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Rheinhessen - Kultur- und Weinbotschafter

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Geschichte <strong>und</strong> Weinwissen gepaukt<br />

Rheinhessische „Wein- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>botschafter in<br />

Oppenheim ernannt / 32 Führungen im Angebot<br />

„Wein- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>botschafter <strong>Rheinhessen</strong>“ dürfen sie sich nennen, nachdem<br />

sie 160 St<strong>und</strong>en alles r<strong>und</strong> um das Thema Wein un rheinhessische Heimalt<br />

gebüffelt <strong>und</strong> ihre schriftliche Prüfung bestanden haben. „Keine<br />

Touristenführer, sondern Menschen, die im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> bei Gästen für<br />

Ihre Region werben“, nannte Ausbildungsleiterin Marlene Jacobi-Ewerth Ziel<br />

des Lehrgangs. Er wird vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum in<br />

Oppenheim getragen.<br />

Touristische Gäste bringen viele Fragen mit. „Woher stammt der Name<br />

<strong>Rheinhessen</strong>?“ kann jeder heimatgeschichtlich interessiert noch beantworten.<br />

Schwieriger wird es, wenn es um Entwicklungsgeschichte der rheinhessischen<br />

Dörfer geht oder darum, die schönsten Landschlösschen zu finden. Aber wer<br />

kennt sich schon in den Wechselbeziehungen von Wildkräutern mit Wein aus<br />

oder weiß, welche Rolle die Mennoniten in der wechselvollen Geschichte<br />

<strong>Rheinhessen</strong>s gespielt haben? Einer der Gründe, weshalb beispielsweise Jutta<br />

Peth, die mit ihrem Mann Wolfgang in Flörsheim-Dalsheim das Weingut <strong>und</strong><br />

Gästehaus Peth betreibt, am Lehrgang teilnahm.<br />

„In Rheinessen fehlt weitgehend die touristische Gesinnung“, verdeutlicht<br />

Jacobi-Ewerth – ein Problem, das sie auf die Zeit zurückführt als Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Weinbau wie von selbst liefen, sodass sich niemand um andere<br />

Einkommensquellen scheren musste. Erst der rapide Verfall der Fassweinpreise<br />

brachte auch die Erkenntnis, dass abseits der seit jeher florierenden<br />

Femdenverkehrszentren Mainz <strong>und</strong> Worms der ländliche Raum so gut wie<br />

unerschlossen war.<br />

„Denkt darüber nach, was es bei Euch Besonderes gibt“, ist der Schlüssel zu<br />

Jacobi-Ewerths Konzept <strong>und</strong> viele Lehrgangsteilnehmer haben sich<br />

erfolgreich in unterschiedliche Materien eingearbeitet. Neben bekannten<br />

touristischen Anlaufpunkten wie der Udenheimer Bergkirche oder den<br />

rheinhessischen Heidentürmen gibt es auch weitgehend Unentdecktes, wie<br />

die Geschichte der protestantischen Glaubensgemeinschaft der Mennoniten<br />

oder ein Vortrag mit Führung zum Badenheimer Bauerndichter Isaak Maus,<br />

einem Zeitgenossen Goethes. „Ein Gewinn für beide Seiten“, lobt Jutta Peth<br />

das Themen übergreifende Konzept, das sie zukünftig bei Gästeführungen im<br />

eigenen Betrieb einsetzen wird.<br />

Nach zwei Lehrgängen zum <strong>Kultur</strong>botschafter 2002 <strong>und</strong> 2003 bot der nun<br />

beendete Kurs 37 Teilnehmern die Weiterqualifizierung zum Wein- <strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong>botschafter. 32 Führungen sind bereits im Gesamtangebot, darunter<br />

historische Ortsr<strong>und</strong>gänge, beispielsweise durch Dromersheim <strong>und</strong> Frei-<br />

Laubersheim, Radtouren zum Eicher See oder durch die Rheinhessische<br />

Schweiz <strong>und</strong> Wanderungen für Geologie <strong>und</strong> Biologieinteressierte.<br />

April 2006<br />

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