Sommersaison 2011 - LWZ Medien
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Die Stars am Rolander Weg<br />
Zwei Top-Ten-Spieler im Rochusclub<br />
von Henning Wiegert<br />
Es war im Mai 2009 als Rainer Schüttler<br />
beim World Team Cup von Robin Söderling<br />
mit 6:0 und 6:0 in der Gruppenphase<br />
abgefertigt wurde. Der Schwede war<br />
damals gemeinsam mit dem Argentinier<br />
Juan Martín del Potro der überragende<br />
Akteur. Wenig später gelang beiden<br />
endgültig der internationale Durchbruch.<br />
Del Potro sicherte sich nach Siegen über<br />
Rafael Nadal und Roger Federer den Titel<br />
beim Grand-Slam-Turnier in New York<br />
und Söderling zog bei den French-Open<br />
direkt im Anschluss an den World Team<br />
Cup ins Finale ein. Dort unterlag er Roger<br />
Federer. Am Ende des Jahres fand sich<br />
der Schwede als Achter der Weltrangliste<br />
erstmals unter den Top-Ten wieder. Es<br />
folgte die Etablierung in der Weltspitze.<br />
Auch 2010 gelang der Finaleinzug bei<br />
den French-Open, diesmal hatte jedoch<br />
Rafael Nadal das bessere Ende für sich.<br />
Beim Masters-Turnier in Paris folgte<br />
schließlich der größte Erfolg in der Karriere<br />
des 27-jährigen. In zwei Sätzen schlug<br />
er Gaël Monfils und sicherte sich seinen<br />
ersten Masters-Titel. Darüber hinaus erreichte<br />
er mit Rang vier in der Weltrangliste<br />
eine neue Bestmarke. Als Nummer<br />
fünf der Welt kehrt Söderling nun zurück<br />
an den Rolander Weg, wo er bereits 2008<br />
mit Schweden den Titel geholt hatte.<br />
Auf‘m Platz: Aus Sicht des Turnierdirektors,<br />
was macht das Turnier einzigartig?<br />
Dietloff von Arnim: Für die Spieler ist<br />
es die Gelegenheit in der Mannschaft<br />
zu spielen. Das ist auf der Tour einmalig.<br />
Außerdem haben sie hier die Garantie<br />
der Gruppenspiele und sie schätzen<br />
diese familiäre Atmosphäre gepaart mit<br />
der Professionalität, die dahinter steckt.<br />
Aus Sicht der Zuschauer ist es die Chance<br />
Weltklassetennis zu sehen, Spitzenspielern<br />
auch mal beim Training zuzuschauen<br />
und das alles zu erschwinglichen Preisen.<br />
Wo sonst kann man für zehn Euro sechs<br />
Stunden Spitzensport sehen?<br />
Spieler und Zuschauer sind begeistert.<br />
Doch was bedeutet das Turnier für Düsseldorf<br />
und die Umgebung?<br />
Es ist ein Aushängeschild für den deutschen<br />
Tennissport, Düsseldorf und das<br />
Land NRW. Wir haben 200 ehrenamtliche<br />
World Team Cup<br />
Es ist bereits die vierte Teilnahme für<br />
Söderling, dessen letzte Niederlage im<br />
Einzel auf das Jahr 2007 zurückgeht. „In<br />
Düsseldorf habe ich immer gut gespielt<br />
und großartige Erinnerungen an dieses<br />
Turnier“, sagte Söderling im Vorfeld und<br />
auch Turnierdirektor Dietloff von Arnim<br />
ist begeistert: „Wir freuen uns über die<br />
Zusage des schwedischen Teams. Robin<br />
Söderling ist ein absoluter Top-Spieler<br />
und gern gesehener Gast im Düsseldorfer<br />
Rochusclub.“<br />
Als zweiter Top-Ten-Akteur schlägt US-<br />
Boy Mardy Fish beim World Team Cup<br />
auf. Mit Rang zehn hat der Spitzenspieler<br />
seines Teams im April die bisher beste<br />
Platzierung seiner Karriere erreicht. Davon<br />
hätte der Rechtshänder vor knapp<br />
eineinhalb Jahren nicht zu träumen gewagt,<br />
als er die Saison 2009 nach einer<br />
Operation an beiden Knien vorzeitig beenden<br />
musste. Doch nach der Operation<br />
stellte der 29-jährige seine Ernährung<br />
komplett um – verzichte auf Cola und<br />
Pizza – und reduzierte sein Gewicht um<br />
über zehn Kilogramm. Das Ergebnis: Fish<br />
ist in der Weltrangliste mittlerweile bester<br />
Amerikaner, stellt dabei sogar Andy<br />
Roddick in den Schatten. Die Bilanz der<br />
letzten zwölf Monate kann sich sehen<br />
lassen. Turniersiege in Atlanta und Newport<br />
sowie Finalteilnahmen in London<br />
Queens Club und in Cincinnati kann Fish<br />
Helfer, davon viele aus dem Rochusclub,<br />
was die enge Verbundenheit zeigt. Deshalb<br />
sind wir auch bestrebt, jedem die<br />
Chance zu geben hier vorbeizukommen..<br />
Für uns ist es ganz wichtig, dass das Turnier<br />
im Free-TV übertragen wird, damit<br />
die Leute, die nicht kommen können,<br />
auch die Möglichkeit haben, sich ein Bild<br />
vom Geschehen zu machen.<br />
Robin Söderling<br />
55<br />
vorweisen. Gemeinsam mit Sam Querrey<br />
und John Isner ist ihm in Düsseldorf<br />
viel zuzutrauen, wobei besonders der<br />
2,06-Meter-Riese John Isner ein Blickfang<br />
für die Zuschauer sein wird. Der<br />
25-jährige Marathon-Mann von Wimbledon<br />
servierte allein in 2010 1048 Asse.<br />
Neben den beiden erwähnten Top Ten-<br />
Spielern Söderling und Fish können sich<br />
die Gäste der Tennis-Mannschafts-WM<br />
im Düsseldorfer Rochusclub mit dem<br />
Russen Mikhail Youzhny (Nr. 14), dem<br />
Serben Viktor Troicki (Nr. 16) sowie dem<br />
Amerikaner Sam Querrey (Nr. 19) auf drei<br />
weitere Spieler aus den Top 20 freuen.<br />
Genug Starpotential ist also vorhanden.<br />
„Familiäre Atmosphäre gepaart mit Professionalität“<br />
Auf‘m Platz sprach schon im Mai 2010 mit Turnierdirektor Dietloff von Arnim<br />
Dietloff von Arnim<br />
Sie sagten, der World Team Cup sei ein<br />
wichtiges Aushängeschild für den deutschen<br />
Tennissport. Die Zeiten eines Boris<br />
Beckers sind vorbei und man sucht nach<br />
neuen Vorblidern. Ist das deutsche Tennis<br />
noch das, was es mal war?<br />
Volles Veto. Wir werden beneidet um die<br />
Anzahl von Spielern, die wir bei Grand-<br />
Slam Turnieren stellen. Da stehen nur<br />
Frankreich und Spanien vor uns. Wenn<br />
ein Patrick Kühnen zu den Turnieren<br />
kommt, wird er von Journalisten aller<br />
Nationen auf diese unglaubliche Breite<br />
angesprochen und da denke ich vor<br />
allem an Spieler wie Petzschner, Phau,<br />
Greul, und auch Zverev. Natürlich fehlt<br />
jemand vorne in der Spitze, aber wir<br />
müssen dagegen halten, wenn Tennis in<br />
Deutschland so schlecht geredet wird. So<br />
schlecht sieht es nämlich gar nicht aus<br />
und da staunen auch die eigenen Verantwortlichen<br />
immer wieder. ml