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Musik für erwachsene Hörer<br />
RENÉE<br />
FLEMING<br />
Der Pop-Seitensprung der<br />
Super-Sopranistin<br />
Rolling Stones<br />
schufen in der Hitze<br />
Südfrankreichs<br />
einst ihr Meisterwerk<br />
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Herbie Hancock<br />
übt Kritik an der<br />
Globalisierung –<br />
und zwar funky!<br />
JUNI 2010 KOSTENLOS 80.000 Ex.<br />
Tom Gaebel<br />
zelebriert die pure<br />
Lust am großen<br />
Entertainment<br />
Außerdem: Musik aus Südafrika,<br />
Steve Winwood, Keith Jarrett u.a.<br />
Und immer: CD-Besprechungen<br />
und Tourneedaten aus<br />
Pop, Rock, Klassik und Jazz!
REVOLUTIONS<br />
THE VERY<br />
STEVE<br />
BEST OF<br />
WINWOOD<br />
TRAFFIC<br />
BLIND FAITH<br />
SPENCER DAVIS GROUP<br />
Die erste Kollektion von Steve Winwood,<br />
die alle Hits seiner Karriere vereint.<br />
Keep On Running – Gimme<br />
Some Lovin’ – While You See A<br />
Chance – Valerie – Higher Love –<br />
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Blues«,»Ladies & Gentlemen… The Rolling<br />
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INHALT<br />
„Meine musikalischen Interessen sind breit gestreut: ich mag Pop, ich mag<br />
Klassik, ich mag Jazz und ich mag Folk …“ – Was Superstar Sting von sich<br />
sagt, gilt für die meisten von uns: Wenn wir aus dem Alter heraus sind,<br />
in dem man die Musik braucht, um zu einer bestimmten Szene zu gehören,<br />
passiert etwas Wunderbares: Wir werden freier, gehen bei dem, was wir<br />
hören wollen, ganz nach Stimmung und Gefühl. Schwer zu finden sind allerdings Berater,<br />
die durch diese reichhaltige, bunter gewordene Musikwelt führen. Deshalb gibt es jetzt<br />
<strong>SONO</strong> – für die ideologiefreie Freude an der Musik. Für uns ist „Mainstream“ genauso wenig<br />
Schimpfwort wie „Indie“, uns kümmert nicht, wie jung oder alt Künstler sind, sondern,<br />
was sie zu bieten haben. Wie es Duke Ellington einst ausdrückte: „Ich kenne nur zwei Arten<br />
von Musik: gute Musik und schlechte Musik!“<br />
Viel Freude mit <strong>SONO</strong> und sonomagazin.de … Ihr Christian Stolberg, Chefredakteur<br />
P.S.: Ich freue mich auf Kritik, Anregungen, Fragen zu <strong>SONO</strong> unter post@sonomagazin.de<br />
TRAILER<br />
Madonna · ABBA · Motown · Benjamin<br />
Biolay · Udo Jürgens · Herbert<br />
Grönemeyer · George Clooney Seite 4<br />
BACKSTAGE-LEKTÜRE<br />
Eugene Hütz (Gogol Bordello) Seite 5<br />
Opernstar Renée Fleming<br />
über ihr erstes Pop-Album Seite 6<br />
Steve Winwood Ein stiller Superstar<br />
macht wieder von sich reden Seite 8<br />
Exilanten im Paradies: die Rolling<br />
Stones in Südfrankreich Seite 10<br />
Entertainer: Big Gee und Tom Gaebel<br />
pfl egen große Showgesten Seite 12<br />
Grand Prix in s/w – die Anfänge des<br />
Eurovision Song Contest Seite 14<br />
„NEUE GESICHTER<br />
Jan Sievers · Amanda Jenssen ·<br />
Térez Montcalm Seite 16<br />
Halleluja“ – die seltsame Karriere<br />
eines Songs Seite 17<br />
Kraftvolle Töne aus den Townships:<br />
Was Südafrika zur globalen Musikkultur<br />
beiträgt Seite 18<br />
Wehmut ohne Grenzen: der Musiknomade<br />
Rodrigo Leao Seite 24<br />
„Dracula“ liebt Opern: ein Gespräch<br />
mit Christopher Lee Seite 26<br />
Keith Jarrett & Charlie Haden –<br />
Die Zwiegespräche zweier<br />
Jazztitanen Seite 28<br />
CD-REZENSIONEN ROCK, POP & CO<br />
Toni Braxton, Jackson Browne, Reinhard Mey,<br />
Kool & The Gang, Paul Weller u.a. Seite 30<br />
CD-REZENSIONEN KLASSIK<br />
Accademia Bizantina, Emerson String Quartet,<br />
Isabelle Faust, Placido Domingo u.a. Seite 34<br />
CD- REZENSIONEN JAZZ & WORLD<br />
Buika, Etta Cameron, Youssou N’Dour,<br />
John Scofield, Vladyslav Sendecki u.a Seite 36<br />
SCHATZKISTE<br />
Neue Boxets, Serien und Sampler Seite 38<br />
MEDIAMIX<br />
CDs, Bücher, Games für den Nachwuchs Seite 40<br />
TOURNEEN POP<br />
Chris de Burgh. Peter Maffay u.a. Seite 42<br />
TOURNEEN KLASSIK<br />
Christina Pluhar, Helene Grimaud, u.a. Seite 46<br />
TOURNEEN JAZZ & WORLD<br />
Woody Allen & New Orleans Jazz u.a. Seite 48<br />
DER PROMI-HÖRER<br />
Florian Boitin, „Playboy“-Chefredakteur Seite 50<br />
IMPRESSUM Seite 50<br />
8Steve Winwood<br />
18 Südafrika<br />
26 Christopher<br />
Lee<br />
24 Rodrigo<br />
Leao<br />
3
TRAILER<br />
Erfolgreiche Domina: Madonna (li.) bricht auf Tournee Rekorde,<br />
Benjamin Biolay (re.) nur sein Schweigen über Frau Sarkozy<br />
Das Leben von Udo Bockelmann alias Udo Jürgens (li.) soll einen TV-<br />
Zweiteiler hergeben. Die Temptations (li.) soulten auch auf Deutsch<br />
Immer gut für Rekorde ist<br />
MADONNA – ihr neuester<br />
kommt aus dem Vereinigten<br />
Königreich. Dort ermittelte die<br />
Verwertungsgesellschaft PPL die<br />
am häufi gsten gespielten Acts der<br />
letzten zehn Jahre – die Pole Position<br />
ging an die Amerikanerin,<br />
die damit die Beatles (Rang zwei),<br />
Robbie Williams (drei) und Queen<br />
(vier) auf die Plätze verwies. Gezählt<br />
wurden Einsätze im TV<br />
und Radio sowie öffentliche<br />
Aufführungen. Derweil konnte<br />
das Management der Künstlerin<br />
verhindern, dass ein Unbekannter<br />
TAGEBÜCHER VON MADONNA<br />
aus den Jahren 1988 bis 1992 auf<br />
Ebay versteigerte. Der Online-<br />
Auktionator nahm das Angebot<br />
kurz nach Auktionsbeginn wieder<br />
von der Site – das Startgebot<br />
für die handschriftlich geführten,<br />
bunten Heftchen, zuletzt im Besitz<br />
von Madonnas ehemaliger<br />
persönlicher Assistentin Melissa<br />
Crow, lag immerhin bei 2,5 Millionen<br />
Dollar. Viel Geld, aber lange<br />
nicht so viel, wie Madonna mit ih-<br />
rer „Sticky & Sweet“-Tour 2008<br />
und 2009 eingespielt hat – die gilt<br />
als erfolgreichste Tournee einer<br />
Einzelkünstlerin bisher und ist<br />
jetzt auf einem DVD- Mitschnitt<br />
dokumentiert (siehe „Mediamix“,<br />
Seite 34/35 ).<br />
Was Madonna für die USA, das<br />
waren ABBA für Schweden – verlässliche<br />
Lieferanten von Ausfuhr-<br />
und anderen Rekorden. Längst<br />
gehört das Repertoire von Agnetha,<br />
Annafrid, Benny und Björn<br />
dort zum Bildungskanon. So taten<br />
sich die Hamburger Musikkomponisten<br />
und –manager Ivo<br />
Moring und Stefan Struever leicht,<br />
als sie einen schwedischen Kinderchor<br />
suchten , um mit ihm die<br />
schönsten ABBA-Songs aufzunehmen.<br />
Das Werk erschien dieser<br />
Tage unter dem Titel „Children<br />
Of Sweden Sing ABBA“ . Die<br />
Chorleiterin Kicki Morberg hatte<br />
in den 70er Jahren übrigens mit<br />
einem von Björn und Benny geschriebenen<br />
Lied am Eurovision<br />
Song Contest teilgenommen.<br />
Ähnlich interessiert am Geldverdienen<br />
wie Madonna war BERRY<br />
GORDY, der Gründer der Detroiter<br />
Soul-Hitfabrik MOTOWN. Die<br />
Beatles („Komm gib mir Deine<br />
Hand“) hatten ihm vorgemacht,<br />
dass sich die Exportraten von<br />
Hits steigern ließen, wenn sich<br />
die Interpreten auch in den Landessprachen<br />
der jeweiligen Exportziele<br />
versuchten. Und so bat<br />
Gordy ab Mitte der 60er Jahre seine<br />
Schäfchen im labeleigenen Studio<br />
fl eißig zum funky Sprachkurs:<br />
38 alternative Single-Fassungen<br />
von Motown-Hits entstanden so,<br />
in Italienisch, Französisch, Spanisch<br />
und Deutsch. Sie sind auf<br />
der Doppel-CD „Motown Around<br />
The World“ enthalten.<br />
Die Gerüchte um das Eheleben<br />
von Nicolas und Carla Sarkozy<br />
haben ein juristisches Nachspiel:<br />
Neo-Chansonnier BENJAMIN BIO-<br />
LAY, zuletzt mit dem Doppelalbum<br />
„La Superbe“ in Erscheinung<br />
getreten, verklagte jetzt<br />
den Radiosender „France 24“ auf<br />
Fleißig: Die Children Of Sweden<br />
singen ABBA-Songs, George<br />
Clooney (li.) spielt in einem<br />
Film von Anton Corbjin<br />
20.000 Euro Schmerzensgeld. Der<br />
Sender hatte aus britischen Medien<br />
die Meldung übernommen,<br />
Biolay habe eine Affäre mit Frau<br />
Sarkozy, was der Sänger bestreitet<br />
und als Angriff auf seine Privatsphäre<br />
wertet.<br />
Für uns war er immer der Mann<br />
mit dem durchsichtigen Schimmel-Flügel<br />
– doch der 2004 veröffentlichte<br />
autobiografi sche Roman<br />
von UDO JÜRGENS trägt den<br />
Titel „Der Mann mit dem Fagott“.<br />
Genau den (und damit im Grunde<br />
das Leben des Barden) will die<br />
Berliner Filmproduzentin Regina<br />
Ziegler („Nach Mitternacht“) nun<br />
als Zweiteiler auf die Mattscheibe<br />
bringen. Die Dreharbeiten sollen<br />
im Herbst beginnen und Jürgens<br />
selbst dabei auch vor der Kamera<br />
stehen.<br />
Nicht vor der Kamera stehen, aber<br />
den Soundtrack beisteuern wird<br />
HERBERT GRÖNEMEYER zu „The<br />
American“ , dem neuen Film des<br />
niederländischen Star-Fotografen<br />
und Regisseurs ANTON CORBJIN<br />
(„Control“). Die Hauptrolle in dem<br />
ursprünglich unter dem Arbeitstitel<br />
„A Very Private Gentleman“<br />
in Italien gedrehten Streifen spielt<br />
GEORGE CLOONEY.<br />
d
BACKSTAGE-LEKTÜRE<br />
Punks lesen nicht? Weit gefehlt.<br />
Die New Yorker Gypsy Punker<br />
Gogol Bordello haben sogar<br />
einen Teil ihres Bandnamens aus der<br />
Literatur abgeleitet – schließlich sind<br />
die „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“<br />
aus den Petersburger Novellen des<br />
russischen Dichters Nikolaj Gogol eine<br />
Lektüre, zu der der ukrainische Kopf<br />
und Sänger der Band, Eugene Hütz,<br />
auf Reisen immer wieder gern greift.<br />
„Die Wahnvorstellungen darin sind<br />
auch nicht verrückter als unsere reale<br />
Big Gee<br />
Das sensationelle Debüt-Album<br />
„Retrologie“<br />
Ab dem 21.5 im Handel!<br />
Freuen Sie sich auf hochwertigen, eigenwilligen, llll gggggggg<br />
handgemachten und vor allem deutschsprachigen cccccccccccccccccccchhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen hhhhhhhhhhhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigeeeeeeeeeeeeeeeeen FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk FFFFFFFFFFFFFFFuuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnkkkkkkkkkkk Funk -<br />
oder wie Big Gee es selbst nennt:<br />
„Anti-Depressions-Musik“<br />
„Pasquale ist sexy,<br />
charmant, intelligent, verrückt<br />
und witzig. All das und das ist das<br />
Geile an „Retrologie“, ist auf<br />
diesem Album drauf und dafür<br />
liebe ich diese Musik -<br />
Pasquale at its best“<br />
(Maria Furtwängler)<br />
www.john-management.de<br />
Eugene Hütz<br />
Der Frontmann von Gogol<br />
Bordello vertieft sich unterwegs<br />
in russische Dichtung.<br />
Mehr unter www.big-gee.de<br />
Welt“, fi ndet Hütz. Kein Geringerer als<br />
Rick Rubin hat bei „Trans-Continental<br />
Hustle“, dem neuen Album seiner Band<br />
an den Reglern gesessen. Unter seiner<br />
Regie begeben sich Gogol Bordello auf<br />
eine vielfältige musikalische Reise, die<br />
verhalten mit dem folkloristischen Opener<br />
„Pala Tute“ beginnt und sich zu einem<br />
frühen Höhepunkt im krachenden<br />
Punk-Rocker „Immigraniada “ aufschwingt.<br />
Stark: der Titelsong, der zu<br />
einer festen Größe im Live-Repertoire<br />
der Band werden dürfte. (JLA/FM)<br />
d„Als ich den Song<br />
gehört habe, hatte ich<br />
sofort Lust mitzumachen“<br />
(Katharina Wackernagel<br />
über ihre Mitwirkung im<br />
Videoclip „Auf‘m Weg“)<br />
www.sonymusic.de www.ariola.de<br />
d„Dieses Album ist<br />
grosse Klasse<br />
mein Freund“<br />
(Matthias Schweighöfer)<br />
Belesener Derwisch:<br />
Eugene Hütz<br />
5<br />
88697 59453 2<br />
www.ein-n.de
RENÉE FLEMING<br />
„Popsongs sind stilistisch<br />
sehr anspruchsvoll“<br />
Was steckt dahinter, wenn eine der besten Opernsängerinnen<br />
der Welt sich mit 51 Jahren<br />
plötzlich an der Popmusik versucht? Ein Gespräch<br />
mit Renée Fleming. Interview: Severin Mevissen<br />
Die Aussicht von der Terrasse des<br />
Ramscale Penthouse in New Yorks<br />
Künstlerviertel West Village ist atemberaubend:<br />
13 Stockwerke unter uns glitzert<br />
der Hudson River. Gigantische Kreuzfahrtschiffe<br />
ziehen vorbei, und auf der gegenüberliegenden<br />
Flussseite ragen die Wolkenkratzer<br />
von Jersey City in den Himmel. Ein paar<br />
Blocks südlich stehen einige der teuersten<br />
Wohnhäuser Manhattans: der rosafarbene<br />
Palazzo Chupi, und ein Stück westlich davon<br />
die Glastürme des Stararchitekten Richard<br />
Meier. Mit einem Fernglas und ein bisschen<br />
Geduld hätte man wahrscheinlich einige der<br />
HINTERGRUND<br />
Der Weg der Renée Fleming<br />
Die vierfache Grammy-Preisträgerin Fleming (51)<br />
wurde in Pennsylvania geboren und sang wäh rend<br />
ihres Gesangsstudiums an der Eastman School<br />
Of Music und an der Juilliard School in New York<br />
abends in Jazzclubs. Heute gilt sie als eine der<br />
besten Sopranistinnen weltweit, hat an allen inter<br />
national führenden Opernhäusern gastiert.<br />
Unter der Regie von Produzent David Kahne (The<br />
Strokes) hat sie jetzt ihr erstes Popalbum „Dark<br />
Hope“ (Universal) aufgenommen.<br />
6<br />
prominenten Bewohner darin beobachten können:<br />
den Maler Julian Schnabel vielleicht oder<br />
die Schauspieler Hugh Jackman und Vincent<br />
Gallo, die in den Meier-Türmen wohnen. Doch<br />
wer greift schon zum Fernglas, wenn Amerikas<br />
größter Opernstar, Renée Fleming, nur<br />
wenige Meter entfernt steht? Noch ist sie von<br />
Assistenten umgeben und von Mädchen, die<br />
ihr die Haare zurechtzupfen und die Stirn pudern.<br />
Im Hintergrund packen Fernsehteams<br />
ihr Equipment zusammen, und Flemings Manager<br />
Peter Mensch beobachtet das Gewusel<br />
rund um seinen Schützling mit einer Mischung<br />
aus Amüsement und Ungeduld. Fünf Minuten<br />
später ist Ruhe eingekehrt: Madame Fleming<br />
hat sich auf einer weißen Ledercouch niedergelassen<br />
und lädt zum Interview. Sie scheint<br />
etwas erschöpft, aber gut gelaunt, und beides<br />
hatte seinen Grund: Zwei Abende zuvor hatte<br />
sie Premiere an der New Yorker Metropolitan<br />
Oper mit Rossinis „Armida“, einem fast vierstündigen<br />
Koloratur-Marathon, und die New<br />
York Times, die vor ihr auf dem Tisch liegt,<br />
lobte sie heute für ihre Performance.<br />
Frau Fleming, wollen wir auf Englisch oder auf<br />
Deutsch miteinander reden?<br />
Gerne auf Deutsch, dann kann ich etwas üben.<br />
Ich habe mal ein Jahr an der Hochschule für<br />
Musik in Frankfurt studiert.<br />
Waren Sie als Teenager ein reines „Klassik-Kid“<br />
oder haben Sie auch Popmusik gehört?<br />
Meine Eltern waren beide Musiklehrer, und<br />
wir haben alles Mögliche gehört und gesungen:<br />
Musicals, klassische Lieder, Volkslieder<br />
… mein Vater vor allem Jazz, aber ich habe auch<br />
Popmusik gehört: Elton John, Stevie Wonder<br />
und natürlich Joni Mitchell, mein Liebling.<br />
Warum kommen Sie mit diesem Pop-Projekt<br />
gerade jetzt?<br />
Ich wollte eigentlich nie ein Popalbum aufnehmen.<br />
Ich hatte an ganz andere Projekte<br />
gedacht: Folkmusik, Nashville, Bluegrass, vielleicht<br />
sogar ein weiteres Jazzalbum. Aber mein<br />
Manager, Peter Mensch, der ja auch Metallica<br />
managt, hat mich mit viel Enthusiasmus und<br />
Energie überzeugt. Es hat allerdings von der<br />
Idee bis zur Ausführung fast zehn Jahre gedauert.<br />
Nun bin ich sehr froh, dass ich es gemacht<br />
habe. Ich habe die Chance bekommen, etwas<br />
ganz Neues, Frisches zu machen, und das ist<br />
immer toll. In meinem eigentlichen Gebiet,<br />
der Oper, kann ich mich kaum noch weiterentwickeln,<br />
da ist ein neues Projekt wie eine<br />
Therapie. Ich liebe es, Schülerin zu sein. Ich<br />
will immer lernen.<br />
Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl<br />
der Stücke? Wer hat die Selektion vorgenommen<br />
– David Kahne oder Sie?<br />
Peter Mensch und sein Partner, Cliff Burnstein,<br />
drückten mir zwei CDs mit Songs in die Hand,<br />
und aus denen habe ich ungefähr 30 Songs in<br />
die engere Wahl genommen. Ich kannte vorher<br />
keinen einzigen der Songs, im Gegensatz<br />
zu meinen beiden Töchtern: Die sind 14 und<br />
17 und kannten fast alle. Ich war am Anfang<br />
skeptisch, dann aber angenehm überrascht,<br />
wie komplex und anspruchsvoll einige der<br />
Songs waren. Manche Songs sind geradezu<br />
geheimnisvoll in ihrer Bedeutung, und das<br />
sprach mich an.<br />
Wie viel Einfluss haben Sie auf die Arrangements<br />
genommen?<br />
Kaum welchen, ich habe eigentlich nur positive<br />
Kritik geübt. Nur bei „With Twilight<br />
As My Guide“ von Mars Volta,<br />
diesem Lied mit den schön wilden<br />
Streichern, habe ich auf echten<br />
Geigen anstelle von Synthesizern<br />
bestanden.<br />
Welche Rolle spielt Popmusik<br />
heute in Ihren<br />
Hörgewohnheiten?<br />
Ich muss selbst zuhause<br />
noch so viele<br />
Lieder einstudieren,<br />
da bin ich manchmal<br />
froh, wenn ich überhaupt<br />
keine Musik hören<br />
muss. Manchmal höre ich<br />
im Auto Musik, oder ich habe<br />
beim Laufen meinen iPod auf.<br />
Das ist dann aber meist Klassik<br />
oder Jazz.<br />
Fotos: Andrew Eccles, Zeininger
Vielseitig: Renée Fleming<br />
sang während des Opernstudiums<br />
abends in<br />
Jazzclubs und liebt auch<br />
Bluegrass-Musik<br />
„Ich dachte, die Aufnahmen<br />
würden einfach<br />
werden, aber daraus<br />
wurde nichts. Die Arbeit<br />
war unheimlich subtil“<br />
War es schwer, für dieses Projekt einen Teil Ihrer<br />
für die klassische Musik wichtigen Gesangstechnik<br />
gewissermaßen zu „vergessen“?<br />
Schwierig und leicht zugleich. In der Oper zu<br />
singen, ist etwas sehr körperliches. Wir müssen<br />
mit unserer Stimme einen ganzen Saal ausfüllen.<br />
Beim Singen in ein Mikrophon hingegen<br />
musste ich mich zurücknehmen, sehr leise<br />
singen, und das ist natürlich rein physikalisch<br />
wesentlich leichter. Schwierig wurde es, als ich<br />
feststellte, dass es eben nicht reicht, einfach nur<br />
mit meiner tiefsten Stimme zu fl üstern: Popsongs<br />
sind stilistisch sehr anspruchsvoll!<br />
Abgesehen von technischen Fragen – worin<br />
unterschied sich die Herangehensweise an die<br />
Songs gegenüber ihren Klassikprojekten?<br />
Ich hatte weniger Angst vor diesen Songs, denn<br />
im Gegensatz zu Opern, die in den seltensten<br />
Fällen auf Englisch gesungen werden, konnte<br />
ich nun in meiner Muttersprache singen.<br />
Deutsch ist zwar meine Lieblingssprache, und<br />
Französisch klingt bei mir am schönsten, aber<br />
Englisch fällt mir nun mal am leichtesten.<br />
Hat Ihnen die Arbeit an „Dark Hope“ neue Erkenntnisse<br />
über sich als Sängerin gebracht?<br />
Ich dachte, die Aufnahmen würden sehr einfach<br />
und frei werden, aber daraus wurde nichts.<br />
Die Arbeit war unheimlich subtil, und das hat<br />
mich überrascht. David Kahne ließ mich manche<br />
Aufnahmen zehnmal wiederholen, obwohl<br />
ich kaum einen Unterschied hörte – und ich<br />
habe ziemlich gute Ohren. Er war anspruchsvoller<br />
als alle Dirigenten, mit denen ich bislang<br />
zusammengearbeitet habe.<br />
Gibt es Pläne für mehr Pop- oder Jazzalben?<br />
Nicht sofort, aber irgendwann würde ich gerne<br />
ein Album mit traditioneller Volksmusik aus<br />
den Appalachen aufnehmen, mit Mandolinen<br />
und Gitarrenbegleitung.<br />
Stellen Sie sich innerlich schon auf Kritik aus<br />
konservativen Klassik-Kreisen ein?<br />
Ich glaube, dass meine Generation sehr offen<br />
ist. Wir hören doch alle die unterschiedlichsten<br />
Richtungen von Musik. Trotzdem muss man<br />
sich immer auf Kritik einstellen. Und trotzdem<br />
immer etwas riskieren.<br />
Gibt es im Jazz- und Pop-Bereich Sänger, deren<br />
Stil und Stimmen Sie begeistern?<br />
Joni Mitchell – sie ist mein ewiger Prüfstein!<br />
Neu erschienen: „Dark Hope“ (Universal)<br />
erschien am 21. Mai 2010. Songs u.a. von Arcade<br />
Fire, Leonard Cohen, Human League und Muse<br />
7
STEVE WINWOOD<br />
Das neunte Leben<br />
Er ist unter den großen Überlebenden der 60er Jahre<br />
der unauffälligste. Doch in jüngster Zeit macht der<br />
einstige Wunderknabe des britischen Pop mit spektakulären<br />
Lebenszeichen von sich reden. Von Christian Stolberg<br />
Er war 15, als er Profi wurde. Noch nicht<br />
mal 20, da hatte er mit „Keep On Running“<br />
und „Gimme Some Loving“ der<br />
Spencer Davis Group unsterbliche Highlights<br />
geschenkt. Die New York Times feierte ihn<br />
als „frühreifen Mozart der Popmusik“, dessen<br />
Stimme klinge „wie Ray Charles auf Helium“.<br />
Er ist einer der wenigen Überlebenden<br />
unter den Superstars der 60er. Seine Musikerkollegen<br />
reißen sich bis heute darum, ihn<br />
ins Studio zu bekommen. Und doch ist der<br />
Mann aus Birmingham medial erstaunlich<br />
wenig präsent.<br />
Er ist halt eher von der stillen Art, wenn<br />
er nicht gerade mit dieser unnachahmlichen<br />
Stimme singt, in der sich keltische Kehligkeit<br />
mit einem verblüffenden Soulfeeling mischt.<br />
Steve Winwoods Privatleben war nie ein Boulevardthema,<br />
in punkto Skandale: Fehlanzeige.<br />
8<br />
Bodenständig,<br />
aber wieder reise -<br />
lustig: Tüftler<br />
Winwood, hier<br />
im Heimstudio<br />
in Berkshire,<br />
tourt jetzt<br />
wieder öfter<br />
Mit Ausnahme der 80er Jahre, als er sich in<br />
hochgestylten Videoclips als eine Art Yuppie-<br />
Dandy vermarkten ließ, hat sich Winwood nie<br />
wie ein Popstar benommen. Und immer folgten<br />
in seinem Leben auf musikalische Drangperioden<br />
längere Phasen des Rückzugs ins<br />
seine Wahlheimat im ländlichen Berkshire. All<br />
das hebt den Promi-Faktor eher nicht.<br />
Lebenszeichen aus New York<br />
Winwood wirkt relaxt, als er seine Proben in<br />
London mit Eric Clapton für die gemeinsame<br />
Sommertour unterbricht, um mit <strong>SONO</strong> zu<br />
telefonieren. Die drei ausverkauften Konzerte<br />
mit Clapton im New Yorker Madison Square<br />
Garden im Februar 2008, die zu einem hoch<br />
gelobten und glänzend verkauften CD/DVD-<br />
Mitschnitt führten, waren vielleicht das spektakulärste<br />
Lebenszeichen, das Winwood im<br />
laufenden Jahrzehnt von sich gegeben hat. Ein<br />
weiteres kommt am 4. Juni: Da erscheint die<br />
CD-Retrospektive „Revolutions – The Very<br />
Best Of Steve Winwood“ in zwei unterschiedlichen<br />
Formaten: als einfache CD mit 16 Tracks<br />
für Einsteiger, zudem als 4-CD-Box mit 58<br />
Songs sowie einem 60-seitigen Booklet. Schon<br />
eher das Format, mit dem man ein so umfangreiches<br />
Oeuvre angemessen würdigt.<br />
„Meine Karriere zerfällt ja in relativ klare<br />
Abschnitte“, sagt der Erzmusikant – mit jedem<br />
Lebenskapitel änderte sich der musikalische<br />
Akzent: vom frühen britischen R&B mit der<br />
Spencer Davis Group, den psychedelischen<br />
Jazz-, Blues-, Folk- und Rock-Exkursionen<br />
mit Traffic, der kurzlebigen Supergroup<br />
Mit Eric Clapton ist Winwood im Juni<br />
gemeinsam in Deutschland unterwegs<br />
Blind Faith, und dem höchst erfolgreichen<br />
Soulpop seiner frühen Solokarriere mit Hits<br />
wie „Valerie“, oder „Roll With It“ bis zum<br />
Rock-Jazz-Weltmusik-Amalgam seiner letzten<br />
Soloalben „About Time“ (2003) und „Nine<br />
Lives“ (2008).<br />
In dieser Karriere, das räumt der Multiinstrumentalist,<br />
der schon Alben komplett im<br />
Alleingang einspielte, ein, gab es auch mal eine<br />
kreative Sackgasse: „Eine Zeit lang habe ich<br />
das Studio der Bühne vorgezogen, weil sich im<br />
Studio viele Ideen natürlich exakter umsetzen<br />
lassen. Das ist aber gar nicht immer so gut.“<br />
Er hat umgedacht: Seit einigen Jahren können<br />
seine Fans den auf der Bühne verblüffend jungenhaft<br />
wirkenden 62jährigen wieder regelmäßig<br />
auf Tourneen erleben.„Momentan finde ich<br />
die größte Erfüllung darin, meine Stücke auf<br />
der Bühne immer wieder neu zu erfinden.“ Die<br />
Besucher der Tour mit Clapton im Juni werden<br />
das mit Freude hören.<br />
Neu erschienen: „Revolutions – The Very Best<br />
Of Steve Winwood“ (Island/Universal) als<br />
Einzel-CD mit 16 oder 4-CD-Box mit 58 Tracks
Foto: Corbis<br />
Musik für erwachsene wachsene Hörer<br />
<strong>SONO</strong> bekommen Sie leider<br />
nicht bei den Jungs auf der Straße …<br />
… dafür aber zuverlässig in allen guten CD-Shops und Ticket-Vorverkäufen.<br />
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Stabsabteilungen der 160 deutschen<br />
Dax-, MDax-, SDax-, TecDax-Unternehmen.<br />
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ROLLING STONES<br />
Trouble in Paradise<br />
Sie waren noch keine Ledergesichter,<br />
sondern junge Rockgötter, und lebten<br />
im Sommer 1971 den feuchten Traum<br />
jedes Rockfans aus: Mit Weib, Wein &<br />
Gesang, dazu noch diversen anderen<br />
Substanzen nahmen die Rolling Stones<br />
an der Riviera ihr Meisterwerk „Exile<br />
On Main Street“ auf – fast aus Versehen.<br />
Von Michael Sailer<br />
Regierungen haben manchmal lustige Ideen. Zum Beispiel gefi el<br />
es der britischen Anfang der 70er, den Spitzensteuersatz für<br />
Superreiche auf beinahe 100 Prozent zu erhöhen. Was dazumal<br />
durchaus populär war, gefi el einer kleinen, relativ neuen Bevölkerungsgruppe<br />
gar nicht: den Popstars, die – ohnehin an Mobilität gewohnt<br />
– scharenweise das Land verließen und fortan nur noch tageweise betreten<br />
durften, wenn sie nicht gewillt waren, einen Großteil ihrer märchenhaften<br />
Verdienste statt für Drogen, Autos und Mädchen nun für<br />
Sozialsysteme und ähnlichen Heckmeck aufzuwenden.<br />
Die ersten Pop-Steuerfl üchtlinge waren auch die prominentesten:<br />
Die Rolling Stones, deren bis dahin neun Alben allesamt mindestens<br />
Platz 3 der UK-Charts erreicht hatten, gaben am 4. März 1971 bekannt,<br />
ihre Wohnsitze nach Frankreich zu verlegen. Am 7. April gründete die<br />
Band ihr eigenes Label (Logo: die berühmte Zunge), auf dem am 16. April<br />
die Single „Brown Sugar“ erschien. Eine Woche<br />
darauf folgte „Sticky Fingers“, das bis dahin<br />
erfolgreichste Album, mit dem die Stones auch<br />
kommerziell das wurden, als was sie sich live<br />
schon länger ankündigen ließen: die „größte<br />
Rock‘n‘Roll-Band der Welt“. Da hatte sich der<br />
Umzug bereits gelohnt.<br />
In den folgenden Monaten sind Jagger,<br />
Richards, Wyman, Watts und Mick Taylor viel<br />
unterwegs, allerdings kaum in musikalischer<br />
Mission: Am 12. Mai heiratet der Sänger in St.<br />
Tropez seine „gute Freundin“ (wie er sie in einem<br />
Interview bei ihrer Ankunft in London<br />
genannt hatte) Bianca Perez Moreno de Macias;<br />
es folgen diverse Prozesse – u. a. gegen<br />
Ex- und Noch-Manager – und die UK-Premiere<br />
des Tourfi lms „Gimme Shelter“, am 21. Oktober<br />
kommt in Paris Jagger-Tochter Jade zur Welt<br />
(ein halbes Jahr später ziehen Keith Richards<br />
10<br />
ORIGINALFOTOS<br />
D. Tarlé stellt in London aus<br />
Die Bilder zu unserer Geschichte, die der junge<br />
Dominique Tarlé einst in Nellcôte schoß (und noch<br />
einige mehr) sind von 15. Juli bis 31. August in<br />
einer großen Ausstellung in der Atlas Gallery in<br />
London zu sehen. Signierte Großabzüge sind<br />
dort ab 1800 £ zu haben. www.atlasgallery.com<br />
und Anita Pallenberg mit Tochter Dandelion nach), und inmitten des<br />
ganzen Trubels entsteht irgendwie das Meisterwerk der Band; die<br />
Betonung liegt auf „irgendwie“. Die Musiker und ihre Entourage versammeln<br />
sich ab Mitte Juni für den Rest des Monats jeden Abend in<br />
der Villa Nellcôte (dem von Richards gemieteten ehemaligen Gestapo-Hauptquartier)<br />
in Villefranche an der Cote d‘Azur, um die Nacht<br />
durchzuarbeiten – allerdings sind wie Bassist Bill Wyman sich später<br />
erinnern wird, nicht immer alle dabei: „Das hat mich sehr frustriert. Bei<br />
den zwei Alben zuvor hatten wir gut gearbeitet und auf unseren Produzenten<br />
Jimmy Miller gehört. Ich habe erst nach einer Weile verstanden,<br />
warum jetzt alles anders war.“ Dann versteht Wyman wohl auch, was<br />
Gäste wie Gram Parsons, der abgestürzte „Easy Rider“-Drehbuchautor<br />
Terry Southern und der notorische Schriftsteller William S. Burroughs<br />
in der Villa suchten: Die Beträge, die Richards wöchentlich für Heroin<br />
ausgibt, hätten ausgereicht, die ganze Kleinstadt zu ernähren. Erst als<br />
die Polizei allzu aufdringlich wird, zieht Anita Pallenberg die Notbremse<br />
und verweist den völlig außer Rand und Band geratenen Parsons und<br />
seine Freundin Gretchen Burrell des Hauses.<br />
Ein Gestapo-Hauptquartier wird umfunktioniert<br />
Dass im Keller der Villa eine richtige Band zu Gange ist, kann man nicht<br />
behaupten. Keith Richards und Mick Taylor sind meist dabei, dazu Saxophonist<br />
Bobby Keys (den Mick Jagger nicht sonderlich mag, weil er<br />
ihn als Unterstützer von Richards‘ Führungsrolle bei den Stones sieht)<br />
und Jimmy Miller, der auch mal Charlie Watts am Schlagzeug ersetzt (auf<br />
mindestens zwei Songs: Richards‘ Solonummer „Happy“ und „Shine A<br />
Light“). Die anderen kommen vorbei, wenn sie Zeit haben, Wyman so<br />
selten wie möglich, weil ihm die Atmosphäre in der Villa nicht behagt.<br />
Seinen Platz am Bass übernehmen die Gitarristen und auf vier Nummern<br />
Kontrabassist Bill Plummer. Gemütlich ist es da drunten auch<br />
nur bedingt: Der Strom für Mobile-Studio und Equipment wird illegal<br />
von einer durch den Park verlaufenden Leitung abgezapft, die stickige<br />
Hitze des südfranzösischen Sommers lässt den Schweiß von der Decke<br />
tropfen, in Gitarren und Verstärkern sammelt sich Kondenswasser, an<br />
den Wänden blüht der Schimmel. Mick Taylor beschwert sich später,<br />
er habe sich in dem Katakombenbrodem seine Bronchien ruiniert. Der<br />
Arbeitstitel der Platte passt dazu: „Tropical Diseases“.<br />
Ein paar Songs sind schon vorher entstanden, während der „Sticky<br />
Fingers“-Sessions und teilweise noch früher, das darf aber niemand<br />
erfahren, weil Ex-Manager Allen Klein sonst Ansprüche auf die Rechte<br />
geltend machen könnte. Andere bleiben unfertig<br />
liegen – einige davon kursieren auf Bootlegs,<br />
andere werden anlässlich der Neuaufl age des<br />
Albums in den Archiven wiederentdeckt: Den<br />
Text zu „Following The River“ schreibt Jagger<br />
deshalb erst 2009, und auch Keith Richards fügt<br />
hie und da eine Gitarre hinzu.<br />
Ende Oktober 1971 hat die Mehrheit der Beteiligten<br />
die Nase voll vom Exil in Südfrankreich.<br />
Mit dem Nellcôte-Abenteuer ist die Ge-<br />
schichte aber noch lange nicht zu Ende; neues<br />
Hauptquartier der Band ist Los Angeles, wo<br />
man ab Dezember im Sunset-Sound-Studio in<br />
sporadischen Sessions an halbfertigen Tracks<br />
arbeitet und ein paar neue aufnimmt. Keith<br />
Richards‘ Heroinkonsum ist mittlerweile ein<br />
echtes Problem – was Mick Jagger Gelegenheit<br />
gibt, das Heft wieder in die Hand zu nehmen<br />
und das Projekt in seine Richtung zu treiben:
Fotos: Getty<br />
Fotograf Dominique Tarlé durfte in Nellcôte<br />
wochenlang ganz nah an Hausherr Keith<br />
Richards (o.) und seine Entourage heran<br />
Autonarr Jagger machte zwischen den Sessions<br />
das schläfrige Villefranche unsicher<br />
Im Garten des Ex-Gestapo-Quartiers:<br />
Charlie Watts (li.) und Keith Richards<br />
Rock ‚n‘ Roll, sagt er, gehe ihm ziemlich auf die Nerven; er will neue<br />
Richtungen ausprobieren, holt neue Musiker dazu, unter anderem Dr.<br />
John, Billy Preston und eine Reihe von Sängerinnen und Sängern. Bei<br />
einem Kirchenbesuch mit Preston wird er vom Gospelvirus infi ziert,<br />
was den fi nalen Versionen von „Tumbling Dice“, „Loving Cup“, „Shine<br />
A Light“ und „Let It Loose“ deutlich anzuhören ist.<br />
Die Aufnahmen mäandern auch in Los Angeles weiter vor sich hin;<br />
erst im Frühjahr 1972 und angesichts des näher rückenden Tourstarts<br />
macht man die Kiste zu und fängt mit dem Sortieren an, wobei Jagger<br />
selbst den Kommandoplatz am Mischpult übernimmt (mit den Toningenieuren<br />
Glyn und Andy Johns), weil „ansonsten nur diese ganzen<br />
Saufköpfe und Junkies rumhingen.“ Schließlich bleiben 18 Tracks<br />
übrig, fast 67 Minuten Spielzeit – zu viel für eine einfache Platte, aber<br />
da die Stones nun ihre eigenen Herren sind, beschließen sie, alle Songs<br />
zu veröffentlichen – auf einem Doppelalbum, mit dessen Hüllendesign<br />
John Van Hamersfeld beauftragt wird (der schon „Magical Mystery<br />
Tour“ für die Beatles gestaltet hat). Das Cover repräsentiert die Platte<br />
perfekt: ein verwirrendes Durcheinander von historischen Fotos aus<br />
dem Kuriositätenkabinett und Schnappschüssen von den Aufnahmesessions,<br />
per Hand mehr bekrakelt als beschriftet; der neue Titel spielt<br />
nicht mehr auf den südfranzösischen Villenkeller an, sondern auf die<br />
kalifornische Metropole: „Exile On Main St.“. Bei der Kritik fällt die<br />
Platte, als sie am 12. Mai 1972 mitten im Glam-Rock-Fieber erscheint,<br />
erst mal durch: Wüst, wirr und undurchdringlich sei sie, ein Sammelsurium,<br />
mittelmäßig bis schlecht produziert (was Mick Jagger, der<br />
„Exile“ bis heute nicht sonderlich mag, bestätigt). Das nichtprofessionelle<br />
Publikum ist freundlicher gesinnt, aber nicht überwältigt: „Exile“<br />
Promihochzeit in St. Tropez: Mick Jagger<br />
und seine fast barbrüstige Braut Bianca<br />
Apathie auf zwei Stockwerken: Anita Pallenberg, Keith Richards,<br />
Gram Parsons und Gretchen Burrell (v.l.n.r.) im Salon von Nellcôte.<br />
Im Kellerstudio regierte vor allem der Schwamm (u.)<br />
erreicht auf beiden Seiten des Atlantiks Platz eins, verkauft sich aber<br />
wesentlich schlechter als „Sticky Fingers“ und der Nachfolger „Goats<br />
Head Soup“. Heute sind sich Hörer wie Kritiker einig, dass es nicht nur<br />
eine der besten und wichtigsten Rockplatten aller Zeiten ist, sondern<br />
auch das letzte große Album der Rolling Stones.<br />
Neu: “Exile On Main Street“ (Polydor) wurde am 14. Mai wiederveröffentlicht -<br />
mit 10 zusätzlichen Songs, u.a. „I‘m Not Signifying“, „Dancing In The Light“,<br />
„So Divine“, Following The River“, „Plundered My Soul“, „Good Time Women“.<br />
11
BIG GEE<br />
Die Entertainer<br />
Roger Cicero und Jan Delay bekommen<br />
immer mehr Konkurrenz: Vollblut-<br />
Entertainer wie der TV-Star Pasquale<br />
Aleardi mit seiner Band Big Gee bringen<br />
mit unverhohlenem Spaß am Showeffekt<br />
Swing, Funk und Jazz auf deutsche<br />
Popbühnen. Von Christian Stolberg<br />
Was ist eigentlich<br />
plötz lich los in diesem<br />
Land? Lange<br />
Zeit schienen Popmusiker aus<br />
Deutschland, die sich und ihre<br />
Arbeit ernst nahmen, die große<br />
Showgeste zu meiden wie der<br />
Teufel das Weihwasser – egal<br />
wo sie stilistisch zuhause waren.<br />
Den großen knalligen Effekt,<br />
12<br />
das offensive „Ja!“ zur unterhaltenden<br />
Pose – das überließ man<br />
lieber den Schlagerbarden und<br />
Kommerzdisco-Klempnern. Aber<br />
irgendetwas hat sich inzwischen<br />
geändert. War es das vermehrte<br />
Auftreten von internationalen<br />
Neo-Croonern wie Harry Connick<br />
jr. oder Michael Bublé mit<br />
ihren großformatigen Shows,<br />
war es Robbie Williams’ überraschender<br />
Ausfl ug anfangs des<br />
neuen Jahrtausends mit „Swing<br />
When You’re Winning“, das auch<br />
hierzulande die Dinge (und vor<br />
allem die Einstellungen) in Bewegung<br />
brachte? Oder werden<br />
wir Deutschen mit jedem Jahr,<br />
das der zweite Weltkrieg weiter<br />
zurückliegt, tatsächlich einfach<br />
immer lockerer? Sei’s wie‘s sei –<br />
jedenfalls tauchen inzwischen<br />
immer mehr hochprofessionelle<br />
und interessante Performer auf,<br />
die sich auf unterschiedliche Art<br />
und mit unterschiedlichen musikalischen<br />
Akzenten das Thema<br />
Unterhaltung auf die Fahne geschrieben<br />
haben.<br />
Was man dafür allerdings<br />
sein muss, ist eine geborene<br />
Rampensau. Das Entertainment-Fach<br />
verträgt<br />
keine Introvertierten.<br />
Der einstige Stuntman<br />
und Strombolis-Sänger<br />
Stefan<br />
Gwildis ist so eine, Roger Cicero<br />
natürlich, Jan Delay sowieso<br />
– und Pasquale Aleardi auch. Der<br />
Schweizer, wie Gwildis gelernter<br />
Schauspieler, und in diesem Metier<br />
derzeit durchaus erfolgreich<br />
und gefragt („Der Vulkan“, „Keinohrhasen“),<br />
betreibt seit 2003 mit<br />
dem Kölner Produzenten Greg<br />
Zimmermann und dem Songwriter<br />
Marc Leymann ein sehr unterhaltsames<br />
Projekt, das sich nach<br />
Zimmermanns Spitznamen Big<br />
Gee nennt.<br />
„Rampensäue“ sind<br />
gefragt<br />
„Es gab damals in unseren Breitengraden<br />
keine geile Funkband“,<br />
erinnert sich Zimmermann an<br />
die Gründungsphase von Big Gee,<br />
„diese Lücke wollten wir füllen –<br />
und zwar mit deutschen Texten.“<br />
Nach und nach gruppierte sich<br />
um das Triumvirat aus dem Sänger<br />
Aleardi, dem produzierenden<br />
Keyboarder und Posaunisten<br />
Zimmermann und dem textenden<br />
Saxofonisten Leymann eine<br />
feste Band. Heute ist Big Gee achtköpfi<br />
g – und inzwischen so weit,<br />
dass man der Welt nun mit breiter<br />
Brust ein vor tanzfreundlichen<br />
Grooves und lebensfrohen Vibes<br />
strotzendes Debütalbum mit<br />
dem Titel „Retrologie“ vor den<br />
Latz knallt.<br />
„Anti-Depressionsmusik“ nennen<br />
Aleardi & Co., was sie darauf<br />
anbieten – man darf das durchaus<br />
als kräftiges „Ja!“ zum Entertainment<br />
verstehen: „Absolut! Und<br />
dazu trage nicht nur ich als Frontmann<br />
bei“, unterstreicht Pasquale<br />
Aleardi. „Im Studio bringt eh jeder<br />
seinen Input, aber auch live<br />
verteilt sich die Action bei uns auf<br />
viele Schultern. Da tragen alle<br />
dazu bei, die Säle zum Kochen zu<br />
bringen.“<br />
Augenzwinkern und Selbstironie<br />
setzt das kölnisch-schweizerische<br />
Joint Venture schon im<br />
programmatischen Titelsong „Retro“<br />
ein. Kotelettenträger Zimmer-<br />
Mut zum Risiko auf dem Showparkett:<br />
P. Aleardi, G. ZImmermann,<br />
M. Leymann (v.l.n.r.)
mann, stolzer Besitzer eines Mercedes<br />
aus dem Jahr 1967, beteuert<br />
allerdings: „Der Retro-Aspekt ist<br />
in unserem Leben tatsächlich ein<br />
Riesenthema.“ Auf ihrem Album<br />
bieten die Acht eine schmissige<br />
Tour de Funk, durchaus mit dem<br />
Ehrgeiz zu stilistischen Variationen:<br />
„Wir haben eine geheime<br />
Schublade voller Stilmittel, die<br />
wir immer dann herausziehen,<br />
wenn wir Lust haben und der<br />
Song danach verlangt“, sagt Greg<br />
Zimmermann. „Alles ist erlaubt,<br />
was dem Song dient – und jeder<br />
Song entscheidet gewissermaßen<br />
selbst über seine Kleider.“<br />
„Retro“ ist Programm<br />
Ein musikalischer Gemischtwarenladen<br />
ist „Retrologie“ dennoch<br />
nicht geworden, eher eine<br />
stilsicher, aber nicht sklavisch<br />
epochengetreu eingerichtete<br />
Boutique für freidenkende Liebhaber<br />
des klassischen Seventies-<br />
Funk mit groovenden Bässen<br />
und zackigen Bläsersätzen. Die<br />
gemeinsame Verehrung für den<br />
„Godfather Of Soul“ James Brown,<br />
ist nicht zu überhören. „Bei aller<br />
Liebe zur Nostalgie ist es uns<br />
wichtig gewesen, auch moderne<br />
Elemente mit drin zu haben“, betont<br />
der Produzent, „diese fetten<br />
Sounds vor allem, die heute halt<br />
technisch möglich sind. Deshalb<br />
haben wir für den Albumtitel auch<br />
dieses Kunstwort ‚Retrologie‘ geschaffen<br />
– das verweist zeitlich<br />
in beide Richtungen, in die Vergangenheit<br />
und nach vorn. Wir<br />
wollen unsere Funk-Wurzeln aus<br />
der James-Brown-Schule kräftig<br />
ausleben – aber mit moderner<br />
Handschrift. “<br />
Wichtig ist ihnen:<br />
„Auch wenn wir mit<br />
Humor und Spaß an die Sache<br />
rangehen – eine reine Spaßkapelle<br />
sind wir nicht“, meldet sich<br />
Marc Leymann zu Wort: „Schließlich<br />
haben wir auch nachdenkliche<br />
Texte und Balladen wie ‚Rosen der<br />
Nacht‘ mit im Programm.“<br />
Neu erschienen: Das Album Big Gee<br />
„Retrologie“, Ariola/Sony Music<br />
AUF FRANKIEBOYS SPUREN<br />
Sunnyboy Tom Gaebel liebt den Swing<br />
Mit mehr als nur fröhlichem Enthusiasmus in Sachen Entertain-<br />
ment unterwegs ist Tom Gaebel. Dem 35jährigen ist das breite<br />
Grinsen schon rein physiognomisch gegeben, aber auch Teil sei-<br />
nes Naturells: „Ich habe immer schon gern Witze gemacht. Vom<br />
Klassenclown ging bei mir der Weg direkt zum Entertainer.“ 2005<br />
setzte der Sunnyboy mit seinem Solodebüt „Introducing: Myself“<br />
ein erstes Ausrufezeichen. Inzwischen verfügt der Ibbenbürener<br />
über drei German Jazz Awards und eine beachtliche Fangemeinde.<br />
Die erhielt einen Wachstumsschub, nachdem Gaebel 2008 als<br />
Gastkoch der Jazzkantine auch außerhalb von Swing-Fankreisen<br />
auffiel: Die Version der Jazzkantine von AC/DCs „Highway To<br />
Hell“ mit Gaebel als feixendem Frontmann, in einem sehenswer-<br />
ten Videoclip verbreitet, war ein Geniestreich. „Als Junge woll-<br />
Tom Gaebel liebt den<br />
lässigen Chic der großen<br />
Star-Entertainer<br />
der 60er Jahre<br />
te ich eigentlich Rockstar werden, bis ich feststellte,<br />
dass meine Stimme dafür zu tief ist“, gesteht der<br />
Bariton. Dann aber fiel ihm als Teenager eine<br />
Greatest-Hits-Compilation von Frank Sinatra in<br />
die Hände – seitdem ist der heutige Wahlkölner<br />
ein Mann mit einer originelleren Mission. Phra-<br />
sierung und Timbre seines großen Vorbilds hat<br />
er sich kongenial angeeignet, ist aber auch<br />
ein kompetenter Instrumentalist:<br />
Er lernte Blockflöte, Violine, Glo-<br />
ckenspiel, Posaune, Schlagzeug<br />
und Klavier. Heute ist Gaebel,<br />
der live fleißig mit seiner 11-köp-<br />
figen Bigband unterwegs ist,<br />
auch ein gewiefter Komponist.<br />
Auf seinem neuen Album<br />
„Music To Watch Girls By“ se-<br />
gelt der souveräne Bigband-<br />
Sänger elegant in Richtung<br />
Easy Listening: auf den Spu-<br />
ren der großen Ratpack-Stars<br />
Frank Sinatra, Dean Martin<br />
und Sammy Davis jr. Noch mehr<br />
als bei den Vorgängerwerken fal-<br />
len auf dem neuen Album die auf-<br />
wendige Produktion und die groß-<br />
formatigen Arrangements auf. In die<br />
packt er neben fünf Eigenkompositi-<br />
onen auch eine Reihe großer Melo-<br />
dien, vorwiegend aus den Sechziger<br />
Jahren, Songs, die von Königen der<br />
leichten Muse wie Ray Conniff, Andy<br />
Williams, Tom Jones oder Gilbert<br />
Becaud berühmt gemacht wurden,<br />
dazu „I Saw Her Standing There“<br />
von den Beatles. Felix Marondel<br />
13
DER FRÜHE GRAND PRIX<br />
Großer Preis<br />
in Schwarzweiß<br />
Am 29. Mai schaut Europa nach Oslo.<br />
Während dort der Eurovison Song<br />
Contest 2010 über die Bühne gehen wird,<br />
wo Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“<br />
die deutschen Farben vertritt, stöbert<br />
<strong>SONO</strong> durch die glorreiche Frühzeit des<br />
Wettbewerbs – als die Glotze noch<br />
schwarzweiß war … von Ernst Hofacker<br />
Den Mann am Klavier kennen<br />
Sie: Smoking, Fliege,<br />
akkurat gescheitelter<br />
Fassonschnitt und ein gepfl egter<br />
Bariton, mit dem er einen ebenso<br />
gepfl egten Chanson vorträgt.<br />
Hinter ihm an jenem 5. März 1966<br />
in Luxemburg ein klangmächtiges<br />
Orchester, dirigiert von<br />
einem korpulenten Meister seines<br />
Fachs. Gegeben wird „Merci<br />
Chérie“, an diesem Abend der<br />
Siegertitel des Eurovison Song<br />
Contest, pardon, damals hieß<br />
das noch der Zeit entsprechend:<br />
Grand Prix d’Eurovision de la<br />
Chanson. Der Interpret ist da<br />
längst ein alter Hase, zählt schon<br />
31 Lenze, hat bereits zweimal seine<br />
österreichische Heimat beim<br />
„Grand Prix“ vertreten und nennt<br />
14<br />
Mit „Volare“ bescherte Domenico<br />
Modugno der Welt einen<br />
echten Evergreen, Ulla Wiesner<br />
(re.) dagegen geriet genauso<br />
in Vergessenheit wie ihr Song<br />
„Paradies, wo bist du?“<br />
Triumph im dritten Anlauf: Udo<br />
Jürgens beim Sieg mit „Merci<br />
Chérie“ 1966 in Luxemburg<br />
sich Udo Jürgens. Er ist auf dem<br />
ersten Höhepunkt seiner Karriere,<br />
gerade erst hat sein Gassenhauer<br />
„Siebzehn Jahr, blondes Haar“ in<br />
allen deutschsprachigen Hitparaden<br />
für Furore gesorgt. Als seine<br />
majestätische Ballade im Veranstaltungssaal<br />
der Villa Louvigny<br />
in einem gewaltigem Crescendo<br />
verklingt, applaudiert das in<br />
feinstes Tuch gewandete Publikum<br />
brav und zurückhaltend.<br />
Man weiß sich zu benehmen in<br />
jenen Tagen.<br />
Kommentar eines US-amerikanischen<br />
Users, der Jürgens’<br />
Auftritt kürzlich auf der Web-<br />
Plattform YouTube bestaunte:<br />
„Ich hab’ nach diesem Typen gesucht,<br />
nachdem ich erfahren hatte,<br />
dass er mehr als 100 Millionen<br />
Platten verkauft hat mit einem<br />
Musikstil, von dem ich noch nie<br />
gehört habe: Schlager. Wohl so etwas<br />
wie ‚Adult Contemporary‘ für<br />
Euros …“ Kann man so sagen. Das<br />
jährliche Schaulaufen in dieser<br />
Disziplin sorgte in jenen Jahren<br />
noch zuverlässig für Lieder, die<br />
dem Ehrentitel Schlager auch<br />
gerecht wurden. „Merci Chérie“<br />
ist eins davon, der Siegertitel des<br />
folgenden Jahres, „Puppet On A<br />
String“, vorgetragen von der barfüßigen<br />
englischen Sirene Sandie<br />
Shaw, ein weiteres und France<br />
Galls „Poupé De Cire, Poupé De<br />
Son“ (1965) gehört ebenfalls dazu.<br />
Den nachhaltigsten Hithammer<br />
allerdings landete in der Steinzeit<br />
des „Grand Prix“ ein gewisser<br />
Domenico Modugno aus Italien.<br />
Sein Beitrag schaffte im Jahre<br />
1958 zwar nur Platz 3, fraß sich<br />
dafür aber bis in alle Ewigkeit in<br />
die Gehörgänge beiderseits des<br />
Atlantik – auch im neuen Jahrtausend<br />
gilt „Volare (Nel blu, dipinto<br />
del blu)“ als das defi nitive musikalische<br />
Manifest mediterranen<br />
Frohsinns.<br />
Unpopuläre Sieger<br />
Überhaupt, schon damals waren<br />
es nicht immer die Siegertitel, die<br />
den Sieg beim breiten Publikum<br />
davontrugen. Ein Phänomen, das<br />
kaum erstaunt, bedenkt man,<br />
dass die Wertungen der einzelnen<br />
Songs bis 1997 ausschließlich<br />
von Fachjurys der teilnehmenden<br />
Länder vorgenommen wurden –<br />
irren ist menschlich. So erinnert<br />
sich heute noch kaum jemand an<br />
„La, La, La“, das Gewinnerlied der<br />
spanischen Sängerin Massiel von<br />
1968. Zumindest die Älteren unter<br />
uns dürften jedoch bei der Nummer<br />
2 des erstmals farbig ausgestrahlten<br />
Wettbewerbs, Cliff<br />
Richards „Congratulations“, auf<br />
Anhieb mitsingen können. Auch<br />
der bereits erwähnte Domenico<br />
Modugno legte noch einmal nach:<br />
1959 landete er im Palais des Festivals<br />
in Cannes zwar nur auf Platz<br />
„Ich dachte nur,<br />
oh Gott, das<br />
Tempo ist<br />
zu schnell, das<br />
Mikro zu tief,<br />
YouTube<br />
sing!“ Ulla Wiesner Fotos:
6, sein „Piove (ciao ciao bambina)“<br />
entwickelte sich aber zum bei weitem<br />
bekanntesten Evergreen jener<br />
„Grand Prix“-Veranstaltung.<br />
Und die Deutschen? Beim ersten<br />
„Grand Prix“, der mit einem<br />
Heimsieg der Schweizerin Lys<br />
Assia („Refrain“) endete, wurden<br />
neben dem Siegertitel noch keine<br />
Platzierungen bekanntgegeben,<br />
seitdem aber schafften es die Ver-<br />
Für Veteranin Lale Andersen (li.)<br />
und Teenqueen Conny Froboess<br />
reichte es beim Grand Prix<br />
nur zur Ehre des Dabeiseins<br />
Ernsthafte Ansagerinnen<br />
gehörten einst zum Grand-Prix-<br />
Inventar (li.), auch France<br />
Gall war 1965 noch ganz brav<br />
treter der Bundesrepublik bis zu<br />
Katja Ebsteins drittem Platz 1970<br />
mit „Wunder gibt es immer wieder“<br />
nie aufs Treppchen – trotz<br />
so prominenter Interpreten wie<br />
Ex-Ufa-Star Margot Hielscher,<br />
den tanzenden Zwillingen Alice<br />
und Ellen Kessler, Wyn Hoop,<br />
Lale Andersen und Heidi Brühl.<br />
Auch die damalige Teen-Queen<br />
Conny Froboess musste sich bei<br />
ihrer Teilnahme 1962 mit einem<br />
bescheidenen 6. Platz zufrieden<br />
geben – ihr Liedchen „Zwei kleine<br />
Italiener“ wurde dennoch<br />
zu einem der größten deutschsprachigen<br />
Hits der sechziger<br />
Jahre und gehört zum unkaputtbaren<br />
Kulturerbe der Adenauerrepublik.<br />
Mairegen<br />
VON LUGANO BIS OSLO<br />
Europas Schlagerwettbewerb und seine Wurzeln<br />
Der Eurovision Song Contest wird seit 1956 ausgetragen. Er wird von der Europäischen<br />
Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet, dabei<br />
ist jedem Teilnehmerland freigestellt, wie es seinen Finalteilnehmer ermittelt.<br />
Das erste Finale ging 1956 im schweizerischen Lugano über die Bühne. Seit<br />
1958 findet das internationale Finale im Land des Vorjahressiegers statt. Eine<br />
Art Vorläufer war das 1951 erstmals veranstaltete Schlagerfestival von San<br />
Remo. Auf YouTube sind die frühen Grand-Prix-Jahre recht gut dokumentiert.<br />
Bauchlandung für Ulla<br />
Zum Desaster geriet 1965 der Auftritt<br />
von Ulla Wiesner mit „Paradies,<br />
wo bist du?“ in Neapel: Als<br />
die 23-jährige Münchnerin zu<br />
den einleitenden Klängen des Orchesters<br />
hinaustrat auf die Bühne,<br />
geriet sie in Panik, zum Teil aus<br />
Lampenfi eber, zum Teil, wie sie<br />
Jahre später erzählte, weil rein gar<br />
nichts stimmte: „Ich dachte nur,<br />
oh Gott, das Tempo ist zu schnell,<br />
das Mikro zu tief, sing!“ Wenn sie<br />
ihren Auftritt heute sieht, entdeckt<br />
sie in ihren Augen „eine<br />
verzweifelte Angst“. Ergebnis:<br />
Null Punkte, letzter Platz, nationale<br />
Schande und Karriereende<br />
für die Interpretin. Sportliche Bedingung<br />
in jenen Tagen war, dass<br />
sämtliche Interpreten vom selben<br />
Saalorchester begleitet wurden,<br />
jedes Teilnehmerland durfte lediglich<br />
einen eigenen Dirigenten<br />
stellen. In Wiesners Fall war das<br />
der deutsche „Tango-König“ Alfred<br />
Hause, ein Mann mit untadeligem<br />
Ruf also. Ob die Pleite also<br />
auf mangelnde Probenarbeit oder<br />
menschliches Versagen des Kapellmeisters<br />
zurückzuführen war,<br />
bleibt ungeklärt. Sympathisch<br />
aber, dass in der Frühzeit der<br />
Eurovision ein solches Malheur<br />
überhaupt noch möglich war.<br />
Gleiche Bedingungen für alle:<br />
das Hausorchester 1965<br />
„Lieder sind meine Chronik.<br />
Sie sind Erlebtes und Erdachtes,<br />
aus Hoffnungen und Ängsten<br />
entstanden, aus Beobachtungen,<br />
Glück und Unglück gemacht…“<br />
Mairegen www.reinhard-mey.de<br />
Das neue Album<br />
Jetzt überall erhältlich o
NEUE GESICHTER<br />
Jan Sievers<br />
Mann für die richtigen Worte<br />
[Deutschrock] Man könnte es sich leicht machen<br />
und den jungen Hamburger als Mischung aus Wes tern-<br />
hagen und Xavier Naidoo abtun, der zu viel Ich+Ich<br />
gehört hat. Damit täte man Jan Sievers aber Unrecht:<br />
Denn die Songs des Ex-Werbetexters zeigen sein<br />
eigenständiges Talent. Handgemachte Musik, nicht<br />
ohne Groove und Soul, mit Texten von erstaunlicher<br />
Lebensweisheit. Das Gespür für Worte, die einfach sind<br />
und doch tief gehen, schätzte auch Gunter Gabriel, für<br />
dessen Comebackalbum Sievers 2009 einen er grei-<br />
fenden deutschen Text für den Radiohead-Klas siker<br />
„Creep“ geschrieben hat. „Ich bin ein Nichts“, hieß das<br />
bei ihm. Auf Sievers selber trifft das nicht zu: Er wird<br />
jemand. Heiko Große<br />
Jan Sievers „Abgeliebt“ Warner<br />
Nicht nur die Stimm-<br />
bänder sind bei<br />
Térez Montcalm stark<br />
Brütet Sievers<br />
seine Texte<br />
an der Klage-<br />
mauer aus?<br />
Amanda Jenssen<br />
Der zweite Platz ist manchmal<br />
der beste: Eine junge Frau<br />
aus der Provinz ist Schwedens<br />
neuer Liebling.<br />
[Pop] Dass aus Siegern von Casting-Shows meist<br />
keine großen Popstars werden, hat sich herumgesprochen.<br />
Dass unter jenen Teilnehmern, die auf<br />
den Plätzen landen, gelegentlich doch einige den<br />
Sprung in reale Popkarrieren schaffen,<br />
ist weniger bekannt. Der jüngste,<br />
durchaus spektakuläre Fall betrifft<br />
die 22jährige Amanda Jenssen, der<br />
der Sieg in der schwedischen Showserie<br />
„Pop Idol“ verwehrt blieb - und<br />
die heute in Skandinavien ein Topstar<br />
ist. Mit ihrem zweiten Album „Happyland“<br />
will sie jetzt Resteuropa überzeugen.<br />
Das könnte klappen: Ihre etwas<br />
heisere Stimme hat Sex, die Songs sind<br />
eingängig, modern, haben aber auch<br />
jenes mysteriöse Flair, das Amanda an<br />
ihren Vorbildern Edith Piaf, Nick<br />
Drake und Tom Waits schätzt.<br />
Christian Stolberg<br />
Amanda Jenssen<br />
„Happyland“ Sony<br />
Music<br />
Térez Montcalm<br />
Rauchzart zwischen<br />
Cole Porter und U2 .<br />
[Jazz, Rock] Man braucht schon Mut, um<br />
sich mit Songschreiber-Giganten wie Cole<br />
Porter, U2, Nina Simone und Francis Lai<br />
und Leo Ferré zu messen. Die kanadische<br />
Sängerin, Gitarristen und Komponistin tut<br />
auf ihrem Album „Connection“ genau das:<br />
Sie stellt ihre eigenen Songs neben Klassi -<br />
ker wie „I’l l Be Seeing You“, „Where The<br />
Streets Have No Name“ oder „My Baby<br />
Just Cares For Me“ – und klingt gut dabei!<br />
Dabei wandelt die Musikerin aus Quebec<br />
in zweifacher Hinsicht zwischen unter-<br />
schiedlichen Welten: Sie singt auf Englisch<br />
und Französisch und sie bewegt sich genau<br />
Ihren speziellen Kleidungsstil<br />
versteht Amanda Jenssen als<br />
„Verlängerung meiner Musik“<br />
im Grenzland zwischen Jazz und Rock. Als<br />
Tochter eines Jazzfans und jüngstes von<br />
fünf Geschwistern wurde sie musikalisch<br />
von der Familie geprägt– die Plattensamm-<br />
lungen des Vaters und der älteren Brüder<br />
und Schwestern formten ihren Geschmack.<br />
Sie selbst bezeichnet sich kurz und bündig<br />
als „Jazzsängerin mit einer sehr rockigen<br />
Haltung“. Dank einer Laune der Natur hat<br />
Térez für diese musikalischen Vorlieben<br />
genau das richtige Sangesorgan: „Meine<br />
Stimme klingt zwar, als würde ich zwei Päck-<br />
chen Zigaretten pro Tag rauchen. Ich habe<br />
aber noch nie geraucht – meine Stimmbän-<br />
der sind einfach nur stärker als bei anderen<br />
Leuten.“ Raoul Gulbenkian<br />
Térez Montcalm „Connection“ Universal<br />
Classics & Jazz
Fotos: Uwe Arens, Jeri Heiden, Jean-Marc Lubrano, Miguel Reveriego<br />
LEONARD COHEN<br />
Tausend Sänger<br />
für ein „Hallelujah“<br />
Die seltsame Karriere eines Popsongs.<br />
Oder: Den Seinen gibt’s der<br />
Herr im Schlaf. Von Christian Stolberg<br />
Unsere kleine Geschichte beginnt im<br />
Jahre des Herrn 1985. Da veröffentlicht<br />
der Dichter und Songschreiber<br />
Leonard Cohen nach mehrjähriger Pause,<br />
die er sich für die Arbeit an dem Lyrik- und<br />
Prosaband „Book of Mercy“ gegönnt hat, das<br />
Album „Various Positions“. Es bringt ihm<br />
die besten Kritiken seit langem ein, besonders<br />
zwei Songs haben es den Vertretern der Feuilletons angetan: Das<br />
Eröffnungsstück „Dance Me To The End Of Love“ und ein für Cohens<br />
Verhältnisse überraschend hymnisches Stück namens „Hallelujah“.<br />
Dennoch verkauft sich das Werk schleppend, über die eingeschworene<br />
Fangemeinde des Kanadiers hinaus zeigt es kaum Wirkung. Die Pop-<br />
Öffentlichkeit scheint ihn etwas aus den Augen verloren zu haben.<br />
Immerhin: Cohens Duettpartnerin auf dem Album und zeitweilige<br />
Lebensgefährtin Jennifer Warnes bringt zwei Jahre später unter dem<br />
Titel „Famous Blue Raincoat“ ein Tribute-<br />
Werk mit Songs des Meisters heraus, das<br />
besseren Absatz fi ndet und das Cohen’sche<br />
Schaffen auch einer jüngeren Generation<br />
von Popfans wieder ins Bewusstsein rückt.<br />
„Hallelujah“ ist nicht darauf enthalten. Ansonsten<br />
bleibt die Lage ruhig. Zwar nimmt<br />
1992 der Velvet-Underground-Mitgründer<br />
John Cale für ein weiteres Tribute-Album eine bemerkenswerte Version<br />
von „Hallelujah“ auf – aber auch Cale ist eher ein Fall fürs Feuilleton,<br />
große Wellen schlägt seine Bearbeitung nicht.<br />
Cohen ist im Kloster, doch sein Song „arbeitet“<br />
Das sieht zwei Jahre später schon etwas anders aus, als der junge Singer/<br />
Songwriter Jeff Buckley eine ergreifende Fassung von „Hallelujah“ einspielt,<br />
die nicht nur den Hörgewohnheiten der „Alternative“-Generation<br />
bestens entspricht, sondern auch in einem wirkungsvollen Videoclip<br />
Verbreitung fi ndet.<br />
1995 erscheint erneut ein Tribute-Album<br />
zu Ehren Cohens, von einer ganzen Reihe<br />
von Stars besungen. „Hallelujah“ ist berücksichtigt,<br />
interpretiert vom (für religiös<br />
anmutende Themen immer zu begeisternden)<br />
U2-Sänger Bono. Danach ist für fast<br />
ein Jahrzehnt wieder weitgehend Schicht<br />
im Schacht. Zwar kennen nun<br />
nicht mehr nur eingefl eischte<br />
Cohen-Fans „Hallelujah“ , gelegentlich<br />
spielt auch mal ein<br />
Jazzmusiker wie der Trompeter<br />
Chris Botti eine instrumentale<br />
Fassung der anrührenden<br />
Melodie ein, aber auffällig ist<br />
das alles nicht. Leonard Cohen<br />
selbst hat sich derweil in<br />
ein buddhistisches Kloster zurückgezogen,<br />
wo er die nächs- Dem Mann mit Hut / geht’s finanziell<br />
ten Jahre viel meditiert.<br />
wieder gut: Dichter Leonard Cohen<br />
Erst 2004 kommt wieder<br />
Bewegung in die Sache: Mit<br />
k. d. Lang (auf dem Album „Hymns Of The 49th Parallel“, Warner)<br />
und Rufus Wainwright präsentieren zwei hochgehandelte Stars ihre<br />
Lesart von „Hallelujah“ – und mit einem Mal kommt das Stück auf dem<br />
nordamerikanischen Kontinent richtig in Mode. Diverse Künstler aus<br />
der in den USA sehr lebendigen christlichen Musikszene, aber auch<br />
Folk-, Elektronik-, New Age- und Easy-Listening-Acts, ja selbst ein<br />
„Jazz Mandolin Project“ nehmen sich nun des Songs an. Leonard Cohen<br />
kommt der plötzliche Nachfrageschub gelegen – er stellt nämlich etwa<br />
zu dieser Zeit fest, dass er fast pleite ist. Seine langjährige Managerin<br />
und Finanzberaterin Kelley Lynch hat offenbar die regelmäßigen Rückzüge<br />
des Künstlers in die Einsiedelei genutzt, um tief in dessen Kassen<br />
zu langen. Mehr als fünf Millionen Dollar<br />
fehlen, ein langwieriger Rechtsstreit beginnt.<br />
Der 70-jährige Barde rafft sich Anfang 2008<br />
noch einmal zu einer Welttournee auf , um<br />
so die verloren gegangene Altersvorsorge<br />
wieder hereinzuholen.<br />
Der singende Poet könnte<br />
beruhigt schlafen<br />
An Weihnachten 2008 erobert die Sängerin Alexandra Burke mit einer<br />
Soulfassung von „Hallelujah“ Platz Eins der britischen Charts – nun<br />
gibt es auch in Europa kein Halten mehr. Mehr als zwanzig Jahre nach<br />
seiner Entstehung ist Cohens Lied ein veritabler Klassiker, der eine Bearbeitung<br />
nach der anderen erfährt. Auch in Deutschland, wo etwa der<br />
Sänger Björn Casapietra auf dem im März 2010 erscheinenden Album „A<br />
Celtic Prayer“ seine operngeschulte Stimme an der Komposition versucht.<br />
Auch das vorliegende <strong>SONO</strong> ist durchaus ein<br />
Beleg für die immer noch wachsende Popularität<br />
dieses Songjuwels: Nicht nur unsere<br />
Titelheldin Renée Fleming hat auf ihrem<br />
Pop-Album „Dark Hope“ den Song interpretiert,<br />
auch Amanda Jenssen, die wir in der<br />
Rubrik „Neue Gesichter“ vorstellen (siehe<br />
Seite links) hat sich schon daran versucht<br />
– 2007 live im Halbfi nale der schwedischen<br />
John Cale war einer der Casting-Castingshow „Pop Idol“. Leonard<br />
ersten, die „Hallelujah“ Cohen kann derweil sein graugewordenes<br />
sangen, Jeff Buckley, Haupt nächtens in aller Ruhe betten – der<br />
k.d.lang, Björn Casa- Herr gibt es ihm inzwischen tatsächlich im<br />
pietra und Alexandra Schlaf. Denn nicht nur wegen „Hallelujah“,<br />
Burke (v.o.n.u.) folgten sondern auch dank einiger anderer gern gecoverter<br />
Songs rieseln rund um die Uhr leise<br />
die Tantiemen auf sein Konto …<br />
17
MUSIKSZENE SÜDAFRIKA<br />
Kampfgeist und Lebensfreude<br />
aus den Townships<br />
Wenn ab 11. Juni 32 Nationalteams um die Fußball-<br />
Weltmeisterschaft 2010 spielen, rollt der Ball<br />
durch ein Land mit besonderem musikalischen<br />
Reichtum. Ein Streifzug durch die südafrikanische<br />
Popgeschichte. Von Jonathan Fischer<br />
18<br />
Versorgungsquelle und<br />
inoffizielles Kommunikationszentrum<br />
einer jeden Township:<br />
das traditionelle Shebeen<br />
Pata pata“, hatte Miriam Makeba einmal<br />
erklärt, bedeute in der Sprache der<br />
Xhosa Berührung und sei eine Aufforderung<br />
zum Tanz. Als sie den Song 1967 im<br />
amerikanischen Exil veröffentlichte, stürmte er<br />
sofort die Charts. Passt doch dieses Stückchen<br />
Südafrika wunderbar zum Bedürfnis des Westens<br />
nach milder Exotik und Lebensfreude.<br />
Nur Frau Makeba selbst war ihr überraschender<br />
Erfolg eher ein wenig peinlich:<br />
Sie hätte doch wesentlich wichti gere Botschaften,<br />
meinte sie. Etwa das Apartheid-<br />
Regime anzuklagen, das sie ins Exil gezwungen<br />
hatte – oder zusammen mit ihrem<br />
Mentor Harry Belafonte (ihr gemeinsames<br />
Album „An Evening With Belafonte/Makeba“<br />
hatte 1966 den ersten Grammy für eine<br />
Afrikanerin gewonnen) die Solidarität der ersten<br />
mit der dritten Welt einzufordern.
Fotos: Haags Uitbüro, Vereinte Nationen<br />
Pop und Politik – sie scheinen in Südafrikas<br />
Popmusik untrennbar miteinander verknüpft.<br />
Und Makeba symbolisierte das wie<br />
niemand zuvor: Buhlten doch linke Musikerkollegen<br />
wie auch afrikanische Staatschefs<br />
um ihre Gunst, lud sie Präsident Kennedy zu<br />
seiner Geburtstags-Party ein, verlieh ihr gar<br />
Commandante Fidel Castro persönlich die kubanische<br />
Ehrenbürgerschaft.<br />
Dabei sah sich Makeba selbst eher als<br />
Griot* denn Politikerin: „Vielleicht denkt die<br />
Welt “, erklärte sie, „ich hätte es mir ausgesucht,<br />
über die Zustände in Südafrika zu berichten.<br />
Nein! Ich singe nur über mein Leben,<br />
so wie wir daheim von jeher über unser Leben<br />
* So nennt man im westafrikanischen Raum<br />
singende Geschichtenerzähler<br />
Hugh Masekela als junger Jazzhipster in den<br />
USA (o.) und in reiferen Jahren beim Besuch<br />
einer heimischen Township (o.li.)<br />
Miriam Makeba, das singende Nationalheiligtum,<br />
kurz vor ihrem Tod 2008 (o.) und bei<br />
ihrem Auftritt vor der UNO 1963<br />
singen – besonders die Dinge, die uns verletzen“.<br />
Hinter meist optimistischen Melodien<br />
versteckten sich in der Regel widerständige<br />
Botschaften. Und unter den Tanzrhythmen<br />
blitzte die Subversion: „Südafrikas Musik“,<br />
hatte Makebas erster Ehemann, der Jazz-<br />
Trompeter Hugh Masekela in dieselbe Kerbe<br />
geschlagen, „handelt immer von Gerechtigkeit,<br />
menschlicher Würde und dem Aufbegehren<br />
gegen die Fremdbeherrschung. Selbst Liebeslieder<br />
machen da keine Ausnahme: Come back<br />
from Johannesburg my dear, where you have to<br />
work …“ Wie Makeba hatte auch Masekela im<br />
nordamerikanischen Exil den Schmerz und<br />
die Sehnsucht der heimischen Townships in<br />
poppige Melodien gefasst. „Coal Train“ hießen<br />
sie. Oder „Happy Mama“. Und handelten<br />
nicht selten von Gefangenen, Bergleuten und<br />
Wanderarbeitern.<br />
„Ich singe nur über mein<br />
Leben, so wie wir<br />
daheim von jeher über<br />
unser Leben singen –<br />
besonders die Dinge, die<br />
uns verletzen“ Miriam Makeba<br />
Impulse aus Nordamerika<br />
Schon seit den 30er Jahren hatten die schwarzen<br />
Südafrikaner die Pop-Moden Amerikas<br />
aufgesaugt: Den Ragtime, den Jazz und später<br />
den Rhythm’n’Blues. Doch erst durch den<br />
Flüchtlingsstrom von Musikern aus Kapstadt<br />
und Johannesburg in Richtung New York und<br />
Los Angeles kam es zu einem wirklichen Austausch.<br />
Nicht zuletzt weil sich die Musiker in<br />
der erzwungenen Fremde auf ihre heimatlichen<br />
Traditionen besannen: So hatte etwa<br />
Hugh Masekela lange amerikanischen Jazz<br />
gespielt – weil es für südafrikanische Musik<br />
vor Miriam Makeba keinen Markt gab. Deren<br />
frühe Hits wie „Malaika“ , „The Click Song“<br />
oder eben „Pata Pata“ bereiteten auch seinen<br />
Durchbruch vor: „Miles Davis nahm mich<br />
damals zur Seite“, erzählt Masekela. „Warum,<br />
fragte er mich, willst du unbedingt wie<br />
»<br />
19
»<br />
wir klingen? Ich sollte lieber meine südafrikanische<br />
Musik spielen. Von ihr könnten<br />
die Amerikaner noch etwas dazu lernen“. Der<br />
Trompeter nahm sich den kollegialen Ratschlag<br />
zu Herzen. Er verband fortan Bebop<br />
und Swing mit afrikanischen Rhythmen wie<br />
Kwela und Mbaqanga, veröffentlichte seine<br />
Fusion-Musik auf dem Soul-Label Motown<br />
und landete mit „Grazing In The Grass“ 1968<br />
einen internationalen Superhit, der sich gut<br />
vier Millionen Mal verkaufte.<br />
Makeba und Masekela hatten unsichtbare<br />
Grenzen eingerissen. Die Grundsteine für die<br />
später „Weltmusik“ genannte Verschneidung<br />
von westlichem Markt und afrikanischer Ästhetik<br />
gelegt. Zuvor war südafrikanische Musik<br />
bestenfalls als anonyme Kolonialware in<br />
den Westen gelangt: Wie etwa 1959 der weltweite<br />
Hit „Tom Hark“. Ein Song, der ursprünglich<br />
von Elias Lerole & His Zig-Zag Flutes auf<br />
billigen Pennywhistle-Flöten gespielt, dann<br />
aber von zahlreichen westlichen Big Bands<br />
gecovert wurde. Das erinnert an ähnliche Verhältnisse<br />
im amerikanischen Pop: Auch dort<br />
lieferten schwarze Musiker allzu oft die Riffs<br />
und Melodien, mit denen dann weiße Adepten<br />
groß raus kamen. Und hier wie dort machte<br />
man gern die schäbigen Ursprünge der Musik<br />
vergessen: Wie der afroamerikanische Jazz<br />
und Blues lieferte dessen südafrikanischer<br />
Cousin Marabi erst einmal Unterhaltungsmusik<br />
für die Shebeens genannten Bars in den<br />
schwarzen Townships. Süßliche Melodien<br />
über ein paar kreiselnden Keyboard-Akkorden.<br />
Doch viele ambitioniertere Musiker wie<br />
Miriam Makeba, Hugh Masekela oder der von<br />
20<br />
Nicht nur das exquisite Trompetenspiel<br />
Hugh Masekelas, auch die Vuvuzela-Tröten<br />
der Fußballfans sind Ausdruck südafrikanischer<br />
Lebensfreude (o.). Die wurde einst<br />
auch in Sophiatown gepflegt (u.)<br />
Duke Ellington geförderte Abdullah Ibrahim<br />
sogen diese Musik auf, ließen sie als heimische<br />
Klangfarbe in ihre Kompositionen einfl ießen<br />
und holten sie damit aus dem Untergrund-<br />
Ambiente von Schwarzgebranntem, Prostitution<br />
und Kleinkriminalität heraus. In den<br />
60er Jahren sollte sich aus dem Marabi-Swing<br />
die bis in die jüngste Vergangenheit einfl ussreichste<br />
Form südafrikanischer Jazzmusik<br />
entwickeln: Mbaqanga.<br />
Die Brutstätte hieß Sophiatown<br />
Big Band Swing, Soul und afrikanische<br />
„Stomp“-Rhythmik trugen zu der Unwiderstehlichkeit<br />
dieser Popmode bei. Dabei diente<br />
der Johannesburger Stadtteil Sophiatown mit<br />
seinem Nachtleben als Brutstätte der neuen<br />
Bewegung. Liberale Weiße wie auch schwarze<br />
fl amboyante Gangstertypen frequentierten die<br />
Musikkneipen, hörten den Charlie Parker und<br />
Dizzy Gillespie interpretierenden Jazzbands zu<br />
und ließen zum ersten Mal eine Art Austausch<br />
zwischen den Rassen zu. Hier traten auch die<br />
Jazz Epistles (mit unter anderem Dollar Brand,<br />
Kippie Moeketsi, Jonas Gwangwa als auch<br />
Hugh Masekela) auf. Bis die Apartheids-Regierung<br />
1960 die Bewohner mit Gewalt umsiedelte<br />
– und an seiner Stelle eine weiße Siedlung
errichtete. Dennoch lebte Sophiatown in der<br />
Musik weiter: Etwa in dem vom schwarzen<br />
Südafrikaner Todd Matshikiza geschriebenen<br />
Boxer-Musical „King Kong“, das so erfolgreich<br />
war, dass es mit vielen der größten Stars des<br />
südafrikanischen Pop im Ausland tourte. Viele<br />
von ihnen blieben im Exil.<br />
Unter ihnen befand sich auch Miriam<br />
Makeba. Die 1932 in Johannesburg geborene<br />
Sängerin hatte von klein auf ihren Vorbildern<br />
Billie Holiday, Ella Fitzgerald und der heimischen<br />
„Queen Of The Blues“ Dolly Rathebe<br />
nachgeeifert. Bereits Mitte der 50er Jahre landete<br />
Makeba zusammen mit den Manhattan<br />
Brothers eine Reihe von südafrikanischen Hits,<br />
später machte sie Aufnahmen mit ihrer eigenen,<br />
rein weiblichen Gesangsgruppe The Skylarks<br />
und ging mit der African Jazz & Variety<br />
auf Tournee durch Afrika. Den Durchbruch<br />
brachte ihr die weibliche Hauptrolle in dem<br />
Musical „King Kong“. Von einer Einladung<br />
zu den Filmfestspielen in Venedig kehrte sie<br />
nicht wieder zurück. Harry Belafonte besorgte<br />
der Sängerin mit dem kindlich-großäugigen<br />
Charme ein Visum für die Vereinigten Staaten.<br />
Makeba sang im New Yorker Village Vanguard<br />
Club. Trat in Fernsehstudios auf. Und solidarisierte<br />
sich öffentlich mit den afroamerikanischen<br />
Bürgerrechtlern. Die Liebesaffäre mit<br />
dem offi ziellen Amerika kühlte sich deswegen<br />
bald ab: Als sie auch noch den radikalen<br />
schwarzen Studentenführer Stokely Carmichael<br />
heiratete, wurde sie von Veranstaltern<br />
und Radiostationen boykottiert.<br />
Notgedrungen wanderte sie nach Guinea<br />
aus: Das westafrikanische Land nahm Makeba<br />
und Carmichael mit allen Staatsehren auf. In<br />
den nächsten fünfzehn Jahren nahm sie von<br />
hier aus Songs über Mandela, den guinesischen<br />
Präsidenten Sékou Touré und Malcolm<br />
X auf und sprach als Sonderbotschafterin vor<br />
der UNO-Vollversammlung. Nebenbei entwickelte<br />
Mama Afrika ihre Musik weiter: Traditionelle<br />
Township-Tänze trafen da auf Folk<br />
und Jazz. Eine Melange, mit der die Sängerin<br />
durch europäische Gewerkschaftshäuser und<br />
Ethno-Festivals tourte – bis sie 1990 der gerade<br />
aus der Haft entlassene Nelson Mandela zur<br />
Rückkehr nach Südafrika einlud. Auch Hugh<br />
Masekela kehrte in die befreite Heimat zurück.<br />
Er hatte im Westen zusammen mit dem<br />
Saxophonisten Dudu Pukwana Marabi- und<br />
Mbaqanga-Akzente in den Jazz getragen. Und<br />
sich als Ausnahmeerscheinung im westlichen<br />
Rock’n’Roll Zirkus etabliert: „Sie konnten »<br />
„Miles Davis nahm mich zur Seite und fragte<br />
mich: ‚Warum willst du unbedingt wie wir klingen?‘<br />
Ich sollte lieber meine südafrikanische Musik<br />
spielen. Von ihr könnten die Amerikaner noch<br />
etwas dazu lernen“ Hugh Masekela
„‚Kwaito‘ hat für uns eine Menge verändert.<br />
Die Menschen brauchten neue Songs, die ihnen<br />
halfen, ihrer Situation zu entkommen<br />
und über sich selbst lachen zu können, statt<br />
nur wütend zu sein“ Zola<br />
»<br />
mich stilistisch nicht einordnen. Aber meine<br />
Trompete wollten alle gerne dabei haben“.<br />
Etwa die Byrds für ihren Song „So You Wanna<br />
Be A Rock‘n Roll Star“. Oder Paul Simon, der<br />
Masekela für seine „Graceland“-Tournee engagierte.<br />
Spätestens mit dem Musical „Sarafi na“<br />
hatte der Mann mit dem weichen Trompetenklang<br />
ein Massenpublikum gewonnen.<br />
In den 80ern boomte Bubblegum<br />
In Makebas und Masekelas alter Heimat aber<br />
hatte sich inzwischen eine neue Art von Township-Pop<br />
etabliert: Bubblegum. So nannte sich<br />
die neue, leichte und auftriebige Tanzmusik.<br />
Sie verband das Mbaqanga-Erbe solcher großartiger<br />
südafrikanischer Bands wie den Soul<br />
Brothers mit amerikanischer Discomusik. Und<br />
brachte in den 80er Jahren Stars wie Chicco<br />
Twala, Yvonne Chaka Chaka oder auch Brenda<br />
Fassie hervor: Letztere galt bis zu ihrem frühzeitigen<br />
Tod 2004 gar als „Madonna der Townships“.<br />
Selbst Nelson Mandela und Präsident<br />
Thabo Mbeki besuchten die 39-jährige Diva,<br />
als sie in einem Johannesburger Krankenhaus<br />
im Koma lag. 1983 hatte die aus dem Township<br />
Langa bei Kapstadt stammende<br />
Sängerin ihren ersten Hit gelandet:<br />
„Weekend Special“. Der Song<br />
chartete in Amerika, England und<br />
vielen anderen europäischen Ländern<br />
und legte den Grundstein der<br />
kommerziell erfolgreichen aber<br />
skandalträchtigen Karriere der<br />
Brenda Fassie: Drogenexzesse,<br />
Gewalt, Eheprobleme und Scheidungen<br />
begleiteten sie auf Schritt<br />
und Tritt. Ihre Musik aber nahm<br />
die „Rainbow Nation“ vorweg: So<br />
prangerte Fassie einerseits etwa<br />
in „Black President“ die Zerstörung<br />
der schwarzen Hoffnungen<br />
unter dem Apartheid-Regime an.<br />
Und schaffte es andererseits mit<br />
funky Disco-Grooves Schwarze<br />
22<br />
wie Weiße zum Tanzen zu bringen. Anfang<br />
der 90er Jahre bewegte sich auch Fassie vom<br />
Bubble-Gum hin zum neuesten Popstil der<br />
Townships: Kwaito. Kwai für die Rage, To für<br />
die Townships, ein Synonym für Wut, Verausgabung,<br />
Rausch. Wenn es ein Symbol gibt für<br />
die Veränderungen zwischen den Apartheid-<br />
und Post-Apartheid-Generationen, dann ist<br />
es diese Musik. Schwarze DJs hatten damals<br />
begonnen, westliche House-Musik-Importe<br />
auf verringerter Geschwindigkeit abzuspielen<br />
und mit lokalem Slang zu garnieren. Der<br />
Soundbastard eroberte über Nacht den lokalen<br />
Popmarkt. „Kwaito“, erklärt etwa einer seiner<br />
größten Stars namens Zola, „hat für uns eine<br />
Menge verändert. Die Menschen brauchten neue<br />
Songs, die ihnen halfen, ihrer Situation zu entkommen<br />
und über sich selbst lachen zu können,<br />
statt nur wütend zu sein“. Tatsächlich gelang<br />
es der Musik, die südafrikanische Jugend auf<br />
einen gemeinsamen Rhythmus einzuschwören.<br />
Im Kwaito fand diese Post-Apartheid-<br />
Generation ein einheimisches Pendant zur<br />
amerikanischen HipHop-Aufsteigersaga. Ein<br />
Werkzeug der Selbstermächtigung für sonst<br />
oft chancenlose Township-Youngster. „Black<br />
empowerment“ nennt es Zola. Was man auch so<br />
übersetzen kann, dass manch ehemaliger Autoknacker<br />
inzwischen mit dem Musikbusiness<br />
genug Geld verdient, um sich die gewünschten<br />
Wagen ganz legal kaufen zu können.<br />
Nicht nur in Afrika hält das Land am Kap<br />
musikalisch bis heute eine Sonderstellung:<br />
Hier gibt es anders als in den Nachbarländern<br />
viel Rock (hauptsächlich von Weißen) , eine<br />
ziemlich marginale HipHop-Szene (hauptsächlich<br />
von Coloureds oder Mischlingen), und<br />
einen phänomenalen Einfluss von House-<br />
Rhythmen auf das lokale Musikgeschehen.<br />
Offensichtlich knüpft der schnelle, pulsierende<br />
Beat der Basstrommel an die überlieferten<br />
„Stomp“-Rhythmen des südafrikanischen Pop<br />
an. Das jedenfalls suggeriert die boomende<br />
heimische House-Variante. Zulu-, Sotho- und<br />
Xhosa-Chants donnern da trotzig über rohen<br />
DJ-Tracks. Jugendsender wie YFM und andere<br />
Radiostationen haben diese Bastardklänge<br />
in ihre Top 40 aufgenommen. „Wir sind<br />
wahrscheinlich das einzige Land der Welt wo<br />
Housemusik den Mainstream stellt“, sagt DJ<br />
Oskido. „Besucher aus Übersee staunen immer<br />
wieder über den Zulauf, die Energie die -<br />
ser House-Parties“. Pata Pata lebt! Auch weil<br />
popu läre House-Acts gerne die Township-<br />
Weisen aus den 60er und 70er Jahren sam -<br />
peln. Auf einigen Alben spielen gar südafrikanische<br />
Jazzer wie McCoy Mrubata oder<br />
Jimmy Dludlu mit. „Ihr Klang verleiht unserer<br />
Musik ihre unverwechselbare Identität“, sagt<br />
DJ George von Revolution. „Niemand im Westen<br />
wird jemals kopieren können, wie ein Zulu<br />
Gitarre spielt.“<br />
Stehen für unterschiedliche Arten, ethnische<br />
Musik mit modernen Sounds zu verbinden:<br />
Brenda Fassie (li.), Kwaito-Star Zola
WEISSE ZULUS UND INDIGO GIRLS<br />
Südafrika exportiert auch Mainstream-Pop<br />
Keine Frage – die wesentlichen<br />
Impulse der südafrikanischen Musik<br />
kommen aus den schwarzen<br />
Townships. Aber natürlich gibt es<br />
im Land am Kap auch einheimische<br />
„weiße“ Popmusik:<br />
Der „weiße Zulu“ Johnny Clegg<br />
mit seiner Band Savouka, der in<br />
seinen Songs afrikanische Musikelemente<br />
mit Rock (und in den<br />
Texten Zulu mit Englisch) mixte,<br />
war der erste hellhäutige südafrikanische<br />
Popstar, der auch in<br />
Europa und den USA wahr- und<br />
ernst genommen wurde. Sein<br />
Album „Cruel, Crazy, Beautiful<br />
World“ war 1989 auch in Deutschland<br />
erfolgreich, doch sein wichtigster<br />
Beitrag zur südafrikanischen<br />
Popgeschichte bleibt das unablässige<br />
Bemühen um musikalische<br />
und menschliche Brückenschläge<br />
zwischen Schwarz und Weiß.<br />
Jenseits von Afrika populär war<br />
auch die Metalband Seether aus<br />
Pretoria – allerdings hat das auch<br />
damit zu tun, dass die Musiker<br />
2002 nach Los Angeles ausgewandert<br />
waren, um von der US-Musikmetropole<br />
aus den amerikanischen<br />
Markt zu knacken. Was mit<br />
allein elf Platzierungen in den dortigen<br />
„Modern Rock-Charts“ auch<br />
leidlich gelang.<br />
In Europa angesagter ist allerdings<br />
eine rein weiße Band aus<br />
Johannesburg: Die Parlotones<br />
gründeten sich<br />
1998 auf der Highschool,<br />
unterschrieben 2006 bei<br />
Universal Music ihren<br />
ersten internationalen<br />
Kontrakt, sind aber<br />
seit 2008 für Deutschland,<br />
Österreich und<br />
die Schweiz bei einem<br />
Indie unter Vertrag. Im<br />
vergangenen Herbst<br />
bereiste das Quartett<br />
auch Deutschland.<br />
Große Exporthoffnungen<br />
setzt man in Südaf-<br />
Von Johannesburg<br />
aus in die weite<br />
Welt: Watershed<br />
(o.) und<br />
Nadine<br />
rika nach wie vor auch auf eine<br />
andere Johannesburger Gruppe:<br />
Watershed haben mit ihrem eingängigen<br />
melodischen Poprock<br />
am Kap bereits etliche Hits lan -<br />
den können. Ihr im Jahr 2000 erschienenes<br />
Debütalbum enthielt<br />
mit „Indigo Girl“ einen Hit, den<br />
auch Hörer deutscher Verkehrsfunksender<br />
bestens kennen – ein<br />
Redakteur des SWR 3 hatte ihn<br />
damals aus dem Urlaub mitgebracht<br />
und setzte ihn umgehend<br />
in seinem Programm ein. Mit der<br />
Folge, dass die konkurrierenden<br />
Wellen umgehend nachzogen. Kürzlich<br />
erschien bei EMI mit „A Million<br />
Faces“ eine Compilation, die die<br />
besten Songs aus der zehnjährigen<br />
Geschichte der Band um Sänger<br />
Craig Hinds enthält.<br />
Selbstredend gibt es<br />
in Südafrika noch allerlei<br />
kommerziellen<br />
Radiorock. Etwa von<br />
der Sängerin Nadine,<br />
die am Kap derzeit<br />
eine ähnlicheRolle<br />
spielt, wie sie im Rest<br />
der Welt lange Shania<br />
Twain hatte – optische<br />
wie stimmliche<br />
und musikstilischeÄhnlichkeiten<br />
inklusive. Ihr<br />
Album „This Time<br />
I Know“ erscheint am<br />
11. Juni in Deutschland. (FM)<br />
23
Elegantes Kollektiv:<br />
Das Cinema Ensemble<br />
begleitet Rodrigo<br />
Leao im kommenden<br />
Herbst auch nach<br />
Deutschland<br />
RODRIGO LEAO<br />
„Saudade“ ohne Grenzen<br />
Der Gründer von Madredeus verbindet auf seinem<br />
neuen Album typisch portugiesische Befi ndlichkeiten<br />
mit Brückenschlägen zwischen Klassik,<br />
Folklore und Pop. Von Dagmar Leischow<br />
Sehnsucht, Weltschmerz, Liebe. Für diese<br />
Gefühlssymbiose haben die Portugiesen<br />
eigens ein Wort erdacht: Saudade.<br />
„Diese Gemütslage ist uns quasi angeboren“,<br />
konstatiert Rodrigo Leao. Die Stücke des in<br />
seiner Heimat überaus erfolgreichen Komponisten<br />
spiegeln sie exakt wider. Seine Musik<br />
setzt mit überbordenden Streichern auf große<br />
Gesten, ein wenig Akkordeon und zarte<br />
Pianotupfer runden das Klangbild meist ab.<br />
Behutsam bauen sich warme Stimmungen<br />
auf, die gerade beim jüngsten Album „A Mae“<br />
ziemlich oft ins Melancholische kippen. Nicht<br />
ohne Grund: Leaos Mutter starb, als er gerade<br />
24<br />
an seinen neuen Songs tüftelte: „Sie war ein<br />
ganz besonderer Mensch. Und die Erweckerin<br />
meiner Kreativität.“<br />
Fado ist nur eine von vielen Inspirationsquellen<br />
Mit einem speziellen Erziehungsprinzip hatte<br />
seine Mutter einst das Interesse ihres Filius an<br />
Musik, an Poesie, am Film geweckt. Es lautete:<br />
Kultur ist essentiell, und zwar in jeder Form.<br />
Und so pickte sie alte Charlie-Chaplin-Streifen<br />
für ihren Sohn heraus. Oder legte einfach mal<br />
Beethovens Neunte auf. Als Leao zwölf war,<br />
schenkte sie ihm eine klassische Gitarre: „Mit<br />
meinem Instrument habe ich geradezu fanatisch<br />
experimentiert, meditativ, auf meine Art. Es<br />
war mir wichtig, mich nie allein auf ein Genre<br />
festzulegen.“<br />
Das hat er beim Verfassen seiner Songs<br />
stets im Hinterkopf gehabt. In den frühen<br />
80ern machte er mit seiner ersten Band Sétima<br />
Legiao Dudelsack-Rock. 1987 gründete<br />
er Madredeus, jene Formation, die bis heute<br />
Fado mit klassischen Elementen verwebt<br />
und durch ihren Soundtrack zu Wim Wenders’<br />
Film „Lisbon Story“ 1995 international<br />
bekannt wurde.<br />
Trotz dieser Erfolge hatte sich Leao Ende<br />
der 90er Jahre entschieden, sich fortan auf<br />
seine Solokarriere zu konzentrieren. Weil<br />
er zeigen wollte, dass Texte in romanischen<br />
Sprachen mit einem Mix aus Pop und Klassik<br />
richtige Durchschlagskraft haben können. Er<br />
probierte über die Jahre alles Mögliche aus,<br />
ließ sich von Soundtracks inspirieren, von<br />
Tango oder Bossa Nova. Hier und da fl oss auch<br />
noch ein wenig Fado in seine Musik ein. Allerdings<br />
nur in der speziellen Variante des Fado<br />
de Coimbra, der sich im 19. Jahrhundert in der<br />
gleichnamigen Universitätsstadt entwickelt<br />
hatte: „Üblicherweise werden diese Balladen<br />
von Männern gesungen. Jedenfalls ziehe ich<br />
Bekennender<br />
Melancholiker:<br />
Rodrigo Leao<br />
gewinnt aus<br />
der „Saudade“<br />
große Musik
sie den Stücken vor, die man für gewöhnlich<br />
in Lissabon hört.“<br />
Wie auch immer, bei Leao werden Grenzen<br />
durchlässig, Defi nitionen schwierig. Mit<br />
„A Mae“ schuf er jetzt ein Werk, bei dem Pop,<br />
südamerikanische Rhythmen und Klassik die<br />
tragenden Säulen sind. Für das musikalische<br />
Fundament sorgt diesmal nicht nur sein Cine-<br />
MUSIKNOMADE<br />
Fast alle Kompositionen des Albums „A Mae“<br />
entstanden unterwegs: „Seit zwei Jahren habe<br />
ich bei meinen Reisen stets meinen Laptop und<br />
ein kleines Keyboard dabei. Damit ich jede Idee<br />
gleich festhalten kann.“ In New York hat Leao an<br />
seinen Songs gefeilt, in Italien, Spanien, wo immer<br />
er gerade auftrat. Das obligatorische Nomadenleben<br />
eines Künstlers. Aber er ist auch gerne daheim<br />
in Lissabon, nicht nur wegen Frau und Kindern: „In<br />
dieser Stadt ist es völlig legitim, ein bisschen<br />
nostalgisch zu werden. Ich denke, meine Musik<br />
lässt durchblicken, dass sich meine Kreativität<br />
aus dieser Grundstimmung speist.“<br />
ma Ensemble, das ihn auch auf seinen<br />
Tourneen begleitet, der 46jährige<br />
hat mit den Lissaboner Symphonikern<br />
gleich ein ganzes Orchester<br />
engagiert: „Die Bereitschaft dieser<br />
Musiker, mit uns zu spielen, auf<br />
uns einzugehen, war unvergleichlich.<br />
Es hat unendlichen<br />
Spaß gemacht, mit<br />
ihnen zu arbeiten.“ Wobei die<br />
Arbeitsweise nicht von vornherein<br />
festgelegt war: „Ich bin jemand,<br />
der sich einem Lied eher intuitiv annähert.“<br />
Der Komponist liebt ausländische<br />
Gäste<br />
Der Stil des Portugiesen ist nie berechnend,<br />
dafür hochemotional und manchmal mit einem<br />
überraschenden Schluss. Da kann etwa<br />
ein Instrumentalstück plötzlich doch noch einen<br />
Gesangspart bekommen. Den muss nicht<br />
zwingend Cinema-Ensemble-Sängerin Ana<br />
Vieira übernehmen. Leao lädt gern Gäste aus<br />
aller Welt ein, diesmal unter anderen Stuart<br />
A. Staples von den Tindersticks und Divine-<br />
Comedy-Sänger Neil Hannon. „Ich hatte ja<br />
schon immer ein Faible für britische Musik. Als<br />
Neu erschienen: Rodrigo Leao & Cinema Ensemble<br />
„ A Mae“, Sony Classical<br />
Teenager hörte ich alles von Joy Division bis<br />
New Order. Später kamen dann eben andere<br />
Bands dazu.“<br />
Dass Stuart Staples dann für den Titel<br />
„This Light Holds So Many Colours“ einen Text<br />
geschrieben und ihn aufgenommen hat, war<br />
für den dankbaren Leao „ein tolles Erlebnis“.<br />
Die atmosphärisch-sinnliche Melodie für diese<br />
Nummer war Leao übrigens während eines<br />
Familienurlaubs in Goa eingefallen. Es muss<br />
nicht immer Lissabon sein (siehe Kasten).<br />
„Ich hatte schon immer<br />
ein Faible für britische<br />
Musik. Als Teenager<br />
hörte ich alles von Joy<br />
Division bis New Order“
Entspannt, nachdenklich,<br />
aber auch humorvoll<br />
und selbst bewußt: Gentleman<br />
Lee im Interview<br />
26<br />
Foto: ddp
CHRISTOPHER LEE<br />
Der Urenkel der<br />
tasmanischen<br />
Nachtigall<br />
Wir kennen ihn als Dracula-Darsteller<br />
oder als Bösewicht im „Herr der Ringe“.<br />
Aber wussten Sie von seiner Beinahe-<br />
Karriere als Bassbariton? Robert Fraunholzer<br />
sprach mit Lee über seine Liebe<br />
zu Wagner, Western und Heavy Metal.<br />
Sir Christopher, als Sie jung waren, wollten Sie angeblich Sänger<br />
werden. Sie haben bei Hermann Uhde Stunden genommen, einem<br />
berühmten Sänger von Wagners „Fliegendem Holländer“.<br />
Sie werden lachen, ich bin sogar einmal fast Mitglied des Stockholmer<br />
Opernhauses geworden. Das war im Jahr 1948. Der größte Tenor der<br />
damaligen Zeit, Jussi Björling, hatte mich nämlich auf einer Party singen<br />
hören.<br />
Ernsthaft?<br />
Und ob. Er sagte: „Du hast eine Stimme, was<br />
willst du damit tun? Komm morgen zu mir und<br />
sing mir vor!“ Also ging ich zu ihm. Er meinte,<br />
wenn ich für Kost und Logis selber aufkommen<br />
könne, würden sie mich aufnehmen und<br />
als Mitglied des Opern-Ensembles ausbilden.<br />
Es ist nicht dazu gekommen, weil ich das Geld<br />
nicht hatte.<br />
Sie haben sich danach mehr als 20 Jahre Zeit<br />
gelassen, bevor Sie wieder zu singen anfingen.<br />
Eine schwere Entscheidung?<br />
Es war mehr eine Frage der Gelegenheit und<br />
aus Mangel an Zeit. Ich habe mein Leben lang<br />
gesungen, wenn auch nicht unbedingt vor einem<br />
Mikrofon. 1970 kam dann der Punkt, wo<br />
ich es erstmals im Film tat, nämlich in „El Umbracle“.<br />
Und wieder 1973 in „The Wicker Man“.<br />
In den Achtzigern habe ich ein bisschen was auf<br />
Vinyl-Schallplatten eingespielt.<br />
Ihre Urgroßmutter war die britische Sopranistin<br />
Marie Carandini. Was für eine Art von Reper-<br />
toire hat sie gesungen?<br />
Zum Beispiel die Maria in Donizettis<br />
„Regimentstochter”. Sie war<br />
eine der damals großen Sängerinnen<br />
an der Oper von Melbourne.<br />
Im November 1858 sang sie die<br />
Leonora in Verdis „Il Trovatore“<br />
in einer Serie von 27 Aufführungen<br />
am Princess Theatre. Sie war<br />
bekannt als die „Tasmanische<br />
Nachtigall“.<br />
Warum ist die musikalische Tradi-<br />
tion in Ihrer Familie so stark?<br />
Ich glaube schon, dass das in den<br />
Genen liegt. Wenn man aus einer<br />
Familie mit musikalischen Wurzeln<br />
stammt, wird man es leichter<br />
haben, diese Tradition fortzusetzen.<br />
DRACULA IST UNTER UNS<br />
Die Karriere des Christopher Lee<br />
Christopher Lee wurde 1922 in London geboren<br />
und diente während des Weltkriegs bei der Royal<br />
Airforce. Sein Filmdebüt hatte er 1947 in „Im Banne<br />
der Vergangenheit“. Berühmt wurde er als Darsteller<br />
des Dracula in mehreren Filmen (s. Foto),<br />
aber er spielte u.a. auch den Gegenspieler James<br />
Bonds in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ .<br />
Mit zwei Metalbands nebst<br />
100-köpfigem Chor und Orchester<br />
würdigt Lee Karl den Großen<br />
Sie haben einmal gesagt, dass Sie wegen Richard Wagner Deutsch<br />
gelernt haben. Hat es sich gelohnt?<br />
Ja, das hat es. Ich kann nach Deutschland reisen und empfi nde es als<br />
großen Vorteil, die Sprache zu sprechen. Ich bin Wagner dankbar.<br />
Sie besitzen angeblich eine enorme CD-Sammlung. Wie groß?<br />
Hunderte, ebenso Hunderte Vinyl-Schallplatten und Tonbänder. Ich<br />
kopiere immer noch welche auf CD. Einige sind sehr selten.<br />
Welche Musik interessiert Sie besonders – außer Wagner?<br />
Beethoven, Mozart, Haydn, Händel und viele, viele andere. Das wäre<br />
klassische Musik. Ich mag aber auch Metal-Music, bin ein großer Fan<br />
von „Rhapsody of Fire“, „Manowar“ und einigen Anderen. Übrigens<br />
höre ich auch Country & Western-Musik. Warum? Weil ich Westernfi<br />
lme liebe.<br />
Gerade bereiten Sie eine CD vor, auf der es<br />
„Symphonic Metal“ zu hören gibt. Warum sin-<br />
fonisch?<br />
Wenn eine Geschichte erzählt wird und bis zu<br />
einem gewissen Grade sogar Schauspielerei mit<br />
dabei ist, müssen Gefühle ausgedrückt werden.<br />
Dafür muss die Musik über eine gewisse Dynamik<br />
verfügen. Wenn Sie es hören, werden Sie<br />
sofort merken, wie es sich aufbaut. In bestimmten<br />
Momenten kommt dann noch Metal hinzu.<br />
Dadurch kriegt die Musik ihre Kraft.<br />
Glauben Sie wirklich, dass Heavy Metal niemals<br />
untergehen wird?<br />
In Wirklichkeit zitiere ich nur, denn ich sage:<br />
„Manowar sagt: ‚Thanks to you Heavy Metal will<br />
never die‘“. Und ich glaube das auch. Und zwar<br />
dank Millionen von Fans, die die Musik nicht<br />
einmal hören, sondern sie einfach leben.<br />
Neu erschienen: Charlemagne – „By The Sword<br />
And The Cross“ Cadiz/Soulfood<br />
27
KEITH JARRETT & CHARLIE HADEN<br />
Entspannte Eminenzen<br />
Es kann ernüchternd sein, Musikern beim Älterwerden<br />
zuzuhören. Im Fall von Keith Jarrett und<br />
Charlie Haden aber hat es Charme. Von Ralf Dombrowski<br />
Die Frage ist: Was bleibt und was kann<br />
noch kommen? Im Mai wurde Keith<br />
Jarrett 65 Jahre alt, sein vorangegangenes<br />
Album mit Solo-Konzerten aus Paris<br />
und London hat er bereits „Testament“ genannt.<br />
Um sein Vermächtnis muss sich der<br />
erfolgreichste Jazzpianist unserer Zeit zwar<br />
keine Sorgen machen, zu profund hat er Spuren<br />
in der Geschichte seines Genres hinterlassen.<br />
Trotzdem hat sich Jarrett während der<br />
vergangenen zwei Jahrzehnte vor allem mit<br />
Variationen zu den Themen „Trio“ und „Solo“<br />
beschäftigt und damit den Eindruck erweckt,<br />
als habe er das Interesse an anderen Formen<br />
und Kombinationen verloren. Das mag durchaus<br />
inhaltliche Gründe haben, Gleichmut etwa,<br />
Gelassenheit, vielleicht auch Gewöhnung an<br />
Partner, mit denen man in bewährter Qualität<br />
arbeitet. Denn was soll ein Musiker, der weiß,<br />
28<br />
dass er im Prinzip alles spielen kann, noch machen?<br />
Auf eine mögliche Antwort stieß Keith<br />
Jarrett durch Zufall. Anfang 2007 drehte der<br />
Dokumentarfi lmer Reto Caduff ein Portrait<br />
über Charlie Haden. Der Bassist aus Iowa zählt<br />
nicht nur zu den Wegbereitern der jazzenden<br />
Moderne. Er spielte außerdem immer wieder<br />
auch an der Seite von Keith Jarrett, zuletzt<br />
durch das Album „Eyes Of The Heart“ (1976)<br />
auf Platte dokumentiert. So lag es nahe, die<br />
beiden Künstler für eine Filmsequenz zusammen<br />
zu bringen. Im Rahmen der Dreharbeiten<br />
entschlossen sich Haden und Jarrett spontan,<br />
ein paar Stücke anzuspielen und hatten derart<br />
Spaß daran, dass sie ihr Wiedersehen im<br />
Heimstudio des Pianisten im idyllischen Oxford,<br />
New Jersey, fortsetzten.<br />
Und da beide Beteiligte die Zeiten längst<br />
hinter sich hatten, wo sie etwas beweisen<br />
mussten, entwickelten sich diese Tage im März<br />
2007 zu einem entspannten Veteranentreffen,<br />
das mit der Nonchalance der Alleskönner dem<br />
Reiz der Detailarbeit huldigte. „Diese Aufnahme<br />
wurde in meinem kleinen Studio gemacht“,<br />
erinnert sich Keith Jarrett, „deshalb klingt sie<br />
so direkt und unmittelbar. Ich entschied mich<br />
dafür, auf meinem Steinway zu spielen, obwohl<br />
der wirklich nicht in bester Verfassung ist. Aber<br />
ich mag ihn seltsamerweise einfach. Und für<br />
die Ungezwungenheit und dezente Funkyness,<br />
mit der ich diese Musik angehen wollte, ist er<br />
besser geeignet“.<br />
Der Moment als Maßstab<br />
Schon das hat etwas von Understatement. Jarrett,<br />
sonst schwer auf der Bühne zufrieden zu<br />
stellen, wählte die Reduktion der Brillanz, um<br />
unterm Strich mehr Intensität zu erreichen.<br />
Er verzichtete auf den technischen Apparat<br />
zugunsten der Unmittelbarkeit, und Kollege<br />
Haden schloss sich dieser Idee der Zurückhaltung<br />
zugunsten des Wesentlichen an.<br />
„Annähernd drei Jahre haben wir die Bänder<br />
dann unter Verschluss gehalten, uns viel über<br />
sie unterhalten, unsere Songauswahl diskutiert.<br />
Ich wollte nur die Essenz von dem, was<br />
wir hatten, herausdestillieren, Und es dauerte<br />
eine Weile, bis wir nicht mehr auf hippe Soli<br />
Caduff<br />
Die Kamera von Dokumentarfilmer<br />
Reto<br />
Reto Caduff war dabei, als Keith Jarrett<br />
und Charlie Haden in Jarretts Haus vor<br />
drei Jahren miteinander improvisierten Fotostills:
oder etwas schräger gespielte Melodien fixiert<br />
waren – obwohl in ihnen eine Menge wunderbarer<br />
Dinge passierten.“ Schließlich folgt der<br />
Schlüssel zum Verständnis von „Jasmine“.<br />
„Dies ist spontane Musik“, meint Jarrett, „die<br />
aus dem Stegreif und ohne jegliche Vorbereitung<br />
entstand“.<br />
Mit anderen Worten: Die beiden Stars des<br />
Geschäfts haben sich auf das besonnen, was<br />
den Kern der Musik ausmacht. In acht Song-<br />
Episoden konzentrieren sie sich auf die Kunst<br />
des Erzählens, umkreisen vielgespielte Standards<br />
wie „Body And Soul“ oder „For All We<br />
Know“ auf der Suche nach der „ursprünglichen<br />
Botschaft der Songs“ (Jarrett).<br />
Für den Hörer ist diese selbst verordnete<br />
Reduktion der Mittel ein Gewinn. Kompakt<br />
und klar schöpft Jarrett aus seinem Reservoir<br />
der gestalterischen Erfahrungen, bringt<br />
Phrasen auf den Punkt, spitzt Motive zu. Volltönend<br />
und pointiert kontert Haden mit spartanischen<br />
Linien, ein Rhapsode mit dem Hang<br />
zum versteckten, hintergründigen Witz. So<br />
entsteht eine gute Stunde Musik ohne Anspruch<br />
auf Höchstleistung, die aber gerade<br />
dadurch immense Kraft gewinnt. Ein reifes<br />
Statement zweier Jazz-Eminenzen, das man<br />
keinem jungen Hüpfer glauben würde.<br />
Neu erschienen: Keith Jarrett / Charlie Haden:<br />
„Jasmine“ (ECM/ Universal)<br />
Ein Duo mit Vergangenheit<br />
Vor mehr als 40 Jahren nahmen Keith Jarrett und<br />
Charlie Haden ihre erste gemeinsame Platte auf.<br />
Damals begleitete der acht Jahre ältere Bassist<br />
den Klavier-Newcomer auf dessen Debüt als Bandleader<br />
„Life Between The Exit Signs“ (1967). Von<br />
da an spielten die beiden häufig im Trio mit dem<br />
Drummer Paul Motian und Gästen wie den Saxofonisten<br />
Dewey Redman oder Jan Garbarek. Vor<br />
allem aber machten sie unabhängig von einander<br />
Karriere: Haden war als Mitglied in Ornette Colemans<br />
Band einer der Gründungsvater des Free<br />
Jazz, ließ sich aber nie auf diese Richtung festlegen.<br />
Jarrett wurde in den Bands von Charles Lloyd und<br />
Miles Davis bekannt, bevor er ab den frühen 70er<br />
Jahren beim Label ECM zum erfolgreichsten Solokünstler<br />
des heutigen Jazz aufstieg. (rdo / cst).
POP, ROCK & CO<br />
Gandalf<br />
Gates To Secret Realities<br />
PRUDENCE / ROUGH TRADE<br />
[New Age] Der österreichische<br />
Multiinstrumentalist und Komponist<br />
Gandalf, einer der Pioniere<br />
der sanften New Age-Instrumentalmusik<br />
in Europa, hatte<br />
bei einer Reise durch Brasilien<br />
1995 die englische Cellistin und<br />
Sängerin Emily Burridge kennen<br />
gelernt. Sie wurde im Jahr darauf<br />
zu seiner wichtigsten Partnerin<br />
auf diesem Album, mit dem Gandalf<br />
die Kultur der Indianer und<br />
deren enges Verhältnis zur Natur<br />
würdigen wollte. Die sanfte<br />
Kombination von Sphärenmusik<br />
mit indianischer Folklore, elektrischen<br />
(Gitarren, Keyboards)<br />
und akustischen Instrumenten<br />
(Cello, Flöte, Percussion) setzte<br />
beim erstmaligen Erscheinen des<br />
Albums 1996 Maßstäbe für das<br />
Genre und fand viele Nachahmer.<br />
Felix Marondel<br />
Info: Dieses Album ist eine Wiederveröffentlichung<br />
Jackson Browne &<br />
David Lindley<br />
Love Is Strange<br />
(INSIDE/ROUGH TRADE)<br />
[Westcoast-Rock] Bevor die<br />
beiden legendären Musiker dieses<br />
Jahr in den USA und Europa<br />
wieder gemeinsam auf Tournee zu<br />
bewundern sind, präsentieren sie<br />
erst einmal einen Mitschnitt ihrer<br />
Konzertreise 2006 durch Spanien.<br />
Die Zusammenarbeit von Jackson<br />
Browne und David Lindley reicht<br />
bis ins Jahr 1973 zurück, als die<br />
beiden erstmals auf dem Album<br />
„For Everyman“ gemeinsam musizierten.<br />
Seitdem haben sich ihre<br />
30<br />
DIE POP-CD DES MONATS<br />
Herbie Hancock The Imagine<br />
Project REDMUSIC / SONY<br />
Die Globalisierung, das ist einem weitgereisten Mann wie Herbie Hancock<br />
besonders bewusst, lässt sich nicht zurückdrehen: „Aber wir sollten zu-<br />
sehen, dass wir die Globalisierung bekommen, die wir auch wollen – und<br />
nicht die, die man uns vorsetzt.“ Um diese Message wirkungsvoll zu verbreiten<br />
hat der ewig junge Jazzveteran das „Imagine“-Album- und Filmprojekt gestar-<br />
tet: Mit Musikstars aus allen Kontinenten, aus Pop (u.a. Pink, Seal, James Mor-<br />
rison), Jazz (u.a. Wayne Shorter, Manu Katché) und Weltmusik (u.a. Chieftains,<br />
Ravi und Anoushka Shankar) spielt er Songs, in den ein bluesiges Grundgefühl<br />
meist den gemeinsamen Nenner darstellt, die aber mindestens genauso Pop<br />
sind wie Jazz oder Weltmusik. Hancocks funky Tastenspiel ist dabei der rote<br />
Faden, der alles auf fast magische Art zusammenhält. Aufregend!<br />
Christian Stolberg<br />
Aufgenommen wurde: in Paris, Los Angeles, San Francisco, Miami, Jackson-<br />
ville, London und Sao Paulo<br />
Enthalten sind: diverse Coverversionen, u.a. von John Lennons „Imagine“,<br />
aber auch von Sam Cooke („A Change Is Gonna Come“)<br />
Wege immer wieder gekreuzt, so<br />
auch vor vier Jahren, als sie unterstützt<br />
von Perkussionist Tino<br />
de Geraldo sowie Kiko Veneno, Javier<br />
Mas, Luz Casal und Carlos<br />
Núnez in Spanien eine Handvoll<br />
Konzerte spielten. Das auf Doppelalbum<br />
gebannte Ergebnis<br />
ist einigermaßen spektakulär.<br />
Browne und Lindley werfen sich<br />
in Songs wie „The Crown On The<br />
Crawdle“, „Looking East“ oder<br />
„Take It Easy“ mit bewundernswerter<br />
Leichtigkeit die Bälle zu<br />
und stecken mit ihrer Spielfreude<br />
alle beteiligten Musiker an.<br />
Robert Wallner<br />
Hintergrund: David Lindley war<br />
über zwei Jahrzehnte einer der gefragtesten<br />
Studiogitarristen der USA<br />
Paul Weller<br />
Wake Up The Nation<br />
(ISLAND/UNIVERSAL)<br />
[Brit-Rock] Die Kunst ist, sich<br />
die Wut zu erhalten. Und sich da-<br />
bei ständig zu häuten. Gerade erst<br />
hatten sich die Feuilletons darauf<br />
geeinigt, dass Paul Weller kurz<br />
nach seinem 50.Geburtstag mit<br />
„22 Songs“ den Weg in Richtung<br />
Alterswerk eingeschlagen hat.<br />
Doch dann kommt „Wake Up The<br />
Nation“, ein Rockalbum, das den<br />
The Jam-Veteranen und Gelegenheits-Popjazzer<br />
von Style Council<br />
als lärmenden Recken gegen die<br />
Beliebigkeit des medialen Dauergedudels<br />
antreten lässt. Da fi ndet<br />
sich Psychedelisches und Angefunktes,<br />
stilistische Querschläger<br />
kokettieren mal mit einem Walzer,<br />
mal mit Varietéhaftem, halten sich<br />
aber nur wenig mit den Banalitäten<br />
des Klang(Radio)Alltags auf.<br />
So programmatisch der Titel ist,<br />
so klar sind die Worte, die gegen<br />
die Virtualisierung und Entfremdung<br />
des Menschen wettern. Der<br />
Rock ‚n’ Roll hat Paul Weller wieder,<br />
einen Musiker mit Haltung,<br />
der allen Zweifl ern zeigt, wie’s<br />
geht, und der noch immer etwas<br />
hat, das er den Gesättigten dieser<br />
Popwelt ins Gesicht schleudern<br />
kann. Ralf Dombrowski<br />
Ähnlich wie: Elvis Costello, Joe<br />
Strummer, The Jam.<br />
Lady Antebellum<br />
„Need You Now“<br />
CAPITOL<br />
[Country-Pop] In Amerika fi nden<br />
sich die Tonträger des jungen<br />
Trios in der Country-Abteilung.<br />
Nachdem sich das C-Genre hierzulande<br />
aber ähnlich gut verkauft<br />
wie ranzige Buttermilch, haben<br />
die Produzenten für die europäische<br />
Version von „Need You Now“<br />
noch mal tüchtig Hand angelegt:<br />
Hier eine Pedal-Steel-Guitar, dort<br />
eine Fiddle weg – und schon<br />
wird aus Country-Pop, lupenreiner<br />
Pop mit dezentem Country-Zungenschlag.<br />
Doch so ganz<br />
kaputt mischen lassen sich diese<br />
elf Songs von Dave Haywood,<br />
Charles Kelley und Hillary Scott<br />
nicht. Dafür besitzen Tracks wie<br />
das Midtempo-Rührstück „American<br />
Honey“, Balladen wie „Hello<br />
World“ oder schmissige Kracher<br />
á la „Stars Tonight“ zu feine Melodien<br />
– und die Interpreten zu<br />
schöne Stimmen. Wer auf Fleetwood<br />
Mac zu „Rumours“-Zeiten<br />
steht, wird auch diese CD mögen.<br />
Gunther Matejka<br />
Wissenswert: Gleich mit ihrem Debütalbum<br />
gelangte die Band 2008<br />
in den USA auf die Platz 1 der Charts<br />
The Dead Weather<br />
Sea Of Cowards<br />
THIRD MAN RECORDS/WARNER<br />
[Rock/Alternative] Nicht gerade<br />
leichte Kost bietet die „Supergroup“<br />
um Jack White auf ihrem<br />
zweiten Studio-Album innerhalb<br />
eines Jahres. Bereits der spröde<br />
Opener „Blue Blood Blues“ zeigt<br />
auf, wo es in den nur knapp 36 Minuten<br />
von „Sea Of Cowards“ langgeht.<br />
Minimalistisch, mitunter
experimentell kommen die Kompositionen<br />
daher, auf Refrains im<br />
klassischen Sinne wird oftmals<br />
verzichtet. Dabei ist die Palette der<br />
Einfl üsse bemerkenswert breit gefächert,<br />
reicht von Gothic, in dem<br />
von Alison Mosshart gesungenen<br />
„The Difference Between Us“ über<br />
Acid Jazz („I’m Mad“) bis hin zu<br />
Hard Rock („Gasoline“). White<br />
knüpft in dem eingängigen „I<br />
Can’t Hear You“ noch am ehesten<br />
an den Stil der White Stripes<br />
an, lebt sich im abschließenden<br />
„Old Mary“ allerdings auch auf<br />
avantgardistischem Terrain aus.<br />
Ein interessantes, aber durchaus<br />
gewöhnungsbedürftiges Album.<br />
Jörg Laumann<br />
Passt zu: Konzentriertem Zuhören<br />
Klingt wie: White Stripes, Queens<br />
Of The Stone Age, Led Zeppelin,<br />
Mother Earth<br />
Downloadtipps: „The Difference<br />
Between Us“, „I’m Mad“, „Gasoline“<br />
The Divine Comedy<br />
Bang Goes The<br />
Knighthood<br />
(PIAS/ROUGH TRADE)<br />
[Britpop] Es hat zwar ein wenig<br />
länger gedauert, aber mit ihrem<br />
sehnsüchtig erwarteten zehnten<br />
Studioalbum enttäuschen The Divine<br />
Comedy ihre Fans nicht. Vier<br />
Jahre nach „Victory For The Comic<br />
Muse“ präsentiert die Band<br />
um Sänger und Songwriter Neil<br />
Hannon auf ihrem neuen Longplayer<br />
zwölf perfekt arrangierte<br />
Popsongs, darunter hitverdächtige<br />
Nummern wie das mitreißende<br />
„At The Indie Disco“ oder das<br />
beschwingte „Neapolitian Girl“.<br />
Neil Hannon erzählt seine kleinen,<br />
detailverliebten Geschichten<br />
auch diesmal mit so viel Charme<br />
und Witz, das dem Zuhörer ganz<br />
warm ums Herz wird. Doch auch<br />
bei nachdenklichen Nummern<br />
wie dem bittersüßen „Have You<br />
Ever Been In Love“ oder „The Lost<br />
Art Of Conversation“ überzeugt<br />
die Band. The Divine Comedy ist<br />
mit „Bang Goes The Knighthood“<br />
ein erstaunlich zeitloses Werk gelungen.<br />
Robert Wallner<br />
Downloadtipp: „At The Indie Disco“<br />
Toni Braxton<br />
Pulse<br />
(ATLANTIC/WARNER)<br />
[R&B / Soul] Durch ihre Teilnahme<br />
an der US-TV-Show „Dancing<br />
With The Stars“ und ihr ausgedehntes<br />
Live-Engagement in Las<br />
Vegas wurde es die letzten fünf<br />
Jahre in unseren Breitengraden<br />
ungewöhnlich ruhig um die Sängerin.<br />
Mit „Pulse“ will die Soul-<br />
Diva, nun wieder an alte Erfolge<br />
anknüpfen. Die Chancen stehen<br />
nicht schlecht, dass dieses Vorhaben<br />
auch gelingt, denn die neuen<br />
Songs, entstanden unter der Regie<br />
von u.a. Lucas Secon, Harvey<br />
Mason Jr, Oak und Chuck Harmony,<br />
zeichnen sich durch ungemein<br />
geschmeidige Melodien aus.<br />
Zudem verfügt Toni Braxton nach<br />
wie vor über eine ausdrucksstarke<br />
Stimme, mit der sie Nummern<br />
wie „Make My Heart“ oder dem<br />
mit Hilfe von Trey Songz eingespielten<br />
„Yesterday“ ihren Stempel<br />
aufdrückt. Robert Wallner<br />
Wissenswert: Seit dem Erscheinen<br />
ihres gleichnamigen Debütalbums<br />
(1993) hat Toni Braxton mehr als 40<br />
Millionen Alben verkauft<br />
Diverse<br />
„Hot & New Country<br />
Music“<br />
SBC / SONY MUSIC / AGR<br />
[Country] Mit der Wahrnehmung<br />
der Country-Musik ist es in<br />
unseren Breitengraden außerhalb<br />
von Spezialistenkreisen so eine<br />
Sache: Die einen haben bei dem<br />
Stichwort „Country“ deutschsprachige<br />
Schunkel-Acts wie Truck<br />
Stop im Ohr. Andere meinen, seit<br />
Johnny Cash unter der Erde ist,<br />
sei irgendwie auch das Genre tot.<br />
In Wahrheit boomt es in den USA<br />
nach wie vor – und die Szene hat<br />
sich in mindestens drei Subszenen<br />
aufgespalten: traditionellen<br />
Country, sogenannten, meist recht<br />
radiofreundlichen „New Country“<br />
und den weniger kommerziell<br />
ausgerichteten alt(ernative)<br />
Country. Nicht leicht für hiesige<br />
Greenhorns, da den Überblick zu<br />
behalten. Da trifft es sich gut, dass<br />
Sony Music und AGR jetzt mit einer<br />
Country-Bestandsaufnahme<br />
kommen: „Hot & New Country<br />
Music“ ist die Zusammenstellung<br />
plump betitelt – hält aber tatsächlich<br />
viele der derzeit angesagten<br />
Nashville-Größen parat: Eine junge<br />
Damenriege um Taylor Swift,<br />
Miranda Lambert und Carrie<br />
Underwood; die Newcomer Jake<br />
Owen und David Nail, Altstars<br />
wie Alan Jackson und George<br />
Strait – und natürlich die aktuellen<br />
Abräumer: Tim McGraw, Kenny<br />
Chesney, Sugarland und Brad<br />
Paisley. Fazit: Auch wenn nicht<br />
alles toll ist, unterhält die CD mit<br />
den unterschiedlichen Acts und<br />
Songs vortreffl ich.<br />
Gunther Matejka<br />
Zählbar: Die Compilation enthält<br />
22 aktuelle Tracks<br />
Jonny Lang<br />
Live At The Ryman<br />
CONCORD RECORDS/<br />
UNIVERSAL<br />
[Blues-Rock] Das ehemalige<br />
Wunderkind in seinem Element:<br />
Jonny Lang legt sein erstes Live-<br />
Album vor, das vor Spielfreude<br />
aller Beteiligter nur so strotzt.<br />
Aufgenommen im Ryman Audi-<br />
torium in Nashville, spielen sich<br />
Lang und seine fünf exzellenten<br />
Mitmusiker durch elf Songs, die<br />
den Bogen vom Blues-Rock wie<br />
in „Don’t Stop (For Anything)“<br />
über Balladeskes („Give Me Up<br />
Again“) bis hin zum Soul („Red<br />
Light“) schlagen. Drummer Barry<br />
Alexander treibt das Sextett kraftvoll<br />
durch die unterschiedlichen<br />
musikalischen Stimmungen, die<br />
in zum Teil ausufernden Gitarren-<br />
und Keyboard-Soli ausgekostet<br />
werden. Langs früher Hit<br />
„Lie To Me“ beschließt „Live At<br />
The Ryman“, dessen Songs zwar<br />
nicht allesamt kompositorische<br />
Highlights sind, das aber mit seiner<br />
authentischen Atmosphäre<br />
und seinem guten Sound rundum<br />
Spaß macht. Jörg Laumann<br />
Passt zum: Wachwerden nach einer<br />
langen Nacht<br />
Klingt wie: Steve Winwood, Curtis<br />
Mayfield, Joe Bonamassa<br />
Downloadtipps: „Lie To Me“, „Give<br />
Me Up Again“<br />
Rufus Wainwright<br />
All Days Are Nights:<br />
Songs For Lulu<br />
(DECCA/UNIVERSAL)<br />
[Kammer-Pop] Rufus Wainwright<br />
ist ein unzeitgemäßer<br />
Künstler. Sein Sinn für Pathos<br />
und Selbstinszenierung hat wenig<br />
mit dem postmodernen Allerlei<br />
seiner Kollegen zu tun. Manchmal<br />
wirkt er wie ein Dorian Gray,<br />
dann wieder wie ein Boris Vian<br />
der Gegenwart, jedenfalls wie<br />
eine schillernde Figur, der die<br />
Ansagen der Trendpropheten<br />
herzlich egal sind. „All Days Are<br />
Nights: Songs For Lulu“ klingt daher<br />
zum einen wie ein Lamento<br />
auf Wainwrights im vergangenen<br />
Januar verstorbene Mutter, dann<br />
aber auch wie ein Skizzenbuch<br />
zum Zustand der zunehmend<br />
sinnentleerten Popmusik. Ein<br />
Sänger und sein Klavier, tändelnd<br />
31
POP, ROCK & CO<br />
zwischen Kunstsehnsucht und<br />
Geworfenheit, ein Mann in der<br />
Mitte seines Lebens, der nach dem<br />
Grund seiner Getriebenheit sucht,<br />
mal mit Mitteln der Kammermusik,<br />
mal mit denen des Chansons,<br />
emphatisch und empfi ndsam –<br />
das macht „All Days Are Nights“<br />
zu schwerer Kost im Höralltag der<br />
Unverbindlichkeit, aber dadurch<br />
auch zu einem Album, das faszinierend<br />
und mit einer Prise Größenwahn<br />
aus dem Rahmen fällt.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Ähnlich wie: David Sylvian, Nick<br />
Drake.<br />
Downloadtipp: Das ganze Album<br />
Kool & The Gang<br />
The Very Best Of – Live<br />
In Concert<br />
(EARMUSIC/EDEL)<br />
[Soul, Funk] Mit über 70 Millionen<br />
verkaufter Tonträgern zählen<br />
Kool & The Gang ohne Frage zu<br />
den herausragenden Bands des<br />
letzten halben Jahrhunderts in<br />
Sachen Soul, Funk und Disco.<br />
Dass ihr Sound nichts an Vitalität<br />
und Energie eingebüßt hat, zeigt<br />
dieser anlässlich ihres 40-jährigen<br />
Jubiläums am 19. Juni 2005<br />
in Denver, Colorado, entstandene<br />
Live-Mitschnitt eindrucksvoll. Die<br />
Songs der Band aus New Jersey<br />
um die beiden Brüder Ronald und<br />
Robert Bell faszinieren noch immer<br />
Generationen von Musikfans.<br />
Gerade bei häufi g gespielten Klassikern<br />
wie „Jungle Boogie“ oder<br />
dem nach wie vor unwiderstehlich<br />
groovenden „Ladies Night“<br />
überzeugt Kool & The Gang mit<br />
einer ansteckenden Spielfreude.<br />
Krönender Höhepunkt der Platte<br />
ist aber natürlich ihr unverwüstlicher<br />
Dauerbrenner „Celebration“,<br />
bei dem sie zu Höchstform aufl aufen.<br />
Robert Wallner<br />
Wissenswert: Die Band feiert dem-<br />
nächst ihr 45jähriges Jubiläum<br />
32<br />
Reinhard Mey<br />
Mairegen<br />
(ODEON/EMI)<br />
[Chanson] Es gibt in Deutschland<br />
keinen Liedermacher, der<br />
auf eine annähernd so erfolgreiche<br />
Karriere zurückblicken<br />
könnte wie Reinhard Mey, der<br />
sich auch auf seinem 25. Studioalbum<br />
wieder von seiner besten<br />
Seite zeigt. Mit „Mairegen“ ist ihm<br />
sicherlich eine der persönlichsten<br />
und intimsten Platten der letzten<br />
40 Jahre gelungen. Eine beeindruckende<br />
Chronik seiner Gefühlswelt,<br />
in der er seinen Hoffnungen<br />
und Ängsten, seinem Glück und<br />
Unglück gleich viel Platz einräumt.<br />
Zu den herausragenden<br />
Nummern zählt neben dem tiefsinnigen<br />
Eröffnungssong „Antje“<br />
auch das kämpferische „Gegen<br />
den Wind“. Auf überfl üssigen<br />
instrumentalen Schnickschnack<br />
verzichtet Reinhard May auch<br />
diesmal wieder konsequent. Seine<br />
Lieder, allen voran „Nachtfl ug“<br />
oder „Larissas Traum“, gehen<br />
auch ohne eine plakative Verpackung<br />
richtig unter die Haut.<br />
Robert Wallner<br />
Hintergrund: Mey verarbeitet in<br />
den Songs „Ficus Benjamini“ und<br />
„Drachenblut“ die Sorge um seinen<br />
im Wachkoma liegenden Sohn<br />
Fertig Los!<br />
Pläne für die Zukunft<br />
COLUMBIA DEUTSCHLAND/<br />
SONY MUSIC<br />
[Pop] Ihrem Namen wohnt ein<br />
Versprechen inne, das die junge<br />
Münchner Band bislang noch<br />
nicht einlösen konnte – dass es<br />
nämlich endlich losgeht mit dem<br />
großen Karrieresprung. Verdient<br />
hätten das Fertig Los!, die vom<br />
Sportfreunde-Stiller-Entdecker<br />
Marc Liebscher betreut werden,<br />
allemal. Auf ihrem zweiten Album<br />
glänzt die zum Trio geschrumpfte<br />
Formation mit einem<br />
tanz- wie singbaren Indierock,<br />
der auch vor der großen Pop-<br />
Geste nicht zurückschreckt. Der<br />
Sound des nuancenreich produzierten<br />
Albums ist dabei düsterer<br />
und intensiver geworden, wobei<br />
vor allem der knochentrocken<br />
gespielte Bass von Julia Viechtl<br />
immer wieder Akzente setzt. Und<br />
das große Plus von Fertig Los! ist<br />
Frontmann Philipp Leu, der mit<br />
einem nahegehenden New-Wave-<br />
Pathos Texte über Gott und Großstadt,<br />
vor allem aber über Mann<br />
und Frau auskostet.<br />
Heiko Große<br />
Downloadtipps: „Wenn du mich<br />
brauchst“, „Ein neuer Gott“, „Elektri-<br />
sches Licht“<br />
Josefine Cronholm<br />
Songs Of The Falling<br />
Feather<br />
ACT / EDEL KULTUR<br />
[Singer-Songwriter] Mit dem<br />
Boom des songorientierten Jazz<br />
und Künstlerinnen wie Diana<br />
Krall oder Norah Jones haben sich<br />
die Grenzen zwischen Jazz, Folk<br />
und Pop zuletzt immer weiter verwischt.<br />
Zu den Künstlerinnen, die<br />
das nutzen, um in ganz neue Zwischenreiche<br />
vorzustoßen, gehört<br />
die schwedische Sängerin Josefi -<br />
ne Cronholm. Mit einer Stimme<br />
und Phrasierungen, die oft an<br />
Joni Mitchell und auch an Sarah<br />
McLachlan erinnern, singt sie<br />
balladeske Songs mit exquisiten,<br />
weit ausgreifenden Melodien und<br />
erreicht dabei in aller Ruhe eine<br />
beachtliche Intensität. Auch weil<br />
die Arrangements – mal ein paar<br />
Ambient-Sounds hier, mal zarte<br />
akustische Tupfer von Streichern,<br />
Trompeten da, oder sparsame<br />
Klavierakkorde dort, – auf jedes<br />
überfl üssige Geklingel verzichten.<br />
Christian Stolberg<br />
Passt zu: stillen Wochenenden auf<br />
dem Land<br />
Downloadtipp: „Fountain“<br />
Jeff Beck<br />
Emotion & Commotion<br />
RHINO / WARNER<br />
[Rock-Fusion] Ganz ähnlich<br />
wie sein Sixties-Kollege Steve<br />
Winwood (siehe Seite 8 ) hat sich<br />
auch Jeff Beck durch gemeinsame<br />
Konzerte mit seinem alten Gitarrenrivalen<br />
Eric Clapton kürzlich<br />
wieder mehr ins Rampenlicht<br />
gespielt. Clapton ist hier nicht<br />
vertreten, dafür aber die Jazzsängerin<br />
Imelda May, die Operndiva<br />
Olivia Safe und Soul-Talent Joss<br />
Stone. Die bunte Zusammenstellung<br />
der Damenriege entspricht<br />
dem kuriosen, aber unterhaltsamen<br />
Stilpotpurri des Albums: Da<br />
gibt es eine Puccini-Bearbeitung<br />
mit großem Orchester, kernige<br />
Jazzfunk-Grooves, Coverversionen<br />
von Screaming Jay Hawkins<br />
und Jeff Buckley – und eine wehmütige<br />
Fassung von „Somewhere<br />
Over The Rainbow“. Und zu all<br />
dem fi ndet Jeff Beck eine elegant<br />
singende Gitarrenantwort.<br />
Christian Stolberg<br />
Hintergrund: Trevor Horn, Execu-<br />
tive Producer dieses Albums, war in<br />
den 80ern der Mann hinter Frankie<br />
Goes To Hollywood<br />
Lyambiko<br />
„Something Like Reality“<br />
SONY – AB 4. 6.<br />
[Jazz-Pop] Ihre Stimme ist<br />
samtweich soulig und sexy jaz-
zy zugleich, Lyambiko kann mit<br />
ihr atemberaubend scatten und<br />
sich dann wieder extrem cool geben.<br />
Die gebürtige Thüringerin<br />
ist einfach eine Vollblut-Sirene.<br />
Weil Lyambiko aber gleich noch<br />
das entsprechende Feeling für die<br />
Ohrwürmer jenseits der Blue Notes<br />
besitzt, hat sie auf ihrem siebten<br />
Album nicht nur auf Swing-<br />
Klassiker und Bar-Jazz-Balladen<br />
gesetzt. Zum Zuge kommen<br />
auch Coverversionen von Tracy<br />
Chapmans „Crossroads“ und<br />
des Grunge-Hits „Black Hole Sun“<br />
von Soundgarden. Und auch hier<br />
zieht Lyambiko alle Register ihres<br />
Black Power-Organs – um danach<br />
wieder auf smoothe Sinnlichkeit<br />
und lässigen Funk umzuschalten.<br />
Guido Fischer<br />
Klingt wie: Cassandra Wilson<br />
„Made in Germany“<br />
Downloadtipps: „ Don’t Stand By<br />
Me“, „Angel Eyes“<br />
Macy Gray<br />
The Sellout<br />
(CONCORD/UNIVERSAL)<br />
[R&B/Soul] Dem Titel, „The Sellout“,<br />
von Macy Grays fünften Stu-<br />
dioalbum sollte man nicht allzu<br />
viel Bedeutung beimessen, denn<br />
mit einem künstlerischen Ausverkauf,<br />
in welcher Form auch<br />
immer, hat diese Platte nicht das<br />
Geringste zu tun. Im Gegenteil,<br />
die zwölf neuen Songs markieren<br />
eine Rückkehr zu alten Stärken,<br />
die die 42-jährige Sängerin<br />
mit ihrem letzten Longplayer<br />
„Big“ (2007) ein wenig aus den<br />
Augen verloren hatte. Mit Nummern<br />
wie „Lately“ oder „Beauty<br />
In The World“ knüpft sie jedenfalls<br />
wieder an die Anfangsphase<br />
ihrer Karriere an. Und das ist<br />
auch gut so, denn endlich verfügen<br />
die Songs wieder über jenen<br />
Biss, den man zuletzt schmerzlich<br />
vermisst hatte. Unterstützt wurde<br />
Macy Gray bei den Aufnahmen<br />
u.a. von Bobby Brown, Slash, Kaz<br />
James und Duff McKegan. Entsprechend<br />
rockig klingen manche<br />
Stücke auf „The Sellout“ wie zum<br />
Beispiel das lässige groovende<br />
„Kissed It“, der heimliche Hit der<br />
Platte. Robert Wallner<br />
Wissenswert: Bürgerlich heißt<br />
die Sängerin Natalie McIntyre, sie<br />
stammt aus Canton, Ohio<br />
Prognose: Mit diesem Album<br />
könnte Macy Gray auch kommer-<br />
ziell wieder aus dem Karriereloch<br />
herausfinden<br />
Downloadtipps: „Lately“, „Beauty<br />
In The World“<br />
Sergio Mendes<br />
„Bom Tempo“<br />
CONCORD JAZZ – AB 1. 6.<br />
[Latin Pop] Nach zwei Alben mit<br />
Black Eyed Peas-Chef Will i.am<br />
vertraut der Grand Seigneur des<br />
Latino erneut auf seine eigenen<br />
Produktionskünste. Der grandiose<br />
Pianist und Arrangeur hat<br />
– mit exzellenten Musikern und<br />
Sängern – ein Dutzend temperamentvoller<br />
Songs aus der Wiege<br />
des Bossa Nova und Samba zusammen<br />
getragen. Weniger gängige<br />
Konfektionsware sondern eher<br />
unbekanntes Material – Songs<br />
aus der Feder von Milton Nascimento,<br />
Jorge Ben Jor, Gilberto Gil<br />
und – na freilich! – Antonio Carlos<br />
Jobim. Obwohl sich so ab und<br />
an eine Rap-Einlage einschleicht,<br />
klingt das neue Werk im Gegensatz<br />
zu den Vorgängern deutlich<br />
erdiger und traditioneller: funky,<br />
mit Bläser-Getöne, wummernden<br />
Bässen, treibenden Beats und perlenden<br />
Piano-Läufen von Meister<br />
Mendes. Gunther Matejka<br />
Hintergrund: Segio Mendes ist der<br />
Schöpfer des Brasilpop-Klassikers<br />
„Mas Que Nada“<br />
Stone Temple Pilots<br />
Stone Temple Pilots<br />
ATLANTIC/WARNER<br />
[Rock] Neun Jahre nach „Shangri-La<br />
Dee Da“ melden sich Scott<br />
Weiland & Co. mit einem neuen<br />
Studio-Album zurück. Schnörkellos<br />
gerät dabei die Single „Between<br />
The Lines“, die den Reigen<br />
der zwölf Tracks eröffnet: Ein auf<br />
den Punkt gespielter Dreiminüter,<br />
der gesanglich an die Beatles und<br />
in der Gitarrenarbeit an Kiss erinnert.<br />
Ähnlich reizvoll kommen<br />
das rhythmisch vertrackte „Take a<br />
Load Off“ und „Hickory Dichotomy“<br />
mit seinen Wave- und Blues-<br />
Anklängen daher. Das hohe Niveau<br />
des ersten Album-Drittels<br />
können die Pilots nicht ganz<br />
halten. Einigen mittelmäßigen<br />
Kompositionen lässt das Quartett<br />
allerdings zum Ausklang in<br />
dem Bowie-esken „First Kiss On<br />
Mars“ und dem schönen, Pianodominierten<br />
„Maver“ noch zwei<br />
echte Highlights folgen. Kein<br />
überragendes, aber ein rundum<br />
solides Comeback.<br />
Jörg Laumann<br />
Passt zu: einer 90er Revival-Party
KLASSIK<br />
Accademia Bizantina<br />
„Joseph Haydn: Konzerte<br />
für Violine und Cembalo“<br />
DECCA/UNIVERSAL<br />
Während seiner langen Amtszeit<br />
als Kapellmeister am Hofe<br />
Esterházys produzierte Joseph<br />
Haydn Kompositionen am laufenden<br />
Band. Darunter natürlich<br />
auch Konzerte, von denen<br />
das Klavierkonzert D-Dur eines<br />
seiner populärsten ist. Dass es<br />
auch eine Fassung für Cembalo<br />
gibt, wissen hingegen nur wenige.<br />
Diese Bildungslücke schließt jetzt<br />
das italienische Alte Musik-Kollektiv<br />
Accademia Bizantina mit<br />
zwei weiteren Haydn-Konzerten.<br />
Die von Dirigent Ottavio Dantone<br />
verantworteten Entdeckungen<br />
lohnen sich aber nicht nur für<br />
Haydn-Insider, sondern für alle,<br />
die Freunde von melodiöser Empfi<br />
ndsamkeit, knisternder Virtuosität<br />
und übersprudelner Vitalität<br />
sind. Ob in den Solo-Konzerten<br />
oder im Doppelkonzert für Violine<br />
& Cembalo. Guido Fischer<br />
Besonderheit: Kaum bekannte<br />
Konzerte aus Haydns Blütezeit.<br />
Downloadtipp: „Presto“ aus dem<br />
Doppelkonzert<br />
Diverse<br />
„Grosse Oper - Die jungen<br />
Stars“<br />
EMI CLASSICS<br />
Spätestens während der Babypause<br />
von Anna Netrebko dürften<br />
es auch die weniger Informierten<br />
bemerkt haben: In den vergangenen<br />
Jahren hat eine enorme Zahl<br />
an schillernden jungen Sängern<br />
und Sängerinnen, große Könner<br />
und dabei auch in Sachen Ausstrahlung<br />
„Star Personalities“ al-<br />
34<br />
lesamt, die Bühnen der Opernwelt<br />
betreten. Schwer dabei noch einen<br />
Überblick zu behalten! Deshalb<br />
liegt der Reiz dieser Zusammenstellung<br />
darin, dass sie junge Diven<br />
wie Diana Damrau oder Elina<br />
Garanca, aber auch die interessantesten<br />
ihrer männlichen Kollegen<br />
von Roberto Alagna über<br />
Counter-Tenöre wie Philippe Jarrousky<br />
bis hin zu einem Superstar<br />
wie Rolando Villazon mit Parade-<br />
Arien nebeneinander stellt – und<br />
so spannende Vergleiche möglich<br />
macht. Raoul Gulbenkian<br />
Enthält: Arien aus Opern von<br />
Händel, Gounod, Mozart, Puccini,<br />
Verdi u.a.<br />
Jan Vogler<br />
„My Tunes II“<br />
SONY CLASSICAL – AB 18. 6.<br />
Der explizit geäußerte Wunsch<br />
des deutschen Cellisten Jan Vogler<br />
ist, dass die Menschen einfach<br />
süchtig nach Musik werden. Das<br />
gelingt dem mehrfachen Preisträger<br />
des „ECHO-Klassik“ als<br />
Solist und Kammermusiker<br />
nicht nur mit den großen, bedeutenden<br />
Werken von Dvórˇak bis<br />
Schostakowitsch. Selbst in Klassik-Ohrwürmern<br />
wie Rimsky-<br />
Korsakows „Hummelfl ug“ oder<br />
Franz Schuberts „Ave Maria“ ist<br />
er mal der furchtlose Virtuose<br />
und dann wieder der elegische<br />
Cello-Sänger. Solche und weitere,<br />
berühmte Melodien von Fauré<br />
bis zum Tango-König Piazzolla<br />
hat Vogler zu seinem zweiten,<br />
persönlichen „Greatest Hits“-<br />
Album gebündelt, das er wieder<br />
mit den Dresdner Kapellsolisten<br />
unter Helmut Branny eingespielt<br />
hat. Und was soll man sagen: Es<br />
herrscht Suchtgefahr!<br />
Guido Fischer<br />
Passt zu: jedem Seelen-Blues<br />
Downloadtipp: Paganinis „Andante<br />
cantabile”<br />
Emerson String<br />
Quartet<br />
„Dvorˇák: Old World –<br />
New World”<br />
DG/UNIVERSAL<br />
Das amerikanische Emerson<br />
String Quartet (ESQ) gehört zu<br />
den Elite-Formationen in der<br />
anspruchsvollsten Kammermusikspielklasse<br />
namens „Streichquartett“.<br />
Erstaunlicherweise<br />
haben sich die Emersons ganz<br />
schön Zeit gelassen, bis man sich<br />
endlich auch dem tschechischen<br />
Quartett-Komponisten Antonín<br />
Dvórˇak zuwendet. Auf einer 3-<br />
CD-Box sind vier späte Streichquartette<br />
versammelt, die Dvórˇak<br />
in seiner Wahlheimat USA wie im<br />
alten Europa komponiert hatte.<br />
All die süffi gen Melodien, für die<br />
sich Dvórˇak besonders von der<br />
tschechischen Folklore inspirieren<br />
ließ, werden von den Emersons<br />
erwartungsgemäß sinnlich<br />
und tänzerisch ausgebreitet.<br />
Nicht weniger Genuss bietet das<br />
halb böhmische, halb „indianische“<br />
Streich-Quintett.<br />
Guido Fischer<br />
Besonderheit: Das ESQ erstmals<br />
auf dem Dvórˇak-Gipfel.<br />
Downloadtipp: „Dumka“ aus dem<br />
10. Streichquartett.<br />
Plácido Domingo<br />
„Leoncavallo: I Medici”<br />
DG/UNIVERSAL<br />
In diesem Jahr hat der Tenorissimo<br />
Plácido Domingo seinen 69.<br />
Geburtstag gefeiert. Was für ein<br />
verführerisches Timbre der Spanier<br />
aber immer noch besitzt, ist<br />
jetzt in einer Oper zu erleben, die<br />
kaum einer kennt. Es ist der 1893<br />
entstandene Vierakter „I Medici“<br />
von Ruggiero Leoncavallo. Ein<br />
Jahr nach seinem Opern-Welthit<br />
„I Pagliacci“ hatte Leoncavallo<br />
dieses Intrigantenstadl am Hof<br />
der Medicis komponiert. Und<br />
dafür waren ihm erneut all diese<br />
wunderbar sentimentalen Arien<br />
am Rande zur Opernschnulze<br />
eingefallen, bei denen einem das<br />
Herz aufgeht. Mit seinem Stimmgold<br />
und balsamischen Melos ist<br />
Domingo natürlich eine Idealbesetzung.<br />
Doch gleiches gilt für<br />
Dirigent Alberto Veronesi sowie<br />
die strahlend-schöne Sopranistin<br />
Daniela Dessì. Guido Fischer<br />
Besonderheit: Offizielle Weltersteinspielung<br />
dieser Opernrarität<br />
Downloadtipp: die Arie „No, de<br />
l’antica Grecia“<br />
Isabelle Faust<br />
„J.S. Bach: Sonaten &<br />
Partiten“<br />
HARMONIA MUNDI<br />
Johann Sebastian Bachs sechs Sonaten<br />
& Partiten für Violine solo<br />
von 1720 gelten gemeinhin als<br />
technisch und geistig der absolute<br />
Prüfstein für jeden Geiger / jede<br />
Geigerin. Vor allem angesichts der<br />
Komplexität und Energie gerade<br />
in den Tanzsätzen. Die deutsche<br />
Spitzenviolinistin Isabelle Faust<br />
bringt für drei ausgewählte Solo-Manifeste<br />
aber nicht nur das<br />
hochvirtuose Rüstzeug mit. An<br />
ihrer wertvollen „Dornröschen“-<br />
Stradivari zeigt Faust jetzt eindrucksvoll,<br />
wie man den hellwach<br />
arbeitenden Kopf mit dem<br />
empfi ndsam pulsierenden Herzen<br />
und den flinken Händen<br />
kurzschließen kann. Und selbst<br />
die berühmte, höllisch schwere<br />
„Chaconne“ meistert Faust atemberaubend<br />
natürlich und konzentriert.<br />
Guido Fischer<br />
Besonderheit: Der erste Teil einer<br />
geplanten Gesamteinspielung der<br />
Violin-Solo-Werke Bachs.
Vilda Fang<br />
„Violinkonzerte Sibelius<br />
& Prokofjew“<br />
EMI CLASSICS<br />
Mit herber Harmonik und sehnsüchtigen<br />
Melodien hatte der Finne<br />
Jean Sibelius sein Violinkonzert<br />
gespickt. Der Russe Sergej<br />
Prokofjew infi zierte dagegen sein<br />
1. Violinkonzert mit reichlich Ironie<br />
und lieblicher Poesie. Trotz ihrer<br />
Unterschiede sind beide Konzerte<br />
Klassiker der Moderne. Und<br />
genau diesen Gipfelwerken des<br />
frühen 20. Jahrhunderts widmet<br />
sich die junge, nur optisch feenhaft<br />
zarte Norwegerin Vilde Fang.<br />
Mit den besten Qualitäten eines<br />
alten Hasen spielt dieses enorme<br />
Talent sein staunenswertes Können<br />
aus, fi ndet Fang die genaue<br />
Balance aus zupackender Attacke<br />
und überbordendem Gefühlsüberschwang.<br />
Mit dem dänischen<br />
Dirigenten Thomas Søndergård<br />
in der Begleiterrolle hat Fang aber<br />
auch das große Los gezogen.<br />
Guido Fischer<br />
Besonderheit: Vielbesprechendes<br />
CD-Debüt!<br />
Downloadtipp: „Scherzo“ aus dem<br />
Prokofjew-Konzert<br />
Marc Minkowski<br />
„Joseph Haydn: Die 12<br />
Londoner Sinfonien”<br />
NAÏVE / INDIGO<br />
Im Juni 2009 besetzte das französische<br />
Alte Musik-Ensemble Les<br />
Musiciens du Louvre vier Tage<br />
lang das Konzerthaus in Wien.<br />
Anlässlich des 200. Todestages<br />
von Joseph Haydn. Mit dabei:<br />
ein volles Dutzend Sinfonien (Nr.<br />
93 – 104), die Haydn in London<br />
komponiert hatte. Und hört man<br />
nun die auf 4 CDs gebannten Live-<br />
Mitschnitte, müssen die Konzerthaus-Wände<br />
heftig gewackelt haben!<br />
Denn unter der Leitung von<br />
Ensemble-Chef Marc Minkowski<br />
wurde der Erzhumorist und<br />
Intellektuelle Haydn mitreißend<br />
schnittig und unwiderstehlich<br />
elektrisierend porträtiert. Und<br />
allein bei den knallharten Paukenwirbeln<br />
dürften gar die heimischen<br />
Boxen herumhüpfen!<br />
Guido Fischer<br />
Besonderheit: So zeitlos frisch<br />
hört sich musikhistorisch korrekt<br />
gespielter Haydn an.<br />
Downloadtipp: die „Janitscharenmusik“<br />
aus der Sinfonie Nr. 100<br />
Yuja Wang<br />
„Transformation“<br />
DG/UNIVERSAL<br />
Wie ihr chinesischer Landsmann<br />
Lang Lang kann die 23-Jährige<br />
Yuja Wang ein wahrer Tastentornado<br />
sein. Wenn sie etwa<br />
jetzt auf ihrer zweiten CD Maurice<br />
Ravels „La Valse“ in einen<br />
grandiosen Bewegungsrausch<br />
versetzt und ihren Flügel gnadenlos<br />
einem Dauerbelastungstest<br />
unterzieht. Überhaupt hat sich<br />
Yuja Wang nur wieder an Werke<br />
aus dem High-End-Repertoire<br />
herangewagt. Igor Strawinskys<br />
„Petruschka“-Klavierstücke beispielsweise<br />
geht sie forsch und<br />
mit rhythmisch mitreißender<br />
Prägnanz an. In zwei Sonaten<br />
des italienischen Barockkomponisten<br />
Domenico Scarlatti dagegen<br />
ist sie elegant verspielt. Und<br />
in den Paganini-Variationen von<br />
Johannes Brahms wiederum beweist<br />
sie glamourös entfesselte<br />
Virtuosität wie noblen, poetischen<br />
Atem. Guido Fischer<br />
O-Ton der Künstlerin: „Ich möchte<br />
nicht nur virtuos sein.“<br />
Downloadtipp: Scarlatti-Sonate<br />
E-Dur K. 380<br />
35<br />
empfiehlt<br />
BLEIBEN SIE<br />
ENTSPANNT<br />
EIN LEICHTES MIT DIESEN CDs<br />
88697686582<br />
2 CDs mit traumhafter Musik und Top-Künstlern,<br />
ausgewählt von der klassik radio-Redaktion:<br />
Yo-Yo Ma, Martin Stadtfeld, John Williams,<br />
Sol Gabetta, Joshua Bell, Sting, Ludovico Einaudi,<br />
New York Philharmonic, Olga Scheps, Nils Mönkemeyer,<br />
Academy of St. Martin in the Fields u.v.a.<br />
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Die schönste Cellomusik zum Entspannen,<br />
interpretiert von Top-Stars aus Klassik,<br />
Crossover & Filmmusik auf 2 CDs. Mit Yo-Yo Ma,<br />
den 12 Cellisten, Jan Vogler u.v.a.<br />
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& IM KLASSIK RADIO SHOP<br />
www.klassikradio.de<br />
www.sonymusicclassical.de
JAZZ & WORLD<br />
Buika<br />
„El Ultimo Trago“<br />
WARNER<br />
[Latin Songs] Die Sängerin Concha<br />
Buika, in Mallorca geborene<br />
Tochter von Einwanderern aus<br />
Äquatorialguinea, klingt auf ihrem<br />
dritten Album wesentlich älter,<br />
lebensweiser als ihre 33 Jahre.<br />
Das passt auch, denn sie interpretiert<br />
hier das Repertoire ihres<br />
Vorbilds, der 90jährigen Chavela<br />
Vargas – voller Inbrunst nutzt<br />
sie ihre leicht heisere Stimme und<br />
beträchtliche Phrasierungskunst,<br />
um Emotionen von abgrundtiefer<br />
Tristeza bis ausgelassener Fröhlichkeit<br />
auszudrücken. Der heimliche<br />
zweite Star des Albums ist<br />
der kubanische Pianist Chucho<br />
Valdes, der Buikas Gesang mit jazzigen<br />
und klassischen Wendungen<br />
voller Würde und Wärme<br />
unterfüttert. Christian Stolberg<br />
Verwandte Seelen: Chavela<br />
Vargas, Omara Portuondo<br />
Liner Notes: Der Begleittext im<br />
Booklet stammt von Starregisseur<br />
Pedro Almodòvar<br />
Etta Cameron<br />
And Nikolaj Hess<br />
With Friends<br />
Etta<br />
STUNT / SUNNYMOON<br />
[Gospel, Jazz, Blues] Welch<br />
grandioses Vermächtnis: Wenige<br />
Wochen vor dem Erscheinen<br />
dieses Albums starb die auf den<br />
Bahamas geborene Gospelsängerin<br />
Etta Cameron an Krebs. Seit<br />
langem hatte sie in Dänemark gelebt<br />
– und mit skandinavischen<br />
Musikern rund um den großen<br />
Trompeter Palle Mikkelborg sowie<br />
der US-Schlagzeugerin Mary-<br />
36<br />
lin Mazur sang sie bei ihrer letzten<br />
Albumsession eigentlich totgenudelte<br />
Standards wie „What A<br />
Wonderful World“, „Summertime“<br />
oder „Motherless Child“ – aber<br />
Camerons weltkluger, beseelter<br />
Vortrag und das sensibel zurückhaltende<br />
Spiel der Band, die Camerons<br />
grandioser Stimme viel<br />
Raum lassen, eröffnen den Evergreens<br />
ganz neue Dimensionen.<br />
Christian Stolberg<br />
Muss man wissen: Etta Cameron<br />
starb am 4. März 2010<br />
Passt zu: stillen Nachmittagen<br />
Vladyslav Sendecki<br />
Solo Piano At Schloss<br />
Elmau<br />
ACT / EDEL: KULTUR<br />
[Modern Jazz] Der polnische Pianist<br />
Vladyslav Sendecki ist ein<br />
hochinteressanter Freigeist an<br />
den Tasten. Er nutzt seine umfassende<br />
klassische Ausbildung und<br />
das Erbe seiner Heimat, um die<br />
aus der langen Klaviertradition<br />
des Jazz resultierenden zahlreichen<br />
Klischeefallen weiträumig<br />
zu umspielen und dennoch zugängliche<br />
Motivlinien für seine<br />
Improvisationen zu finden. In<br />
den zehn im Konzertsaal des luxuriösen<br />
“Cultural Hideaway“ im<br />
oberbayerischen Schloss Elmau<br />
aufgenommenen Tracks erweist<br />
er sich als großer Lyriker und<br />
Melodienfi nder, der dank höchst<br />
differenzierter Anschlagtechnik<br />
feinste Klangfarben aus den Tasten<br />
zaubert, aber auch herzhaft<br />
bluesend zupacken oder mit großer<br />
Verve schroffe Klangwolken<br />
auftürmen kann.<br />
Christian Stolberg<br />
Artverwandtes: Keith Jarretts<br />
„Köln Concert“<br />
Downloadtipp: „Wiegenlied“,<br />
„Karpatenblues“<br />
Wissenswert: Sendecki ist Pianist<br />
in der Solisten-Bigband des NDR<br />
Diverse<br />
„Verve Club – Legendary<br />
Jazz Grooves<br />
1957 – 2009“<br />
(VERVE / UNIVERSAL)<br />
[Mainstream] Wenn es nicht<br />
gerade um Swing geht, tut man<br />
sich in Deutschland oft schwer<br />
mit der Vorstellung, dass Jazz<br />
auch eine Tanzmusik ist. Während<br />
man in US-Jazzclubs auch<br />
bei Bebop-Bands gefüllte Tanzfl ächen<br />
erleben kann, musste hierzulande<br />
erst die Acid- Jazz-Mode<br />
der 90er Jahre kommen, um Jazzcompilations<br />
zu Groove-Zwecken<br />
populär zu machen. Inzwischen<br />
werden darauf meist Jazz-Originale<br />
mit zeitgenössischen Beats<br />
unterlegt – dieses „Auftunen“<br />
braucht es aber gar nicht, wie das<br />
vorliegende Album mit 20 Tracks<br />
aus den Archiven von Verve beweist.<br />
Hier lassen es Größen von<br />
Ella Fitzgerald bis Mark Murphy<br />
grooven. Stephan Steigleder, Resident-DJ<br />
im Berliner Verve Club<br />
und „Programmdirektor“ dieses<br />
Albums, hat schlauerweise reichlich<br />
Tracks mit Latin-Rhythmik<br />
berücksichtigt – und damit eine<br />
so elegante wie tanzanimierende<br />
Zusammenstellung geschaffen.<br />
Felix Marondel<br />
Passt zum: sommerlichen Cocktail<br />
auf der Terrasse genauso wie nach<br />
Mitternacht auf dem Dancefloor<br />
Youssou N’Dour<br />
„Dakar – Kingston“<br />
(EMARCY/UNIVERSAL)<br />
[Afropop] Bob Marley war der<br />
erste internationale Star der Weltmusik<br />
und darüber hinaus eine<br />
Integrationsfi gur, deren Ausstrahlung<br />
bis heute, fast drei Jahrzehn-<br />
te nach seinem Tod, weiterwirkt.<br />
Youssou N’Dour beispielsweise ist<br />
selbst einer der Köpfe der afrikanischen<br />
Musikszene und verneigt<br />
sich doch mit einem Anfl ug von<br />
Ehrfurcht vor dem Jamaikaner.<br />
„Dakar – Kingston“ ist eine Hommage<br />
zum einen an die Musik, die<br />
Marley geprägt hat, darüber hinaus<br />
aber auch an die vielen Projekte,<br />
die seitdem in Afrika an das<br />
Erbe angeknüpft haben. Dabei ist<br />
Youssou N’Dour Intellektueller<br />
genug, um Plattitüden zu vermeiden<br />
und dem Sound der Roots vor<br />
allem durch seine Stimme und die<br />
typischen Phrasierungen des<br />
Gesangs einen eigenen, dezent<br />
anspruchsvollen Stempel aufzudrücken.<br />
Er vermeidet es aber<br />
ebenso geschickt, das Vorbild für<br />
eine eigene Hitplatte zu funktionalisieren.<br />
„Dakar – Kingston“ ist<br />
ein Tribute mit ein wenig Wehmut,<br />
aber ohne Sentimentalität,<br />
das vor dem Bild eines friedlichen,<br />
gewürzkrautverhangenen Kosmopoliten<br />
die einende Kraft der<br />
Musik beschwört. Und damit ist<br />
es ein echter N’Dour.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Ähnlich wie: Alpha Blondy, Tiken<br />
Jah Fakoli<br />
Downloadtipp: „Marley“; „Joker“<br />
José James &<br />
Jef Neeve<br />
„For All We Know”<br />
VERVE/UNIVERSAL<br />
[Old School Jazz] Jazz-Gesang<br />
ist meist Frauensache, hat es doch<br />
von den Männern gerade mal der<br />
singende Trompeter Chet Baker<br />
in die Hall of Fame geschafft. Nun<br />
aber aufgemerkt und hingehört:<br />
Mit dem 27-jährigen Jazz-Sänger<br />
José James meldet sich ein wahres<br />
Naturwunder zu Wort. Dabei<br />
bleibt der Mann aus Minneapolis<br />
in den neun Jazz-Standards die<br />
Ruhe selbst. Nur mit dem belgischen<br />
Pianisten Jef Neve an der
Seite, setzt James sein schokocremiges<br />
Baritonorgan mit einer Gelassenheit<br />
und Tiefe in Szene, so<br />
dass man glatt von einer Neuentdeckung<br />
dieser allseits bekannten<br />
Jazz-Hits sprechen kann. Ob<br />
nun „Autumn In New York“ oder<br />
„When I Fall In Love“ – an den Lippen<br />
dieses Jazz-Charmeurs und<br />
–Erzählers muss man einfach hängenbleiben.<br />
Guido Fischer<br />
Vorbilder: Billie Holiday, John<br />
Coltrane, Marvin Gaye.<br />
Stephan Crump<br />
with Rosetta Trio<br />
Reclamation<br />
(SUNNYSIDE/ADA-WARNER)<br />
[Acoustic Jazz] Der 11.September<br />
hat seine Spuren im Jazz hinterlassen,<br />
wenn auch nicht in<br />
unmittelbarer Kausalität. Als der<br />
Bassist Stephan Crump vor fünf<br />
Jahren das Rosetta Trio gründete,<br />
ging es zunächst darum, einige<br />
Kompositionen umzusetzen, die<br />
sich auf Stimmung und Ereignisse<br />
von Nine-Eleven bezogen. Das<br />
aktuelle Album geht noch einen<br />
Schritt weiter. Denn Crump und<br />
die Gitarristen Jamie Fox und Li-<br />
ROLANDO VILLAZÓN<br />
DIANA DAMRAU<br />
Eine chartverdächtige Zusammenstellung mit den berühmtesten Persönlichkeiten<br />
der jungen Opernszene – selbstverständlich in ihren Paraderollen, den<br />
Highlights aus aktuellen Aufnahmen. Von Rolando Villazón bis Joyce DiDonato,<br />
von Diana Damrau bis Philippe Jaroussky: Hier sind sie alle dabei!<br />
www.emiclassics.de<br />
berty Ellman knüpfen auf subtile<br />
Weise an das an, was Bill Frisell<br />
in den späten Neunzigern bereits<br />
eingeleitet hatte. Sie integrieren<br />
Elemente von Folk und Country<br />
Blues in ihre Klanglandschaften,<br />
Stile, die im Rahmen des Selbstbesinnungschubs<br />
der Amerikaner<br />
zunächst von den Traditionalisten<br />
vereinnahmt wurden. Das ist auch<br />
der Grund, warum „Reclamation“<br />
ungemein dicht und intensiv, stellenweise<br />
sogar ein wenig wütend<br />
klingt. Natürlich geht es vorrangig<br />
um die Musik, aber eben auch<br />
um Identität. Und das macht aus<br />
„Reclamation“ nicht nur ein gutes,<br />
sondern ein packendes, kantiges<br />
Acoustic Jazz Album.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Ideal: für alle, die ganz nah am<br />
Jazz-Puls sein wollen.<br />
Downloadtipp: „Shoes, Jump“<br />
John Scofield &<br />
Vince Mendoza and<br />
Metropole Orkest<br />
54<br />
(EMARCY/UNIVERSAL)<br />
[Bigband-Jazz] John Scofi eld ist<br />
einer von den Musikern, die umso<br />
ANGELA GHEORGHIU<br />
besser werden, je mehr Reibung<br />
ihnen entgegensteht. Die kann in<br />
herben Sounds seiner Mitspieler<br />
bestehen oder auch in der Herausforderungen,<br />
komplexe Strukturen<br />
möglichst lakonisch zu meistern.<br />
Insofern ist die Kombination<br />
des Gitarren-Gurus aus Dayton<br />
in Ohio, der im kommenden Jahr<br />
seinen 60.Gebutrstag feiert, mit<br />
einem großen Orchester ebenso<br />
reizvoll wie problematisch.<br />
Denn die Verlockung, sich in<br />
das akustische Himmelbett des<br />
Streicherklangs fallen zu lassen,<br />
hat schon manchen Soundanarchisten<br />
seine Schärfe gekostet.<br />
„54“ ist daher ein ambivalentes<br />
Album. Zum einen schafft es der<br />
Arrangeur Vince Mendoza, dem<br />
holländischen Metropole Orkest<br />
eine Portion Vitalität zu verordnen<br />
und den musikalischen Raum<br />
nicht mit akustischem Kandis zu<br />
verkleben. Auf der anderen Seite<br />
kann das große Ensemble gar<br />
nicht die Flexibilität haben, die<br />
John Scofi eld zu spontanen, kommunikativen<br />
Höhenfl ügen verleitet.<br />
So ist „54“ ein raffi niert bombastisches<br />
Album, faszinierend<br />
elegant bei Balladen, aber eben<br />
auch ein Kompromiss.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Finger weg: wer den bluesigen<br />
Lärmbruder Scofield mag.<br />
Downloadtipp: „Polo Towers“<br />
PHILIPPE JAROUSSKY<br />
JONAS KAUFMANN<br />
AB 4. JUNI IM HANDEL<br />
Jacques<br />
Schwarz-Bart<br />
„Rise Above“<br />
DREYFUS/SOULFOOD<br />
[Urban-Jazz] Diese jazz-dominierte<br />
Kreuzung aus HipHop,<br />
Funk, Soul und R&B hat natürlich<br />
viele Väter. Wie den Rap-Papst<br />
Gil Scott-Heron oder den Saxer<br />
Branford Marsalis. Aber wohl keiner<br />
beherrscht aktuell den Black<br />
Music-Spagat derart stilvoll wie<br />
Jacques Schwarz-Bart. Zumal der<br />
Multi-Instrumentalist aus Guadeloupe<br />
genau dieses untrügliche<br />
Gespür für fl ockige Grooves<br />
und entspannte Melodien besitzt,<br />
zu denen man sich im Edeljazzclub<br />
vergnügen will. Unter sein<br />
neues Album „Rise Above“ hat<br />
Schwarz-Bert diesmal leicht karibische<br />
Rhythmen untergemischt.<br />
Ansonsten sorgt die von Sängerin<br />
Stephanie Mckay angeführte<br />
Crew von Schwarz-Bart für einen<br />
Acid-Jazz, bei dem selbst hundsgemeine<br />
Funk-Rhythmen für<br />
Voodoo-Party-Stimmung sorgen.<br />
Guido Fischer<br />
Klingt nach: Guru’s Jazzmatazz.<br />
Downloadtipp: „Feel So Free“<br />
JOYCE DIDONATO<br />
CD 6327212
SCHATZKISTE<br />
Abba „Voulez-Vous“ (Deluxe Edition)<br />
UNIVERSAL<br />
38<br />
Wenn Musiker, die hauptsächlich den<br />
Jugendmarkt bedienen, altern, wird’s<br />
leicht peinlich. 1979 waren Abba (mit<br />
Ausnahme von Agnetha) ein gutes<br />
Stück über 30, hatten die erste Schei-<br />
dung hinter sich – und eine fünfjährige<br />
Hitserie, die nur die Beatles und Elvis<br />
übertrafen. Die Single „Chiquitita“ war ein erster Versuch, „er-<br />
wachsener“ zu klingen, ohne auf die gewohnten Abba-Elemente<br />
zu verzichten. Das Album zeigte dann, dass Abba immer noch<br />
keine echte „Alben-Band“ waren: Die Hits (der hektische Miami-<br />
Disco-Titelsong, der Pseudorocker „Does Your Mother Know“,<br />
der harmlos-altmodische Teeniepopper „Angeleyes“ und die<br />
simpel-geniale Massenhymne „I Have A Dream“) ragen heraus,<br />
der Rest tönt bemüht bis zickig und hat mit den Jahren nicht an<br />
Tiefe gewonnen, weil die aufgesetzte Funkyness ohne zeitgenös-<br />
sisches Umfeld schrecklicher Plastik-Disco-Eintagsfliegen noch<br />
kopfwehintensiver wirkt. Und die beste Abba-Single des Jahres<br />
1979, „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“ war<br />
ursprünglich nicht drauf, ist aber als einer von fünf (bekannten)<br />
Bonustracks das Glanzlicht der fünften Neuauflage von „Voulez-<br />
Vous“, die zusätzlich eine DVD mit TV-Auftritten und Promoclips<br />
enthält. (MSA)<br />
Entspannende Ruhe:<br />
Zen-Garten in der<br />
alten japanischen<br />
Kaiserstadt Kyoto<br />
Robert Schumann<br />
„Masterwork Edition“<br />
SONY CLASSICAL<br />
Die große Chopin-Veröffentlichungs-<br />
walze zu Beginn dieses Klassikjahres<br />
ist vorbei, jetzt kommen die Releases<br />
zum zweiten großen Jubiläum dieses<br />
Jahres: der 200. Geburtstag von Ro-<br />
bert Schumann wird Freunden der<br />
Romantik eine Fülle interessanter<br />
Neuveröffentlichungen bescheren.<br />
Für Schumann-Neueinsteiger wie<br />
-komplettisten stellt die umfangreiche<br />
Schumann-Box von Sony Classi-<br />
„Zen Classics“ VIRGIN CLASSICS<br />
Darf man Kunstwerke, darf man Musik „benutzen“, um die eigene Stimmung<br />
zu regulieren, sich aufzuheitern, zu motivieren, oder zu beruhigen, entspannen,<br />
„herunterzufahren“ – auch wenn der Komponist mit seinem Werk ganz anderes<br />
im Sinn hatte? Feuilletonisten sind da bisweilen sehr streng. Hart arbeitende<br />
Musikliebhaber scheren sich um solche Debatten meist wenig, wenn es für sie<br />
darum geht, den eigenen Akku wieder etwas aufzuladen. Ganze Ozeane von<br />
Entspannungsmusik sind in den letzten 20 Jahren auf Tonträgern angeboten<br />
worden, vieles davon musikalisch durchaus dürftig. Wer beim „Wellness-Hören“<br />
auf kompositorische Qualität und Spitzenklasse in der Darbietung nicht ver-<br />
zichten will, könnte es mit der Serie „Zen Classics“ versuchen: Auf bisher vier<br />
3-CD-Alben („Zen Classics“, „Zen Voices“, „Zen Violin“ und „Zen Piano“) ver-<br />
sammelt sie meditativ gestimmte Meisterwerke der Klassik in Interpretationen<br />
von Weltklasse-Orchestern und -Solisten. (RG)<br />
Beteiligte Künstler Daniel Barenboim, Renaud Capucon, David Fray,<br />
Sir Neville Mariner, Maxim Vengerov, Rolando Villazon u.a.<br />
cal eine so interessante wie spektakuläre<br />
Option dar.<br />
Auf satten 25 CDs präsentiert<br />
das Label, was seine Archive zu<br />
Schumann so hergaben, wobei das<br />
Augenmerk durchaus nicht nur auf<br />
Quantität, sondern auch auf Qualität<br />
gelegt wurde - ganz gemäß dem<br />
Titel „Masterwork Edition“. Da tummeln<br />
sich die Giganten unter den Pianisten<br />
(Arthur Rubinstein, Vladimir<br />
Horowitz, Evgeny Kissin) neben den<br />
ganz großen Streichern (Gidon Kremer,<br />
Pinchas Zukerman, Yo-Yo Ma,<br />
Pablo Casals) und First-Class-Sänger<br />
unterschiedlicher Generationen<br />
wie Christian Gerhaher und Dietrich<br />
Fischer-Dieskau neben Dirigentenprominenz<br />
wie Claudio Abbado, Nikolaus<br />
Harnoncourt, James Levine,<br />
Kurt Masur, Wolfgang Sawallisch<br />
und Rudolf Serkin. (RG)<br />
Das Jubiläum Der große Pianist<br />
und Romantikkomponist Robert<br />
Schumann wurde am 8. Juni 1810 in<br />
Zwickau geboren
So gut wie Fats<br />
und Miles:<br />
Clifford Brown<br />
Clifford Brown<br />
„The Emarcy Master Takes“<br />
EMARCY / VERVE / UNIVERSAL<br />
Er war ein verhinderter Gigant: Als Clifford<br />
Brown im Juni 1956 gerade mal 25-jährig bei<br />
einem Autounfall starb, hatte er in einer professionellen<br />
Karriere von nur vier Jahren verblüffendes<br />
geleistet, den Sprung vom Bebop<br />
zum Hardbop entscheidend mit vorangetrieben.<br />
Aber sein Wirken war eben kurz, das<br />
hinterlassene Werk deshalb überschaubar.<br />
Und weil Brown zwar ein bei seinen Kollegen<br />
wegen seiner Liebenswürdigkeit und Zuver-<br />
lässigkeit sehr beliebter Musiker war, aber mit<br />
seinem drogen- und skandalfreien Lebensstil<br />
eher der Gegentypus zum klassischen Bop-<br />
Hipster, hat er auch kaum jene Anekdoten<br />
geliefert, die in der Jazzfolklore den Stoff zur<br />
Mythenbildung hergeben. Im Bewusstsein<br />
der breiteren Jazz-Öffentlichkeit spielt sein<br />
Name deshalb keine größere Rolle mehr. Zu<br />
Unrecht, denn Brown „vereinigte als Trompeter<br />
die besten Eigenschaften von Miles Davis<br />
und Fats Navarro auf sich“, wie der Schlagzeuger<br />
Max Roach feststellte. Die nachfolgenden<br />
Trompetergenerationen kommen um das Erbe<br />
des Mannes aus Wilmington denn auch<br />
nicht herum. Alle anderen können<br />
Browns vollkommende Technik,<br />
harmonische Versiertheit<br />
und melodischen Erfi ndungsreichtum<br />
jetzt in einer<br />
4-CD -Box bestaunen, die noch<br />
einmal seine letzte Schaffensphase<br />
dokumentiert : 1954<br />
hatten Max Roach und er<br />
das Cllifford Brown /Max<br />
Roach Quintett gegründet, in<br />
dem der Frühvollendete bis zu<br />
seinem Tod brillierte. (CST)<br />
Die Brown-Box verführt mit<br />
hübschen Beigaben
MEDIA-MIX<br />
DVD: Dire Straits<br />
„Alchemy Live“ UNIVERSAL<br />
Verblüffend spät<br />
kommt die DVD-Fassung<br />
dieses Livemitschnitts<br />
von der 1983er<br />
Tournee der Londoner<br />
aus dem Hammersmith<br />
Odeon auf den Markt.<br />
Amüsant der Gegensatz<br />
zwischen der musikalischen<br />
und optischen<br />
Präsentation der Band: Während die Musik<br />
ganz der Tendenz des damals aktuellen „Love<br />
Over Gold“-Albums zu ambitionierten Arrangements<br />
und mysteriösen Stimmungen folgt,<br />
gibt sich die Band auf der Bühne neonbunt und<br />
aufgekratzt wie nie zuvor und nie mehr wieder.<br />
Selbst der eigentlich spröde Mark Knopfl er<br />
tänzelt und posed – und schüttelt erstaunlicherweise<br />
doch geniale Gitarrensoli in Serie<br />
aus dem Handgelenk. Neben ihm turnt der<br />
zweite Gitarrist Hal Lindes in Streifenleggings<br />
gewandet über die Bühne wie ein Mitglied von<br />
Kajagoogoo. Zwei Jahre später sah das alles<br />
schon wieder ganz anders aus – und Lindes<br />
war auch nicht mehr dabei… (CST)<br />
Das muss man wissen: Das Live-Album zu dieser<br />
Tour erschien erstmals 1984, die VHS-Version dieses<br />
Mitschnitts kam 1991 in den Handel<br />
40<br />
Tiefe (Ein-)Blicke<br />
gehören zu Frau<br />
Dions Standardrepertoire<br />
DVD: Céline Dion<br />
„Céline Through The Eyes<br />
Of The World/Taking Chances<br />
World Tour – The Concert“<br />
COLUMBIA/SONY MUSIC INTERNATIONAL<br />
Für ihre letzte DVD ließ sie sich gar beim Kleiderwechsel<br />
backstage fi lmen – und auch bei<br />
diesem neuen fast dreistündigen<br />
Dokumentarfi lm lässt Céline Dion<br />
wieder tief blicken. Zeigte die vorige<br />
DVD noch einen Tag im Leben<br />
der Sängerin bei ihrem Dauer-<br />
Engagement in Las Vegas, so begleitete<br />
anno 2008 ein Kamerateam<br />
die Franko-Kanadierin rund um<br />
die Welt: von Afrika über Asien,<br />
Australien und Europa bis nach<br />
Nordamerika. Die Kameras begleiten<br />
sie dabei (fast) überall hin. Wir<br />
In den schnellen<br />
Tanzszenen stößt die<br />
3-D-Technik mitunter<br />
an ihre Grenzen<br />
KINO: „Streetdance 3 D“ UNIVERSUM FILM<br />
sehen sie, wie sie mit ihrem Sohn herumalbert,<br />
mit Löwenbabys schmust, sich ein züchtiges<br />
Bühnendress für Dubai heraussucht, sich in<br />
China aus einer politisch delikaten Lage herauslaviert,<br />
ihren 40. Geburtstag feiert, Muhammad<br />
Ali trifft oder von Nicolas Sarkozy<br />
geehrt wird. Das hätte etwas von einer Nummernrevue,<br />
würden nicht ein Besuch im KZ<br />
Sachsenhausen und ihre Stimmbandprobleme<br />
für emotionale Momente sorgen.<br />
Dass dabei die Live-Songs nur<br />
angespielt werden, hat Methode.<br />
Schließlich gibt es auf der separat<br />
erhältlichen CD/DVD-Kombination<br />
„Taking Chances World Tour“<br />
ein Konzert aus Boston in voller<br />
Länge. (HG)<br />
Ergänzt: Dions DVD „Live In Las<br />
Vegas“ (Sony Music) und die<br />
CD „Taking Chances“ (Sony Music)<br />
Nicht aus den USA, sondern aus England kommt der erste kommerzielle Tanzfilm in dreidimensionaler<br />
Bildtechnik. Er erzählt die Geschichte einer anfangs schwierigen, letztlich aber<br />
fruchtbaren Annäherung von Ballettschülern und Streetdancern,<br />
die von einer cleveren Ballettmeisterin zusammengespannt werden,<br />
um ihrer Schule die Finanzierung zu retten. Die Story integriert<br />
Motive aus „Flashdance”, „Westside Story” und „Rhythm Is It“ zu<br />
einem unterhaltsamen Integrationsmärchen, das wegen seiner<br />
musikalisch-kulturellen als auch soziologisch-politischen Bezüge,<br />
vor allem aber wegen seiner furiosen Tanzszenen auch ohne 3-D-<br />
Technik sehenswert wäre. (CST)<br />
Erinnert an: „Flashdance“, „Westside Story“, “Rhythm Is it”<br />
Kommt in die Kinos: am 3. Juni
BUCH: Christof Graf<br />
„Leonard Cohen – Titan der Worte“<br />
EDEL, 400 Seiten, 22,95 Euro<br />
Christian Graf ist nicht nur Cohen-Fachmann<br />
(dies ist sein mindestens viertes Buch über<br />
den Mann), sondern auch ein Spezialist für<br />
idiotische Buchuntertitel: Dem Dalai Lama<br />
attestierte er ein „Leben mit Rückgrat“ (rein<br />
anatomisch kaum zu bestreiten), den wohl<br />
friedvollsten aller Liederdichter ernannte er<br />
1996 zum „Partisan der Liebe“, nun ist er also<br />
ein „Titan“, Angehöriger des ältesten Göttergeschlechts,<br />
das allerdings, von Zeus und seiner<br />
Sippe besiegt, seit Urzeiten in der tiefsten Unterwelt<br />
darben muss. Lassen wir beiseite, ob<br />
Leonard Cohen solche Assoziationen verdient<br />
– Graf ist Fachhochschullehrer für „Medien,<br />
Events und Handel“, mithin in einer Branche<br />
tätig, die sich um altphilologische Kinkerlitzchen<br />
nicht groß schert. Drücken wir auch ein<br />
Auge zu, was die Versuche betrifft, Cohens<br />
Lyrics ins Deutsche zu schmuggeln – daran ist<br />
schon manch Sprachbegabter gescheitert. Konzentrieren<br />
wir uns auf das, was Graf anderen<br />
Biografen zweifellos voraus hat: Er begleitet<br />
Cohen seit vielen Jahren durch<br />
die Welt, als Reporter und Fan,<br />
ist also so nah dran, dass man<br />
ihm auch den Hang zur Aufzählung<br />
verkaufter Einheiten<br />
nachsieht, und sein Interesse<br />
am Schaffen des kanadischen<br />
Einzelgängers ist ehrlich. Sein<br />
Buch ist eine sprachlich unbeholfene,<br />
inhaltlich packende<br />
Mischung aus Lebenserzählung und Werkanalyse<br />
– es verzichtet auf aufgesetzte kritische<br />
Distanz, ist detailreich und in seinen Meditationen<br />
über Cohens dichterisch-musikalisches<br />
Werk tief. Eine lohnende Lektüre für jeden, der<br />
wenig über Leonard Cohen weiß, aber auch für<br />
die, die glauben, alles zu wissen. (MSA)<br />
Kompetenz: Der Autor Christof Graf hat bereits<br />
mehrere Bücher über Cohen verfasst<br />
DVD: Madonna<br />
„Sticky & Sweet Tour“<br />
WARNER<br />
Es beginnt, wie sollte es auch<br />
anders sein bei der Überdomina<br />
des internationalen Showbiz, mit<br />
schwarzen Stilettos. In denen stiefelt Madonna<br />
Louise Ciccone auf die Bühne im River<br />
Plate Stadion zu Buenos Aires, wo sie<br />
an vier Abenden vor insgesamt 256 000<br />
Besuchern ihre „Sticky & Sweet Tour“ für<br />
die Nachwelt festhalten ließ. Was in den<br />
folgenden zwei Stunden abläuft, ist mehr<br />
multimediales Illusionstheater als Konzert<br />
im herkömmlichen Sinn. Zu wie viel Prozent<br />
die Musik hier tatsächlich „live“ passiert, ist<br />
unerheblich angesichts des atemberauben-<br />
DVD: Barbra Streisand „One Night Only“<br />
COLUMBIA/SONY MUSIC INTERNATIONAL<br />
Als Barbra Streisand 2007 mit großem Orchester und einer auf-<br />
wändigen Bühnenproduktion auch nach Deutschland kam, war<br />
das vor allem ein gesellschaftliches Ereignis. Als die Sängerin und<br />
Schauspielerin am 26. September 2009 jedoch ein singuläres Konzert<br />
im legendären wie winzigen New Yorker Jazzclub Village Vanguard<br />
gab (wo auch John Coltrane 1961 ein einflussreiches Live-Album aufnahm),<br />
war dies zwar auch ein Society-Event: So begrüßte die 68-Jährige unter anderem<br />
Nicole Kidman, Sarah Jessica Parker und Bill samt Hilary & Chelsea Clinton unter<br />
den 123 Zuschauern, aber auch die Celebrities, etliche alte Weggefährten sowie<br />
die Gewinner einer Ticketverlosung waren nur gekommen, um zu erleben, wie die<br />
Streisand – begleitet nur von einem fantastischem Jazzquartett – zu ihren Anfängen<br />
zurückkehrte. Denn mit einer Audition in eben jenem Club hatte 1962 ihre<br />
Karriere begonnen. Der Mitschnitt fängt diese sentimentalnostalgische<br />
Stimmung perfekt ein und unterstreicht<br />
mit Songs wie „In The Wee Small Hours Of The<br />
Morning“, „My Funny Valentine“ oder „The Way<br />
We Were“ was für eine großartige Sängerin sie<br />
noch immer ist – auch ganz ohne Orchester<br />
und gesellschaftliches Tam-Tam. (HG)<br />
Ergänzt: Streisands DVDs<br />
„The Concerts“ (Sony Music)<br />
und “One Voice” (Warner)<br />
Back To The Roots:<br />
Frau Streisand im New<br />
Yorker Jazzclub<br />
den Potpourris aus Musikperformance,<br />
brillanter Tanzshow<br />
und digitalem Bilderrausch,<br />
inklusive virtueller Gastspiele<br />
von Pharell, Kanye West, Justin<br />
Timberlake und Timbaland.<br />
Das durch vier Medleys gestraffte Greatest-<br />
Hits-Programm mündet in einer schlau<br />
platzierten Fassung von „Don’t Cry For Me<br />
Argentina“, die das Publikum programmgemäß<br />
in Ekstase versetzt. Mega-Corporate-<br />
Pop, der dem Rest der Showbranche demonstriert,<br />
wo in Sachen Live-Produktion<br />
derzeit die Lampe hängt. (CST)<br />
Wird abgerundet durch: ein 30 minütiges<br />
Behind-The-Scenes-Special der Tour und<br />
eine Audio-CD mit 13 Stücken<br />
41
TOURNEEN POP, ROCK & CO<br />
Alle Tourneedaten<br />
mit genauen<br />
Ortsangaben und<br />
wöchentlich<br />
aktualisiert finden<br />
Sie unter<br />
sonomagazin.de<br />
30 Seconds To Mars<br />
3.6. Frankfurt<br />
4.6. Frankfurt<br />
15.6. Dortmund<br />
16.6. Leipzig<br />
22.6. Bielefeld<br />
mlk.com<br />
A<br />
Jennie Abrahamson<br />
13.9. Hamburg<br />
14.9. Berlin<br />
15.9. Köln<br />
eventim.de<br />
AC/DC<br />
13.6.Stuttgart<br />
20.6. Dresden<br />
22.6. Berlin<br />
eventim.de<br />
A-ha<br />
28.5. Mönchengladbach<br />
29.5. Trier<br />
30.5. Stadtallendorf<br />
1.6. Kiel<br />
18.7. Salem<br />
23.7. Emmendingen<br />
24.7. Halle<br />
25.7. Dresden<br />
18.10. München<br />
19.10. Stuttgart<br />
21.10. Nürnberg<br />
22.10. Leipzig<br />
23.10. Rostock<br />
25.10. Braunschweig<br />
26.10. Mannheim<br />
28.10. Hamburg<br />
29.10. Berlin<br />
mlk.com<br />
Animals & Friends<br />
2.6. Gronau<br />
2.7. Gossau<br />
29.7. Mondsee<br />
3.8. Geneva<br />
21.8. Waltershausen<br />
1.10. Münchwilen<br />
2.10. Oberschan<br />
10.10. Freising<br />
kultopolis.com<br />
Archie Bronson<br />
Outfit<br />
2.11. Hamburg<br />
3.11. Berlin<br />
4.11. Dresden<br />
5.11. München<br />
target-concerts.de<br />
Richard Ashcroft<br />
10.6. Berlin<br />
12.6. Köln<br />
eventim.de<br />
42<br />
Asaf Avidan & The<br />
Mojos<br />
17.6. Münster<br />
3.7. Bonn<br />
18.7. Kassel<br />
21.7. Nyon<br />
24.7. Appenzell<br />
29.7. Luzern<br />
30.7. Laufersweiler<br />
31.7. Beelen<br />
4.8. Aschaffenburg<br />
6.8. Bad Windesheim<br />
7.8. Osnabrück<br />
ticketmaster.de<br />
B<br />
Bad Religion<br />
7.6. Bielefeld<br />
8.6. Berlin<br />
9.6. Hamburg<br />
26.7. Köln<br />
2.8. München<br />
3.8. Dortmund<br />
4.8. Hannover<br />
mlk.com<br />
Barclay James<br />
Harvest feat. Les<br />
Holroyd<br />
11.6. Bad Münster<br />
10.7. Pyras<br />
21.8. Datteln<br />
27.8. Arbon<br />
kultopolis.com<br />
Basta<br />
28.5. Gütersloh<br />
30.5. Speyer<br />
4.6. Kaarst<br />
5.6. Fulda<br />
12.6. Monheim<br />
21.6. Hamburg<br />
22.6. Kiel<br />
30.6. Darmstadt<br />
1.7. Würselen<br />
9.7. Köln<br />
15.7. Sylt-Rantum<br />
2.9. Witten<br />
10.9. Nienburg<br />
17.9 . Köln<br />
5.10. Erfurt<br />
4.11. Rheinberg<br />
13.11. Mönchengladbach<br />
16.11. Wasserburg<br />
18.12. Köln<br />
semmel.de<br />
Beatsteaks<br />
9.6. Dresden<br />
semmel.de<br />
Michael Bolton<br />
12.6. Mainz<br />
19.7. München<br />
7.12. Düsseldorf<br />
9.12. Nürnberg<br />
11.12. Stuttgart<br />
13.12. Dresden<br />
15.12. Hamburg<br />
eventim.de<br />
Joe Bonamassa<br />
5.6. Ulm<br />
15.7. München<br />
16.7. Winterbach<br />
19.7. Bonn<br />
20.7. Tuttlingen<br />
dmc-music.de<br />
Bosse<br />
11.6. Brandenburg an<br />
der Havel<br />
12.6. Berlin<br />
18.6. Celle<br />
19.6. Gudensberg<br />
25.6. Sylt<br />
16.7. Borcholt<br />
7.8. Magdeburg<br />
20.8. Marne<br />
undercover-net.de<br />
The BossHoss<br />
27.8. Hamburg<br />
ticketmaster.de<br />
The Bronx & Mariachi<br />
El Bronx<br />
14.5. Köln<br />
16.5. Karlsruhe<br />
26.5. Zürich<br />
27.5 Wien<br />
29.5. Leipzig<br />
30.5. München<br />
2.6. Hamburg<br />
3.6. Berlin<br />
ticketmaster.de<br />
Michael Bublé<br />
25.5. München<br />
28.5. Berlin<br />
31.5. Oberhausen<br />
1.6. Hamburg<br />
13.10. Hannover<br />
14.10. Köln<br />
16.10. Frankfurt<br />
17.10. Stuttgart<br />
mlk.com<br />
C<br />
Canned Heat<br />
10.7. Wiesen<br />
24.7. Leipzig<br />
27.7. Dormund<br />
28.7. Aschaffenburg<br />
30.7. Regensburg<br />
20.8. Worpswede<br />
21.8. Wespenlaar<br />
23.8. Osnabrück<br />
24.8. Bonn<br />
27.8. Arbon<br />
3.9. Zürich<br />
kultopolis.com<br />
The Cat Empire<br />
2.10. München<br />
4.10. Hamburg<br />
5.10. berlin<br />
6.10. Köln<br />
mlk.com<br />
Roger Chapman &<br />
The Shortlist<br />
5.6. Dornstadt bei<br />
Oettingen<br />
10.7. Pyras<br />
17.7. Burg Herzberg<br />
7.8. Wernesgrün<br />
27.8. Hanau<br />
28.8. Hamburg<br />
dmc-music.de<br />
Peter Maffay<br />
Eigentlich denkt man bei Peter Maffay ja zunächst<br />
nicht an klassische Streicherklänge – vielleicht<br />
aber doch ganz passend, dass sich der Wahl-<br />
Mallorquiner vom Starnbergersee auf seiner Tour<br />
2010/2011 vom „Philharmonic Volkswagen Orchestra“<br />
begleiten lässt. Schließlich hat der gebürtige<br />
Siebenbürgener ja mit dem legendären Volkswagen<br />
eines gemeinsam: Er läuft und läuft und läuft …<br />
Das im Januar erschienene Album „Tattoos“ mit<br />
symphonisch angereicherten Versionen seiner Hits<br />
aus 40 Jahren war selbstredend wieder ein Bestseller<br />
und für die Tournee wurden kurz vor Drucklegung<br />
dieser Ausgabe von <strong>SONO</strong> wegen der starken<br />
Nachfrage wieder fünf Zusatzkonzerte anberaumt.<br />
Bei Auftritten am Wörthersee und im Rahmen der<br />
„Wetten, daß …“-Sommerausgabe in Palma de Mallorca<br />
haben sich Band und Orchester schon mal<br />
gemeinsam warmgelaufen.<br />
Tournee von 2. 11. 2010 bis 25. 6. 2011<br />
www.ticketmaster.de<br />
Roger Cicero<br />
22.5. Wolfhagen<br />
12.6. Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
15.6. Abenberg<br />
18.6. Schwerin<br />
10.7. Tuttlingen<br />
24.7. München<br />
6.8. Burghausen<br />
8.8. Hanau<br />
11.8. Neuwied-Engers<br />
semmel.de<br />
Eric Clapton &<br />
Steve Winwood<br />
28.5. Düsseldorf<br />
2.6. Berlin<br />
3.6. Hamburg<br />
5.6. München<br />
eventim.de<br />
Coheed and Cambria<br />
15.6. Wien<br />
16.6. Berlin<br />
29.6. Köln<br />
ticketmaster.de<br />
Leonard Cohen<br />
18.8. Berlin<br />
3.9. Wiesbaden<br />
27.9. Hannover<br />
29.9. Dortmund<br />
1.10. Stuttgart<br />
karsten-jahnke.de<br />
Alice Cooper<br />
4.11. Stuttgart<br />
5.11. Kempten<br />
6.11. München<br />
8.11. Berlin<br />
9.11. Leipzig<br />
10.11. Frankfurt<br />
12.11. Dortmund<br />
ticketmaster.de<br />
Crosby, Stills &<br />
Nash<br />
25.7. München<br />
eventim.de<br />
D<br />
Chris De Burgh<br />
21.8. Salem<br />
22.8. Bad Mergenthm.<br />
24.8. Reichenschwand<br />
25.8. Ulm<br />
27.8. Bad Brückenau<br />
28.8. Dresden<br />
30.8. Schwerin<br />
1.9. Kassel<br />
2.9. Gotha<br />
4.9. Gelsenkirchen<br />
5.9. Mainz<br />
eventim.de<br />
Deep Purple<br />
13.11. Trier<br />
14.11. Freiburg<br />
16.11. Mannheim<br />
18.11. Memmingen<br />
19.11. München<br />
20.11. Nürnberg<br />
22.11. Berlin<br />
23.11. Rostock<br />
24.11. Braunschweig<br />
26.11. Oldenburg<br />
27.11. Hamburg<br />
28.11. Essen<br />
30.11. Stuttgart<br />
eventim.de<br />
The Dubliners<br />
29.10. Bielefeld<br />
30.10. Braunschweig<br />
31.1. Bamberg<br />
1.11. München<br />
2.11. Stuttgart<br />
3.11. Dormund<br />
4.11. Duisburg<br />
6.11. Beverungen<br />
7.11. Kaiserslautern<br />
25.11. Bremen<br />
26.11. Hannover<br />
27.11. Dresden<br />
28.11. Halle<br />
30.11. Frankfurt<br />
2.12. Stade<br />
3.12. Berlin<br />
4.12. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de<br />
E<br />
EAV<br />
29.5. Göllersdorf<br />
4.6. Kopfing<br />
13.6. Chemnitz<br />
3.7. Pichl<br />
9.7. Tuttlingen<br />
10.7. Huttwill<br />
23.7. Ersingen<br />
24.7. Eichendorf<br />
28.7. Lauchheim<br />
31.7. Regensburg<br />
1.8. Radolfzell<br />
3.8. Rimsting<br />
12.8. Latschach<br />
13.8. Engerwitzdorf<br />
16.8. Gols<br />
4.9. Pößneck<br />
getgo.de<br />
F<br />
Marianne Faithfull<br />
20.7. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de
Die Fantastischen<br />
Vier<br />
9.11. Zürich<br />
10.11. Mannheim<br />
11.11. Bremen<br />
13.11. Dresden<br />
14.11. Karlsruhe<br />
15.11. Kempten<br />
16.11. Graz<br />
18.11. Trier<br />
20.11. Frankfurt<br />
21.11. Oberhausen<br />
22.11. Berlin<br />
23.11. Hamburg<br />
24.11. Köln<br />
26.11. München<br />
27.11. Nürnberg<br />
28.11. Würzburg<br />
eventim.de<br />
Foals<br />
28.5. Köln<br />
mlk.com<br />
John Fogerty<br />
8.7. München<br />
9.7. Köln<br />
17.7. Mainz<br />
18.7. Leipzig<br />
21.7. Trier<br />
22.7. Hamburg<br />
mlk.com<br />
Foreigner<br />
28.7. Bochum<br />
29.7. Bonn<br />
30.7. Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
31.7. Seebronn<br />
2.8. Landshut<br />
dmc-music.de<br />
G<br />
Chris Gall Trio<br />
feat. Enik<br />
14.9. München<br />
15.9. Berlin<br />
22.10. Karlsruhe<br />
5.2. Rostock<br />
deag.de<br />
Gogol Bordello<br />
2.6. Hamburg<br />
3.6. Berlin<br />
karsten-jahnke.de<br />
Gossip<br />
2.6. Berlin<br />
7.6. Hamburg<br />
mlk.com<br />
John Grant<br />
15.6. Köln<br />
16.6. Hamburg<br />
17.6. Berlin<br />
karsten-jahnke.de<br />
Green Day<br />
30.5. Hannover<br />
11.6. München<br />
1.7. Mainz<br />
mlk.com<br />
Stefan Gwildis<br />
29.5. Brunsbüttel<br />
5.6. Vechta<br />
9.6. Oldenburg<br />
13.6. Luckenwalde<br />
8.7. Freiburg<br />
17.7. Lübeck<br />
31.7. Sylt<br />
1.8. Sylt<br />
28.8. Stade<br />
29.8. Hamburg<br />
9.9. Braunschweig<br />
semmel.de<br />
H<br />
Nina Hagen<br />
9.7. Mühldorf<br />
13.7. Tuttlingen<br />
17.7. Winterbach<br />
21.7. München<br />
29.7. Karlsruhe<br />
dmc-music.de<br />
Haindling<br />
28.5. Vöcklabruck<br />
29.5. Neuötting<br />
2.6. Neumarkt<br />
4.6. Günzburg<br />
5.6. Füssen<br />
6.6. Deggendorf<br />
12.6. Oberalteich<br />
2.7. Teisendorf<br />
4.7. München<br />
9.7. Schliersee<br />
16.7. Lohr am Main<br />
19.7. Altenderding<br />
21.7. Buttenheim<br />
23.7. Friedberg/Bayern<br />
24.7. Scheyern<br />
25.7. Schwandorf<br />
26.7. Wunsiedel<br />
30.7. Lauchheim<br />
31.7. Wolfratshausen<br />
1.8. Klam<br />
17.9. Weiden<br />
18.9. Pittenhart<br />
19.9. Unterschleißheim<br />
getgo.de<br />
Taylor Hawkins &<br />
The Coattail Riders<br />
4.7. Twistringen<br />
5.7. Berlin<br />
mlk.com<br />
Klaus Hoffmann &<br />
Band<br />
11.11. Buchholz<br />
12.11. Bremen<br />
13.11. Hannover<br />
15.11. Berlin<br />
17.11. Bielefeld<br />
18.11. Paderborn<br />
19.11. Bonn<br />
23.11. Hamburg<br />
26.11. Saarbrücken<br />
27.11. Dormund<br />
28.11. Mainz<br />
30.11. Frankfurt<br />
1.12. Duisburg<br />
2.12. Düsseldorf<br />
3.12. Kiel<br />
4.12. Lübeck<br />
7.12. Freiburg<br />
8.12. Stuttgart<br />
karsten-jahnke.de<br />
Höhner<br />
2.7. Bad Driburg<br />
3.7. Gummersbach<br />
8.7. Würselen<br />
9.7. Düren-Niederau<br />
16.7. Köln-Worringen<br />
17.7. Köln-Worringen<br />
26.8. Köln<br />
27.8. Köln<br />
28.8. Köln<br />
3.9. Wuppertal<br />
4.9. Hürth<br />
5.9. Jülich<br />
10.9. Legden<br />
17.9. Niederkrüchten<br />
8.10. Lingen<br />
9.10. Aurich<br />
29.10. Köln<br />
12.11. Gießen<br />
13.11. Darmstadt<br />
15.11. München<br />
16.11. Friedrichshafen<br />
17.11. Mainz<br />
19.11. Hamburg<br />
20.11. Kiel<br />
23.11. Dortmund<br />
24.11. Erlangen<br />
25.11. Leipzig<br />
26.11. Philippsthal/<br />
Werra<br />
4.12. Borken<br />
eventim.de<br />
The Hold Steady<br />
15.6. Köln<br />
16.6. Berlin<br />
17.6. München<br />
ticketmaster.de<br />
The Hooters<br />
15.7. Aschaffenburg<br />
16.7. Tuttlingen<br />
17.7. Calw<br />
22.7. Kassel<br />
23.7. Ritterhude<br />
24.7. Buttenheim<br />
25.7. Bad Mergentheim<br />
semmel.de<br />
Florian Horwath<br />
2.6. Berlin<br />
3.6. Köln<br />
5.6. Hamburg<br />
6.6. Frankfurt<br />
7.6. Braunschweig<br />
ticketonline.com<br />
Hot Chip<br />
21.8. Hannover<br />
eventim.de<br />
Whitney Houston<br />
29.5. Mannheim<br />
31.5. Frankfurt<br />
eventim.de<br />
I<br />
Billy Idol<br />
16.6. Abenberg<br />
29.6. Ravensburg<br />
3.7. Potsdam<br />
4.7. Twistringen<br />
8.7. Bonn<br />
mlk.com<br />
Chris Isaak<br />
8.6. Berlin<br />
9.6. München<br />
eventim.de<br />
Itchy Poopzkid<br />
11.6. Saarbrücken<br />
3.7. Twistringen<br />
16.7. Eching<br />
7.8. Laufen<br />
21.8. Espenau<br />
target-concerts.de<br />
J<br />
Joe Jackson<br />
2.11. Mainz<br />
5.11. Leipzig<br />
8.11. Köln<br />
10.11. Hamburg<br />
11.11. Berlin<br />
14.11. München<br />
eventim.de<br />
Al Jarreau<br />
4.7. Salzburg<br />
5.7. Paderborn<br />
8.7. Köln<br />
24.7. Osnabrück<br />
25.7. Braunschweig<br />
29.7. Nürnberg<br />
3.8. Hanau<br />
eventim.de<br />
Norah Jones<br />
2.7. München<br />
5.7. Bonn<br />
21.7. Lörrach<br />
mlk.com<br />
Rickie Lee Jones<br />
2.7. Rudolstadt<br />
14.7. Karlsruhe<br />
ticketonline.com<br />
Jónsi<br />
31.5. Köln<br />
5.6. Berlin<br />
karsten-jahnke.de<br />
The Joy Formidable<br />
3.6. Berlin<br />
4.6. München<br />
5.6 Schorndorf<br />
6.6. Hamburg<br />
7.6. Köln<br />
karsten-jahnke.de<br />
Udo Jürgens<br />
20.8. Gelsenkirchen<br />
21.8. Sögel<br />
27.8. Dresden<br />
28.8. Coburg<br />
29.8. St. Goarshausen/<br />
Loreley<br />
3.9. Rastatt<br />
4.9. Ludwigsburg<br />
5.9. Bregenz<br />
10.9. Velden<br />
11.9. St. Margarethen<br />
eventim.de<br />
K<br />
Kasabian<br />
1.6. Berlin<br />
mlk.com<br />
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KARSTEN JAHNKE KONZERTDIREKTION GMBH<br />
www.karsten-jahnke.de<br />
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»still going strong«<br />
29.10. BIELEFELD Ringlokschuppen<br />
30.10. BRAUNSCHWEIG Stadthalle<br />
31.10. BAMBERG Jako Arena<br />
01.11. MÜNCHEN Cirkus Krone<br />
02.11. STUTTGART Theaterhaus<br />
03.11. DORTMUND Konzerthaus<br />
04.11. DUISBURG Theater Am Marientor<br />
06.11. BEVERUNGEN Stadthalle<br />
07.11. KAISERSLAUTERN Kammgarn<br />
25.11. BREMEN Glocke<br />
26.11. HANNOVER Theater Am Aegi<br />
27.11. DRESDEN Kultur Palast<br />
28.11. HALLE Händlerhalle<br />
30.11. FRANKFURT Alte Oper<br />
02.12. STADE Stadeum<br />
03.12. BERLIN Tempodrom<br />
04.12. HAMBURG CCH<br />
Auf Pinorrekk Records im Vertrieb von Edel Contraire<br />
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In Zusammenarbeit mit ENGELHARDT PROMOTIONS GmbH<br />
Buena Vista Social Club® is a registered trademark of World Circuit Ltd<br />
Ticketservice: 018 05 - 62 62 80<br />
(14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent/Min.)<br />
und 0 40 - 4 13 22 60 (Mo.– Fr. , 10 – 18 Uhr).<br />
Änderungen vorbehalten!
TOURNEEN POP, ROCK & CO<br />
Kiss<br />
25.5. Leipzig<br />
26.5. Berlin<br />
31.5. Hamburg<br />
1.6. Oberhausen<br />
eventim.de<br />
Kitty, Daisy & Lewis<br />
28.8. München<br />
mlk.com<br />
Mark Knopfler<br />
7.6. Frankfurt<br />
16.6. Hamburg<br />
17.6. Hannover<br />
18.6. Berlin<br />
19.6. Leipzig<br />
20.6. Köln<br />
22.6. Oberhausen<br />
23.6. Mannheim<br />
24.5. Stuttgart<br />
25.6. München<br />
3.7. Wien<br />
17.7. Würzburg<br />
mlk.com<br />
Kris Kristofferson<br />
17.7. Tuttlingen<br />
18.7. München<br />
19.7. Nürnberg<br />
eventim.de<br />
Dieter Thomas<br />
Kuhn & Band<br />
9.7. Meersburg<br />
10.7. Freiburg<br />
16.7. Dresden<br />
17.7. Leipzig<br />
18.7. Ulm<br />
22.7. Esslingen<br />
23.7. Weinheim<br />
24.7. Mosbach<br />
26.7. Sylt<br />
30.7. Stuttgart<br />
31.7. Stuttgart<br />
1.8. Balingen<br />
6.8. Wertheim<br />
20.8. Hamburg<br />
21.8. Hamburg<br />
27.8. Hannover<br />
28.8. Berlin<br />
3.9. Gerolstein<br />
4.9. Köln<br />
10.9. Nürnberg<br />
semmel.de<br />
L<br />
Daniel Lanois<br />
7.7. Berlin<br />
12.7. München<br />
karsten-jahnke.de<br />
Marit Larsen<br />
6.7. München<br />
5.8. Schaffhausen<br />
18.8. Jena<br />
19.8. Bonn<br />
20.8. Kassel<br />
21.8. Berlin<br />
25.9. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de<br />
Jens Lekman<br />
10.8. Hamburg<br />
11.8. Berlin<br />
karsten-jahnke.de<br />
44<br />
Level 42<br />
20.6. Kiel<br />
dmc-music.de<br />
Lifehouse<br />
26.9. Wiesbaden<br />
27.9. Berlin<br />
28.9. München<br />
30.9. Dortmund<br />
1.10. Hamburg<br />
2.10. Köln<br />
mlk.com<br />
Limp Bizkit<br />
31.8. Frankfurt<br />
3.9. Stuttgart<br />
5.9. Düsseldorf<br />
20.9. München<br />
21.9. Leipzig<br />
23.9. Berlin<br />
24.9. Hamburg<br />
mlk.com<br />
Little Feat<br />
21.8. Hamburg<br />
27.8. Worpswede<br />
28.8. Mainz<br />
ticketmaster.de<br />
Lotto King Karl &<br />
Die Barmbek Dream<br />
Boys<br />
17.11. München<br />
18.11. Frankfurt<br />
19.11. Stuttgart<br />
25.11. Bochum<br />
26.11 Lübeck<br />
29.12. Bremen<br />
karsten-jahnke.de<br />
Annett Louisan<br />
10.6. Berlin<br />
24.7. Sylt<br />
25.7. Sylt<br />
semmel.de<br />
M<br />
Peter Maffay<br />
2.11. Hamburg<br />
5.11. Kiel<br />
6.11. Halle/Westfalen<br />
8.11. Leipzig<br />
9.11. Rostock<br />
10.11. Bremen<br />
12.11. Flensburg<br />
13.11. Hannover<br />
14.11. Mannheim<br />
16.11. Nürnberg<br />
18.11. Frankfurt<br />
19.11. Dortmund<br />
20.11. Dresden<br />
22.11. Magdeburg<br />
23.11. Erfurt<br />
25.11. München<br />
26.11. Frankfurt<br />
27.11. Trier<br />
29.11. Stuttgart<br />
30.11. Freiburg<br />
1.12. Friedrichshafen<br />
3.12. Zwickau<br />
4.12. Köln<br />
6.12. Regensburg<br />
7.12. Göttingen<br />
21.5. Bad Segeberg<br />
24.5. Hannover<br />
25.5. Dortmund<br />
17.6. Halle/Westfalen<br />
18.6. Ludwigslust<br />
21.6. München<br />
22.6. Nürnberg<br />
24.6. Erfurt<br />
25.6. Dresden<br />
ticketmaster.de<br />
Amy Macdonald<br />
24.7. Emmendingen<br />
karsten-jahnke.de<br />
Manfred Mann‘s<br />
Earth Band<br />
4.6. Dornstadt<br />
5.6. Günzburg<br />
11.6. Gelsenkirchen<br />
16.7. Gummersbach<br />
30.7. Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
31.7. Tambach<br />
20.8. Hildesheim<br />
21.8. Dormagen<br />
22.8. Rottweil<br />
18.9. Mossautal<br />
3.11. Alsdorf<br />
4.11. Hamburg<br />
5.11. Worpswede<br />
6.11. Worpswede<br />
18.11. Augsburg<br />
19.11. Bamberg<br />
dmc-music.de<br />
Mastodon<br />
14.6. Chemnitz<br />
mlk.com<br />
Katie Melua<br />
10.11. Genève<br />
11.11. Zürich<br />
ticketcorner.com<br />
MGMT<br />
29.11. Düsseldorf<br />
30.11. Hamburg<br />
6.12. Berlin<br />
7.12. München<br />
karsten-jahnke.de<br />
Ingrid Michaelson<br />
27.5. Köln<br />
28.5. Frankfurt<br />
mlk.com<br />
The Middle East<br />
1.7. Köln<br />
2.7. Berlin<br />
8.7. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de<br />
Mikroboy<br />
29.5. Lingen<br />
6.8. Sande<br />
14.8. Plauen<br />
18.9. Wesel<br />
x-why-z.eu<br />
Milow<br />
23.5. Sigmaringen<br />
24.5. Siegen<br />
5.6. Hannover<br />
9.6. Hamburg<br />
23.7. Mainz<br />
24.7. Stuttgart<br />
25.7. Lörrach<br />
29.7. Lauchheim<br />
30.7. Jena<br />
15.8. Coburg<br />
3.9. Gelsenkirchen<br />
4.9. Nürnberg<br />
mlk.com<br />
James Morrison<br />
24.7. Freiburg<br />
mlk.com<br />
Mothers Finest<br />
15.7. Dortmund<br />
16.7. Darmstadt<br />
17.7. Calw<br />
dmc-music.de<br />
Münchener<br />
Freiheit<br />
5.6. Satow<br />
11.6. Karlshorst<br />
19.6. Oppach/Lausitz<br />
8.7. Konstanz<br />
16.7. Weitramsdorf-<br />
Tambach<br />
24.7. Bitterfeld-Wolfen<br />
7.8. Banzkow<br />
4.9. Hagen<br />
21.10. Sinsheim-<br />
Eschelbach<br />
2.11. Chemnitz<br />
3.11. Dresden<br />
4.11. Halle<br />
5.11. Hamburg<br />
6.11. Berlin<br />
7.11. Erfurt<br />
8.11. Düsseldorf<br />
9.11. Köln<br />
11.11. Dortmund<br />
12.11. Naila<br />
13.11. Stuttgart<br />
17.11. Augsburg<br />
18.11. Kempten<br />
19.11. München<br />
26.11. Ramstein<br />
27.11. Freiburg<br />
getgo.de<br />
Musée Mécanique<br />
11.9. Ebensee<br />
12.9. Wien<br />
13.9. München<br />
14.9. Zürich<br />
25.9. Hamburg<br />
26.9. Berlin<br />
29.9. Düdingen<br />
3.10. Frankfurt<br />
bseliger.de<br />
N<br />
Nada Surf<br />
26.7. Aschaffenburg<br />
27.7. Nürnberg<br />
29.7. Dresden<br />
eventim.de<br />
Xavier Naidoo<br />
6.8. Würzburg<br />
27.8. Mönchengladbach<br />
mlk.com<br />
Nas & Damian<br />
Marley<br />
13.7. Hamburg<br />
14.7. München<br />
eventim.de<br />
Kate Nash<br />
28.5. Hamburg<br />
31.5. Köln<br />
mlk.com<br />
The National<br />
8.7. Hamburg<br />
14.7. Dachau<br />
target-concerts.de<br />
Nazareth<br />
28.5. Halle<br />
29.5. Schwarzenberg<br />
32.6. Bad Aibling<br />
3.6. Rüdesheim<br />
4.6. Telfs<br />
5.6. Lehrte<br />
dmc-music.de<br />
Willie Nelson<br />
17.6. Berlin<br />
19.6. Stuttgart<br />
21.6. München<br />
eventim.de<br />
New Model Army<br />
12.11. Wien<br />
13.11. Wien<br />
20.11. Köln<br />
21.11. Köln<br />
27.11. Berlin<br />
28.11. Berlin<br />
ticketmaster.de<br />
Chris Norman<br />
18.6. Neubrandenburg<br />
20.6. Rostock<br />
eventim.de<br />
Paolo Nutini<br />
11.6. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de<br />
O<br />
Onerepublic<br />
14.6. Recklinghausen<br />
mlk.com<br />
P<br />
Papa Roach<br />
20.7. Nürnberg<br />
28.7. Weiden<br />
eventim.de<br />
Papa Roach & Life<br />
Of Agony<br />
10.8. Wiesbaden<br />
11.8. München<br />
eventim.de<br />
Pink<br />
29.5. Köln<br />
2.6. Heilbronn<br />
3.6. Stadtallendorf<br />
6.6. München<br />
8.6. Berlin<br />
10.7. Bern<br />
15.7. Nürnberg<br />
16.7. Salem<br />
eventim.de<br />
The Pogues<br />
31.7. Münster<br />
3.8. Berlin<br />
4.8. Hamburg<br />
5.8. Leipzig<br />
eventim.de<br />
Portugal. The Man<br />
6.8. Bad Windsheim<br />
7.8. Osnabrück<br />
9.8. Potsdam<br />
10.8. Dresden<br />
11.8. Darmstadt<br />
13.8. Hamburg<br />
14.8. Haldern<br />
15.8. Augsburg<br />
19.8. Winterthur<br />
20.8. St. Pölten<br />
target-concerts.de<br />
The Prodigy<br />
28.5. Frankfurt<br />
29.5. Düsseldorf<br />
eventim.de<br />
Pur<br />
23.7. Schliersee Open<br />
Air<br />
eventim.de<br />
Q<br />
Alim Qasimov<br />
3.10. Bochum<br />
bseliger.de<br />
Queens Of The<br />
Stone Age<br />
24.8. Berlin<br />
25.8. Hamburg<br />
mlk.com<br />
R<br />
Reamonn<br />
19.6. Heidenheim<br />
25.7. Mainz<br />
13.8. Siegen<br />
14.8. Schwetzingen<br />
15.8. Coburg<br />
20.8. Hannover<br />
21.8. Berlin<br />
22.8. Hamburg<br />
27.8. Köln<br />
28.8. Gelsenkirchen<br />
29.8. Halle<br />
4.9. Vechta<br />
mlk.com<br />
Revolverheld<br />
11.6. Kirchheim am<br />
Neckar<br />
12.6. Oftringen<br />
13.6. Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
18.6. Brandenburg an<br />
der Havel<br />
19.6. Neuhaus Ob Eck<br />
20.6. Scheessel<br />
25.6. Osterburg<br />
26.6. Willingen<br />
2.7. Saarbrücken<br />
3.7. Berlin<br />
4.7. Dingolfing<br />
9.7. Zweibrücken<br />
10.7. Alzenau<br />
13.7. Bochum
16.7. Cuxhafen<br />
24.7. Bitburg<br />
31.7. München<br />
1.8. Weiden<br />
5.8. Rostock<br />
14.8. Alzey<br />
19.8. Sylt<br />
20.8. Quakenbrück<br />
21.8. Großpösna<br />
28.8. Kevelaer<br />
29.8. Wolfhagen<br />
2.12. Kiel<br />
3.12. Rostock<br />
5.12. Frankfurt<br />
8.12. Lüneburg<br />
9.12. Hameln<br />
10.12. Recklinghausen<br />
11.12. Kaiserslautern<br />
14.12. Nürnberg<br />
15.12. Ulm<br />
16.12. Karlsruhe<br />
17.12. Erfurt<br />
27.12. Münster<br />
28.12 Saarbrücken<br />
29.12. Krefeld<br />
30.12. Braunschweig<br />
undercover-net.de<br />
Runrig<br />
25.8. Hannover<br />
27.8. Gelsenkirchen<br />
28.8. Hamburg<br />
31.8. Berlin<br />
1.9. Leipzig<br />
2.9. Köln<br />
3.9. Stuttgart<br />
4.9. Freiburg<br />
eventim.de<br />
S<br />
Saga<br />
10.6. Bad Aibling<br />
11.6. Bad Kreuznach<br />
dmc-music.de<br />
Santana<br />
7.10. Oberhausen<br />
13.10. Mannheim<br />
16.10. Berlin<br />
17.10. München<br />
20.10. Friedrichshafen<br />
23.10. Hamburg<br />
mlk.com<br />
Scorpions<br />
29.5 Berlin<br />
30.5 Zwickau<br />
1.6. Hannover<br />
12.6. Recklinghausen<br />
12.11 Mannheim<br />
13.11 Köln<br />
19.11. Hamburg<br />
25.11. Nürnberg<br />
27.11. Dortmund<br />
semmel.de<br />
Scouting For Girls<br />
7.6. München<br />
8.6. Köln<br />
9.6. Hamburg<br />
mlk.com<br />
Seal<br />
4.7. München<br />
ticketmaster.de<br />
Chris de Burgh<br />
Er gehört zu den Stehaufmännchen des Pop, viel<br />
geschmäht, aber immer noch auch viel geliebt:<br />
Chris de Burgh, vor 61 Jahren als Sohn eines irischen<br />
Diplomaten unter dem Namen Christopher<br />
John Davidson in Argentinien geboren, hat einiges<br />
erlebt in einer langen Karriere im Showgeschäft.<br />
Deutschland ist dabei für ihn immer ein Hafen<br />
der Sicherheit gewesen. Seit Mitte der 70er Jahre<br />
begeistert er hierzulande mit Alben wie „Spanish<br />
Train & Other Stories“, „Crusader“, „Quiet Revolution“<br />
oder zuletzt „Footsteps“ eine treue Anhängerschaft<br />
aus Menschen, die ihren Pop gerne songorientiert,<br />
melodisch und erzählerisch haben. Eine<br />
leicht melancholische und eine bodenständig keltische<br />
Note inklusive. Früher sorgte das in den Konzerten<br />
bei Songs wie „High On Emotion“ immer für<br />
Wunderkerzenalarm, aber vermutlich haben auch<br />
seine Fans inzwischen auf Fotohandys umgestellt.<br />
Tournee von 21. 8. bis 5. 9.<br />
www.eventim.de<br />
Silbermond<br />
28.5. Stadtallendorf<br />
29.5. Potsdam<br />
2.6. Mönchengladbach<br />
4.6. Schwerin<br />
5.6. Hannover<br />
9.6. Stuttgart<br />
24.6. Kiel<br />
1.7. München<br />
8.7. Linz<br />
12.7. Locarno<br />
16.7. Bocholt<br />
28.7. Ahlbeck<br />
30.7. Hemer<br />
31.7. Balingen<br />
1.8. Trier<br />
3.8. Sylt<br />
13.8. Zofingen<br />
14.8. Coburg<br />
19.8. Neuwied-Engers<br />
20.8. Braunschweig<br />
28.8. Arbon<br />
10.9. Rastatt<br />
18.9. Kamenz<br />
undercover-net.de<br />
Simple Minds<br />
17.7. Freiburg<br />
13.8. schwetzingen<br />
27.8. Bochum<br />
eventim.de<br />
Simply Red<br />
13.11. Berlin<br />
16.11. Leipzig<br />
17.11. Frankfurt<br />
24.11. München<br />
26.11. Stuttgart<br />
27.11. Mannheim<br />
29.11. hamburg<br />
30.11. Oberhausen<br />
1.12. Köln<br />
mlk.com<br />
Slash<br />
7.6. Berlin<br />
mlk.com<br />
Slayer<br />
7.6. Hamburg<br />
8.6. Bochum<br />
13.6. München<br />
14.6. Köln<br />
2.7. Herford<br />
3.7. Berlin<br />
5.7. Wiesbaden<br />
mlk.com<br />
Slut & Juli Zeh<br />
6.11. Jena<br />
target-concerts.de<br />
Patti Smith<br />
4.7. Bonn<br />
5.7. Berlin<br />
ticketonline.com<br />
Soulfly<br />
9.6. Aschaffenburg<br />
10.6. Augsburg<br />
23.6. Kalrsruhe<br />
24.6. Jena<br />
eventim.de<br />
The Spencer Davis<br />
Group<br />
9.7. Klam<br />
10.7. Wiesen<br />
7.8. Geiselwind<br />
29.10. Wiesbaden<br />
dmc-music.de<br />
Status Quo<br />
21.8. Braunschweig<br />
22.8. Schwerin<br />
24.8. Bonn<br />
25.8. Hanau<br />
28.8. Altusried<br />
21.10. Mannheim<br />
22.10. Zwickau<br />
25.10. Erfurt<br />
26.10. Berlin<br />
27.10. München<br />
1.11. Essen<br />
eventim.de<br />
Status Quo & Spider<br />
Murphy Gang<br />
23.10. Stuttgart<br />
29.10. Hannover<br />
30.10. Emden<br />
eventim.de<br />
Stereophonics<br />
28.6. Dortmund<br />
29.6. Wiesbaden<br />
5.7. Stuttgart<br />
mlk.com<br />
Rod Stewart<br />
24.6. Nürnberg<br />
3.7. Dortmund<br />
4.7. Berlin<br />
eventim.de<br />
Stone Sour<br />
7.6. Berlin<br />
8.6. Hamburg<br />
16.6. Wiesbaden<br />
mlk.com<br />
Supertramp<br />
2.9. Halle<br />
4.9. Mönchengladbach<br />
5.9. Freiburg<br />
20.9. München<br />
22.9. Nürnberg<br />
23.9. Mannheim<br />
24.10. Erfurt<br />
26.9. Hamburg<br />
27.9. Berlin<br />
29.9. Hannover<br />
30.9. Leipzig<br />
1.10. Frankfurt<br />
3.10. Köln<br />
24.10. Stuttgart<br />
mlk.com<br />
Surfer Blood<br />
22.5. Köln<br />
23.5. Berlin<br />
24.5. Hamburg<br />
mlk.com<br />
T<br />
The Sweet<br />
18.9. Mossautal<br />
dmc-music.de<br />
Tamikrest & Dirtmusic<br />
11.7. Wien<br />
13.7. Hamburg<br />
15.7. Frankfurt<br />
16.7. München<br />
ticketonline.com<br />
Serj Tankian<br />
30.6. Berlin<br />
mlk.com<br />
Ten Years After<br />
26.6. Ulm<br />
4.7. Zwistringen<br />
17.7 Hutwill<br />
23.7. Hannover<br />
24.7. Burglengenfeld<br />
29.7. Mondsee<br />
27.8. Arbon<br />
28.8. Glarus<br />
28.8. Hamburg<br />
4.9. Berlin<br />
9.10. Heidenheim<br />
10.10. Schaffhausen<br />
28.10. Soest<br />
29.10. Hameln<br />
31.10. Dortmund<br />
4.11. Linz<br />
5.11. Wörgl<br />
27.11. Lörrach<br />
kultopolis.com<br />
Thievery Corporation<br />
6.6. Berlin<br />
ticketmaster.de<br />
Toto<br />
7.7. Neu-Isenburg<br />
16.7. Singen<br />
17.7. Benediktbeuern<br />
eventim.de<br />
Tower of Power /<br />
David Sanborn<br />
13.7. Neuhardenberg<br />
14.7. Mainz<br />
karsten-jahnke.de<br />
U<br />
U2<br />
10.8. Frankfurt<br />
12.8. Hannover<br />
30.8. Wien<br />
15.9. München<br />
mlk.com<br />
UB 40<br />
11.6. Mainz<br />
dmc-music.de<br />
Uriah Heep<br />
8.7. Mühldorf<br />
3.8. Dietfurt<br />
20.8. Dormagen<br />
21.8. Waltershausen<br />
4.9. Mannheim<br />
dmc-music.de<br />
W<br />
Butch Walker<br />
30.5. Köln<br />
4.6. Stuttgart<br />
9.6. Berlin<br />
eventim.de<br />
Dionne Warwick<br />
4.9. Aachen<br />
semmel.de<br />
Westernhagen<br />
8.10. Mannheim<br />
10.10. Stuttgart<br />
11.10. München<br />
13.10. Frankfurt<br />
16.10. Köln<br />
17.10. Dortmund<br />
20.10. Leipzig<br />
21.10. Berlin<br />
24.10. Hannover<br />
eventim.de<br />
Martin Turner‘s<br />
Wishbone Ash<br />
25.6. Ulm<br />
4.11. Metzingen/Glems<br />
6.11. Wetzikon<br />
7.11. Immendingen<br />
9.11. Habach<br />
10.11. Mühldorf<br />
11.11. Burglengenfeld<br />
12.11. Bensheim<br />
13.11. Bad Kreuznach<br />
14.11. Landau<br />
16.11. Leverkusen<br />
17.11. Siegburg<br />
18.11. Dortmund<br />
19.11. Hamburg<br />
kultopolis.com<br />
Z<br />
ZZ Top<br />
18.7. Kempten<br />
mlk.com<br />
45
TOURNEEN KLASSIK<br />
Alle Tourneedaten<br />
mit genauen<br />
Ortsangaben und<br />
wöchentlich<br />
aktualisiert finden<br />
Sie unter<br />
sonomagazin.de<br />
A<br />
Pierre-Laurent<br />
Aimard<br />
12.7.Essen<br />
19.8. Bad Reichenhall<br />
20.8. Bad Reichenhall<br />
21.8. Bad Reichenhall<br />
22.8. Bad Reichenhall<br />
4.9. Berlin<br />
20.9. Illingen<br />
3.10. Baden- Baden<br />
5.10. München<br />
13.11. Hamburg<br />
23.11. Köln<br />
Artemis Quartett<br />
23.5. Berlin<br />
10.6. München<br />
B<br />
Daniel Barenboim<br />
4.6.Berlin<br />
5.6. Berlin<br />
6.6. Berlin<br />
8.6. Zwickau<br />
9.6. Düsseldorf<br />
20.6. Berlin<br />
22.6. Berlin<br />
25.6. Berlin<br />
26.6. Berlin<br />
27.6. Berlin<br />
1.7. Herten<br />
Cecilia Bartoli<br />
5.6. Berlin<br />
7.6. Bad Kissingen<br />
9.6. Bad Kissingen<br />
12.6. Halle/Saale<br />
14.6. Hamburg<br />
19.6. Dortmund<br />
20.6. Dortmund<br />
1.7. Dortmund<br />
Ian Bostridge<br />
2.6. Schwetzingen<br />
4.6. Düsseldorf<br />
C<br />
Gautier Capuçon<br />
23.5. Baden-Baden<br />
27.5. Hannover<br />
28.5. Hannover<br />
1.7. Wiesbaden<br />
10.7. Hirschfeld<br />
Renaud Capuçon<br />
23.5. Baden-Baden<br />
30.5. Frankfurt<br />
1.6. Dortmund<br />
46<br />
12.6. Bamberg<br />
13.6. Leipzig<br />
16.7. Wiesaden<br />
Lautten Compagney<br />
1.6. Dortmund<br />
6.6. Maulbronn<br />
8.6. Halle<br />
9.6. Halle<br />
10.6. Halle<br />
8.7. Halberstadt<br />
30.7. Trier<br />
5.8. Eberbach<br />
5.9. Köthen<br />
D<br />
Diana Damrau<br />
20.6. Ludwigsburg<br />
4.7. München<br />
5.8. Rheingau<br />
E<br />
Mojca Erdmann<br />
26.5.- Köln<br />
F<br />
Isabelle Faust<br />
24.6. Bad Doberan<br />
16.7. Elmau<br />
18.8. Geisenheim<br />
27.8. Haseldorf<br />
30.8. Stuttgart<br />
31.8. Stuttgart<br />
Renée Fleming<br />
27.6. Berlin<br />
David Fray<br />
3.6. Kassel<br />
4.6. Frankfurt/Main<br />
5.6. Weilburg<br />
19.6. Kissingen<br />
G<br />
Sol Gabetta<br />
22.6. Passau<br />
23.6. Würzburg<br />
24.6. Würzburg<br />
30.6. Maulbronn<br />
1.7. Neumarkt<br />
17.7. München<br />
Elína Garanča<br />
30.5. München<br />
3.6. München<br />
6.6. München<br />
12.6. Mannheim<br />
Werner Güra<br />
8.6. Berlin<br />
Hélène Grimaud<br />
24.5. Braunschweig<br />
1.6. Dortmund<br />
15.6. Leipzig<br />
25.6. Bielefeld<br />
27.6. Aachen<br />
29.6. Wiesbaden<br />
H<br />
Hideyo Harada<br />
29.5. Potsdam<br />
5.6. Darmstadt<br />
19.6. Würzburg<br />
10.7. Magdeburg<br />
17.7. Schleswig-Holstein<br />
Musikfestival<br />
Daniel Hope<br />
31.5.: Berlin<br />
Mario Hospach-<br />
Martini<br />
14.7. Norden<br />
17.7. Lüdingworth<br />
3.8. Hamburg<br />
J<br />
Janine Jansen<br />
21.5. Frankfurt/Main<br />
29.5. Hamburg<br />
1.6. Berlin<br />
12.6. Düsseldorf<br />
16.6. Essen<br />
19.6. Würzburg<br />
20.6. Würzburg<br />
26.8. Bremen<br />
K<br />
Christiane Karg<br />
12.6. Frankfurt/Main<br />
14.6. Frankfurt/Main<br />
16.6. Frankfurt/Main<br />
6.7. Berlin<br />
15.7. Berlin<br />
Jonas Kaufmann<br />
25.5. München<br />
30.7. München<br />
Klenke Quartett<br />
25.6. Lindow<br />
27.6. Mettlach<br />
20.8. Krefeld<br />
4.9. Oberbösa<br />
5.9. Diez<br />
Patricia<br />
Kopatchinskaja<br />
25.5. Hamburg<br />
26.5. Hamburg<br />
29.8. Darss<br />
10.9. Bremen<br />
12.9. Bonn<br />
28.9. Göttingen<br />
Magdalena Kozˇená<br />
23.5. Berlin<br />
27.5. Berlin<br />
30.5. Berlin<br />
L<br />
Lang Lang<br />
5.6. Berlin<br />
8.6. Düsseldorf<br />
13.6. Essen<br />
Dejan Lazić<br />
30.6. Maulbronn<br />
1.7. Neumarkt<br />
Christina Pluhar &<br />
L’Arpeggiata<br />
Diese Frau lässt die Barockmusik grooven wie noch<br />
niemand zuvor: Mit ihrem Album „Via Cruzis“ sorgten<br />
die Harfenistin und ihr Ensemble L’Arpeggiata<br />
für das Ereignis des Frühjahrs in der Alte-Musik-<br />
Szene: Ihre furiosen und durch mitreißende Improvisationen<br />
erweiterten Versionen von teils lange<br />
vergessenen Klageliedern aus dem Mittelmeerraum<br />
ließen die Grenzen zwischen dem Frühbarock<br />
und heutiger Weltmusik beinah obsolet werden.<br />
Bei zwei Terminen der Tournee sind auch die Starsolisten<br />
Philippe Jaroussky und Nuria Rial mit von<br />
der Partie, die auf „Via Cruzis“ mit ihren fantastischen<br />
Stimmen glänzten.<br />
Tournee von 5. 6. bis 18. 10<br />
www.emiclassics.de<br />
17.7. Bonndorf<br />
18.7. Bernkastel-Kues<br />
4.8. Aschau<br />
15.8. Eisenstadt<br />
M<br />
Nino Machaidze<br />
22.5. Berlin<br />
24.5. Berlin<br />
28.5. Berlin<br />
Mischa Maisky<br />
24.5. Dresden<br />
Sabine Meyer<br />
4.6. Lübeck<br />
22.6. Bad Kissingen<br />
31.8. Leipzig<br />
1.9. Bad Wildungen<br />
24.9. Bosau<br />
25.9. Alfeld<br />
Nils Mönkemeyer<br />
7.6. Starnberg<br />
19.6. Daun<br />
17.7. Wunsiedel<br />
23.7. Plauen<br />
4.8. Hitzacker<br />
6.8. Kassel<br />
7.8. Kassel<br />
8.8. Kassel<br />
30.8. Bad Arolsen<br />
8.10. Bremen<br />
Daniel Müller-<br />
Schott<br />
18.6. Köln<br />
25.6. Augsburg<br />
26.6. Augsburg<br />
27.6. Bad Kissingen<br />
4.7. Bad Kissingen<br />
25.7. Ulrichshusen<br />
Gabriela Montero<br />
21.5. Münster<br />
2.6. Braunschweig<br />
Johannes Moser<br />
10.6. Kaiserslautern<br />
20.6. Trier<br />
Anne-Sophie<br />
Mutter<br />
7.6. Nürnberg<br />
8.6. Regensburg<br />
9.6. Köln<br />
11.6. Berlin<br />
21.6. Bremen<br />
23.6. Celle<br />
8.7. Wiesbaden<br />
13.7. Ingolstadt<br />
14.7. Essen<br />
19.7. Baden-Baden<br />
N<br />
Andris Nelsons<br />
1.7. Essen<br />
25.7. Bayreuth<br />
3.8. Bayreuth<br />
6.8. Bayreuth<br />
O<br />
Alice Sara Ott<br />
3.6. Dresden<br />
P<br />
René Pape<br />
5.6. Berlin<br />
Christina Pluhar<br />
5.6. Halle<br />
6.6. Halle<br />
10.6. Speyer<br />
12.6. Potsdam<br />
15.7. Ludwigsburg<br />
16.7. Landshut<br />
29.8. Bremen<br />
Q<br />
Thomas Quasthoff<br />
24.5. Berlin<br />
30.5. Baden-Baden<br />
2.6. Hamburg<br />
6.6. Köln<br />
15.6. Braunschweig<br />
R<br />
Simon Rattle<br />
9.6. Berlin<br />
10.6. Berlin<br />
12.6. Berlin<br />
13.6. Berlin<br />
4.8. Baden-Baden<br />
25.9. Frankfurt/Main<br />
Vadim Repin<br />
4.6. Dresden<br />
25.6. Bad Kissingen<br />
S<br />
András Schiff<br />
9.6. Berlin<br />
Grigory Sokolov<br />
29.5. Köln<br />
10.6. Essen
V<br />
Alexei Volodin<br />
20.6. Essen<br />
9.7. Bad Kissingen<br />
21.9. Bad Reichenhall<br />
30.9. Olten<br />
18.10. Köln<br />
19.10. München<br />
W<br />
Yuja Wang<br />
30.5. Baden-Baden<br />
2.6. Dortmund<br />
6.6. Schwetzingen<br />
10.7. Bad Kissingen<br />
Z<br />
Frank Peter<br />
Zimmermann<br />
30.5. Hannover<br />
31.5. Düsseldorf<br />
22.6. Berlin<br />
24.6. Essen<br />
25.6. Essen<br />
2.7. Bad Kissingen<br />
OPER<br />
Ausgewählte<br />
Premierentermine:<br />
AACHEN<br />
Charpentier:<br />
Der eingebildete<br />
Kranke – 26.6.<br />
ML: Volker Hiemeyer<br />
R: Albrecht Hirche<br />
Theater<br />
(02 41) 4 78 42 44<br />
BADEN-BADEN<br />
Bizet: Carmen – 22.5.<br />
ML: Teodor Currentzis<br />
R: Philippe Arlaud<br />
Purcell: Dido and<br />
Aeneas – 28.5.<br />
ML: Teodor Currentzis<br />
R: N. N.<br />
Rossini: Il Viaggio a<br />
Reims – 16.7.<br />
ML: Valéry Gergiev<br />
R: Alain Maratrat<br />
Festspielhaus ·<br />
(0 72 21) 3 01 31 01<br />
BAMBERG<br />
Mancini: Victor/<br />
Victoria – 29.5.<br />
ML: Volker Giesek<br />
R: Axel Stöcker<br />
Theater<br />
(09 51) 87 30 30<br />
BERLIN<br />
Verdi: Otello – 30.5.<br />
ML: Paolo Carignani<br />
R: Andreas Kriegenburg<br />
Deutsche Oper<br />
(0 30) 3 43 84 01<br />
Offenbach:<br />
La Périchole – 6.6.<br />
ML: Markus Poschner<br />
R: Nicolas Stemann<br />
Komische Oper<br />
(0 30) 47 99 74 00<br />
CHEMNITZ<br />
Lortzing: Der Wildschütz<br />
– 22.5.<br />
ML: Domonkos Heja<br />
R: Dietrich Hilsdorf<br />
Städtische Theater<br />
(03 71) 40 00 - 430<br />
COBURG<br />
Donizetti: Don<br />
Pasquale – 29.5.<br />
ML: Hans Stähli<br />
R: Werner Pichler<br />
Landestheater<br />
(0 95 61) 9 27 42<br />
DORTMUND<br />
Wecker: Peter Pan –<br />
26.6.<br />
ML: N. N.<br />
R: Christian Berg<br />
Theater<br />
(02 31) 5 02 72 22<br />
DRESDEN<br />
Gounod: Faust – 5.6.<br />
ML: Alexander Joel<br />
R: Keith Warner<br />
Donizetti: Lucrezia<br />
Borgia – 12.6.<br />
ML: Andriy Yurkevych<br />
R: konzertant<br />
Sächsische Staatsoper<br />
(03 51) 4 91 17 05<br />
Herman: Hello, Dolly! –<br />
18.6.<br />
ML: Christian<br />
Garbosnik<br />
R: Winfried Schneider<br />
Staatsoperette<br />
(03 51) 2 07 99 29<br />
EISENACH<br />
Bernstein: West Side<br />
Story – 12.6.<br />
ML: Elisa Gogou<br />
R: Kurt Josef Schildknecht<br />
Thüringer<br />
Landestheater<br />
(0 36 91) 25 62 19<br />
ESSEN<br />
Bizet: Les pêcheurs<br />
de perles – 24.5.<br />
ML: Noam Zur<br />
Aalto Theater<br />
(02 01) 8 12 22 00<br />
FRANKFURT/<br />
MAIN<br />
de Almeida:<br />
La Giuditta – 12.6.<br />
ML: Felice Venanzoni<br />
R: Guillaume Bernardi<br />
Berlioz: La damnation<br />
de Faust – 13.6.<br />
ML: Julia Jones<br />
R: Harry Kupfer<br />
Oper (0 69) 1 34 04 00<br />
GELSENKIRCHEN<br />
Britten: Gloriana –<br />
29.5.<br />
ML: Rasmus Baumann<br />
R: Elisabeth Stöppler<br />
Musiktheater im Revier<br />
(02 09) 4 09 72 00<br />
HAMBURG<br />
Rameau: Les Indes<br />
galantes – 19.6.<br />
ML: N.N.<br />
R: Anja Krietsch<br />
Hamburgische Staatsoper<br />
(0 40) 35 68 68<br />
HANNOVER<br />
Wagner: Die Walküre –<br />
23.5.<br />
ML: Wolfgang Bozic<br />
R: Barrie Kosky<br />
Staatsoper<br />
(05 11) 99 99 11 11<br />
HOF<br />
Lortzing: Undine –<br />
11.6.<br />
ML: Arn Goerke<br />
R: Uwe Drechsel<br />
Städtebundtheater<br />
(0 92 81) 7 07 02 90<br />
KÖLN<br />
Mozart: Don Giovanni –<br />
27.6.<br />
ML: Markus Stenz<br />
R: Uwe Eric Laufenberg<br />
Opernhaus<br />
(02 21) 22 12 84 00<br />
MANNHEIM<br />
Loewe: My Fair Lady –<br />
11.6.<br />
ML: Michael Cook<br />
R: H. Baumann/<br />
Jürg Barth<br />
Mozart: La clemenza<br />
di Tito – 18.7.<br />
ML: Dan Ettinger<br />
R: Günter Krämer<br />
Nationaltheater<br />
(06 21) 1 68 01 50<br />
MÜNCHEN<br />
Weill: Aufstieg und<br />
Fall der Stadt<br />
Mahagonny – 18.6.<br />
ML: David Stahl<br />
R: Thomas Schulte-<br />
Michels<br />
Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz<br />
(0 89) 21 85 19 60<br />
Mayr: Medea in<br />
Corinto – 7.6.<br />
ML: Ivor Bolton<br />
R: Hans Neuenfels<br />
Puccini: Tosca – 28.6.<br />
ML: Fabio Luisi<br />
R: Luc Bondy<br />
Bayerische Staatsoper<br />
(0 89) 21 85 19 20<br />
NÜRNBERG<br />
Verdi: Nabucco – 29.5.<br />
ML: Philipp Pointner -<br />
R: Immo Karaman<br />
Strauss: Ariadne auf<br />
Naxos – 4.7.<br />
ML: Christof Prick<br />
R: Josef Ernst<br />
Köpplinger<br />
Staatstheater<br />
(01 80) 5 23 16 00<br />
OLDENBURG<br />
Sullivan: Die Piraten –<br />
4.6.<br />
ML: Jason Weaver<br />
R: Andrea<br />
Schwalbach<br />
Staatstheater<br />
(04 41) 2 22 51 11<br />
OSNABRÜCK<br />
Debussy: Pelléas et<br />
Mélisande – 12.6.<br />
ML: Hermann Bäumer<br />
R: Antoine Uitdehaag<br />
Städtische Bühnen<br />
(05 41) 3 23 33 14<br />
REGENSBURG<br />
Wildhorn: Jekyll &<br />
Hyde – 16.6.<br />
ML: Arne Willimczik -<br />
R: Johannes Reitmeier<br />
Theater<br />
(09 41) 5 07 24 24<br />
47<br />
Seit 20. Mai<br />
in allen guten<br />
CD- und<br />
Ticket-Shops<br />
sowie in<br />
Opern-und<br />
Konzerthäusern,<br />
auf Festivals,<br />
in ausgesuchten<br />
Cafés und Bistros.<br />
Mit CD<br />
auch im Abo<br />
für Euro 24,- p.a.<br />
erhältlich auf<br />
www.rondomagazin.de
TOURNEEN JAZZ & WORLD<br />
Kurt Elling<br />
Seit der Jazzsänger Elling Mitte der 90er Jahre<br />
auf der Szene auftauchte, hat er in dem von weiblichen<br />
und meist eher traditionell orientierten<br />
Stars wie Diana Krall oder Dee Dee Bridgewater<br />
dominierten Feld durch seinen höchst eigenen,<br />
virtuosen Scat-Stil, progressive Abenteuerlust und<br />
seine Neigung zu anspruchsvoller Lyrik für Furore<br />
gesorgt. Im vergangenen Herbst machte er mit einem<br />
ungewöhnlichen Projekt von sich reden: einer<br />
inzwischen Grammy-dekorierten Hommage an<br />
das legendäre Balladenalbum von John Coltrane<br />
mit Johnny Hartman – aber auch da beließ es der<br />
künstlerisch ehrgeizige Mann aus Chicago nicht bei<br />
einer braven Kopie des Originals von 1963, sondern<br />
brachte einen ausgesprochen heutigen „Vibe“ mit<br />
ins Spiel. Jetzt kommt Elling für zwei Konzerte mit<br />
der WDR-Bigband nach Deutschland.<br />
48<br />
16.9. Diepholz<br />
17.9. Rastede<br />
18.9. Stade<br />
19.9. Jever<br />
14.10. Chemnitz<br />
15.10. Leipzig<br />
16.10. Langenhagen<br />
17.10. Seesen<br />
21.10. Bitburg<br />
22.10. Morbach<br />
23.10. Saarbrücken<br />
24.10. Neustadt an<br />
der Weinstraße<br />
27.10. Herne<br />
29.10. Mainz<br />
30.10. Mainz<br />
31.10. Mainz<br />
1.11. Paderborn<br />
4.11. Düsseldorf<br />
5.11. Düsseldorf<br />
25.11. Dresden<br />
26.11. Gera<br />
27.11. Erfurt<br />
2.12. Gütersloh<br />
9.12. Bremen<br />
11.12. Bonn<br />
12.12. Bad Camberg<br />
14.12. Bocholt<br />
16.12. Münster<br />
semmel.de<br />
Amsterdam<br />
Klezmer Band<br />
18.7. Fulda<br />
19.7. Oldenburg<br />
eventim.de<br />
B<br />
Till Brönner & Band<br />
28.5. Hamburg<br />
12.6. Würzburg<br />
26.7. Lauchheim<br />
karsten-jahnke.de<br />
Tournee von 25. 6. bis 26. 6.<br />
www.jazzecho.de<br />
Alle Tourneedaten<br />
15.7. Dresden<br />
mit genauen<br />
16.7. Nordstemmen/<br />
Ortsangaben und<br />
Rossing<br />
wöchentlich<br />
17.7. Riniken<br />
aktualisiert finden<br />
eventim.de<br />
Sie unter<br />
Götz Alsmann<br />
sonomagazin.de 2.6. Bremerhaven<br />
3.6. Bremerhaven<br />
4.6. Luckenwalde<br />
5.6. Berlin<br />
A<br />
6.6. Berlin<br />
9.6. Rietberg<br />
Abuela Coca<br />
10.6. Vreden<br />
25.6. Oettingen<br />
19.6. Oberhausen<br />
26.6. Annaberg-<br />
8.8. Buchholz<br />
Buchholz<br />
9.8. Sylt<br />
28.6. Straubing<br />
10.8. Sylt<br />
29.6. Wien<br />
11.8. Sylt<br />
30.6. Regensburg<br />
15.8 Würselen<br />
1.7. Halle/Saale<br />
18.8. Niedeggen<br />
3.7. Bremen<br />
20.8. Bad Essen<br />
5.7. Köln<br />
1.9. Köln<br />
7.7. Wermelskirchen 6.9. Darmstadt<br />
8.7. Konstanz<br />
7.9. München<br />
9.7. Stuttgart<br />
8.9 München<br />
Rebekka Bakken<br />
3.6. Bonn<br />
9.7. Annweiler<br />
15.7. Heidenheim<br />
16.7. Freiburg<br />
17.7. Aachen<br />
18.8. Kassel<br />
19.8. Jena<br />
20.8. Judenburg<br />
21.8. Landsberg<br />
18.9. Braunschweig<br />
7.10. Lörrach<br />
8.10. Pforzheim<br />
9.10. Tübingen<br />
10.10. Memmingen<br />
bremme-hohensee.de<br />
Maria Baptist<br />
Trio<br />
3.6. Bremen<br />
11.6. Berlin<br />
12.6. Dresden<br />
14.6. Baden Baden<br />
17.6. Hannover<br />
18.6. Hamburg<br />
26.6. Nauen<br />
4.7. München<br />
proton-berlin.de<br />
Ketil Bjørnstad<br />
8.9. Köln<br />
bremme-hohensee.de<br />
Barbara Dennerlein<br />
13.6. Königstein<br />
19.6. Schaffhausen<br />
9.7. Unterföhring<br />
24.7. Wangen<br />
27.7. Oberhausen<br />
2.9. Uster<br />
4.9. St. Gallen<br />
17.9. Karlsruhe-<br />
Durlach<br />
25.11. Greven<br />
26.11. Köln<br />
11.12. Gröbenzell<br />
jazzecho.de<br />
E<br />
Kurt Elling<br />
25.6. Gütersloh<br />
26.6. Köln<br />
jazzecho.de<br />
G<br />
Jan Garbarek Group<br />
24.7. Bad Dürkheim<br />
27.11. Singen<br />
28.11. St. Gallen<br />
29.11. Bern<br />
Hamel<br />
Aus Holland, „wo es am flachesten ist, morgens<br />
Nebel, abends nichts los“, kommt nach eigenem<br />
Bekenntnis der junge Blondschopf, der sich Hamel<br />
nennt und seit einigen Monaten die holländischen<br />
Charts, japanische Teenager und britische Musikkritiker<br />
durcheinander bringt. Die väterliche Plattensammlung<br />
hat den eigentlich mit Nirvana und<br />
Pearl Jam aufgewachsenen Teenager einst erst zu<br />
einem musikalischen Sinneswandel und in der Folge<br />
dann auf das Musikkonservatorium in Utrecht<br />
gebracht. Inzwischen macht sein Debütalbum<br />
„Nobody’s Tune“ halb Europa verrückt - mit lässigem<br />
Cocktail-Jazz-Pop inkl. einigen Spritzern Funk.<br />
10.7. Nürnberg<br />
12.7. Kiel<br />
13.7. Hamburg<br />
9.9. München<br />
10.9. Würzburg<br />
11.9. Dorsten<br />
Till Brönner Jazz<br />
Quintet<br />
28.5. Hamburg<br />
30.11. Basel<br />
3.12. Zürich<br />
4.12. Genf<br />
Tournee von 14.7. bis 1.9.<br />
www.karsten-jahnke.de<br />
14.7. Potsdam<br />
14.9. Braunschweig<br />
karsten-jahnke.de<br />
bremme-hohensee.de<br />
C<br />
James Carter<br />
30.6. Wels<br />
1.7. Wien<br />
2.7. Greifswald<br />
4.7. Waidhofen<br />
5.7. Passau<br />
14.7. St. Moritz<br />
15.7. München<br />
16.7. Jena<br />
17.7. Kassel<br />
25.7. Rüsselsheim<br />
jazzecho.de<br />
Paolo Conte<br />
30.10. Ingolstadt<br />
ingolstaedter-jazztage.<br />
de<br />
Randy Crawford &<br />
Joe Sample<br />
21.7. Stuttgart<br />
jazzopen.com<br />
Jamie Cullum<br />
31.5. Berlin<br />
2.6. Köln<br />
3.6. Hamburg<br />
18.8. Hamburg<br />
21.8. Bochum<br />
eventim.de<br />
D<br />
Jan Garbarek & The<br />
Hilliard Ensemble<br />
14.9. Hamburg<br />
15.9. Salzburg<br />
30.9. Berlin<br />
4.10. Heidelberg<br />
5.10. Eberbach<br />
6.10. Köln<br />
8.10. München<br />
9.10. Zürich<br />
11.10. Wien<br />
bremme-hohensee.de<br />
Rigmor<br />
Gustafsson<br />
30.5. St. Veit<br />
8.8. Landsberg<br />
13.8. Jena<br />
14.8. Kassel<br />
15.8. Aachen<br />
bremme-hohensee.de<br />
H<br />
Hamel<br />
14.7. Jena<br />
15.7. Kassel<br />
1.9.10 Braunschweig<br />
karsten-jahnke.de<br />
Herbie Hancock<br />
14.7. Neuhardenberg<br />
15.7. Mainz<br />
karsten-jahnke.de<br />
Roy Hargrove<br />
28.7. Langnau<br />
15.8. Düren<br />
29.10. Stuttgart<br />
5.11. Salzburg<br />
jazzecho.de<br />
Anke Helfrich<br />
26.5.10 Kassel<br />
27.5. Bad Oldesloe<br />
28.5. Hamburg<br />
29.5. Berlin<br />
karsten-jahnke.de<br />
J<br />
Keith Jarrett Trio<br />
9.7. Baden-Baden<br />
jazzecho.de<br />
K<br />
Manu Katché<br />
28.5. Dortmund<br />
29.5. Hamburg<br />
5.7.Wien<br />
8.7. Wien<br />
8.8. Neustadt-Mußbach<br />
10.8. Würzburg<br />
11.8. Rheingau<br />
12.8. Jena<br />
13.8. Kassel<br />
eventim.de
Klazz Brothers<br />
29.5. Thalwill<br />
12.6. Düsseldorf<br />
13.6. Hamm<br />
18.6. Vilshofen<br />
10.7. Schieder-Schwalenberg<br />
eventim.de<br />
L<br />
Nils Landgren<br />
7.12. Lüneburg<br />
8.12. Hamburg<br />
10.12. Oldenburg<br />
11.12. Kiel<br />
13.12. Berlin<br />
14.12. Nürnberg<br />
15.12. München<br />
16.12. Stuttgart<br />
17.12. Darmstadt<br />
18.12. Bochum<br />
19.12. Köln<br />
21.12. Elmau<br />
23.12. Elmau<br />
karsten-jahnke.de<br />
Lyambiko & Band<br />
5.6. Ahlen<br />
22.7. München<br />
17.9. Dresden<br />
18.9. Berlin<br />
20.9. Münster<br />
21.9. Oldenburg<br />
22.9. Kiel<br />
23.9. Hamburg<br />
24.9. Worpswede<br />
25.9. Osnabrück<br />
26.9. Düsseldorf<br />
28.9. Bonn<br />
29.9. Mainz<br />
30.9. Trier<br />
1.10. Stuttgart<br />
2.10. Pforzheim<br />
6.10. Kaiserslautern<br />
7.10. Freiburg<br />
9.10. Brig<br />
10.10. Luzern<br />
11.10. Illingen<br />
karsten-jahnke.de<br />
M<br />
Bobby McFerrin<br />
2.6. Wien<br />
5.6. Gelsenkirchen<br />
15.6. Loerrach<br />
18.6. Straubing<br />
19.7. München<br />
eventim.de<br />
Ute Lemper & Band<br />
29.7. Wiesbaden<br />
karsten-jahnke.de<br />
Malia<br />
3.8. Rheingau<br />
24.9. Denzlingen<br />
bremme-hohensee.de<br />
N<br />
Silje Nergaard Trio<br />
17.11. Ludwigshafen<br />
18.11. Erlangen<br />
19.11. Hannover<br />
20.11. Halle<br />
23.11. Düsseldorf<br />
24.11. Oldenburg<br />
26.11. Kreuztal<br />
27.11. Ludwigsburg<br />
28.11. Freiburg<br />
22.1. Friedrichshafen<br />
24.1. Paderborn<br />
25.1. Frankfurt<br />
26.1. Koblenz<br />
27.1. Worpswede<br />
28.1. Hamm<br />
bremme-hohensee.de<br />
O<br />
Orquestra Buena<br />
Vista Social Club<br />
feat. Omara<br />
Portuondo<br />
12.7. Bonn<br />
14.7. Berlin<br />
16.7. Straubing<br />
17.7. Stuttgart<br />
18.7. Mainz<br />
20.7. Hamburg<br />
karsten-jahnke.de<br />
P<br />
Pink Martini<br />
13.7. Darmstadt<br />
16.7. München<br />
19.7. Stuttgart<br />
karsten-jahnke.de<br />
Max Raabe & Das<br />
Palast Orchester<br />
26.6. Bad Elster<br />
27.6. Coburg<br />
4.7. Meißen<br />
8.7. Meersburg<br />
23.7. Augustusburg<br />
24.7. Rudolstadt<br />
25.7. Regensburg<br />
28.7.10 Calw<br />
29.7.10 Dreieichenhain<br />
30.7.10 Dreieichenhain<br />
31.7.10 Fleesensee<br />
21.8. Bonn<br />
22.8. Gelsenkirchen<br />
24.8. Hanau<br />
27.8. Thale<br />
29.8. Nordhausen<br />
3.9. Eberswalde<br />
4.9. Lichterfeld<br />
5.9. Görlitz<br />
4.10. Gütersloh<br />
6.10. Hameln<br />
7.10. Rostock<br />
9.10. Plauen<br />
17.11. Linz<br />
18.11. Ried<br />
19.11. Grafenegg<br />
20.11. Villach<br />
23.11. St. Pölten<br />
24.11. Wien<br />
25.11. Wien<br />
7.12. Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
8.12. Bregenz<br />
9.12. Kempten<br />
11.12. Bayreuth<br />
3.7. Bergen/Rügen<br />
eventim.de<br />
R<br />
Enrico Rava &<br />
Stefano Bollani<br />
13.6. Lich<br />
28.1. Basel<br />
bremmehohensee.de<br />
Rudder<br />
12.10. Stuttgart<br />
13.10. Ulm<br />
14.10. Karlsruhe<br />
15.10. Darmstadt<br />
17.10. München<br />
18.10. Erlangen<br />
20.10. Lübeck<br />
22.10. Bremen<br />
23.10. Hamburg<br />
24.10. Berlin<br />
26.10. Mannheim<br />
27.10. Mainz<br />
28.10. Kaiserslautern<br />
29.10. Bonn<br />
30.10. Dortmund<br />
31.10. Düsseldorf<br />
karsten-jahnke.de<br />
S<br />
David Sanborn<br />
21.7. Stuttgart<br />
23.7. Bad Dürkheim<br />
jazzecho.de<br />
Ida Sand<br />
12.11. Düsseldorf<br />
13.11. Osnabrück<br />
bremme-hohensee.de<br />
Solveig Slettahjell<br />
& Slow Motion<br />
Orchestra<br />
7.10. Düsseldorf<br />
bremme-hohensee.de<br />
Curtis Stigers<br />
17.7. Stuttgart<br />
18.7. Stuttgart<br />
31.7. Berlin<br />
1.8. Dortmund<br />
3.8. Bremen<br />
5.8. Dresden<br />
15.9. Herford<br />
16.9. Braunschweig<br />
karsten-jahnke.de<br />
T<br />
Vienna Teng<br />
8.8. Hitzacker<br />
12.8. Köln<br />
13.8. Kassel<br />
14.8. Jena<br />
15.8. Würselen<br />
jazzecho.de<br />
Gianluigi Trovesi<br />
26.10. München<br />
27.10. Darmstadt<br />
Er quäkt, aber<br />
er quäkt mit Herz:<br />
Woody Allen<br />
BLICK ZURÜCK:<br />
Hornbrillen-Blues<br />
Woody Allen & The New<br />
Orleans Jazz & Funeral Band“<br />
München, Philharmonie<br />
Es ist ein bisschen wie bei einem<br />
Teenie-Popkonzert: Der Star wird<br />
mit einer Woge begeisterten Beifalls<br />
empfangen und keiner hat ein Problem<br />
damit, dass er offenkundig der<br />
schwächste Musiker in seiner Band<br />
ist. Man feiert ihn schlicht dafür, dass<br />
er da ist. Mit offenem Hemd und in<br />
ausgebeulten Cordhosen kommt der<br />
74jährige schüchtern auf die Bühne<br />
gewackelt. Ein Großteil der Zuschauer<br />
in der proppevollen Philharmonie<br />
dürfte eher aus cineastischen, denn<br />
aus musikalischen Gründen gekommen<br />
sein. Die wenigsten sehen aus,<br />
als seien sie regelmäßige Besucher<br />
von Dixieland-Frühschoppen, manche<br />
mögen immerhin die Doku „Wild<br />
Man Blues“ kennen, die Barbara<br />
Kopple über Woody Allen und das<br />
Septett um den Banjo-Spieler Eddy<br />
Davis, mit dem Allen im New Yorker<br />
Carlyle Hotel regelmäßig auftritt,<br />
gedreht hat. Das mit den Märschen,<br />
28.10. Köln<br />
31.10. Saarbrücken<br />
2.11. Koblenz<br />
jazzecho.de<br />
Gayle Tufts<br />
2.10. Bonn<br />
26.12. Berlin<br />
27.12. Berlin<br />
28.12. Berlin<br />
29.12. Berlin<br />
semmel.de<br />
W<br />
Nils Wülker<br />
29.5. Hamburg<br />
24.9. Bonn<br />
25.9. Minden<br />
26.9. Magdeburg<br />
Funeral Songs „und Stücken aus den<br />
Bordellen von New Orleans“ (Allen<br />
in seiner Ansage) ist ein Hobby für<br />
den Regisseur, nicht mehr – das wird<br />
auch an diesem Abend offenbar:<br />
Woody kennt spürbar das Genre und<br />
seine Regeln, aber in punkto Sound<br />
(in höheren Lagen quäkt seine Klarinette<br />
oft erbärmlich), Atem und<br />
Phrasierung sind ihm Grenzen gesetzt.<br />
Da sind seine Mitmusiker Jerry<br />
Zigmont, Posaune, Simon Wettenhall,<br />
Trompete, Gregg Cohen, Bass,<br />
und John Gill, Drums, schon von professionellerem<br />
Kaliber. Und Pianist<br />
Conal Fowkes stäche sogar in den<br />
meisten Profi-Ensembles positiv heraus.<br />
Gemeinsam schrubbt man sich<br />
durch Traditionals aus der Frühzeit<br />
des Jazz wie „Glory Land“, „Shimmy<br />
Like My Sister Kate“ und schließlich<br />
auch durch jene global gängige Melodie,<br />
die bei uns als „Oh Tannenbaum“<br />
bekannt ist. Dann schlurft die<br />
bestverdienende Feierabendcombo<br />
des Planeten zufrieden von der Bühne<br />
– und alle sind glücklich.<br />
Christian Stolberg<br />
28.9. Darmstadt<br />
29.9. Ulm<br />
30.9. Iserlohn<br />
18.12. Bad Salzhausen.<br />
karsten-jahnke.de<br />
Savin Yannatou<br />
17.6. Landsberg am<br />
Lech<br />
19.6. Wuppertal<br />
jazzecho.de<br />
49
DER PROMIHÖRER<br />
Florian Boitin<br />
Er ist der Herr der Häschen:<br />
Florian Boitin (43), Chefredakteur<br />
des deutschen „Playboy“,<br />
liebt aber auch Pilzköpfe –<br />
und hat eine musikalische<br />
Vergangenheit.<br />
Welche Platte haben Sie sich als<br />
erste selbst gekauft?<br />
„London Town“ von den Wings<br />
Haben Sie ein Instrument<br />
gelernt?<br />
Ja, Gitarre. Ach ja – und Blockfl<br />
öte<br />
Was war ihr bisher eindrucksvollstes<br />
Konzerterlebnis?<br />
BAP Mitte der 80er Jahre in der<br />
Münchner Rudi-Sedlmayer-<br />
Halle in München. Gefühlte 28<br />
Zugaben, BAP spielen noch weiter,<br />
als längst das grelle Innenraumlicht<br />
angeknipst wird<br />
Sind Sie auch mal selbst als<br />
Musiker aufgetreten?<br />
Ja, mit den Bands Da Capo, Al<br />
Dente, Sir Quickly und der<br />
R&B-Combo Schall und Rauch.<br />
Mit den Bandkollegen sogar<br />
1990 auf Tournee durch die ehemalige<br />
DDR<br />
Was singen sie unter der Dusche?<br />
Nix. Dusche zumeist morgens,<br />
da ist mir nicht zum Singen zu<br />
Mute<br />
50<br />
Mit welchen Songs bringt man<br />
sie auf die Tanzfläche?<br />
Keinem. Kerle tanzen nicht. Na<br />
gut: wenn betrunken, dann<br />
„Billy Jean“<br />
Und mit welchen wieder herunter?<br />
Siehe Antwort oben<br />
Mit welcher Platte testen Sie<br />
die Belastbarkeit ihrer Boxen?<br />
Mit der 7. Symphonie von Anton<br />
Bruckner<br />
Was läuft bei Ihnen zum Sonntagsbrunch?<br />
Sämtliche Klavierkonzerte von<br />
W. A. Mozart<br />
Wessen Stimme könnten Sie<br />
ewig lauschen?<br />
Der von John Lennon<br />
Der beste Soundtrack zum<br />
Joggen?<br />
Laufe ungern alleine. Also selten<br />
mit Musik. Quatsche dabei<br />
gern mit meinem Kumpel Cleff<br />
Ihr Lieblingsinstrumentalist?<br />
Andreas Vollenweider (E-Harfe).<br />
Schlimm, ich weiß … Aber Carlos<br />
Santana geht, oder?<br />
Welchen Soundtrack haben Sie<br />
sich als letztes gekauft?<br />
„Saturday Night Fever“. Kann<br />
das sein? Oh Mann …<br />
Bei welcher Musik bekommen<br />
Sie Ganzkörperausschlag?<br />
Wo soll ich anfangen? So ziemlich<br />
bei allem, was bis 20 Uhr<br />
bei Bayern3Gong96,3Energyundsoweiter<br />
läuft<br />
Ihr Album für die einsame Insel?<br />
Immer noch „Abbey Road“ von<br />
den Beatles<br />
Sind Sie eher der HighEnd –<br />
oder der MP3-Typ?<br />
MP3? Was war das doch<br />
gleich …?<br />
Nach welchen Kriterien ordnen<br />
Sie ihre Plattensammlung?<br />
Oben links die Beatles. Alles<br />
andere rechts daneben und<br />
dahinter<br />
Welchen Songtext können sie<br />
auswendig?<br />
Hm, da muss ich eigentlich eher<br />
mal überlegen, welchen Beatles-<br />
Text ich denn nicht mehr drauf<br />
habe …<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag:<br />
INMEDIA Verlags- und<br />
Redaktionsbüro GmbH<br />
Lucile-Grahn-Str. 37<br />
81675 München<br />
Telefon 089 / 457 261-0<br />
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Herausgeber:<br />
Günter F. Bereiter<br />
Redaktion:<br />
Christian Stolberg<br />
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Tel. 0 89 / 45 72 61-41<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Ralf Dombrowski, Guido<br />
Fischer, Jonathan Fischer,<br />
Heiko Große, Raoul Gulbenkian,<br />
Ernst Hofacker,<br />
Jörg Laumann, Dagmar<br />
Leischow, Gunther Matejka,<br />
Severin Mevissen, Michael<br />
Sailer, Robert Wallner<br />
Bildredaktion: Fritz Osskar<br />
Termine: Michael Wopperer<br />
Design: Arndt Knieper<br />
Produktion:<br />
Viola Müller-Hergerdt<br />
Anzeigenmarketing:<br />
Harald Richter<br />
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Susanne Lanzinger<br />
s.lanzinger@inmedia.de<br />
Tel. 0 89 / 45 72 61-45<br />
Druck: Augsburger<br />
Druckhaus ADV<br />
Aindlinger Str. 17–19<br />
86167 Augsburg<br />
<strong>SONO</strong> erscheint<br />
sechsmal jährlich.<br />
Erscheinungstermin<br />
der nächsten Ausgabe:<br />
9. September 2010
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Jetzt Tickets sichern!<br />
Karten unter www.deag.de, Tickethotline: 01805 - 570070*<br />
und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
*€ 0,14/Min., Mobilfunktarife max. € 0,42/Min.<br />
Premium-Edition<br />
im Digipack CD + DVD<br />
Standard-Edition CD<br />
www.maffay.de