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DIE_NIBELUNGEN_Theaterpaedagogisches_Material 4.62 Mb

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Wenn das Nibelungenlied auch eine der ältesten Sagen um Macht, Liebe<br />

und Hass ist, könnten die Probleme nicht heutiger sein: Männer, die ihre<br />

Männlichkeit beweisen müssen, tun dies auf Kosten von Frauen. Und diese<br />

rächen sich...<br />

Der Autor<br />

Christian Friedrich Hebbel wird am 18. März 1813 in Wesselburen,<br />

Dithmarschen als Sohn eines Maurers geboren und war dänischer Untertan,<br />

da die Region Norderdithmarschen sich seit 1559 unter dänischer Herrschaft<br />

befand und erst kurz nach seinem Tod von preußischen Truppen erobert<br />

wurde. Die soziale Lage der Familie war schlecht.<br />

Nach dem Tod des Vaters (1827) trat Hebbel in die Dienste eines<br />

Kirchspielvogts, bei dem er zwar vom Laufburschen zum Schreiber aufstieg,<br />

trotzdem aber weiterhin in bescheidenen Verhältnissen lebte. So musste er<br />

sein Nachtlager unter einer Treppe mit einem Kutscher teilen. Während der<br />

sieben Jahre seiner Arbeit beim Vogt konnte Hebbel, der schon immer gern<br />

gelesen hatte, auf dessen Bibliothek zurückgreifen. In der Schreiberstube hier<br />

entstanden seine ersten Gedichte. 1835 siedelte Hebbel nach Hamburg über,<br />

zu dieser Zeit beginnt er sein Tagebuch mit den Worten: Beginn des<br />

Tagebuchs: „Ich fange dieses Heft nicht allein meinen künftigen Biographen<br />

zu Gefallen an, obwohl ich bei meinen Aussichten auf die Unsterblichkeit<br />

gewiß sein kann, daß ich einen erhalten werde“. Bereits 1836 geht er nach<br />

Heidelberg, wo er, obwohl er keinen Schulabschluss hat, Jura studieren will.<br />

Doch die Juristerei befriedigt ihn nicht, und so geht er nach München, dann<br />

nach Hamburg und widmet sich ganz der Schriftstellerei. 1840 bekommt er mit<br />

Elise Lensing einen Sohn. Kurz darauf reist er nach Kopenhagen, wo ihm der<br />

dänische König Christian VIII. ein Stipendium für eine zweijährige Bildungsreise<br />

zukommen ließ. Hebbel reiste nach Paris, Rom, Neapel und schließlich nach<br />

Wien, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er heiratete 1846 eine Burgschauspielerin,<br />

was seine finanzielle Lage verbesserte, so dass er sich ungestört dem<br />

Schreiben widmen konnte. Er schrieb vor allem Dramen, u.a. Agnes Bernauer,<br />

Gyges und sein Ring sowie Die Nibelungen. Sein größter Erfolg ist bis heute das<br />

1843 entstandene Drama Maria Magdalena. In Wien erhielt Hebbel<br />

öffentliche Anerkennung für sein Werk und wurde schließlich als erster mit<br />

dem neu geschaffenen Schillerpreis der Stadt ausgezeichnet.<br />

Während seines gesamten Lebens zeigte Hebbel soziales und politisches<br />

Engagement. Er begrüßte die Märzrevolution, nahm aber eine grundsätzlich<br />

loyale Haltung zur Regierungsform der Monarchie ein. 1849 kandidierte er<br />

(erfolglos) für die Frankfurter Nationalversammlung. In seinen Werken schildert<br />

er oft tragische, schicksalhafte Verkettungen von Ereignissen und macht die<br />

sozialen Probleme seiner Zeit zum Thema. Mit scharfen Worten wandte er sich<br />

gegen die Dichtung seines Zeitgenossen Adalbert Stifter, die er als leere Idylle<br />

empfand. Kontroversen ging der als aufbrausend geltende Hebbel selten aus<br />

dem Weg.<br />

Als Publizist schrieb er u. a. für die Wiener Zeitung, die Augsburger Allgemeine<br />

Zeitung und die Illustrirte Zeitung aus Leipzig.<br />

Nele Neitzke⏐Theater Ulm⏐Herbert-von-Karajan-Platz 1⏐89073 Ulm<br />

Tel: 0731-1614411⏐E-Mail: theaterpaedagogik@ulm.de<br />

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