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DIE_NIBELUNGEN_Theaterpaedagogisches_Material 4.62 Mb

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Giselher, sein Bruder Antonio Lallo<br />

Kriemhild, seine Schwester Annette Fassnacht<br />

Ute, deren Mutter Ulla Willick<br />

Hagen Tronje Christian Taubenheim<br />

Volker, Spielmann Gunther Nickles<br />

König Etzel Raphael Westermeier<br />

Dietrich von Bern Aglaja Stadelmann<br />

Hildebrant, sein Waffenmeister Ulla Willick<br />

Markgraf Rüdeger Wilhelm Schlotterer<br />

Gudrun, seine Tochter Aglaja Stadelmann<br />

Ute Ulla Willick<br />

Werbel Ulla Willick<br />

Soldat Ulla Willick<br />

Otnit, ein Kind Statisterie<br />

Heunen Statisterie<br />

Premierenkritik: <strong>DIE</strong> <strong>NIBELUNGEN</strong>: Mit skurrilem Charme in den Abgrund<br />

Das Theater Ulm zeigt Hebbels '"Nibelungen" als Maskenspiel<br />

Eine graue Gruselburg in bedenklicher Schieflage, darin agiert das Ensemble<br />

knöcheltief im Wasser mit überlebensgroßen Maskenköpfen als die<br />

Nibelungen. Als märchenhaftes Figurentheater erzählt Andreas von Studnitz in<br />

Ulm aus Hebbels Drama nur den Sagenstoff. Das hat was.<br />

ULM. Ein unbesiegbarer Held, zwei königliche Frauen, denen die Liebe in<br />

höchstem Maße Schmach und Leid bringt, ein intelligenter Bösewicht, Rache,<br />

Betrug, Meuchelmord und finales Gemetzel - mehr kann ein Sagenstoff gar<br />

nicht bieten. Als von den großen Emotionen der Burgunderfürstin Kriemhild<br />

vorangetriebene Katastrophengeschichte aus frühchristlicher Zeit hat der<br />

Begriff "Nibelungen" denn auch einen aufregenden und mythischen Klang.<br />

Als dreiteiliges Mammut-Trauerspiel von Friedrich Hebbel hingegen haftet den<br />

"Nibelungen" der Geruch ideologischer Ausbeutung an, im 19. Jahrhundert<br />

(Wagners Opern-Tetralogie ging es damals nicht besser) durch<br />

nationalistische Stimmungsmache, bei den Nazis zur Verbildlichung ihrer<br />

germanischen Heldenkult-Phrasen und Schlimmerem. Keine "Nibelungen-<br />

Aufführung", die künstlerisch ernster genommen werden will als das<br />

boomende Freiluft-Spektakel mit Film- und Fernsehstars vor dem Dom in<br />

Worms, kommt daher ohne Zitate dieser Rezeptionsgeschichte aus. Noch lässt<br />

sie sich den Hinweis auf vergleichbare Untergangsszenarien in der<br />

literarischen und realen Geschichte von Troja über Stalingrad bis zu den New<br />

Yorker Zwillingstürmen entgehen. Jetzt tut es aber doch eine! In Ulm hat<br />

Intendant Andreas von Studnitz Hebbels “Nibelungen” als Maskenspiel<br />

inszeniert, das in dem Stoff wieder ganz das Märchen zum Vorschein bringt.<br />

Ein Wagnis - oder war's ein Ausweichen vor dem Ballast deutscher Fragen? -<br />

im Team mit Bühnen- und Kostümbildnerin Marianne Hollenstein, das gut<br />

ausgegangen ist. Die Aufführung bezirzt mit einem ganz eigenen Charme<br />

zwischen Mysterienspiel und Augsburger Puppenkiste. Das Premierenpublikum<br />

Nele Neitzke⏐Theater Ulm⏐Herbert-von-Karajan-Platz 1⏐89073 Ulm<br />

Tel: 0731-1614411⏐E-Mail: theaterpaedagogik@ulm.de<br />

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