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D - SONO Magazin

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POP, ROCK & CO<br />

zwischen Kunstsehnsucht und<br />

Geworfenheit, ein Mann in der<br />

Mitte seines Lebens, der nach dem<br />

Grund seiner Getriebenheit sucht,<br />

mal mit Mitteln der Kammermusik,<br />

mal mit denen des Chansons,<br />

emphatisch und empfi ndsam –<br />

das macht „All Days Are Nights“<br />

zu schwerer Kost im Höralltag der<br />

Unverbindlichkeit, aber dadurch<br />

auch zu einem Album, das faszinierend<br />

und mit einer Prise Größenwahn<br />

aus dem Rahmen fällt.<br />

Ralf Dombrowski<br />

Ähnlich wie: David Sylvian, Nick<br />

Drake.<br />

Downloadtipp: Das ganze Album<br />

Kool & The Gang<br />

The Very Best Of – Live<br />

In Concert<br />

(EARMUSIC/EDEL)<br />

[Soul, Funk] Mit über 70 Millionen<br />

verkaufter Tonträgern zählen<br />

Kool & The Gang ohne Frage zu<br />

den herausragenden Bands des<br />

letzten halben Jahrhunderts in<br />

Sachen Soul, Funk und Disco.<br />

Dass ihr Sound nichts an Vitalität<br />

und Energie eingebüßt hat, zeigt<br />

dieser anlässlich ihres 40-jährigen<br />

Jubiläums am 19. Juni 2005<br />

in Denver, Colorado, entstandene<br />

Live-Mitschnitt eindrucksvoll. Die<br />

Songs der Band aus New Jersey<br />

um die beiden Brüder Ronald und<br />

Robert Bell faszinieren noch immer<br />

Generationen von Musikfans.<br />

Gerade bei häufi g gespielten Klassikern<br />

wie „Jungle Boogie“ oder<br />

dem nach wie vor unwiderstehlich<br />

groovenden „Ladies Night“<br />

überzeugt Kool & The Gang mit<br />

einer ansteckenden Spielfreude.<br />

Krönender Höhepunkt der Platte<br />

ist aber natürlich ihr unverwüstlicher<br />

Dauerbrenner „Celebration“,<br />

bei dem sie zu Höchstform aufl aufen.<br />

Robert Wallner<br />

Wissenswert: Die Band feiert dem-<br />

nächst ihr 45jähriges Jubiläum<br />

32<br />

Reinhard Mey<br />

Mairegen<br />

(ODEON/EMI)<br />

[Chanson] Es gibt in Deutschland<br />

keinen Liedermacher, der<br />

auf eine annähernd so erfolgreiche<br />

Karriere zurückblicken<br />

könnte wie Reinhard Mey, der<br />

sich auch auf seinem 25. Studioalbum<br />

wieder von seiner besten<br />

Seite zeigt. Mit „Mairegen“ ist ihm<br />

sicherlich eine der persönlichsten<br />

und intimsten Platten der letzten<br />

40 Jahre gelungen. Eine beeindruckende<br />

Chronik seiner Gefühlswelt,<br />

in der er seinen Hoffnungen<br />

und Ängsten, seinem Glück und<br />

Unglück gleich viel Platz einräumt.<br />

Zu den herausragenden<br />

Nummern zählt neben dem tiefsinnigen<br />

Eröffnungssong „Antje“<br />

auch das kämpferische „Gegen<br />

den Wind“. Auf überfl üssigen<br />

instrumentalen Schnickschnack<br />

verzichtet Reinhard May auch<br />

diesmal wieder konsequent. Seine<br />

Lieder, allen voran „Nachtfl ug“<br />

oder „Larissas Traum“, gehen<br />

auch ohne eine plakative Verpackung<br />

richtig unter die Haut.<br />

Robert Wallner<br />

Hintergrund: Mey verarbeitet in<br />

den Songs „Ficus Benjamini“ und<br />

„Drachenblut“ die Sorge um seinen<br />

im Wachkoma liegenden Sohn<br />

Fertig Los!<br />

Pläne für die Zukunft<br />

COLUMBIA DEUTSCHLAND/<br />

SONY MUSIC<br />

[Pop] Ihrem Namen wohnt ein<br />

Versprechen inne, das die junge<br />

Münchner Band bislang noch<br />

nicht einlösen konnte – dass es<br />

nämlich endlich losgeht mit dem<br />

großen Karrieresprung. Verdient<br />

hätten das Fertig Los!, die vom<br />

Sportfreunde-Stiller-Entdecker<br />

Marc Liebscher betreut werden,<br />

allemal. Auf ihrem zweiten Album<br />

glänzt die zum Trio geschrumpfte<br />

Formation mit einem<br />

tanz- wie singbaren Indierock,<br />

der auch vor der großen Pop-<br />

Geste nicht zurückschreckt. Der<br />

Sound des nuancenreich produzierten<br />

Albums ist dabei düsterer<br />

und intensiver geworden, wobei<br />

vor allem der knochentrocken<br />

gespielte Bass von Julia Viechtl<br />

immer wieder Akzente setzt. Und<br />

das große Plus von Fertig Los! ist<br />

Frontmann Philipp Leu, der mit<br />

einem nahegehenden New-Wave-<br />

Pathos Texte über Gott und Großstadt,<br />

vor allem aber über Mann<br />

und Frau auskostet.<br />

Heiko Große<br />

Downloadtipps: „Wenn du mich<br />

brauchst“, „Ein neuer Gott“, „Elektri-<br />

sches Licht“<br />

Josefine Cronholm<br />

Songs Of The Falling<br />

Feather<br />

ACT / EDEL KULTUR<br />

[Singer-Songwriter] Mit dem<br />

Boom des songorientierten Jazz<br />

und Künstlerinnen wie Diana<br />

Krall oder Norah Jones haben sich<br />

die Grenzen zwischen Jazz, Folk<br />

und Pop zuletzt immer weiter verwischt.<br />

Zu den Künstlerinnen, die<br />

das nutzen, um in ganz neue Zwischenreiche<br />

vorzustoßen, gehört<br />

die schwedische Sängerin Josefi -<br />

ne Cronholm. Mit einer Stimme<br />

und Phrasierungen, die oft an<br />

Joni Mitchell und auch an Sarah<br />

McLachlan erinnern, singt sie<br />

balladeske Songs mit exquisiten,<br />

weit ausgreifenden Melodien und<br />

erreicht dabei in aller Ruhe eine<br />

beachtliche Intensität. Auch weil<br />

die Arrangements – mal ein paar<br />

Ambient-Sounds hier, mal zarte<br />

akustische Tupfer von Streichern,<br />

Trompeten da, oder sparsame<br />

Klavierakkorde dort, – auf jedes<br />

überfl üssige Geklingel verzichten.<br />

Christian Stolberg<br />

Passt zu: stillen Wochenenden auf<br />

dem Land<br />

Downloadtipp: „Fountain“<br />

Jeff Beck<br />

Emotion & Commotion<br />

RHINO / WARNER<br />

[Rock-Fusion] Ganz ähnlich<br />

wie sein Sixties-Kollege Steve<br />

Winwood (siehe Seite 8 ) hat sich<br />

auch Jeff Beck durch gemeinsame<br />

Konzerte mit seinem alten Gitarrenrivalen<br />

Eric Clapton kürzlich<br />

wieder mehr ins Rampenlicht<br />

gespielt. Clapton ist hier nicht<br />

vertreten, dafür aber die Jazzsängerin<br />

Imelda May, die Operndiva<br />

Olivia Safe und Soul-Talent Joss<br />

Stone. Die bunte Zusammenstellung<br />

der Damenriege entspricht<br />

dem kuriosen, aber unterhaltsamen<br />

Stilpotpurri des Albums: Da<br />

gibt es eine Puccini-Bearbeitung<br />

mit großem Orchester, kernige<br />

Jazzfunk-Grooves, Coverversionen<br />

von Screaming Jay Hawkins<br />

und Jeff Buckley – und eine wehmütige<br />

Fassung von „Somewhere<br />

Over The Rainbow“. Und zu all<br />

dem fi ndet Jeff Beck eine elegant<br />

singende Gitarrenantwort.<br />

Christian Stolberg<br />

Hintergrund: Trevor Horn, Execu-<br />

tive Producer dieses Albums, war in<br />

den 80ern der Mann hinter Frankie<br />

Goes To Hollywood<br />

Lyambiko<br />

„Something Like Reality“<br />

SONY – AB 4. 6.<br />

[Jazz-Pop] Ihre Stimme ist<br />

samtweich soulig und sexy jaz-

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