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Jugend- und Frauenfußball Anpfiff 2011 / 2012 9
Frauenfußball: Von einem Boom aufgrund der Weltmeisterschaft ist bei den hiesigen Mannschaften nur bei den Jüngsten etwas zu spüren
Die SGO träumt weiter vom Großfeld
Von unserer Mitarbeiterin
Anette Zietsch
Die Erwartungshaltung an die deutschen
Fußballfrauen vor der Weltmeisterschaft
im eigenen Land war
immens. Ein Sommertraum sollte es
wenigstens werden, unter dem Titel-
Hattrick nach den Erfolgen in den
Jahren 2003 und 2007 ging ohnehin
nichts mehr in der öffentlichen Meinung.
Und die Gegner? Welche Gegner
überhaupt?
Aber ein Spiel – das wissen wir
spätestens seit Sepp Herberger –
dauert eben 90 Minuten (oder solange,
bis der Schiedsrichter abpfeift),
und der Pokal, also auch die Begegnungen
um den Weltpokal, hat seine
eigenen Gesetze. Und so kam das
vorzeitige Aus für die Truppe
um Silvia Neid bereits
im Viertelfinalegegen
den
späteren
Weltmeis- ter Japan, das
den Cup we- nige Tage später
nach einem Sieg über die USA im Elfmeterschießen
zum ersten Mal in
der Geschichte des Turniers in Empfang
nehmen durfte.
Aber da war neben dem enttäuschenden
Abschneiden ja noch die
Hoffnung auf einen Boom. Die Vereine
sollten von der Euphorie, die
trotz allem herrschte, profitieren
und Zulauf von fußballbegeisterten
Mädchen bekommen. Soweit die
Theorie. Doch wie sieht die Praxis
aus?
Alle Frauenteams im Verbreitungsgebiet
unserer Zeitung spielen
auch in der kommenden Saison die
Landesliga-Kleinfeld-Runde. Waren
es im vergangenen Jahr noch vier
Vereine, die eine Mannschaft gemeldet
hatten, ist die Zahl auf ein Trio
zusammengeschrumpft.
Der VfL Hockenheim (in
den Runden zuvor war ein
Team auch mal als Spielgemeinschaft
mit dem SC Olympia
Neulußheim oder bei FV 08
Hockenheim am Start) ist nicht
mehr dabei.
Übereinstimmend sagen Trainer
und Verantwortliche, dass ein Zulauf
zwar zu spüren ist, aber überwiegend
bei den Mädchen ab sechs Jahren.
SG Oftersheim
Die Freude nach dem letzten Spieltag
der vergangenen Saison war riesengroß
bei
den SGO-
Ladies:
Im
Jubiläu-
msjahr des Gesamtvereins, der sein
100-jähriges Bestehen feierte, durften
die Kickerinnen auch den größten
Erfolg ihrer noch jungen Geschichte
feiern: Sie wurden Meisterinnen
in der sechsten Saison, in der
sie am Spielbetrieb teilnehmen.
„Der Titel kam nach dem zehnten
Platz im vergangenen Jahr sehr
überraschend“, freut sich nicht nur
Trainer Jörg Engfer, „aber da hat alles
gepasst, es war viel Glück dabei.“
Er weiß, dass es
schwer wird,
das zu wiederholen.
In dieser
Klasse
mit
B-Junioren-Landesliga
FV Brühl
Auch in dieser Saison heißt das Ziel
der Brühler Klassenerhalt. Nach
dem Abstieg diesmal jedoch in der
Landesliga. Für das Vorhaben stehen
Trainer Daniel Kapp 20 Spieler
zur Verfügung. Geblieben sind zehn
aus der B-Jugend der vergangenen
Runde, eine Altersklasse höher rücken
acht auf, dafür kommen sieben
von den C-Junioren des FVB. Fünf
Abgänge gilt es zu kompensieren,
dafür kann Kapp auch auf drei Neuzugänge
von anderen Clubs zählen.
B-Junioren-Landesliga
SG Neulußheim/Hockenheim
Ein Jahr ist die vor der vergangenen
Saison neu formierte Spielgemeinschaft
aus Hockenheimer
und Neulußheimer Jugendlichen
in der Landesliga.
Der damalige Trainer
Uwe Zahn bedauerte vor Jahresfrist,
„dass wir leider nicht auf viele
landesligaerfahrene Jugendliche zurückgreifen
können“. Das Gefälle in
der Mannschaft, das er zunächst
noch ausmachte, konnte aber im
Laufe der Spielzeit ausgeglichen
werden.
Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt
und Rang 6 möchte der neue
Trainer Hasan Dogan nun auch in
dieser Spielzeit „zunächst einmal
nicht absteigen, aber mindestens so
erfolgreich abschneiden wie letzte
Runde und dann natürlich eine gute
Saison spielen“.
Sein Kader umfasst 20 Spieler,
neun sind ihm aus der letztjährigen
B-Jugend geblieben, in die A-Jugend
sind sieben aufgerückt. Dazu kommen
je ein Neuzugang vom VfB St.
Leon und vom SC 08 Reilingen sowie
je vier C-Junioren von Neulußheim
und Hockenheim, die in dieser Altersklasse
noch eigene Mannschaften
stellen.
zwölf Mannschaften sind allerdings
weder Auf- noch Abstieg möglich.
Doch die sportliche Leistung allein
steht für den Coach, der sich in
der kommenden Runde bei der Betreuung
auf die Unterstützung der
ehemaligen Spielführerin Antje Limbeck
verlassen kann (sie beendet
ihre Karriere verletzungsbedingt)
nicht im Vordergrund: „Unser
Hauptanliegen ist es, die Jugend zu
integrieren und ihnen eine Perspektive
für den Aktivenbereich zu geben.“
Seine Erfolgsdefinition: Er
möchte einen soliden Unterbau
beim Nachwuchs schaffen, um den
Frauenfußball bei der SGO am Leben
zu erhalten. Langfristig heißt das
Ziel in Oftersheim Großfeld.
Der Kader der Frauen besteht aktuell
aus 15 Fußballerinnen, Durchschnittsalter:
20 Jahre. Vier Mädchen
sind in Wartestellung: Sie haben in
der vergangenen Saison noch in
der C-Jugend gespielt, doch da
es bei der SGO keine höhere
Jugend gibt, müssen sie
den Sprung ins kalte
Wasser zu den
Frauen wagen.
Der ist allerdings
aufgrund ihres
Alters erst zur Rückrunde
möglich. „Aber sie bleiben bei
uns“, ist der Trainer erleichtert.
Er führt diesen Umstand auch
auf das intakte Sozialverhalten
innerhalb des Teams zurück.
SV Rohrhof
Erstmals gibt es in der kommenden
Saison beim SV
Rohrhof eine Frauen-
Mannschaft: Das komplette
Team mit 21 Spielerinnen
vom FC Badenia
Hirschacker um
Trainerin Martina
Zöllner
wechselt mit
den drei Neuzugängenausnahmslos
zum
neuen Club (wir berichteten).
Nach Ge-
Jugendfußball: Schwetzingen, Brühl und Eppelheim sind mit ihren A-Junioren jeweils in der Landesliga vertreten / Unterschiedliche Zielsetzungen
C-Junioren-Verbandsliga
SV 98 Schwetzingen
Nach dem angestrebten und gelungenen
Aufstieg aus der Landesliga
wird es in dieser Runde nicht einfach
für die C-Junioren eine Klasse höher:
„Wir stehen vor einer sehr schweren
Saison“, weiß Trainer Dieter Biefel
nach der bisherigen Vorbereitungsphase.
„Unser
Ziel ist eindeutig der
Nichtabstieg, denn die
komplette Mannschaft
aus der vergangenen
Runde spielt
sprächen mit den Verantwortlichen
vom SVR sieht die frühere Leichtathletin
dort eine sehr positive Zukunftsperspektive:
„Man freut sich
auf uns, das Team fühlt sich schon
nach kurzer Zeit willkommen.“
Bereits vor 20 Jahren gründete
Zöllner die erste Mädchen-Mannschaft
in Hirschacker und war seither
ununterbrochen für den FC Badenia
als Trainerin im Mädchenund
Frauenfußball im Einsatz. Ganz
besonders lag es ihr am Herzen, dass
das Team nun komplett zusammenbleibt
und sie somit den Neubeginn
in Rohrhof mit allen ihren Mädchen
gemeinsam starten kann. Ziel ist
nach dem achten Rang in der abgelaufenen
Saison auch diesmal ein
Mittelfeldplatz.
Spvgg 06 Ketsch
Der neue Trainer Jürgen Heid kann
nahezu auf denselben Kader zurückgreifen
wie sein Vorgänger Uwe
Betzwieser in der vergangenen Saison:
Einer neuen Spielerin vom VfL
Hockenheim stehen drei Abgänge
(zwei verbringen ein Jahr im Ausland,
eine setzt aus privaten Gründen
aus) gegenüber. Ziel ist nach
dem neunten Platz in der abgelaufenen
Runde wieder das Großfeld, in
dieser Liga haben die Ketscher Frauen
– sie melden seit 1998 Teams in einer
Liga – bereits in der vorvergangenen
Saison gespielt.
Von seinem Nachfolger
schwärmt Betzwieser, der sich nach
wie vor als Betreuer engagiert: „Jürgen
Heid wird Schwung reinkriegen,
das hat man schon in den letzten
Spielen gemerkt, als er auf der Bank
saß.“ Der Hockenheimer ist Quereinsteiger,
„aber er hat zu uns gepasst
wie ein Puzzleteil“, ist Betzwieser
von den Qualitäten des 42-Jährigen
überzeugt.
Aktuell besteht der Kader aus 16
Spielerinnen. Das Durchschnittsalter
beträgt 20 bis 21 Jahre. „Wir wollen
uns etablieren und eine vernünftige
Jugendarbeit machen“, hofft
Betzwieser dann auf langfristig mehr
Spielerinnen-Potenzial.
FVB und SV 98 wollen vorne mitmischen
Von unserer Mitarbeiterin
Anette Zietsch
A-Junioren-Landesliga
SV 98 Schwetzingen
„Wir wollen am Ende der Saison zu
den besten sechs von zwölf Mannschaften
gehören“, steckt Trainer
Erich Heuberger das Ziel für seine
Jungs nach dem achten Platz in der
abgelaufenen Spielzeit ab. Vor Jahresfrist
stand das Team ja vor einem
Neuaufbau, denn viele Spieler, die
zugesagt hatten zu bleiben, sind
trotzdem zu anderen Vereinen gegangen.
„Die Moral geht verloren“,
beklagte der damalige Coach Frank
Seiler die Situation.
Jetzt ist die Konsolidierung erreicht,
aber Heuberger weiß auch,
„dass wir Platz 1 oder 2 wohl nicht erreichen
können. Unser Kader ist
nicht allzu groß, wir haben derzeit
nur 16 Jugendliche.“ Sieben davon
gehörten bereits in der abgelaufenen
Runde der A-Jugend an, von den B-
Junioren kommen neun dazu, außerdem
mit Steve Ludkowski noch
ein Neuer vom FV Brühl.
Verlassen haben den SV 98
Schwetzingen zwei Spieler zu anderen
Clubs (SV Waldhof und FC Astoria
Walldorf), in die Aktivität sind
drei gegangen: Zwei bleiben dem SV
98 treu und einer geht nach Wiesental.
A-Junioren-Landesliga
FV Brühl
„Wir wollen am Ende der Spielzeit
unter den besten vier bis fünf Mannschaften
sein“, formuliert Trainer
Andres Medina Lopez das Saisonziel.
Im vergangenen Jahr kam sein
Team immerhin auf den dritten
Platz. Er kann jetzt auf einen ziemlich
großen Kader zurückgreifen – 25
Spieler stehen ihm zur Verfügung,
davon waren zwölf bereits im ver-
gangenen Jahr in der A-Jugend des
Vereins.
Verlassen hat den FV Brühl ein Jugendlicher,
fünf weitere sind in die
Aktivität gegangen: je zwei davon in
die erste und die zweite Mannschaft,
einer hat den Verein gewechselt, er
spielt jetzt bei Rot-Weiß Rheinau.
Zugänge von anderen Clubs gibt es
sechs (je einer von Spvgg 03 Ilvesheim,
VfR Mannheim, VfL Neckarau,
SV 98 Schwetzingen, RW Rheinau
und MFC 08 Lindenhof) und zehn
aus der eigenen C-Jugend.
A-Junioren-Landesliga
SG ASV/DJK Eppelheim
„Als Aufsteiger kann unser Plan nur
sein, die Klasse zu halten“, sagt Trainer
Oliver Spies. 20 bis 25 Spieler
umfasst der Kader, auf zehn Spieler
der letztjährigen A-Jugend kann er
dabei bauen. Von der eigenen C-Jugend
kommen sechs Jungs, fünf aus
anderen Vereinen – zwei von der
TSG Eintracht Plankstadt und drei
von der SG Kirchheim.
B-Junioren-Verbandsliga
SV 98 Schwetzingen
„Nach dem dritten Platz in der vergangenen
Saison müssen wir dieses
Jahr mit einem Mittelfeldrang zufrieden
sein, weil wir viele Abgänge
zu verkraften haben“, kannte Trainer
Erich Heuberger vor der Saison
2010/11 die Schwierigkeiten, die auf
ihn und seine Mannschaft warteten.
Mit dem siebten Platz in der Tabelle
hat er das geschafft, und auch sein
Nachfolger Marco Marchi, der das
Team jetzt gemeinsam mit seinem
Vater Giovanni trainiert, möchte
„mindestens den fünften Rang am
Ende schaffen“. Im Kader sind 18
Spieler, bei den B-Junioren sind
neun geblieben, von der C-Jugend
kommen ebensoviele. Zwei Zugängen
von anderen Vereinen steht ein
Abgang gegenüber.
jetzt in der B-Jugend des Vereins.“
Kein Wunder also, wenn er feststellen
musste, „dass einige meiner
Spieler noch sehr unerfahren agieren“.
Aus der C2 des letzten Jahres
kommen sechs Spieler nun zu ihm,
von der D-Jugend drei, und Neuzugänge
aus anderen Vereinen gibt es
sieben.
Der Nachwuchs ist auch in
unserer Region mit vollem
Einsatz und Begeisterung
bei der Sache so wie diese
beiden D-Jugendlichen vom
FC Badenia Hirschacker
(gelbes Trikot) und der DJK
Feudenheim bei einem
Turnier in Schwetzingen.
ARCHIVBILD: SCHWERDT
Landesliga Kleinfeld Frauen
� SC RW Rheinau, SSV Vogelstang,
SG Oftersheim, MFC Mannheim, SC
Blumenau, ESC BW Mannheim, MFC
08 Lindenhof II, FC Neckarhausen II,
Spvgg 06 Ketsch, SV Rohrhof (neu),
VfB Gartenstadt (neu). mj
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� A-Junioren: Stuttgarter Kickers,
Freiberg, Ulm, Reutlingen, Villingen,
Aalen, Balingen, Offenburg, KSC II,
Walldorf, Sandhausen, Pforzheim.
� B-Junioren: SSV Ulm, SSV Reutlingen,
VfB Stuttgart II, TSG Backnang,
TSG Balingen, SC Freiburg II, SC Pfullendorf,
SV Laufenburg, SV Waldhof,
Karlsruher SC II, FCA Walldorf, TSG
Hoffenheim II, SG Karlsruhe.
� C-Junioren: FC Gmünd, Reutlingen,
SSV Ulm, VfB Stuttgart II, FV Ravensburg,
FC Heidenheim, SC Pfullendorf,
SC Freiburg II, SV Waldhof, FCA Walldorf,
SV Sandhausen, Hoffenheim II.
� B-Juniorinnen: Crailsheim, Sindelfingen,
Löchgau, Nürtingen, Tettnang,
Eutingen, Alberweiler, SC Freiburg,
Ichenheim, Hoffenheim, Hagsfeld,
TSV Reichenbach.
� Verbandsligen
� A-Junioren: Assamstadt, FCA Walldorf
II, SpVgg Durlach-Aue, FC Nöttingen,
VfL Neckarau, TSV Reichenbach,
SV Waldhof II, TSG Weinheim, FV
Lauda, FC Friedrichstal, VfB Eppingen,
SV Beiertheim.
� B-Junioren: VfB Eppingen, FCG
Friedrichstal, SV Waldhof II, SV Sandhausen,
VfL Neckarau, FC Nöttingen,
CfR Pforzheim, SV 98 Schwetzingen,
SpVgg Neckarelz, FC Brötzingen, TSV
Reichenbach, FV Lauda.
� C-Junioren: SV 98 Schwetzingen,
VfR Mannheim, SG Siemens Karlsruhe,
Karlsruher SC II, FC Brötzingen,
VfL Neckarau, SV Waldhof II, FC Forst,
FV Lauda, CfR Pforzheim, SpVgg
Neckarelz, FC Nöttingen.
� Landesligen
� A-Junioren: SV Sandhausen II, TSG
Lützelsachsen, FV Brühl. FC Dossenheim,
TSV Amicitia Viernheim, SV 98
Schwetzingen, SG Mittleres Neckartal,
Eppelheim, SG Helmstadt/Reichartshausen/Waibstadt,
SpVgg
Sandhofen, VfR Mannheim, FC
Zuzenhausen.
� B-Junioren: VfL
Neckarau II, SV Sandhausen
II, FV Brühl,
FCA Walldorf II, SG
Waldangelloch/
Eschelbach/
Michelfeld, TSG
Weinheim, ASV
Feudenheim, SG
Kirchheim, SG
Neulußheim/
Hockenheim,
SG
Waibstadt/
Zuzenhausen, VfB
Wiesloch, VfR Mannheim.
� C-Junioren: Hoffenheim II, JSG
St. Leon/Rot, FC Zuzenhausen, TSV
Amicitia Viernheim, SV Schriesheim,
DJK/ FC Ziegelhausen/
Pet., SG Rohrbach/Steinsfurt,
VfL Neckarau II, FV Nußloch,
TSG Weinheim, SV
Sandhausen II, ASV Feudenheim.
mj