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D - SONO Magazin

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Vielseitig: Renée Fleming<br />

sang während des Opernstudiums<br />

abends in<br />

Jazzclubs und liebt auch<br />

Bluegrass-Musik<br />

„Ich dachte, die Aufnahmen<br />

würden einfach<br />

werden, aber daraus<br />

wurde nichts. Die Arbeit<br />

war unheimlich subtil“<br />

War es schwer, für dieses Projekt einen Teil Ihrer<br />

für die klassische Musik wichtigen Gesangstechnik<br />

gewissermaßen zu „vergessen“?<br />

Schwierig und leicht zugleich. In der Oper zu<br />

singen, ist etwas sehr körperliches. Wir müssen<br />

mit unserer Stimme einen ganzen Saal ausfüllen.<br />

Beim Singen in ein Mikrophon hingegen<br />

musste ich mich zurücknehmen, sehr leise<br />

singen, und das ist natürlich rein physikalisch<br />

wesentlich leichter. Schwierig wurde es, als ich<br />

feststellte, dass es eben nicht reicht, einfach nur<br />

mit meiner tiefsten Stimme zu fl üstern: Popsongs<br />

sind stilistisch sehr anspruchsvoll!<br />

Abgesehen von technischen Fragen – worin<br />

unterschied sich die Herangehensweise an die<br />

Songs gegenüber ihren Klassikprojekten?<br />

Ich hatte weniger Angst vor diesen Songs, denn<br />

im Gegensatz zu Opern, die in den seltensten<br />

Fällen auf Englisch gesungen werden, konnte<br />

ich nun in meiner Muttersprache singen.<br />

Deutsch ist zwar meine Lieblingssprache, und<br />

Französisch klingt bei mir am schönsten, aber<br />

Englisch fällt mir nun mal am leichtesten.<br />

Hat Ihnen die Arbeit an „Dark Hope“ neue Erkenntnisse<br />

über sich als Sängerin gebracht?<br />

Ich dachte, die Aufnahmen würden sehr einfach<br />

und frei werden, aber daraus wurde nichts.<br />

Die Arbeit war unheimlich subtil, und das hat<br />

mich überrascht. David Kahne ließ mich manche<br />

Aufnahmen zehnmal wiederholen, obwohl<br />

ich kaum einen Unterschied hörte – und ich<br />

habe ziemlich gute Ohren. Er war anspruchsvoller<br />

als alle Dirigenten, mit denen ich bislang<br />

zusammengearbeitet habe.<br />

Gibt es Pläne für mehr Pop- oder Jazzalben?<br />

Nicht sofort, aber irgendwann würde ich gerne<br />

ein Album mit traditioneller Volksmusik aus<br />

den Appalachen aufnehmen, mit Mandolinen<br />

und Gitarrenbegleitung.<br />

Stellen Sie sich innerlich schon auf Kritik aus<br />

konservativen Klassik-Kreisen ein?<br />

Ich glaube, dass meine Generation sehr offen<br />

ist. Wir hören doch alle die unterschiedlichsten<br />

Richtungen von Musik. Trotzdem muss man<br />

sich immer auf Kritik einstellen. Und trotzdem<br />

immer etwas riskieren.<br />

Gibt es im Jazz- und Pop-Bereich Sänger, deren<br />

Stil und Stimmen Sie begeistern?<br />

Joni Mitchell – sie ist mein ewiger Prüfstein!<br />

Neu erschienen: „Dark Hope“ (Universal)<br />

erschien am 21. Mai 2010. Songs u.a. von Arcade<br />

Fire, Leonard Cohen, Human League und Muse<br />

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