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D - SONO Magazin

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mann, stolzer Besitzer eines Mercedes<br />

aus dem Jahr 1967, beteuert<br />

allerdings: „Der Retro-Aspekt ist<br />

in unserem Leben tatsächlich ein<br />

Riesenthema.“ Auf ihrem Album<br />

bieten die Acht eine schmissige<br />

Tour de Funk, durchaus mit dem<br />

Ehrgeiz zu stilistischen Variationen:<br />

„Wir haben eine geheime<br />

Schublade voller Stilmittel, die<br />

wir immer dann herausziehen,<br />

wenn wir Lust haben und der<br />

Song danach verlangt“, sagt Greg<br />

Zimmermann. „Alles ist erlaubt,<br />

was dem Song dient – und jeder<br />

Song entscheidet gewissermaßen<br />

selbst über seine Kleider.“<br />

„Retro“ ist Programm<br />

Ein musikalischer Gemischtwarenladen<br />

ist „Retrologie“ dennoch<br />

nicht geworden, eher eine<br />

stilsicher, aber nicht sklavisch<br />

epochengetreu eingerichtete<br />

Boutique für freidenkende Liebhaber<br />

des klassischen Seventies-<br />

Funk mit groovenden Bässen<br />

und zackigen Bläsersätzen. Die<br />

gemeinsame Verehrung für den<br />

„Godfather Of Soul“ James Brown,<br />

ist nicht zu überhören. „Bei aller<br />

Liebe zur Nostalgie ist es uns<br />

wichtig gewesen, auch moderne<br />

Elemente mit drin zu haben“, betont<br />

der Produzent, „diese fetten<br />

Sounds vor allem, die heute halt<br />

technisch möglich sind. Deshalb<br />

haben wir für den Albumtitel auch<br />

dieses Kunstwort ‚Retrologie‘ geschaffen<br />

– das verweist zeitlich<br />

in beide Richtungen, in die Vergangenheit<br />

und nach vorn. Wir<br />

wollen unsere Funk-Wurzeln aus<br />

der James-Brown-Schule kräftig<br />

ausleben – aber mit moderner<br />

Handschrift. “<br />

Wichtig ist ihnen:<br />

„Auch wenn wir mit<br />

Humor und Spaß an die Sache<br />

rangehen – eine reine Spaßkapelle<br />

sind wir nicht“, meldet sich<br />

Marc Leymann zu Wort: „Schließlich<br />

haben wir auch nachdenkliche<br />

Texte und Balladen wie ‚Rosen der<br />

Nacht‘ mit im Programm.“<br />

Neu erschienen: Das Album Big Gee<br />

„Retrologie“, Ariola/Sony Music<br />

AUF FRANKIEBOYS SPUREN<br />

Sunnyboy Tom Gaebel liebt den Swing<br />

Mit mehr als nur fröhlichem Enthusiasmus in Sachen Entertain-<br />

ment unterwegs ist Tom Gaebel. Dem 35jährigen ist das breite<br />

Grinsen schon rein physiognomisch gegeben, aber auch Teil sei-<br />

nes Naturells: „Ich habe immer schon gern Witze gemacht. Vom<br />

Klassenclown ging bei mir der Weg direkt zum Entertainer.“ 2005<br />

setzte der Sunnyboy mit seinem Solodebüt „Introducing: Myself“<br />

ein erstes Ausrufezeichen. Inzwischen verfügt der Ibbenbürener<br />

über drei German Jazz Awards und eine beachtliche Fangemeinde.<br />

Die erhielt einen Wachstumsschub, nachdem Gaebel 2008 als<br />

Gastkoch der Jazzkantine auch außerhalb von Swing-Fankreisen<br />

auffiel: Die Version der Jazzkantine von AC/DCs „Highway To<br />

Hell“ mit Gaebel als feixendem Frontmann, in einem sehenswer-<br />

ten Videoclip verbreitet, war ein Geniestreich. „Als Junge woll-<br />

Tom Gaebel liebt den<br />

lässigen Chic der großen<br />

Star-Entertainer<br />

der 60er Jahre<br />

te ich eigentlich Rockstar werden, bis ich feststellte,<br />

dass meine Stimme dafür zu tief ist“, gesteht der<br />

Bariton. Dann aber fiel ihm als Teenager eine<br />

Greatest-Hits-Compilation von Frank Sinatra in<br />

die Hände – seitdem ist der heutige Wahlkölner<br />

ein Mann mit einer originelleren Mission. Phra-<br />

sierung und Timbre seines großen Vorbilds hat<br />

er sich kongenial angeeignet, ist aber auch<br />

ein kompetenter Instrumentalist:<br />

Er lernte Blockflöte, Violine, Glo-<br />

ckenspiel, Posaune, Schlagzeug<br />

und Klavier. Heute ist Gaebel,<br />

der live fleißig mit seiner 11-köp-<br />

figen Bigband unterwegs ist,<br />

auch ein gewiefter Komponist.<br />

Auf seinem neuen Album<br />

„Music To Watch Girls By“ se-<br />

gelt der souveräne Bigband-<br />

Sänger elegant in Richtung<br />

Easy Listening: auf den Spu-<br />

ren der großen Ratpack-Stars<br />

Frank Sinatra, Dean Martin<br />

und Sammy Davis jr. Noch mehr<br />

als bei den Vorgängerwerken fal-<br />

len auf dem neuen Album die auf-<br />

wendige Produktion und die groß-<br />

formatigen Arrangements auf. In die<br />

packt er neben fünf Eigenkompositi-<br />

onen auch eine Reihe großer Melo-<br />

dien, vorwiegend aus den Sechziger<br />

Jahren, Songs, die von Königen der<br />

leichten Muse wie Ray Conniff, Andy<br />

Williams, Tom Jones oder Gilbert<br />

Becaud berühmt gemacht wurden,<br />

dazu „I Saw Her Standing There“<br />

von den Beatles. Felix Marondel<br />

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