optolines No. 9
optolines No. 9
optolines No. 9
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HeNe-Laser –<br />
mit exzellenter<br />
Strahlqualität<br />
Neue Laserstrahlquellen von LINOS<br />
HeNe-Laser und diodengepumpte Festkörperlaser<br />
Neue Positionierer<br />
Manuell und mit Piezomotor<br />
Umschaltbare Faserlaser um 10 mW<br />
Neues vom Institut für Laser Physik, Hamburg<br />
Optische Tische von LINOS und TMC<br />
Thermisches Verhalten, Teil III<br />
<strong>optolines</strong><br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006<br />
Fachmagazin für Optomechanik und Optoelektronik<br />
Neu überarbeitetes<br />
Programm an Helium-<br />
Neon-Lasern | Seite 4
edItorIAl<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Die jüngsten Veröffentlichungen vom<br />
Industrieverband spectaris stimmen froh: 5,7<br />
Prozent Umsatzplus in 2005 und der Trend<br />
soll sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Laser<br />
und optische Komponenten bilden dabei<br />
den Kernbereich optischer Technologien, die<br />
allein in Deutschland über 100.000 Menschen<br />
beschäftigen. Der Markt bleibt interessant,<br />
was am spürbar steigenden Wettbewerbsdruck<br />
deutlich wird. Entsprechend den höheren<br />
Anforderungen ist es für LINOS wichtig, sich<br />
neben der Kompetenz in Bezug auf Produkte,<br />
Systemkomponenten und Qualitätsniveau auch<br />
durch eine individuelle Kommunikationsstrategie<br />
zu differenzieren.<br />
Ziel einer Anzeigenkampagne in Fachmedien<br />
ist es, über ein Produkt oder eine Serviceleistung<br />
zu informieren und dabei das<br />
Profil des Anbieters und des umworbenen<br />
Produktes abzubilden. LINOS ist Anbieter<br />
hochwertiger Komponenten und Lösungen<br />
aus dem Bereich der Photonik. Sie kommen<br />
in unterschiedlichsten Gebieten zum Einsatz<br />
und tragen dort maßgeblich zur Effektivität<br />
und Funktionalität eines Gesamtsystems bei.<br />
Die in der Anzeigenkampagne 2006 verwendeten<br />
Motive und Textelemente zeigen,<br />
wie wichtig einzelne Komponenten für die<br />
Gesamtleistung eines Systems sind.<br />
Durch Bildwahl und Bildwitz wird dieser<br />
Gedanke bewusst überzogen und weckt<br />
somit die notwendige Aufmerksamkeit des<br />
Betrachters. Das sachliche Layout und die reduzierten<br />
Farbräume konzentrieren den Blick des<br />
Betrachters auf das Wesentliche. Keine Spielereien<br />
stören die Bildwirkung. Diese nüchterne<br />
„Verpackung“ des Inhalts lässt Rückschlüsse<br />
auf die Eigenschaften der angebotenen LINOS<br />
Produkte zu: Zuverlässig, solide, hohe Qualität.<br />
Mit der ersten Ausgabe von <strong>optolines</strong> in diesem<br />
Jahr wünschen wir Ihnen unterhaltsame<br />
Information.<br />
Herzliche Grüße<br />
Content<br />
InSIGHt<br />
Measurement06 | Laserstrahl zeichnet<br />
Gauss-Weber-Telegrafenweg nach |<br />
Die Gewinner des LINOS Weihnachtspreisrätsels<br />
2005 | Seite 3<br />
InnoVAS<br />
HeNe-Laser und diodengepumpte<br />
Festkörperlaser – neue Laserstrahlquellen<br />
von LINOS | Seite 4<br />
InnoVAS<br />
Neue Positionierer im LINOS Programm –<br />
Lineartisch mit Piezomotor –<br />
manuelle Präzisionspositionierer | Seite 8<br />
InnoVAS<br />
Lichtquelle, Spektrometer, Auswertungssoftware<br />
– kompaktes Programmpaket<br />
für die Spektroskopie | Seite 9<br />
InnoVAS<br />
Weit durchstimmbare, kontinuierliche<br />
Infrarot-Laserstrahlung – Optisch-parametrischer<br />
Oszillator | Seite 10<br />
CHeCKUP<br />
Neuentwicklung aus dem Institut für<br />
Laser-Physik der Uni Hamburg –<br />
Umschaltbare Faserlaser um 10 mW |<br />
Seite 12<br />
SPeCIAl<br />
Weltweites Zentrum für Messtechnik<br />
– Kooperationen im Göttinger<br />
„Measurement Valley“ | Seite 15<br />
BASICS<br />
Optische Tischsysteme von LINOS und<br />
TMC, Teil III – thermisches Verhalten<br />
von Tischplatten | Seite 16<br />
lInoS lIVe<br />
LINOS auf der „Photonics West“ |<br />
Literaturtipp | Messen und Roadshows –<br />
LINOS Redaktionsteam | Impressum |<br />
Seite 19<br />
Mecky Imkamp<br />
2Leitung Marketing-Kommunikation<br />
<strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
InSIGHt<br />
„Kopf hoch“ in Göttingen – Laser zeichnet Telegraphenweg nach<br />
LINOS unterstützt historisches Gauß-Weber-Ereignis von 1833 – tägliche Botschaften<br />
Mitte Februar hieß es für die Göttinger Bürger<br />
allabendlich „Kopf hoch“. Denn am Himmel wiederholte<br />
sich ein historisches Ereignis mit zeitgemäßen<br />
Mitteln. 1833 gelang es Carl Friedrich Gauß<br />
und Wilhelm Weber in Göttingen erstmals mittels<br />
elektromagnetischer Datenleitung Botschaften zu<br />
senden. 173 Jahre später und anlässlich der Messe<br />
Measurement06 sendete ein Lasertelegraph codierte<br />
Botschaften zur Sternwarte und zum <strong>No</strong>rdturm der<br />
Johanniskirche. Das gesamte Equipment – u.a. ein<br />
15fach Beamexpander, diverse Spiegel und Profile<br />
– stellte LINOS zur Verfügung. Installiert wurde der<br />
Laser auf dem Dach eines Hochhauses. Von hier<br />
strahlten die verschlüsselten Informationen zur<br />
Sternwarte und zum Kirchturm. Zur Verschlüsselung<br />
der Information diente der von Gauß und Weber<br />
entwickelte Code, wonach jeder Buchstabe eindeutig<br />
aus einer Kombination kurzer und langer Impulse<br />
dargestellt wurde.<br />
www.measurement2006.de<br />
Göttingen – Zentrum der Messtechnik<br />
Measurement06 fokussiert Hightech-Kompetenzen<br />
Göttingen liegt nicht nur an der Leine, sondern auch<br />
im Zentrum eines „Measurement Valley“. Die Hochtechnologiebranche<br />
in und um die südniedersächsische<br />
Stadt setzt jährlich rund 850 Millionen Euro<br />
um. Etwa die Hälfte entfällt auf die 39 Mitglieder des<br />
Vereins „Measurement Valley“, der seinen Namen<br />
vom kalifornischen „Silicon Valley“ ableitet. Hinzu<br />
kommen wissenschaftliche Forschungseinrichtungen<br />
und universitäre Ausbildungsstätten. Erstmals in<br />
seiner achtjährigen Geschichte präsentierten sich die<br />
Unternehmen des Vereins – darunter auch LINOS<br />
– mit eigenen Ständen auf einer Messe in der LOK-<br />
HALLE am ICE-Bahnhof. Vorträge über taktile und<br />
optische Messtechniken, Kalibrier- und Qualitätsmanagement<br />
sowie tiefe Einblicke in die Nanowelt<br />
flankierten den zweitägigen Kongress. Die geballte<br />
Kompetenz rund um die Messtechnik ist europaweit<br />
einzigartig. Neben Firmen wie LINOS, MAHR, SARTO-<br />
RIUS oder ZEISS gibt es zahlreiche kleinere Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen, von denen viele<br />
als Spinoffs gestartet sind.<br />
Das Gesamtkonzept mit einer Fachausstellung, einem<br />
Weiterbildungsprogramm und einem wissenschaftlichen<br />
Kongress stieß auf große Zustimmung. Denn es<br />
trafen Teilnehmer aufeinander, die sich der Messtechnikbranche<br />
aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
näherten. Auch weitere konkrete Kooperationen<br />
konnten auf der Messe angebahnt werden. Deshalb<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong><br />
15fach aufgeweitet durch einen Beamexpander von lInoS: ein grünes laserlicht mit 532 nm Wellenlänge<br />
zeichnete den Weg des Gauß-Weber-telegraphen am Göttingen nachthimmel nach und trifft den nordturm<br />
der Johanniskirche.<br />
steht schon heute fest: Das „Measurement Valley“ wird<br />
bald zur „Measurement08 – enabling processes“ einladen.<br />
Lesen Sie auf Seite 15 mehr über Göttingen und<br />
seine Unternehmen im „Tal der Messtechnik“.<br />
niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche<br />
(links) mit lInoS Ceo Prof. dr. Gerd litfin am<br />
Messestand von lInoS auf der Measurement06<br />
in Göttingen.<br />
Die Gewinner<br />
LINOS Weihnachtspreisrätsel 2005<br />
Die Beteiligung am großen LINOS Weihnachtspreisrätsel<br />
2005 war zahlreich, und die Einsender des richtigen<br />
Lösungsworts „WEIHNACHTSMARKT“ waren<br />
zugleich sehr aufmerksam! Schlich sich doch bei den<br />
sechs Fragen ein kleiner Satzfehler im Layout ein<br />
(wofür wir uns entschuldigen). <strong>No</strong>ch vor Weihnachten<br />
freuten sich über die Preise:<br />
1. Preis: i-pod nano<br />
Dr. <strong>No</strong>rbert Lang, Greifswald<br />
2. Preis: MP3 Player<br />
Ralf Peter, Oberkochen<br />
3. Preis: SenSeo Kaffeemaschine<br />
Christian Pabst, Erlangen<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Marita Plitzko zieht den ersten Gewinner und<br />
mit ihr freut sich das redaktionsteam aus Janine<br />
Jagemann sowie (v.l.) Bastian dzeia, thomas<br />
thöniß und norbert Henze.
InnoVAS<br />
HeNe-Laser und diodengepumpte Festkörperlaser<br />
Neue Laserstrahlquellen von LINOS<br />
Der Einsatz von Lasern hat sich in den letzten Jahren ständig erweitert, und ein Ende ist noch lange nicht<br />
abzusehen. Die exzellente Strahlqualität, die lange Lebensdauer und vor allem das immer noch unschlagbare<br />
Preis-Leistungsverhältnis des klassischen Helium-Neon-Lasers und diodengepumpter Festkörperlaser bieten<br />
den Diodenlasern energisch Paroli. LINOS bietet ab Mitte 2006 ein breites Spektrum an HeNe-Lasern an. Aus<br />
diesem Anlass beschäftigt sich <strong>optolines</strong> mit dem Aufbau und Anwendungen des HeNe-Laser sowie dioden-<br />
gepumpter Festkörperlaser.<br />
Abb. 1: Hene-laser mit 632,8 nm, 594,1 nm und 543,5 nm.<br />
Der HeNe-Laser gehört als Gaslaser zu<br />
den ersten Lasern im sichtbaren Wellenlängenbereich,<br />
die realisiert wurden. Er<br />
wurde im Jahre 1961 als erster kontinuierlich<br />
arbeitender Laser entwickelt. Bis<br />
zum Siegeszug der Laserdioden hat sich<br />
der Laser vom Typ Helium-Neon weltweit<br />
am meisten verbreitet. Er wurde für Justier-<br />
und Positionieraufgaben eingesetzt,<br />
aufgrund seiner hervorragenden optischen<br />
Eigenschaften aber auch in Interferometern<br />
und in der sensorischen Messtechnik.<br />
Die ersten Scannerkassen und<br />
sogar die ersten CD-Spieler waren damit<br />
ausgerüstet. Während diese und auch die<br />
Anwendungen für Justierung und Positionierung<br />
heute mehr und mehr von den<br />
Diodenlasern abgelöst werden, finden die<br />
HeNe-Laser in der Analytik, Messtechnik<br />
und Sensorik sowie in Wissenschaft und<br />
Forschung nach wie vor weite Verbreitung.<br />
Seine Vorteile sind die exzellente<br />
Strahlqualität, die lange Lebensdauer und<br />
das immer noch unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Wegen der ausgereiften<br />
Herstellungstechnologie und den nach wie<br />
vor hohen Stückzahlen, konnten die Herstellkosten<br />
weiter gesenkt werden.<br />
Hohe Strahlqualität<br />
Gegen den Trend der immer kürzer werdenden<br />
Produktlebensdauern hat sich der<br />
> Kontakt:<br />
FON +49 (0) 551/69 35-0<br />
sales@linos.de<br />
HeNe-Laser also nunmehr seit 25 Jahren<br />
behauptet. Auch viele OEM-Hersteller<br />
wählen nach wie vor den HeNe-Laser für<br />
die Bestückung auch neu entwickelter<br />
Produkte und das trotz des Wettbewerbs<br />
durch die Laserdioden. Der Hauptgrund<br />
dafür ist, dass die Laserdiode als Einzelbauelement<br />
zwar sehr preiswert ist,<br />
der Aufwand jedoch, eine vergleichbare<br />
Strahlqualität wie beim HeNe Laser zu<br />
erreichen mit Kosten zu Buche schlägt, die<br />
diesen Vorteil wieder wettmachen. Aufgrund<br />
der extremen Elliptizität der Laserdiodenstrahlung<br />
ist beispielsweise eine<br />
Strahlzirkularisierung notwendig. Auch ist<br />
die Wellenlänge der Laserdiode stark von<br />
der Temperatur abhängig. Um eine mit<br />
dem HeNe-Laser vergleichbare Stabilität<br />
zu erreichen, muss die Diode aufwändig<br />
temperaturstabilisiert werden. Auch in<br />
der Kohärenzlänge ist der HeNe-Laser<br />
mit ca. 20 cm bis 30 cm einer Diode, die<br />
typischerweise nur auf einige Millimeter<br />
kommt, weit überlegen. Andere Vorteile<br />
des HeNe-Lasers sind:<br />
● exzellente Modenreinheit, typischer-<br />
weise > 95% gaussförmig TEM 00<br />
● günstige Verhältnis zwischen Resonatorlänge<br />
und -breite (Durchmesser)<br />
● nahezu beugungsbegrenzter Strahl<br />
● hohe Strahllagestabilität<br />
● hohe Reproduzierbarkeit in der<br />
Produktion<br />
4 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006<br />
�
InnoVAS<br />
Einheitlicher Aufbau<br />
Der Aufbau aller HeNe-Laser ist grundsätzlich<br />
gleich (Abbildung 1). Sie enthalten<br />
eine Glasröhre mit einem Gemisch<br />
von Helium und Neon unter geringem<br />
Druck. Das eigentliche Lasermedium ist<br />
das Neon, die Helium Atome dienen zur<br />
Anregung des Neons. Dies geschieht<br />
durch eine Gasentladung, ähnlich wie wir<br />
sie von Leuchtstoffröhren kennen. Die<br />
Gasentladung findet in einem dünnen<br />
Glasröhrchen, der Kapillare, statt. Das<br />
umgebende Rohr dient als Gasreservoir.<br />
Ein spezielles Element sorgt als „Getter“<br />
für das Einfangen unerwünschter Atome<br />
anderer Elemente wie z.B. Sauerstoff.<br />
An den Enden der Röhre befinden sich<br />
Elektroden, an die eine elektrische Hochspannung<br />
zugeführt wird. Die Kathode<br />
ist Elektronenlieferant und als großflächiger<br />
Aluminiummantel ausgeführt. Je<br />
nach optischer Ausgangsleistung liegt<br />
die Betriebsspannung zwischen 1.300 V<br />
und 3.700 V, die Entladungsströme bei<br />
3,5 mA bis 7 mA. Als Resonator dienen<br />
Spiegel, die direkt mit der Röhre verbunden<br />
sind. Die optische Ausgangsleistung<br />
wird durch die Länge der Röhre bestimmt.<br />
Mit dem hier beschriebenen Aufbau<br />
lassen sich bei einer Röhrenlänge von<br />
ca. 640 mm bis zu 20 mW bei 633 nm<br />
erreichen. <strong>No</strong>ch höhere Ausgangsleistungen<br />
erfordern längere Röhren. Deren<br />
Spiegel sind aus Gründen der mecha-<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong><br />
nischen Stabilität nicht mehr direkt an<br />
der Röhre, sondern am Außenskelett<br />
aus Invar befestigt – einem Material mit<br />
sehr geringer Wärmeausdehnung. Diese<br />
Laser haben dann nicht mehr die typische<br />
zylindrische Bauart, sondern einen rechteckigen<br />
Querschnitt. Die Bauweise ist<br />
deutlich aufwändiger, da die mechanische<br />
Stabilität bei einer Länge von ca. 1 m<br />
gewährleistet werden muss. Die Marktbedeutung<br />
dieser Laser nimmt daher ab.<br />
In diesen Leistungsklassen findet man<br />
heute Laserdiodenmodule, die mit 30 mW<br />
bis 50 mW Ausgangsleistung, strahlformenden<br />
optischen Elementen und einem<br />
speziellen Resonator-Design nahe an die<br />
HeNe-Laser Strahlqualität heranreichen.<br />
LINOS bietet auf Anfrage auch leistungsstärkere<br />
HeNe-Laser im Bereich 25 mW<br />
bis 30 mW an. Neben der sehr bekannten<br />
roten Wellenlänge bei 632,8 nm emittieren<br />
HeNe-Laser auch auf einer Reihe<br />
anderer Linien, bis hinein ins Infrarote.<br />
Durch ein spezielles Spiegeldesign können<br />
diese Linien verstärkt werden, so dass<br />
auch weitere Wellenlängen zur Verfügung<br />
stehen. Die bekanntesten sind 543,5 nm,<br />
594 nm und 612 nm.<br />
Anwendungen<br />
Fluoreszenzanregung<br />
In der Grundlagenforschung der Biomedizin<br />
wie auch in der Industrie werden<br />
> www.linos-katalog.de<br />
HeNe-Laser genutzt, um Farbstoffe zur<br />
Fluoreszenz anzuregen und dadurch Zellen<br />
zu markieren. So lässt sich deren Struktur<br />
aufklären und beispielsweise Anzeichen<br />
für eine krankhafte Veränderung finden.<br />
Da bei der Etablierung dieser Techniken<br />
nur Gaslaser zur Verfügung standen, wurden<br />
die Farbstoffe speziell auf diese Wellenlängen<br />
abgestimmt. Sie sind bis heute<br />
Standard, auch wenn durch neue Lasertechnologien<br />
immer mehr Wellenlängen<br />
und entsprechende Farbstoffe hinzukommen.<br />
Die Emissionslinien des HeNe-Lasers<br />
im Roten und im Grünen sind in fast allen<br />
entsprechenden Geräte zu finden, auch<br />
die 594 nm werden für die Fluoreszenzanregung<br />
verwendet. Die bekanntesten<br />
Verfahren sind die Flow-Zytometrie und<br />
die Laser-Scanning Mikroskopie.<br />
Interferometrie<br />
Interferometrische Verfahren werden zur<br />
präzisen Bestimmung der verschiedensten<br />
Messgrößen angewendet. Beispiele sind<br />
das Messen von Partikelgeschwindigkeiten<br />
sowie das präzise Positionieren und die<br />
Weglängenmessung. Die optischen Eigenschaften<br />
des HeNe-Lasers sowie die hohe<br />
Stabilität und Lebensdauer machen ihn für<br />
diese Anwendungen ideal.<br />
Markierung und Justierung<br />
Mittels der Projektion eines Punktes oder<br />
einer Linie können Objekte präzise ausgerichtet<br />
werden. Obwohl diese Anwen-<br />
Kathodenanschluss Kathode Kapillarbohrung Kapillare Anodenanschluss<br />
Brewsterfenster<br />
(nur bei polarisierten<br />
Lasern)<br />
vollreflektierender<br />
Spiegel<br />
Spiegelhalter<br />
Abb. 2: Aufbau einer Hene-laserröhre.<br />
Glas-Metall-<br />
Verschmelzung<br />
äußerer Glasmantel<br />
Resonatorlänge<br />
Getter<br />
HeNe-Gasfüllung<br />
Strahlaustritt<br />
teilreflektierender<br />
Spiegel<br />
�
InnoVAS<br />
dungen, wie schon erwähnt, zunehmend<br />
von den Laserdioden besetzt werden, gibt<br />
es auch für dieses Segment nach wie vor<br />
Bedarf. Die gute Handhabbarkeit von<br />
HeNe-Lasern und das gute Preis-Leistungsverhältnis<br />
machen ihn auch für diese<br />
Anwendung attraktiv.<br />
Sonstige Anwendungen<br />
Weitere Anwendungen sind Barcode-<br />
Scanning, Laser-Film-Belichtung oder die<br />
Anwendung als Wellenlängen-Referenz.<br />
Schließlich ist der HeNe-Laser aufgrund<br />
seines einfachen Aufbaus ein beliebtes<br />
Lehrmittel in Schule, Ausbildung und<br />
Studium.<br />
Neu im Katalog 2006<br />
Mit dem neuen Katalog bietet LINOS ab<br />
Sommer 2006 ein optimiertes Spektrum<br />
an HeNe-Lasern an. Neu sind vor allem<br />
die leistungsstarken grünen Laser mit<br />
Leistungen bis zu 2,5 mW bei 543 nm.<br />
Die Auswahl beginnt hier mit 0,5 mW.<br />
Im roten Bereich reichen die angebotenen<br />
Ausgangsleistungen von 0,5 mW bis<br />
20 mW, auf Anfrage sogar bis 30 mW. Das<br />
Spektrum wird ergänzt durch einen gelben<br />
Laser mit 2 mW bei 594 nm.<br />
Abb. 3: Prinzipieller Aufbau eines diodengepumpten Festkörperlasers.<br />
Diodengepumpte Festkörperlaser<br />
Das Angebot an Laserlichtquellen wird<br />
ergänzt durch diodengepumpte Festkörperlaser.<br />
Diese sind angetreten, um die<br />
Argon-Ionen Laser zu ersetzen, die über<br />
lange Zeit für den sichtbaren Bereich des<br />
Spektrums dominierend waren. Die Vorteile<br />
der diodengepumpten Festkörperlaser<br />
(DPSSL-Diode Pumped Solid State Laser)<br />
liegen auf der Hand: Sie sind kompakt,<br />
leichtgewichtig und emittieren bei einer<br />
Leistungsaufnahme von weniger als 12 W<br />
beispielsweise bis zu 100 mW bei 532 nm.<br />
Ideal für Materialbearbeitung<br />
Auch die Festkörperlaser haben eine<br />
lange Geschichte. Der 1960 realisierte<br />
erste Laser war ein Festkörperlaser mit<br />
einem Rubinkristall als Lasermedium.<br />
Die ersten Festkörperlaser wurden durch<br />
Blitzlampen gepumpt. Auch heute werden<br />
leistungsstarke Laser noch auf diese Weise<br />
gepumpt. Mit der Verfügbarkeit von effektiven<br />
Laserdioden nahm die Bedeutung<br />
der lampengepumpten Systeme ab und<br />
die der diodengepumpten zu. Das Pumpen<br />
erfolgt hier entweder longitudinal, d.h.<br />
entlang der optischen Achse oder transversal<br />
d.h. senkrecht zur optischen Achse. Der<br />
weitaus größte Markt für Festkörperlaser<br />
ist die Materialbearbeitung. Hier werden<br />
Leistungen von mehreren hundert Watt<br />
bis hin zu einigen Kilowatt und darüber<br />
benötigt. Für die optische Messtechnik,<br />
Analyse oder medizinische Diagnostik<br />
wird bedeutend weniger optische Ausgangsleistung<br />
benötigt. Die DPL-Serie von<br />
LINOS hat Ausgangsleistungen im Bereich<br />
von 10 mW bis 100 mW bei 532 nm und<br />
5 mW bis 10 mW bei 473 nm. Es handelt<br />
sich hierbei um einen longitudinal, diodengepumpten<br />
Laser mit einer resonatorinternen<br />
Frequenzverdopplung. Abbildung 3<br />
zeigt das Grundprinzip dieser Laser.<br />
Einfache Frequenzverdopplung<br />
Eine Laserdiode dient als Pumpquelle für<br />
den Nd-dotierten Laserkristall. Die Wellenlänge<br />
der Diode ist so gewählt, dass<br />
sie eine Absorptionslinie des Laserkristalls<br />
trifft, für Nd:YAG and Nd:YVO4 ist dies um<br />
die 800 nm. Durch diese gezielte Wahl der<br />
Absorptionswellenlänge ist die Pumpeffizienz<br />
bedeutend höher als bei Blitzlampen.<br />
Das infrarote Pumplicht wird in den<br />
Laserkristall fokussiert. Den Resonator<br />
bilden die Eintrittsfläche des Laserkristalls<br />
und der Auskoppelspiegel, der teildurchlässig<br />
ist und einen Teil der Laserstrahlung<br />
auskoppelt. Die Laserwellenlängen liegen<br />
bei 1064 nm für den grünen DPSSL und<br />
bei 946 nm für den blauen DPSSL. Durch<br />
den gleichzeitig im Strahlengang angeordneten<br />
Verdopplerkristall wird ein Teil des<br />
Laserlichts frequenzverdoppelt, so dass aus<br />
dem Austrittsspiegel Licht der doppelten<br />
Frequenz (bzw. der halben Wellenlänge)<br />
des Laserlichts austritt. Es handelt sich<br />
bei der Frequenzverdopplung um einen<br />
nichtlinear optischen Vorgang, der in<br />
bestimmten Kristallen (z.B. Kaliumtitanylphosphat<br />
– KTP) auftritt. Der verbleibende<br />
Anteil des Infrarot-Laserlichts wird herausgefiltert.<br />
Der prinzipielle Aufbau eines<br />
diodengepumpten Festkörperlasers mit<br />
Frequenzverdopplung ist also recht einfach<br />
und gilt sowohl für den einfachen grünen<br />
Pointer als auch für das hochstabile Gerät,<br />
das beispielsweise in einem biomedizinischen<br />
Labor zum Einsatz kommt. �<br />
6 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
InnoVAS<br />
Abb. 4: diodengepumter Festkörperlaser und Hene-laser.<br />
Anforderungen an das<br />
Resonatordesign<br />
● hohe Strahlqualität<br />
● niedriges Rauschen<br />
● hohe Lebensdauer<br />
● hohe Stabilität der Ausgangsleistung<br />
über die gesamte Lebensdauer und den<br />
gesamtem Betriebstemperaturbereich<br />
● hohe Strahllagestabilität<br />
● guter Polarisationskontrast<br />
● hohe mechanische Stabilität<br />
● hohe Reproduzierbarkeit aller optischen<br />
und mechanischen Parameter<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong><br />
Bei den Lasern der LINOS DPL-Serie sind<br />
diese Forderungen exakt erfüllt. Die<br />
Laser enthalten eine thermoelektrische<br />
Temperaturstabilisierung und einen Monitorzweig,<br />
der die abgegebene Leistung<br />
permanent überwacht und regelt. Der<br />
Resonator ist hochstabil aufgebaut. Alle<br />
Laser der DPL-Serie haben einen identischen<br />
mechanischen Aufbau. Auf diese<br />
Weise sind verschiedene Wellenlängen und<br />
Ausgangsleistungen bei gleich bleibenden<br />
Abmessungen verfügbar.<br />
Zum Betrieb der Laser ist ein Controller<br />
erforderlich. Die Controller sind nicht laserspezifisch<br />
und können zwischen den einzelnen<br />
Modellen ausgetauscht werden.<br />
Das Lasergehäuse ist hermetisch dicht<br />
geschlossen. Der Ausgangsstrahldurchmesser<br />
liegt bei 0,7 mm, optional bei<br />
532 nm auch bei 0,32 mm. Der größere<br />
Strahldurchmesser ist optimal für eine<br />
Fasereinkopplung geeignet. Für die Verwendung<br />
mit dem LINOS Faserkoppelsystem<br />
FCS wird ein entsprechender Adapter<br />
angeboten. Anwendungen für die diodengepumpten<br />
Festkörperlaser liegen z.B.<br />
in der Messtechnik, Bioanalytik, Materialuntersuchung,<br />
Fluoreszenzanregung oder<br />
Sensorik. �
InnoVAS<br />
Neue Positionierer im LINOS Programm<br />
Lineartisch mit Piezomotor<br />
In <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 8 haben wir Ihnen<br />
das Prinzip des ersten „gehenden“<br />
Piezomotors vorgestellt. Mit dem<br />
LT-40-PM von LINOS ist nun der<br />
erste Positionierer mit dieser<br />
Antriebstechnik im Nanoformat<br />
erhältlich.<br />
Der LT-40-PM ist ein kompakter Linearpositionierer<br />
mit einem Verfahrweg<br />
von 40 mm und einer Auflösung von<br />
2,5 nm. Um diese Auflösung sicherzustellen,<br />
besitzt das Gerät einen integrierten<br />
Encoder mit Glasmaßstab und Auswerteelektronik.<br />
Die Kraft des Motors beträgt<br />
10 N. Damit ist der LT-40-PM trotz seiner<br />
geringen Abmessungen und hohen Auflö-<br />
der lt-40-PM von lInoS besitzt einen integrierten<br />
encoder mit Glasmaßstab und Auswerteelektronik.<br />
sung erstaunlich kräftig. Die mögliche Verfahrgeschwindigkeit<br />
liegt zwischen 1 nm/s<br />
und 10 mm/s. Da der Piezomotor keinen<br />
Haltestrom benötigt, entwickelt der<br />
LT-40-PM eine sehr geringe Eigenerwärmung<br />
und damit auch geringe thermische<br />
Drift. Die Abmessungen des Gerätes<br />
Manuelle Präzisionspositionierer<br />
Für die kanadische Firma LUMINOS<br />
Industries Ltd. übernimmt LINOS<br />
exklusiv den europäischen Direkt-<br />
vertrieb von Präzisionspositionie-<br />
rern.<br />
LUMINOS fertigt Präzisionspositionierer für<br />
höchste Anforderungen. Mit den manuellen<br />
Positionierern lassen sich z.B. Faserpositionierungen<br />
so einfach einstellen wie die<br />
Sender eines Radios. Die Positionierer sind<br />
mit Festkörpergelenken ausgestattet. Sie<br />
sind dadurch spielfrei, sehr steif aufgebaut<br />
und äußerst berührungsunempfindlich.<br />
Während der Justierung muss die Mikrometerschraube<br />
nicht ständig losgelassen �<br />
Faserpositionierungen so einfach wie das einstellen eines radiosenders.<br />
> www.luminosindustries.com<br />
> Kontakt:<br />
sales@linos.de<br />
betragen 65 x 72 x 18,5 mm. Durch<br />
Kaskadierung ist der Aufbau von XYZ-<br />
Kombinationen möglich. Zum Ansteuern<br />
dieses Positionierers bietet LINOS den<br />
x.act Commander in der Piezoausführung<br />
an. Der x.act Commander Piezo ist eine<br />
intelligente Motorsteuerung für bis zu drei<br />
Piezomotoren, die in einem kompakten<br />
Gehäuse mit Joystick integriert wurde. �<br />
Fokus auf den LT-40-PM:<br />
● kompakter hochpräziser Positionierer<br />
mit 40 mm Stellweg<br />
● Auflösung 2,5 nm<br />
● integrierter Encoder<br />
● Ansteuerung mit x.act Commander<br />
Piezo<br />
<strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
InnoVAS<br />
werden, wodurch in den meisten Fällen<br />
eine Motorisierung überflüssig wird. Das<br />
ergonomische Design ist patentiert: Alle<br />
Mikrometerschrauben liegen leicht erreichbar<br />
an nur einer Seite. Somit können auch<br />
auf engem Raum mehrere Positionierer<br />
nebeneinander eingesetzt werden. Keine<br />
Faserpositionieraufgabe ist dem Präzisionsinstrument<br />
zu anspruchsvoll. Selbst Fasern<br />
mit 1 bis 2 µm Kerndurchmesser können<br />
einfach zueinander justiert werden. Diese<br />
Positionierer sind in mehreren Ausführungen<br />
erhältlich – von einer Achse bis zu<br />
sechs Achsen.<br />
Die Auflösung beträgt dabei bis zu 10 nm.<br />
Diese hohen Auflösungen werden durch<br />
eine mechanische Untersetzung des Stellweges<br />
der Mikrometerschraube erreicht.<br />
Ein Getriebe wird dabei nicht verwendet.<br />
Höchste Steifigkeit und Spielfreiheit<br />
Andere handelsübliche Positionierer sind<br />
aus mehreren Einzelachsen zusammengesetzt<br />
und verlieren dadurch an Stabilität.<br />
Die Positionierer von LUMINOS sind dagegen<br />
aus wenigen Festkörpergelenkrahmen<br />
hergestellt. Sie garantieren damit höchste<br />
Steifigkeit und Spielfreiheit. Integrierte viskose<br />
Dämpfungselemente verhindern die<br />
für Festkörpergelenke typischen Resonanzeffekte.<br />
Insgesamt stellen die genannten<br />
Maßnahmen bei den LUMINOS Positionierern<br />
eine sehr gleichmäßige Verschiebung<br />
über den gesamten Stellweg sicher. �<br />
Fokus auf manuelle Präzisionspositionierer<br />
von LUMINOS:<br />
● patentiertes Festkörperrgelenk-Design<br />
für höchste Auflösung bei günstigem<br />
Preis<br />
● geringe Grundabmessungen erlauben<br />
viele Freiheitsgerade auf kleinstem<br />
Raum<br />
● höchste Vibrationsdämpfung und<br />
Berührungsunempfindlichkeit durch<br />
gedämpftes Gehäuse<br />
● Doppelfestkörpergelenke bieten eine<br />
höchstmögliche Auflösung ohne<br />
Winkelfehler<br />
LINOS startet neue Spektroskopie-Produktlinie<br />
Desktop-Spektrometer<br />
Ab dem Frühjahr 2006 wird LINOS ein breit gefächertes Produktpro-<br />
gramm rund um die Spektroskopie auf den Markt bringen. Kern des<br />
Programms ist eine Reihe von leicht zu bedienenden Desktop-Spektro-<br />
metern. Die optimal aufeinander abgestimmte Produktlinie deckt alles<br />
ab – von der Lichtquelle über das Spektrometer bis zur Software.<br />
die neue Spektroskopie-Produktlinie ist optimal aufeinander abgestimmt.<br />
Den Kern des Programms bilden eine<br />
Reihe leicht zu bedienender Desktop-Spektrometer,<br />
mit denen ein Wellenlängenbereich<br />
von 200 nm bis 2200 nm abgedeckt<br />
wird. Dank integriertem RISC-Prozessor<br />
sind die Spektrometer echte Stand-alone-<br />
Geräte für schnelle Messwerterfassung<br />
mit onboard Datenmanagement. Für die<br />
Kommunikation mit anderen Geräten, wie<br />
z.B. einem PC, sind die Spektrometer standardmäßig<br />
mit USB und RS232 Schnittstellen<br />
ausgerüstet. Mit dem umfangreichen<br />
Zubehör wie Lichtquellen, Optische Fasern,<br />
Ulbrichtkugeln, Cosine Corrector, Schichtdickenmesskopf<br />
und Küvettenhalter bietet<br />
LINOS alles, was für spektroskopische<br />
> Kontakt:<br />
sales@linos.de<br />
der abgedeckte Wellenbereich – von 200 nm bis<br />
2.200 nm.<br />
Anwendungen benötigt wird. Abgerundet<br />
wird das Programm mit kompletten Mess-<br />
Sets im Koffer für die Farb-, Strahlungs-<br />
und Schichtdickenmessung sowie die<br />
Flüssigkeitsanalyse. Ausführliche Informationen<br />
finden Sie in der nächsten Ausgabe<br />
<strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 10. �<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong> 9
InnoVAS<br />
Weit durchstimmbare, kontinuierliche Infrarot-Laserstrahlung<br />
Optisch-parametrischer Oszillator<br />
von Frank Müller, Produktmanager, LINOS München<br />
Als Nachfolger des ersten kommerziell erhältlichen optisch-parametrischen Oszillators OS4000 präsentiert<br />
LINOS Photonics nun den OS4500. Dieser stellt dem Benutzer schmalbandige, kontinuierliche Laserstrahlung<br />
zur Verfügung, durchstimmbar vom nahen bis zum mittleren Infrarot. Die Vorteile des neuen Systems gegen-<br />
über seinem erfolgreichen Vorgänger liegen in der größeren spektralen Abdeckung, einfacheren Bedienbarkeit<br />
und stabileren Bauweise.<br />
der neue oS4500 von lInoS – mit Blick ins Innere.<br />
Angetrieben von den vielfältigsten Anwendungen<br />
verzeichnet die Entwicklung von<br />
Laserquellen seit Jahren ein ungebremstes<br />
Wachstum. Mit fortschreitender Modifizierung<br />
von Anforderungsprofilen wurden<br />
auch die Eigenschaften der Laser immer<br />
weiter verbessert. Wichtig hierbei sind die<br />
spektrale Abdeckung, Ausgangsleistung,<br />
Strahlqualität, Linienbreite, Frequenzstabilität<br />
und -abstimmbarkeit, die Abmessungen<br />
und der Preis. Speziell für die<br />
Spektroskopie an Molekülen werden weit<br />
durchstimmbare, leistungsstarke, schmal-<br />
bandige und transportable Dauerstrich-<br />
Laserquellen (continuous wave, cw) benötigt,<br />
deren Emissionen im Wellenlängenbereich<br />
des nahen und mittleren Infrarots<br />
liegen. Seit wenigen Jahren erfreuen sich<br />
Dauerstrich-optisch-parametrische Oszillatoren<br />
(cw-OPOs) wachsender Beliebtheit.<br />
Das Prinzip des OPO<br />
Ausgehend von spontaner parametrischer<br />
Fluoreszenz werden beim cw-OPO aus<br />
> Kontakt<br />
Frank.Mueller@linos.de<br />
einer Pumpwelle der Frequenz w p durch<br />
nichtlineare Kopplung in einem Kristall<br />
zwei weitere Wellen („Signal“ und „Idler“)<br />
der Frequenzen w s und w i erzeugt mit der<br />
Energiebilanz:<br />
w p = w s + w i<br />
Durch optische Rückkopplung mindestens<br />
einer der beiden erzeugten Wellen<br />
wird bei einer Pumpleistung oberhalb der<br />
Schwelle (3-5 W typisch) das Signal-/Idler-<br />
Frequenzpaar ausgewählt, das die größte<br />
Verstärkung erfährt. Das nichtlineare<br />
Medium (Kristall) fungiert dabei als Mittler<br />
für den instantanen Transfer von Energie<br />
zwischen den drei beteiligten Wellen<br />
(siehe Abb 1). Die im Medium induzierte<br />
Polarisierung hat nicht nur lineare Anteile,<br />
sondern besitzt auch Terme höherer Ordnung,<br />
die den Dreiwellenmischprozess<br />
ermöglichen. Aufgrund der Maxwellgleichungen<br />
wirkt die Polarisierung auf das<br />
elektromagnetische Feld zurück. Die parametrische<br />
Frequenzkonversion ist dabei<br />
nur dann über die gesamte Kristalllänge<br />
effizient, wenn die Phasengeschwindigkeiten<br />
der beteiligten Wellen identisch<br />
sind. Aufgrund der Kristalldispersion des<br />
Brechungsindexes n(w) ist dies im Allgemeinen<br />
nicht der Fall, und es kommt zu<br />
destruktiven Interferenzen der E-Felder<br />
über die Kristalllänge aufgrund von Phasenfehlanpassung.<br />
Durch die Verwendung periodisch gepolter<br />
Kristalle kann eine Quasiphasenanpas- �<br />
10 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
InnoVAS<br />
Abb.1: Prinzipskizze des oPos. Abb. 2: Wellenlängendurchstimmung durch Variation<br />
der Polungsperioden des Kristalls.<br />
sung erreicht werden: periodisch wird die<br />
optische Achse für die Polarisierung umgekehrt.<br />
Die Phasenanpassungsbedingung<br />
bestimmt letztendlich die Auswahl von<br />
Signal-/Idler-Frequenzpaaren. Folgende<br />
Größen haben Einfluss auf die Wellenlängen<br />
der generierten Signal- und Idlerstrahlung:<br />
● Wellenlänge der Pumpstrahlung<br />
● Polungsperiode des Kristalls (Quasiphasenanpassung)<br />
● Temperatur des Kristalls<br />
● Länge des OPO-Resonators<br />
Der neue OS4500<br />
Der OS4500 ist ein einfachresonanter<br />
cw-OPO mit Pumpüberhöhung (siehe<br />
Abb. 1). Das bedeutet, dass neben<br />
der generierten Signalwelle auch die<br />
Pumpwelle im gemeinsamen optischen<br />
Resonator umläuft. Dadurch wird die<br />
Pumpschwelle von etwa 3 W bis 5 W<br />
extern auf wenige 100 mW herabgesetzt.<br />
Somit ist es möglich, Pumplaser moderater<br />
Emissionsleistung zu verwenden. In der<br />
Basisversion des OS4500 wird ein 1,2 W<br />
Nd:YAG Laser bei 1064 nm genutzt. Als<br />
nichtlineares Medium wird ein MgOdotierter,<br />
periodisch gepolter LiNbO 3 -Kristall<br />
verwendet. Durch Stabilisierung des<br />
Resonators auf die Emissionsfrequenz des<br />
hochstabilen Pumplasers zeigt zugleich<br />
auch die Signalstrahlung – und damit<br />
auch die Idlerstrahlung – eine sehr gute<br />
Frequenzstabilität. Die gemessenen<br />
Linienbreiten sind kleiner als 50 kHz bei<br />
einer Drift von maximal 50 MHz in einer<br />
Stunde. Durch Einbau eines Etalons in den<br />
Resonator können Modensprünge effektiv<br />
unterdrückt werden. Der nichtlineare Kristall<br />
besitzt 18 Polungsperioden, die über<br />
einen Verschiebetisch zur groben Wellenlängendurchstimmung<br />
angefahren werden<br />
können (siehe Abb. 2). Zudem kann die<br />
Kristalltemperatur zwischen 50 °C und<br />
170 °C variiert werden, bei einer Temperaturstabilität<br />
im mK-Bereich. Durch Drehen<br />
des Etalons kommt es zu Modensprüngen<br />
in Einheiten des freien Spektralbereichs<br />
des Resonators (etwa 0,5 GHz). Durch<br />
Verstimmen der Wellenlänge des Pumplasers<br />
ist eine kontinuierliche Wellenlängendurchstimmung<br />
möglich. Insgesamt können<br />
Wellenlängenbereiche von 1380 nm<br />
bis 2000 nm (Signal) und 2280 nm bis<br />
4670 nm (Idler) abgedeckt werden. Der<br />
OS4500 stellt in der Basisversion zwei<br />
Idlerstrahlen mit einer Leistung von je bis<br />
zu 50 mW und zwei Signalstrahlen mit<br />
einer Maximalleistung von je 20 mW zur<br />
Verfügung. Diese Emissionsleistungen<br />
können durch Verwendung eines 2 W<br />
Pumplasers um etwa 50 % gesteigert<br />
werden. Der OS4500 kommt ohne Kühlkreisläufe<br />
aus.<br />
Einsatzbereiche<br />
Der OS4500 stellt dem Anwender leistungsstarke,<br />
schmalbandige, kontinuierliche<br />
Laserstrahlung zur Verfügung,<br />
durchstimmbar vom nahen bis ins mittlere<br />
Infrarot. Aufgrund der spektralen<br />
Eigenschaften reichen mögliche Anwendungsbereiche<br />
von lasergestützten Untersuchungen<br />
an Festkörpern über die hochempfindliche,<br />
selektive Spurengasanalytik<br />
bis hin zur hochpräzisen Molekülspektroskopie.<br />
In Kombination mit Frequenzstandards<br />
(z.B. Frequenzkamm) sind auch<br />
Anwendungen im Bereich der Metrologie<br />
denkbar. �<br />
Fokus auf den OS4500 von LINOS<br />
● Signal-Emissionsbereich 1380 – 2000 nm<br />
● Idler-Emissionsbereich<br />
2280 nm – 4670 nm<br />
● max. Signalleistung 2 x 20 mW<br />
● max. Idlerleistung 2 x 50 mW<br />
● Linienbreite < 50 kHz<br />
● Frequenzdrift < 50 MHz/h<br />
● Abmessungen 364 mm x 587 mm x<br />
125 mm<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong> 11
CHeCKUP<br />
Neuentwicklung aus dem Institut für Laser Physik der Uni Hamburg<br />
Umschaltbare Faserlaser um 10 mW<br />
von Ortwin Hellmig, Jörg Schwenke, Dr. Valery Baev und Professor Dr. Klaus Sengstock<br />
Ein wenig Luft bringt Farbe ins Spiel: Mit technischen Tricks lassen sich mit dotierten Fluoridfasern Laser reali-<br />
sieren, die verschiedene Farben gleichzeitig emittieren können. Spiegel mit veränderlichen Reflexionsverläufen<br />
ermöglichen dabei effiziente und kompakte Rot-Grün-Blau-Laser. Am Institut für Laser-Physik der Universität<br />
Hamburg werden unter anderem Vielmodenfaserlaser entwickelt. In diesem Artikel stellen wir aktuelle Ent-<br />
wicklungen unserer Arbeiten zu „umschaltbaren Faserlasern“ im Leistungsbereich um 10 mW vor.<br />
Innerhalb der internationalen Entwicklung<br />
der Lasertechnologie nimmt die Sparte<br />
der Faserlaser neben den Festkörper- und<br />
Halbleiterlasern inzwischen eine feste<br />
Position am Markt ein. Es gibt vielfältige<br />
Einsatzmöglichkeiten für Faserlaser in<br />
Forschung und Technik, häufig ersetzen<br />
sie aufwändige vorhergehende Lasersysteme<br />
und finden intensiven Einsatz<br />
auch in der Grundlagenforschung. Bei<br />
Faserlasern wird das Licht durch Totalreflexion<br />
im Kernbereich einer optischen<br />
Glasfaser geführt. Der Faserkern wird<br />
dotiert, sodass er als aktives Lasermedium<br />
dient. Die Lichtführung im Kern ist für das<br />
Pump- und das Laserlicht gleich, und es<br />
entsteht ein großer Überlapp der Moden<br />
im Lasermedium (Abb.1). Die dadurch<br />
hohe Pumplichtintensität über lange Strecken<br />
gewährleistet, dass angeregte Ionen<br />
zu einem großen Anteil am aktiven Laserbetrieb<br />
teilnehmen und die Faser eine<br />
hervorragende Verstärkung des Laserlichts<br />
bietet: Dadurch können auch schwache<br />
und schwächste Laserübergänge angeregt<br />
Abb. 1: Prinzip eines Faserlasers.<br />
werden. Dotierte Fasern dienen jedoch<br />
nicht nur als aktives Medium für Laser.<br />
Geeignete Dotierungen machen Glasfasern<br />
zu interessanten Optischen Verstärkern<br />
in der Telekommunikation, da sich<br />
auf diese Weise die Dämpfung herkömmlicher<br />
Glasfasern zum Teil kompensieren<br />
lässt. In diesem Bereich werden dotierte<br />
Fasern bereits seit vielen Jahren kommerziell<br />
eingesetzt.<br />
Fluoreszenzmarker anregen<br />
Die genannten Vorteile gelten natürlich<br />
auch im sichtbaren Spektralbereich, in dem<br />
insbesondere Dotierungen mit Lanthanoid-<br />
Ionen eine Auswahl sichtbarer Fluoreszenzen<br />
anbieten: Es handelt sich dabei um<br />
Fasern auf der Basis von Zirkoniumfluorid<br />
(ZBLAN), die mit Praseodym und Ytterbium<br />
dotiert sind. Bei entsprechenden Dotierungsverhältnissen<br />
sind bis zu 8 verschiedene<br />
Laserübergänge im sichtbaren Spektralbereich<br />
und im nahen infrarot nutzbar.<br />
> Kontakt<br />
sengstock@physnet.uni-hamburg.de<br />
Diese Lasersysteme zeichnen sich zudem<br />
durch einen äußerst kompakten Aufbau<br />
aus und können in Analysesystemen in der<br />
Mikrobiologie, z.B. bei der Fluoreszenz-<br />
Mikroskopie, genutzt werden. Bei dieser<br />
Methode werden speziell gefertigte Farbstoffe<br />
als Fluoreszenzmarker verwendet,<br />
um z.B. dynamische Prozesse in Gewebe<br />
oder Zellen bis hinunter zu molekularen<br />
Skalen in situ sichtbar zu machen. Dafür<br />
werden dann geeignete Laserlichtquellen<br />
z.B. im sichtbaren Spektralbereich<br />
benötigt, die spezifisch die jeweiligen<br />
Fluoreszenzmarker anregen können.<br />
Speziell für diese Anwendungen eignen<br />
sich die von uns untersuchten Faserlaser<br />
gut, da sie verschiedene Übergänge<br />
etwa bei 492 nm, 520 nm, 635 nm und<br />
717 nm bieten, die exakt geeignet sind,<br />
bekannte, viel genutzte Fluoreszenzmarker<br />
anzuregen. Besonders interessant ist<br />
dabei der Laserübergang bei 492 nm, um<br />
herkömmliche Argon-Gaslaser abzulösen,<br />
die im Vergleich ineffizient und sperrig<br />
sind. Ebenfalls existiert ein Übergang bei<br />
635 nm, der z.B. Helium-Neon-Laser (633<br />
nm) ersetzen kann. Es gibt zudem die<br />
Option, mehrere Laserübergänge gleichzeitig<br />
anzuregen: Somit können mehrere<br />
Fluoreszenzmarker gleichzeitig mit einer<br />
einzigen Lichtquelle beleuchtet werden.<br />
Insbesondere die Laserübergänge bei<br />
492 nm, 520 nm und 635 nm lassen sich<br />
außerdem zu einem RGB-Laser integrieren. �<br />
12 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
CHeCKUP<br />
Abb. 2: Farbumschaltung mittels luftspalt (d). Abb. 3: der Versuchslaser emittiert gleichzeitig rot (635 nm), grün (520 nm) und blau (492 nm),<br />
getrennt nach Prisma.<br />
Zwischen Farben frei wählen<br />
Mit Hilfe eines von uns neu entwickelten<br />
Konzepts lässt sich nun auch zwischen<br />
diesen Farben frei wählen und umschalten,<br />
und man kann nahezu beliebige Mischzustände<br />
mit einer einzigen Faser realisieren.<br />
Dafür ist es notwendig, während des<br />
Betriebes dynamisch die Resonatorbedingungen<br />
zu verändern, in unserem Verfahren<br />
durch Beeinflussung der Resonatorspiegel.<br />
Wir setzen dafür dichroitische<br />
Spiegel ein, bei denen eine Vielzahl von<br />
dünnen Schichten unterschiedlicher Brechzahlen<br />
auf einem Substrat aufgebracht<br />
wird (Abb.2). An den Grenzübergängen<br />
der verschiedenen Schichtmaterialien wird<br />
Licht teilweise reflektiert. Die entstehenden<br />
vielen Teilstrahlen können – je nach<br />
Schichtsystem – konstruktiv oder destruktiv<br />
interferieren, so dass der Spiegel mehr<br />
oder weniger Licht reflektiert. Da sich die<br />
Interferenzbedingungen für verschiedene<br />
Lichtwellenlängen stark voneinander<br />
unterscheiden, wird ein solcher Spiegel<br />
auch ein Reflektionsverhalten haben, das<br />
stark von der Wellenlänge des einfallenden<br />
Lichts abhängig ist. Das Verblüffende an<br />
einem solchen Schichtsystem ist nun,<br />
dass, selbst bei Änderung von nur einer<br />
einzelnen Schicht, sich die optischen<br />
Eigenschaften bezüglich Reflexion mehrerer<br />
Wellenlängen sehr stark ändern lassen.<br />
Der Resonator „speichert“ das umlaufende<br />
Laserlicht für verschiedene Wellenlängen<br />
somit völlig unterschiedlich, und<br />
der Laser wird nur auf den Wellenlängen<br />
laufen, die besonders gut an den Spiegeln<br />
reflektiert werden. Die Veränderung einer<br />
einzelnen Schicht an einem der Spiegel<br />
genügt somit, um den Resonator auf eine<br />
bestimmte Wellenlänge abzustimmen und<br />
die Emissionswellenlänge des Lasers zu<br />
wechseln.<br />
Reflexionsänderungen<br />
mehr als 50 %<br />
Im Versuchsaufbau wird eine veränderliche<br />
Spiegelschicht – erstaunlich einfach<br />
– durch das Einfügen eines Luftspalts<br />
erreicht. Luft als Medium hat eine Brechzahl<br />
von n = 1, und verändert somit als<br />
variabler Abstand zwischen Faserendfläche<br />
und dem speziell berechneten dielektrischen<br />
Spiegel die Gesamtreflexion. Bei<br />
dieser Konfiguration lassen sich mit geeigneten<br />
Schichtsystemen Änderungen in der<br />
Reflexion von mehr als 50% erreichen!<br />
Solche speziell berechneten Spiegel können<br />
auf beiden Seiten der aktiven Glasfaser<br />
angebracht werden und erlauben<br />
dementsprechend eine dynamische Steuerung<br />
von mehreren Farbkomponenten<br />
gleichzeitig. Bei geeigneten Abständen der<br />
Spiegel zu den Faserendflächen kann man<br />
neben einfarbigem auch mehrfarbigen<br />
Laserbetrieb beobachten. Abbildung 3<br />
zeigt Laseremission bei drei verschiedenen<br />
Wellenlängen (492 nm, 520 nm, 635 nm).<br />
Man erhält auf diese Weise eine Laserlichtquelle,<br />
die auf einer Strahlachse Laserlicht<br />
verschiedener Wellenlängen zur Verfügung �<br />
Abb. 4: Gleichzeitige emission bei 635, 520 und 492 nm überlagert sich zu „weißem laserlicht“.<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong> 1
CHeCKUP<br />
Abb. 5: Versuchsaufbau zur Untersuchung umschaltbarer Faserlaser.<br />
stellt. Ein solcher Laser kann dazu verwendet<br />
werden, beliebige Farbkombinationen<br />
der verwendeten Grundfarben zu erzeugen.<br />
Sogar „weißes“ Laserlicht ist möglich,<br />
indem man die rote 635 nm Linie mit der<br />
grünen bei 520 nm und der blauen bei<br />
492 nm mischt (Abb. 4). Wir verwenden<br />
für diese Systeme ca. 35 cm lange<br />
Pr,Yb-ZBLAN Fasern sowie zwei ringförmige<br />
Piezoelemente zur Translation der<br />
Spiegel (Abb. 5). Die Faser ist rechts zu<br />
sehen, sie ist von einer orangefarbenen<br />
Schutzhülle umgeben und beschreibt<br />
einen Bogen zwischen den beiden zylinderförmigen<br />
Piezoaktoren. Der große<br />
Messingzylinder beinhaltet eine optische<br />
Diode zum Schutz der Laserdiode, die<br />
ganz links zu sehen ist. Die Leistung der<br />
Pumpdiode beträgt ca. 150 mW. Um die<br />
Emission wellenlängenabhängig messen zu<br />
können, wird am Faserende austretendes<br />
Laserlicht durch eine Linse kollimiert und<br />
durch ein Prisma aufgespalten. Dabei werden<br />
beide Spiegel verstellt, d.h. die Dicke<br />
Abb. 6: Mehrfarbige emission einer Pr,Yb-ZBlAn-<br />
Faser unter Variation der Spiegelabstände.<br />
der Luftspalte d1 und d2 wird variiert. Die<br />
Abbildung 6 zeigt einen Ausschnitt der<br />
gemessenen Daten. Die vier verschiedenen<br />
Emissionsfarben 492 nm, 520 nm, 635 nm<br />
und 717 nm sind jeweils in blau, grün, rot<br />
bzw. violett dargestellt. Die horizontalen<br />
Achsen parametrisieren die Breite der Luftspalte<br />
und die normierte Ausgangsleistung<br />
ist als Höhe über der Ebene aufgetragen.<br />
Wirksame Methode<br />
der Farbumschaltung<br />
Es ist auf den ersten Blick zu erkennen,<br />
dass diese Methode der Farbumschaltung<br />
sehr wirksam ist. Die Intensitätsmaxima<br />
der einzelnen Farben sind gut voneinander<br />
zu unterscheiden, und es existieren<br />
sowohl sehr schmale Mischbereiche als<br />
auch flacher abfallende Flanken, die eine<br />
sorgfältige Einstellung der Farbmischung<br />
erlauben. Die Maxima wiederholen sich<br />
in einer periodischen Struktur, und zwar<br />
mit Luftspalt-Abständen, die gemäß den<br />
Interferenzbedingungen dem Vielfachen<br />
der halben Wellenlänge entsprechen. Es<br />
wird deutlich, dass bei bestimmten vorgewählten<br />
Einstellungen schon kleine Variationen<br />
der Luftspalte von unter 100 nm<br />
für eine Farbumschaltung ausreichen. Mit<br />
Hilfe dieser Information ließe sich beispielsweise<br />
eine periodische Umschaltung der<br />
Emissionsfarbe vorgeben und dann ein<br />
Nachweissystem entsprechend der Farbumschaltung<br />
triggern. Da die Umschaltung<br />
auch zwischen allen drei RGB-Farben<br />
funktioniert, ist eine Lichtquelle für Farb-<br />
displays denkbar. Dabei wären alle drei<br />
Farben in einem kompakten Faserlaser<br />
vereint. Abstriche müssten allerdings bei<br />
der Farbqualität gemacht werden: Die<br />
blaue Emission bei 492 nm eignet sich<br />
nur bedingt für die RGB-Farbmischung,<br />
sie ist nahezu komplementär zu der roten<br />
Emission (Abb. 4). Die maximal emittierte<br />
Leistung hängt stark von der Qualität der<br />
einzelnen verwendeten Komponenten ab<br />
und variiert für die einzelnen Farben. Mit<br />
einem speziellen Aufbau des Faserlasers<br />
für einfarbigen Betrieb sind für jede Emissionswellenlänge<br />
Ausgangsleistungen von<br />
mehr als 10 mW typisch. Das gilt selbstverständlich<br />
auch für umschaltbare Systeme,<br />
allerdings erscheint bei den verwendeten<br />
Pr,Yb-ZBLAN Faserlasern die Leistung leider<br />
nicht einfach zu höheren Werten hin skalierbar<br />
zu sein.<br />
14 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006<br />
Fazit<br />
Der hier vorgestellte Faserlaser bietet<br />
interessante Vorzüge gegenüber herkömmlichen<br />
mehrfarbigen Lasersystemen.<br />
Der einfache und kompakte Aufbau, der<br />
gleichzeitig unanfällig gegen mechanische<br />
Belastungen wie Stöße oder Vibrationen<br />
ist, könnte in naher Zukunft in verschiedenen<br />
Anwendungen eingesetzt werden.<br />
Zu diesen Anwendungen zählen alle Lasersysteme,<br />
bei denen mehrere Wellenlängen<br />
erforderlich oder einfach auch nur von<br />
Vorteil sind. Die Möglichkeit, die spektralen<br />
Komponenten gezielt ansteuern zu<br />
können, im Zusammenspiel mit der Tatsache,<br />
dass alle Emissionen verschiedener<br />
Wellenlängen auf einer fest definierten<br />
Strahlachse liegen, erleichtern den Einbau<br />
in bereits existierende Systeme. �<br />
LINOS und das Hamburger<br />
Institut für Laser Physik<br />
Diese und viele weitere Lasertypen werden<br />
im Institut für Laserphysik in Hamburg<br />
entwickelt. Der Neubau aus dem<br />
Jahr 2003 ist mit mehr als 30 Labors für<br />
die Laserforschung perfekt ausgestattet,<br />
die alle mit optischen Tischen von LINOS<br />
bestückt wurden (siehe <strong>optolines</strong> 1,<br />
1. Quartal 2004).
SPeCIAl<br />
Viele Kooperationen im Göttinger „Measurement Valley“<br />
Weltweites Zentrum der Messtechnik<br />
Erstmals rückt eine Schlüsseltechnologie Göttingens in den nationalen<br />
Blickpunkt: Mit der Messe „Measurement06 enabling processes“ wurden<br />
eine 200jährige Tradition und die heutige Kompetenz der südnieder-<br />
sächsischen Metropole in der Messtechnik sowie verwandter Technolo-<br />
giefelder sichtbar gemacht. Treibende Kraft hinter der Fachmesse ist der<br />
„Measurement Valley e.V.“. <strong>optolines</strong> hat den Vorsitzenden des Vereins<br />
Jürgen Haese besucht.<br />
Jürgen Haese, Geschäftsführer von KAPPA opto-electronics GmbH mit einem Musterbeispiel gelungener<br />
Kooperation von Firmen aus dem Measurement Valley – einer röntgenkamera zur Adaption von röntgenbildverstärkung.<br />
„Carl Friedrich Gauß hätte sich über die<br />
Messe gefreut. Denn er hätte gesehen,<br />
dass die regionalen Unternehmen letztlich<br />
auch eine Folge seiner wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten sind“, erklärt Jürgen Haese.<br />
Der Geschäftsführer der KAPPA opto-electronics<br />
GmbH ist zugleich Vorsitzender des<br />
Measurement Valley e.V. Die Anspielung<br />
auf das kalifornische „Silicon Valley“ zwischen<br />
Menlo Park und San Jose bei San<br />
Francisco kommt dabei nicht von unge-<br />
fähr. Ende der 1990er Jahre erkannten<br />
die Göttinger Unternehmer, dass das<br />
Potenzial an Firmen und wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen aus den Bereichen<br />
Photonik, Optik, Mechatronik, Mess- und<br />
Medizintechnik gebündelt werden müsse.<br />
Im Juni 1998 haben die ersten Göttinger<br />
Firmen aus den Bereichen der Messtechnik<br />
und verwandter Technologien den Verein<br />
unter der Dachmarke gegründet, um die<br />
gemeinsamen Interessen von heute 39<br />
> Kontakt<br />
www.measurement-valley.de<br />
www.kappa.de<br />
großen und kleinen Unternehmen sowie<br />
Ausbildungsstätten zu organisieren.<br />
Zahlreiche Kooperationen<br />
Die oft strapazierten Begriffe „Synergie“<br />
und „Vernetzung“ werden im Measurement<br />
Valley gelebt und praktiziert. „Innerhalb<br />
unseres Verbundes sind zahlreiche<br />
Produktions-, Entwicklungs- und Ausbildungskooperationen<br />
entstanden, und<br />
auch die Verzahnung von Wissenschaft<br />
und Wirtschaft hat sich als herausragend<br />
erwiesen“, so Haese. Als ein Beispiel<br />
nennt er eine digitale Röntgenkamera zur<br />
Adaption an Röntgenbildverstärkung, welche<br />
kleinste Details visualisiert (siehe Foto).<br />
Das Hightech-Produkt wurde von KAPPA<br />
konzipiert, wesentliche Teile steuern die<br />
Göttinger Firmen LINOS und SARTORIUS<br />
bei. „Bei aller Globalisierung können wir<br />
am Standort Measurement Valley wettbewerbsfähig<br />
produzieren“, versichert<br />
Haese, dafür gebe es viele Beispiele. So<br />
lasse der Messtechnikspezialist MAHR<br />
elektronische Baugruppen bei SARTORIUS<br />
herstellen – und eben nicht in China. „Wir<br />
haben viel ‚Hirnschmalz’ investiert, und<br />
bieten intelligente, angepasste Lösungen.<br />
So grenzen wir uns von Massenware ab“,<br />
weiß Jürgen Haese. So sei man heute in<br />
der Lage, auch Kleinstserien bis hin zu<br />
individuellen Kundenlösungen profitabel<br />
herzustellen. Hier entstehe eine echte winwin-Situation,<br />
„von der unsere Kunden<br />
nur profitieren können“, bringt Jürgen<br />
Haese die Vorteile auf den Punkt. Immer<br />
mehr entwickle sich das Measurement<br />
Valley zur zentralen Anlaufstelle für Kunden<br />
mit individuellen Aufgabenstellungen<br />
und Problemlösungen. Die erste Fachmesse<br />
„Measurement06“ mit angeschlossenem<br />
Kongress setzte einen Meilenstein,<br />
diese Vorteile nach innen und außen<br />
bekannt zu machen. �<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong> 1
BASICS<br />
Optische Tischsysteme von LINOS und TMC, Teil III<br />
Tischplatten – thermisches Verhalten<br />
Wie schon in der letzten <strong>optolines</strong>, Ausgabe <strong>No</strong>. 8, im Beitrag zum Design Optischer Tische erwähnt, ist ein<br />
struktureller, einheitlicher Aufbau der Platten für deren Verhalten bei thermischen Driften oder lokalen Erwär-<br />
mungen von großer Bedeutung. Bei Verwendung unterschiedlicher Materialien kann eine Erwärmung zu einer<br />
Verbiegung (Bimetalleffekt) der Tischplatte führen. Diese verursacht bei auf dem Tisch montierten Aufbauten<br />
oder Optiken – wie beispielsweise Spiegelhaltern, Faserkoppler oder Pinholes – eine Auslenkung. Dadurch kann<br />
es zu einer Dejustierung bzw. Defokussierung des Strahlenganges kommen. Nachfolgend werden thermische<br />
Untersuchungen an einem TMC Standard Breadboard und einem vergleichbaren Breadboard eines Mitanbie-<br />
ters beschrieben.<br />
Abb.1: Versuchsaufbau zur Messung der Wärmeleitfähigkeit von Breadboards.<br />
Versuchaufsbau und Messung<br />
Die zu untersuchenden Breadboards haben<br />
die Abmessungen von 760 mm x 915 mm<br />
und eine Dicke von 100 mm (30“ x 36“<br />
x 4“). Sie werden von einem Untergestell,<br />
das aus 3 starren Säulenständern<br />
besteht, getragen. Als Wärmequelle<br />
dienen 6 Lampen mit je 250 W, deren<br />
Abstand zur Platte ca. 530 mm betragen<br />
(Abb. 1). Jeweils in der Mitte der Deck-<br />
und Bodenplatte ist ein wärmeabhängiger<br />
Widerstand (10K Thermistor) angebracht.<br />
Um den Thermistor auf der Deckplatte<br />
vor direkter Wärmestrahlung zu schützen,<br />
ist dieser zusätzlich durch eine 25 mm<br />
> Kontakt:<br />
sales@linos.de<br />
breite, 25 mm hohe und 75 mm lange<br />
Ummantelung (Tunnel) aus Aluminiumfolie<br />
geschützt. Die gesamte Anordnung wurde<br />
in einem klimatisierten Labor aufgebaut,<br />
in dem die Temperatur während der Messung<br />
auf 21 °C ± 0,5 °C gehalten wurde.<br />
Nach dem Einschalten der Heizlampen<br />
wird der Temperaturverlauf an der Ober-<br />
und Unterseite des Breadboards gemessen.<br />
Die Ergebnisse<br />
Die beiden Diagramme in Abb. 2 verdeutlichen<br />
den zeitlichen Temperaturverlauf an<br />
der Ober- und Unterseite sowie die Temperaturdifferenz<br />
zwischen den beiden Seiten.<br />
Beide Breadboards zeigen ein nahezu identisches<br />
thermisches Einschwingverhalten,<br />
wobei die erreichten Endtemperaturen des<br />
Breadboards des Mitanbieters wesentlich<br />
höher als die des TMC Breadboards liegen.<br />
Zudem beträgt das Temperaturgefälle<br />
zwischen Ober- und Unterseite beim<br />
Breadboard des Mitbewerbers 13,6 °C und<br />
lediglich 8,2 °C beim TMC Breadboard.<br />
Finite-Elemente-Methode (FEM)<br />
Um die von der Erwärmung verursachte<br />
Verformung in guter Näherung bestimmen<br />
zu können, wird die Finite-Elemente-<br />
Methode angewendet. Sie ist ein num- �<br />
16 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006
BASICS<br />
Abb. 2: Zeitlicher temperaturverlauf an der ober- und Unterseite sowie die daraus resultierende differenz.<br />
merisches Verfahren zur näherungsweisen<br />
Lösung, insbesondere elliptischer, partieller<br />
Differentialgleichungen mit Randbedingungen<br />
und ist ein weit verbreitetes<br />
modernes Berechnungsverfahren im<br />
Ingenieurwesen. Mit FEM können Problemstellungen<br />
aus den verschiedensten<br />
Disziplinen berechnet werden. Sie haben<br />
gemeinsam, dass das Berechnungsgebiet<br />
in eine große Zahl kleiner, aber endlich vieler<br />
Elemente unterteilt wird. Die Elemente<br />
sind also endlich (finit) und nicht unendlich<br />
(infinit) klein, woraus sich der Name der<br />
Methode ableitet. Auf diesen Elementen<br />
werden Ansatzfunktionen definiert, aus<br />
denen sich über die partielle Differentialgleichung<br />
und den Randbedingungen ein<br />
großes Gleichungssystem baut. Aus dem<br />
gelösten Gleichungssystem werden danach<br />
die gesuchten Resultate abgeleitet.<br />
Da ein Stahlwabenkern in Richtung der<br />
Zellen sehr starr, quer dazu jedoch sehr<br />
weich ist, verhalten sich Breadboards und<br />
Optische Tischplatten wie ein Bi-Metall-<br />
Abb. 3: FeM-Model eines Breadboards.<br />
streifen. Zur Berechnung der Verformung<br />
müssen lediglich die Temperaturen auf<br />
der Ober- und Unterseite sowie die Dicke<br />
der Platte berücksichtigt werden. Details<br />
des Wabenkerns sind für die Berechnung<br />
unwichtig. Mit dem in Abb. 3 gezeigten<br />
einfachen Modell kann daher exakt vorausberechnet<br />
werden, welche Verformung<br />
bei bestimmten Temperaturen auftritt.<br />
Das Modell besteht aus zwei gleich dicken<br />
und aus dem selben Material bestehenden<br />
Stahlplatten. Dazwischen befinden sich<br />
gleichmäßig angeordnete starre Säulen.<br />
Auf Grundlage des FEM-Modell muss<br />
mit einer maximalen Verformung von<br />
0,0245 mm/°C gerechnet werden. Mit den<br />
gemessenen Temperaturdifferenzen von<br />
13,6 °C bei dem Breadboard des Mitbewerbers<br />
und 8,2 °C beim TMC Breadboard<br />
ergeben sich maximale Verformungen<br />
von 0,33 mm bzw. 0,20 mm. D.h. bei<br />
gleicher thermischer Belastung zeigt das<br />
Breadboard des Mitbewerbers eine 65 %<br />
größere Verformung.<br />
Ein Problem bei der oben beschriebenen<br />
Messmethode ist, dass beide Breadboards<br />
unterschiedliche Oberflächen mit<br />
unterschiedlichen Emissions- und Reflexionseigenschaften<br />
haben. Beispielsweise<br />
besitzt das TMC Breadboard eine schwarz<br />
lackierte Bodenplatte aus Stahl, das Konkurrenzprodukt<br />
dagegen eine unlackierte<br />
Edelstahlplatte. Obwohl beide Breadboards<br />
mit einer Deckplatte aus angeschliffenem<br />
Edelstahl ausgestattet sind, können<br />
sie – beispielsweise hervorgerufen durch<br />
Oxidation – ein deutlich unterschiedliches<br />
Absorptionsverhalten für IR-Strahlung zeigen.<br />
Bedingt durch diese unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen an den Oberflächen<br />
lassen sich die Messwerte nicht direkt in<br />
Zusammenhang mit der Wärmeleitfähigkeit<br />
des Wabenkerns bringen.<br />
Um diese Effekte auszuschließen, wurde<br />
eine zweite Messung durchgeführt, bei<br />
der die Deck- und Bodenplatten mit einer<br />
selbstklebenden Kunststofffolie überzogen<br />
wurden. Dadurch besaßen beide Breadboards<br />
in Bezug auf ihre Absorption und<br />
Reflexion die gleichen Oberflächen. Die<br />
ermittelten Werte sind somit eindeutig<br />
vom Einfluss der Wärmeleitfähigkeit der<br />
Wabenkerne geprägt.<br />
Abb. 4: Zeitlicher temperaturverlauf an der<br />
ober- und Unterseite bei gleichen emissions-<br />
und reflexionseigenschaften.<br />
Wie Abb. 4 zeigt, ist die erreichte Endtemperatur<br />
der Deckplatte des TMC Breadboards<br />
4,4 °C kälter als beim Breadboard<br />
des Mitbewerbers, aber die der Unterseite<br />
um 2,2 °C wärmer. Dieses ist eindeutig<br />
auf eine bessere Wärmeleitfähigkeit beim<br />
TMC Breadboard zurückzuführen. Die �<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong> 1
BASICS<br />
Wabenkern mit 3,2 cm 2 Dichte<br />
Schutzkappe<br />
Abb. 5: Struktureller Aufbau des tMC Breadboards.<br />
erreichten Endtemperaturdifferenzen liegen<br />
somit durchschnittlich bei 16 °C für<br />
das Breadboard des Konkurrenten und<br />
bei 8,8 °C beim TMC Breadboard, woraus<br />
sich die maximalen Verformungen von<br />
0,392 mm und 0,216 mm ergeben. Bei<br />
dieser Versuchsanordnung – unter gleichen<br />
Voraussetzungen bei den Emissions- und<br />
Reflexionseigenschaften – ergibt sich für<br />
das Breadboard des Mitbewerbers eine<br />
81,5 % größere Verformung.<br />
Wabenkern mit 50 % geringerer Dichte<br />
Direkter Kontakt mit der Deckelplatte M6 Gewindebohrungen<br />
Stahlseitenwand aus 1,9 mm<br />
starkem Stahl<br />
Abb. 6: Struktureller Aufbau des Breadboards des Mitanbieters.<br />
CleanTopII<br />
Kappen aus Nylon 6<br />
Stahlwabenkern<br />
Innerer Aufbau der Breadboards<br />
Der Grund für die bessere Wärmeleitfähigkeit<br />
des TMC Breadboards lässt sich direkt<br />
auf den unterschiedlichen Aufbau der<br />
beiden Breadboards zurückführen. Beim<br />
TMC Breadboard (Abb. 5) ist jede einzelne<br />
Gewindebohrung im CleanTopII-Verfahren<br />
durch eine schmale Kappe aus<br />
chemisch resistentem Nylon 6 oder optional<br />
aus rostfreiem Edelstahl verschlossen.<br />
Isolationsschicht zwischen<br />
Wabenkern und Deckplatte<br />
Holzfaser-<br />
seitenwand<br />
Kunststoffeinlage zur<br />
Verkapselung der<br />
Gewindebohrungen<br />
M6 Gewindebohrungen<br />
Stahlwabenkern<br />
Diese sind so angeordnet, dass sie sich<br />
immer in der Mitte einer Zelle des Stahlwabenkerns<br />
befinden. Dadurch ist ein<br />
direkter Kontakt des Stahlwabenkerns<br />
mit der Deckplatten und der Bodenplatte<br />
sichergestellt. Des weitern sind die Seitenwände<br />
aller Breadboards und Optischen<br />
Tische von TMC aus Stahl gefertigt. Dies<br />
trägt zusätzlich zur bessern Wärmeableitung<br />
bei. Beim untersuchten Breadboard<br />
des Mitbewerbers (Abb. 6) wird zur Verkapselung<br />
der Gewindebohrungen eine<br />
Kunststoffeinlage verwendet. Sie wirkt wie<br />
eine Isolationsschicht zwischen Stahlwabenkern<br />
und Deckplatte und verhindert<br />
somit eine gute Wärmeleitfähigkeit. Die<br />
aus Holzfaserplatten ausgeführten Seitenwände<br />
wirken zusätzlich als Isolator und<br />
lassen auch keine seitliche Wärmeabstrahlung<br />
zu.<br />
1 <strong>optolines</strong> <strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006<br />
Fazit<br />
Der durchgeführte Versuch zeigt<br />
deutlich, wie wichtig ein struktureller,<br />
einheitlicher Aufbau eines Breadboards<br />
oder eines Optischen Tisches für das<br />
Verhalten bei thermischen Driften ist.<br />
Mit der konsequenten Umsetzung der<br />
aus der Theorie und Praxis gewonnenen<br />
Erkenntnisse setzt TMC auch in diesem<br />
Bereich hohe Maßstäbe und gehört aus<br />
diesen Gründen zu den führenden Herstellern<br />
von Breadboards und Optischen<br />
Tischen. �
lInoS lIVe<br />
LINOS auf der „Photonics West“<br />
Göttinger Firmen präsentieren Produktneuheiten<br />
Mit über 850 Ausstellern und rund 15.000 Besuchern<br />
ist die „Photonics West“ die größte Fachmesse für<br />
Optik, Laser, Optoelektronische Komponenten und<br />
Abbildungssysteme in <strong>No</strong>rdamerika. Dass sich<br />
Göttingen zu einem Kompetenzzentrum für optische<br />
und messtechnische Unternehmen entwickelt hat (siehe<br />
auch Seite 3), bewiesen neben LINOS noch drei weitere<br />
Unternehmen aus der Wissenschaftsstadt: METROLUX,<br />
HALCYONICS und COHERENT LAMBDA PHYSIK.<br />
LINOS stellte mit der Nanobank sein neues miniaturi-<br />
LINOS 2006<br />
Auf allen wichtigen Messen und Tagungen<br />
siertes optomechanisches Aufbausystem für Forschung<br />
und Industrieanwender vor. Großes Interesse weckte<br />
ferner das Sortiment an speziellen Objektiven für die<br />
Bildverarbeitung und die optische Messtechnik. Live<br />
war auf dem LINOS Stand auch eine Cerec-Dentalkamera<br />
zu beobachten: Damit kann der Zahnarzt<br />
ein dreidimensionales Bild eines beschädigten Zahns<br />
erstellen, die Krone am PC modellieren und dann –<br />
ohne einen Abdruck anfertigen zu müssen – die Krone<br />
fräsen.<br />
Termin Messe Ort weitere Infos<br />
03.– 07.03.06 ECR06 Wien Wien www.ecr.org<br />
13./14.03.06 DPG Tagung Frankfurt/Main http://frankfurt06.dpg-tagungen.de<br />
21.– 23.03.06 LASER China Shanghai, China www.global-electronics.net<br />
23./24.03.06 LOB Berlin Berlin www.laser-optik-berlin.de<br />
27./28.03.06 DPG Tagung Dresden http://dresden06.dpg-tagungen.de<br />
04.– 06.04.06 Semicon Europe München www.messe-muenchen.de<br />
04.– 06.04.06 Photonics<br />
Europe<br />
Straßbourg, F www.spie.org/app/conferences<br />
23.– 25.05.06 CLEO Long Beach, USA www.cleoconference.org<br />
06.– 10.06.06 DGaO Tagung Weingarten<br />
Ravensburg<br />
www.dgao.de<br />
15.06.06 IPS 2006 Greifswald www.inp-greifswald.de/ips2006.nsf<br />
20.– 23.06.06 Optatec 2006 Frankfurt/Main www.optatec-messe.de<br />
27.– 29.06.06 MicroScience London, UK www.microscience2006.org.uk<br />
Redaktion <strong>optolines</strong><br />
LOKHALLE Göttingen<br />
Bis Janine Jagemann im Spätsommer 2006 aus Singapur<br />
zurückkommt, wird Marita Plitzko (Marketing<br />
LINOS Göttingen) das Redaktionsteam von <strong>optolines</strong><br />
verstärken – hier mit <strong>No</strong>rbert Henze, Bastian Dzeia und<br />
Thomas Thöniß vor der LOKHALLE Göttingen. Mitte<br />
Februar fand hier die erste Measurement06 statt, siehe<br />
Seite 3.<br />
> Kontakt: marita.plitzko@linos.de<br />
treffpunkt lInoS Stand (v.l.): dr. Carsten Fischer,<br />
dr. Manfred Hettwer (beide MetrolUX), Steffen<br />
rörentrop (HAlCYonICS), Bastian dzeia und Gary<br />
Bishop (lInoS).<br />
Literaturtipp<br />
Bernd Dörband und Henriette<br />
Müller: „Ernst Abbe – das<br />
unbekannte Genie“<br />
„Schwierig wird die Sache<br />
sein, sehr schwierig …“, kommentierte<br />
Ernst Abbes Freund<br />
Heinrich von Eggeling dessen<br />
Vorhaben, für seinen Firmennachlass<br />
eine zum Nutzen der<br />
Allgemeinheit geeignete rechtliche<br />
Form zu finden. Schwierig<br />
war das Leben und Schaffen<br />
Ernst Abbes von Anfang an:<br />
seine Kindheit in ärmsten Verhältnissen in Eisenach,<br />
finanzielle Nöte als Student und junger Dozent in Jena,<br />
Göttingen und Frankfurt. Schließlich kam dann doch der<br />
Erfolg: bahnbrechende Entwicklungen in den Optischen<br />
Werkstätten in Jena, die sich in Zusammenarbeit mit<br />
Carl Zeiss zu einem Großunternehmen entwickelten.<br />
Abbes ungeheurer Fleiß, überragende Intelligenz und<br />
ein geradliniger Charakter zeichneten seine Arbeit und<br />
sein wissenschaftliches Streben aus. Für seine Nachfolger<br />
hat er auf technischem, wissenschaftlichem und<br />
unternehmerischem Gebiet Maßstäbe gesetzt.<br />
Bernd Dörband und Henriette Müller folgen in ihrem<br />
Buch historischen und gegenwärtigen Spuren Ernst<br />
Abbes auf Spaziergängen durch die Städte Eisenach,<br />
Jena, Göttingen und Frankfurt am Main. Sie zeigen den<br />
Lebensweg des Unternehmers, Wissenschaftlers und<br />
Sozialreformers anhand der noch vorhandenen Wirkungsstätten<br />
und Gebäude sowie mit historischen und<br />
neuen Fotos auf. Als Physiker und Mitarbeiter der Firma<br />
Carl Zeiss zeichnen die Autoren ein einfühlsames Bild<br />
vom Leben Abbes, erklären und würdigen seine wissenschaftlichen<br />
Leistungen verständlich und angemessen.<br />
Verlag dr. Bussert & Stadeler 2005, 480 Seiten,<br />
214 s/w-Abb., Hardcover, geb., SU,<br />
ISBn 3-932906-67-5, ladenpreis 24,90 eUr.<br />
> www.<strong>optolines</strong>.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: LINOS Photonics GmbH & Co. KG,<br />
Geschäftsbereich Industrial Manufacturing<br />
Königsallee 23, D-37081 Göttingen<br />
FON +49 (0)5 51 / 69 35-0, www.linos.de<br />
© Konzeption, Layout und Produktion:<br />
BEISERT & HINZ UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION GbR<br />
Stumpfebiel 6, D-37073 Göttingen<br />
in Zusammenarbeit mit P.O.S. Network<br />
Fotonachweis: Fotostudio Czerwonski Göttingen,<br />
<strong>No</strong>. 9 | 1. Quartal 2006 <strong>optolines</strong><br />
BEISERT-HINZ.de, LINOS Göttingen<br />
19
Wir bringen Licht überall hin!<br />
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Spektralbereich<br />
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LINOS Photonics GmbH & Co. KG<br />
Industrial Manufacturing<br />
D-37081 Göttingen<br />
Telefon +49 (0) 551 6935 0<br />
E-mail: sales@linos.de<br />
www.linos-katalog.de<br />
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Systeme