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Sommersaison 2011 - LWZ Medien

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TVN übernimmt<br />

die ETG-Halle<br />

Bezirk V<br />

Auf der TVN-Mitgliederversammlung<br />

Anfang April machten die Verantwortlichen<br />

Nägel mit Köpfen. Das Tenniszentrum<br />

der ETG mit der Helmut-von-Malottki-Halle,<br />

den zwölf Außenplätzen sowie<br />

dem Restaurant und den Büroräumen<br />

wird vom Tennisverband Niederrhein<br />

übernommen. Nachdem eine Erhaltung<br />

durch den Bezirk nicht länger finanzierbar<br />

war, entschloss sich der TVN zu diesem<br />

Schritt und erhofft sich durch die<br />

Verlegung der Geschäftsstelle von Mönchengladbach<br />

nach Essen zeitgleich erhebliche<br />

Synergieeffekte, zumal in Essen<br />

bereits das Leistungs- und Lehrzentrum<br />

angesiedelt sind. „Wir sind auf einem guten<br />

Weg und ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass das Zentrum in Essen für die<br />

weitere und positive Entwicklung unseres<br />

Verbandes ist“, so TVN-Präsident Ulrich<br />

Bunkowitz. Zum 1. Juni wird die Anlage<br />

dann vom Bezirk an den Verband übergehen.<br />

Über die genauen Modalitäten<br />

der zukünftigen Nutzung und über mögliche<br />

Ausbau- und Renovierungsmaßnahmen<br />

wird in den kommenden Monaten<br />

entschieden. „Tendenziell wurde uns<br />

gesagt, wir könnten so weiter machen<br />

wie bisher“, sagte Brigitte Gallinis anlässlich<br />

der Jugendversammlung des Bezirk<br />

und betonte gleichzeitig: „Die Verlegung<br />

der TVN-Geschäftsstelle hat sicherlich<br />

auch Vorteile für uns. So rücken wir näher<br />

an den Verband.“ hw<br />

Mid-Court und Kleinfeld<br />

Ein großes Anliegen ist es dem Bezirksteam<br />

um Carsten Lemke auch die<br />

Jüngsten an den Tennissport zu binden.<br />

In letzter Zeit gibt es überall den Ruf danach,<br />

für Kinder unter zehn Jahren schon<br />

Wettkämpfe anzubieten. „Mid-Court<br />

und Kleinfeld sind da ein ganz wichtiges<br />

Thema“, so Carsten Lemke. Deshalb<br />

will er diese Spielklassen etablieren. „Wir<br />

müssen gucken, dass wir die Kinder nicht<br />

an andere Sportarten verlieren“, sieht er<br />

Konkurrenz vor allem beim Fußball und<br />

anderen Mannschaftssportarten, in denen<br />

die Kinder schon ab dem Bambini-<br />

Alter in Wettkampfform aufeinandertreffen.<br />

„Die rennen zwar nur dem Ball<br />

hinterher, aber wenn sie am Ende des Tages<br />

eine Urkunde oder Medaille erhalten,<br />

ist das für sie das Größte“, stimmt Fachschaftsleiter<br />

Klaus Bürger zu. Deshalb<br />

planen die Bottroper Tennisvereine nach<br />

Abschluss der Grundschulcamps ein Turnier<br />

für alle Teilnehmer. ml<br />

Solides Fundament<br />

Carsten Lemke koordiniert den Nachwuchs<br />

von Max Lazar<br />

Als Vereinstrainer war Carsten Lemke bis<br />

Oktober 2004 beim TC Blau-Gelb Eigen<br />

erfolgreich. Danach wechselte er zum Bezirk<br />

V, um einen neuen Weg einzuschlagen.<br />

Seitdem hat sich einiges verändert<br />

in und um die Malottki-Halle herum.<br />

Als der heute 42-jährige das Heft in die<br />

Hand nahm, wurde für die Jugendlichen<br />

vor allem Match-Training angeboten.<br />

„Das war damals eine sinnvolle Sache,<br />

da es den Vereinen gerade in den 80er<br />

und 90er Jahren sehr gut ging, und die<br />

Kinder in den Vereinen eine gute Grundausbildung<br />

genießen konnten“, erklärt<br />

Lemke. Ziel sei es dann gewesen, die besten<br />

aus dem Bezirk zum Matchtraining<br />

zusammenzubringen. „Hier wurde das<br />

gemacht, was den Vereinen nicht möglich<br />

war“, so Lemke. Gerade durch die<br />

fehlende Finanzkraft in den Vereinen sei<br />

es aber zunehmend wichtiger geworden<br />

von Seiten des Bezirks die Jugendförderung<br />

voranzutreiben. „Wir bieten jetzt<br />

auch Technik- und Koordinationstraining<br />

an, allerdings alles in enger Absprache<br />

mit den Vereinstrainern“, beschreibt der<br />

Mülheimer seinen Job im Bezirk. Es wird<br />

bei keinem Aktiven die Technik grundlegend<br />

umgestellt. „Das ist Sache der Vereine<br />

und da wollen wir auch nicht reinreden“,<br />

sagt Lemke.<br />

Nicht verändert hat sich, dass der Bezirk<br />

bemüht ist, die besten Jugendlichen aus<br />

Bottrop und Essen zusammenzuführen.<br />

Leider sei es aber nicht mehr möglich die<br />

Jugendlichen für vier Stunden am Nachmittag<br />

kommen zu lassen, da das Geld<br />

für einen Nachhilfelehrer nicht mehr vorhanden<br />

sei. Seitdem sind die Trainingseinheiten<br />

auf zwei Stunden begrenzt.<br />

Die Älteren um Alexandra Stückrath lobt<br />

Carsten Lemke besonders: „Die Mädels<br />

kommen schon immer eine Stunde früher<br />

und gehen dann in den Kraftraum,<br />

um ihre Fitnesseinheiten zu erledigen.“<br />

Seine eigene aktive Karriere steht derzeit<br />

hinten an. „Ich bin vor drei Jahren zum<br />

TG Gürzenich Wald in Düren gewechselt<br />

und schlage dort für die Herren 40<br />

in der Regionalliga auf“, so Lemke. Zur<br />

Mannschaft, die 2009 deutscher Meister<br />

wurde, gehört unter anderem Karsten<br />

Braasch, der 1997 und 2004 im Viertelfinale<br />

der Doppelkonkurrenz von Roland<br />

Garros stand. Den großen sportlichen<br />

Ehrgeiz verspürt Lemke allerdings nicht<br />

mehr. „Natürlich will ich gewinnen, wenn<br />

ich auf dem Platz stehe, aber ich stehe<br />

als sechster Mann bereit, wenn ich ge-<br />

7<br />

braucht werde. Ansonsten nutze ich die<br />

Wochenenden lieber, um sie mit meinen<br />

beiden Kindern zu verbringen“, erläutert<br />

er seine Prioritäten.<br />

Sein dreijähriger Sohn Nick greift selbst<br />

schon zum Schläger. „Wenn ich ihn jetzt<br />

anrufen würde und frage ob er zur Halle<br />

kommt, würde er allen zu Hause solange<br />

auf die Nerven gehen, bis er hier auf der<br />

Matte steht“, schwärmt Lemke von der<br />

Tennisbegeisterung seines Sprösslings.<br />

Aktuell stünde aber auch das runde Leder<br />

hoch im Kurs.<br />

Carsten Lemke<br />

Seine Arbeit hat sich in den letzten Jahren<br />

natürlich verändert. „Im Verein steckt<br />

man sich natürlich andere Ziele, vor allem<br />

sportlicher Natur, als im Bezirk“, erklärt<br />

er. In seiner jetzigen Aufgabe sei es<br />

wichtig die engagierten und talentierten<br />

Kinder soweit zu fördern, dass sie dann<br />

in einer Tennisakademie den großen<br />

Sprung schaffen können. „Wir müssen<br />

davon wegkommen, dass die Verbände<br />

unbedingt den deutschen Meister stellen<br />

wollen“, blickt Lemke in die Zukunft.<br />

Natürlich sei es für Bezirk und Verband<br />

ein Erfolg einen Titel zu holen. Für die Jugendlichen<br />

sei es aber wichtiger, sich in<br />

Tennisakademien in Richtung Weltspitze<br />

zu orientieren, wenn sie etwas erreichen<br />

wollen. Dann würde das deutsche Tennis<br />

auch in der Spitze wieder besser dastehen.<br />

Um die Vereine zu stärken glaubt<br />

er, müsse das Angebot abseits vom Leistungssport<br />

größer werden.<br />

„Wir versuchen derzeit das Cardio-Tennis<br />

aus den USA bei uns zu etablieren“, hat<br />

er schon eine Idee im Hinterkopf. Beim<br />

Cardio-Tennis ist Musik auf dem Platz<br />

und es wird wie beim Fitnesskurs vor allem<br />

auf den Pulsschlag geachtet. „Damit<br />

sind wir weg vom ergebnisorientierten<br />

Tennisspielen und im Gesundheitsbereich“,<br />

so Lemke. Die Sportler sind die<br />

ganze Zeit in Bewegung und am Ende<br />

völlig platt.<br />

Es gibt also durchaus Möglichkeiten, den<br />

weißen Sport auch in Zukunft nach vorne<br />

zu bringen.

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