Burggrub bei Krummennaab - familienforschung-kunz-weiden.de
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<strong>Burggrub</strong> unter <strong>de</strong>n Sauerzapf<br />
Die Herren von Sauerzapf waren ursprünglich Händler, wahrscheinlich Weinhändler,<br />
worauf ihr Name und ihr Wappen hin<strong>de</strong>uten: zwei weiße, schräg gestellte<br />
Pippen (Weinheber) auf blauem Schild (24).<br />
Der erste <strong>de</strong>s Geschlechts, Conrad <strong>de</strong>r Sauerzapf, wur<strong>de</strong> 1291 in Nürnberg<br />
genannt. In <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts, <strong>de</strong>m Zeitalter <strong>de</strong>r aufblühen<strong>de</strong>n<br />
Eisenindustrie, fin<strong>de</strong>n wir die Sauerzapf als Eisen und Erzhändler in<br />
Nabburg. Anfang <strong>de</strong>s 15. Jahrhun<strong>de</strong>rts ließen sich unternehmungslustige Angehörige<br />
in Amberg und Sulzabach nie<strong>de</strong>r, erwarben Eisenbergwerke und<br />
Hammerwerke und kamen zu großem Reichtum. Der be<strong>de</strong>utendste, Jacob<br />
Sauerzapf (um 1405 – 1478), wur<strong>de</strong> Bürgermeister zu Sulzbach wie auch hochangesehener<br />
Bürger von Nürnberg, er hatte viele Besitzungen, auch Bergwerke<br />
und Hammerwerke.<br />
Jacob wur<strong>de</strong> einer <strong>de</strong>r reichsten Eisenindustriellen <strong>de</strong>r Oberpfalz, war auch<br />
Geldgeber hoher Herren. Ress vergleicht ihn mit <strong>de</strong>n Großindustriellen unserer<br />
Tage und stellt ihn neben Männer wie Thyssen o<strong>de</strong>r Krupp (25).<br />
Er war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Helene Holzschuher aus <strong>de</strong>m<br />
Nürnberger Patriziergeschlecht, und hatte viele Kin<strong>de</strong>r, so wur<strong>de</strong> er zum<br />
Stammvater aller nach 1500 in <strong>de</strong>r Oberpfalz leben<strong>de</strong>n Sauerzapf.<br />
Auch <strong>de</strong>r Käufer von <strong>Burggrub</strong>, Veit Friedrich Sauerzapf, und seine Brü<strong>de</strong>r Veit<br />
Hans und Hans Ludwig waren Nachkommen von ihm.<br />
Wie wir schon hörten, hatten die <strong>bei</strong><strong>de</strong>n letzteren in <strong>de</strong>r Gegenreformation in<br />
Regensburg Asyl gefun<strong>de</strong>n. Als sich aber durch das Eingreifen <strong>de</strong>s Schwe<strong>de</strong>nkönigs<br />
das Kriegsglück <strong>de</strong>n Protestanten zuwandte, verließen sie die teuere<br />
Stadt, und Veit Hans begab sich 1630 nach <strong>Burggrub</strong>, um <strong>de</strong>n Besitz für seinen<br />
Bru<strong>de</strong>r zu verwalten. Als dieser 1639 vor Friaul <strong>de</strong>n Tod fand, fiel ihm das Lehengut<br />
zu (26), das <strong>de</strong>n großen Krieg anscheinend einigermaßen glimpflich<br />
überstand. Er starb 1660, und <strong>Burggrub</strong> ging auf seinen Bru<strong>de</strong>r Hans Ludwig<br />
über, <strong>de</strong>r kurz vorher (1659) das Gut Steinbühl <strong>bei</strong> <strong>Krummennaab</strong> gekauft hatte.<br />
Dieser hatte wenige Jahre zuvor seine Frau durch <strong>de</strong>n Tod verloren, <strong>de</strong>sgleichen<br />
bis auf eine Tochter alle seine Kin<strong>de</strong>r (zwei Söhne waren im Krieg gefallen).<br />
Er sah sich nun gezwungen, trotz seiner 61 Jahre nochmals zu heiraten.<br />
Seine zweite Frau, Anna Magdalena Rütschel von Hartenbach, schenkte ihm<br />
1664 <strong>de</strong>n ersehnten Stammhalter (27), Erdmann Christoph Ludwig, wodurch er<br />
Ahnherr <strong>de</strong>r Linie <strong>Burggrub</strong> wur<strong>de</strong>, die fast 200 Jahre lang <strong>de</strong>n Sitz innehatte.<br />
Er starb 73 Jahre alt 1668.<br />
Der letzte Gutsherr<br />
Der große Krieg hatte die Vermögen aufgezehrt, und auch die Sauerzapf in<br />
<strong>Burggrub</strong> mussten mit Sparsamkeit wirtschaften, da das Gut nicht allzu viel<br />
einbrachte. Fünf Generationen lebten beschei<strong>de</strong>n hier in dieser weltabgeschie<strong>de</strong>nen<br />
Ecke. Die Söhne kamen meist als Offiziere <strong>bei</strong>m Militär <strong>de</strong>r Markgrafen