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» Titelthema junge <strong>Stimme</strong> 42 Spaltung ist ein Verbrechen gegen die Der kurze Besuch Erdogans, hat wahrlich für einen Wirbel gesorgt. Wochen nach seiner Abreise gingen die Diskussionen immer noch weiter. Die einen waschen sich in Unschuld, in dem sie behaupten: „wir tun alles für die Integration. Nur die andere Seite (die Türken) wollen nicht so ganz, sonst würden sie ja Erdogan nicht so zujubeln“. Die anderen verharmlosen die Aussagen von Erdogan und fallen aus ungesunder Solidarität in die Falle der Befürworter des Nebeneinanders. Am 10. Februar hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan während seiner Rede auf einer Veranstaltung in Köln die in Deutschland lebenden Türken vor einer zu starken Anpassung an die deutsche Gesellschaft gewarnt. "Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagte Erdogan vor etwa 16.000 Zuhörern, die aus ganz Deutschland und anderen europäischen Staaten angereist waren. Die „europäischen Türken“ seien nicht vorübergehend hier. Es sei zwar wichtig, Deutsch und andere Fremdsprachen zu lernen, aber die türkische Sprache dürfe darüber nicht vernachlässigt werden. Die Türken stünden in Europa vor der Herausforderung, ihre Identität und ihre Kultur zu bewahren. Die Kinder sollten auf die besten Schulen gehen, damit sie zu den Spitzen der Gesellschaft gehörten. Auch in der Politik sollten sie mehr Einfluss nehmen. Die etwa fünf Millionen Türken in Europa außerhalb der Türkei „seien ein konstitutionelles Element und nicht nur Gäste“. 20 BEWUSSTE SPALTUNG DER Menschlichkeit! GESELLSCHAFT IN TÜRKEN UND „ALLES-ANDERE“ Somit hat der türkische Ministerpräsident noch ein Mal ganz deutlich gemacht, was er bezweckt: Die Spaltung der Gesellschaft in Türken und „Alles-Andere“, eine bewusste Behinderung der Integration und der Anpassung an die Gesellschaft. Der Ministerpräsident spielt bewusst mit der Angst der Türkei-Stämmigen und fördert die Haltung der nationalistischen Kreise, die sich schon immer ein besseres Zusammenleben zwischen den Türken und Deutschen verhindert haben, fühlen sich gestärkt. Diese Art von Spaltungspolitik hat die Türkei schon immer betrieben. Aber nie zuvor so offiziell und für die deutsche Gesellschaft so einfach zugänglich. Bisher ging diese Politik unter der Hand, wurde über Lobbyisten und „getarnte“ Vereine, die von türkischen Konsulaten finanziert und gefördert wurden, durchgeführt. Jetzt zeigt der Ministerpräsident als der höchste Vertreter der Türkei sein wahres Gesicht und mischt sich in die Politik in Deutschland ein. MIGRANTEN SIND (!) EIN TEIL DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT Was Herr Erdogan und seine Komplizen jedoch verhindern wollen, ist längst geschehen. Migranten sind ein Teil dieser Gesellschaft und sind aus allen Bereichen des Zusammenlebens nicht wegzudenken. Sie sind Arbeiter, Angestellte, Schüler oder Studenten. Vor allem die allermeisten der hier geborenen „Dritte Generation“ fühlt sich trotz allen Behauptungen hier heimisch, kann die deutsche Sprache besser als die türkische. Und das ist auch gut so! In dem Punkt hat Erdogan ganz recht: Wir sind keine Gäste! Türkische nationalistische Kreise versuchen jedoch immer wieder, dieses Zusammenleben oder das Ver- schmelzen der Kulturen zu verhindern. Doch haben sie nichts aus der Geschichte gelernt. Keine heute existierende Kultur war ewig und wird ewig bleiben. Alle Kulturen und Sprachen sind Produkte von Entwicklungsprozessen, die die Menschheit voranbringen. Und dass Kulturen voneinander lernen und verschmelzen, kann kein Verbrechen an der Menschlichkeit sein! Ein großes Problem besteht hier jedoch! Obwohl sich die Türkei-Stämmigen Jugendlichen heimisch fühlen, fühlen sie sich dennoch nicht daheim in Deutschland. Sie sind von Arbeitslosigkeit, Ausbildungsplatzmangel, Kürzungen im Bildungsbereich stärker betroffen, fühlen sich rassistisch behandelt, diskriminiert und ausgegrenzt. Hier sei nur auf den hessischen Wahlkampf verwiesen. Deshalb sollte es niemanden sonderlich wundern, wenn ein Teil der Türkei-Stämmigen eher dem türkischen Ministerpräsidenten zujubelt, als „unserer“ Kanzlerin Merkel. Wer sich daran stört, sollte sich an die eigene Nase packen und nicht deutschen Rassismus gegen türkischen Nationalismus stellen. Wir können nur zusammen leben. Dazu müssen beide Seiten aufeinander zugehen.
Ein kleiner aber wichtiger Schritt Bündniss für Frieden und Brüderlichkeit Seit einigen Jahren hat die Lobbyarbeit der Türkei, in Deutschland zugenommen. Die sich häufenden Besuche der Politiker aus der Tükei versprechen nichts gutes. Hier ein Treffen mit den Vorständen der türkischen Vereine, da eine Veranstaltung zur Lage der Türkei, dort eine Versammlung für die Aufnahme der Tükei in die EU usw. usf. Wohlbekannt ist, dass die jeweiligen politischen Führungen der Türkei stets versuchen, ihren Einfluss über die Türkeistämmigem in Deutschland zu stärken. In den vergangenen Monaten, versuchte die Regierung mit großer Unterstützung der MHP (Nationale Bewegungs- Partei- Graue Wölfe) und CHP (Republikanische Volks Partei), mit der angeheizten Stimmung im Land, die Schließungsbestrebungen der DTP voranzutreiben.Viele Mitglieder der Partei aber auch legitim gewählte Bürgermeister der Partei wurden verhaftet oder haben mehrere Verfahren wegen „Terrorismus-Propaganda“ am Hals. Oppositionelle Zeitungen und Verleger stehen unter Beschuß und werden Verboten. NATIONALISMUS AUCH IM AUSLAND Sowohl das Militär wie auch die herrschende Politik betreiben auch nach Außen hin, mit großer Unterstützung der Medien den Nationalismus voran. In allen Aufrufen und Erklärungen heißt es: „Wo wir auch sind, das türkische Volk muß wie eine Faust gegen die Feinde unseres Landes unserer Fahne und unsers Volkes mit geballte Kraft vorgehen.“. Diese nationalistischen Parolen haben sich, reaktionäre Kräfte in Deutschland ebenfals zu eigen gemacht und versucht überwiegend die Türkeistämmigen Jugendlichen zu mobilisieren. Nach den ersten Demonstrationen, kam es auch in verschiedenen Orten zwischen türkischen und kurdichen Jugendlichen zu Ausschreitungen. Türkische Tageszeitungen haben sich sehr Integrations willig gezeigt, und auf deutsch Poster veroffentlicht, mit derÜberschrift:“Wens ums Vaterland geht ist alles andere Irrelevant“. Diese Hetzkampgne, hat die Jugendlichen in Mannheim beunruhigt. Mit einem kleinen Aufruf der DIDF-Jugend in Mannheim, sind 24 Jugnedliche von KomCiwan, Alevitische Jugend und unorganisierte türkischen Jugendliche zusammen gekommen. Bei dem Treffen haben die Jugendlichen nach der Einleitung der DIDF- Jugend, folgende Themen behandelt und diskutiert. IST KURDEN PROBLEM EIN TERROR PROBLEM? Ist der Irakeinsatz eine Lösung? Medien und nationalistiche Hetze! Wie weit sind die Amerikaner und andere westliche Mächte in diesen Konflikt beteiligt? Warum wird nicht von Frieden gesprochen? Viele der Teilnehmer waren der Meinung, dass es kein Terrorproblem , sondern ein Kurden Problem gibt. Es wurde lange über die Unterdrückung und die undemokratischen Verhältnisse unter den das kurdiche Volk nach der Gründung der Republik leben musste und immer noch leben muss diskutiert. Auch die Verleugnung der Kurden und Verbietung der Muttersprache wurden angesprochen. Der Einmarsch in den Nord Irak wurde von allen kritisiert. „Dieser Einmarsch hat weder für das türkische noch für das kurdische Volk etwas gutes. Es wird in der Region nur noch mehr Unruhe und Spannungen schaffen.“ betonten die Redner. Durch dieses Vorgehen, kann die Türkei in einem möglichen Krieg der USA gegen den Iran hineingezogen wird. Nach zweieinhalbstunden Diskusionen und kleinere Meinungsverschiedenheiten, sind die Jugendlichen zu einem Beschluss gekommen. „Wir werden uns gegen den Krieg stellen! Wir lassen uns nicht für ihre Zwecke ausnutzen lassen! Wir lassen nicht zu, dass zwischen uns türkischen und kurdiaschen Jugendlichen Konflikte und Spannungen provoziert werden! Aus diesem Grund gründen wir ein „Bündniss für Frieden und Brüderlichkeit“. Alle Jugendlichen sind dazu aufgeruffen Teil dieses Bündnisses zu werden, egal Welcher Religion, Rasse,Sprache oder Nationalität. Wir möchten als Bündniss deutlich machen, dass :wir keinen Krieg wollen und vorallem, dass in unserem Namen kein Krieg gefürt werden darf. Wir Wollen gemeinsam für Frieden und Brüderlichkeit kämpfen“. �BÜNDNISS FÜR FRIEDEN UND BRÜDERLICHKEIT 21
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