. Dresden<br />

14.11. Karlsruhe<br />

15.11. Kempten<br />

16.11. Graz<br />

18.11. Trier<br />

20.11. Frankfurt<br />

21.11. Oberhausen<br />

22.11. Berlin<br />

23.11. Hamburg<br />

24.11. Köln<br />

26.11. München<br />

27.11. Nürnberg<br />

28.11. Würzburg<br />

eventim.de<br />

Foals<br />

28.5. Köln<br />

mlk.com<br />

John Fogerty<br />

8.7. München<br />

9.7. Köln<br />

17.7. Mainz<br />

18.7. Leipzig<br />

21.7. Trier<br />

22.7. Hamburg<br />

mlk.com<br />

Foreigner<br />

28.7. Bochum<br />

29.7. Bonn<br />

30.7. Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

31.7. Seebronn<br />

2.8. Landshut<br />

dmc-music.de<br />

G<br />

Chris Gall Trio<br />

feat. Enik<br />

14.9. München<br />

15.9. Berlin<br />

22.10. Karlsruhe<br />

5.2. Rostock<br />

deag.de<br />

Gogol Bordello<br />

2.6. Hamburg<br />

3.6. Berlin<br />

karsten-jahnke.de<br />

Gossip<br />

2.6. Berlin<br />

7.6. Hamburg<br />

mlk.com<br />

John Grant<br />

15.6. Köln<br />

16.6. Hamburg<br />

17.6. Berlin<br />

karsten-jahnke.de<br />

Green Day<br />

30.5. Hannover<br />

11.6. München<br />

1.7. Mainz<br />

mlk.com<br />

Stefan Gwildis<br />

29.5. Brunsbüttel<br />

5.6. Vechta<br />

9.6. Oldenburg<br />

13.6. Luckenwalde<br />

8.7. Freiburg<br />

17.7. Lübeck<br />

31.7. Sylt<br />

1.8. Sylt<br />

28.8. Stade<br />

29.8. Hamburg<br />

9.9. Braunschweig<br />

semmel.de<br />

H<br />

Nina Hagen<br />

9.7. Mühldorf<br />

13.7. Tuttlingen<br />

17.7. Winterbach<br />

21.7. München<br />

29.7. Karlsruhe<br />

dmc-music.de<br />

Haindling<br />

28.5. Vöcklabruck<br />

29.5. Neuötting<br />

2.6. Neumarkt<br />

4.6. Günzburg<br />

5.6. Füssen<br />

6.6. Deggendorf<br />

12.6. Oberalteich<br />

2.7. Teisendorf<br />

4.7. München<br />

9.7. Schliersee<br />

16.7. Lohr am Main<br />

19.7. Altenderding<br />

21.7. Buttenheim<br />

23.7. Friedberg/Bayern<br />

24.7. Scheyern<br />

25.7. Schwandorf<br />

26.7. Wunsiedel<br />

30.7. Lauchheim<br />

31.7. Wolfratshausen<br />

1.8. Klam<br />

17.9. Weiden<br />

18.9. Pittenhart<br />

19.9. Unterschleißheim<br />

getgo.de<br />

Taylor Hawkins &<br />

The Coattail Riders<br />

4.7. Twistringen<br />

5.7. Berlin<br />

mlk.com<br />

Klaus Hoffmann &<br />

Band<br />

11.11. Buchholz<br />

12.11. Bremen<br />

13.11. Hannover<br />

15.11. Berlin<br />

17.11. Bielefeld<br />

18.11. Paderborn<br />

19.11. Bonn<br />

23.11. Hamburg<br />

26.11. Saarbrücken<br />

27.11. Dormund<br />

28.11. Mainz<br />

30.11. Frankfurt<br />

1.12. Duisburg<br />

2.12. Düsseldorf<br />

3.12. Kiel<br />

4.12. Lübeck<br />

7.12. Freiburg<br />

8.12. Stuttgart<br />

karsten-jahnke.de<br />

Höhner<br />

2.7. Bad Driburg<br />

3.7. Gummersbach<br />

8.7. Würselen<br />

9.7. Düren-Niederau<br />

16.7. Köln-Worringen<br />

17.7. Köln-Worringen<br />

26.8. Köln<br />

27.8. Köln<br />

28.8. Köln<br />

3.9. Wuppertal<br />

4.9. Hürth<br />

5.9. Jülich<br />

10.9. Legden<br />

17.9. Niederkrüchten<br />

8.10. Lingen<br />

9.10. Aurich<br />

29.10. Köln<br />

12.11. Gießen<br />

13.11. Darmstadt<br />

15.11. München<br />

16.11. Friedrichshafen<br />

17.11. Mainz<br />

19.11. Hamburg<br />

20.11. Kiel<br />

23.11. Dortmund<br />

24.11. Erlangen<br />

25.11. Leipzig<br />

26.11. Philippsthal/<br />

Werra<br />

4.12. Borken<br />

eventim.de<br />

The Hold Steady<br />

15.6. Köln<br />

16.6. Berlin<br />

17.6. München<br />

ticketmaster.de<br />

The Hooters<br />

15.7. Aschaffenburg<br />

16.7. Tuttlingen<br />

17.7. Calw<br />

22.7. Kassel<br />

23.7. Ritterhude<br />

24.7. Buttenheim<br />

25.7. Bad Mergentheim<br />

semmel.de<br />

Florian Horwath<br />

2.6. Berlin<br />

3.6. Köln<br />

5.6. Hamburg<br />

6.6. Frankfurt<br />

7.6. Braunschweig<br />

ticketonline.com<br />

Hot Chip<br />

21.8. Hannover<br />

eventim.de<br />

Whitney Houston<br />

29.5. Mannheim<br />

31.5. Frankfurt<br />

eventim.de<br />

I<br />

Billy Idol<br />

16.6. Abenberg<br />

29.6. Ravensburg<br />

3.7. Potsdam<br />

4.7. Twistringen<br />

8.7. Bonn<br />

mlk.com<br />

Chris Isaak<br />

8.6. Berlin<br />

9.6. München<br />

eventim.de<br />

Itchy Poopzkid<br />

11.6. Saarbrücken<br />

3.7. Twistringen<br />

16.7. Eching<br />

7.8. Laufen<br />

21.8. Espenau<br />

target-concerts.de<br />

J<br />

Joe Jackson<br />

2.11. Mainz<br />

5.11. Leipzig<br />

8.11. Köln<br />

10.11. Hamburg<br />

11.11. Berlin<br />

14.11. München<br />

eventim.de<br />

Al Jarreau<br />

4.7. Salzburg<br />

5.7. Paderborn<br />

8.7. Köln<br />

24.7. Osnabrück<br />

25.7. Braunschweig<br />

29.7. Nürnberg<br />

3.8. Hanau<br />

eventim.de<br />

Norah Jones<br />

2.7. München<br />

5.7. Bonn<br />

21.7. Lörrach<br />

mlk.com<br />

Rickie Lee Jones<br />

2.7. Rudolstadt<br />

14.7. Karlsruhe<br />

ticketonline.com<br />

Jónsi<br />

31.5. Köln<br />

5.6. Berlin<br />

karsten-jahnke.de<br />

The Joy Formidable<br />

3.6. Berlin<br />

4.6. München<br />

5.6 Schorndorf<br />

6.6. Hamburg<br />

7.6. Köln<br />

karsten-jahnke.de<br />

Udo Jürgens<br />

20.8. Gelsenkirchen<br />

21.8. Sögel<br />

27.8. Dresden<br />

28.8. Coburg<br />

29.8. St. Goarshausen/<br />

Loreley<br />

3.9. Rastatt<br />

4.9. Ludwigsburg<br />

5.9. Bregenz<br />

10.9. Velden<br />

11.9. St. Margarethen<br />

eventim.de<br />

K<br />

Kasabian<br />

1.6. Berlin<br />

mlk.com<br />

43<br />

KARSTEN JAHNKE KONZERTDIREKTION GMBH<br />

www.karsten-jahnke.de<br />

★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★<br />

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★ ★<br />

»still going strong«<br />

29.10. BIELEFELD Ringlokschuppen<br />

30.10. BRAUNSCHWEIG Stadthalle<br />

31.10. BAMBERG Jako Arena<br />

01.11. MÜNCHEN Cirkus Krone<br />

02.11. STUTTGART Theaterhaus<br />

03.11. DORTMUND Konzerthaus<br />

04.11. DUISBURG Theater Am Marientor<br />

06.11. BEVERUNGEN Stadthalle<br />

07.11. KAISERSLAUTERN Kammgarn<br />

25.11. BREMEN Glocke<br />

26.11. HANNOVER Theater Am Aegi<br />

27.11. DRESDEN Kultur Palast<br />

28.11. HALLE Händlerhalle<br />

30.11. FRANKFURT Alte Oper<br />

02.12. STADE Stadeum<br />

03.12. BERLIN Tempodrom<br />

04.12. HAMBURG CCH<br />

Auf Pinorrekk Records im Vertrieb von Edel Contraire<br />

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★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★★<br />

In Zusammenarbeit mit ENGELHARDT PROMOTIONS GmbH<br />

Buena Vista Social Club® is a registered trademark of World Circuit Ltd<br />

Ticketservice: 018 05 - 62 62 80<br />

(14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent/Min.)<br />

und 0 40 - 4 13 22 60 (Mo.– Fr. , 10 – 18 Uhr).<br />

Änderungen vorbehalten!


TOURNEEN POP, ROCK & CO<br />

Kiss<br />

25.5. Leipzig<br />

26.5. Berlin<br />

31.5. Hamburg<br />

1.6. Oberhausen<br />

eventim.de<br />

Kitty, Daisy & Lewis<br />

28.8. München<br />

mlk.com<br />

Mark Knopfler<br />

7.6. Frankfurt<br />

16.6. Hamburg<br />

17.6. Hannover<br />

18.6. Berlin<br />

19.6. Leipzig<br />

20.6. Köln<br />

22.6. Oberhausen<br />

23.6. Mannheim<br />

24.5. Stuttgart<br />

25.6. München<br />

3.7. Wien<br />

17.7. Würzburg<br />

mlk.com<br />

Kris Kristofferson<br />

17.7. Tuttlingen<br />

18.7. München<br />

19.7. Nürnberg<br />

eventim.de<br />

Dieter Thomas<br />

Kuhn & Band<br />

9.7. Meersburg<br />

10.7. Freiburg<br />

16.7. Dresden<br />

17.7. Leipzig<br />

18.7. Ulm<br />

22.7. Esslingen<br />

23.7. Weinheim<br />

24.7. Mosbach<br />

26.7. Sylt<br />

30.7. Stuttgart<br />

31.7. Stuttgart<br />

1.8. Balingen<br />

6.8. Wertheim<br />

20.8. Hamburg<br />

21.8. Hamburg<br />

27.8. Hannover<br />

28.8. Berlin<br />

3.9. Gerolstein<br />

4.9. Köln<br />

10.9. Nürnberg<br />

semmel.de<br />

L<br />

Daniel Lanois<br />

7.7. Berlin<br />

12.7. München<br />

karsten-jahnke.de<br />

Marit Larsen<br />

6.7. München<br />

5.8. Schaffhausen<br />

18.8. Jena<br />

19.8. Bonn<br />

20.8. Kassel<br />

21.8. Berlin<br />

25.9. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de<br />

Jens Lekman<br />

10.8. Hamburg<br />

11.8. Berlin<br />

karsten-jahnke.de<br />

44<br />

Level 42<br />

20.6. Kiel<br />

dmc-music.de<br />

Lifehouse<br />

26.9. Wiesbaden<br />

27.9. Berlin<br />

28.9. München<br />

30.9. Dortmund<br />

1.10. Hamburg<br />

2.10. Köln<br />

mlk.com<br />

Limp Bizkit<br />

31.8. Frankfurt<br />

3.9. Stuttgart<br />

5.9. Düsseldorf<br />

20.9. München<br />

21.9. Leipzig<br />

23.9. Berlin<br />

24.9. Hamburg<br />

mlk.com<br />

Little Feat<br />

21.8. Hamburg<br />

27.8. Worpswede<br />

28.8. Mainz<br />

ticketmaster.de<br />

Lotto King Karl &<br />

Die Barmbek Dream<br />

Boys<br />

17.11. München<br />

18.11. Frankfurt<br />

19.11. Stuttgart<br />

25.11. Bochum<br />

26.11 Lübeck<br />

29.12. Bremen<br />

karsten-jahnke.de<br />

Annett Louisan<br />

10.6. Berlin<br />

24.7. Sylt<br />

25.7. Sylt<br />

semmel.de<br />

M<br />

Peter Maffay<br />

2.11. Hamburg<br />

5.11. Kiel<br />

6.11. Halle/Westfalen<br />

8.11. Leipzig<br />

9.11. Rostock<br />

10.11. Bremen<br />

12.11. Flensburg<br />

13.11. Hannover<br />

14.11. Mannheim<br />

16.11. Nürnberg<br />

18.11. Frankfurt<br />

19.11. Dortmund<br />

20.11. Dresden<br />

22.11. Magdeburg<br />

23.11. Erfurt<br />

25.11. München<br />

26.11. Frankfurt<br />

27.11. Trier<br />

29.11. Stuttgart<br />

30.11. Freiburg<br />

1.12. Friedrichshafen<br />

3.12. Zwickau<br />

4.12. Köln<br />

6.12. Regensburg<br />

7.12. Göttingen<br />

21.5. Bad Segeberg<br />

24.5. Hannover<br />

25.5. Dortmund<br />

17.6. Halle/Westfalen<br />

18.6. Ludwigslust<br />

21.6. München<br />

22.6. Nürnberg<br />

24.6. Erfurt<br />

25.6. Dresden<br />

ticketmaster.de<br />

Amy Macdonald<br />

24.7. Emmendingen<br />

karsten-jahnke.de<br />

Manfred Mann‘s<br />

Earth Band<br />

4.6. Dornstadt<br />

5.6. Günzburg<br />

11.6. Gelsenkirchen<br />

16.7. Gummersbach<br />

30.7. Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

31.7. Tambach<br />

20.8. Hildesheim<br />

21.8. Dormagen<br />

22.8. Rottweil<br />

18.9. Mossautal<br />

3.11. Alsdorf<br />

4.11. Hamburg<br />

5.11. Worpswede<br />

6.11. Worpswede<br />

18.11. Augsburg<br />

19.11. Bamberg<br />

dmc-music.de<br />

Mastodon<br />

14.6. Chemnitz<br />

mlk.com<br />

Katie Melua<br />

10.11. Genève<br />

11.11. Zürich<br />

ticketcorner.com<br />

MGMT<br />

29.11. Düsseldorf<br />

30.11. Hamburg<br />

6.12. Berlin<br />

7.12. München<br />

karsten-jahnke.de<br />

Ingrid Michaelson<br />

27.5. Köln<br />

28.5. Frankfurt<br />

mlk.com<br />

The Middle East<br />

1.7. Köln<br />

2.7. Berlin<br />

8.7. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de<br />

Mikroboy<br />

29.5. Lingen<br />

6.8. Sande<br />

14.8. Plauen<br />

18.9. Wesel<br />

x-why-z.eu<br />

Milow<br />

23.5. Sigmaringen<br />

24.5. Siegen<br />

5.6. Hannover<br />

9.6. Hamburg<br />

23.7. Mainz<br />

24.7. Stuttgart<br />

25.7. Lörrach<br />

29.7. Lauchheim<br />

30.7. Jena<br />

15.8. Coburg<br />

3.9. Gelsenkirchen<br />

4.9. Nürnberg<br />

mlk.com<br />

James Morrison<br />

24.7. Freiburg<br />

mlk.com<br />

Mothers Finest<br />

15.7. Dortmund<br />

16.7. Darmstadt<br />

17.7. Calw<br />

dmc-music.de<br />

Münchener<br />

Freiheit<br />

5.6. Satow<br />

11.6. Karlshorst<br />

19.6. Oppach/Lausitz<br />

8.7. Konstanz<br />

16.7. Weitramsdorf-<br />

Tambach<br />

24.7. Bitterfeld-Wolfen<br />

7.8. Banzkow<br />

4.9. Hagen<br />

21.10. Sinsheim-<br />

Eschelbach<br />

2.11. Chemnitz<br />

3.11. Dresden<br />

4.11. Halle<br />

5.11. Hamburg<br />

6.11. Berlin<br />

7.11. Erfurt<br />

8.11. Düsseldorf<br />

9.11. Köln<br />

11.11. Dortmund<br />

12.11. Naila<br />

13.11. Stuttgart<br />

17.11. Augsburg<br />

18.11. Kempten<br />

19.11. München<br />

26.11. Ramstein<br />

27.11. Freiburg<br />

getgo.de<br />

Musée Mécanique<br />

11.9. Ebensee<br />

12.9. Wien<br />

13.9. München<br />

14.9. Zürich<br />

25.9. Hamburg<br />

26.9. Berlin<br />

29.9. Düdingen<br />

3.10. Frankfurt<br />

bseliger.de<br />

N<br />

Nada Surf<br />

26.7. Aschaffenburg<br />

27.7. Nürnberg<br />

29.7. Dresden<br />

eventim.de<br />

Xavier Naidoo<br />

6.8. Würzburg<br />

27.8. Mönchengladbach<br />

mlk.com<br />

Nas & Damian<br />

Marley<br />

13.7. Hamburg<br />

14.7. München<br />

eventim.de<br />

Kate Nash<br />

28.5. Hamburg<br />

31.5. Köln<br />

mlk.com<br />

The National<br />

8.7. Hamburg<br />

14.7. Dachau<br />

target-concerts.de<br />

Nazareth<br />

28.5. Halle<br />

29.5. Schwarzenberg<br />

32.6. Bad Aibling<br />

3.6. Rüdesheim<br />

4.6. Telfs<br />

5.6. Lehrte<br />

dmc-music.de<br />

Willie Nelson<br />

17.6. Berlin<br />

19.6. Stuttgart<br />

21.6. München<br />

eventim.de<br />

New Model Army<br />

12.11. Wien<br />

13.11. Wien<br />

20.11. Köln<br />

21.11. Köln<br />

27.11. Berlin<br />

28.11. Berlin<br />

ticketmaster.de<br />

Chris Norman<br />

18.6. Neubrandenburg<br />

20.6. Rostock<br />

eventim.de<br />

Paolo Nutini<br />

11.6. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de<br />

O<br />

Onerepublic<br />

14.6. Recklinghausen<br />

mlk.com<br />

P<br />

Papa Roach<br />

20.7. Nürnberg<br />

28.7. Weiden<br />

eventim.de<br />

Papa Roach & Life<br />

Of Agony<br />

10.8. Wiesbaden<br />

11.8. München<br />

eventim.de<br />

Pink<br />

29.5. Köln<br />

2.6. Heilbronn<br />

3.6. Stadtallendorf<br />

6.6. München<br />

8.6. Berlin<br />

10.7. Bern<br />

15.7. Nürnberg<br />

16.7. Salem<br />

eventim.de<br />

The Pogues<br />

31.7. Münster<br />

3.8. Berlin<br />

4.8. Hamburg<br />

5.8. Leipzig<br />

eventim.de<br />

Portugal. The Man<br />

6.8. Bad Windsheim<br />

7.8. Osnabrück<br />

9.8. Potsdam<br />

10.8. Dresden<br />

11.8. Darmstadt<br />

13.8. Hamburg<br />

14.8. Haldern<br />

15.8. Augsburg<br />

19.8. Winterthur<br />

20.8. St. Pölten<br />

target-concerts.de<br />

The Prodigy<br />

28.5. Frankfurt<br />

29.5. Düsseldorf<br />

eventim.de<br />

Pur<br />

23.7. Schliersee Open<br />

Air<br />

eventim.de<br />

Q<br />

Alim Qasimov<br />

3.10. Bochum<br />

bseliger.de<br />

Queens Of The<br />

Stone Age<br />

24.8. Berlin<br />

25.8. Hamburg<br />

mlk.com<br />

R<br />

Reamonn<br />

19.6. Heidenheim<br />

25.7. Mainz<br />

13.8. Siegen<br />

14.8. Schwetzingen<br />

15.8. Coburg<br />

20.8. Hannover<br />

21.8. Berlin<br />

22.8. Hamburg<br />

27.8. Köln<br />

28.8. Gelsenkirchen<br />

29.8. Halle<br />

4.9. Vechta<br />

mlk.com<br />

Revolverheld<br />

11.6. Kirchheim am<br />

Neckar<br />

12.6. Oftringen<br />

13.6. Neustadt an der<br />

Weinstraße<br />

18.6. Brandenburg an<br />

der Havel<br />

19.6. Neuhaus Ob Eck<br />

20.6. Scheessel<br />

25.6. Osterburg<br />

26.6. Willingen<br />

2.7. Saarbrücken<br />

3.7. Berlin<br />

4.7. Dingolfing<br />

9.7. Zweibrücken<br />

10.7. Alzenau<br />

13.7. Bochum


16.7. Cuxhafen<br />

24.7. Bitburg<br />

31.7. München<br />

1.8. Weiden<br />

5.8. Rostock<br />

14.8. Alzey<br />

19.8. Sylt<br />

20.8. Quakenbrück<br />

21.8. Großpösna<br />

28.8. Kevelaer<br />

29.8. Wolfhagen<br />

2.12. Kiel<br />

3.12. Rostock<br />

5.12. Frankfurt<br />

8.12. Lüneburg<br />

9.12. Hameln<br />

10.12. Recklinghausen<br />

11.12. Kaiserslautern<br />

14.12. Nürnberg<br />

15.12. Ulm<br />

16.12. Karlsruhe<br />

17.12. Erfurt<br />

27.12. Münster<br />

28.12 Saarbrücken<br />

29.12. Krefeld<br />

30.12. Braunschweig<br />

undercover-net.de<br />

Runrig<br />

25.8. Hannover<br />

27.8. Gelsenkirchen<br />

28.8. Hamburg<br />

31.8. Berlin<br />

1.9. Leipzig<br />

2.9. Köln<br />

3.9. Stuttgart<br />

4.9. Freiburg<br />

eventim.de<br />

S<br />

Saga<br />

10.6. Bad Aibling<br />

11.6. Bad Kreuznach<br />

dmc-music.de<br />

Santana<br />

7.10. Oberhausen<br />

13.10. Mannheim<br />

16.10. Berlin<br />

17.10. München<br />

20.10. Friedrichshafen<br />

23.10. Hamburg<br />

mlk.com<br />

Scorpions<br />

29.5 Berlin<br />

30.5 Zwickau<br />

1.6. Hannover<br />

12.6. Recklinghausen<br />

12.11 Mannheim<br />

13.11 Köln<br />

19.11. Hamburg<br />

25.11. Nürnberg<br />

27.11. Dortmund<br />

semmel.de<br />

Scouting For Girls<br />

7.6. München<br />

8.6. Köln<br />

9.6. Hamburg<br />

mlk.com<br />

Seal<br />

4.7. München<br />

ticketmaster.de<br />

Chris de Burgh<br />

Er gehört zu den Stehaufmännchen des Pop, viel<br />

geschmäht, aber immer noch auch viel geliebt:<br />

Chris de Burgh, vor 61 Jahren als Sohn eines irischen<br />

Diplomaten unter dem Namen Christopher<br />

John Davidson in Argentinien geboren, hat einiges<br />

erlebt in einer langen Karriere im Showgeschäft.<br />

Deutschland ist dabei für ihn immer ein Hafen<br />

der Sicherheit gewesen. Seit Mitte der 70er Jahre<br />

begeistert er hierzulande mit Alben wie „Spanish<br />

Train & Other Stories“, „Crusader“, „Quiet Revolution“<br />

oder zuletzt „Footsteps“ eine treue Anhängerschaft<br />

aus Menschen, die ihren Pop gerne songorientiert,<br />

melodisch und erzählerisch haben. Eine<br />

leicht melancholische und eine bodenständig keltische<br />

Note inklusive. Früher sorgte das in den Konzerten<br />

bei Songs wie „High On Emotion“ immer für<br />

Wunderkerzenalarm, aber vermutlich haben auch<br />

seine Fans inzwischen auf Fotohandys umgestellt.<br />

Tournee von 21. 8. bis 5. 9.<br />

www.eventim.de<br />

Silbermond<br />

28.5. Stadtallendorf<br />

29.5. Potsdam<br />

2.6. Mönchengladbach<br />

4.6. Schwerin<br />

5.6. Hannover<br />

9.6. Stuttgart<br />

24.6. Kiel<br />

1.7. München<br />

8.7. Linz<br />

12.7. Locarno<br />

16.7. Bocholt<br />

28.7. Ahlbeck<br />

30.7. Hemer<br />

31.7. Balingen<br />

1.8. Trier<br />

3.8. Sylt<br />

13.8. Zofingen<br />

14.8. Coburg<br />

19.8. Neuwied-Engers<br />

20.8. Braunschweig<br />

28.8. Arbon<br />

10.9. Rastatt<br />

18.9. Kamenz<br />

undercover-net.de<br />

Simple Minds<br />

17.7. Freiburg<br />

13.8. schwetzingen<br />

27.8. Bochum<br />

eventim.de<br />

Simply Red<br />

13.11. Berlin<br />

16.11. Leipzig<br />

17.11. Frankfurt<br />

24.11. München<br />

26.11. Stuttgart<br />

27.11. Mannheim<br />

29.11. hamburg<br />

30.11. Oberhausen<br />

1.12. Köln<br />

mlk.com<br />

Slash<br />

7.6. Berlin<br />

mlk.com<br />

Slayer<br />

7.6. Hamburg<br />

8.6. Bochum<br />

13.6. München<br />

14.6. Köln<br />

2.7. Herford<br />

3.7. Berlin<br />

5.7. Wiesbaden<br />

mlk.com<br />

Slut & Juli Zeh<br />

6.11. Jena<br />

target-concerts.de<br />

Patti Smith<br />

4.7. Bonn<br />

5.7. Berlin<br />

ticketonline.com<br />

Soulfly<br />

9.6. Aschaffenburg<br />

10.6. Augsburg<br />

23.6. Kalrsruhe<br />

24.6. Jena<br />

eventim.de<br />

The Spencer Davis<br />

Group<br />

9.7. Klam<br />

10.7. Wiesen<br />

7.8. Geiselwind<br />

29.10. Wiesbaden<br />

dmc-music.de<br />

Status Quo<br />

21.8. Braunschweig<br />

22.8. Schwerin<br />

24.8. Bonn<br />

25.8. Hanau<br />

28.8. Altusried<br />

21.10. Mannheim<br />

22.10. Zwickau<br />

25.10. Erfurt<br />

26.10. Berlin<br />

27.10. München<br />

1.11. Essen<br />

eventim.de<br />

Status Quo & Spider<br />

Murphy Gang<br />

23.10. Stuttgart<br />

29.10. Hannover<br />

30.10. Emden<br />

eventim.de<br />

Stereophonics<br />

28.6. Dortmund<br />

29.6. Wiesbaden<br />

5.7. Stuttgart<br />

mlk.com<br />

Rod Stewart<br />

24.6. Nürnberg<br />

3.7. Dortmund<br />

4.7. Berlin<br />

eventim.de<br />

Stone Sour<br />

7.6. Berlin<br />

8.6. Hamburg<br />

16.6. Wiesbaden<br />

mlk.com<br />

Supertramp<br />

2.9. Halle<br />

4.9. Mönchengladbach<br />

5.9. Freiburg<br />

20.9. München<br />

22.9. Nürnberg<br />

23.9. Mannheim<br />

24.10. Erfurt<br />

26.9. Hamburg<br />

27.9. Berlin<br />

29.9. Hannover<br />

30.9. Leipzig<br />

1.10. Frankfurt<br />

3.10. Köln<br />

24.10. Stuttgart<br />

mlk.com<br />

Surfer Blood<br />

22.5. Köln<br />

23.5. Berlin<br />

24.5. Hamburg<br />

mlk.com<br />

T<br />

The Sweet<br />

18.9. Mossautal<br />

dmc-music.de<br />

Tamikrest & Dirtmusic<br />

11.7. Wien<br />

13.7. Hamburg<br />

15.7. Frankfurt<br />

16.7. München<br />

ticketonline.com<br />

Serj Tankian<br />

30.6. Berlin<br />

mlk.com<br />

Ten Years After<br />

26.6. Ulm<br />

4.7. Zwistringen<br />

17.7 Hutwill<br />

23.7. Hannover<br />

24.7. Burglengenfeld<br />

29.7. Mondsee<br />

27.8. Arbon<br />

28.8. Glarus<br />

28.8. Hamburg<br />

4.9. Berlin<br />

9.10. Heidenheim<br />

10.10. Schaffhausen<br />

28.10. Soest<br />

29.10. Hameln<br />

31.10. Dortmund<br />

4.11. Linz<br />

5.11. Wörgl<br />

27.11. Lörrach<br />

kultopolis.com<br />

Thievery Corporation<br />

6.6. Berlin<br />

ticketmaster.de<br />

Toto<br />

7.7. Neu-Isenburg<br />

16.7. Singen<br />

17.7. Benediktbeuern<br />

eventim.de<br />

Tower of Power /<br />

David Sanborn<br />

13.7. Neuhardenberg<br />

14.7. Mainz<br />

karsten-jahnke.de<br />

U<br />

U2<br />

10.8. Frankfurt<br />

12.8. Hannover<br />

30.8. Wien<br />

15.9. München<br />

mlk.com<br />

UB 40<br />

11.6. Mainz<br />

dmc-music.de<br />

Uriah Heep<br />

8.7. Mühldorf<br />

3.8. Dietfurt<br />

20.8. Dormagen<br />

21.8. Waltershausen<br />

4.9. Mannheim<br />

dmc-music.de<br />

W<br />

Butch Walker<br />

30.5. Köln<br />

4.6. Stuttgart<br />

9.6. Berlin<br />

eventim.de<br />

Dionne Warwick<br />

4.9. Aachen<br />

semmel.de<br />

Westernhagen<br />

8.10. Mannheim<br />

10.10. Stuttgart<br />

11.10. München<br />

13.10. Frankfurt<br />

16.10. Köln<br />

17.10. Dortmund<br />

20.10. Leipzig<br />

21.10. Berlin<br />

24.10. Hannover<br />

eventim.de<br />

Martin Turner‘s<br />

Wishbone Ash<br />

25.6. Ulm<br />

4.11. Metzingen/Glems<br />

6.11. Wetzikon<br />

7.11. Immendingen<br />

9.11. Habach<br />

10.11. Mühldorf<br />

11.11. Burglengenfeld<br />

12.11. Bensheim<br />

13.11. Bad Kreuznach<br />

14.11. Landau<br />

16.11. Leverkusen<br />

17.11. Siegburg<br />

18.11. Dortmund<br />

19.11. Hamburg<br />

kultopolis.com<br />

Z<br />

ZZ Top<br />

18.7. Kempten<br />

mlk.com<br />

45


TOURNEEN KLASSIK<br />

Alle Tourneedaten<br />

mit genauen<br />

Ortsangaben und<br />

wöchentlich<br />

aktualisiert finden<br />

Sie unter<br />

sonomagazin.de<br />

A<br />

Pierre-Laurent<br />

Aimard<br />

12.7.Essen<br />

19.8. Bad Reichenhall<br />

20.8. Bad Reichenhall<br />

21.8. Bad Reichenhall<br />

22.8. Bad Reichenhall<br />

4.9. Berlin<br />

20.9. Illingen<br />

3.10. Baden- Baden<br />

5.10. München<br />

13.11. Hamburg<br />

23.11. Köln<br />

Artemis Quartett<br />

23.5. Berlin<br />

10.6. München<br />

B<br />

Daniel Barenboim<br />

4.6.Berlin<br />

5.6. Berlin<br />

6.6. Berlin<br />

8.6. Zwickau<br />

9.6. Düsseldorf<br />

20.6. Berlin<br />

22.6. Berlin<br />

25.6. Berlin<br />

26.6. Berlin<br />

27.6. Berlin<br />

1.7. Herten<br />

Cecilia Bartoli<br />

5.6. Berlin<br />

7.6. Bad Kissingen<br />

9.6. Bad Kissingen<br />

12.6. Halle/Saale<br />

14.6. Hamburg<br />

19.6. Dortmund<br />

20.6. Dortmund<br />

1.7. Dortmund<br />

Ian Bostridge<br />

2.6. Schwetzingen<br />

4.6. Düsseldorf<br />

C<br />

Gautier Capuçon<br />

23.5. Baden-Baden<br />

27.5. Hannover<br />

28.5. Hannover<br />

1.7. Wiesbaden<br />

10.7. Hirschfeld<br />

Renaud Capuçon<br />

23.5. Baden-Baden<br />

30.5. Frankfurt<br />

1.6. Dortmund<br />

46<br />

12.6. Bamberg<br />

13.6. Leipzig<br />

16.7. Wiesaden<br />

Lautten Compagney<br />

1.6. Dortmund<br />

6.6. Maulbronn<br />

8.6. Halle<br />

9.6. Halle<br />

10.6. Halle<br />

8.7. Halberstadt<br />

30.7. Trier<br />

5.8. Eberbach<br />

5.9. Köthen<br />

D<br />

Diana Damrau<br />

20.6. Ludwigsburg<br />

4.7. München<br />

5.8. Rheingau<br />

E<br />

Mojca Erdmann<br />

26.5.- Köln<br />

F<br />

Isabelle Faust<br />

24.6. Bad Doberan<br />

16.7. Elmau<br />

18.8. Geisenheim<br />

27.8. Haseldorf<br />

30.8. Stuttgart<br />

31.8. Stuttgart<br />

Renée Fleming<br />

27.6. Berlin<br />

David Fray<br />

3.6. Kassel<br />

4.6. Frankfurt/Main<br />

5.6. Weilburg<br />

19.6. Kissingen<br />

G<br />

Sol Gabetta<br />

22.6. Passau<br />

23.6. Würzburg<br />

24.6. Würzburg<br />

30.6. Maulbronn<br />

1.7. Neumarkt<br />

17.7. München<br />

Elína Garanča<br />

30.5. München<br />

3.6. München<br />

6.6. München<br />

12.6. Mannheim<br />

Werner Güra<br />

8.6. Berlin<br />

Hélène Grimaud<br />

24.5. Braunschweig<br />

1.6. Dortmund<br />

15.6. Leipzig<br />

25.6. Bielefeld<br />

27.6. Aachen<br />

29.6. Wiesbaden<br />

H<br />

Hideyo Harada<br />

29.5. Potsdam<br />

5.6. Darmstadt<br />

19.6. Würzburg<br />

10.7. Magdeburg<br />

17.7. Schleswig-Holstein<br />

Musikfestival<br />

Daniel Hope<br />

31.5.: Berlin<br />

Mario Hospach-<br />

Martini<br />

14.7. Norden<br />

17.7. Lüdingworth<br />

3.8. Hamburg<br />

J<br />

Janine Jansen<br />

21.5. Frankfurt/Main<br />

29.5. Hamburg<br />

1.6. Berlin<br />

12.6. Düsseldorf<br />

16.6. Essen<br />

19.6. Würzburg<br />

20.6. Würzburg<br />

26.8. Bremen<br />

K<br />

Christiane Karg<br />

12.6. Frankfurt/Main<br />

14.6. Frankfurt/Main<br />

16.6. Frankfurt/Main<br />

6.7. Berlin<br />

15.7. Berlin<br />

Jonas Kaufmann<br />

25.5. München<br />

30.7. München<br />

Klenke Quartett<br />

25.6. Lindow<br />

27.6. Mettlach<br />

20.8. Krefeld<br />

4.9. Oberbösa<br />

5.9. Diez<br />

Patricia<br />

Kopatchinskaja<br />

25.5. Hamburg<br />

26.5. Hamburg<br />

29.8. Darss<br />

10.9. Bremen<br />

12.9. Bonn<br />

28.9. Göttingen<br />

Magdalena Kozˇená<br />

23.5. Berlin<br />

27.5. Berlin<br />

30.5. Berlin<br />

L<br />

Lang Lang<br />

5.6. Berlin<br />

8.6. Düsseldorf<br />

13.6. Essen<br />

Dejan Lazić<br />

30.6. Maulbronn<br />

1.7. Neumarkt<br />

Christina Pluhar &<br />

L’Arpeggiata<br />

Diese Frau lässt die Barockmusik grooven wie noch<br />

niemand zuvor: Mit ihrem Album „Via Cruzis“ sorgten<br />

die Harfenistin und ihr Ensemble L’Arpeggiata<br />

für das Ereignis des Frühjahrs in der Alte-Musik-<br />

Szene: Ihre furiosen und durch mitreißende Improvisationen<br />

erweiterten Versionen von teils lange<br />

vergessenen Klageliedern aus dem Mittelmeerraum<br />

ließen die Grenzen zwischen dem Frühbarock<br />

und heutiger Weltmusik beinah obsolet werden.<br />

Bei zwei Terminen der Tournee sind auch die Starsolisten<br />

Philippe Jaroussky und Nuria Rial mit von<br />

der Partie, die auf „Via Cruzis“ mit ihren fantastischen<br />

Stimmen glänzten.<br />

Tournee von 5. 6. bis 18. 10<br />

www.emiclassics.de<br />

17.7. Bonndorf<br />

18.7. Bernkastel-Kues<br />

4.8. Aschau<br />

15.8. Eisenstadt<br />

M<br />

Nino Machaidze<br />

22.5. Berlin<br />

24.5. Berlin<br />

28.5. Berlin<br />

Mischa Maisky<br />

24.5. Dresden<br />

Sabine Meyer<br />

4.6. Lübeck<br />

22.6. Bad Kissingen<br />

31.8. Leipzig<br />

1.9. Bad Wildungen<br />

24.9. Bosau<br />

25.9. Alfeld<br />

Nils Mönkemeyer<br />

7.6. Starnberg<br />

19.6. Daun<br />

17.7. Wunsiedel<br />

23.7. Plauen<br />

4.8. Hitzacker<br />

6.8. Kassel<br />

7.8. Kassel<br />

8.8. Kassel<br />

30.8. Bad Arolsen<br />

8.10. Bremen<br />

Daniel Müller-<br />

Schott<br />

18.6. Köln<br />

25.6. Augsburg<br />

26.6. Augsburg<br />

27.6. Bad Kissingen<br />

4.7. Bad Kissingen<br />

25.7. Ulrichshusen<br />

Gabriela Montero<br />

21.5. Münster<br />

2.6. Braunschweig<br />

Johannes Moser<br />

10.6. Kaiserslautern<br />

20.6. Trier<br />

Anne-Sophie<br />

Mutter<br />

7.6. Nürnberg<br />

8.6. Regensburg<br />

9.6. Köln<br />

11.6. Berlin<br />

21.6. Bremen<br />

23.6. Celle<br />

8.7. Wiesbaden<br />

13.7. Ingolstadt<br />

14.7. Essen<br />

19.7. Baden-Baden<br />

N<br />

Andris Nelsons<br />

1.7. Essen<br />

25.7. Bayreuth<br />

3.8. Bayreuth<br />

6.8. Bayreuth<br />

O<br />

Alice Sara Ott<br />

3.6. Dresden<br />

P<br />

René Pape<br />

5.6. Berlin<br />

Christina Pluhar<br />

5.6. Halle<br />

6.6. Halle<br />

10.6. Speyer<br />

12.6. Potsdam<br />

15.7. Ludwigsburg<br />

16.7. Landshut<br />

29.8. Bremen<br />

Q<br />

Thomas Quasthoff<br />

24.5. Berlin<br />

30.5. Baden-Baden<br />

2.6. Hamburg<br />

6.6. Köln<br />

15.6. Braunschweig<br />

R<br />

Simon Rattle<br />

9.6. Berlin<br />

10.6. Berlin<br />

12.6. Berlin<br />

13.6. Berlin<br />

4.8. Baden-Baden<br />

25.9. Frankfurt/Main<br />

Vadim Repin<br />

4.6. Dresden<br />

25.6. Bad Kissingen<br />

S<br />

András Schiff<br />

9.6. Berlin<br />

Grigory Sokolov<br />

29.5. Köln<br />

10.6. Essen


V<br />

Alexei Volodin<br />

20.6. Essen<br />

9.7. Bad Kissingen<br />

21.9. Bad Reichenhall<br />

30.9. Olten<br />

18.10. Köln<br />

19.10. München<br />

W<br />

Yuja Wang<br />

30.5. Baden-Baden<br />

2.6. Dortmund<br />

6.6. Schwetzingen<br />

10.7. Bad Kissingen<br />

Z<br />

Frank Peter<br />

Zimmermann<br />

30.5. Hannover<br />

31.5. Düsseldorf<br />

22.6. Berlin<br />

24.6. Essen<br />

25.6. Essen<br />

2.7. Bad Kissingen<br />

OPER<br />

Ausgewählte<br />

Premierentermine:<br />

AACHEN<br />

Charpentier:<br />

Der eingebildete<br />

Kranke – 26.6.<br />

ML: Volker Hiemeyer<br />

R: Albrecht Hirche<br />

Theater<br />

(02 41) 4 78 42 44<br />

BADEN-BADEN<br />

Bizet: Carmen – 22.5.<br />

ML: Teodor Currentzis<br />

R: Philippe Arlaud<br />

Purcell: Dido and<br />

Aeneas – 28.5.<br />

ML: Teodor Currentzis<br />

R: N. N.<br />

Rossini: Il Viaggio a<br />

Reims – 16.7.<br />

ML: Valéry Gergiev<br />

R: Alain Maratrat<br />

Festspielhaus ·<br />

(0 72 21) 3 01 31 01<br />

BAMBERG<br />

Mancini: Victor/<br />

Victoria – 29.5.<br />

ML: Volker Giesek<br />

R: Axel Stöcker<br />

Theater<br />

(09 51) 87 30 30<br />

BERLIN<br />

Verdi: Otello – 30.5.<br />

ML: Paolo Carignani<br />

R: Andreas Kriegenburg<br />

Deutsche Oper<br />

(0 30) 3 43 84 01<br />

Offenbach:<br />

La Périchole – 6.6.<br />

ML: Markus Poschner<br />

R: Nicolas Stemann<br />

Komische Oper<br />

(0 30) 47 99 74 00<br />

CHEMNITZ<br />

Lortzing: Der Wildschütz<br />

– 22.5.<br />

ML: Domonkos Heja<br />

R: Dietrich Hilsdorf<br />

Städtische Theater<br />

(03 71) 40 00 - 430<br />

COBURG<br />

Donizetti: Don<br />

Pasquale – 29.5.<br />

ML: Hans Stähli<br />

R: Werner Pichler<br />

Landestheater<br />

(0 95 61) 9 27 42<br />

DORTMUND<br />

Wecker: Peter Pan –<br />

26.6.<br />

ML: N. N.<br />

R: Christian Berg<br />

Theater<br />

(02 31) 5 02 72 22<br />

DRESDEN<br />

Gounod: Faust – 5.6.<br />

ML: Alexander Joel<br />

R: Keith Warner<br />

Donizetti: Lucrezia<br />

Borgia – 12.6.<br />

ML: Andriy Yurkevych<br />

R: konzertant<br />

Sächsische Staatsoper<br />

(03 51) 4 91 17 05<br />

Herman: Hello, Dolly! –<br />

18.6.<br />

ML: Christian<br />

Garbosnik<br />

R: Winfried Schneider<br />

Staatsoperette<br />

(03 51) 2 07 99 29<br />

EISENACH<br />

Bernstein: West Side<br />

Story – 12.6.<br />

ML: Elisa Gogou<br />

R: Kurt Josef Schildknecht<br />

Thüringer<br />

Landestheater<br />

(0 36 91) 25 62 19<br />

ESSEN<br />

Bizet: Les pêcheurs<br />

de perles – 24.5.<br />

ML: Noam Zur<br />

Aalto Theater<br />

(02 01) 8 12 22 00<br />

FRANKFURT/<br />

MAIN<br />

de Almeida:<br />

La Giuditta – 12.6.<br />

ML: Felice Venanzoni<br />

R: Guillaume Bernardi<br />

Berlioz: La damnation<br />

de Faust – 13.6.<br />

ML: Julia Jones<br />

R: Harry Kupfer<br />

Oper (0 69) 1 34 04 00<br />

GELSENKIRCHEN<br />

Britten: Gloriana –<br />

29.5.<br />

ML: Rasmus Baumann<br />

R: Elisabeth Stöppler<br />

Musiktheater im Revier<br />

(02 09) 4 09 72 00<br />

HAMBURG<br />

Rameau: Les Indes<br />

galantes – 19.6.<br />

ML: N.N.<br />

R: Anja Krietsch<br />

Hamburgische Staatsoper<br />

(0 40) 35 68 68<br />

HANNOVER<br />

Wagner: Die Walküre –<br />

23.5.<br />

ML: Wolfgang Bozic<br />

R: Barrie Kosky<br />

Staatsoper<br />

(05 11) 99 99 11 11<br />

HOF<br />

Lortzing: Undine –<br />

11.6.<br />

ML: Arn Goerke<br />

R: Uwe Drechsel<br />

Städtebundtheater<br />

(0 92 81) 7 07 02 90<br />

KÖLN<br />

Mozart: Don Giovanni –<br />

27.6.<br />

ML: Markus Stenz<br />

R: Uwe Eric Laufenberg<br />

Opernhaus<br />

(02 21) 22 12 84 00<br />

MANNHEIM<br />

Loewe: My Fair Lady –<br />

11.6.<br />

ML: Michael Cook<br />

R: H. Baumann/<br />

Jürg Barth<br />

Mozart: La clemenza<br />

di Tito – 18.7.<br />

ML: Dan Ettinger<br />

R: Günter Krämer<br />

Nationaltheater<br />

(06 21) 1 68 01 50<br />

MÜNCHEN<br />

Weill: Aufstieg und<br />

Fall der Stadt<br />

Mahagonny – 18.6.<br />

ML: David Stahl<br />

R: Thomas Schulte-<br />

Michels<br />

Staatstheater am<br />

Gärtnerplatz<br />

(0 89) 21 85 19 60<br />

Mayr: Medea in<br />

Corinto – 7.6.<br />

ML: Ivor Bolton<br />

R: Hans Neuenfels<br />

Puccini: Tosca – 28.6.<br />

ML: Fabio Luisi<br />

R: Luc Bondy<br />

Bayerische Staatsoper<br />

(0 89) 21 85 19 20<br />

NÜRNBERG<br />

Verdi: Nabucco – 29.5.<br />

ML: Philipp Pointner -<br />

R: Immo Karaman<br />

Strauss: Ariadne auf<br />

Naxos – 4.7.<br />

ML: Christof Prick<br />

R: Josef Ernst<br />

Köpplinger<br />

Staatstheater<br />

(01 80) 5 23 16 00<br />

OLDENBURG<br />

Sullivan: Die Piraten –<br />

4.6.<br />

ML: Jason Weaver<br />

R: Andrea<br />

Schwalbach<br />

Staatstheater<br />

(04 41) 2 22 51 11<br />

OSNABRÜCK<br />

Debussy: Pelléas et<br />

Mélisande – 12.6.<br />

ML: Hermann Bäumer<br />

R: Antoine Uitdehaag<br />

Städtische Bühnen<br />

(05 41) 3 23 33 14<br />

REGENSBURG<br />

Wildhorn: Jekyll &<br />

Hyde – 16.6.<br />

ML: Arne Willimczik -<br />

R: Johannes Reitmeier<br />

Theater<br />

(09 41) 5 07 24 24<br />

47<br />

Seit 20. Mai<br />

in allen guten<br />

CD- und<br />

Ticket-Shops<br />

sowie in<br />

Opern-und<br />

Konzerthäusern,<br />

auf Festivals,<br />

in ausgesuchten<br />

Cafés und Bistros.<br />

Mit CD<br />

auch im Abo<br />

für Euro 24,- p.a.<br />

erhältlich auf<br />

www.rondomagazin.de


TOURNEEN JAZZ & WORLD<br />

Kurt Elling<br />

Seit der Jazzsänger Elling Mitte der 90er Jahre<br />

auf der Szene auftauchte, hat er in dem von weiblichen<br />

und meist eher traditionell orientierten<br />

Stars wie Diana Krall oder Dee Dee Bridgewater<br />

dominierten Feld durch seinen höchst eigenen,<br />

virtuosen Scat-Stil, progressive Abenteuerlust und<br />

seine Neigung zu anspruchsvoller Lyrik für Furore<br />

gesorgt. Im vergangenen Herbst machte er mit einem<br />

ungewöhnlichen Projekt von sich reden: einer<br />

inzwischen Grammy-dekorierten Hommage an<br />

das legendäre Balladenalbum von John Coltrane<br />

mit Johnny Hartman – aber auch da beließ es der<br />

künstlerisch ehrgeizige Mann aus Chicago nicht bei<br />

einer braven Kopie des Originals von 1963, sondern<br />

brachte einen ausgesprochen heutigen „Vibe“ mit<br />

ins Spiel. Jetzt kommt Elling für zwei Konzerte mit<br />

der WDR-Bigband nach Deutschland.<br />

48<br />

16.9. Diepholz<br />

17.9. Rastede<br />

18.9. Stade<br />

19.9. Jever<br />

14.10. Chemnitz<br />

15.10. Leipzig<br />

16.10. Langenhagen<br />

17.10. Seesen<br />

21.10. Bitburg<br />

22.10. Morbach<br />

23.10. Saarbrücken<br />

24.10. Neustadt an<br />

der Weinstraße<br />

27.10. Herne<br />

29.10. Mainz<br />

30.10. Mainz<br />

31.10. Mainz<br />

1.11. Paderborn<br />

4.11. Düsseldorf<br />

5.11. Düsseldorf<br />

25.11. Dresden<br />

26.11. Gera<br />

27.11. Erfurt<br />

2.12. Gütersloh<br />

9.12. Bremen<br />

11.12. Bonn<br />

12.12. Bad Camberg<br />

14.12. Bocholt<br />

16.12. Münster<br />

semmel.de<br />

Amsterdam<br />

Klezmer Band<br />

18.7. Fulda<br />

19.7. Oldenburg<br />

eventim.de<br />

B<br />

Till Brönner & Band<br />

28.5. Hamburg<br />

12.6. Würzburg<br />

26.7. Lauchheim<br />

karsten-jahnke.de<br />

Tournee von 25. 6. bis 26. 6.<br />

www.jazzecho.de<br />

Alle Tourneedaten<br />

15.7. Dresden<br />

mit genauen<br />

16.7. Nordstemmen/<br />

Ortsangaben und<br />

Rossing<br />

wöchentlich<br />

17.7. Riniken<br />

aktualisiert finden<br />

eventim.de<br />

Sie unter<br />

Götz Alsmann<br />

sonomagazin.de 2.6. Bremerhaven<br />

3.6. Bremerhaven<br />

4.6. Luckenwalde<br />

5.6. Berlin<br />

A<br />

6.6. Berlin<br />

9.6. Rietberg<br />

Abuela Coca<br />

10.6. Vreden<br />

25.6. Oettingen<br />

19.6. Oberhausen<br />

26.6. Annaberg-<br />

8.8. Buchholz<br />

Buchholz<br />

9.8. Sylt<br />

28.6. Straubing<br />

10.8. Sylt<br />

29.6. Wien<br />

11.8. Sylt<br />

30.6. Regensburg<br />

15.8 Würselen<br />

1.7. Halle/Saale<br />

18.8. Niedeggen<br />

3.7. Bremen<br />

20.8. Bad Essen<br />

5.7. Köln<br />

1.9. Köln<br />

7.7. Wermelskirchen 6.9. Darmstadt<br />

8.7. Konstanz<br />

7.9. München<br />

9.7. Stuttgart<br />

8.9 München<br />

Rebekka Bakken<br />

3.6. Bonn<br />

9.7. Annweiler<br />

15.7. Heidenheim<br />

16.7. Freiburg<br />

17.7. Aachen<br />

18.8. Kassel<br />

19.8. Jena<br />

20.8. Judenburg<br />

21.8. Landsberg<br />

18.9. Braunschweig<br />

7.10. Lörrach<br />

8.10. Pforzheim<br />

9.10. Tübingen<br />

10.10. Memmingen<br />

bremme-hohensee.de<br />

Maria Baptist<br />

Trio<br />

3.6. Bremen<br />

11.6. Berlin<br />

12.6. Dresden<br />

14.6. Baden Baden<br />

17.6. Hannover<br />

18.6. Hamburg<br />

26.6. Nauen<br />

4.7. München<br />

proton-berlin.de<br />

Ketil Bjørnstad<br />

8.9. Köln<br />

bremme-hohensee.de<br />

Barbara Dennerlein<br />

13.6. Königstein<br />

19.6. Schaffhausen<br />

9.7. Unterföhring<br />

24.7. Wangen<br />

27.7. Oberhausen<br />

2.9. Uster<br />

4.9. St. Gallen<br />

17.9. Karlsruhe-<br />

Durlach<br />

25.11. Greven<br />

26.11. Köln<br />

11.12. Gröbenzell<br />

jazzecho.de<br />

E<br />

Kurt Elling<br />

25.6. Gütersloh<br />

26.6. Köln<br />

jazzecho.de<br />

G<br />

Jan Garbarek Group<br />

24.7. Bad Dürkheim<br />

27.11. Singen<br />

28.11. St. Gallen<br />

29.11. Bern<br />

Hamel<br />

Aus Holland, „wo es am flachesten ist, morgens<br />

Nebel, abends nichts los“, kommt nach eigenem<br />

Bekenntnis der junge Blondschopf, der sich Hamel<br />

nennt und seit einigen Monaten die holländischen<br />

Charts, japanische Teenager und britische Musikkritiker<br />

durcheinander bringt. Die väterliche Plattensammlung<br />

hat den eigentlich mit Nirvana und<br />

Pearl Jam aufgewachsenen Teenager einst erst zu<br />

einem musikalischen Sinneswandel und in der Folge<br />

dann auf das Musikkonservatorium in Utrecht<br />

gebracht. Inzwischen macht sein Debütalbum<br />

„Nobody’s Tune“ halb Europa verrückt - mit lässigem<br />

Cocktail-Jazz-Pop inkl. einigen Spritzern Funk.<br />

10.7. Nürnberg<br />

12.7. Kiel<br />

13.7. Hamburg<br />

9.9. München<br />

10.9. Würzburg<br />

11.9. Dorsten<br />

Till Brönner Jazz<br />

Quintet<br />

28.5. Hamburg<br />

30.11. Basel<br />

3.12. Zürich<br />

4.12. Genf<br />

Tournee von 14.7. bis 1.9.<br />

www.karsten-jahnke.de<br />

14.7. Potsdam<br />

14.9. Braunschweig<br />

karsten-jahnke.de<br />

bremme-hohensee.de<br />

C<br />

James Carter<br />

30.6. Wels<br />

1.7. Wien<br />

2.7. Greifswald<br />

4.7. Waidhofen<br />

5.7. Passau<br />

14.7. St. Moritz<br />

15.7. München<br />

16.7. Jena<br />

17.7. Kassel<br />

25.7. Rüsselsheim<br />

jazzecho.de<br />

Paolo Conte<br />

30.10. Ingolstadt<br />

ingolstaedter-jazztage.<br />

de<br />

Randy Crawford &<br />

Joe Sample<br />

21.7. Stuttgart<br />

jazzopen.com<br />

Jamie Cullum<br />

31.5. Berlin<br />

2.6. Köln<br />

3.6. Hamburg<br />

18.8. Hamburg<br />

21.8. Bochum<br />

eventim.de<br />

D<br />

Jan Garbarek & The<br />

Hilliard Ensemble<br />

14.9. Hamburg<br />

15.9. Salzburg<br />

30.9. Berlin<br />

4.10. Heidelberg<br />

5.10. Eberbach<br />

6.10. Köln<br />

8.10. München<br />

9.10. Zürich<br />

11.10. Wien<br />

bremme-hohensee.de<br />

Rigmor<br />

Gustafsson<br />

30.5. St. Veit<br />

8.8. Landsberg<br />

13.8. Jena<br />

14.8. Kassel<br />

15.8. Aachen<br />

bremme-hohensee.de<br />

H<br />

Hamel<br />

14.7. Jena<br />

15.7. Kassel<br />

1.9.10 Braunschweig<br />

karsten-jahnke.de<br />

Herbie Hancock<br />

14.7. Neuhardenberg<br />

15.7. Mainz<br />

karsten-jahnke.de<br />

Roy Hargrove<br />

28.7. Langnau<br />

15.8. Düren<br />

29.10. Stuttgart<br />

5.11. Salzburg<br />

jazzecho.de<br />

Anke Helfrich<br />

26.5.10 Kassel<br />

27.5. Bad Oldesloe<br />

28.5. Hamburg<br />

29.5. Berlin<br />

karsten-jahnke.de<br />

J<br />

Keith Jarrett Trio<br />

9.7. Baden-Baden<br />

jazzecho.de<br />

K<br />

Manu Katché<br />

28.5. Dortmund<br />

29.5. Hamburg<br />

5.7.Wien<br />

8.7. Wien<br />

8.8. Neustadt-Mußbach<br />

10.8. Würzburg<br />

11.8. Rheingau<br />

12.8. Jena<br />

13.8. Kassel<br />

eventim.de


Klazz Brothers<br />

29.5. Thalwill<br />

12.6. Düsseldorf<br />

13.6. Hamm<br />

18.6. Vilshofen<br />

10.7. Schieder-Schwalenberg<br />

eventim.de<br />

L<br />

Nils Landgren<br />

7.12. Lüneburg<br />

8.12. Hamburg<br />

10.12. Oldenburg<br />

11.12. Kiel<br />

13.12. Berlin<br />

14.12. Nürnberg<br />

15.12. München<br />

16.12. Stuttgart<br />

17.12. Darmstadt<br />

18.12. Bochum<br />

19.12. Köln<br />

21.12. Elmau<br />

23.12. Elmau<br />

karsten-jahnke.de<br />

Lyambiko & Band<br />

5.6. Ahlen<br />

22.7. München<br />

17.9. Dresden<br />

18.9. Berlin<br />

20.9. Münster<br />

21.9. Oldenburg<br />

22.9. Kiel<br />

23.9. Hamburg<br />

24.9. Worpswede<br />

25.9. Osnabrück<br />

26.9. Düsseldorf<br />

28.9. Bonn<br />

29.9. Mainz<br />

30.9. Trier<br />

1.10. Stuttgart<br />

2.10. Pforzheim<br />

6.10. Kaiserslautern<br />

7.10. Freiburg<br />

9.10. Brig<br />

10.10. Luzern<br />

11.10. Illingen<br />

karsten-jahnke.de<br />

M<br />

Bobby McFerrin<br />

2.6. Wien<br />

5.6. Gelsenkirchen<br />

15.6. Loerrach<br />

18.6. Straubing<br />

19.7. München<br />

eventim.de<br />

Ute Lemper & Band<br />

29.7. Wiesbaden<br />

karsten-jahnke.de<br />

Malia<br />

3.8. Rheingau<br />

24.9. Denzlingen<br />

bremme-hohensee.de<br />

N<br />

Silje Nergaard Trio<br />

17.11. Ludwigshafen<br />

18.11. Erlangen<br />

19.11. Hannover<br />

20.11. Halle<br />

23.11. Düsseldorf<br />

24.11. Oldenburg<br />

26.11. Kreuztal<br />

27.11. Ludwigsburg<br />

28.11. Freiburg<br />

22.1. Friedrichshafen<br />

24.1. Paderborn<br />

25.1. Frankfurt<br />

26.1. Koblenz<br />

27.1. Worpswede<br />

28.1. Hamm<br />

bremme-hohensee.de<br />

O<br />

Orquestra Buena<br />

Vista Social Club<br />

feat. Omara<br />

Portuondo<br />

12.7. Bonn<br />

14.7. Berlin<br />

16.7. Straubing<br />

17.7. Stuttgart<br />

18.7. Mainz<br />

20.7. Hamburg<br />

karsten-jahnke.de<br />

P<br />

Pink Martini<br />

13.7. Darmstadt<br />

16.7. München<br />

19.7. Stuttgart<br />

karsten-jahnke.de<br />

Max Raabe & Das<br />

Palast Orchester<br />

26.6. Bad Elster<br />

27.6. Coburg<br />

4.7. Meißen<br />

8.7. Meersburg<br />

23.7. Augustusburg<br />

24.7. Rudolstadt<br />

25.7. Regensburg<br />

28.7.10 Calw<br />

29.7.10 Dreieichenhain<br />

30.7.10 Dreieichenhain<br />

31.7.10 Fleesensee<br />

21.8. Bonn<br />

22.8. Gelsenkirchen<br />

24.8. Hanau<br />

27.8. Thale<br />

29.8. Nordhausen<br />

3.9. Eberswalde<br />

4.9. Lichterfeld<br />

5.9. Görlitz<br />

4.10. Gütersloh<br />

6.10. Hameln<br />

7.10. Rostock<br />

9.10. Plauen<br />

17.11. Linz<br />

18.11. Ried<br />

19.11. Grafenegg<br />

20.11. Villach<br />

23.11. St. Pölten<br />

24.11. Wien<br />

25.11. Wien<br />

7.12. Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

8.12. Bregenz<br />

9.12. Kempten<br />

11.12. Bayreuth<br />

3.7. Bergen/Rügen<br />

eventim.de<br />

R<br />

Enrico Rava &<br />

Stefano Bollani<br />

13.6. Lich<br />

28.1. Basel<br />

bremmehohensee.de<br />

Rudder<br />

12.10. Stuttgart<br />

13.10. Ulm<br />

14.10. Karlsruhe<br />

15.10. Darmstadt<br />

17.10. München<br />

18.10. Erlangen<br />

20.10. Lübeck<br />

22.10. Bremen<br />

23.10. Hamburg<br />

24.10. Berlin<br />

26.10. Mannheim<br />

27.10. Mainz<br />

28.10. Kaiserslautern<br />

29.10. Bonn<br />

30.10. Dortmund<br />

31.10. Düsseldorf<br />

karsten-jahnke.de<br />

S<br />

David Sanborn<br />

21.7. Stuttgart<br />

23.7. Bad Dürkheim<br />

jazzecho.de<br />

Ida Sand<br />

12.11. Düsseldorf<br />

13.11. Osnabrück<br />

bremme-hohensee.de<br />

Solveig Slettahjell<br />

& Slow Motion<br />

Orchestra<br />

7.10. Düsseldorf<br />

bremme-hohensee.de<br />

Curtis Stigers<br />

17.7. Stuttgart<br />

18.7. Stuttgart<br />

31.7. Berlin<br />

1.8. Dortmund<br />

3.8. Bremen<br />

5.8. Dresden<br />

15.9. Herford<br />

16.9. Braunschweig<br />

karsten-jahnke.de<br />

T<br />

Vienna Teng<br />

8.8. Hitzacker<br />

12.8. Köln<br />

13.8. Kassel<br />

14.8. Jena<br />

15.8. Würselen<br />

jazzecho.de<br />

Gianluigi Trovesi<br />

26.10. München<br />

27.10. Darmstadt<br />

Er quäkt, aber<br />

er quäkt mit Herz:<br />

Woody Allen<br />

BLICK ZURÜCK:<br />

Hornbrillen-Blues<br />

Woody Allen & The New<br />

Orleans Jazz & Funeral Band“<br />

München, Philharmonie<br />

Es ist ein bisschen wie bei einem<br />

Teenie-Popkonzert: Der Star wird<br />

mit einer Woge begeisterten Beifalls<br />

empfangen und keiner hat ein Problem<br />

damit, dass er offenkundig der<br />

schwächste Musiker in seiner Band<br />

ist. Man feiert ihn schlicht dafür, dass<br />

er da ist. Mit offenem Hemd und in<br />

ausgebeulten Cordhosen kommt der<br />

74jährige schüchtern auf die Bühne<br />

gewackelt. Ein Großteil der Zuschauer<br />

in der proppevollen Philharmonie<br />

dürfte eher aus cineastischen, denn<br />

aus musikalischen Gründen gekommen<br />

sein. Die wenigsten sehen aus,<br />

als seien sie regelmäßige Besucher<br />

von Dixieland-Frühschoppen, manche<br />

mögen immerhin die Doku „Wild<br />

Man Blues“ kennen, die Barbara<br />

Kopple über Woody Allen und das<br />

Septett um den Banjo-Spieler Eddy<br />

Davis, mit dem Allen im New Yorker<br />

Carlyle Hotel regelmäßig auftritt,<br />

gedreht hat. Das mit den Märschen,<br />

28.10. Köln<br />

31.10. Saarbrücken<br />

2.11. Koblenz<br />

jazzecho.de<br />

Gayle Tufts<br />

2.10. Bonn<br />

26.12. Berlin<br />

27.12. Berlin<br />

28.12. Berlin<br />

29.12. Berlin<br />

semmel.de<br />

W<br />

Nils Wülker<br />

29.5. Hamburg<br />

24.9. Bonn<br />

25.9. Minden<br />

26.9. Magdeburg<br />

Funeral Songs „und Stücken aus den<br />

Bordellen von New Orleans“ (Allen<br />

in seiner Ansage) ist ein Hobby für<br />

den Regisseur, nicht mehr – das wird<br />

auch an diesem Abend offenbar:<br />

Woody kennt spürbar das Genre und<br />

seine Regeln, aber in punkto Sound<br />

(in höheren Lagen quäkt seine Klarinette<br />

oft erbärmlich), Atem und<br />

Phrasierung sind ihm Grenzen gesetzt.<br />

Da sind seine Mitmusiker Jerry<br />

Zigmont, Posaune, Simon Wettenhall,<br />

Trompete, Gregg Cohen, Bass,<br />

und John Gill, Drums, schon von professionellerem<br />

Kaliber. Und Pianist<br />

Conal Fowkes stäche sogar in den<br />

meisten Profi-Ensembles positiv heraus.<br />

Gemeinsam schrubbt man sich<br />

durch Traditionals aus der Frühzeit<br />

des Jazz wie „Glory Land“, „Shimmy<br />

Like My Sister Kate“ und schließlich<br />

auch durch jene global gängige Melodie,<br />

die bei uns als „Oh Tannenbaum“<br />

bekannt ist. Dann schlurft die<br />

bestverdienende Feierabendcombo<br />

des Planeten zufrieden von der Bühne<br />

– und alle sind glücklich.<br />

Christian Stolberg<br />

28.9. Darmstadt<br />

29.9. Ulm<br />

30.9. Iserlohn<br />

18.12. Bad Salzhausen.<br />

karsten-jahnke.de<br />

Savin Yannatou<br />

17.6. Landsberg am<br />

Lech<br />

19.6. Wuppertal<br />

jazzecho.de<br />

49


DER PROMIHÖRER<br />

Florian Boitin<br />

Er ist der Herr der Häschen:<br />

Florian Boitin (43), Chefredakteur<br />

des deutschen „Playboy“,<br />

liebt aber auch Pilzköpfe –<br />

und hat eine musikalische<br />

Vergangenheit.<br />

Welche Platte haben Sie sich als<br />

erste selbst gekauft?<br />

„London Town“ von den Wings<br />

Haben Sie ein Instrument<br />

gelernt?<br />

Ja, Gitarre. Ach ja – und Blockfl<br />

öte<br />

Was war ihr bisher eindrucksvollstes<br />

Konzerterlebnis?<br />

BAP Mitte der 80er Jahre in der<br />

Münchner Rudi-Sedlmayer-<br />

Halle in München. Gefühlte 28<br />

Zugaben, BAP spielen noch weiter,<br />

als längst das grelle Innenraumlicht<br />

angeknipst wird<br />

Sind Sie auch mal selbst als<br />

Musiker aufgetreten?<br />

Ja, mit den Bands Da Capo, Al<br />

Dente, Sir Quickly und der<br />

R&B-Combo Schall und Rauch.<br />

Mit den Bandkollegen sogar<br />

1990 auf Tournee durch die ehemalige<br />

DDR<br />

Was singen sie unter der Dusche?<br />

Nix. Dusche zumeist morgens,<br />

da ist mir nicht zum Singen zu<br />

Mute<br />

50<br />

Mit welchen Songs bringt man<br />

sie auf die Tanzfläche?<br />

Keinem. Kerle tanzen nicht. Na<br />

gut: wenn betrunken, dann<br />

„Billy Jean“<br />

Und mit welchen wieder herunter?<br />

Siehe Antwort oben<br />

Mit welcher Platte testen Sie<br />

die Belastbarkeit ihrer Boxen?<br />

Mit der 7. Symphonie von Anton<br />

Bruckner<br />

Was läuft bei Ihnen zum Sonntagsbrunch?<br />

Sämtliche Klavierkonzerte von<br />

W. A. Mozart<br />

Wessen Stimme könnten Sie<br />

ewig lauschen?<br />

Der von John Lennon<br />

Der beste Soundtrack zum<br />

Joggen?<br />

Laufe ungern alleine. Also selten<br />

mit Musik. Quatsche dabei<br />

gern mit meinem Kumpel Cleff<br />

Ihr Lieblingsinstrumentalist?<br />

Andreas Vollenweider (E-Harfe).<br />

Schlimm, ich weiß … Aber Carlos<br />

Santana geht, oder?<br />

Welchen Soundtrack haben Sie<br />

sich als letztes gekauft?<br />

„Saturday Night Fever“. Kann<br />

das sein? Oh Mann …<br />

Bei welcher Musik bekommen<br />

Sie Ganzkörperausschlag?<br />

Wo soll ich anfangen? So ziemlich<br />

bei allem, was bis 20 Uhr<br />

bei Bayern3Gong96,3Energyundsoweiter<br />

läuft<br />

Ihr Album für die einsame Insel?<br />

Immer noch „Abbey Road“ von<br />

den Beatles<br />

Sind Sie eher der HighEnd –<br />

oder der MP3-Typ?<br />

MP3? Was war das doch<br />

gleich …?<br />

Nach welchen Kriterien ordnen<br />

Sie ihre Plattensammlung?<br />

Oben links die Beatles. Alles<br />

andere rechts daneben und<br />

dahinter<br />

Welchen Songtext können sie<br />

auswendig?<br />

Hm, da muss ich eigentlich eher<br />

mal überlegen, welchen Beatles-<br />

Text ich denn nicht mehr drauf<br />

habe …<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

INMEDIA Verlags- und<br />

Redaktionsbüro GmbH<br />

Lucile-Grahn-Str. 37<br />

81675 München<br />

Telefon 089 / 457 261-0<br />

Fax 089 / 457 261-50<br />

eMail post@sonomagazin.de<br />

Herausgeber:<br />

Günter F. Bereiter<br />

Redaktion:<br />

Christian Stolberg<br />

c.stolberg@inmedia.de<br />

Tel. 0 89 / 45 72 61-41<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Ralf Dombrowski, Guido<br />

Fischer, Jonathan Fischer,<br />

Heiko Große, Raoul Gulbenkian,<br />

Ernst Hofacker,<br />

Jörg Laumann, Dagmar<br />

Leischow, Gunther Matejka,<br />

Severin Mevissen, Michael<br />

Sailer, Robert Wallner<br />

Bildredaktion: Fritz Osskar<br />

Termine: Michael Wopperer<br />

Design: Arndt Knieper<br />

Produktion:<br />

Viola Müller-Hergerdt<br />

Anzeigenmarketing:<br />

Harald Richter<br />

h.richter@inmedia.de<br />

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Vertrieb:<br />

Susanne Lanzinger<br />

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Druck: Augsburger<br />

Druckhaus ADV<br />

Aindlinger Str. 17–19<br />

86167 Augsburg<br />

<strong>SONO</strong> erscheint<br />

sechsmal jährlich.<br />

Erscheinungstermin<br />

der nächsten Ausgabe:<br />

9. September 2010


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Karten unter www.deag.de, Tickethotline: 01805 - 570070*<br />

und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

*€ 0,14/Min., Mobilfunktarife max. € 0,42/Min.<br />

Premium-Edition<br />

im Digipack CD + DVD<br />

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