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So gut wie Fats<br />
und Miles:<br />
Clifford Brown<br />
Clifford Brown<br />
„The Emarcy Master Takes“<br />
EMARCY / VERVE / UNIVERSAL<br />
Er war ein verhinderter Gigant: Als Clifford<br />
Brown im Juni 1956 gerade mal 25-jährig bei<br />
einem Autounfall starb, hatte er in einer professionellen<br />
Karriere von nur vier Jahren verblüffendes<br />
geleistet, den Sprung vom Bebop<br />
zum Hardbop entscheidend mit vorangetrieben.<br />
Aber sein Wirken war eben kurz, das<br />
hinterlassene Werk deshalb überschaubar.<br />
Und weil Brown zwar ein bei seinen Kollegen<br />
wegen seiner Liebenswürdigkeit und Zuver-<br />
lässigkeit sehr beliebter Musiker war, aber mit<br />
seinem drogen- und skandalfreien Lebensstil<br />
eher der Gegentypus zum klassischen Bop-<br />
Hipster, hat er auch kaum jene Anekdoten<br />
geliefert, die in der Jazzfolklore den Stoff zur<br />
Mythenbildung hergeben. Im Bewusstsein<br />
der breiteren Jazz-Öffentlichkeit spielt sein<br />
Name deshalb keine größere Rolle mehr. Zu<br />
Unrecht, denn Brown „vereinigte als Trompeter<br />
die besten Eigenschaften von Miles Davis<br />
und Fats Navarro auf sich“, wie der Schlagzeuger<br />
Max Roach feststellte. Die nachfolgenden<br />
Trompetergenerationen kommen um das Erbe<br />
des Mannes aus Wilmington denn auch<br />
nicht herum. Alle anderen können<br />
Browns vollkommende Technik,<br />
harmonische Versiertheit<br />
und melodischen Erfi ndungsreichtum<br />
jetzt in einer<br />
4-CD -Box bestaunen, die noch<br />
einmal seine letzte Schaffensphase<br />
dokumentiert : 1954<br />
hatten Max Roach und er<br />
das Cllifford Brown /Max<br />
Roach Quintett gegründet, in<br />
dem der Frühvollendete bis zu<br />
seinem Tod brillierte. (CST)<br />
Die Brown-Box verführt mit<br />
hübschen Beigaben