Sommersaison 2011 - LWZ Medien
Sommersaison 2011 - LWZ Medien
Sommersaison 2011 - LWZ Medien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gastspiel der besonderen Art<br />
Philipp Penkatzki verbrachte ein abwechslungsreiches Jahr in Colorado<br />
Philipp Penkatzki am anderen Ende der Welt<br />
von Max Lazar<br />
Tennis auf der anderen Seite der Welt.<br />
Diesen Traum lebte Philipp Penkatzki in<br />
der Zeit zwischen August 2008 und Juli<br />
2009. Er absolvierte seinen Master of<br />
Business Administration an der Hasan<br />
School of Business in der 100.000-Einwohner<br />
Stadt Pueblo im US-Bundesstaat<br />
Colorado. „Ich war hauptsächlich wegen<br />
des Studiums dort, wollte aber auf den<br />
Sport nicht verzichten“, erzählt Penkatzki<br />
rückblickend. Deshalb nahm er schon<br />
vor seinem Abflug in die Staaten Kontakt<br />
zum dortigen Trainer auf. Der übernahm<br />
auch gleich die notwendigen organisatorischen<br />
Schritte und besorgte ihm die<br />
Spielerlaubnis der NCAA (National Collegiate<br />
Athletic Association).<br />
Ab diesem Zeitpunkt schlug der ehemalige<br />
Jugendstadtmeister für seine Uni<br />
in der Rocky-Mountain-Athletic-Conference<br />
(RMAC) auf. „Nachdem ich bei den<br />
Einzelmeisterschaften ins Viertelfinale<br />
eingezogen war und in teaminternen<br />
Forderungsspielen gesiegt hatte, wurde<br />
ich an Position eins in meinem Team gemeldet“,<br />
erzählt er von ersten sportlichen<br />
Erfolgen.<br />
So ging er als Spitzenspieler in die wohl<br />
längste Medenspielsaison seiner Laufbahn.<br />
Mit seiner Uni schlug er in der Division<br />
II auf. „Zwischen Anfang Februar und<br />
Mitte April standen 24 Meisterschaftsspiele<br />
an“, erläutert der heute 27-jährige<br />
diese einmalige Erfahrung. Gerade auf<br />
Unterwegs mit...<br />
Grund der weiten Wege, die es zurückzulegen<br />
galt, wurden zwei bis drei Spiele<br />
an einem Wochenende ausgetragen. Im<br />
Gegensatz zu den hiesigen Medenspielen<br />
werden in den USA zunächst die<br />
Doppel, danach die Einzel ausgetragen.<br />
Durchaus erfolgreich für den Bottroper<br />
und seine Kommilitonen. Nach den 22<br />
Spielen der „regular Season“ stand sein<br />
Team mit insgesamt elf Siegen und elf<br />
Niederlagen auf dem geteilten dritten<br />
Platz. „Wir waren damit zum ersten Mal<br />
in der Geschichte des Tennisprogramms<br />
meiner Uni für die nationalen Meisterschaften<br />
qualifiziert“, berichtet er stolz.<br />
„Wir haben mitten in der Stadt zwischen<br />
Hochhäusern gespielt.“<br />
Letztendlich war dann aber in der Runde<br />
der letzten 32 Mannschaften der Division<br />
II Schluss für Penkatzki: „Das war ein Riesenerfolg,<br />
aber auch etwas schade, denn<br />
wenn wir eine Runde weitergekommen<br />
wären, hätten wir die Finals der nationalen<br />
Meisterschaften in Miami spielen<br />
dürfen“, blickt er zurück und fügt an: „Tja,<br />
Pech gehabt.“<br />
Damit es aber überhaupt soweit gehen<br />
konnte, war es eine der trainingsintensivsten<br />
Zeiten für Philipp Penkatzki. „Wir<br />
standen von Montag bis Freitag jeden<br />
Tag auf dem Court und haben trainiert“,<br />
blickt er zurück. Zu den Meisterschaftsspielen<br />
mussten dann auch durchaus<br />
59<br />
über 1200 Kilometer pro Weg zurückgelegt<br />
werden. „Das war aber eher die<br />
Ausnahme. In der Regel haben wir im<br />
zwei Autostunden entfernten Denver gespielt“,<br />
so Penkatzki. Heimspiele wurden<br />
im öffentlichen „City Park“ ausgetragen,<br />
da seine Uni über keine eigenen Plätze<br />
verfügte. Die Fahrten hat er genutzt, um<br />
Lernstoff aufzuholen, bei den Spielen<br />
herrschte dann ein extremer Lärmpegel,<br />
durchaus vergleichbar mit dem bei den<br />
US-Open. „Wir haben mitten in der Stadt<br />
zwischen Hochhäusern gespielt“, erzählt<br />
er vom ganz besonderen Flair. Und auch<br />
sonst lief es vor und nach dem Spiel ganz<br />
anders ab als in unseren Breitengrade:<br />
„Vor dem Spiel haben sich alle Spieler<br />
aufgestellt, damit die Trainer die Mannschaftsaufstellungen<br />
vortragen konnten,<br />
nach dem Spiel gab es dagegen kein<br />
gemeinsames Essen, sondern die Mannschaften<br />
sind getrennt voneinander essen<br />
gegangen“, so Penkatzki. Der größte<br />
Unterschied lag aber sicherlich auf<br />
dem Platz. Kannte Philipp Penkatzki aus<br />
Deutschland vor allem die rote Asche,<br />
wird in den USA auf Hardcourt gespielt.<br />
„Das ging zu Beginn an die Substanz,<br />
aber nach zwei Monaten hatte ich mich<br />
auch daran gewöhnt“, resümiert er.<br />
Neben ihm schlugen in der erfolgreichen<br />
Mannschaft vier Amerikaner, zwei Mexikaner<br />
und einer weiterer Deutscher auf.<br />
„Mir sind unser Coach und auch einige<br />
meiner Mannschaftskollegen ans Herz<br />
gewachsen und wir haben heute noch<br />
Kontakt“, berichtet Penkatzki. Nicht zuletzt<br />
durch das Engagement in der Tennismannschaft<br />
habe er die amerikanische<br />
Kultur richtig kennengelernt. „Das<br />
hat mir eigentlich am Meisten gegeben“,<br />
weiß er die Zeit zu schätzen. Dass er von<br />
allen Trainern noch ins Team des Jahres<br />
gewählt wurde, macht ihn besonders<br />
Stolz. „Damit habe ich eigentlich nicht<br />
gerechnet, da ich an auf meiner Position<br />
nur den dritten Rang im RMAC-Ranking<br />
belegt habe“, kann er auf eine sportlich<br />
erfolgreiche Zeit zurückblicken. Tennis in<br />
den Staaten – ein besonderes Erlebnis.<br />
Auszug aus „RMAC Tennis“, Week 10, April 15, 2009