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D - SONO Magazin

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experimentell kommen die Kompositionen<br />

daher, auf Refrains im<br />

klassischen Sinne wird oftmals<br />

verzichtet. Dabei ist die Palette der<br />

Einfl üsse bemerkenswert breit gefächert,<br />

reicht von Gothic, in dem<br />

von Alison Mosshart gesungenen<br />

„The Difference Between Us“ über<br />

Acid Jazz („I’m Mad“) bis hin zu<br />

Hard Rock („Gasoline“). White<br />

knüpft in dem eingängigen „I<br />

Can’t Hear You“ noch am ehesten<br />

an den Stil der White Stripes<br />

an, lebt sich im abschließenden<br />

„Old Mary“ allerdings auch auf<br />

avantgardistischem Terrain aus.<br />

Ein interessantes, aber durchaus<br />

gewöhnungsbedürftiges Album.<br />

Jörg Laumann<br />

Passt zu: Konzentriertem Zuhören<br />

Klingt wie: White Stripes, Queens<br />

Of The Stone Age, Led Zeppelin,<br />

Mother Earth<br />

Downloadtipps: „The Difference<br />

Between Us“, „I’m Mad“, „Gasoline“<br />

The Divine Comedy<br />

Bang Goes The<br />

Knighthood<br />

(PIAS/ROUGH TRADE)<br />

[Britpop] Es hat zwar ein wenig<br />

länger gedauert, aber mit ihrem<br />

sehnsüchtig erwarteten zehnten<br />

Studioalbum enttäuschen The Divine<br />

Comedy ihre Fans nicht. Vier<br />

Jahre nach „Victory For The Comic<br />

Muse“ präsentiert die Band<br />

um Sänger und Songwriter Neil<br />

Hannon auf ihrem neuen Longplayer<br />

zwölf perfekt arrangierte<br />

Popsongs, darunter hitverdächtige<br />

Nummern wie das mitreißende<br />

„At The Indie Disco“ oder das<br />

beschwingte „Neapolitian Girl“.<br />

Neil Hannon erzählt seine kleinen,<br />

detailverliebten Geschichten<br />

auch diesmal mit so viel Charme<br />

und Witz, das dem Zuhörer ganz<br />

warm ums Herz wird. Doch auch<br />

bei nachdenklichen Nummern<br />

wie dem bittersüßen „Have You<br />

Ever Been In Love“ oder „The Lost<br />

Art Of Conversation“ überzeugt<br />

die Band. The Divine Comedy ist<br />

mit „Bang Goes The Knighthood“<br />

ein erstaunlich zeitloses Werk gelungen.<br />

Robert Wallner<br />

Downloadtipp: „At The Indie Disco“<br />

Toni Braxton<br />

Pulse<br />

(ATLANTIC/WARNER)<br />

[R&B / Soul] Durch ihre Teilnahme<br />

an der US-TV-Show „Dancing<br />

With The Stars“ und ihr ausgedehntes<br />

Live-Engagement in Las<br />

Vegas wurde es die letzten fünf<br />

Jahre in unseren Breitengraden<br />

ungewöhnlich ruhig um die Sängerin.<br />

Mit „Pulse“ will die Soul-<br />

Diva, nun wieder an alte Erfolge<br />

anknüpfen. Die Chancen stehen<br />

nicht schlecht, dass dieses Vorhaben<br />

auch gelingt, denn die neuen<br />

Songs, entstanden unter der Regie<br />

von u.a. Lucas Secon, Harvey<br />

Mason Jr, Oak und Chuck Harmony,<br />

zeichnen sich durch ungemein<br />

geschmeidige Melodien aus.<br />

Zudem verfügt Toni Braxton nach<br />

wie vor über eine ausdrucksstarke<br />

Stimme, mit der sie Nummern<br />

wie „Make My Heart“ oder dem<br />

mit Hilfe von Trey Songz eingespielten<br />

„Yesterday“ ihren Stempel<br />

aufdrückt. Robert Wallner<br />

Wissenswert: Seit dem Erscheinen<br />

ihres gleichnamigen Debütalbums<br />

(1993) hat Toni Braxton mehr als 40<br />

Millionen Alben verkauft<br />

Diverse<br />

„Hot & New Country<br />

Music“<br />

SBC / SONY MUSIC / AGR<br />

[Country] Mit der Wahrnehmung<br />

der Country-Musik ist es in<br />

unseren Breitengraden außerhalb<br />

von Spezialistenkreisen so eine<br />

Sache: Die einen haben bei dem<br />

Stichwort „Country“ deutschsprachige<br />

Schunkel-Acts wie Truck<br />

Stop im Ohr. Andere meinen, seit<br />

Johnny Cash unter der Erde ist,<br />

sei irgendwie auch das Genre tot.<br />

In Wahrheit boomt es in den USA<br />

nach wie vor – und die Szene hat<br />

sich in mindestens drei Subszenen<br />

aufgespalten: traditionellen<br />

Country, sogenannten, meist recht<br />

radiofreundlichen „New Country“<br />

und den weniger kommerziell<br />

ausgerichteten alt(ernative)<br />

Country. Nicht leicht für hiesige<br />

Greenhorns, da den Überblick zu<br />

behalten. Da trifft es sich gut, dass<br />

Sony Music und AGR jetzt mit einer<br />

Country-Bestandsaufnahme<br />

kommen: „Hot & New Country<br />

Music“ ist die Zusammenstellung<br />

plump betitelt – hält aber tatsächlich<br />

viele der derzeit angesagten<br />

Nashville-Größen parat: Eine junge<br />

Damenriege um Taylor Swift,<br />

Miranda Lambert und Carrie<br />

Underwood; die Newcomer Jake<br />

Owen und David Nail, Altstars<br />

wie Alan Jackson und George<br />

Strait – und natürlich die aktuellen<br />

Abräumer: Tim McGraw, Kenny<br />

Chesney, Sugarland und Brad<br />

Paisley. Fazit: Auch wenn nicht<br />

alles toll ist, unterhält die CD mit<br />

den unterschiedlichen Acts und<br />

Songs vortreffl ich.<br />

Gunther Matejka<br />

Zählbar: Die Compilation enthält<br />

22 aktuelle Tracks<br />

Jonny Lang<br />

Live At The Ryman<br />

CONCORD RECORDS/<br />

UNIVERSAL<br />

[Blues-Rock] Das ehemalige<br />

Wunderkind in seinem Element:<br />

Jonny Lang legt sein erstes Live-<br />

Album vor, das vor Spielfreude<br />

aller Beteiligter nur so strotzt.<br />

Aufgenommen im Ryman Audi-<br />

torium in Nashville, spielen sich<br />

Lang und seine fünf exzellenten<br />

Mitmusiker durch elf Songs, die<br />

den Bogen vom Blues-Rock wie<br />

in „Don’t Stop (For Anything)“<br />

über Balladeskes („Give Me Up<br />

Again“) bis hin zum Soul („Red<br />

Light“) schlagen. Drummer Barry<br />

Alexander treibt das Sextett kraftvoll<br />

durch die unterschiedlichen<br />

musikalischen Stimmungen, die<br />

in zum Teil ausufernden Gitarren-<br />

und Keyboard-Soli ausgekostet<br />

werden. Langs früher Hit<br />

„Lie To Me“ beschließt „Live At<br />

The Ryman“, dessen Songs zwar<br />

nicht allesamt kompositorische<br />

Highlights sind, das aber mit seiner<br />

authentischen Atmosphäre<br />

und seinem guten Sound rundum<br />

Spaß macht. Jörg Laumann<br />

Passt zum: Wachwerden nach einer<br />

langen Nacht<br />

Klingt wie: Steve Winwood, Curtis<br />

Mayfield, Joe Bonamassa<br />

Downloadtipps: „Lie To Me“, „Give<br />

Me Up Again“<br />

Rufus Wainwright<br />

All Days Are Nights:<br />

Songs For Lulu<br />

(DECCA/UNIVERSAL)<br />

[Kammer-Pop] Rufus Wainwright<br />

ist ein unzeitgemäßer<br />

Künstler. Sein Sinn für Pathos<br />

und Selbstinszenierung hat wenig<br />

mit dem postmodernen Allerlei<br />

seiner Kollegen zu tun. Manchmal<br />

wirkt er wie ein Dorian Gray,<br />

dann wieder wie ein Boris Vian<br />

der Gegenwart, jedenfalls wie<br />

eine schillernde Figur, der die<br />

Ansagen der Trendpropheten<br />

herzlich egal sind. „All Days Are<br />

Nights: Songs For Lulu“ klingt daher<br />

zum einen wie ein Lamento<br />

auf Wainwrights im vergangenen<br />

Januar verstorbene Mutter, dann<br />

aber auch wie ein Skizzenbuch<br />

zum Zustand der zunehmend<br />

sinnentleerten Popmusik. Ein<br />

Sänger und sein Klavier, tändelnd<br />

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